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1. Teil 2 - S. 64

1910 - Hannover : Helwing
64 und Palästen, an großartigen Ruinen und Kunstschätzen aller Art. Vor den Toren der Stadt befinden sich die Katakomben, d. s. unterirdische Gänge und Räume, oft in mehreren Stockwerken übereinander, die den ersten Christen als Grabstätten, oft auch als Versammlungsplätze dienten. Florenz (die „Blühende"), 210 000 Einw., liegt in einem schönen, fruchtbaren Bergkessel, ist ungemein reich an Kunstschätzen und hat bemerkenswerte Seidenwebereien und Strohhutflechtereien. c) Unteritalien und die Inseln. Durch den Busen von Tarent werden die beiden Halbinseln Kalabrien und Apulien gebildet, erstere von Erd- beben häufig heimgesucht, letztere z. T. Flachland und steppenartig. Wein und Olivenbau sind die wichtigsten Erwerbsquellen, doch herrscht viel Armut, und die Bettelei ist den Fremden lästig. In dem dicht bevölkerten und sehr fruchtbaren (200 Einw. auf 1 qkm) Kampanien liegt an einer herrlichen Bucht Neapel, 560 000 Einw., die größte Stadt Italiens. Sie gilt als die schönste Stadt der Erde und daher sagt man: „Sieh Neapel und stirb!" 15 km östl. der Stadt erhebt sich der fast stets rauchende Vesuv, der 79 n. Chr. die Städte Herkulanum und P o m p e j i verschüttete. (Ausgrabungen!) Wegen ihrer Schönheit berühmt ist die Blaue Grotte auf der Insel Capri. B r i n d i s i an der Ostküste ist wichtig als Ausgangspunkt von Dampferlinien. — Die dichtbevölkerte, schöne und fruchtbare Insel Sizilien ist vom Gipfel des Ätna fast ganz zu übersehen. Die Hauptst. Palermo hat 310 000 Einw.; die schöne Hafenstadt Messina wurde 1908 durch ein Erdbeben fast völlig zerstört; Syrakus ist jetzt eine unbedeutende Stadt. — Die gebirgige Insel Sardinien ist sehr dünn bevölkert. Die stark befestigte Insel Malta ist britisch. 1. Bestimme nach der Karte das Verhältnis der Länge zur Breite von Italien, und weise die „Stiefelgestalt" des Landes nach! — 2. Welche Eisenbahnlinien verbinden Italien mit den Nachbarländern? — 3. Vergl. Größe und Bevölkerung Italiens init der Preußens! — 4. Warum nennt man Rom die „ewige Stadt"? 8 36. Die Balkanhalbinsel und Rumänien. 1. Lage und Gliederung. Die Balkanhalbinsel, der 80 Europas, ist im N begrenzt durch die Flußtäler der Sau (Save) und Donau und im 8 ungemein reich gegliedert. An der Westküste (im Adriatischen und Jonischen Meere) und besollders im Ägaischen Meere liegen zahlreiche Inseln; die letzteren bilden gleichsam eine Brücke zwischen Asien und Europa. Beide Erdteile treten noch näher aneinander bei den Dardanellen und den: Bosporus; der Besitzer dieser Meeresstraßeli beherrscht den Verkehr zwischen dem Schwarzen und Mittelländischen Meere. — Die ganze Halbinsel ist durchweg gebirgig. Im westl. Teile laufen die Gebirgsketten meist von Nw nach So, wie die waldarmen, höhlenreichen D i n a r i s ch e n Alpen und der P i n d u s, im östl. von W nach 0, wie der waldreiche Balkan. Am Busen von Saloniki liegt der O l y m p , fast 3000 m. Die Flüsse sind klein und unbedeutend (M a r i tz a). — Größe der Halbinsel fast 450 000 qkm mit etwa 18 Mill. Einw.

