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gleich hoch. Es lassen sich vielmehr drei Abschnitte unterscheiden, die sich wie Stufen
aneinander lehnen. Die höchste Stufe liegt im Nordwesten; sie wird der Oberharz
genannt; die niedrigste Stufe ist der südöstliche Teil; es ist der V o r h a r z; die mittlere
Platte wird als U n t e r h a r z bezeichnet.
b) Waldreichtum des Harzes. Der Harz ist ein W a l d g e b i r g e. Dunkle
Nadelwälder, in denen mächtige Tannen himmelhoch emporstreben, bedecken den größten
Teil des Oberharzes und bekleiden die Berge fast bis zum Gipfel hinauf. Auch der
Unterharz weist einen reichen Waldschmuck auf; in seinen großen, schönen Waldungen
herrscht jedoch das Laubholz vor.
e) Die Schönheiten des Harzes- Gleich dem Thüringerwald ist auch
der Harz reich an Naturschönheiten. Aus seinem Rücken trägt er eine Reihe aussichts-
reicher Berge. Unter ihnen ist der Brocken der höchste und der besuchteste. Er erhebt
sich auf einer Hochebene im Norden des Gebirges (Brockenfeld). An seinem Fuße ziehen
sich ausgedehnte Moore hin, und zahlreiche mächtige Felsblöcke liegen zerstreut umher.
Gewaltige Baumriesen, die mit ihren Wurzeln die Felsblöcke umklammert halten, schmücken
seine Abhänge. In der Nähe des Gipfels jedoch verschwinden die Riesenbäume und
Zwergtannen und Zwergfichten nehmen ihre Stelle ein; oben auf seinem Gipfel aber
ist er kahl und kurzes Gestrüpp nur wuchert zwischen den Felsblöcken. Von der Höhe
des Brockens hat der Wanderer eine großartige Rundsicht; er schaut hinein in das
thüringische Tief- und Hügelland und sein Auge erfreut sich an den gesegneten Fluren,
die sich meilenweit vor ihm ausbreiten, an den zahlreichen Hügeln und Bergen, an den
Dörfern und Städten und an den Gewässern, die sich zwischen den Hügeln und Bergen
hindurchschlängeln. Oft ist freilich der Berg in dichten Nebel gehüllt, so daß man kaum
die Hand vor dem Auge sehen kann. Die Sage berichtet, daß auf dem Brocken alljährlich
in der Walpurgisnacht die Hexen sich versammeln und ihren Tanz ausführen. Daher
haben auch einzelne Felsblöcke ihren Namen. (Hexenaltar, Hexenwaschbecken, Teufels-
kanzel.) Reich ist das Gebirge auch an schönen Tälern; denn ringsum wird es von
Flüssen durchbrochen. Nach Norden eilt die Ilse und bildet die berühmten Jlsefälle.
Nach Nordosten entflieht dem Brocken die H o l t e m m e, die in engem Tale über Granit-
felsen und Granitblöcke schießt („Steinerne Renne"). Das schönste der Harztäler ist das
B o d e t a l. In zahlreichen Schlangenwindungen durchbricht die Bode die Granitmassen
des Gebirges und tritt in enger Pforte aus demselben heraus. Steil wie die Mauern
steigen die Pfeiler des Felsentores empor und zeigen wunderliche Formen. Zur Linken
erhebt sich der Felsen der Roßtrappe, zur Rechten dagegen der Hexentanzplatz; beide
schließen den tiefen Bodekessel ein. Auch die übrigen Teile des Harzes weisen schöne
Täler auf. Im Unterharze ist besonders das Tal der Selke (Mägdesprung) reich an
Naturschönheiten. Zu den Naturschönheiten des Harzes gehören auch die Tropfst ein-
höhlen, die sich im Bodetale finden. Die schönste ist die H e r m a n n s h ö h l e bei
Rübeland. Wände, Decken und Fußboden der Höhle sind mit wunderlich geformten
Tropfsteinen bedeckt und am Boden liegen Knochen, die von vorzeitlichen Höhlenbären
herstammen.
d) Die Schätze des Harzes. Der Harz zeichnet sich durch großen Metall-
re ich tum aus. In seinem Innern birgt er Silber-, Kupfer-, Blei- und Eisenerze in
großer Menge. In zahlreichen Bergwerken werden diese wertvollen Schätze von den
Bergleuten gewonnen. Besonders reich an Silbererzen ist der Oberharz. Mittelpunkte
des Silberbergbaues sind Klausthal, Zellerfeld, Andreas berg und Goslar.
