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1. Neuere Geschichte von der Französischen Revolution bis zur Jetztzeit - S. 18

1914 - Münster in Westf. : Schöningh
18 Mit Rußland, der Trkei und Neapel kam ein Aus-gleich zustande. Piemont blieb bei Frankreich. Neapel und der Kirchenstaat wurden ihren Herren zurckgegeben. Frankreich und England schlssen 1802 zu Amiens Frieden, demzufolge Frankreich die westindischen Inseln zurckerhielt. Der Reichsdeputationshauptschlu 1803. Aus dem Frieden zu Lneville war bestimmt worden, da diejenigen deutschen Fürsten, die Gebietsteile auf der linken Rheinseite an Frankreich verloren htten, durch Besitzungen auf der rechten Rheinseite entschdigt werden sollten. Die zu diesem Zwecke nach Regensburg einberufene Reichsdeputation setzte durch den Reichsdeputationshaupt-schlu vom Jahre 1803 fest, da smtliche geistliche Herrschaften skularisiert, d. h. eingezogen, und da alle Reichsstdte bis auf sechs (Hamburg, Bremen, Lbeck, Frankfurt a. M., Augsburg und Nrnberg) mediatisiert, d. h. greren Staaten einverleibt wrden. 112 Staaten verloren auf diese Weise ihre Selbstndigkeit. Die Bischfe und Reichsbte hrten auf, Landesfrsten zu sein; sie wurden Staatsuntertanen, behielten aber einen ihrer frheren Stellung entsprechenden hohen Rang. Mit der Einziehung der geistlichen Gter bernahmen die weltlichen Fürsten die Verpflichtung, fr den Unterhalt der Kirchen und Schulen zu sorgen. Preußen erhielt die Bistmer Pader-born und Hildesheim, den stlichen Teil des Bistums Mnster mit der gleichnamigen Hauptstadt, von Kur-Mainz das Eichsfeld und Erfurt sowie schlielich mehrere Abteien und Reichsstdte. Die konsutarregierung Napoleons. Als Erster Konsul war Napoleon bestrebt, die inneren Parteien miteinander zu vershnen, indem er die hauptschlichsten Ideen der Revolution mit den alten berlieferungen zu vereinigen, zugleich aber auch das Volk fr die Monarchie vorzubereiten suchte. Mit Papst Pius Vii. schlo er ein Konkordat, durch das die Rechtsverhltnisse zwischen Staat und Kirche geordnet wurden. Er sorgte fr eine gute Verwaltung, gab dem Lande in dem Code Napoleon ein brgerliches Gesetzbuch und stiftete den Orden der Ehrenlegion, der ohne Rcksicht auf den Stand fr Verdienste im militrischen und brger-lichen Leben verliehen werden sollte. Den Emigranten ermg-lichte er die Rckkehr in ihr Vaterland, um auch den alten Adel in Frankreich fr sich zu gewinnen. Die Schulen wurden wieder eingerichtet, Straen verbessert und neue angelegt, Kanle