2. Teil 2 - S. 193

1910 - Hannover : Helwing
193 bezahlen, und sein König durfte nur ein Heer von 42 000 Mann halten. Das war die Rache des Korsen an dem verhaßten Preußen! 6. Königin Luisens Leiden und Ende. Wohl kein Herz litt schwerer unter den: unerhörten Unglück Preußens, als das der Königin Luise. Wie glücklich und zufrieden hatte sie einst mit ihrem Gemahl und ihren Kindern gelebt! (S. Teil 1, S. 116.) Als sie im Sommer 1806 aus Bad Pyrmont zurückkehrte, erfuhr sie, daß der Krieg gegen Napoleon beschlossene Sache sei. Sie begleitete ihren zunr Heere abgehenden Gatten bis Naumburg. Erst als der Kanonendonner die Schlacht bei Jena einleitete, kehrte sie nach Berün zurück. Schon vor den Toren ihrer Hauptstadt ereilte sie die Schreckenskunde von der Niederlage der Heere Preußens. Schnell raffte sie ihre wichtigsten Sachen zusammen rmd floh nach Stettin. Hier mahnte sie ihre Söhne Friedrich-Wilhelm und Wilhelm tränenden Auges: „Werdet Männer, ent- wickelt Eure Kräfte; vielleicht läßt Preußens Schutzgeist auf Euch sich nieder. Befreiet dann Euer Volk von der Schande der Erniedrigung!" Von Stettin ging die Flucht weiter unter schwerer Krankheit über Königsberg nach Memel. In Tilsit tat sie den sauren Schritt, Napoleon, der sie bitter haßte und persönlich tief gekränkt hatte, persönlich um nülde Friedensbedingungen für Preußen zu bitten. Was sie in jenen Tagen bittersten Wehes aufrecht erhalten hat, waren die beiden Gedanken: „Wir sind kein Spiel des blinden Zufalls, sondern stehen in Gottes Hand; und wir gehen mit Ehren unter." —- Ende des Jahres 1809 kehrte Luise, schon leidend, nach Berlin zurück. Der jubelnde Empfang ihres Volkes tat ihrem gequälten Herzen wohl. Man hatte sie nicht vergessen. Im folgenden Jahre reiste sie nach Strelitz . zu ihren: Vater. Beide fuhren zusammen nach dem Lustschloß Hohen- zieritz. Hier verschlimmerte sich das Brustleiden der Königin so sehr, daß man ihren Gemahl herbeirufen ließ. Er brachte seine beiden ältesten Söhne mit. Sie trafen die Königin noch lebend an und nahmen ergreifenden Ab- schied von ihr. Wenige Stunden später entschlief sie mit den: Seufzer: „Herr Jesu, mach es kurz!" (19. Juli 1810.) Im Mausoleum zu Charlotten- burg ruht die Hülle dieser „deutschen Frau, dieses guten Engels für die gute Sache," deren Sieg sie nicht mehr sehen durfte. § Hw. Preußens Erneuerung. 1. Die Not Preußens und ihr Segen. Die Tilsiter Friedens- bedingungen drückten schwer; nicht minder schwer ihre Folgen. 160 Ooo Fran- zosen blieben zunächst in denr jetzt so kleinen Preußen, und Preußen mußte sie erhalten. Offiziere und Soldaten wurden bei den Bürgern einquartiert. Sie spielten hier bald die Herren und störten durch ihr freches, liederliches Leben und Treiben tausendfältig den Frieden und das Glück der Familien. Weltkunde 0. Ii. 13

