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1. Größeres Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in Bürgerschulen und höheren Unterrichtsanstalten - S. 44

1860 - Leipzig : Klinkhardt
í 44 Richard von Cornwallis, f 1272, und Alfons X., König von Kasti- lien , waren Namenkönige. In diese Zeit siel der letzte Kreuzzug. 1244 war Jerusalem von den Türken wieder erobert worden. Ludwigs lx. von Frankreich Versuch (1248), es wieder zu erobern, mißglückte. Er gerieft) in Aegypten in Gefangenschaft und kehrte erst 1254 wieder zurück. 1270 landete er noch einmal in Tunis und starb daselbst. 1291 ging Acre, die letzte Besitzung der Christen in Palästina, verloren. Folgen der Kreuzzüge. 6 Millionen Menschen fanden ihren Tod. Verbindung der einzelnen Völker. Verbreitung der Kenntniß fremder Völker, Sprachen und Sitten. Hebung des Handels, des Bürger- und- Bauernstandes durch Schwächung des Adels. Verpflan- zung vieler Gewächse, namentlich der Obstarten, nach Europa. Allgemeines. a) Rechtspflege. Sehr oft Entscheidung durch Gewalt, Faustrecht. Die peinliche Gerichtsbarkeit wurde durch den Kaiser und dessen Pfalzgrafen ausgeübt. Die kleineren Fürsten hatten Landgerichte und Vögte. Oeffentliche Gerichtstage und Besprechung der Richter und Schöffen mit den Parteien. Sammlung geschriebener Gesetze seit Anfang des 18. Jahrhunderts; der Sachsen- und der Schwabenspiegel und das Kaiserrecht. — Entstehung heimlicher, stiller oder Vehmgerichte, auch Frei- oder Stuhlgerichte, zuerst in Westpha- len (Dortmund, später in Frankfurt, Trier rc.); Zeit: Dienstag (Ding — Gericht, Dingstag), Nachts; Ort: Wälder, Felsenhöhlen und unterirdische Gewölbe. Mitglieder: Stuhlherren, Freigrafen, Fcei- schöffen oder Schöppen (Beisitzer) und Frohnboten. Strafen: Landes- verweisung, Geld- und Leibesstrafen. b) Das Ritterwesen bildete sich aus in Spanien, Frankreich, Italien und Deutschland. Junker oder Bube, Knappe, Ritter. Har- nisch, Helm. Schild mit Wappen. Turnier. Fahrende Ritter. Ein- fluß des Ritterwesens: Ausbildung körperlicher Kraft und Gewandt- heit, Entstehung der Geschlechtsnamen und Wappen, der Volksfeste, Hebung der Tapferkeit, Heilighaltung des Ehrenwortes und der Freund- schaft, Schutz der Pilgrime. (Geistlicher Ritterorden, s. Kir- chengeschichte.) c) Handel. Mit Asien und Afrika Handel über Venedig, Genua, Pisa rc. Im Norden hoben sich Lübeck, Hamburg, Bremen rc. Handelsgegenstände: Eisen, Holzstämme, Pelzwerk, Salz, Fische rc. Unsicherheit der Landstraßen und Flußschifffahrt durch Raubritter. Lübeck und Hamburg schloffen 1241 einen Bund oder Hansa. Später kamen hinzu: Braunschweig, Stralsund, Danzig, Königsberg, Köln rc. Im Jahre 1300 bildeten 60 Städte, mächtiger als König- reiche, diesen Bund und eroberten Lissabon und Kopenhagen. Lübeck war Haupt des Bundes. Ausbildung der Gewerbe: Webereien, Tuchmacherkunst, Bleichen (Chemnitz), Glasereien (Nürnberg), Glasspiegel. Zunftein- richtungen. — Salz -, Silber- lfreiberg), Zinnbergwerke (Böhmen). — Magnetnadel und Baumwollenpapier kamen von den Arabern

2. Größeres Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in Bürgerschulen und höheren Unterrichtsanstalten - S. 46

