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1. Hülfsbuch für den ersten Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 47

1877 - Mainz : Kunze
47 ein Zeitgenosse, einen riefigen Leib, blitzende Augen, einen lngeren Bart, als es Sitte war, und eine Lwenbrust. Otto wurde zu Aachen mit ungewhnlicher Pracht gekrnt. Bei dem Krnungsmahle thciten anstatt der Hofbeamten (S. 24) vier Herzoge die Ehrendienste, der Herzog von Bayern als Mar-schall, der Herzog von Lothringen als Kmmerer, der Herzog von Franken als Truchse, der Herzog von Schwaben als Mundschenk. Dieser jetzt zuerst aufkommende Ehrendienst war durchaus nicht ohne Bedeutung, weil darin die knigliche Oberhoheit uerlich zur Darstellung kam. Kampf gegen seine V-erwandten und die Herzoge. Das Gefhl der berlegenheit auf Seiten der Sachsen, das Streben nach Selbstndigkeit bei den andern Stmmen fhrte bald wiederholte Aufstnde herbei. Es emprten sich die Herzoge von Bayern, Franken und Lothringen, an die sich sein Halbbruder Thankmar und sein Bruder Heinrich anschlssen; sie kamen aber entweder im Kampfe um oder muten sich unter-werfen. Sein Bruder Heinrich beabsichtigte sogar ihn zu tobte, wurde gefangen, aber schlielich begnadigt, erhielt 945 Bayern und wrbe fein Freunb. Der siegreiche Kaiser machte nun die Herzogtmer unschblich. Er nahm den Herzogen das Recht der Krieg und Frieden, sowie das Recht der Erb-lichkeit und lie die kniglichen Rechte in den Herzogthmern durch Pfalzgrafen berwachen. Krieg gegen die Slaven und Dnen. Auch gegen die auswrtigen Feinde war Otto glcklich. Er besiegte die Slaven und machte sie zinsbar bis zur Oder; auch die Her-zge von Bhmen und Polen wurden wieder der deutschen Ober-hoheit unterworfen; den Grenzen entlang wurden Burgen ange-legt, die man deutschen Soldaten als Lehen bergab; von hier aus wurde die Germanisirung der Slavenlnder bewerk-stelligt. Otto befestigte das Christenthum, errichtete die Bis-thmer Havelberg, Brandenburg, Merseburg, Meien, Zeitz, Oldenburg, Prag, Posen, sowie das Erzbisthum Magdeburg.

2. Hülfsbuch für den ersten Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 77

1877 - Mainz : Kunze
77 da sich oft zwischen den Kaiser und die Reichsglieder die ppst-liche Macht stellte. Wir sind an einem Punkte angekommen, wo die niederen Gewalten gesiegt haben, wo die Auflsung des Reichs in vollem Gange ist. Die alten Volksherzogthmer und Gaugrafschaften haben sich aufgelst; in den Trmmern derselben haben sich selbstndige Frstentmer, Grafschaften, Herrschaften, geistliche Stifter, Städte mit eigener Verwaltung gebildet; es gab der hundert weltliche und ebenso viele geistliche Territorien, dazu der fnfzig Reichsstdte. Die beiden Könige, welche nach Wilhelms von Holland Tode mit Hlfe unverschmter, scandalser Bestechung gewhlt wurden, Richard von Cornwallis, des Knigs von England Bruder (gewhlt 1257 f 1272) und Alfons von Castilien (gewhlt 1258), waren fast ganz ohne Macht; der erste war nur drei Mal und zwar auf kurze Zeit, der zweite nie in Deutschland; dies war angefllt mit Fehde und Ver-wirrung. Man nennt die Zeit von 12561273, wo Deutschland so zu sagen ohne Oberhaupt war, Interregnum oder Zwischenreich. R e p e t i t i o n. 843876 Ludwig der Deutsche. 870 Vertrag zu Mersen. 876887 Karl der Dicke. Einflle der Normannen. 887 reit sich Niederburgund, 888 Hochburgund vom Reiche los. 887899 Arnulf von Krnthen. 891 sein Sieg bei Lwen. 899911 Ludwig das Kind. 911918 Konrad I. von Franken. Lothringen fllt ab. 9191024 die schsischen Kaiser. 919 936 Heinrich I. Wiederhersteller des Reiches. 928 wird Brenn ab urg erobert. 933 Sieg Heinrichs der die Ungarn. 936 973 Otto I.