Im Unterharz werden besonders Eisenerze gegraben (Elbingerode), während der Vorharz
(E i s l e b e n, Mansfeld) reiche Ausbeute an Silber und Kupfer liefert. Der Ertrag
des Bergbaues im Harz ist ein sehr großer. Es werden ungefähr 300 000 Ztr. Kupfer,
2800 Ztr. Silber, 200 000 Ztr. Blei und 10 000 Ztr. Zink gewonnen. Außer dem
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stein und Grauwacke und auch Kalkstein und Porphyr treten an verschiedenen
Stellen auf. Die Oberfläche des Gebirges zeigt die Form einer breiten Platte. Von
der Mitte her dacht sich die Gebirgsplatte allmählich nach Süden und Norden ab, doch
tritt der Rücken nirgends stark hervor. Einzelne abgerundete Kuppen steigen hier und
da aus der Oberfläche empor. Auf dem Meininger Oberland sind Kieferle und
Bleß die bedeutsamsten Bergkuppen, die eine Höhe von 868 in erreichen. Dem Schwarz-
bnrger Oberland sind auf der Nordseite Wurzel- und Burzelberg als höchste
Kuppen aufgesetzt. Die Hochflächen und Berge des Oberlandes sind zumeist mit dichten
Nadelwäldern bestanden, deren Boden oft weithin mit H e i d e l - und P r e i ß e l -
beerbüschen bedeckt ist. Das Waldesgrün wird hier und da von grünen Wiesen-
t e p p i ch e n unterbrochen, die sich an den Abhängen und auf den Höhen hinziehen;
doch haben diese meist nur ein kurzes und hartes Gras, das nur einmal im Jahre ge-
mäht werden kann.
Schwarzburg.
Das Meininger und Schwarzburger Oberland wird von zahlreichen Gewässern
durchfurcht und dadurch in viele kleinere Platten zerschnitten. Die meisten Gewässer des
Nordabhangs sammeln sich in der S ch w a r z a. Hoch oben im Gebirge in der Nähe des
Kieferle ist ihre Quelle. In einer breiten Talmulde fließt sie zwischen saftigen Wiesengründen
und dichtbewaldeten Berghängen dahin. Auf ihrem unteren Laufe hat sie sich tief in
das Gestein des Gebirges eingegraben und fließt in vielfachen Windungen zwischen steilen
Talwänden hindurch. Über Felsblöcke und Riste eilt das silberhelle Bächlein durch das
schluchtenähnliche Tal, das hier und da kaum Platz läßt für Wiesenstreifen und Wege.
Die Abhänge der Berge sind mit Buschwerk und Tannen dicht bewachsen; wo aber der
steile Abfall dem Waldwuchs hinderlich ist, da ragen die nackten Schieferfelsen senkrecht
aus dem Talgrunde empor oder begleiten als überhängende Wände den Fluß. Von allen
Seiten eilen der Schwarza kleine, aber wasserreiche Bäche zu, deren Talgründe gleichfalls
mit landschaftlichen Reizen ausgestattet sind.
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Iii. Das flache Geestland.
Aussehen und Gliederung. Das weite Geestland, welches den
breiten Raum zwischen dem hannoverschen Berglande und dem schmalen
Marschenstriche am Meere einnimmt, hat stattliche Wälder und liebliche
Talmulden mit schönen Wiesenstrichen, Dörfern und großen Städten,
aber auch ausgedehnte Heiden und Moore. Wie sieht nun solche im-
berührte Heide- und Moorsleiche aus?
Die Heide. Die Heidepflanze überzieht dort Hügel und Senkung des Sand-
bodens mit ihrem düsteren Braun; nur einzelne Bodenstellen zeigen den darunter-
liegenden bloßen grauweißen Sand. Soweit das Auge reicht, immer wieder dieselbe
dürre, saftlose Pflanze, deren krüppliges Gezweig und schuppensörmig kleine
Blättchen fchou die Armut des Bodens andeuten. Nur im Hochsommer ver-
schwindet eiue Zeitlaug das Braun der Heide, und wir sehen ein zartes bläuliches
Rot über der weiten Fläche liegen. Dann zeigt die Heide durch Millionen von
Blütenglöckchen, daß auch hier die Natur wahrhaft schön sein kann. Stellenweise
schiebt sich in dieses Reich des Heidekrautes ein dunkler Kiefernwald mit einigen
weißhäutigen Birkenstämmen oder ein nackter Heideweg mit mehreren nebeneinander
herlaufenden Wagenspuren. Um die Waldbäume herum drängt sich auch wirres
Gesträuch. Daneben stehen dichte Büsche von Heidel- und Kronsbeeren; auch
leuchtet zwischen dem Heidekraute hier und da eine blaublühende Glockeublmne oder
der gelbe Blütenstern eines Fingerkrautes auf. Im Allergebiete ist besonders der
struppige, hartstachelige Wacholder häufig, der hier und da zu Baumhöhe aufschießt.
