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1. Teil 2 - S. 85

1910 - Hannover : Helwing
85 Strich Landes zwischen Saale und Elbe um Halle herum, der im Regen- schatten des Harzes liegt. Die Nähe Rußlands bedingt die niedrige Jahres- wärme, die nur an wenigen Stellen der Ebene 8" erreicht; Breslau hat 6° (Hannover 9°). In gleicher Breite liegen Köln (Jahreswärme 8°), Leipzig (7n), Breslau (6 °); Dresden hat infolge geschützter Lage ein mildes Klima, 90. 5. Erzeugnisse und Bewohner, a) Die Erzlager und die Kohlen schätze haben den Berg b a u ins Leben gerufen. Das Kohlengebiet O b e r - schlesiens ist nächst dem Ruhrbecken das ergiebigste in Deutschland: 2—4 m dicke, leicht auszubeutende Flötze; die Fläche 5000 bis 6000 cchm (= Regierungsbezirk Hannover); 50 Gruben, viele staatlich (Königshütte), jährliche Förderung 30 Mill. t; der Vorrat reicht wohl für 1000 Jahre. Die schlesische Kohle dient vor allem der Industrie und dem Verkehre im 0. Ganz besondere Bedeutung hat sie für Breslau und Berlin. Sie wandert über die russische Grenze und kauft uns Korn. Aber auch an Ort und Stelle muß sie arbeiten: sie muß die Eisenerze verhütten, Zink und Blei gewinnen helfen. Oberschlesien ist e r st e s Z i n k l a n d der Welt. '/3 killen Zinks erzeugt Deutschland und hiervon Oberschlesien 7/s* Die reichen Wasserkräfte haben hier früh die Gewerbetätigkeit gefördert. Der ertragreiche Flachsbau führte zur Spinnerei und Leinwandweberei. An deren Stelle ist in manchen Orten das Spinnen und Weben von Wolle und Bnuunvolle getreten. Tie schlesischen Weber, die trotz ihrer bedrängten Lage ihre heimatliche Scholle nicht verlassen wollten, sind oft Gegenstand des Mitleids gewesen. Die Tuchindustrie in Görlitz, Bautzen u. a. Städten am Rande des Berglandes griindet sich auf früher stark betriebene Schafzucht im Odergebiete. Breslau ist als Woll- markt bekannt. 6) An das Zwickauer Kohlenrevier schließt sich ebenfalls eine blühende, weitverzweigte Industrie. Sie ist schon alt, aber nicht in der heutigen Ge- stalt. Den Ausgang bildete der Bergbau. Der Silberreichtum des Erz- gebirges ließ selbst auf der Höhe Städte entstehen. Jetzt ist der Bergbau sehr zurückgegangen, und die Bergstädte haben zu andern Erwerbszweigen greifen müssen. Statt der einheimischen werden vorwiegend ausländische Erze verarbeitet, daneben Baumwolle u. a. Rohstoffe. Als fertige Ware gehen sie ins Ausland zurück. Erster Fabrikort ist C h e in 11 i tz. Außer Metallverarbeitung und Weberei siud in Sachsen im Schwünge: Spitzenklöppelu (Annaberg), Posamenten-, Bürsten- und Pinselmachen, Sticken, Handschuhnäherei, Korb- und Strohflechterei, Anfertigung von Blech-, Holz- und Spielwaren. In vielen Orten, namentlich auf den: Gebirge, sind keine Fabrik- räume vorhanden. Die Waren werden in den Wohnungen hergestellt — Heim- arbeit — und Frauen und Kinder arbeiten mit, um den geringen Verdienst etwas zu erhöhen. Not und Krankheit sind der Heimattreuen Bevölkerung nicht fremd.