2. Neuere Geschichte von der Französischen Revolution bis zur Jetztzeit - S. 77

1914 - Münster in Westf. : Schöningh
77 Das Oberhaupt der Provinz, der Oberprsident, hatte die einzelnen Regierungen, an deren Spitze Regierungsprsi-denten standen, in ihrer Ttigkeit zu berwachen. Fr die ein-zelnen Zweige der Verwaltung wurden bei den Regierungen mehrere Abteilungen eingerichtet, eine fr die Kirchen- und Schulangelegen-heiten, eine fr die inneren (Landespolizei-, Gemeinde- u. a.) Ange-legenheitert, eine fr Forst- und Steuerangelegenheiten. Die Ver-waltung des Kreises unterstand dem Landrat. Im Jahre 1817 bildete der König den Staatsrat, einen obersten Kronrat, der der Gesetzentwrfe sein Gutachten abgeben, aber feine Beschlsse fassen konnte; er setzte sich aus kniglichen Prinzen, Ministern und Vertrauensmnnern der Krone zusammen. Die 1815 in Aussicht gestellte Verfassung erhielt das Volk nicht. Es thut mich nuhr leid," schrieb Blcher ein Jahr vor seinem Tode (1819) in seiner eigenen Rechtschreibung an Gneisenau, da der brave man (d. i. der König) den ich immer bte und schtzste der im besitz des allgemeinen zu trauens wahr es Berhrt nun der augenblitf da wo er alles wieder gewinnen knnte denn gab der monarch die verheiene Constitution, so wahr alles guht, warum mu Baiern und andere Regentten uns zuvorkommen ist keiner vorhanden der uns eine anfertigt nun So Schreibe man die Bayrische ab, man fhlt es ia da eine Constitution gegeben werden mu so lae man doch so lange alle Verordnungen und neuen gefetze weg, bis dieser Haupt Schritt geschehen." Im Jahre 1823 berief der König, ohne jedoch das Volk damit zu befriedigen, in den einzelnen Provinzen stndische Provinziallandtage, die zur einen Hlfte aus Standesherren *) und Abgeordneten der Ritterschaft, zur anderen Hlfte aus Vertretern des Brger- und Bauernstandes bestehen sollten. Sie hatten das Recht, der Gesetze, welche die Provinz angingen, ihr Gutachten abzugeben. Auf diese Weise wurden wenigstens die neu erworbenen Landesteile mit den alten eng verbunden, und bei einer gut geregelten Verwaltung, bei der opferfreudigen Ttigkeit mancher ausgezeichneten Oberprsidenten gewhnten sich die Bewohner der neuen Gebiete bald an die umgestalteten Verhltnisse. Das Schul- und Kirchenwesen. Im Jahre 1817 wurde das Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten" errichtet und dessen Verwaltung dem tchtigen Minister *) Standesherren wurden die Vertreter jener frstlichen und grflichen Familien genannt, die im Deutschen Reiche als reichsunmittelbar galten.

3. Deutsche Geschichte mit besonderer Berücksichtigung der allgemeinen - S. 35

1918 - Leipzig : Hirt
— 35 — Teil des Grund und Bodens gewonnen und ließen durch Landvögte die Gerichtsbarkeit ausüben. Kaiser Friedrich Ii. löste Uri und Schwyz von der Habsburgischen Landgrafschast ab und machte sie reichsunmittelbar. Auch Unterwalden suchte sich der Habsburgischen Vogtei zu entziehen. Nach Rudolfs Tode schlossen die drei Waldstätte einen ewigen Bund die Eidgenossenschaft), um ihre Freiheit und Gerechtsame zu schirmen. Adolf bestätigte ihre Reichsunmittelbarkeit. Obschon Albrecht I. dies nicht tat, so unternahm er doch keine Feindseligkeiten gegen die Eidgenossen. Nach seinem Tode zog sein Sohn, der Herzog Leopold von Österreich, 1315 gegen die ihm verhaßten Schweizer Bauern. Die Eid-1315 genossen errangen bei Morgarten einen vollständigen Sieg. Im Jahre 1386 wollte ein zweiter Leopold, der Enkel des vorigen, die 168». Schweizer dem habsburgischen Hause unterwerfen. Bei Sempach (am Luzerner See) verlor er Sieg und Leben (Arnold von Winkelried). 2. Deutsche Treue. Wie ein deutscher Fürst sein gegebenes Wort hielt. Nach Albrechts I. Tode trug Heinrich Vii. von Luxemburg 5 Jahre lang (1308 —1313) mit Ehren die deutsche Krone. Die neue Königswahl 1308—1313. war eine zwiespältige: die habsburgische Partei wählte Albrechts Sohn, Herzog Friedrich den Schönen von Österreich. Die Gegner wählten den Herzog Ludwig von Bayern. Die Folge war ein langjähriger 1313-1347. Bürgerkrieg, bis 1322 in der Schlacht bei Mühldorf (am Inn, östl. 1322. von München) Friedrich besiegt und gefangen ward. Er wanderte als Gefangener auf die Burg Trausnitz (in der Oberpfalz, östl. von Nürnberg). Als jedoch sein Bruder Leopold den Kampf mit Erfolg fortsetzte und auch der Papst gegen Ludwig auftrat, fetzte dieser den Friedrich unter der Bedingung, daß er der Krone entsage und Leopold zur Niederlegung der Waffen bewege, in Freiheit. Aber der geschloffene Vertrag fand weder die Billigung des Papstes noch die des Bruders. Da kehrte Friedrich, treu seinem gegebenen Worte, in die Gefangenschaft zurück. Fortan hielt ihn Ludwig für seinen besten Freund, ja teilte selbst die Regierung mit ihm. Als darauf der Papst voll Ärger den Bann gegen Ludwig schleuderte, kamen 1338 die sieben Kurfürsten auf dem König- u;38. stuhl bei Rense (Dorf bei Koblenz) zusammen und erklärten,. daß fortan jede von bm Kurfürsten vollzogene Wahl eines deutschen Königs und Kaisers auch ohne päpstliche Bestätigung gültig sei. 3. Schwarzer Tod, Geihelsahrt und Iudenschlacht. 1. Wie man durch törichte Buße eine furchtbare Seuche beseitigen wollte. Um die Mitte des 14. Jahrhunderts wurde Deutschland von einer furchtbaren Seuche heimgesucht, die aus Asien kam und fast alle Länder Europas durchzog. Man nannte sie das große Sterben ober den schwarzen Tod. Die Seuche erschien als ein Strafgericht Gottes über die Sünben der Völker. Da wahmen die Menschen, den Himmel durch Buße zu versöhnen. Huuberte und Tausenbe kamen in langen Prozessionen in die Dörfer und Stabte gezogen. Mit der härenen Büßerkutte ober auch nur mit einem Hembe bekleibet, schwere Kreuze fchleppenb, in der Rechten eine Geißel aus knotiaen Riemen mit 5*