Nach der Elbe zu bemerkt man mehr den stechenden, gelbblühenden Ginster, und
überall in den Heiden bildet die mit scharszackigen Blättern versehene Stechpalme
ihre Dickichte.
Das Moor. Unsere größeren Moore sind fast alle aus der hohen Geest
entstanden und heißen deshalb Hochmoore. Das Hochmoor entsteht, wenn sich in
mulden- oder beckenförmigen Vertiefungen flache Wassertümpel bilden und dort
Sumpf- oder Torfmoos sich einstellt. In den Herbst- und Wintermonaten sinkt
das deu Sommer über emporgewncherte Moos zusammen, wird überschwemmt und
vertorft; die sich im Frühjahr neu entwickelnde Moosschicht hat dasselbe Schicksal.
So bildet sich eine Pflanzenschicht auf der anderen; die unteren und älteren
Schichten zerfließen endlich zu einem schwarzen Brei; die oberen und jüngeren
dagegen hänsen sich zu so dichten Polstern, daß sie bald auch für audere Pflanzen,
selbst für holzige eine leidlich feste Unterlage bilden. So sind die Moore Jahr-
hunderte, ja Jahrtausende gewachsen, und ihr Wachstum setzt sich noch vor nnsern
Augen fort. Die durch die Veränderung des Sumpfmooses entstandene Masse
heißt Torf. Die Moorlaudschasteu gehören zu den trostlosesten Gegenden Deutsch-
lands. Kein Baum, kein Strauch unterbricht diese unübersehbaren Einöden, die
entweder teilweise mit Heide oder spärlich mit kurzem, schilsigeu Moorgras oder
mit Binsen bedeckt sind, und auf denen stellenweise braunes, übelschmeckendes
Wasser zu Tage tritt. Das Auge schweift ohne Anhalt über die unbegrenzte
Fläche, welche durch ihre Totenstille und ihre dunkle Färbung traurig stimmt.
Dieses Flachlaudsgebiet läßt sich iu drei dem Aussehen nach ver-
schiedene Stücke gliedern. Die breite Mitte nimmt das Ties lands-
stück der Weser ein, den östlichen Flügel bildet die Lüneburg er
Heide und den westlichen das Moorland der Ems.
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her; 500 Gäste sind nichts Seltenes an solchem Ehrenfeste, dessen Feier sich
8 Tage ausdehnt.
Kehdingen und Hadeln. Die Marschen Kehdingen und
Hadeln sehen einander sehr ähnlich. Aber der Boden von Hadeln ist
sandiger und kalkhaltiger, darnm heller und leichter als der Kehdingens.
Das hat eine Verschiedenheit in der Ausnutzung zur Folge; Kehdiugeu
zeigt fette Wiesen und fruchtbare Äcker, Hadelu hat mehr Ackerfeld.
„Diese Marschgebiete sind unmittelbar hinter den mächtigen Elbdeichen erheblich
höher als nahe der Geest. Kehdingen wie Hadeln sind ausgeschlämmte Buchten.
Die Abschließnng von der Elbseite aus ist so geschehen, daß an der Geestseite
große Wassertümpel blieben, die allmählich trocken geworden sind und sich mit
Moor überzogen haben. Diese Marschen haben darum breite Moorgürtel hiuter
sich, deren Torfschichten auf fetter Schlammerde ruhen. Am deutlichsten zeigt sich
das in Hadeln. Im Osten und Westen springen zwei hohe Geestrücken vor, in
die Hadelu hineingreift. Der südliche, der Geest anliegende Marschstrich in der
Bncht heißt das Sietland (sieht — niedrig). An seinem Rande liegen noch mehrere
kleine Seeen, die als Reste eines früher größeren Wassers anzusehen sind. Sie
sammelten im Winter so viel Waffer, daß das ganze Sietland im Frühlinge
gewöhnlich überschwemmt war und so nicht nutzbar gemacht werden konnte. Erst
in der Mitte unseres Jahrhunderts hat mau den Hadeler Kanal gegraben, der
das überflüssige Wasser zur Elbe und zur Geeste (Weser) ableitet und so einen
Anbau des Landes gestattet und reiche Ernte ermöglicht. Kehdingen und Hadeln
gelten für die reichsten Marschen unseres Landes. Wer in sonnigen Sommertagen
durch diese Gegend zieht und in Kehdingen zwischen unabsehbaren Feldern die
blumigeu, saftigeu Wiesen, auf denen hunderte von buuten Kühen und dunkel-
braunen Pferdeu kuiehoch im Grase weiden, und in Hadeln die ununterbrochen sich
hinziehenden, wogenden Weizen- und fruchtbaren Rapsäcker sieht, der wird diese
Annahme für richtig halten. Beide Marschen sind vornehmlich von Niedersachsen
bewohnt; die Bauernhöfe liegen zwischen den wogenden Saaten. In den Dörfern
wohnen die Tagelöhner, Krämer und Handwerker um die Kirche und Schule herum.