1860 - Leipzig : Klinkhardt
46 und Tyrol vereinigte, — 1348 die Universität zu Prag gründete und 1355 unter schimpflichen Bedingungen in Rom gekrönt wurde. In der goldnen Bulle, Reichsgrundgesetz (1356), wurden folgende 7 Wahl- oder Kurfürsten bestimmt: Erzbischöfe von Mainz, Trier und Köln, König von Böhmen, Herzog von Sachsen-Wittenberg, Markgraf von Brandenburg und Pfalzgraf am Rhein. Großes Erdbeben. 1349 Pest („der schwarze Tod") in Italien, Frankreich und Deutschland. Geißler oder Flagellanten. Judenverfolgungen. — Karls Sohn Wenzel der Faule, 1378— 1400, als König von Böhmen bis 1419, ließ bei seiner Unthätigkeit Deutschland durch Kriege des Adels und der Städte zerrütten. Schwäbischer Städtebund. (1383 f Johann von Nepomuk.) Wenzel wurde 1400 als deutscher Kaiser abgesetzt. Ruprecht von der Pfalz, 1400 — 1410, war thätig, ohne viel ausrichten zu können. Sigismund, 1410 — 1437 (Wenzels Bruder), redlich, gutwillig, aber nicht fest genug. Die Kirchenversammlung zu Kostnitz (1414—1417), welche dem zerrütteten Kirchenzustande und dem päpstlichen Schisma ein Ende machen sollte, setzte Johann Xxiii. und zwei andere Päpste ab, erwählte Martin den V., und verurtheilte Johann Huß (s. Kirchen- geschichte) zum Feuertode. — Wegen Geldmangel versetzte Sigismund 1415 Brandenburg an den Burggrafen von Nürnberg, Friedrich von Hohenzollern (Stammvater der jetzigen preußischen Königs- familie). 1423 erhielt Friedrich der Streitbare, Markgraf zu Meißen und Landgraf von Thüringen, die sächsische Kurwürde und den Wit- tenberger Kreis. Während der Regierung Sigismunds begann in Frankreich das Haus Valois (1428) zu regieren, gegen welches aber England wegen seiner großen Besitzungen in Frankreich Ansprüche auf den Thron erhob, und dadurch einen Krieg veranlaßte, in welchem Jeanne därc (Fräulein von der Lilie) die Franzosen zum Siege, und den König, nach der Befreiung von Orleans, 1429 zur Krönung nach Rheims führte. Die Jungfrau von Orleans siel später den Engländern in die Hände und starb 1430 in Rouen den Feuertod. Albrecht Ii., 1437 — 1439, folgten, mit Ausnahme Karls Vii., nur Kaiser aus dem Habsburgischen Hause. — Unter dem friedlieben- den, aber unentschlossenen Friedrich Iii., 1440—1493, wurden Deutschlands Zustände im- mer mehr zerrüttet. Die Reichstage blieben erfolglos, weil statt der Fürsten Gesandte erschienen. Sein Sohn Maximilian, 1493 — 1519, ritterlich, aber verschwenderisch, brachte durch Verheirathung mit Marie, Tochter Karls des Kühnen von Burgund, welchen 1476 die Schweizer bei Granson und Murten geschlagen und 1477 bei Nancy getödtet hatten, die Niederlande an Oesterreich. Er hob durch Gründung des ewigen Landfriedens und des Reichskammergerichts in Frankfurt a. M. (dann in Speier und zuletzt in Wetzlar) das Faustrecht und das Vehmgericht auf, theilte Deutschland in 10 Kreise: Ober- und Niedersachsen, Westphalen,

3. Größeres Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in Bürgerschulen und höheren Unterrichtsanstalten - S. 39

