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1. Heimatkunde der Provinz Hannover - S. 10

1910 - Hannover : Helwing
— 10 — deutscher Kaiserherrlichkeit und begann das Bauwerk auszubessern und wiederherzu- stellen. Das mächtige Aufersteheu des geeinten Reiches 1870 brachte dann die Möglichkeit zur würdigen äußeren und inneren Vollendung des Kaiserhauses. Kaiser Wilhelm I. stellte reiche Mittel zum Ausbau zur Verfügung, der von Sachkennern ganz so ausgeführt ist, wie die Entstehuugszeit des Baues es verlangte. Nur die farbenprächtigen Wandgemälde, die das neuerstandene Reich und die Kaisermacht der alten Herrscher feiern, stören trotz ihrer großen Schönheit doch etwas den Eindruck Kaiserhaus. ehrwürdigen Alters in diesem fast neunhundertjährigen Baue. In der Reform mationszeit sank die Stadt von ihrer Höhe. 1552 mußte sie dem Herzog von Brannschweig alle ihre Bergwerks- und Waldrechte abtreten und wurde ihm unter- tänig. Mit der Abtretung ihrer reichen Silbergruben am Rammelsberge wurde die Quelle alles Reichtums verstopft; erst in unser Jahrhundert fällt das Wieder- aufblühen der Stadt, die hente 17 890 Einwohner zählt." (Benermann, Provinz Hannover.) Ii. Das Berg- und Hügelland. Gliederung und Aussehen. Ein buntes Gewirr von Hügelig Bergrücken und kleineren Hochslächeu umgibt uach Sw., W. und Nw. die ruhige Masse des stolz aufrageudeu Harzes und setzt sich weit nach W. bis au Hollands Greuze sort. Dieses gesamte Hügel- und Berg- land der Provinz Hannover läßt sich in drei Teile scheiden. Das-

2. Teil 2 - S. 196

1910 - Hannover : Helwing
196 3. David von Scharnhorst, ein Bauernsohn aus Bordenau bei Hannover, gestaltete das preußische Heerwesen gänzlich um. Bisher waren die Soldaten aus allerlei Volk angeworben; im Jahre 1808 aber wurde das „Werbesystem" abgeschafft und die allgemeine Wehr- pflicht in Preußen eingeführt nach dem Grundsatz: „Alle Bewohner des Staates sind geborene Verteidiger desselben." Jeder wehrfähige Preuße mußte jetzt auf deu Rrlf des Königs ins Heer eintreten. Ter Soldat konnte nun aber auch zu den höchsten Stellen int Heere aufsteigen, wenn er die nötige Bildung besaß oder sich im Kriege auszeichnete. Die barbarischen Strafen (Stockschläge, Spießrutenlaufen) wurden abgeschafft; dagegen suchte man das Ehrgefühl des Soldaten rege zu machen. Preußen durfte zwar nach den Bestimmungen des Tilsiter Friedens (s. S. 192, 5) nur 42 000 Mann Truppen halten. Trotzdem gelang es der Klugheit Scharn- horsts, in wenigen Jahren sämtliche waffenfähige Preußen zu Soldaten auszubilden, indem er die hinreichend einexerzierten Mannschaften („Krümper") entließ und an deren Stelle Rekruten einzog. Dazu wurden die feigen Festungskommandanten aus dem Heere ausgestoßen, die Festungen in besseren Stand gesetzt und in aller Stille die nötigen Waffen fiir den künftigen Freiheitskampf geschmiedet. Mit Recht wird Scharnhorst als „Waffenschmied der deutschen Freiheit" gefeiert. 4. Geistliche, Gelehrte und Dichter arbeiteten an der Erneuerung des preußischen und deutschen Volkes. In Berlin strafte der Prediger S ch l e i e r m a ch e r mit scharfen Worten den Unglauben und das leicht- fertige Leben und Treiben der Bewohner und suchte mit zündender Bered- samkeit den Christenglauben in den Herzen seiner Hörer zu wecken. Der Philosoph Fichte, eines armen Leinewebers Sohn aus der Lausitz, hielt in Berlin seine flammenden „Reden an die deutsche Nation." Er geißelte die schnöde Selbstsucht'der Zeit, die nur an sich selbst denke und sich um das Wohl und Wehe anderer nicht kümmere. Mit glühenden Worten rief er das Volk zur Vaterlandsliebe und zu schweren Opfern für die Freiheit und Wohlfahrt des Vaterlandes auf. Er schob dem deutschen Volk die heilige Pflicht ins Gewissen, die Jugend zum Guten zu erziehen und ihren Willen zu stählen, damit sie auch imstande sei, das für gut Erkannte zu üben. Der „Turnvater" Jahn sammelte Knaben und Jünglinge um sich, um sie auf der Hasenheide bei Berlin durch Turn- und Fechtübungen für den Kampf tüchtig zu machen. Und Dichter, wie E r n st Moritz Arndt, Heinrich vor: Kl ei st, Rückert und Uhland, Theodor Körner und Max von S ch e n k e n d o r f sangen in ergreifenden Liedern von Deutschlands Knechtschaft, Not und Schande, von dem Gott, der Eisen wachsen ließ und keine Knechte wolle, von der Freiheit, dem