3. Hülfsbuch für den ersten Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 86

1877 - Mainz : Kunze
86 von Wrtemberg, Eberhards Ii., des Greiners Sohn Ulrich siegreich bei Reutlingen 1377. Eine furchtbare Pest, der schwarze Tod. durchzog (13481350) Asien, ganz Europa, Aegypten und raffte wenigstens ein Drittel der ganzen Bevlkerung weg. (Die Geilerzge.) 2. Wenzel 1378-1400* Wenzel, Karls Sohn, war trge, roh und kmmerte sich wenig um das Reich. Das Faustrecht und die Fehden waren unter ihm in voller Blthe; der sddeutsche Stdtebund ent-wickelte sich dem ebenfalls in Rittergesellschaften, (die Gesell-schaft der Schlegler, vom Lwen, von St. Georg :c.) verbndeten Adel und den Fürsten gegenber und schlo sich an die schweizerische Eidgenossenschaft an; der letzteren unterlag 1386 Leopold Iii. von Oesterreich, Neffe des 1326 gestorbenen Leopold, bei Sempach. Die Erfolge der Schweizer fachten die Freiheitsliebe der Städte neu an; es erneuerte sich der Krieg und fllte ganz Sddeutschland mit Plnderung und Mord. Die Städte unterlagen aber, weil es an Zucht im Heere und guter Fhrung fehlte; bei Dffingen wurden die schwbischen Städte von dem genannten Eberhard dem Greiner, von Wrtem-berg und bei Worms die rheinischen vom Kurfrsten Ruprecht von der Pfalz 1388 geschlagen. Nachdem Wenzel den Johann Galeazzo Visconti rechts-widrig, ohne Befragung der Reichsstnde fr eine Geldsumme zum Herzog von Mailand und zum Reichsfrsten gemacht hatte, vereinigten sich vier Kurfrsten und whlten zu Rense Ruprecht von der Pfalz im Jahre 1400 zum Kaiser. Wenzel starb 1419 als König von Bhmen. 3, Ruprecht von der Pfalz 14001410 und Sigmund 1410-1437* Ruprecht von der Pfalz war ein tchtiger Mann, es ge-lang ihm aber nicht, Ansehen im Reiche zu gewinnen.. Nach seinem Tode wurden zwei Könige gewhlt, Wenzels

4. Hülfsbuch für den ersten Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 124

1877 - Mainz : Kunze
124 - und Bayern von den Franzosen, Schweden und Hessen unter Turenne bei Allersheim (in der Nhe von Nrdlingen) in demselben Jahre besiegt; Mercy fiel. In den letzten Jahren spielte der Krieg hauptschlich in Bayern und Bhmen. Torstensons Nachfolger, Wrangel, und Turenne verheerten 1646 und 1648 Bayern: der schwedische General Knigsmark hatte 1648 die kleine Seite von Prag erobert, als am 24. October 1648 zu Mnster und Osnabrck der (westflische) Frieden zu Stande kam. S. Der westflische friede. a. In Bezug auf das Ausland. Schweden bekam Vorpommern, Rgen und einen kleinen Theil von Hinter-Pommern lngs der Oder mit Stettin, das Stiftsland von Bremen als Herzogthum, das Stiftsland von Verden als Frstenthum, die Stadt Wismar. Frankreich, obgleich es geringere Anstrengungen gemacht hatte als Schweden, bekam doch eine grere Beute: das fter-reichische Elsa, Breisach auf dem rechten Rheinufer, eine der strksten Festungen der damaligen Zeit, das Besatzungsrecht in Philippsburg (bei Speier). In diesen franzsischen Besitzungen hrten alle Beziehungen zum deutschen Reiche auf. Straburg und' andere Städte blieben reichsunmittelbar. Der Besitz von Metz, Toul und Verdun wurde Frankreich besttigt. Die schweizerische Eidgenossenschaft und Holland wurden nun auch recht-lich vom deutschen Reiche losgelst, tatschlich waren sie es schon. b. In Bezug auf das Reich. Brandenburg, welchem ganz Pommern nach dem Aussterben der Herzoge 1637 als Erbe htte zufallen sollen, erhielt fr Vorpommern das Erz-bisthum Magdeburg als Herzogthum, die Bisthmer Halberstadt, Minden und Camin als Frstenthmer, dann den stlichen Theil von Hinterpommern. Der Pfalzgraf Karl Ludwig, Friedrichs V. (f 1632) Sohn, erhielt die Pfalz am Rhein (Hauptstadt Heidelberg), sowie die achte Kurstimme. Bayern behielt die (nach der

