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1. Teil 2 - S. 145

1910 - Hannover : Helwing
145 die Bürgergemeinde verlangte sie. 1532 kam die langverhaltene Erbitterung der Bürgerschaft zum Ausbruch. Man forderte lutherische Prediger. Der Rat verweigerte sie und rief den Herzog zur Hülfe. Dieser kam und ermahnte zur Einigkeit im Christentum. Doch die Ztinfte ließen sich nicht irre machen, und der Rat bewilligte ihnen zwei lutherische Prediger, wenn sie die alten „Zeremonien" beibehalten wollten. Das taten sie eine Zeitlang: als sie dann aber auch diese abschaffen wollten, leistete der Rat heftigen Wider- stand. Endlich versammelten sich die Bürger auf dem Marktplatz. Ihr Wortführer stieg aus einen Block und rief: „Alle die, die fortan evangelische Brüder sein und bei dem Evangelio Jesu Christi bleiben wollen und Leib und Gut dran zusetzen gedenken, die heben die rechte Hand in die Höhe!" Da flogen alle Hände in die Höhe. Damit war der Sieg entschieden. Bald darauf verließen Bürgermeister und Rat die Stadt. Hannover war ohne Obrigkeit. Da wollten lose Buben die Güter teilen und alle Obrigkeit ab- geschafft wissen. Aber die Besonnenen duldeten den Umsturz nicht. Sie änderten nur die Verfassung der Stadt dahin, daß in den neuen Rat auch Männer der Kaufmannschaft, Ämter und Zünfte gewählt würden. Sämt- liche Ratsherren aber sollten evangelisch sein. Damit hatte die Bürger- gemeinde ihr Ziel erreicht. Den: Herzog Erich zahlte sie 4000 Gulden, daß er die neue Ordnung der Stadt in Verwaltung und Kirche nicht störe Der Hofprediger Urbanus Rhegius aus Celle arbeitete eine neue Kirchenordnung für Hannover aus, die in der Hauptsache noch heute gilt. 8 79. Der schmalkaldische Krieg. 1. Der Kaiser siegt. Auf dem Reichstag zu Augsburg hatte Karl V. gedroht, er werde jetzt die „neue Sekte" mit Gewalt ausrotten. Da hatten die Protestanten das Bündnis zu Schmalkalden geschlossen, um ihren Glauben — wenn es sein nrüßte — mit dem Schwerte zu verteidigen. Dazu wurden sie bald nach Luthers Tode genötigt. Der Papst hatte nämlich auf des Kaisers Wunsch ein Konzil nach Trident berufen (S. § 80,1). Die protestantischen Fürsten weigerten sich, daran teilzunehmen. Da griff der Kaiser zum Schwert. Die Häupter des schmalkaldischen Bundes, Kur- fürst Johannfriedrich von Sachsen und Landgraf Philipp v o n H e s s e n nebst vielen protestantischen Städten rüsteten zum Kriege. Leider waren die Protestanten weder einig noch entschlossen. Ja, der lutherische Herzog M o r i tz v o n S a ch s e n hielt es sogar mit dem Kaiser, fiel in Kursachsen ein und eroberte es. Schnell gewann der Kurfürst zwar sein Land wieder. Jetzt aber zog der Kaiser heran, schlug ihn bei M ü h l b e r g (1547) und nahm ihn gefangen. Später ergab sich auch Philipp von Hessen dem Kaiser. Weltkunde C. Ii. 10