3. Teil 2 - S. 158

1910 - Hannover : Helwing
158 Preußen war mit Marie Eleonore, der Erbin des Herzogtums Cleve, ver- mählt. Der Ehe entsprossen nur Töchter. Die älteste derselben wurde Johann Sigismunds Gemahlin. Sie hatte rechtmäßige Ansprüche an das Erbe ihrer Mutter. Als ihr Vater gestorben war, machte ihr Gatte, Johann Sigismund, diese Ansprüche geltend, indem er das Herzogtum Cleve in Besitz nahm. Um seine neuen Untertanen leichter zu gewinnen, trat er zur reformierten Kirche über. Es fand sich aber noch ein anderer deutscher Fürst ein, der auch Erbansprüche an Cleve machte. Nach kurzem Kampf einigten sich beide dahin, daß Brandenburg das Herzogtum Cleve und die Graf- schaften Mark und Ravensberg erhielt (1614). Das Zeitalter der unumschränkten (absoluten) Monarchie. 8 8ti. Frankreich wird die erste Macht Europas. König Ludwig von Frankreich, a) Seine Hofhaltung. Deutschlands Kraft war durch den Zojühugen Krieg auf lange Zeit ver- nichtet. Die Hülflosigkeit des Reiches benutzte vor allen König Ludwig von Frankreich, um sein Reich und seine Macht zu vergrößern. Er war ein Herrscher voll Stolz und Würde, herrisch und ländergierig, üppig und leicht- fertig von Sitten. Sein Hofhält in Versailles blendete durch Glanz und ver- schwenderische Pracht die Augen der Welt. Fürsten und Adelige, Gelehrte, Künstler und Dichter aus allen Ländern scharten sich um den „Sonnen- könig". Was die Fürsten dort sahen und übten, brachten sie mit in die Heimat, um hier ganz nach dem Vorbild des Franzosenkönigs zu leben. So breiteten sich französische Sprache, Kunst und Wissenschaft, französische Mode und Lebensweise, aber auch französische Liederlichkeit und Sittenlosigkeit all- mählich über fast alle Höfe europäischer (auch deutscher!) Fürsten aus. b) Seine unumschränkte Alleinherrschaft. In Frank- reich wie in Deutschland war es bis dahin so gewesen, daß der Herrscher von Zeit zu Zeit die Reichsstände um sich versammelte, um mit ihnen über das Wohl und die Gesetze des Landes zu beraten. König Ludwig wollte das nicht mehr. In Frankreich sollte sein Wille allein gelten; denn seine Meinung war: „Der Staat, das bin ich!" Er allein gab seinem Volke Gesetze und nahm Steuern, soviel er wollte, und niemand durfte ihm dreinreden. Er war da zum Befehlen; das Volk aber zum unbedingten Gehorchen. E i n Herrscher, dessen Wille allein seinem Lande Ge- setze gibt, heißt ein unumschränkter (absoluter) Mo- narch; sein Reich eine absolute Monarchie. So wars in