1860 - Leipzig : Klinkhardt
39 tiers die Westgothen unter Alarich. Später regierten Schattenkönige. 732 schlug der Haushofmeister (major domus) Karl Martell die Mauren bei Poitiers, -s 741. Ihm folgte Pistill der Kleine, der Childerich Iii. vom Throne stieß, 752 von Bonifacius zum Könige gesalbt wurde, gegen die Longobarden zog und den Grund zum Kir- chenstaate legte, -s 768. Sein Sohn Karl der Große, 742 geb., kam 768 auf den Thron lkarl- mann -s 771), begann 772 die Sachsenkriege, eroberte die Eresburg und zerstörte die Jrmensä'ule, eroberte 774 das Longobardenreich unter Desiderius und ward König von Italien, hielt 777 einen Reichstag zu Paderborn, wo Abgeordnete des Emir von Saragossa erschienen, zog 778 nach Spanien (Roland), ließ bei Verden an der Aller 4500 Sachsen wegen Treulosigkeit enthaupten, machte 788 Bayern zur fränkischen Provinz, zog 791 — 799 gegen die Avaren und dehnte sein Reich bis an die Raab aus. Karl wurde 800 den ersten Weih- nachtsfeiertag von Papst Leo Iii. zum römischen Kaiser gekrönt, 804 schloß er mit den Sachsen Friede. Er gründete die Bisthümer Bremen, Verden, Minden rc., und die Städte Halle und Magdeburg gegen die Sorben; starb 814 und wurde im Münster zu Aachen beigesetzt. Sein Reich umfaßte Spanien vom Ebro, Frankreich, Italien, Schweiz, Niederlande, Deutschland bis an die Eider, Elbe, Saale und Raab. — Allgemeines: Jährlich zwei Reichsvecsamm- lungen. Gau-, Pfalz-, Mark- und Sendgrafen. Handel <Rhein- Donaukanal). Kirchengesang. Orgelspiel. Klosterschulen. Strenge Kinderzucht. Verdienste um die deutsche Sprache. Deutsche Monats- namen. Liebe zu den Wiffenschaften (Alkuin). — Karls Sohn Ludwig der Fromme, 814 — 840, schwach und unselbstständig, theilte 817 das Reich ? unter seine drei Söhne Lothar, Pipin und Ludwig, bevorzugte aber später Karl (den Kahlen), Sohn von seiner zweiten Gemahlin, Judith, und veranlaßte dadurch eine Empörung jener Drei, die ihn gefangen nahmen. In Freiheit gesetzt, gerieth er 833 aus dem Lügenfelde bei Colmar wieder in Gefangenschaft, mußte im Kloster zu Soissons öffentliche Kirchenbuße ablegen, kam wieder auf den Thron und starb tiefgebeugt in neuen Kämpfen mit seinen Söhnen. Diese, wegen Ländertheilung in neue Kriege ver- wickelt, vereinigten sich 843 zu Verdun zu einem Vertrage. Lo- thar erhielt als Kaiser Italien, Lothringen, Burgund und Friesland; Ludwig der Deutsche Deutschland bis an den Rhein, und Karl der Kahle Frankreich und Spanien bis an den Ebro. — (Lothars Familie starb bald aus, Italien wechselte oft mit seinen Fürsten, bis es 951 an Otto 1j kam. — Westscankreich, durch die Normannen zerrüttet, verlor 987 in Ludwig dem Einfältigen den letzten Karolinger, Hugo Cap et gelangte auf den Thron und wurde Stammvater der französischen Königsfamilie, (Capetingec.) Rechtspflege. Proben der Schuld und Unschuld, Gottesurtheile oder Ordalien. Feuer-, Waffer-, Kreuzprobe und gerichtlicher Zweikampf. Mehr Geld- als Todesstrafen und Verlust der Freiheit. Diebstahl