Die großen Bauernhöfe sind mit tiefen Gräben (Graffen) umzogen. Die Häuser
stehen im Schatten starker Eichen, Buchen und Birken; in Hadeln umziehen viele
Gehöfte wahre Parkaulagen. Die niedersächsische Banart prägt sich in aller Schärfe
aus, wenn wir auch in Hadeln nur noch selten ans den Giebeln die gekreuzten
Pferdeköpfe finden. Das Holzwerk des mit Schilf oder Stroh gedeckten Wohnhauses
ist hell gestrichen, während Scheuneu und Ställe und fast alle Ackergeräte eiu an-
genehmes Braunrot zeigen." (Beuermann, Provinz Hannover.)
Die Alesermarschen. Das Laud Wursten hat seinen Namen
von seiner sriesischen Bevölkerung, die im Mittelalter den Namen der
Wortsaten oder Wurtsateu führten, weil sie in der Zeit, als noch keine
oder ungenügende Deiche vorhanden waren, ihre Häuser auf künstlichen
Hügeln, sog. Warften oder Wurteu, erbauten. Läuger als alle anderen
Weseranwohner haben die Wurster ihre alte Freiheit bewahrt; deuu erst
gegen Mitte des 16. Jahrhunderts unterwarfen sie sich den Erzbischöfen
von Bremen. Der Boden des Landes ist im allgemeinen leicht, weshalb
hier der Ackerbau überwiegt. Osterstade ist wesentlich eine große Weide-
flur mit verhältnismäßig geringem Ackerbau, durch zahlreiche Herden des
schönsten Viehes belebt.
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erinnern, daß na6) dem Glauben unserer Voreltern die Hexen in der ersten Mai-
nacht ans Besenstielen und Ziegenböcken zum Brocken (Blocksberg) ritten und
dort mit dem Teufel tanzten. Inmitten dieses Trümmerfeldes steht das große
Brockengasthans und ein Aussichtsturm. Die großen Säle des Gasthauses nimmt
fast jeder Bergsteiger in Anspruch; denn über die Brockeuhöhe bläst stetig ein
scharfer, kühler Wind, der fast täglich, je nach der Jahreszeit, Nebel, Regen oder
Schnee mit sich führt. Nur die Mouate Juui, Juli, August und September sind
ohne Frost und Schnee.
Brockenhöhe.
Bei der geriugeu Wärme, der starken Feuchtigkeit der Luft, der beträchtlichen
Höhe und der kurzen Sommerzeit hat sich hier auf der kühlen, steinigen Brocken-
kuppe eine eigentümliche Pflanzenwelt entwickelt. Zn Hunderten überziehen im
Frühling die weißen Blütensterne der Berganemone das Grau des Bodeus. Im
Herbste hat die Pflanze ein mit langen Granneu versehenes Fruchtbüschelchen ent-
wickelt, das ihr den Namen Hexenbesen eingetragen hat. Dazu kommen seltene
Habichtskräuter, die Zwergbirke, die mit nadelartigen Blättern versehene Brocken-
myrte, die isländische Flechte und die Landkartenflechte, alles Pflanzen, die man
ans den Alpen oder ans den hohen Bergebenen Norwegens findet. Die Tierwelt
ist auf der Kuppe nur sehr geriug vertreten. Ringdroffeln oder Rabenkrähen
überfliegen wohl einmal die kahle Kuppe; aber Wohnung nehmen dort nur kleine
Fledermäuse, schwarze Eidechsen, einige Käfer und ein paar Schmetterlinge. Das
zwei Wegstunden ins Geviert messende Brockenfeld ist ein sumpfiges Bruchland,
auf dem der Waldwuchs hier und da durch Sumpflachen unterbrochen ist. An
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und Buchweizenfeldern umgeben; oder es ist am Rande des Waldes ein
Bienenstand sichtbar. Auch Heidschnucken suchen ihre spärliche Nahrung.