3. Weltkunde - S. 39

1896 - Hannover : Helwing
39 A. Österreichische Länder, 300 000 qkm, 24 Mili. E. 1. 2. Ober- und Nieder-Öfterreich (ob und unter der Enns), zu beiden Seiten der Donau, sind das Stammland der Monarchie; ersteres ist fast ganz gebirgig und reich an Salz (Salzkammergut; Ischl, Solbad); letzteres ist im O. eben (hier ist das schlachtenberühmte Marchfeld: Aspern, Wagram). Städte: Wien, 1365000 E., Residenz, wichtige Handels- und Fabrikstadt, geistiger Mittelpunkt der Monarchie (Prater, vielbesuchter Park an der Donau). Linz, 48 000 E., Festung. Steyr, berühmte Fabriken in Stahl- und Eisenwaren. Gmunden, Salzniederlage. Ischl, Badeort. — 3. Salzburg, ein schönes Alpenland und reich an Salz und Marmor. Salzburg, 27000 E.; Hallein, Salzbergwerk; Gastein, Bad. — 4. Tirol (mit Vorarlberg), das westlichste Kronland und ein echtes Alpen- land mit bedeutender Viehzucht, wird im N. von treuherzigen Deutschen, im 5. vorherrschend von Italienern bewohnt. Innsbruck, Ausgangspunkt der Brenner Bahn; Trient, Konzil 1 545 ; Meran, Kurort. — 5. Kärnten, im Gebiet der oberen Drau, treibt Viehzucht und Bergbau auf Blei und Eisen; Klagen fürt, 20 000 E. — 6. Steiermark, ein Alpenland mit weiten Thälern und von wichtigen Eisenbahnen durchschnitten, hat sehr reiche Eisengruben und ergiebige Steinkohlenlager. Etwa i¡3 der Bewohner sind Slaven (ebenso in Kärnten). Graz, 1 12 000 E.; Mariazell, Wallfahrts- ort. — 7. Krain, vorherrschend von Slaven bewohnt, hat drei Merkwürdig- keiten: das reiche Quecksilberbergwerk von Jdria, die Adelsberger Grotte, eine vielleicht über 6 km lange Höhle mit schönen Tropfsteinen, und den Zirknitzer See, der abwechselnd zu- und abnimmt, auchzuweilen sich ganz entleert und dann eine Heu- und Hirsenernte liefert. Laibach, 31 000 E. — 8. Das Küstenland (Görz, Istrien, Triest) hat meist slavische und italienische Bevölkerung. Triest, mit den Vorstädten 157000 E., bedeutende Seehandels- stadt; Pola, Kriegshasen. — 9. Dalmatien, ein schmales Küstenland mit vielen vorgelagerten Inseln und guten, doch unbedeutenden», Häfen; die Be- wohner, meist Serben, leben hauptsächlich von Fischfang und Küstenschiffahrt. Zara, Cáttaro, Kriegshäfen.— 10. Böhmen (52 000 gkrn, 5,8 Mill. E., etwa 3/5 Tschechen, % Deutsche) ist ein von N. nach S. aufsteigendes Stufenland, reich an Mineralien (Kohlen, Eisen, Halbedelsteinen), Getreide, Obst und Holz; der Gewerbefleiß (Weberei, Glaswaren) ist recht bedeutend. Prag, mit Vororten an 314 000 E., zu beiden Seiten der Moldau und ziemlich in der Mitte des Landes, wichtige" Industrie- 'und Handelsstadt mit vielen Kirchen und Palästen (älteste deutsche Universität,'1348). Reichen- berg, 31 000 E., bedeutendste Fabrikstadt (Tuche). Pilsen, 50000 E., Mittelpunkt des westl. Bahnnetzes (Kohlen, Bier). Königgrätz, Nachod, Trautenau, Kolin sind Schlachtorte. Berühmte Badeorte: Teplitz, Karls- bad, Franzensbad bei Eger (Wallenstein ermordet). — 11. Mähren ist ein reiches Obst- und Getreideland mit lebhafter Gewerbthätigkeit. Fast a/4 der Be- wohner sind Slaven. Brünn, 95 000 E. (Austerlitz). Olmütz, einst starke Festung.— 12. Schlesien ist ein gut bevölkertes und gewerbreiches Ländchen. Troppau, 23 000 E. — 13.14. Galizien und diebttkowina (d. h.buchen- land), an der Außenseite der Karpaten gelegen (daher Klima rauh) und zum Teil recht fruchtbar, haben vorherrschend slavische Bevölkerung (meist Polen) und viele Juden. In Galizien finden sich ergiebige Petroleumquellen. In der Nähe der Hauptstadt Krakau, 75000 E., liegt das berühmte und großartige Steinsalz- bergwerk Wieliczka. Lemberg, 128 000 E., und die Grenzstadt Brody find wichtige Handelsplätze. Czerno.witz, 54000 E.. mit deutscher Universität. B. Ungarische Länder,? 325 000 qkm, 17 Mill. E. 1- Ungarn und Siebenbürgen umfassen die Ober- und Nieder- ungarische Tiefebene und den größten Teil der Karpaten. Die Tiefebene hat