2. Teil 2 - S. 92

1910 - Hannover : Helwing
92 deswegen einer der ersten Binnenhäfen nicht nur Deutschlands, sondern Europas. Im W ist der Dortmund-Ems-Kanal ein »nichtiger Wasserweg; er versorgt unsere Kriegs- und Handelsflotte mit westfälischen Kohlen. Für Hannover, Linden und benachbarte Orte wird der in Angriff genommene Mittellandkanal von großer Bedeutung sein. Die meistenschiffe trägt d i e E l b e. Sie vermittelt den Ver- kehr zwischen Österreich und der Nordsee; Dresden, Leipzig, Chemnitz,. Halle, Staßfurt, Magdeburg, Berlin und vor allen Dingen Hamburg liegen in ihrem Stromgebiete und verfrachten ans ihrem tiefen, ruhig fließenden Wasser die verschiedenartigsten Erzeugnisse. e) K l i m a. Infolge seiner Lage hat der W Seeklima und steht England nahe. In Ostelbien macht sich schon das Festlandsklima geltend: die Sommerwärme ist hoch, aber auch die Winterkälte streng. Während die Jahreswürme in: W 8—9°, d. i. die mittlere Temperatur Deutsch- lands, beträgt, haben die Pommersche und die Preußische Seenplatte nur 6—7° In demselben Maße nehmen die Niederschläge nach 0 zu ab, d) Erzeugnisse und Bewohner. Die Berührung Ost- elbiens mit Rußland zeigt sich auch im Wirtschaftsleben. O st e l b i e n ist das Land der Großgrundbesitzer und der R i t t e r g ü t e r. Außer Korn- feldern in großer Breite nehmen Wälder weiten Raum ein. An Industrietätigkeit betreiben die Güter S p i r i t n s b r e n n e r e i. Ab- gesehen von Berlin und seinen Vororten sind die östl. Provinzen s ch w a ch bevölkert. —Westelbien hat immer selbständige Bauern und freie Bürger gehabt. Der Übergang Westelbiens in das rheinische Industriegebiet macht sich sehr stark in der regeren G e Werbe- tätigkeit geltend. Die Niedersachsen, Friesen und Westfalen sind urdeutsch. Nur ein kleines Gebiet westl. der Elbe wurde den Wenden eingeräumt. Der O wurde durch deutsche Kolonisten der slavischen Herrschaft entrissen. Die deutsche Ansiedelungs- Kommission für Westpreußen und Posen kämpft heute für Ausbreitung deutscher Besitzrechte, deutscher Sitte und Kultur unter der polnischen Bevölkerung. Außer beu Wendländern haben sich Spreewäldler, Lausitzer und Litauer mit der deutschen Kultur befreundet. — Die Norddeutschen sind Evangelische mit Ausnahme der Polen und der Bewohner im Sw von Oldenburg und Hannover. e) Ost- und Westelbien liegen beide an Meeren: an der Ost - und N o r d s e e (S. 41). Der Name O st s e e gibt die Lage zur Nordsee an, Ihre Küste ist steiler als die der Nordsee und hat keine anliegenden Marschen, Die vielen Buchten der Ostsee, in Holstein Förden (Skand. Fjorde), in Pommern und Preußen Haffe (= Hafen) genannt, haben von altersher die Küstenbewohner zur Schiffahrt eingeladen. Die Flotte der Hansa mit