4. Das Wissenswertheste aus der deutschen Geschichte und der Weltgeschichte - S. 7

1868 - Langensalza : Greßler
Deutsche Geschichte. 7 Heinrich I. (9 1 8 — 936). Heinrich befand sich gerade im Harz beim Vogelheerde, als man ihm die deutsche Kaiserkrone anbot, und aus diesem Grunde heißt er auch „der Vogelsteller", obgleich er eher den Namen „der Große" verdient. Vor allen Dingen brachte er erst seine inneren Feinde zur Ruhe, wonach er Lothringen wieder mit Deutschland vereinigte. Da mit einem Male fielen die Ungarn, wie früher schon so oft, wieder in das deutsche Land ein, ver- heerten es und schleppten viele Bewohner desselben als Gefangene mit sich fort. Bei Abwehr dieser Barbaren fiel Heinrichen ein Anführer derselben in die Hände, und dies benutzte er, gegen Zahlung eines Tributs einen neunjährigen Waffenstillstand von ihnen zu erzwingen. Während dieser Zeit baute Heinrich fleißig Burgen und Städte und übte sein Volk im Gebrauch der Waffen. Nach Ablauf des Waffenstillstandes erhielten die ungarischen Abgeordneten statt des bisherigen Tributs einen verstümmelten räudigen Hund und die Erklärung, wenn sie etwas anderes wollten, sollten sie es sich holen. Wüthend hierüber kamen sie auch bald in großen Schaaren an, wurden aber von Heinrich bei Merseburg so auf's Haupt geschlagen, daß sie eiligst nach ihrer Heimath zurückkehrten und für's Erste an ein Wiederkommen nicht dachten. — Heinrichs Hülle ruht zu Quedlinburg. Otto I. d. Gr. (936 —973). Otto I. war der würdige Sohn seines großen Vaters und ist derselbe, welcher in der Mark Brandenburg mehrere Bis- thümer gründete. — Große Betrübnisse verursachte Otto'n an- fänglich sein Bruder Heinrich, welcher sich gegen ihn em- pörte, weil er nähere Ansprüche aus den Thron zu haben glaubte, als er. Endlich aber sah Heinrich sein Unrecht ein und warf sich im Büßergewande im Dom zu Quedlinburg, unter Thränen Gnade flehend, vor seinem Bruder nieder. Ge- rührt hierdurch verzieh Otto seinem Bruder nicht nur sein

5. Das Wissenswertheste aus der deutschen Geschichte und der Weltgeschichte - S. 11

1868 - Langensalza : Greßler
Deutsche Geschichte. 11 Zusammenwohnen machte die Ausbildung der verschiedenen Ge- werbe nöthig, und nach und nach traten die Gewerbtreibenden zu gewissen gesetzlichen Vereinigungen: Zünften, Gilden und Innungen zusammen und entlehnten ihre Namen ent- weder von ihren Beschäftigungen oder von gewissen Körper- eigenthümlichkeiten, wie Schmidt, Schlosser, Schneider — Groß- kopf, Lange, Kurz rc. — Manche Städte erwarben mit der Zeit durch ihren Handel große Reichthümer, machten sich mehr und mehr vom Kaiser unabhängig und führten den Namen „freie Reichsstädte". Später vereinigten sie sich zum Schutz ihres Handels besonders gegen die Raubritter und unter- hielten eine so große Macht, daß sich selbst auswärtige Könige um ihren Beistand bewarben. Sehr schlecht halten es in der früheren Zeit die Bauern, indem sie nichts anderes als Leibeigene ihrer Gutsherrn waren. Nur erst, als sie, um diesem Drucke zu entgehen, sich unter den Schutz der Städte begaben, ward es besser mit ihnen, in- dem von da ab die Gutsherrn milder mit ihnen verfuhren und ihnen auch gegen eine billige Entschädigung ihre Freiheit ge- währten. 7. Die schwäbischen oder hohenstaufischen Kaiser (i 137—1253). Die wichtigsten von ihnen waren Friedrich I. und Friedrich Ii. Nach dem Aussterben der sächsischen Kaiser war eins der mächtigsten Fürstenhäuser das schwäbische. Dennoch setzten die Bischöfe die Wahl des sächsischen Herzogs Lothar durch, also desselben, der dem Askanier Albrecht dem Bär die Nordmark verlieh. Diese Wahl aber veranlaßte einen über 100 Jahre währenden Streit zwischen der schwäbischen Partei (den Waib- lingern) und der sächsischen Partei (den Welfen). Nach Lothars Tode setzte die Partei der Waiblinger die Wahl des schwäbischen Herzogs Konrad durch, welcher jedoch erst längere Zeit gegen die sächsische Partei das Schwert führen mußte, um sich auf dem Thron zu behaupten. Bei Weinsberg