4. Teil 2 - S. 181

1910 - Hannover : Helwing
181 14. Friedrichs Tod und seine Bedeutung für Preußen und Deutschland. Die rastlose Tätigkeit und die schweren Strapazen der Kriege waren nicht spurlos an Friedrich vorübergegangen. Namentlich in den letzten Lebensjahren hatte er viel mit der Gicht und andern Krank- heiten zu kämpfen. Schließlich bildete sich bei ihm die Wassersucht heraus. Als im Anfang des Jahres 1786 der alte General Zielen starb, sagte Friedrich tief bewegt: „Unser alter Zielen hat auch bei seinem Tode sich als General erwiesen. Im Kriege kommandierte er immer den Vortrab; auch mit dem Tode hat er den Anfang gemacht. Ich führte die Hauptarmee, ich werde ihm bald folgen." Im Sommer desselben Jahres ging seine ■ Ahnung bereits in Erfüllung. Am 17. August 1786 machte ein sanfter Tod seinem Leben ein Ende. — Preußen hatte seinen größten König verloren. Alle Welt nahm an seiner Trauer teil. Friedrich hatte sein Land glücklich und blühend machen wollen und das war ihm in mancher Hinsicht gelungen (s. Nr. 7—10). Er hatte Preußen zu einer Großmacht Europas erhoben, die geachtet und gefürchtet dastand. Er ist vielen deutschen Fürsten ein Vor- bild gewesen in der Kunst, ein Volk gut zu regieren, seinen Wohlstand zu fördern, für Schulen, Kunst und Wissenschaft zu sorgen und jedem Untertan volle religiöse Freiheit zu gewähren. Leider hat er echt deutsches Wesen und Leben wenig gekannt und noch weniger geschätzt. Französische Denk- weise, französische Sprache und Sitten beherrschten ihn und seinen Hof und sind von da aus tief in das Leben seines Volkes eingedrungen und hier nachgeahmt worden. Die traurigen Folgen sah Friedrich am Ende seines Lebens bereits mit eigenen Augen namentlich in seiner Hauptstadt. „Die Berliner taugen nichts" —sprach er mißmutig — „ich wollte einen Finger darum geben, wenn die Berliner wieder so sittenrein würden, wie sie es unter meinem Vater gewesen sind." 8 93. König Friedrich Wilhelm Ii. (1786—1797). 1. Seine Persönlichkeit. Der große König war kinderlos gestorben. Er hatte seinen Neffen Friedrich Wilhelm zum Nachfolger bestimmt. Der neue König war gutmütig, weich und unselbständig. Ihm mangelte der Sinn für strenge Sparsamkeit und rastlose Tätigkeit. Darum tiberließ er das Regieren seinen Günstlingen und übte nicht die strenge Aufsicht seines großen Oheims. Dazu liebte er Prunk und üppiges Leben und an seinem Hofe ging es her, wie an dem Hofe der sittenlosen französischen Könige jener Zeit (s. S. 158 § 86 a.). 2. Seine ersten Regierungshandlungen. Friedrich Wilhelm Ii. suchte die Liebe seines Volkes zu gewinnen, indem er die verhaßte „Re- gie" und das „Tabaks- und Kaffee m o n o p o l" sofort abschaffte

5. Weltkunde - S. 185

1896 - Hannover : Helwing
185 -- des Christentums war der Franzose Voltaire. Mit frechem Hohn und Spott bekämpfte er die Lehren des Christentums sein Lebelang. Mit ihm thaten es viele andere Männer in Frankreich. Sie nannten sich „Freidenker, Auf- geklärte." Manche glaubten noch an einen Gott, andere glaubten an gar nichts mehr. Das Evangelium von Jesu Christo war ihnen eine Thorheit. Ihre Lehre fand auch in Deutschland Eingang. Hier waren König Friedrich der Große und der gelehrte Dichter Lessing zwei der berühmtesten Freigeister. (Voltaire lebte eine Zeitlang an Friedrichs Hose, und der König behandelte ihn als seinen Freund.) Sie hielten freilich noch an Gott, Tugend und Unsterblichkeit fest; aber den christlichen Glauben hatten sie verloren. Man nennt diese religiöse Denkweise in Deutschland „Rationalismus" (Ver- nunftglauben). Der Rationalismus war zuerst die Religion der Gebildeten; auch unsere großen deutschen Dichter Goethe und Schiller waren Ratio- nalisten; allmählich (aber wurde er von Kirche und Schule auch in das Volk getragen. Als man die Bibel und ihre Heilslehren verworfen hatte, mußte auch alles, was sich im Leben der Völker auf die Bibel gründete, fallen. Es war kein Wunder, daß nun Männer auftraten, welche lehrten: „Alle Menschen sind gleich; alle haben gleiche Rechte und Pflichten; Könige und Fürsten von Gottes Gnaden darf es nicht mehr geben. Die Völker können sich Herrscher wählen, welche sie wollen, ihnen vorschreiben, wie sie regieren sollen und sie absetzen, wenn sie ihnen nicht mehr gefallen." Solche Sätze lehrte zuerst Rousseau in Frankreich. Sie fanden ungeheuren Beifall und wurden zuerst in Nordamerika thatsächlich angewandt. An der Ostküste von Nordamerika besaß England eine Anzahl von Kolonieen. Diese empörten sich gegen das Mutterland und erklärten 1176, daß sic unabhängig von England sein und einen Freistaat bilden wollten, in welchem alle Bürger gleiche Rechte und gleiche Pflichten haben sollten. In dem nordamerikanischen Freiheitskriege, in welchem sich Benjamin Franklin und Georg Washington besonders auszeich- neten, kämpften auch viele Franzosen gegen die Engländer. Als jene später nach Frankreich zurückkehrten, strebten sie meist als begeisterte Republikaner darnach, das Heimatland zu einem Freistaate zu machen gleich den „Vereinigten Staaten von Nordamerika". § 90. Ausbruch und Verlauf der französischen Revolution. Im Jahre 1774 bestieg Ludwig Xvi. den französischen Thron. Er war noch jung, aber sittenrein und voll guten Willens, sein Land aus der schweren Schuldenlast zu retten, in welche seine Vorgänger es gestürzt hatten. Leider fehlten ihm die Entschlossenheit und die kühne Thatkraft, welche dazu nötig waren. Endlich berief er die Abgeordneten des Adels, der Geistlichkeit und des dritten Standes (der Bürger und Bauern). Sie sollten ihm raten und helfen, Geld anzuschaffen. Bald zeigte es sich, daß unter ihnen viele Männer waren, welche die bisherige Regierung nicht mehr wollten, sondern den Plan hatten, eine ganz neue ins Leben zu rufen. Sie lehnten sich offen gegen die Befehle des Königs aus und erklärten: wir sind Vertreter des französischen Volkes und wollen dem Könige vorschreiben, wie er regieren soll. Diese Revo- lutionsmänner gewannen schnell die Oberhand und vereinigten sich mit den übrigen Abgeordneten zu einer „Nationalversammlung", die Frankreich eine neue Verfassung geben wollte. Dazu reizten die schlimmsten Aufrührer (Jakobiner) in Paris den Pöbel auf. Er stürmte 1789 das alte Staatsgefängnis (Bastille) in Paris und damit begann die Revolution. Als der König sich in Paris nicht mehr sicher fühlte,