Ein ganz anderes Aussehen hat jedoch die Heidegegend in den Tälern
der vielen klaren, munteren Heidebäche und größeren Flüsse. Hier ziehen
sich frische Wieseuteppiche hin, die mit Wäldern von hochstämmigen
Eichen und Buchen und mit weitgedehnten Äckern untermischt sind,
zwischen deren Grün uns im Frühjahr das Gelb der Lupine und das
Blau des Flachses entgegenleuchten.
Gewässer. Von den größeren Flüssen eilen Jse, Lachte, Örtze
und Böhme zur Aller, Wümme zur Weser, Jeetze, Luhe, Seeve, Este
und Oste zur Elbe.
Jse und Lachte entspringen in dem stattlichen Lüßwalde, erstere mündet bei
Gifhorn, letztere bei Celle.
Die Ortze kommt von einem Höhenrücken, der sich östlich von Soltau hinzieht.
Oberhalb des weltbekannten Dorfes Hermannsburg (Mission) strömt ihr von links
der muntere Bach Sothrieth zu, au deffeu Ufern man 1837 zuerst die für die
Industrie wichtige Kieselerde fand. Am Oberlaufe der Ortze liegt auch der größte
deutsche Truppenübungsplatz, die 70 qkm große Heide vou Munster. Die Böhme,
deren Tal als das schönste der Heide gilt, hat ihre Quellen an der Wilseder Höhe.
Die größte Schönheit entfaltet das Tal bei Fallingbostel, dem Paradiese der Heide.
(Die größten Hüuengräber der Heide in der Nähe.) Bon den zur Elbe gehenden
Flüssen entspringt die Jeetze in der Provinz Sachsen, wird bei der alten Stadt
Salzwedel schiffbar und mündet bei Hitzacker. Die Ilmenau, die erst oberhalb
Ülzen ihren Namen erhält, bildet sich aus einer ganzen Anzahl kleiner Heidbäche,
welche Auen heißen. Sie wird bei Lüneburg schiffbar, wendet sich im Unterlauf
scharf nach Westen und trifft bei Winsen mit der Luhe zusammen die Elbe. Luhe,
Seeve und Este nehmen ihreu Ursprung iu der Nähe der Wilseder Höhe, an
dereu Fuße auch die zur Weser als Lesum geheude Wümme eutspringt. Die
Oste erhält ihre Zuflüsse aus den Moorgründen südlich von Tostedt und mündet
bei Neuhaus iu die Elbe.
Klima und Erzeugnisse. Das Klima zeigt im allgemeinen
kalte Winter und heiße, trockene Sommer. Auf dem Heiderücken ist die
Luft schueidender und rauher, während sie in den nördlichen Gegenden
durch die warmen Seewinde gemildert wird. Im ganzen ist das Klima
der Heide gesund und kräftigend. — Die Haupterzeugnisse sind Roggen,
Kartoffeln und Buchweizen; auch Hafer und Gerste werden viel
angebaut. Flachs wird besonders in der Gegend um Ülzen,
Dannenberg und Lüchow gezogen. Auch viel Heu liefert die Lüneburger
Heide; denn durch die bekannte Wiesenbauschule in Suderburg hat
gerade iu den Heidetälern die Kultur der Rieselwiesen große Ausdehnung
gewonnen. Waldungen sind in beträchtlicher Größe vorhanden, z. B.
die Raubkammer, die Göhrde und der Lüßwald, die mit Eichen, Buchen
und Nadelholz bestanden sind; auch find 2300 Fischteiche vorhanden.
Wichtig ist auch die Viehzucht, namentlich die Zncht des Rindviehs und
des Schweines, während die Zahl der vielgenannten Heidschnucken
(genügsame Zwergschase) stetig zurückgeht. Bedeutsam ist noch die
Bienenzucht; im Sommer nährt die Heide fast 100000 Bienenvölker.
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in die Aller. Das erste Stück des Leinetales von dem Eintritte des
Flusses in die Provinz Hannover bis unterhalb Northeim ist von anßer-
gewöhnlicher Breite (2—4 km). Dabei steigen die Talränder so reget-
mäßig an wie bei einem ausgestochenen Weggraben. Nach Ansicht der
Forscher hat der Fluß sich dieses Bett nicht selbst gegraben, sondern
das Erdreich hatte sich hier zu einer tiefen Fnrche gesenkt, und der Fluß
brach dann in diese Grabensenkung — so nennt man solche Talbilduug —
ein und überzog den Grund derselben mit seinem fetten Schlamme.
Auf einer kleinen Erhöhung an der rechten Talseite liegt fast genau in der
Mitte dieser Flußlaufstrecke die Stelle, auf der die berühmte Stadt Göttingen
zur Zeit Kaiser Ottos d. Gr. ihren Anfang genommen hat. Im Mittelalter erhob
sich die Stadt, die stark befestigt war, zu hoher Blüte, indem zahlreich eingewanderte
Flamländer hier die Tuchweberei einführten, die sehr schwnngreich betrieben wurde.
