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1. Weltkunde - S. 139

1896 - Hannover : Helwing
139 Statthalter in Mailand ein, der hart und streng regierte. Da empörten sich die Mailänder. Friedrich, der noch in Italien weilte, zog abermals gegen die Stadt und belagerte sie zwei Jahre lang. Da endlich kamen die Bürger Mailands barfuß und mit Schwertern am Halse zum Kaiser und ergaben sich auf Gnade und Ungnade. Sie mußten ihre Stadt verlassen und sich an vier verschiedenen Plätzen neue Orte bauen. Mailand selbst aber wurde zerstört (1162). Im folgenden Jahre zog Friedrich zum dritten Male nach Italien, um Frieden zu stiften, aber der Friede dauerte nicht lange, denn die Bürger vieler Städte waren erbittert darüber, daß der Kaiser ihre Freiheit und ihre Einkünfte so verringert hatte. Dazu hatte Friedrich sich auch mit dem Papste entzweit. Er rüstete jetzt zum v i e rt en N öm e rz u g e und marschierte gerades Weges gegen Rom (1166). Der Papst war bald in die Flucht getrieben. Da zwang eine Pest, welche im kaiserlichen Heere wütete, den Kaiser zum eiligen Rückzüge. Sofort schlossen viele Städte Obcritaliens den lombar- dischen Bund, bauten Mailand wieder auf und eine starke Festung (Alessandria) dazu. Der Papst wurde Bundesgenosse der Lombarden. Gegen diesen Bund machte Kaiser Friedrich seinen fünften Römerzug.' Leider ließ Herzog Heinrich der Löwe jetzt seinen kaiserlichen Freund, der ihn dringend um Hülse bat, im Stiche, und der Kaiser erlitt bei Legnano eine gänzliche Niederlage (1176). Da schloß er in Venedig Frieden mit dem Papste und in Konstanz mit dem lombardischen Bunde. Die Städte erkannten den Kaiser zwar als ihren Oberherrn an, aber ihre alten Rechte mußte er ihnen zurückgeben. Der Kampf mit Heinrich dem Löwen war des Kaisers nächste Aufgabe. Der gewaltige Sachsenherzog hatte seine Herr- schaft bis an die Ostsee ausgebreitet und Lübeck neu gegründet. Die Grafen und Bischöfe hielt er mit starker Hand im Gehorsam, deshalb waren ihm viele derselben feind. Sie verklagten ihn beim Kaiser, der ihn vor sein Gericht forderte. Als Heinrich nicht ge- horchte, nahm Friedrich ihm seine Herzogtümer. Bayern bekam Otto von Wittelsbach. Sachsen erhielt zum Teil der Erzbischof von Köln, zum Teil Bernhard von Anhalt. Da griff Heinrich zum Schwerte. Nun ächtete ihn der Kaiser und nahm ibm auch seine Erbgüter. Nach scharfen Kämpfen musste der Löwe sich unterwerfen (11811. Großmütig gab Friedrich ihm seine Erb- lande (Braunschweig-Lüneburg [i. § 52]) zurück, aber Heinrich mußte 3 Jahre in die Verbannung (nach England) gehen. Im Jahre 1 >95 ist er in Braunschweig gestorben, nachdem im Jahre zuvor Staufen und Welfen sich versöhnt hatten. Der sechste Römerzug Friedrichs war der schönste von allen. Der Kaiser kam in Frieden zu einem Hochzeitsfeste. Alles jubelte ihm zu. Mailand holte ihn im Triumphzuge ein, denn hier wollte Friedrich seinen Sohn und Nachfolger Heinrich mit Konstanze, der Erbin des Normannenreiches in Unteritalien, vermählen. Das geschah im Jahre 1186. — Fast in den Hochzeitsjubel hinein aber erscholl die Trauerkunde: „Jerusalem ist gefallen!" Sultan Saladin von Ägypten hatte die Stadt erobert. Da rüstete der greise Kaiser ein gewaltiges Heer zum Kreuzzuge svgl. S. 134). Doch es war ihm nicht beschieden, das h. Land den Ungläubigen zu entreißen. Er fand im Sales seinen Tod (1190), aber im Andenken, in der Sage und im Liede des deutschen Volkes lebt er bis auf den heutigen Tag.