6. Weltkunde - S. 173

1896 - Hannover : Helwing
173 fertigen, sittenlosen Lebenswandel zu verführen, da riß er sich los von ihnen und eilte zu dem Prinzen von Oranien ins Feldlager. Als dieser hörte, weshalb er aus dem Haag geflohen sei, sagte er ihm: „Vetter, Ihr habt das gethan, Ihr werdet noch mehr thun. Wer sich selbst besiegen kann, der ist zu großen Thaten fähig!" — Nicht lange vor des Vaters Tode kehrte Friedrich Wilhelm nach Berlin zurück. Im Jahre 1640 bestieg Friedrich Wilhelm den Thron. Er war ein stattlicher Herr, hochgebildet, begabt mit seltenem Scharfblicke und klarem Verstände. Er war ein Fürst, der wußte, was er wollte, der aber auch mit eben so viel List und Klugheit, als mit heldenmütiger Tapferkeit und Ausdauer seinen Willen durchzusetzen strebte. In ihm ging nach langer, grauenvoller Schreckenszeit für das aus tausend Wunden blutende Brandenburg ein glänzender Hosfnungsstern auf. Seine ersten Herrscherjahre waren unsäglich schwer. „Auf der einen Seite habe ich die Schweden, auf der anderen den Kaiser; ich sitze zwischen ihnen und erwarte, was sie mit mir anfangen, ob sie mir das Meinige nehmen oder lassen wollen", so schildert er seine Lage. Aber Friedrich Wilhelm war nicht der Mann, der mit sich spielen ließ. Längst hatte er eingesehen, daß ein Fürst nur so viel gelte, als die Kriegsmacht, welche ihm zur Seite steht. Darum machte er sich ohne Säumen ans Werk, ein stehendes Heer zu bilden. Nur 3000 Mann zählte anfangs sein Herr, aber am Ende des 30 jähr. Krieges war es bereits auf 10 000 Streiter angewachsen. Branden- burgs Armee war das erste stehende Heer im deutschen Reiche. Auf solche Macht gestützt, konnte er im westfälischen Frieden seine Forderungen mit Nachdruck geltend machen. Zwar gelang es ihm nicht, das ganze Pommern zu gewinnen, sondern er erhielt nur Hinterpommern, dazu die vormaligen Bistümer Halber st adt und Minden, sowie die Anwartschaft auf das Erzbistum Magdeburg. Er setzte es durch, daß auch den Reformierten freie Ausübung ihrer Religion bewilligt wurde. — In den folgenden Jahren vergrößerte der Kurfürst unablässig sein Heer. Die Stände aber wollten ihm das dazu nötige Geld nicht bewilligen. Da legte er eine Steuer (Accise) auf alle Waren, die in Brandenburgs Städte ein- und ausgeführt wurden. Die Accise brachte bald so viel Geld ein, daß der Kurfürst die Stände nicht weiter zu bitten brauchte. Später wurden sie gar nicht mehr berufen. So bahnte Friedrich Wilhelm in Brandenburg die unumschränkte (absolute) Monarchie an. (Vergl. § 79.) In dem Kriege zwischen Schweden und Polen half Friedrich Wilhelm dem Schwedenkönige die Schlacht bei Warschau gewinnen. Für weitere Hülse verlangte er, daß der Schwedenkönig ihm das Herzogtum Preußen als völlig unabhängiges Land gebe. Das geschah in dem Vertrage zu Labiau (1656). Bald daraus suchte der König von Polen seine Hülse. Der Kurfürst schloß mit ihm den Vertrag zu Wehlau (1657), welcher auch Polens Lehnshoheit (s. S. 171) über das Herzogtum aushob. Im Frieden von Oliva (bei Danzig) wurde dem Kurfürsten die völlige Oberhoheit in Preußen bestätigt (1660). Der Krieg gegen Frankreich und Schweden bildet den Glanzpunkt in der Heldenlausbahn des Großen Kurfürsten.