4. Weltkunde - S. 40

1896 - Hannover : Helwing
40 fruchtbares Ackerland (Getreide, Tabak) und ausgedehnte Weiden (Pußten), daher Viehzucht bedeutend (Pferde. Schafe). Die Gebirge sind reich an Eisen, Gold, Silber und ausgedehnten Weinbergen. Die Bevölkerung besteht kaum zur Hälfte aus Magyaren, deren Sprache und Sitten aber vorherrschen; in Siebenbürgen leben viele Deutsche (Sachsen). Budapest, 1/2 Mill. ©., Hauptstadt, Buda (Ofen), auf dem hohen rechten User der Donau, hat vor- zugsweise deutsche, Pest, auf dem flachen linken Ufer, magyarische Bewohner. Preß bürg, 52 000 E., liegt am Eingangsthor aus Österreich nach Ungarn, die Festung K6morn auf der kornreichen Insel Schütt, Szeged in, 87 000 E., an der fischreichen Theiß und Maria-Theresienstadt, 73000 E., zwischen Donau und Theiß. Temcsvar, Festung. In Ungarn giebt cs mehrere Dörfer und Märkte mit 30- bis 40 000 E. In Sieben- bürgen sind Kronstadt, 31 000 E,, und Hermannsstadt Mittelpunkte der Deutschen, Klausenburg, 33 000 E., ist Hauptort der Magyaren. — 2. Kroatien und Slavonien, vom Adriatischen Meere (zwischen Drau und Sau) bis'zur Donau sich erstreckend, ist im westlichen Teile gebirgig, im öst- lichen mehr flach und recht fruchtbar (Eichenwaldungen; Schweinezucht). Agram (38 000 E.) und Es sc g sind Hauptstädte, Pc ter ward ein und Gradiska Festungen. Scmlin, in der Nähe von Belgrad, frühere Festung, jetzt wichtige Handelsstadt. (Ein schmaler Randstreifen, vom Adriat. Meere bis Siebenbürgen, war früher als Militärgrenze (jeder Einwohner war Soldat) zum Schutz gegen die Türken, die Pest und die Schmuggelei eingerichtet.) — Fiume, 30000 E., ist Freihafen und Hauptausfuhrplatz für Ungarn. 1. Welche Kronländer liegen südlich der Donau, welche nördlich, welche zu beiden Seiten? — -2. Nenne die Nebenflüsse der Donau, deren Mündungen im österreichischen Staate liegen! — 3. Welchen Flußgebieten gehören Böhmen und Galizien an? — 4. Welche Gebirge trennen Böhmen von Deutschland? — 5. Wo liegen die genannten Badcörtcr Böhmens? — 0. Vcrgl. das Kaisertum Österreich mit dem Deutschen Reiche hinsichtlich der Lage, der Größe, der Bevölkerung, der Volksdichtigkcit! § 3ij. Schweiz und Liechtenstein 1. Die Republik Schweiz ist etwas größer als die Provinz Schlesien und hat nahe an 3 Mill. E. Sie umfaßt die Schweizerische Hochebene und einen großen Teil der Centralalpen und des Jura. (Flüsse und Seeen!) Alle europäischen Klimate sind vertreten, daher schroffe Gegensätze. In den Ebenen und Thälern findet sich blühender Äcker-, Obst- und Weinbau, in den Alpen bedeutende Rinderzucht (Schweizerkäse). Der Gewerbefleiß der Städte liefert viele Baumwollen- und Seidenwaren, Uhren und Schmucksachen aller Art. Für den Wohlstand der Bewohner sind ferner die zahl- reichen Touristen von großer Bedeutung. — Die Schweizer zeigen große Anhänglichkeit an ihre Heimat, Freiheitsliebe, Mut und Thätigkeit; fast 3/4 Deutsche, über V4 Franzosen und Italiener; 3/5 Protestanten. Die Schweiz ist ein Bundesstaat (Eidgenossen- schaft), welcher aus 22 (25) kleinen Freistaaten (Kantonen) be- steht. Der Sitz der oberen Behörden (des Bundesrats) ist in Bern. 1—4. Die vier Kantone Uri, Schwyz, Unterwalden und Luzern stoßen an den malerischen Vierwaldstädtcr See. Luzern, 2 2 000 E., ist der Ausgangspunkt zu den besuchtesten Orten dieser Gegend (Rigi, Küßnacht, Rütli, Tells Kapelle, Wallfahrtsort Einsiedeln, Rcnßthal). — 5. Im Kanton Bern die Bundeshauptstadt Bern, 48 000 E., und Jnterlakcn, Haupt- sammelplatz der zahlreichen Touristen ins Berner Oberland. — 6. Im Kanton