4. Friedr. Bosses kleine braunschweigische Landeskunde für Schule und Haus - S. 109

1914 - Braunschweig [u.a.] : Wollermann
Die Geschichte des Landes Braunschweig im Überblick. 109 Braunschweig—wolfenbüttel dem Verkehr übergeben werden. Seitdem ist das Bahnnetz des Landes stetig erweitert worden. (Abb. 43.) Abgesehen von der damit gegebenen Reiseerleichterung wurden die Naturerzeugnisse der Gebirgsgegenden (Holz, Kohlen, Mineralien) immer mehr erschlossen und verwendbar gemacht und der Staatskasse bedeutende Einnahmen zugeführt. Diese verminderten sich jedoch, als nach 1866 immer mehr Wettbewerb- bahnen entstanden. Um dem ihm drohenden Schaden vorzubeugen, entschloß sich der Staat, die Bahnen an eine Gesellschaft zu veräußern; von dieser gingen sie 1880—82 in den Besitz und 1884 in die Verwaltung Preußens über. Die Betriebs-, Verkehrs-, Maschinen- und Werkstättenämter für die Staatsbahnen unterstehen den Direktionen Hannover, Magdeburg und Kassel. Privatunternehmen sind a) die Landeseisenbahn (von Br. 1. nach No.: über Lehre nach Fallersleben, 2. nach Sw.: über Thiede und Wohldenberg nach Seesen); b) die A.-G. Br.-Schöningen (von Br. nach So.: 1. über Schöppen- stedt nach Schöningen, 2. über Hötzum und Remlingen nach Mattierzoll); e) Halberstadt-Blankenburger Bahn. 8 16. Die Geschichte des Landes Braunschweig im Überblick. 1. Der Vor- und Frühgeschichte (S: 101f.) folgt die Geschichte des Landes Braunschweig, die mit derjenigen unsers Nachbarlandes Hannover eng zusammen- hängt. Von 852—1235 war dasselbe ein Bestandteil des Herzogtums Sachsen, das zur Zeit des karolingischen Kaisers Ludwig des Deutschen (843—876) neben den übrigen großen Herzogtümern Deutschlands entstanden war. Es wurde nacheinander von den Ludolfingern, den Billungern, Lothar von Süpplingenburg und (seit 1137) von den Welfen regiert. Von Ludolf, dem Stammvater des erstgenannten Geschlechtes, stammte Bruno, dem die Sage die Gründung Braunschweigs (S. 30) zuschreibt. Demselben Ge- schlechts gehörten der deutsche König Heinrich I. und dessen Nachfolger, die Ottonen, an. Unter Otto I. (936—973) hörte das einheitliche sächsische Stammesherzogtum, das Westfalen, Engern und Ostfalen umfaßte, auf; ein- zelne vornehme Geschlechter wurden selbständig, unter diesen stand das mäch- tige Grafenhaus der Billunger lange an erster Stelle. Zu den neben ihm bestehenden gräflichen Geschlechtern gehörten die Brunonen, die u. a. die Burg Daukwarderode (vgl. S. 39) besaßen, und die Grafen von Süpplingen- burg (vgl. S. 20). Die fränkischen Kaiser Heinrich Iii. und Heinrich Iv. ver- suchten umsonst, ihre königliche Gewalt in Sachsen wieder herzustellen (Zerstörung der Harzburg 1074; Tötung des Brunonen Eckbert im Selketal 1090). Unter Kaiser Heinrich V. gelangte der mächtigste der sächsischen Fürsten, Graf Lothar von Süpplingenburg, zur Herzogswürde in Sachsen und bestieg späterhin den deutschen Kaiserthron. Vor seinem Tode (1137) belehnte er seinen Schwieger- sohn, den Welfen Heinrich den Stolzen, mit dem Herzogtum in Sachsen. 2. Das Geschlecht der Welsen, das sich mit Sicherheit bis ins

