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1. Teil 2 - S. 158

1910 - Hannover : Helwing
158 Preußen war mit Marie Eleonore, der Erbin des Herzogtums Cleve, ver- mählt. Der Ehe entsprossen nur Töchter. Die älteste derselben wurde Johann Sigismunds Gemahlin. Sie hatte rechtmäßige Ansprüche an das Erbe ihrer Mutter. Als ihr Vater gestorben war, machte ihr Gatte, Johann Sigismund, diese Ansprüche geltend, indem er das Herzogtum Cleve in Besitz nahm. Um seine neuen Untertanen leichter zu gewinnen, trat er zur reformierten Kirche über. Es fand sich aber noch ein anderer deutscher Fürst ein, der auch Erbansprüche an Cleve machte. Nach kurzem Kampf einigten sich beide dahin, daß Brandenburg das Herzogtum Cleve und die Graf- schaften Mark und Ravensberg erhielt (1614). Das Zeitalter der unumschränkten (absoluten) Monarchie. 8 8ti. Frankreich wird die erste Macht Europas. König Ludwig von Frankreich, a) Seine Hofhaltung. Deutschlands Kraft war durch den Zojühugen Krieg auf lange Zeit ver- nichtet. Die Hülflosigkeit des Reiches benutzte vor allen König Ludwig von Frankreich, um sein Reich und seine Macht zu vergrößern. Er war ein Herrscher voll Stolz und Würde, herrisch und ländergierig, üppig und leicht- fertig von Sitten. Sein Hofhält in Versailles blendete durch Glanz und ver- schwenderische Pracht die Augen der Welt. Fürsten und Adelige, Gelehrte, Künstler und Dichter aus allen Ländern scharten sich um den „Sonnen- könig". Was die Fürsten dort sahen und übten, brachten sie mit in die Heimat, um hier ganz nach dem Vorbild des Franzosenkönigs zu leben. So breiteten sich französische Sprache, Kunst und Wissenschaft, französische Mode und Lebensweise, aber auch französische Liederlichkeit und Sittenlosigkeit all- mählich über fast alle Höfe europäischer (auch deutscher!) Fürsten aus. b) Seine unumschränkte Alleinherrschaft. In Frank- reich wie in Deutschland war es bis dahin so gewesen, daß der Herrscher von Zeit zu Zeit die Reichsstände um sich versammelte, um mit ihnen über das Wohl und die Gesetze des Landes zu beraten. König Ludwig wollte das nicht mehr. In Frankreich sollte sein Wille allein gelten; denn seine Meinung war: „Der Staat, das bin ich!" Er allein gab seinem Volke Gesetze und nahm Steuern, soviel er wollte, und niemand durfte ihm dreinreden. Er war da zum Befehlen; das Volk aber zum unbedingten Gehorchen. E i n Herrscher, dessen Wille allein seinem Lande Ge- setze gibt, heißt ein unumschränkter (absoluter) Mo- narch; sein Reich eine absolute Monarchie. So wars in

2. Weltkunde - S. 178

1896 - Hannover : Helwing
178 nicht verurteilen. Während dieser Zeit schmachtete Fritz im ein- samen Kerker. Von dort aus mußte er es mit ansehen, daß sein Freund, der Leutnant von Katte, hingerichtet wurde, weil er ihm bei der Flucht hatte helfen wollen. Das alles erschütterte das Gemüt des Prinzen aufs tiefste. Er bereute seine That und bat den Vater in einem Briefe um Vergebung. Da begnadigte ihn der König, ließ ihn aus dem Gefängnisse und befahl, daß Fritz in der Kriegs- und Domänenkammer zu Küstrin arbeiten solle. „Da sollte sich der Prinz mit der Ackerwirtschaft und Viehzucht bekannt machen, damit er lerne, wie viel Mühe es einem Bauern koste, so viel Groschen zusammenzubringen, als zu einem Thaler gehören, um damit einst sparsam umzugehen." Fritz arbeitete zur vollen Zufriedenheit des Vaters. Als dann seine Schwester Wilhelmine Hochzeit hielt, durfte Fritz nach Berlin zurückkommen. Er wurde feierlich wieder in das Heer ausgenommen und bald darauf zum Obersten ernannt. Er war jetzt 20 Jahre alt. Im Jahre 1733 vermählte der König seinen Kronprinzen mit der braunschweigischen Prinzessin Elisabeth. Die Ehe war keine glück- liche, da Fritz keine rechte Liebe zu seiner Gemahlin fassen konnte. König Friedrich Wilhelm hatte für das junge Ehepaar das Schloß Rheinsberg bei Ruppin gekanft. Hier verlebte das kronprinzliche Paar seine schönsten Jahre. Fritz konnte hier nun ganz nach seinem Gefallen leben, er studierte mit großem Fleiße, machte Gedichte und exerzierte sein Regiment, in den Mußestunden wurde geplaudert, musiziert, Theater gespielt u. dergl. Dieses herrliche Leben aber hatte mit einem Schlage ein Ende, als König Friedrich Wilhelm I. 1740 gestorben war. Nun mußte Friedrich die Lasten und Sorgen der Regierung auf seine Schultern nehmen, denn jetzt war er König von Preußen. b) Sie Kriege Friedrichs d. Gr. Wir wissen (s. §82), daß einst der Kurfürst Joachim Ii. von Brandenburg mit dem Herzoge von Liegnitz einen Vertrag geschlossen hatte, in welchem bestimmt war, daß die schlesischen Lande an Brandenburg fallen sollten, wenn das herzogliche Haus aussterben würde. Nun war im Jahre der Schlacht bei Fehrbellin der letzte Herzog von Schlesien gestorben. Sofort hatte der Kaiser dessen Länder in Besitz genommen. Alle Bemühungen des Großen Kurfürsten, dieselben an Brandenburg zu bringen, waren vergeblich gewesen; Schlesien war beim Hause Habsburg geblieben. Nun war in demselben Jahre, als König Friedrich zur Regierung kam, Kaiser Karl Vi. gestorben. Er hatte nur eine Tochter hinterlassen, Maria Theresia, welche die österreichisch-ungarischen Lande erbte. Sie war vermählt mit dem Groß- herzoge Franz von Toskana, dem späteren Kaiser Franz I. Die junge, schöne und heldenmütige Königin Maria Theresia aber hatte Feinde, welche auf einzelne ihrer Länder Anspruch machten. Einer derselben war der Kurfürst Karl Albert von Bayern, welcher sich mit Frankreich gegen Maria Theresia verband; ein anderer war der Kurfürst von Sachsen. — Da ließ König Friedrich von Preußen Maria Theresia sagen, er sei bereit,