5. Weltkunde - S. 49

1896 - Hannover : Helwing
49 1100 km langen Apenninen stehen mit den Westalpen in Verbindung, ziehen sich im Bogen bis nahe an die Ostküste der Halbinsel und von hier schräg hinüber bis nach der Straße von Messina; in der Mitte sind sie am höchsten und breitesten (Abruzzen mit dem G r a n S a ss o, d. h. großer Fels, 3000 m). Auf der Westseite der Apenninen, am Meere entlang, liegen kleine, grasreiche, zum Teil recht ungesunde Tiefländer, z. B. die Ebene von Rom am Unterlaufe des Tiber und die Ebene von Neapel, aus der sich der Vulkan V esuv erhebt, 1280 m hoch. Zwischen den Alpen und Apenninen liegt die fast wagerechte, sehr frucht- bare und gut bebaute Lombardische oder Po-Ebene; am Adriatischen Meere hat sie Lagunen (seichte Teile des Meeres, durch Düneninseln von diesen getrennt). Der Vulkan Ätna auf Sizilien ist 3300 m hoch. — Flüsse; der Po, welchem durch den langen See (Lago maggiore smadschorep der Tessin, durch den Komer See die Adda und durch den Gardasee der Mincio (mintscho) zufließt; die Etsch; der Arno; der Tiber.— 3. Italiens Klima ist mild und gesund; kurze Winter (selten Schnee), lange Sommer. Immergrüne Bäume und Sträucher (Ölbaum, Orangen, Lorbeer, Myrten); Mais, Reis, Wein. Die Lombardei ist die „Kornkammer" Italiens (vorzüglicher Weizen). Bedeutende Seidenzucht in Ober- und Mittelitalien; Baumwolle in Süditalien. An Mineralschätzen ist Italien arm, vor allem mangeln Steinkohlen. Marmor (Carrara) und Schwefel (Sizilien) werden ausgeführt. — 4. Die Italiener, Romanen und durchweg katholisch, sind geweckt, heiter, aufbrausend, rachgierig: Raub- und Meuchelmord sind häufig; Musik und Malerei stehen in hoher Blüte. Ein großer Teil der Bevölkerung des Apeninnenlandes und der Städte lebt in großer Dürftigkeit, daher wandern zahl- reiche Arbeiterscharen in die benachbarten Länder. Seit 1870 ist ganz Italien zu einem Königreiche vereinigt. a) Oberiralien: Genua, 215000 E., die „Prächtige", herrliche Lage, vom Meere aus am Abhange einer Hügelkette terrassenförmig auf- steigend; Hafen- und wichtige Handelsstadt; Kolumbus Geburtsort. Turin, 336 000 E., schnurgerade Straßen; Seidensabrikation. Mailand, 430000 E., bedeutende Fabrik- und Handelsstadt; Dom aus weißem Marmor. Venedig, 150 000 E., auf Inseln gebaut, die Kanäle dienen als Straßen (Gondeln); im Mittelalter durch ihren Welthandel sehr mächtig. Bologna (bolónja) 142 000 E., alte Universität. Ravenna, Residenz der letzten römischen Kaiser. Crem ó na, berühmte Geigen und Darmsaitenfabriken. Módena, nicht weit davon Schloß K a n o ssa. Verona und Mantua sind Festungen. d) Mittelitalien: Rom, 450 000 E., die „ewige Stadt", Haupt- und Residenzstadt seit 1810; Sitz des Papstes und Mittelpunkt der katholischen Kirche. Das alte Rom auf 7, das jetzige auf 11 Hügeln erbaut. Reich an Kunstschätzen und herrlichen Ruinen; großartige Kirchen und Paläste (Peters- kirche 142 m hoch, faßt 54000 Menschen); der Vatikan, Residenzpalast des Papstes, hat an 11 000 Säle, Zimmer, Kapellen und andere Gemächer. Fast im ganzen Umkreise der Stadt befinden sich Katakomben, unterirdische alte Grabstätten, unregelmäßig sich kreuzende schmale Gänge in mehreren Stockwerken übereinander. Florenz (die „Blühende"), 200 000 E., liegt in Wellkunde. 4