5. Friedr. Bosses kleine braunschweigische Landeskunde für Schule und Haus - S. 21

1914 - Braunschweig [u.a.] : Wollermann
Schöningen. — Schöppenstedt. 21 Unterhalb Gr. Steinums begleitet die Schunter den Dorm und fließt darauf, an dem waldreichen hannoverschen „Hasenwinkel" etwa die Grenze bildend, in einem doppelten größeren Bogen — zuletzt wieder auf hannoverschem Gebiete — bei Walle der Oker zu. 5. Die Stadt Schöllingen (9900 Einw.) am fö. Ende des Elms heißt plattdeutsch „Scheinig". Die Sage erzählt, König Heinrich I. habe in dieser Gegend 933 die Ungarn angegriffen, obgleich seine Heerführer vom Kampfe abrieten, da die Feinde zwölfmal stärker waren als die Deutschen, indem er erklärte: „Dat fall schein und dat mot schein, well Gott!" Auf dem Schlachtfelde, wo er die Ungarn besiegte, soll er daun „Scheinig" gegründet haben. Die Bedeutung des Namens Schöningen ist jedoch nicht sicher bekannt; dagegen weiß man, daß der Ort schon vor Karl dem Großen bestanden hat. Wahrscheinlich waren die vorhandenen Salzquellen der erste Anlaß, daß sich hier Leute ansiedelten. Heute wird die Sole aus einer Tiefe von 500 m mittels eines Pumpwerkes zutage gefördert und in großen Pfannen gekocht; hierbei verdampft das Wasser, während das Salz znrück- bleibt. Die dem Staat gehörende Saline liefert jährlich 100 000 Ztr. Salz und ist mit einem Solbade, Kurhanse und Park verbunden. — In Schöningen soll der Erzbischof Willigis von Mainz, der ums Jahr 1000 lebte, als Sohn eines Stellmachers geboren sein; er wählte daher das Rad zu seinem Wappenzeichen und ließ den Vers darunterschreiben: „Willigis, Willigis, deiner Abkunft nie vergiß!" — Etwa um dieselbe Zeit entstand in Schöningen ein Nonnenkloster, das 200 Jahre später in ein Angustinermönchskloster (Lorenzkloster) nmgewandelt wurde. 1347 wurde daneben vom Herzog Magnus ein Schloß erbaut, das mehrfach braunschweigischen Fürstinnen als Witwensitz gedient hat und heute wie das frühere Kloster Domäne ist. — Ein beliebter Ausflugort ist das nahe Elmhaus, wo man am Waldrande einen schönen Fernblick hat. 6. An dem sw. Abhange des Elms entspringt die Altenau; sie nimmt ihren Laus w. zur Oker, in die sie oberhalb Wolfenbüttels mündet. Wo sie aus dem Elm hervortritt, liegt die Stadt Schöppenstedt (3300 E.). Der Volksmund hat an ihren Namen und ihr Wappen sagenhafte Deutungen an- geknüpft, die aber von den Sprachgelehrten verworfen werden. So sagte man, der Name weise ans eine altdeutsche Gerichtsstätte hin, wo „Schöppen" (Gerichtsbeisitzer) zusammengekommen seien; diese hätten manchmal törichte Urteilssprüche gefällt, die man anderswo als „Schöppenstedter Streiche" ver- lachte. Ohne Zweifel ist man aber in Schöppenstedt niemals einfältiger ge- wesen als anderswo. Das Wappen der Stadt zeigt ein Schiss mit einem aufrecht darin stehenden Löwen; daran knüpft sich die Überlieferung, die Altenau sei hier früher mit Schiffen zu befahren gewesen. Vielleicht ist die L>tadt nach dem ersten Ansiedler in der Gegend (Skippo) benannt worden. — Das nahegelegene Dorf Küblingen hat eine merkwürdig gebaute Kirche. Diese besteht nämlich aus zwei Flügeln, die im rechten Winkel zusammen-