5. Hülfsbuch für den ersten Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 129

1877 - Mainz : Kunze
129 Brandenburgisch-Preuische-Norgeschichte, Nachdem im westflischen Frieden die Reichslnder das Recht eigener diplomatischer Fhrung, das Recht Bndnisse zu schlieen und Krieg zu führen erlangt hatten, wurden auf Kosten der deutschen Eentralgewalt die einzelnen Reichslnder immer selbstndiger, das Reich zersetzte sich in Territorialgewalten. Ein Staat war es besonders, der sich eine eigene Bahn erffnete und bald in den Vordergrund der deutschen Geschichte treten und schlielich die Einigung Deutschlands vollziehen sollte. Dieser, der brandenburgisch-preuische Staat erweckt daher als deutscher Zukunftsstaat mehr Interesse als die andern Reichslnder und verdient mehr als diese bis zu seinen Anfngen verfolgt zu werden. 1. Die Entstehung der Mark Brandenburg. Die Herrschaft der Askanier (1134-1820), der Bayern (1324-1373) und der Luxemburger (13731415k Im nordstlichen Deutschland wohnten vor der Vlker-Wanderung germanische Vlkerschaften, nach derselben finden wir daselbst slavische Vlkerschaften vor. Diese geriethen zunchst mit den benachbarten Sachsen, dann nach deren Unterwerfung durch Karl den Groen, mit diesem in Kampf. Um die Slaven in Unterwrfigkeit zu erhalten, richtete er ihrem Lande entlang Marken ein; dieselben zerfielen aber wieder unter dessen schwachen Nachfolgern. Mit Erfolg fhrten den Kampf gegen die Slaven Heinrich I. und Otto der Groe. Es wurde gegrndet die nordschsische Mark (die sptere Altmark auf der linken Seite der Elbe), die Wiege des preuischen Staates. Otto der Groe unterwarf die slavischen Gebiete der kirchlichen Organisation und grndete die Bisthmer Havelberg und Brandenburg. In den folgenden Zeiten schwankte die Mark zwischen Selbstndigkeit und deutscher Herrschaft, sowie zwischen Christen-thum und Heidenthum, bis sie in dem Hause der Askanier, auch Anhaltiner und Ballenstdter genannt, festen Bestand gewann und erbliches Besitzthum wurde. Eckertz Hlfsbuch stir den ersten Unterricht in der bcutjchcn Geschichte. 7. Aufl. 9