Aber mit dem Ausgang des Mittelalters folgte auch hier eine Zeit argen Verfalls ;
Rathaus in Göttingen.
der dreißigjährige Krieg führte sodann eine vollständige Verarmung der Stadt herbei,
und im Anfange des vorigen Jahrhunderts war Göttingen eine ganz herabgekommene
Landstadt ohne Handel, Industrie und höhere Bildung. Da schuf hier König Georg Ii.
in den Jahren 1734—1737 eine Universität, die, mit den reichsten Mitteln aus-
gestattet und mit den tüchtigsten Profesforen besetzt, den Namen Göttingens über
die ganze Erde bekannt gemacht hat. Jetzt hat die Stadt 34000 Einwohner.
Etwas oberhalb Göttingen ergießen sich nacheinander 2 kleine Flüßchen von
rechts her in die Leine, die Bremke und Garte. Das breite Tal der Garte ist
fruchtbar und mit Dörfern dicht besetzt. Das enge und schön bewaldete Bremketal
ist bis zu den Bnrgtrümmern der schon genannten beiden Gleichen hinauf bei
schönem Wetter das Wanderziel vieler Naturfrennde. Einige Stunden leineabwärts
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Aus dem Mittelalter stammt fast die ganze Landfläche des Hannoverschen Berglandes
(Buntsandstein, Muschelkalk, jüngerer Kalk und Kreide) und auch der Untergrund
des Flachlandes. Das jetzige Aussehen aber erhielt fast die gesamte Oberfläche
unserer Provinz erst in der erdgeschichtlichen Neuzeit, und zwar in der Eiszeit
durch die überdeckuug mit einer mächtigen Eisschicht.
Es trat plötzlich für das ganze nördliche Europa, in welchem es bis dahin
so warm gewesen war, daß immergrüne Bäume und Palmen hier in Wäldern
wuchsen, eine Kälte ein, die alle diese Pflanzen absterben ließ. Dann schoben sich
allmählich von Skandinavien her riesige Eismasseu (Gletscher) nach Süden, die
bis 1000 m dick waren. Sie füllten die Mulden der Nord- und Ostsee und
wurden weiter gedrückt bis an die mitteldeutschen Gebirge. In der Provinz
Hannover drängte sich diese Eisdecke nach Süden bis zum Solling und Harze
(Osterode) hin. Die Eismassen rissen durch den ungeheuren Druck, mit welchem
sie sich langsam vorwärts schoben, große Felsen und Steine mit sich fort und
zerrieben sie zu Saud, Mergel und Ton, schütteten Vertiefungen zu und schoben
ganze Hügel fort. Die härteren Feuersteine und Granitblöcke ans Norwegen finden
wir noch überall in uuserm Flachlande; ans solchen Steinen (Findlingen) haben
unsere Altvordern: die mächtigen Hüueugräber errichtet.
Mit dem unter dem Eise weitergestoßenen Lehm-, Ton-, Sand- und Stein
massen ist uuser gesamtes hannoversches Flachland überzogen, so daß die ver-
schiedenen Erden und Gesteine darin durcheinander liegen wie in einer verschütteten
Grube. Als das Klima nach Jahrhunderten wieder wärmer wurde, schmolz das
Eis allmählich, und das Land wurde frei. Nach langem Zeiträume, man schätzt
20—30 000 Jahre, kam eine nene Vereisung von Norden her; aber das Eis
drang nur bis au den Fuß uuseres Berglandes. Nun stauten sich im Berglande
die Gewässer zu tiefen Seen und füllten die Talspalten mit Schlamm oder Kies.
Und als das Eis allmählich ini Abschmelzen nach Norden zurückwich, da rissen
die bis dahin ausgestauten Gewässer die vielen tiefen Talfurchen in unser Bergland,
die wir heute dort finden. Endlich verschwanden Eis und Wasser dieser zweiten
Eiszeit völlig auch aus dem Flachlande, und jetzt lagen weite Schuttlandschaften da,
auf denen der Wind den Boden auflockerte und den leichten Saud zu hohen Dünen
aufschüttete. Dann überzogen sich die Flächen mit Gras, und Bäume begannen in
dichten Gruppen an den Gewässern oder den Bergabhängen zu wachsen. Bald
kamen auch von Süden her Hirsch, Auerochs und Elch und weideten in den freien
Steppen; in den Dickichten lauerten bald auch Bär und Wolf auf Beute. Endlich
kam auch der Meufch wieder, der schon vor den Eiszeiten, wie man festgestellt hat,
hier in dem Lande gewohnt hatte. Das so in den Eiszeiten entstandene
Oberflächenbild unseres Landes hat sich aber bis zum heutigeu Tage weiter ver-
ändert. Noch immer verwittern die Steine; die Flüsse und Bäche führen stets
weiter große Mengen von Sand, Steinen und Schlamm mit sich, und der Wind
trägt weiter Staubteilchen in ferne Weiten. An dem Meere und in den Mooren
sehen wir vor unfern Angen noch heute neues Land entstehen. (Inwiefern?)