6. Friedr. Bosses kleine braunschweigische Landeskunde für Schule und Haus - S. 116

1914 - Braunschweig [u.a.] : Wollermann
116 Verfassung und Verwaltung. Laut unserer „konstitutionellen Verfassung" werden Landesgesetze von dem Landesfürsteu mit Zustimmung der Landesversammlung erlassen. Diese hält ihre Sitzungen im land- schaftlichen Hause in Braun- schweig ab und besteht aus 48 Abgeordneten, die auf vier Jahre gewählt werden und zwar so, daß 15 Ab- geordnete die Stadtgemein- den, 15 die Landgemeinden, 2 die Geistlichkeit, 4 die Großgrundbesitzer, 3 die Gewerbetreibenden, 4 die wissenschaftlichen Berufs- stände, 5 die böchstbesteuerten Einkommenpflichtigen ver- treten. Die Abgeordneten werden in der Regel alle zwei Jahre zusammenbe- Abb. 45. Das große Herzogliche Wappen. rufen; in der Zwischenzeit werden ihre Rechte durch einen ans 7 Abgeordneten bestehenden Ausschuß ausgeübt. 2. Regierung und Verwaltung. a) Das Staatsministeri- li nt ist die oberste Behörde des Landes; es besieht aus drei Mit- gliedern. Unter dem Staatsmini- sterium stehen die übrigen Landes- behörden. b) Die sechs Kreisdirek- tionen zu Braunschweig, Wolsen- büttel, Helmstedt, Gandersheim, Holzminden und Blankenburg sorgen für die Rübe, Sicherheit und Ord- nung im Lande; ihnen unterstehen insbesondere die Verwaltnngs- und Polizeibehörden der 14 Städte mit 237 964 Einwohnern und der Abb. 46. Wappen von Brannschweig. 410 Landgemeinden (Flecken und Dörfer) mit 256 375 Einwohnern, c) Die Finanzbehörden verwalten die Einnahmen und Ausgaben des Staates. Die Herzogliche Kammer verwaltet die <0 staatlichen Domänen, die Forsten und Bergwerke. Das Finanz ko llegiuni leitet das staatliche Kredit-