3. Teil 2 - S. 106

1910 - Hannover : Helwing
106 3. Der Handel, a) Die Ein- und Ausfuhr besorgt der aus- ländischehandel. Die meisten Waren kommen und gehen über die See. Hamburg ist erste Handelsstadt Deutschlands, nach London und Liverpool die erste der Welt. 2/s seiner Bewohner sind im Handel und Ver- kehrswesen beschäftigt. Andere wichtige Seehandelsplätze sind Bremen, Bremerhaven, Stettin, Danzig, Lübeck, in unserer Provinz Geestemünde, Emden. — Im Binnenlande treten hervor Berlin, Frankfurt a. M., Köln, Duisburg, Straßburg, München, Nürnberg, Breslau, Leipzig. Vom Handel leben, die Angehörigen der Kaufleute eingerechnet, ü b e r 8 M i l l. M e n s ch e n im Deutschen Reiche. Die Arbeit des Kaufmannes ist heute im Haushalte des Volkes unentbehrlich. Der Kaufmann gehört zum Nähr st ande. Er muß die fehlenden Nahrungs- und Genußmittel und für die Industrie Rohstoffe herbeischaffen und die fertigen Waren im Auslande ab- setzen. An allen größeren Handelsplätzen der Erde ist auch der deutsche Kaufmann tätig. Er muß nicht nur die fremden Sprachen erlernen, er muß sich auch in fremde Sitte und Art finden und muß mancherlei Gefahren trotzen. Oft muß er Jahr- zehnte oder gar sein ganzes Leben lang in der Fremde ausharren. Dann ver- breitet er nicht nur deutsche Waren, sondern auch deutsche Sprache, deutsche Sitten und Gebräuche, wohl auch deutschen Glauben und wird so zum Pionier deutscher Kultur. Damit er dort nicht rechtlos dasteht, hat das Reich zu seinem Schutze Konsulate und Gesandtschaften errichtet. b) Der inländische Handel. Der ausländische Handel ist Großhandel. Im Binnenhandel unterscheidet man Groß- und Klein- handel. Der Großhandel hat seinen Sitz in den größeren Städten. Seine umfangreichen Geldgeschäfte läßt er durch die Banken besorgen. Die Großkaufleute besprechen ihre Handels- und Geldangelegenheiten an der B ö r s e. — Der Kleinhandel ist über das ganze Land verbreitet; ein Kaufladen fehlt fast in keinem Dorfe. In den Großstädten sind Warenhäuser entstanden, welche die verschiedenartigsten Waren unter einem Dache vereinigen. Zur Erleichterung des Kleinhandels in den Städten dienen Markthallen. §55. Zölle. 1. Handel und Landcsgrenze. Es gab in Deutschland eine Zeit, in der jedes kleine Land dem Nachbar die Grenze sperrte. Hart an vielen Heer- straßen, wo diese eine alte Landesgrenze überschreiten, trifft man noch viel- fach Häuser mit weit überragendem Dache, oft ganz einsam stehend. Daneben war vor 100 Jahren der Schlagbaum aufgerichtet. Hier mußte der Kauf- mann für die mitgeführten Waren eine Abgabe entrichten. Diese Abgabe heißt Zoll. Auf dem Wege von Österreich nach Hamburg wurde nicht weniger als 38 m a l Zoll erhoben. Der deutsche Zollverein zerschlug die meisten Schlagbäume, und die Griindung des Deutschen Reiches

4. Teil 2 - S. 148

1910 - Hannover : Helwing
148 Scheiterhaufen verbrannt. Ströme von Blut sind geflossen, die Ketzerei auszurotten. Das ist nun zwar nicht gelungen; aber Länder und Städte, die im 16. Jahrh, protestantisch waren, sind durch Gewalt gezwungen, zur katholischen Kirche zurückzukehren (s. § 81,2). 8 81. Der 30 jährige Krieg (1618—1048). 1. Die Veranlassung zu diesem schreckenvollsten aller Kriege, die jemals in unserm Vaterlande gewütet haben, gaben zwei an sich unbe- deutende Vorkommnisse in Böhmen. Hier hatten protestantische Unter- tanen katholischer Herren angefangen, in Braunau und Klostergrab eine Kirche zu bauen. Sie waren dazu nach dem Majestätsbrief, den ihnen einst Kaiser Rudolf Ii. ausgestellt hatte, nicht berechtigt. Deshalb ließ man die eine Kirche niederreißen, die andere schließen. Die Evangelischen beschwerten sich darüber beim Kaiser, wurden aber hart abgewiesen. Da drangen die Verteidiger der Protestanten eines Tages in das Rathaus gn Prag und stellten die kaiserlichen Statthalter zur Rede. Als diese den gewünschten Bescheid nicht geben wollten, warf man sie nach böhmischer Weise zuni Fenster hinaus. Darnach rissen die protestantischen Herren (Stände) die Regierung in Böhmen an sich und riefen ihre Glaubensgenossen in Mähren, Schlesien, Österreich und Ungarn zu Hülfe. Der Anführer ihres Heeres war Graf Thurn. Als die Böhmen gegen Wien vorrückten, starb Kaiser Matthias (1619). Ferdinand Ii., ein grimmiger Feind der Protestanten, folgte ihm. 2. Der böhmische Krieg. Noch ehe Ferdinand die Kaiserkrone auf- gesetzt hatte, standen die Böhmen vor Wien. Sie mußten aber bald zurück- kehren, weil kaiserliche Truppen Prag bedrohten. Nun erst zog Ferdinand nach Frankfurt und ließ sich zum Kaiser krönen. Aber die Böhmen ver- warfen ihn und wählten sich einen eigenen König. Das war Kurfürst Friedrich von der Pfalz, das Haupt der protestantischen Union. Er nahm die böhmische Krone an und ging nach Prag. Der Kaiser aber war auf der Rückreise nach Wien in München eingekehrt und hatte die Hülfe des Bayernherzogs Maximilian gewonnen. Maximilian war das Haupt des katholischen Fürstenbundes (der Liga). Er sandte jetzt sein Heer und die Truppen der Liga nach Böhmen. Am weißen Berge vor Prag wurden die Böhmen gänzlich geschlagen (1620). Ihr König Friedrich floh. Der Kaiser zerriß den Majestätsbrief, ließ viele protestantische Edle hinrichten und die katholische Kirche mit Gewalt wieder herstellen. Man legte den Protestanten Lichtensteiner Dragoner ins Haus, die sie so lange drangsalierten, bis sie zur katholischen Kirche zurückkehrten oder aus- wanderten. Ähnlich verfuhr der Kaiser in Mähren, Schlesien, Österreich

