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1. Vaterländische Geschichte für evangelische Schulen - S. 35

1890 - Kreuznach : Reinhard Schmithals
— 35 — gab, antwortete er: „Und ich befehle sie meinem Herrn Jesum Christum". Er starb mit den Worten: „Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist!" So war der Reformator getötet, aber sein Geist, seine Lehre lebte dennoch fort. d. Sigismund sollte seine Schwäche bald bereuen. Die Böhmen, erbittert über den Tod ihres Lehrers, erhoben sich gegen den wortbrüchigen Kaiser. Unter ihrem Führer Ziska schlugen sie die gegen sie ausgesandten Heere zurück, plünderten und verwüsteten weit und breit das Land, besonders die Kirchen und Klöster, und erst nach vielem Blutvergießen kam 1436 ein Vergleich mit ihnen zu Stande. — Durch diese Mißerfolge verlor Sigismund die Lust zu regieren. Er überließ das Reich sich selbst und zog sich in seine Erblande zurück. Dort starb er 1437*) § 17 Rückblick. a Das deutsche Reich war feit dem Untergänge des edlen Hohen-ftaufengeschlechts immer mehr einer innern Auflösung entgegen gegangen. Herzöge und Fürsten, die ihre Würde einst nur als Scheu erhalten hatten, waren erbliche Fürsten geworben, die in ihren Ländern ganz nach ihrem Belieben schalteten und walteten und biefelben dann wieder unter ihre Kinder teilten und so Ursache zu den vielen Kleinstaaten im Reich wurden. b. Auch der Riturständ vergaß ganz feine edle Bestimmung. Statt die Schwachen zu beschützen, plünderten uitb beraubten sie dieselben. An Wohlleben, Pracht und Ueppigkeit gewöhnt, bedrückten sie ihre armen Unterthanen, die Bauern, durch schwere Frohuden und Abgaben, so daß diese ein elendes Dasein führen mußten. Biele Ritter waren durch die unaufhörlichen Fehden verarmt und lebten nun „vom Stegreif." Sie lauerten auf die Züge der Kaufleute, überfielen sie, machten die Beglei- *) (Nach dem Tode Sigismunds folgten die Habsburger in uininleibrochencr Reihe aas den Kaiserthron. Aber sie verstanden cs nicht, oder sie wollten die Interessen des Äeiches nicht wahrnehme». Nur auf die Vergrößerung ihrer Hausmacht bedacht, ließen sie das Reich verfallen. Vom Türen her drangen die dürfen vor, eroberten 1453 Kon-stantinovel und käme ' 1469 bis nach Deutschland hinein. Im Osten brachen die Slaven die Macht des deutschen Ritterordens (s. später) und auch die Schweizer trennten sich vom Reiche. K a i ser M aximi li a n (1403—1519) hielt den Verfall des Reiches noch für einige Zeit auf. Er machte dem so verderblichen Fehderecht ein Ende, indem er 1495 den ewigen Landfrieden zu Worms fensetzte und das Reichskammergericht als das oberste Schiedsgericht für alle Streitigkeiten einsetzte und das Reich in 10 Kreise teilte: der österreichische, der bairische, der schwäbische, der fränkische, der kur-rheinische, der oberrheinische, der burguudische, der niederrhcinisch - westfälische, der aiiedersächfische, der obersächsische.) 3*

2. Vaterländische Geschichte für evangelische Schulen - S. 36

1890 - Kreuznach : Reinhard Schmithals
— 36 — turig nieder und brachten die Güter aus ihre Burgen, ja, sie warfen die Handelsherren, nachdem sie dieselben ausgeplündert, noch in ihre Burgverließe (unterirdische Gefängnisse) und ließen sie nur gegen hohes Lösegeld wieder frei. Andere überfielen ganze Dörfer, trieben das Vieh hinweg, raubten alles wertvolle Eigentum und steckten dann die Gebäude in Brand. c. Sank so der Adel und das Rittertum, so nahm das Bürgertum einen um so größeren Aufschwung. Die Städte wurden mächtiger und erwarben von den in fortwährender Geldverlegenheit lebenden Fürsten immer größere Rechte und Freiheiten. Von einzelnen mächtigen Geschlechtern regiert, begannen auch sie Heere auszurüsten, um einerseits ihre Macht zu vergrößern, andererseits die Kaufinannszüge rc. gegen die Raubritter zu beschützen. Handel und Industrie, Gewerbe und Kunstfertigkeit blühten empor und prächtige Kirchen, Klöster, Kapellen und Ratshäuser, die noch heute die Bewunderung aller erregen (Dom zu Köln, Aachen, Mainz, Straßburg jc.) zeugten von dem zunehmenden Reichtum. d. Neben dem Ritter- und Bürgertum, sowie dem gänzlich in Knechtschaft versunkenen Bauern stände gab es damals noch reisige Knechte (Landsknechte), die gegen Sold bei Fürsten und Städten Dienste nahmen und baun den Krieg mit unmenschlicher Grausamkeit führten (siehe 30jahr. Krieg) und die nach dem Kriege als Krüppel, Vagabunden und Räuber eine förmliche Landplage wmden. c. Die Kirche sank immer tiefer. Der Gottesdienst sank zum Formelwesen herab. Die Sitten wurden roher, hatte doch die Kirche für jedes Vergehen ihren Ablaß für Geld. Der Priesterstand versank in Weltlust. Ueppigkeit und Unwissenheit. Die Klöster waren nicht mehr die Sitze der Kultur und Frömmigkeit, sondern der schamlosesten Schwelgereien. — Versuchten hin und wieder aufrichtige fromme Christen gegen diese Mißbrauche aufzutreten, so endeten sie in der Regel bald ans dem Scheiterhaufen ober in schrecklichen Gefängnissen und Kerkern. Das war der Zustand der Kirche als Gott einen frommen Mattn erweckte, der den Kamps mit bet Finsternis aufnahm und endlich das reine und lautere Gotteswort wieder ans Licht brachte und von allem Formenwesen und Menschenwerk befreite, Dr. Martin Luther, den Reformator der christl. Kirche. § 18. Erfindungen a. Erfindung der Buchdruckerknnst. Schon lange war die Kunst bekannt, Kartenblätter, Heiligenbildchen rc. in Holztafeln zu schneiden, mit Farbe zu bestreichen und abzudrucken. Solche aneinander gereihten Bildchen bildeten gleichsam eine Bibel der Armen, die weder lesen noch schreiben konnten, und die nun beim Anblick der Bilder an den Gegenstand der Darstellung erinnert wurden. Ebenfalls
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