6. Das Wissenswertheste aus der deutschen Geschichte und der Weltgeschichte - S. 15

1868 - Langensalza : Greßler
Deutsche Geschichte. 15 gewöhnlicher Mann zu ihm, aber die Wache verwehrte ihm den Einlaß in den Palast. Dies sah der Kaiser von seinem Fenster, und sofort rief er der Wache zu: „Ei was, — laßt den Men- schen zu mir! Bin ich denn deshalb Kaiser geworden, daß man mich einschließe?" — Auch andere sehr drollige Erzählungen hat man von ihm. Einst sprach ihn ein Bettler mit den Worten an: „Höre, Bruder Rudolph rc." — „Was! — erwiderte der Kaiser — ich dein Bruder? Wie kömmst du dazu?" — „Nun, sprach der Bettler: Von Adam her sind wir ja alle Brüder." — „Ach so — entgegnete der Kaiser — und reichte dem Ueber- dreisten einen Pfennig." — „O, nur einen Pfennig! sprach dieser." — „Nun — erwiderte der Kaiser weiter — wenn dir ein jeder Bruder von Adam her einen Pfennig giebt, so wirst du genug haben." Jedenfalls gab er ihm hiernach noch ein kaiserliches Geschenk. — Einstmals, als Rudolph im schlichten Anzuge durch Mainz ging und sich in das Haus eines Bäckers begab, um sich zu wärmen, wurde er von der bösen Bäcker- frau, die ihn nicht kannte, mit einem Kübel Wasser begossen. Geduldig nahm dies Rudolph hin, ließ aber die Frau kurz darauf zu sich kommen, wo sie ihm zur Strafe an der Tafel vor all seinen Großen das Geschehene erzählen mußte. Ludwig von Baiern und Friedrich von Oesterreich. — Beide Fürsten kriegten 7 Jahre mit einander um den Besitz des deutschen Kaiserthrones. Bei Mühlhausen siegte Ludwig mit Hülfe seines Feld- hauptmanus Schweppermann über Friedrich und nahm ihn gefangen. Da trotzdem Friedrichs Bruder den Kampf fortsetzte, so wurde Friedrich unter der Bedingung seiner Haft entlassen, daß er den Frieden vermittle. Jedoch Friedrich gelang dies nicht, und er kehrte freiwillig in seine Haft zurück. Dies edle Betragen rührte Ludwig so, daß er ihn an sein Herz drückte, ihn seinen Bruder nannte, mit ihm aß, trank und schlief und mit ihm auch die Regierung theilte. Karl Iv. Er zog nach dem Tode des letzten Askaniers die Mark Brandenburg als ein erledigtes Lehen ein und ertheilte sie seinem Sohn Ludwig dem Baier. Weiter ist aber von ihm noch zu merken, daß er zur Abwehr der verderblichen Einmischung der Päpste in die deutsche Kaiserwahl das Reichsgruudgesetz der ^goldenen Bulle' gab. Diesen

7. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 25

1869 - Heidelberg : Weiß
25 Franke. Er regierte nur wenige Jahre. Kurz vor seinem Tode beschied er seinen Bruder Eberhard zu^sich und sprach zu ihm: „Lieber Bruder! Ich fühle, daß mein Stündlein gekommen ist. Laß dir deine eigne und der Franken Wohlfahrt bestens em- pfohlen sein. Wohl sind wir mächtig, haben feste Städte und Waffenvorräthe, und Alles, was königlichem Glanze wohl ansteht. Doch die größere Macht und Weisheit ist bei Heinrich von Sachsen, auf ihm beruht die Wohlfahrt des Reiches. Darum vernimm meinen Rath. Stimm diese Kleinodien: die heilige Lanze, die goldnen Armbänder, den Pnrpurmantel, das Schwert und die Krone der alten Könige; übergieb sie dem Herzoge und mache ihn dir zum Freund. Melde ihm, ich hätte ihn sterbend allen Fürsten znm Könige empfohlen." Und wie Konrad gewünscht, so that der uneigennützige Eberhard. Die Sage meldet, er habe beu Herzog beim Ueber- bringen der Reichsinsignieu am Vogelheerde angetroffen, daher der Beiname Vogelsteller oder Finkler. Heinrich war ein frommer, einsichtsvoller und tapferer Fürst. Seine Hauptsorge war die Rettung des Vaterlandes gegen die fortgesetzteil Raubzüge der Ungarn. Er schloß vorerst einen neun- jährigen Waffenstillstand mit ihnen und zahlte während dieser Zeit alljährlich einen Tribut. Diese Waffenruhe benützte Heinrich dazu, tüchtige Bollwerke zu rüsten und kriegsgeübte Streiter heranzubilden. Die festen Plätze und die Burgen, welche ange- legt wurden, sollten dazu dienen, dem schutzlosen Landvolk eine Zufluchtsstätte gegen plötzliche Raubeinsälle zu verschaffen. Aber die Deutschen hatten immer noch eine große Abneigung gegen das Sehen hinter den Mauern der Städte. Es mußte deshalb durch das Loos entschieden werden, welcher von je neun Kriegs- pflichtigen in die Stadt ziehen sollte. Das Landvolk hatte den dritten Theil der Früchte dahin abzuliefern. Aus diesen festen Plätzen entstaub im Laufe der Zeit eine Reihe von Städten, deren Einwohne^ „Bürger" genannt wurden. Daher heißt Hein- rich auch der „Städte grün der". Um gegen die Reiterschaaren der Ungarn mit Erfolg in's Feld ziehen zu können, bildete Heinrich eine eigene Reiterei. Um dieser ihren schweren Dienst angenehmer zu machen, gab er ihnen eine bevorzugte Stellung und veranstaltete für sie besondere Fest- lichkeiten. Daraus entwickelte sich später der Ritterstand mit seinen berühmten Ritterspielen oder Turnieren.

8. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 38

1869 - Heidelberg : Weiß
38 Throne zu entsagen und dem Kaiser gegen seine Feinde beizu- stehen. Könne er aber diese Verabredung nicht halten, so wolle er sich wieder zur Haft stellen. Friedrich wurde nun von Traus- nitz entlassen. Durch die lange Gefangenschaft war er so ent- stellt, daß ihn die Seinigen nicht mehr erkannten. Friedrichs treues Weib Elisabeth hatte sich über das traurige Schicksal ihres Gemahls so gehärmt, daß sie vom vielen Weinen erblindet war. Trotz dieser unglücklichen Verhältnisse vermochte er seinen Bruder Leopold nicht zur Anerkennung jener Bedingungen zu bewegen. Deßhalb kehrte Friedrich in die Gefangenschaft zurück, obwohl ihn der Papst seines gegebenen Versprechens entbinden wollte. Diese Treue rührte Ludwig. Mit herzlicher Freude empfing er Friedrich und theilte von nun an mit ihm die Re- gierung des Reiches. Sie lebten fortan in innigster Freund- schaft, speisten an einem Tische und schliefen in einem Bette, wie sie dies in ihren Jugendjahren gethan hatten. 36 Die luxemburger Kaiser. (1347—1437.) Drei mächtige Fürstenhäuser herrschten um diese Zeit in Deutschland: das luxemburgische, das bairische und das österreichische Haus. Die deutsche Königskrone kam 1347 an das luxemburgische Haus, welchem das Königreich Böhmen ge- hörte. Drei Kaiser gelangten aus diesem Hause zur Regierung: Karl Iv. (Gegenkönig war Günther von Schwarzburg), Wenzel, nach dessen Absetzung kurze Zeit Ruprecht von der Pfalz regierte, und endlich Sigismund, Wenzels Bruder. Von Karl Iv. kommt die sogenannte goldne Bulle (1356). Diese war ein Reichsgesetz, welches die Bestimmungen über die Wahl des Kaisers enthielt und sieben Chur- oder Wahlfürsten einsetzte, drei geistliche und vier weltliche. (Diese waren die Erz- bischöfe von Mainz, Köln und Trier, und der König von Böhmen als Erzmundschenk, der Pfalzgras bei Rhein als Erztruchseß, der Herzog von Sachsen als Erzmarschall, der Markgraf von Bran- denburg als Erzkämmerer.) Die Churfürsten gingen im Range allen andern Fürsten und Ständen vor und erhielten große Vorrechte. Frankfurt wurde als Wahlort, Aachen als Krö- nungsort festgesetzt. Unter Sigismund kam die große Kirchen Versammlung zu Eon stanz zu Stande. Nicht nur im deutschen Reiche, auch
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