5. Teil 2 - S. 103

1910 - Hannover : Helwing
t — 103 — Deutschland erhielt in Millionen Mark für ' 1899 1908 für 1899 1908 Maschinen aller Art. . 189 438 Eisenbahnschienen. . . 13 38 Grobe Eisenwaren . . 139 142 Roheisen 12 16 Feine „ . . 47 75 Schmiede- und Stabeisen 27 54 Eck- und Winkeleisen 29 46 Rohschienen usw.. . . 3 41 Eisendraht 25 53 Summe . 510 949 Platten, Bleche . . . 26 46 Davon gehen ab für Eisenerze und Maschinen, die Deutsch- land einführte 139 216 Deutschland verdiente also mit Eisen 371 733 2. Die Bekleidungsindustrie verarbeitet Flachs, Hanf, Wolle, Baum- wolle, Seide, Leder, Pelz u. a. Rohstoffe. Keinen derselben erzeugt Deutsch- land in genügender Menge, Baumwolle und Seide überhaupt nicht. In Deutsch-Ostafrika hat man mit dem Anbau der guten ägyptischen Baum- wollstaude begonnen. Die meiste Baumwolle bekommen wir aus den Ver- einigten Staaten, nur wenig aus Indien; Seide aus Italien, der Schweiz und Frankreich. Den e r st e n Platz nimmt die B a u m w o l l e ein. Der Verbrauch Deutschlands an roher Baumwolle hat sich seit 1880 mehr als verdoppelt, damals 3 kg, 1908 fast 7 kg, aus den Kopf gerechnet. Die fertige Ware bleibt zum großen Teil im Lande, doch ist auch die Ausfuhr nicht unbedeutend. Weil sämtliche Baum- wolle von auswärts kommt, so hat ihre Verarbeitung in Deutschland keinen natür- lichen Boden und wird deshalb am stärksten in den Kohlengebieten betrieben: Rheinland-Westfalen (Elberfeld-Barmen, Köln, Düsseldorf, München-Gladbach u. a.) und Sachsen (Chemnitz, Plauen), daneben im Elsaß (Mülhausen) und im Neckarlande. Die mechanische Weberei in Linden verarbeitet Baumwolle zu dem „Lindener Samt". Hauptplätze für Wolle sind Aachen, Lennep, das obere Wuppertal. Chemnitz und Umgebung, Görlitz, Kottbus, Berlin; für S e i d e Krefeld und Um- gebung bis hin nach Köln, Düsseldorf und Elberfeld-Barmen; für Leinen Bielefeld, dann Bautzen, Zittau, Hirschberg und Liegnitz. Außer der umfangreichen' Textilindustrie (Spinnerei, Weberei) sind wichtige Zweige: Stickerei, Bleicherei, Färberei, Stoffdruckerei (Elberfeld-Barmen, Krefeld, Mülhausen i./E.), Spitzenklöppelei, Weiß- und Buntstickerei (Berlin, Frank- furt a./M.), Verfertigung von Kleidern (Konfektion) und Pelzwaren (Berlin, Hamburg, Leipzig, München), Hut-, Handschuh-, Stiefelfabrikation (Pfalz). — In der Bekleidungsindustrie, besonders in der Konfektion, gibt es viele „Heimarbeit" und oft unerhört niedrige Löhne. 3. Andere Industrien« Deutschland steht obenan in der chemischen Industrie, deren Entwickelung durch das Vorkommen der Salze be- günstigt ist. Darum sind Hannover, Thüringen, Prov. und Königreich