Gewässer. Die Neigung des Bodens unserer Provinz ist nach
Nordwesten gerichtet. Dieser Neigung folgen die Flüsse. Die Weser
(S. 21—25, 29—32) ist der Hauptstrom unseres Landes; sein Fluß-
gebiet nimmt sast 2/3 alles Bodens der Provinz ein. Die Lauflänge
des Flusses von Münden bis zur Nordsee beträgt 435 km. Ihre
Nebenflüsse sind:
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TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen]]
Extrahierte Personennamen: Mergel
Extrahierte Ortsnamen: Europa Skandinavien Ostsee Solling Osterode Norwegen Nordsee
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Feddeler, Gustav, Marten, Adolf, Renner, August
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
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2. Klima, Produkte, Bevölkerung. Das Klima der Inseln ist
milde und feucht, die Winter sind wärmer, die Sommer kühler als in Nord-
deutschland (viel Nebel). Myrte und Lorbeer gedeihen im 8 im Freien,
aber Wein reift selten. Wald ist wenig vorhanden, aber schöne Baum-
gruppen finden sich häufig auf Wiesen und Feldern und machen die Land-
schaft parkartig. Die Wiesen sind üppig und die Äcker fruchtbar, daher standen
Biehzucht und Ackerbau früher in hoher Blüte. Aber infolge des Aufschwungs
der Industrie und des billigen ausländischen Getreides blieb der Ackerbau
nicht mehr lohnend, und gute Weizenücker wurden in Weiden und Jagd-
gebiete verwandelt. Die Viehzucht, besonders die Schafzucht, ist heute noch
erheblich, und das Meer liefert reiche Ausbeute an Fischen, Austern und
Hummern: es müssen aber Nahrungsmittel aller Art eingeführt werden.
Der größte Reichtum des Landes besteht in seinen unerschöpflichen Kohlen-
gruben und reichen Eisenlagern. Daher entstand in England eine groß-
artige Fabüktätigkeit. Die Erzeugnisse der Industrie (Baumwollen-,
Wollen-, Leinen-, Stahlwaren usw.) tragen Englands Schiffe in alle Länder,
namentlich in die eigenen Kolonien und düngen von dort Rohstoffe für
die Fabriken zurück. England ist die Beherrscheün des Meeres; es hat die
größte Kriegs- und Handelsflotte. — Die Engländer sind Germanen, tat-
kräftig, ausdauernd und selbstbewußt. Die herrschende Kirche ist in England
die bischöfliche, in Schottland die presbyteüanische, in Irland die katholische.
— Neben unermeßlichem Reichtum, der sich in den Händen verhältnismäßig
weniger angehäuft hat, findet sich, besonders in den großen Städten, viel
Armut und unsägliches Elend. Die allgemeine Schulbildung steht der in
Deutschland nach.'— Die Thronfolge umfaßt auch die weibliche Linie.
3. Landschaften und Städte, a) England (mit Wales) ist kaum 4 mal so
groß, hat aber fast 13 mal so viel Einwohner als die Provinz Hannover. Der größte
Teil Englands ist wellenförmige Tiefebene mit fruchtbarem Ackerboden und schönen
Wiesen. Im nordöstl. Gebirgslande find die Hauptbezirke der Eisen- und Kohlen-
lager und der Fabüken. Wales hat zwischen nackten Bergkuppen teilweise recht
fruchtbare Täler und der 8 reiche Steinkohlen- und Eisenlager.