2. Weltkunde - S. 127

1896 - Hannover : Helwing
127 dem letzten Karolinger, Ludwig d. Kind (899—911), brach von Südosten her ein nicht minder schrecklicher Feind in Deutschland ein. Es waren die U n g a r n (Magyaren). Ein Reitervolk, ähnlich den Hunnen, wild und grausam wie jene, durchzogen sie auf schnellen Rossen fast alle deutschen Länder. Niemand vermochte ihnen zu widerstehen. Brand und Trümmer bezeichneten ihre Spur, Hab und Gut, Menschen und Bieh: kurz alles, was brauchbar war, schleppten sie mit sich fort. Der „Knabe" auf Deutschlands Königsthron konnte nicht helfen. Er starb inmitten all dieses Elendes, welches über lein Reich herein- gebrochen war. § 42 Konrad I. Glücklicherweise hielten die deutschen Stämme noch treu zusammen. Sie wählten den tapferen Herzog von Franken zum Herrscher. Kaiser Konrad I. hat Deutschland von 911—918 regiert. Er war meist unglücklich in den vielen Kämpfen, die er führen mußte. Tief be- kümmert um des Reiches Not und Elend fühlte er den Tod nahen. Da rief er seinen Bruder Eberhard und mahnte ihn, Schwert und Krone dem tapferen Sachsenherzoge Heinrich zu bringen. Der allein könne Hülse schaffen. d) Die sächsischen Kaiser (919—1024). § 43. Heinrich I. (919-936). Im Sachjenlande herrschte das Geschlecht der Ludolsinger. Dieser Familie entstammen die deutschen Kaiser aus dem Sachsenhause. Als Kaiser Konrad I. Festorben war, berief sein Bruder Eberhard die Franken und Sachsen nach Fritzlar. Hier wählten die Franken den Sachsenherzog Heinrich zum Könige, wie Konrad es ge- wünscht hatte. Die Sachsen stimmten der Wahl freudig zu (919). Aber die Schwaben, Bayern und Lothringer hatten den tapfern Heinrich nicht mitgewählt. Ihre Herzoge wollten ihn auch nicht als König anerkennen. Somit war es des neuen Herrschers erste Aufgabe, die deutschen Stämme wieder zu einigen. Den Herzog von Schwaben brachte er mit freundlicher Mahnung, den von Bayern mit drohenden Waffen und versöhnlichem Worte zur Huldigung. Lothringen gewann er durch das Schwert. Kaum war die Einigkeit in Deutschland hergestellt, da brachen die Neiterhorden der Ungarn (vergl. § 41) in Thüringen und Sachsen ein. Bei der Feste Werla (a. d. Oker) nahm Heinrich einen ihrer Häuptlinge gefangen. Um diesen wieder zu bekommen, schlossen die Ungarn einen 9 jährigen Waffenstillstand mit Heinrich, der einen jährlichen Tribut zu zahlen versprach (924). Der König hatte erkannt, daß die Deutschen nur dann den Ungarn gewachsen seien, wenn sie eine starke Reiterei hätten. Er befahl deshalb, daß auch die Söhne der Bauern den Heerdienst zu Pferde leisten sollten. Dazu legte er an geeigneten Plätzen Burgen und Städte an, die mit Wall und Graben befestigt wurden'. Jeder neunte Mann vom Lande mußte mit Wehr und Waffen in die Burg oder Stadt ziehen, um sie zu verteidigen. In diese festen Orte (Quedlinburg, Merseburg, Meißen u. a.) sollten die Land- leute mit Hab und Gut flüchten, wenn die Ungarn herankämen. Als Heinrich sein Reiterheer gehörig eingeübt hatte, erprobte er es zunächst im Kampfe gegen die Slaven an der Elbe. Er