6. Hülfsbuch für den ersten Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 167

1877 - Mainz : Kunze
167 fein Bestreben, in den einzelnen Theilen feiner Monarchie eine gleichmige Verwaltung und Gesetzgebung durchzufhren, ohne auf die ganz verschiedenen Verhltniffe Rcksicht zu nehmen. In Ungarn fhlte sich der trotzige Adel durch die Auf-Hebung der Leibeigenschast, sowie die ganze Nation durch die Begnstigung deutscher Sprache und deutschen Wesens gekrnkt. In den Niederlanden zrnte ihm die Geistlichkeit wegen seiner kirchlichen Neuerungen und wiegelte das in seinen alten Privilegien beeintrchtigte Volk auf; hier kam es 1788 sogar zum offenen Aufstande. In Ungarn und Bhmen war die Ghrung sehr stark, als der Kaiser 1790 starb. Auch im deutschen Reiche wollte et Verbesserungen anbringen, hatte aber wenig Erfolg. Die verrostete Maschine des Reichshofraths in Wien und des Wetzlarer Reichskammergerichts wollte nicht mehr in Gang kommen. Die Geschfte des letzteren waren in die schlimmste Verwirrung gerathen, zwanzigtausend Prozesse, so erzhlt uns Goethe, der 1772 als Doktor der Rechte nach Wetzlar kam, harrten ihrer Erledigung und nur siebenzehn Rechtsgelehrte waren zu ihrer Erledigung da; jhrlich konnten sechszig abgethan werden und jhrlich, kamen doppelt so viele hinzu; einige Prozesse hatten sich durch anderthalb Jahrhunderte hingeschleppt und waren noch lange nicht zu Ende. Unter seinem Nachfolger Leopold Ii., zugleich deutschem Kaiser (17901792), lenkte Oesterreich im ganzen wieder in die alten Bahnen ein. Dritte Abteilung. Von dem Ausbruche der franzsischen Revolution bis zur Auflsung des deutschen Reiches 17891806. Leopold Ii. 1790-1792. Franz Ii. 17921806. Zeit-alter der Revolution von 1789 bis zur Gegenwart. !? Die franzfische Revolution. In Frankreich wurde durch Ludwig Xiv. (16431715) und seinen Nachfolger Ludwig Xv. (17151774) ein herzloser Despotismus ausgebt, an ihren Hfen herrschte eine malose

7. Hülfsbuch für den ersten Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 141

1877 - Mainz : Kunze
141 Ludwig nahm 1681 die blhende Reichsstadt Straburg weg und besetzte unter anderm Saarlouis, Saarbrcken, Luxem-brg und Trier. Das deutsche Reich sah, sich auf Proteste beschrnkend, ruhig zu. Es nahm wegen der drohenden Trken-gefahr einen von Ludwig Xiv. angebotenen zwanzigjhrigen Waffenstillstand an. Frankreich behielt alle bis zum 1. August reunirten Gebiete, darunter Straburg. 5 Zweiter Trkenkrieg 16831699. Eine Verschwrung der ungarischen Magnaten gegen die deutsche Herrschaft wurde entdeckt und bestraft; das Haupt einer neuen Emprung, Graf Emmerich Tckly, rief den Sultan zur Hlfe herbei. Dieser schickt den Grovezier Kara Mustapha mit 20,000 Mann, welcher 1683 bis vor Wien vordringt und dasselbe belagert (1683). Es wird von dem Grafen R-diger von Stahremberg heldenmthig vertheidigt und von dem Polenknige Johann Sobiesky, der mit einem deutsch-polnischen Heere heranrckt, entsetzt. Darauf fhrte Oesterreich, auch wieder von deutschen Fürsten und von Venedig unter-sttzt, den Krieg mit Glck. Der groe Sieg, den der Volks-jhmliche Prinz Eugen von Savoyen, der edle Ritter" bei Zentha 1697 gewinnt, bringt den Frieden von Carlowitz 1699, in welchem der Kaiser Siebenbrgen, das ihm der Gro-frst im Jahre 1696 schon abgetreten hatte, Slavonien und fast ganz Ungarn erhlt. 6. Der Krieg wegen der pflzischen Erbschaft 1688-1697. Ludwig Xiv. brach den Waffenstillstand, den er mit Deutschland geschloffen hatte. Als der Kurfürst Karl, Enkel des Winterknigs, 1685 als letzter Sprosse der Simmer'schen Linie gestorben war, und die neuburgische Linie rechtmig folgen mute, verlangte Ludwig Xiv. erst den Allodialnachla, dann den grten Theil des Landes fr seinen Bruder Ludwig von Orleans, der die Schwester Karls geheirathet hatte; seine Forderung war aber ungerecht, weil diese auf die Erbfolge aus-drcklich verzichtet hatte.