6. Weltkunde - S. 28

1896 - Hannover : Helwing
28 Bodden vom Festlande getrennt, ist die größte und schönste deutsche Insel (herrliche Buchenwaldungen; Hertbasee; Stubbenkammer, 130 m Hobe Kreide- felsen; Seebad) — 3. Neg.-Bez. Köslin. Köslin, 18000 E., Kol- berg, 17 000 ($., Küstenbefestigung, Seebad (Nettelbeck, Gneisenau 1807). 1. Vergleiche die Provinzen Pommern und Preußen hinsichtlich der Lage und Bodenbeschaffenheit! — 2. Gieb die Hauptcisenbahnen dieser Pro- vinzen an! V. Prov. Posen, etwas kleiner als Pommern, zu beiden Seiten der Wartbe gelegen, ist die ebenste aller preußischen Pro- vinzen. Der Boden ist durchweg reckt fruchtbar; weite Moor- und Bruchgegenden sind entwässert (Netzebruch). Landwirtschaft ist Hauptnahrungsguelle; Industrie ist gering. Die Bevölkerung (Vi7 des Staates) ist mehr als zur Hälfte polnisch und katholisch; viele Juden. I. Reg.-Bez. Posen. Poscu a. d. Warthe, 70 000 E., liegt im Mittelpunkte der Provinz und ist Festung ersten Ranges (Oberlandesgericht). Lissa ist eine kleine Stadt an der schlesischen Grenze. — 2. Neg-Bez. Bromberg. Bromberg. 41 000 E., am Kanal, welcher Netze und Weichsel verbindet, treibt lebhaften Handel. G ne sen, 18 000 E., alte Krönungsstadt der Könige Polens. Vi. Prov. Schlesien, die größte aller preußischen Provinzen mit nahe 1/7 der Bevölkerung des Königreichs (über die Hälfte katholisch; in Oberschlesien viele Polen), liegt auf der Grenze der norddeutschen Tiefebene und des mitteldeutschen Berglandes und wird durch die Oder in zwei fast gleiche Hälften geteilt. Sie hat viel fruchtbaren Ackerboden, besonders an der linken Oderseite, und reiche Steinkohlen- und Eisenlager. Ackerbau (neben Ge- treide viel Flachs und Zuckerrüben)' und Industrie (Weberei, Töpferei, Eisen- und Glaswaren rc.) sind blühend; bedeutende Schafzucht. 1. Neg.-Bez. Oppeln (Oberschlesien). Die südöstliche Ecke des- selben, welche zugleich an Rußland und Österreich stößt, ist besonders reich an nutzbaren Mineralien (Kohlen, Eisen, Blei und vor allem Zink). Beuth en (37 000 E.), Königshütte (37 000 E.), Tarnowitz, Gleiwitz sind die bedeutendsten Bergwerks- und Hüttenorte in dieser dicht bevölkerten Gegend. Um Oppeln, 19000 E., herrscht Landbau, nach den Sudeten hin (Festung Neiße, 22000 E) mannigfache Hausindustrie (Weberei) und Glasfabrikation. — 2. Reg.-Bez. Breslau (Mittclschlesien), in dem gebirgigen Teile viele gcwcrbreiche Dörfer (z. B. Langenbiclau, 16 000 E.) und kleine Städte. Breslau, 360 000 E., ist die zweitgrößte Stadt Preußens, Königliche Resi- denz und Mittelpunkt des schlesischen Handels (Wollmärkte, Universität, Ober- landesgericht). Glatz, 14 000 E., im Glatzer Kessel, kleine Festung. Kreis Waldenburg (über 325 E. auf 1 qkm) hat bedeutende Steinkohlengruben. — Schlachten bei Mollwitz (1741) und Leuthcn (1757). — 3. Neg.-Bez. Lierniik (Niederschlesien). Liegnitz a. d. Katzbach, 47 000 E.; in der Nähe das Schlachtfeld von Wahlstadt (1241 und 1813). Gö rlitz a. d. Neiße, 62 000 E., Hauptort der Oberlausitz. Gr. Glogau, 21000 E., Festung. Grünbcrg, Weinbau, Bunzlau, Töpferei. Warmbrunn, Badeort. 1. Durch welche Provinzen fließt die Oder? — 2. Nenne Städte an der Oder und ihren Nebenflüssen! — 3. Gieb die Eisenbahnen an, die von Breslau und Posen ausgehen!