3. Weltkunde - S. 129

1896 - Hannover : Helwing
129 Berengar von Ivrea seinen Sohn zu vermählen, um dadurch ein Anrecht an die Königskrone zu gewinnen. Adelheid verweigerte die Heirat. Da ließ Berengar sie einkerkern: aber sie entrann dem Kerker mit Hülfe eines Mönches. Jetzt erflehte sie König Ottos Schutz. Dieser brach mit einem glänzenden Heere nach Italien auf und vermählte sich zu Pavia mit der Königin Adelheid. Dadurch gewann er Italien mit Ausnahme des Südens für das deutsche Reich zurück (951). Bald nachdem der Kaiser aus Italien zurückgekehrt war, erfolgte ein neuer Einfall der Ungarn in Deutschland. Sie zogen die Donau herauf gegen die reiche, feste Stadt Augsburg, welche sie belagerten. Rasch sammelte Otto den deutschen Heerbann und eilte dem racheschnaubenden Feinde entgegen. Auf dem stech- felde bei Augsburg begegneten sich die Heere. Mit listigem Über- falle versuchten die Ungarn, das deutsche Heer zu besiegen. Aber Herzog Konrad trieb sie mit wuchtigen Schlägen in die Flucht. Am folgenden Tage führte König Otto selbst die deutschen Reiter- geschwader in die Schlacht und errang einen glänzenden Sieg (955). Nur wenige der Ungarn kehrten heim. Seit dieser Zeit hörten die Raubzuge der Ungarn nach Deutschland auf. Im Jahre 962 zog Otto zur Kaiserkrönung nach Rom. Drei Jahre ist er dort geblieben, hat den Berengar gefangen genommen und die Römer gezwungen, ihm durch Eidschwur zu versprechen, daß sie nie einen Papst ohne seine Zustimmung wählen wollten. Der Papst aber mußte den alten Grundsatz aufs neue anerkennen, daß einzig und allein dem deutschen Könige die Kaiserkrone des h. römischen Reiches deutscher Nation gebühre. Der König müsse sich jedoch vom Papste in Rom krönen laffcn. — Auf seinem dritten Zuge nach Italien (966—972) versuchte Kaiser Otto, auch Unteritalien zu gewinnen, indem er beim griechischen Kaiser um die Hand der Prinzessin Theophano für seinen Sohn Otto warb. 972 fand die feierliche Vermählung beider statt. Aber Unteritalien mußte erst mit dem Schwerte erobert werden, und da auch das übrige Italien stets ein unsicheres Besitztum der deutschen Kaiser blieb, so haben viele derselben ihre beste Kraft in diesem fremden Lande verbraucht. — Der gewaltige Otto I. hat freilich auch die übrigen Gebiete seines Reiches nicht außer acht gelassen. Er schützte die Nordgrenze gegen den Dänenkönig, gründete in den Ostmarken Bistümer (u. a. Brandenburg, Merseburg, Meißen) und stellte sie unter das von ihm gestiftete Erzbistum Magdeburg. Von diesen Bischofssitzen aus sollte das Evangelium den heidnischen Slaven gepredigt werden. — Groß und hoch- gebietend stand Kaiser Otto vor aller Welt da. Er hatte das Bewußtsein der Macht und Einheit unter den Deutschen mächtig geweckt und gefördert. Sachsen, Franken, Bayern, Schwaben fingen an, sich als „Deutsche" zu fühlen, und dieser gemeinsame Name kam von jetzt an mehr und mehr in Gebrauch. Kunst und Wissenschaft blühten in Deutschland auf. Geschichts- bücher, Kirchen, die Erzgießereien am Hildesheimer Dome geben Zeugnis davon. Bald nach seinem letzten glänzenden Reichstage in Quedlinburg, wo Ungarn und Dänen, Böhmen und Polen Tribut und Huldigung darbrachten, starb der große Otto. Im Magdeburger Dome ruhen seine Gebeine. § 45 Die letzten Sachsenkaiser. Otto Ii. (973—983) war schon zu Lebzeiten des Vaters zum Könige und Kaiser gekrönt. Er hielt Lothringen dem Franzosenkönige gegenüber bei dem Reiche fest; rieb aber seine Wellkunde. q
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