7. Weltkunde - S. 207

1896 - Hannover : Helwing
207 e) Der deutsch-französische Krieg (1870/71). Preußens glänzende Siege im Jahre 1866 waren den Franzosen höchst unerwünscht gewesen. Napoleon und fein Volk sahen dazu mit Schrecken, daß Deutschland mehr und mehr einig wurde. Sie fürchteten, Preußen könne ihnen zu mächtig werden und sich herausnehmen, auch ein Wort in der Welt mit zu reden. Die Franzosen nannten sich die „große Nation" und bildeten sich ein, an der Spitze aller Völker der Welt zu marschieren. Der Gedanke, daß ein anderes Volk ihnen die geträumte erste Stelle in der Welt streitig machen könne, war ihnen schier unerträglich. Noch schien es früh genug, dies Entsetzliche zu verhüten, denn noch war ja Süddeutschland nicht mit Norddeuischland vereinigt. Man trieb Napoleon zum Kriege gegen Preußen, und Napoleon selbst hatte neue Siege nötig, um seinen wankenden Thron zu befestigen. Aber die Franzosen mußten doch auch einen Grund, wenigstens einen Vorwand zum Kriege haben. Der Grund — oder richtiger Vorwand — zum Kriege mit Preußen war überraschend schnell gefunden. Die Spanier hatten um jene Zeit ihre Königin (Jfabella) vertrieben und suchten einen neuen König. Sie boten die spanische Krone dem Erbprinzen Leopold von Hohenzollern an. Dieser war mit dem preußischen Königshause sowohl, als auch mit Napoleon verwandt. Prinz Leopold erklärte, er wolle die Krone annehmen, wenn die Spanier ihn wählen würden. Darüber brach nun in Frankreich ein ungeheurer Lärm los. Man redete sich ein, dahinter stecke der König von Preußen, der wolle einen preußischen Prinzen auf den spanischen Thron setzen. Alles drängte zum Kriege. Kaum sah Prinz Leopold, welch schlimme Folgen seine Wahl zum Könige von Spanien haben könne, so verzichtete er auf die dargebotene Krone. Damit schien jeder Grund zum Kriege beseitigt zu sein. Aber die Franzosen wollten Krieg; darum mußte der französische Gesandte Benedetti den König Wilhelm, der in Bad Ems seinen Kränchenbrunnen trank, auffordern, er solle versprechen, daß er niemals dem Prinzen Leopold erlauben werde, den spanischen Thron zu besteigen. Ja, man verlangte sogar von dem greisen Könige, er solle in einem Schreiben die französische Nation öffentlich um Entschuldigung bitten. Das war zu arg. König Wilhelm wies den zudringlichen Benedetti kurz und bündig ab. ' Da hallte durch ganz Frankreich der Ruf wieder: „Nach Berlin! Nach Berlin!" Am 19. Juli 1870 wurde Preußen der Krieg erklärt. Alldeutschland bereitet sich zum Kampfe. König Wilhelm hatte voraiisgesehen, was kommen würde, nachdem er die Forderung Napoleons mit stolzem Mannesmute zurückgewiesen hatte. Deshalb war er gleich darauf von Ems nach Berlin geeilt. Überall jubelten Deutschlands Völker ihm zu und zeigten ihm, daß sie völlig eins mit ihm seien, wenn es gälte, Deutsch- lands Ehre zu wahren. Eine Begeisterung, wie'1813, ergriff
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