7. Friedr. Bosses kleine braunschweigische Landeskunde für Schule und Haus - S. 23

1914 - Braunschweig [u.a.] : Wollermann
Wolfenbüttel. 23 wurden und von denen das Volk sich erzählt, daß sie von Hünen d. h. Riesen hergestellt worden seien. 8 8. Wolfenbüttel und seine »lmgebung. 1. Unweit der Stelle, wo der Schiffgraben in den Harzfluß Ilse mündet, liegt rechts der Oker das Dorf Börßum (1400 E-), ein verkehrs- reicher Bahnkreuzungspunkt. Etwa 3 km n., an der Mündung der Ilse in die Oker, finden wir das größere Dorf Kissen brück (1400 E.) mit einer Zucker- fabrik und ganz in der Nähe das Rittergnt Hedwigsburg mit einem Lust- schloß, das Herzog Julius seiner Gemahlin erbaute und nach ihr benannte. (Abb. 10.) Unterhalb des Dorfes Ohrum (dem uralten Über- gangspunkte der west-östlichen Heerstraße, wo beim „Vad- dernlock" die Sachsen durch Karl d. Großen zur Taufe gezwungen sein sollen), vor Halchter, wird auch das linke Ufer der Oker braun- schweigisch. Zu der Feldmark des Rittergutes Halchter ge- hört die „Weiße Schanze", vielleicht schon aus dem Schmalkaldischen Kriege stammend, im 30sährigen Kriege von den Kaiserlichen benutzt, nach 1762 als eine Art Außenfort der Festung Wolfenbüttel wiederhergestellt. Eine ähnliche, später geschleifte Anlage befand sich auf dem Berge bei Wendessen. 2. Wolfenbüttel (19 000 E.). jetzt eine Stadt von großem Flächen- raume, war nach ihrem Ursprünge wohl die Ansiedelung eines Mannes namens Wolfher (der Name bedeutet „Wolfhers Haus"*), vielleicht gleich Eisenbüttel bei Braunschweig eine Wassermühle. In der Nähe entstand — wohl zu Heinrichs I. Zeiten zum Schutze gegen die Ungarn — die gleich- benannte Burg, als deren erste Besitzer man die Grasen von Braunschweig (die Brunonen) kennt. Von diesen gelangte sie im 12. Jahrhundert an die Welfen, die sie aber gleich ihren Vorgängern nicht selbst bewohnten, sondern einem Dienstmannen als Lehn gaben. Ein solcher war jener Eckbert Ii., den Heinrich der Löwe während seiner Fahrt nach dem Heiligen Lande 1172 mit dem Schutze der Herzogin Mathilde beauftragte. Nach Heinrichs Ächtung fielen Eckbert und sein Sohn Gunzelin von ihm ab und traten zur kaiser- Abb. fo. Lsedwigsburg. Schloß. *) -büttel, das auch sonst nicht selten ist, hängt mit „bauen" zusammen.

8. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 23

1912 - Trier : Disteldorf
23 Italien fr Jahrhunderte lang mit dem deutschen Reiche verbunden. Adelheid bte unter ihrem Gatten, ihrem Sohne und ihrem Enkel groen ^Einflu auf die Regierung des Reiches aus. Daneben wirkte die Kaiserin mit Eifer fr das kirchliche Leben der Völker. Sie grn-dete zahlreiche Klster und Kirchen in Deutschland und Italien. Sie selbst zog sich im Alter in das Kloster Selz im Elsa zurck, wo sie i. I. 999 starb. Sie wird als Heilige verehrt. 18. Das Rittertum. 1. Der Ritterstand. In den Ungarnkriegen der Könige Heinrich und Otto hatte sich die Reiterei vorzglich bewhrt. Dadurch kam fortan die Kriegfhrung durch Reiter oder Ritter immer mehr in Brauch. Der Dienst zu Pferde erforderte aber eine lngere Ausbildung und eine kost-spieligere Ausrstung als der Dienst zu Fu. Wollte darum der König oder ein anderer Landesherr einen Ritter in seinen Dienst nehmen, so mute er ihm die Mittel zu seiner Ausrstung geben. Das geschah ge-whnlich in der Weise, da er dem Dienstmann ein Stck von seinem Grund und Boden leihweise, als sogenanntes Rittatehen, berlie. Aus diesen Dienstmannen entwickelte sich allmhlich der Ritterstand. 2. Die Erziehung und Ausbildung eines Ritters begann in frher Jugend. Mit 7 Jahren kam der Edelknabe als Page an den Hof eines andern Ritters. Hier lernte er hfische Sitte und bte sich in den Waffen und in der Musik. Im Alter von 14 Jahren wurde er feier-lich mit einem Schwert umgrtet und hie von nun an Knappe oder Junker. Mit 21 Jahren wurde der Knappe zum Ritter geschlagen. Ein fremder Ritter erteilte ihm den sog. Ritterschlag und bergab ihm ein Ro, die Waffen und einen Schild mit einem Wappen. Das war der schnste Tag im Leben des Ritters. Zur bung in den Waffen hielten die Ritter hufig Kampffpiele ab, welche man Turniere nannte. Dieselben wurden auf einem groen freien Platze in der Stadt abgehalten. Ringsum waren die Sitze der Zuschauer. Auf ein Zeichen mit der Trompete ritten die Kmpfer paarweise auf den Turnierplatz. Mit eingelegter stumpfer Waffe sprengten sie aufeinander los. Wer den Gegner aus dem Sattel warf oder seine Lanze an dessen Panzer brach, der war Sieger und erhielt eine goldene Kette oder eine Waffe als Preis. 3. Die Burgen. Die Wohnungen der Ritter hieen Burgen. Die Erbauung von Burgen begann zur Zeit der Normannen- und Ungarn-kriege. Sie dienten zur Verteidigung und zum Schutz der umwohnenden Bevlkerung. Nur die Könige und spter auch die kleineren Landes-Herren hatten das Recht, Burgen zu bauen. Die Verteidigung der Burg wurde einem Lehensmann bertragen. Unter seinem Befehl stand eine [Ub8s38880b08808888s888yes8e88688e888ese86seee

9. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 27

1912 - Trier : Disteldorf
27 nach Sddeutschland, wo die Städte Augsburg, Ulm, Regensburg, Nrnberg u.a. zu Mittelpunkten fr Handel und Verkehr wurden. Indem so die Städte zu immer grerer Blte gelangten, suchten sie auch den Kreis ihrer Vorrechte zu erweitern und sich selbstndig zu machen. Eine groe Anzahl von Stdten erlangte auf diese Weise den Rang von freien Reichsstdten,'die weder einem geistlichen noch einem weltlichen Landesherrn, sondern nur dem Kaiser unterstellt waren. Dergleichen Reichsstdte waren: Cln, Aachen, Frankfurt a. M>, Dort-mund, Augsburg, Regensburg, Straburg, Metz u. a. Auch die Stadt Trier kmpfte lange, aber vergebens, um den Rang einer freien Reichsstadt. Um ihre Rechte zu verteidigen und den Handel zu schtzen, schlssen sich einzelne Städte zu einem Bunde zusammen. Auf gemeinsame Kosten wurden bewaffnete Sldner unterhalten, welche die Städte des Bundes zu verteidigen und die Frachtwagen zu begleiten hatten. Der mch-tigste Stdtebund war die deutsche Hansa, die zur Zeit der Blte der 80 Städte umfate, eine Kriegsflotte von 200 Schiffen und ein zahl-reiches, wohl ausgerstetes Heer unterhielt. Der -Vorort des Bundes war Lbeck. der 300 Jahre lang hielt sich die Hansa auf der Hhe ihrer Macht. Sie schtzte den deutschen Handel zu einer Zeit, als das Reich selbst hierzu nicht mchtig genug war. Spter trat eine Stadt nach der andern aus dem Bunde aus. Zuletzt blieben noch Hamburg, Lbeck und Bremen brig, die bis heute ihren Rang als freie Hansastdte erhalten haben. 4. Die Znfte. Innerhalb der Städte selbst entwickelte sich das Vereinswesen. Hier waren es die Handwerker und Gewerbetreibenden, die sich nach Berufsarten in Znften (Innungen) zusammenschlssen. Nur die Zunftmeister durften ihr Handwerk oder Gewerbe selbstndig betreiben, und niemand wurde als Meister aufgenommen, der nicht vorher sein Meisterstck" gemacht hatte. Auf diese Weise wurde in den Stdten ein tchtiger Handwerkerstand herangebildet, der zu Wohlstand und Macht gelangte. Jede Zunft hatte ihr eigenes Zunfthaus, wo die gemeinsamen Angelegenheiten beraten wurden. Fr den Verkauf der Waren hatten die Znfte bestimmte Straen und Pltze, wo sie ihre Buden oder Gaden (Gdemchen) ausschlugen. Daran erinnern noch in Trier die Namen Fleisch-, Brot-, Nagelstrae. . 5. Der Bauernstand. Den gedrcktesten Staut) der damaligen Zeit bildeten die Bauern. Sie waren Leibeigene geistlicher oder weltlicher Gutsherren, fr die sie das Feld bebauen muten. Durch die Teilnahme an einem Kreuzzuge erlangten viele Bauern ihre Freiheit und siedelten sich in den slawischen Lndern im Osten unseres Vaterlandes an, wo sie blhende deutsche Kolonien grndeten. [==3388888398888888993386888888866686868888808]

10. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 28

1912 - Trier : Disteldorf
28 21. Rudolf von Habsburg (12731291). 1. Das Wahlknigtum und seine Folgen. Im alten deutschen Reiche wurde der König jedesmal von den ersten Reichsfrsten gewhlt. Seit der Zeit der Hohenstaufen waren es 7 Whler des Reiches," nmlich die Erzbischse von Mainz, Cln und Trier, der Pfalzgraf, der Herzog von Sachsen, der Markgraf von Brandenburg und der König von Bhmen. Nach dem Aussterben der Hohenstaufen konnten sich die Wahlfrsten der einen neuen König nicht einigen; daher blieb Deutschland 18 Jahre hindurch ohne König. Da also der oberste Richter fehlte, galt nur noch das Recht der strkeren Faust, das man daher auch als Faustrecht bezeichnet. So geschah es, da Raubritter und Wegelagerer die Land- und Wasserstraen unsicher machten, Städte und Drfer ausplnderten. Die Landesfrsten aber benutzten die Gelegenheit, um ihren Besitz und ihre Rechte zu erweitern und sich zu unabhngigen Herrschern zu machen. Es war das die kaiserlose, die schreckliche Zeit". 2. Der Gras von Habsburg. Damals lebte auf dem Schlosse Habsburg an derschweizer Aar der Graf Rudolf, ein frommer, tapferer und ritterlicher Held. Von ihm wird uns erzhlt, wie er einst einem Priester sein Ro schenkte, damit er einem Kranken die hl. Wegzehrung bringen konnte. Der Priester war spter als Kaplan bei dem Erzbischos von Mainz und erzhlte diesem fters von dem frommen Sinn des Grafen. Als der Erzbischos einst eine Reise nach Rom machte, kam er an Schlo Habsburg vorbei. Graf Rudolf nahm ihn gastfreundlich auf und gab ihm sicheres Geleite auf der Hin- und Rckreise. So hatte der Erzbischos Gelegenheit, die vor-trefflichen Eigenschaften des Grafen kennen zu lernen. 3. Die Knigswahl. Im Jahre 1273 berief der Erzbischof von Mainz, als erster Reichsfrst, die Whler zu einer neuen Knigswahl nach Frankfurt a. M. Alle erschienen in Begleitung eines stattlichen Gefolges von Rittern. ( Der Kurfürst Heinrich Ii. von Trier hatte nicht weniger als 1800 Gewappnete bei sich. Am 1. Oktober traten die Whler in dem Dom zur Knigswahl zusammen. Der Erzbischos von Mainz schlug den Grafen Rudolf, als neuen König vor, da er ihn als Schtzer der Schwachen und Bedrngten kennen gelernt hatte. Darauf wurde Graf Rudolf einstimmig zum König von Deutschland gewhlt. Nachdem der Neugewhlte in Frankfurt eingetroffen war, geleiteten ihn die Fürsten nach Aachen zur Krnung, die in der Marienkirche durch den Erzbischof von Cln vorgenommen wurde. Alsdann traten die Fürsten vor den König, um ihm den Eid der Treue zu leisten und sich mit ihren Lndern neu belehnen zu lassen. Hierbei sollte der König das Zepter in der rechten Hand halten. Da aber das Zepter nicht ib3888bs888888@8es38sseeses8eeseeeeeese08eegii]
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