8. Hülfsbuch für den ersten Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 24

1877 - Mainz : Kunze
\ - 24 ihre Macht, und so stieg der Vasallenstand, ursprnglich ein abhngiger, bald zu hohem Ansehen. Daher kam es, da viele freie Grundeigenthmer ihre freien Gter (Alloden) dem Könige oder einem Mchtigen anboten, um sie von ihm als Lehen zurckzuempfangen; auch hatten die mchtigsten unter den Vasallen wieder ihre Untervasallen. Diejenigen, welche nicht Kriegsdienste' sondern vorzglich Hofdienste bernahmen, wurden Ministerialen genannt. Der Stand derselben, anfangs niedriger als der Vasallenstand, stieg allmhlich zu einer groen Bedeutung, und die freien Franken drngten sich zu den ansehnlichsten Hof-mtern heran.. Sehr wichtig wurden das Amt des Schatzmeisters oder Kmmerers, der den kniglichen Schatz, die Kleinodien, bewahrte und die kniglichen Einknfte aus Domainen, Zllen, Strafen, Bergwerken, Steuern u. s. w. erhob, das Amt des Marschalls, der die Pferde und das knigliche Gesinde beaufsichtigte, das Amt des Truchsesses, der die Tafel des Knigs besorgte, das Amt des Pfalzgrafen, der die Gerichtsbarkeit in den Pfalzen ausbte, das Amt des Referendarius oder Kanzlers, der den Siegelring des Knigs bewahrte und die Urkunden ausfertigte. Von besonders hervorragender Bedeutung wurde aber das Amt der Palastmeister, der Hausmeier (palatii praefecti, majores domus). Ihnen wurden mit der Zeit alle Personen und Verhltnisse des Hofes untergeordnet; die Besetzung der brigen Hofmter geschah unter ihrer Mitwirkung. Besonders war die Vertheilung der Beneficien in ihre Hnde gegeben, im Kriege standen die Vasallen unter ihrer Fhrung. In Ver-Hinderungsfllen und im Falle der Minderjhrigkeit vertraten sie den König. Die Hausmeier waren berufen, das Franken-reich zu retten, als es in Folge seiner Zersplitterung, der An-maungen von Seiten der Groen und der Schwche und sitt-lichert Verkommenheit der Könige sich seinem gnzlichen Ver-falle zuzuneigen schien. Neustrien sowohl als Austrasien hatte seinen eigenen Haus-meter. Die austrasischen Hausmeier bemchtigten sich bald des Hausmeieramtes der das gesammte Reich, und aus ihnen sollte