3. Weltkunde - S. 179

1896 - Hannover : Helwing
179 ihr gegen alle ihre Feinde zu helfen, wenn sie ihm die schlesischen Herzog- tümer herausgeben wolle. Die Königin wies das Anerbieten stolz zurück. Friedrich hatte das vorausgesehen und sein Heer längst in aller Stille gerüstet. Er ließ es sofort in Schlesien einmarschieren. Damit begann Der erste schlesische Krieg (1740—1742). Fast ohne Schwertstreich nahm Friedrich Schlesien mit Ausnahme einiger Festungen in Besitz. Ein großer Teil der Schlesier (die Protestanten) begrüßte den protestantischen König mit Freuden als Befreier, allen aber flößte die strenge Manneszucht in Friedrichs Heere hohe Achtung ein. Im Frühlinge 1741 war ein österreichisches Heer in Schlesien eingerückt. Friedrich gewann durch seinen Feldmarschall Schwerin die Schlacht bei Moll Witz (westlich von Brieg). Im folgenden Jahre rückte er in Böhmen ein und schlug die Österreicher bei Czaslau und Chotusitz. Da machte Maria Theresia zu Breslau Frieden mit Friedrich und trat ihm Schlesien ab (1742). — Inzwischen hatten auch Bayern, Sachsen und Frankreich den Kampf gegen Österreich begonnen, ja der Kurfürst von Bayern hatte sich bereits als Karl Vii. zum deutschen Kaiser krönen lassen. Aber während er in Frankfurt schwelgte, rückte ein österreichisches Heer in Bayern ein uird besetzte die Hauptstadt des Landes. Dazu gewann Maria Theresia die Hülse Englands, und das englisch-hannoversche Heer in Verbin- dung mit den Österreichern trieb die Bayern und Franzosen zu Paaren. Da erklärte König Friedrich von Preußen, er dürfe den Kaiser nicht im Stiche lassen und ließ 80 000 Mann als „kaiserliche Hülfsvölker" in Böhmen ein- rücken. Damit begann Der zweite schlesische Krieg (1744— 1745). Erst im Sommer 1746 kam es zu einer größeren Schlacht bei H oh en sr i e d berg (unweit von Schweidnitz), die Friedrich gewann. Als gegen Ende des Jahres die ver- einigten Österreicher und Sachsen gegen Brandenburg vorgingen, warf sich Leopold von Dessau (der „alte Dessauer") ihnen entgegen und schlug sie in entscheidender Schlacht bei Kessels d ors (bei Dresden). Am Weihnachtsseste 1745 wurde nun der Friede zu Dresden geschlossen, in welchem Friedrich der Besitz Schlesiens bestätigt wurde. Friedrich dagegen erkannte den Gemahl Maria Theresias, welcher inzwischen nach Karls Vii. Tode als Franz I. zum deutschen Kaiser gewählt worden war, als Kaiser an. Bayern hatte 1745 bereits mit Maria Theresia Frieden geschlosien, Frankreich that dasselbe im Jahre 1748 zu Aachen, ohne etwas gewonnen zu haben. Von den deutschen Ländern war nur Schlesien Maria Theresia ver- loren gegangen. Aber diesen Verlust konnte sie auch nie verschmerzen. Rastlos warb sie um Bundesgenossen gegen den Preußenkönig. Dieser selbst trieb ihr solche in die Arme. Zuerst gewann Maria Theresia die lasterhafte Kaiserin Elisabeth von Rußland, welche den König Friedrich bitter haßre, weil er ihr Lasterleben mit scharfem Spotte gegeißelt hatte. Dann gelang es Maria Theresias schlauem Minister, dem Grafen Kaunitz, selbst Frankreich zu einem Bündnisse mit Österreich zu bewegen. Der elende Franzosenkönig Ludwig Xv. und sein Reich wurden von liederlichen Weibern regiert. Eins dieser Weiber, die Marquise von Pompadour, haßte den Preußenkönig, weil er sie verachtete. Sie brachte den König Ludwig Xv. dahin, daß er mit Maria Theresia einen Bund gegen Preußen schloß. Das alles aber war mit größter Heimlichkeit betrieben. Nichtsdestoweniger hatte Friedrich von den gegen ihn geschmiedeten Plänen Kunde erhalten. Er beschloß, dem Angriffe des „Drei- weiberbündnisses", dem später noch Sachsen. Schweden und das deutsche Reich beitraten, zuvorzukommen. Im Jahre 1756 ließ er in Wien ansragen, was die Rüstungen Österreichs zu bedeuten hätten. Als man seine Anfrage stolz zurückwies, griff Friedrich zum Schwerte. Es galt, einen siegreichen Kampf gegen halb Europa zu führen, einen Kampf, in welchem es sich um nichts 12*
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