London , mit Vororten über 7 Mill. Einw., ist die größte Stadt und der
erste Welthandelsplatz der Erde. Die weit ausgedehnte Stadt liegt zu beiden
Seiten der Themse da, bis wohin die größten Seeschiffe (bei Flut) noch gelangen
können, und hat schöne Parks und viele Untergrundbahnen. In der Altstadt (City)
sind die wichtigsten öffentlichen Gebäude und die großen Kaufhäuser, in den Vor-
städten meist Einfamilienhäuser mit schönen Gärten. Die Vorstadt Greenwich
(grinitsch) hat eine berühmte Sternwarte. Am Kanal liegen das stark befestigte
Dover, von wo man in 1 % Stunden nach Calais fährt, die Kriegshäfen
Plymouth (plimmöß) und Portsmouth und die wichtige Hafenstadt
Southampton, der Ausgangspunkt vieler Dampferlinien. Die schöne
Insel Wight (ueit) schützt die beiden letzten Häfen vor den Stürmen des Kanals
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus]]
Extrahierte Ortsnamen: England Englands England England Schottland Irland Deutschland England Wales Englands London Dover Plymouth Portsmouth Southampton
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Feddeler, Gustav, Marten, Adolf, Renner, August
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
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zählt über 50 Vulkane. Die einzelnen Teile werden nach den Küstenländern
benannk. Im Süden ist die Kette einfach, weiter nördlich verlaufen 2 bis
3 Ketten nebeneinander, zwischen welchen sich Hochtäler befinden. Als
höchster Berg gilt jetzt der Aconcagua, fast 7000 in hoch. — b) Das
brasilische Bergland. — o) Das Bergland von G u y a n a. — d) Das
Küstengebirge von Venezuela, das mit den Anden zusammenhängt.
In der Mitte zwischen 8 und N erreichen die Anden ihre größte Breite. Hier
befindet sich in einer Höhe von über 3800 m der T i t i c à c a s e e, 8300 qkm;
er hat süßes Wasser und baumlose Ufer. Im O desselben erhebt sich der S o r ä t a
bis über 6500 m. Auf der Hochebene von Quito (Kito) liegt der C h i m b o -
r a z o (tschimborasso), 6300 m, und der stets rauchende Cotopaxi, 6000 in.
Die Gipfel dieser Berge sind mit ewigem Schnee bedeckt. Infolge der kalten
H u m b o l d t st r ö m u n g ist das Küstengebiet vom 30. 0 südl. Breite bis nahe
zun: Äquator regenarm, sandig und nur in den Flußtälern fruchtbar. (Wüste
Atacama, reich an Salpeter und Suber.) In den Stufenlündern, wo ge-
nügend Regen fällt, gedeihen europäische Kulturpflanzen, und auf den Hochebenen,
wo ein ewiger Frühling herrscht, finden sich vortreffliche Wiesen. Ter regenreichere
Ostabhang hat eine üppige Vegetation (Nutzhölzer; Chinarinde). Lama und
Kondor sind die charakteristischen Tiere des metallreichen Hochgebirges.
2. Flüsse und Tiefebenen. Die ausgedehnten Ebenen östl. der
Anden liegen zum größten Teil im Gebiet der tropischen Regen, daher treffen
wir hier ein reiches Pflanzenleben und mächtige Ströme an. — a) Ter
Magdalenenstrom durchfließt eine kleine, heiße Ebene. ■— b) Der
Orinoko steht in bezug auf Länge und Gebiet hinter der Donau etwas
zurück, übertrifft sie aber au Wasserreichtum; sein Delta ist fast so groß wie
die Rheinprovinz. Die Ebenen des O. heißen Llanos (ljanos). — c) Der
A m a z o n e u st r o m ist der größte, doch nicht der längste Strom der
Erde. Seine Quellen liegen nur etwa 120 km vom Großen Ozean ent-
fernt. Er hat gegen 100 schiffbare Nebenflüsse, von denen 20 so groß oder
noch größer als der Rhein sind. Sein über 200 km breites Mündungsgebiet
gleicht einem Süßwassermeer. Durch den K a s i q u i a r e steht sein Neben-
fluß Negro mit dem Orinoko in Verbindung. — d) Ter Parana
(Nebenfluß Paraguay) mündet zusammen mit den: Uruguay in den meer-
busenartigen Rio de la P l a t a , d. h. Silberstrom.
Die L l a n o s (d. h. Ebenen) sind Steppen, welche sich während der Regen-
zeit (April—oktober) mit mannshohem Graswuchse bedecken; die niedriger
liegenden Teile verwandeln sich in unabsehbare Seen. Mächtig erwacht jetzt das
Tierleben; Pferde und Rinder schwelgen im Überflüsse, Krokodile und Boaschlangen
brechen aus ihrem Verstecke, und der schöngefleckte Jaguar lauert ans Beute. Im
Sonnenbrände der trockenen Jahreszeit aber klafft der dürre Boden auf, die Gras-
decke verdorrt und zerfällt in Staub. — Tie Tiefebenedesamazonen-
stromes ist durchweg mit dichten, undurchdringlichen, sumpfigen Urwäldern
iselvas) bedeckt, in denen die zahlreichen Wasseradern die einzigen Straßen
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]