9. Hülfsbuch für den ersten Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 29

1877 - Mainz : Kunze
29 Heeres. Karl rckte tief erzrnt herbei; die Sachsen hatten nicht den Muth sich in einen Kampf einzulassen. Der zurckgekehrte Wittekind floh. Karl erzwang die Auslieferung der Rdelsfhrer unter frchterlichen Drohungen. Vier Tausend fnfhundert Sachsen wurden zum Tode verurtheilt und an einem Tage zu Verden an der Aller erbarmungslos ent-hauptet. Ein Schrei des Entsetzens ging durch das ganze Land. Die Sachsen erhoben sich in verzweifeltem Muthe, die Friesen schlssen sich an sie an, und Wittekind kehrte zurck. Karl eilte herbei, bei Detmold kam es im Jahr 783 zu einer blutigen , aber unentschiedenen Schlacht. An der Hase bei Os-nabrck wurde einen Monat spter eine zweite Schlacht ge-liefert, in welcher Karl vollstndig siegte. Furchtbare Verheerungen in den Jahren 784 und 785 zwangen die Sachsen zur Unterwerfung , auch Wittekind verlor alles Vertrauen zu der Sache der Sachsen und zu seinen Gttern. Er kam im Sommer 785 zu Karl auf die Villa Attigny in der Champagne und lie sich mit seiner Gemahlin taufen. Obgleich mit dem Abfalle Wittekinds die Kraft der Sachsen gebrochen war, so standen sie doch wieder auf, und lange Kriege muten gefhrt werden. Erst 804 war der Friede ge-sichert. Die Volksfreiheit. die Religion war zerstrt: das Land wurde der Grafengewalt und den Satzungen der Kirche unter-warfen, der harte und verhate Zehnte auferlegt; acht Bis-thmer wurden errichtet, die das Christenthum im Lande be-festigen sollten: Osnabrck, Paderborn, Mnster, Minden, Verden, Bremen, Hildesheim und Halberstadt. Das etwas spter ent-standen Kloster Neu-Corvey wurde besonders eine Sttte christ-licher Cultur fr das nrdliche. Deutschland, wie es Fulda fr das mittlere und St. Gallen ft das sdliche war.- Krieg gegen Tassilo von Bayern 788. Karl hatte die herzogliche Gewalt in der Bretagne, Aquitanien, in Allemanien abgeschabt und das Land der Gewalt der von ihm abhngigen Grafen unterworfen. In Bayern aber war Tassilo noch Herzog und herrschte fast ganz selbstndig; auf Anrathen

10. Hülfsbuch für den ersten Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 112

1877 - Mainz : Kunze
- 112 - Moritz wurde durch die ble Behandlung Philipps von Hessen, seines Schwiegervaters, sowie durch die Bestrebungen des Kaisers, die Frstenmacht zu schmlern, bewogen, von diesem abzufallen. Er schlo sogar mit dem franzsischen Könige Heinrich Ii. (15471559) ein Bndni; dieser nimmt mit Zustimmung Moritzens die lothringischen Msthmer Metz, Toul und Verdun (1552). Dann rckte Moritz unerwartet gegen Tyrol vor, um den Kaiser zu berfallen. Es fehlte nicht viel, so wre der Kaiser, der in Jnsbruck an der Gicht dar-niederlag. gefangen genommen worden. In einer Snfte lie er sich der die Alpen tragen. Die Furcht. Moritz werde sich mit Heinrich Ii. von Frankreich vereinigen, bestimmte den Kaiser, dessen Forderungen zu bewilligen; im Passauer Vertrage von 1552 wurde Philipp von Hessen frei gegeben und den Anhngern der Augsburger Konfession freie Religionsbung bis zum Reichs-tage zuerkannt. Moritz von Sachsen fiel 1553 bei Sievershausen (stlich von Hannover) im Kampfe gegen den abenteuerlichen Albrecht von Hohenzollern-Culmbach, welcher trotz des Friedens den Krieg auf eigene Faust gegen Bisthmer. katholische Städte zc. fortsetzte. Der Passauer Vertrag war der Vorbote des Ausburger Religionsfriedens, den 1555 der Kaiser, des Kampfes mde, mit den Protestanten schlo: Die Bekenner der Augsburger Konfession erhielten gleiche Rechte mit den Katholiken. Karl hatte während der Religionsstreitigkeiten in Deutsch-land fortwhrend auswrtige Kriege gefhrt und von seinen Erfolgen hing die grere oder geringere Nachgiebigkeit gegen die Protestanten ab. Mit König Franz I. von Frankreich fhrte er wegen Burgund und Italien vier schwere Kriege, die das schlieliche Ergebni (theilweise nach dem Frieden zu Crespy 1544) hatten! da Philipp. Karls V. Sohn. Mailand als Reichslehen erhielt, da ferner Franz auf Neapel. Karl auf das Herzogthum Burgund verzichtete.
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