6. Weltkunde - S. 178

1896 - Hannover : Helwing
178 nicht verurteilen. Während dieser Zeit schmachtete Fritz im ein- samen Kerker. Von dort aus mußte er es mit ansehen, daß sein Freund, der Leutnant von Katte, hingerichtet wurde, weil er ihm bei der Flucht hatte helfen wollen. Das alles erschütterte das Gemüt des Prinzen aufs tiefste. Er bereute seine That und bat den Vater in einem Briefe um Vergebung. Da begnadigte ihn der König, ließ ihn aus dem Gefängnisse und befahl, daß Fritz in der Kriegs- und Domänenkammer zu Küstrin arbeiten solle. „Da sollte sich der Prinz mit der Ackerwirtschaft und Viehzucht bekannt machen, damit er lerne, wie viel Mühe es einem Bauern koste, so viel Groschen zusammenzubringen, als zu einem Thaler gehören, um damit einst sparsam umzugehen." Fritz arbeitete zur vollen Zufriedenheit des Vaters. Als dann seine Schwester Wilhelmine Hochzeit hielt, durfte Fritz nach Berlin zurückkommen. Er wurde feierlich wieder in das Heer ausgenommen und bald darauf zum Obersten ernannt. Er war jetzt 20 Jahre alt. Im Jahre 1733 vermählte der König seinen Kronprinzen mit der braunschweigischen Prinzessin Elisabeth. Die Ehe war keine glück- liche, da Fritz keine rechte Liebe zu seiner Gemahlin fassen konnte. König Friedrich Wilhelm hatte für das junge Ehepaar das Schloß Rheinsberg bei Ruppin gekanft. Hier verlebte das kronprinzliche Paar seine schönsten Jahre. Fritz konnte hier nun ganz nach seinem Gefallen leben, er studierte mit großem Fleiße, machte Gedichte und exerzierte sein Regiment, in den Mußestunden wurde geplaudert, musiziert, Theater gespielt u. dergl. Dieses herrliche Leben aber hatte mit einem Schlage ein Ende, als König Friedrich Wilhelm I. 1740 gestorben war. Nun mußte Friedrich die Lasten und Sorgen der Regierung auf seine Schultern nehmen, denn jetzt war er König von Preußen. b) Sie Kriege Friedrichs d. Gr. Wir wissen (s. §82), daß einst der Kurfürst Joachim Ii. von Brandenburg mit dem Herzoge von Liegnitz einen Vertrag geschlossen hatte, in welchem bestimmt war, daß die schlesischen Lande an Brandenburg fallen sollten, wenn das herzogliche Haus aussterben würde. Nun war im Jahre der Schlacht bei Fehrbellin der letzte Herzog von Schlesien gestorben. Sofort hatte der Kaiser dessen Länder in Besitz genommen. Alle Bemühungen des Großen Kurfürsten, dieselben an Brandenburg zu bringen, waren vergeblich gewesen; Schlesien war beim Hause Habsburg geblieben. Nun war in demselben Jahre, als König Friedrich zur Regierung kam, Kaiser Karl Vi. gestorben. Er hatte nur eine Tochter hinterlassen, Maria Theresia, welche die österreichisch-ungarischen Lande erbte. Sie war vermählt mit dem Groß- herzoge Franz von Toskana, dem späteren Kaiser Franz I. Die junge, schöne und heldenmütige Königin Maria Theresia aber hatte Feinde, welche auf einzelne ihrer Länder Anspruch machten. Einer derselben war der Kurfürst Karl Albert von Bayern, welcher sich mit Frankreich gegen Maria Theresia verband; ein anderer war der Kurfürst von Sachsen. — Da ließ König Friedrich von Preußen Maria Theresia sagen, er sei bereit,
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