7. Weltkunde - S. 207

1896 - Hannover : Helwing
207 e) Der deutsch-französische Krieg (1870/71). Preußens glänzende Siege im Jahre 1866 waren den Franzosen höchst unerwünscht gewesen. Napoleon und fein Volk sahen dazu mit Schrecken, daß Deutschland mehr und mehr einig wurde. Sie fürchteten, Preußen könne ihnen zu mächtig werden und sich herausnehmen, auch ein Wort in der Welt mit zu reden. Die Franzosen nannten sich die „große Nation" und bildeten sich ein, an der Spitze aller Völker der Welt zu marschieren. Der Gedanke, daß ein anderes Volk ihnen die geträumte erste Stelle in der Welt streitig machen könne, war ihnen schier unerträglich. Noch schien es früh genug, dies Entsetzliche zu verhüten, denn noch war ja Süddeutschland nicht mit Norddeuischland vereinigt. Man trieb Napoleon zum Kriege gegen Preußen, und Napoleon selbst hatte neue Siege nötig, um seinen wankenden Thron zu befestigen. Aber die Franzosen mußten doch auch einen Grund, wenigstens einen Vorwand zum Kriege haben. Der Grund — oder richtiger Vorwand — zum Kriege mit Preußen war überraschend schnell gefunden. Die Spanier hatten um jene Zeit ihre Königin (Jfabella) vertrieben und suchten einen neuen König. Sie boten die spanische Krone dem Erbprinzen Leopold von Hohenzollern an. Dieser war mit dem preußischen Königshause sowohl, als auch mit Napoleon verwandt. Prinz Leopold erklärte, er wolle die Krone annehmen, wenn die Spanier ihn wählen würden. Darüber brach nun in Frankreich ein ungeheurer Lärm los. Man redete sich ein, dahinter stecke der König von Preußen, der wolle einen preußischen Prinzen auf den spanischen Thron setzen. Alles drängte zum Kriege. Kaum sah Prinz Leopold, welch schlimme Folgen seine Wahl zum Könige von Spanien haben könne, so verzichtete er auf die dargebotene Krone. Damit schien jeder Grund zum Kriege beseitigt zu sein. Aber die Franzosen wollten Krieg; darum mußte der französische Gesandte Benedetti den König Wilhelm, der in Bad Ems seinen Kränchenbrunnen trank, auffordern, er solle versprechen, daß er niemals dem Prinzen Leopold erlauben werde, den spanischen Thron zu besteigen. Ja, man verlangte sogar von dem greisen Könige, er solle in einem Schreiben die französische Nation öffentlich um Entschuldigung bitten. Das war zu arg. König Wilhelm wies den zudringlichen Benedetti kurz und bündig ab. ' Da hallte durch ganz Frankreich der Ruf wieder: „Nach Berlin! Nach Berlin!" Am 19. Juli 1870 wurde Preußen der Krieg erklärt. Alldeutschland bereitet sich zum Kampfe. König Wilhelm hatte voraiisgesehen, was kommen würde, nachdem er die Forderung Napoleons mit stolzem Mannesmute zurückgewiesen hatte. Deshalb war er gleich darauf von Ems nach Berlin geeilt. Überall jubelten Deutschlands Völker ihm zu und zeigten ihm, daß sie völlig eins mit ihm seien, wenn es gälte, Deutsch- lands Ehre zu wahren. Eine Begeisterung, wie'1813, ergriff
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