2. Teil 2 - S. 156

1910 - Hannover : Helwing
156 Kaiser zur Seite zu stehen. Hier belehnte Sigismund ihn nun mit der Kurwürde der Mark Brandenburg und ernannte ihn zum Erzkämmerer des Reiches (1415). Kurfürst Friedrich I. konnte sich leider wenig um sein Land bekümmern. Seine treffliche Gattin Elisa- beth („die schöne Else") und sein Sohn mußten meist für ihn regieren. 8 84. Brandenburg zur Zeit der Reformation. 1. Kurfürst Joachim I. bekämpft die Reformation. Joachim I. bestieg als Jüngling den Thron. Er war ein hochgebildeter und tatkräftiger Fürst. Das mußten zunächst die Ritter erfahren, die meinten, unter einem so jungen Fürsten dürften sie wieder nach der Weise ihrer Väter im Lande hausen. Er ließ die Räuber fangen und ohne Umstünde hängen. Um Land und Leute kennen zu lernen, reiste er in seinen Marken umher und stellte Recht und Ordnung her. Er gab dann eine Städteordnung und setzte als höchstes Gericht in seinem Lande das Kammergericht ein, dem auch Grafen und Ritter sich zu unterwerfen hatten. Zur Pflege der Wissenschaften gründete er in Frankfurt a. d. Oder die erste Universität im Kurfürstentum Brandenburg. Trotzdem er den Reformator Dr. Luther persönlich kannte, war und blieb er ein bitterer Feind der Reformation. Wohl kannte er die großen Schäden der Kirche, aber er meinte, Papst und Kirchenversammlungen müßten sie heilen. Joachim verfolgte indessen die Anhänger der neuen Lehre nicht, verbot aber streng die Verbreitung der lutherischen Bibel in seinen Landen. Trotzdem breitete sich die lutherische Lehre im Stillen auch in Brandenburg immer weiter aus. Zu seinem Schmerz nmßte er sogar erleben, daß seine Gemahlin Elisabeth heimlich lutherisch geworden war. Als er ihr mm mit Kerker und Banden drohte, floh sie nach Sachsen, wo Johann der Beständige ihr ein Schloß als Wohn- sitz anwies. Joachim selbst ist der katholischen Kirche bis an sein Ende treu geblieben. Er starb 1535. 2. Joachim Ii. führt die Reformation ein. Joachim hatte Dr. Lrrthers Bekenntnis in Worms mit eigenen Ohren gehört und war im Herzen der Reformation zugetan. Aber er wollte mit dem Kaiser und seinen katholischen Verwandten gut Freund bleiben, deshalb zögerte er zunächst, offen zur lutherischen Kirche überzutreten. Seinen Untertanen dagegen legt er kein Hindernis in den Weg, wenn sie lutherisch werden wollten. Als bereits ein großer Teil seines Volkes Luthers Lehre angenonunen hatte, und seine Mutter ihn dringend ermahnte, sich endlich öffentlich der lutherischen Kirche zuzuwenden, nahm Joachim 1539 in Spandau das heil. Abendmahl in beiderlei Gestalt und trat dadurch feierlich zur lutherischen Kirche über.

3. Teil 2 - S. 144

1910 - Hannover : Helwing
in den Kirchen und alles, was an den römischen Gottesdienst erinnerte,, vor, geradeso wie die Schwärmer in Wittenberg. Zwingli stimmte in den meisten Hauptpunkten seiner Lehre mit Luther überein; aber in der Lehre vom Sakrament des heil. Abendmahls konnten sie sich nicht einigen. Land- graf Philipp von Hessen wünschte dringend, daß sie sich verständigen möchtem Darum berief er sie zu einer Unterredung nach Marburg. Leider kam aüch hier keine Einigung zustande, denn Luther blieb fest bei dem Worte der Schrift: „Das ist mein Leib". Doch versprachen beide Parteien, in christ- licher Liebe einander sich zu erzeigen. — Nach Zwinglis Tode setzte Calvin die Reformation der Schweiz fort. Die Bekenner der Lehre der Schweizer Reformatoren heißen „Reformierte". 5. Einführung der Reformation in Hannover. Beim Heimgänge Luthers war der größte Teil Deutschlands für die Lehre des Evangeliums gewonnen. Nur Bayerns Herrscher und einige geistliche Fürsten wiesen sie beharrlich zurück. Über Deutschlands Grenzen hinaus hatten Preußen, die Niederlande, Dänemark, Schweden und die deutschen Ostseeprovinzen die Reformation angenommen; in Polen und England wurde sie erst nach Luthers Tode durchgeführt. Ju unserem engeren Vaterlande hat Herzog Ern st das Fürstentum Lüneburg (um 1530) reformiert. Sein berühmter Gehilfe in dem Werk war der Superintendent Urbanus Rhegius in Celle. In Kalen- berg-Göttingen unterdrückte der entschieden katholisch gesinnte Herzog Erich I. die Anhänger der Reformation. Bessere Zeiten für diese kamen erst, als Erich sich mit der Brandenhnrgerin Elisabeth vermählt hatte. Sie trat offen zur lutherischen Kirche über und begann nach Erichs Tode (1540) als Vormund ihres Sohnes die Reformation in ihren Landen einzuführen. Der Superintendent Antonius Corvinus in Pattensen stand ihr dabei treulich zur Seite. In der Stadt Hannover ging es mit der Einführung der lutherischen Lehre, wie an vielen anderen Orten auch. Religiöse und weltliche Dinge wurden miteinander verknüpft. Mit dem Luthertum wollte die Bürgergemeinde, namentlich die Zünfte, zugleich ihre Teilnahme an dem Stadtregiment gewinnen. Die Stadt Hannover stand unter Herzog Erich d. Älteren von Kalenberg-Grubenhagen; die eigentliche Regierung der Stadt aber lag in der Hand des Rates. Die Mitglieder des Rates wurden allein aus den Patriziern (Adeligen) gewühlt. Die Großkaufleute, die vier großen Ämter (der Bäcker, Knochenhauer, Schuhmacher und Schmiede) und die zwei kleinen Ämter (der Wollenweber und Kramer) hielten es- ureistens mit dem Rat; die Zünfte und sonstigen Stadtbürger bildeten die „Gemeinheit" (Bürgergemeinde). Der Rat unterdrückte die neue Lehre;.
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