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1. Kleine vaterländische Geschichte - S. 25

1883 - Langensalza : Beyer
— 25 — geleitet. Das Pferd widmete Rudolf von da an dem Dienste der Kirche, weil er sich für unwürdig hielt, je wieder ein Tier zu besteigen,^ welches zu einer so heiligen Handlung gedient hatte. Als der Graf von Habsburg die Nachricht von seiner Wahl erhalten hatte, begab er sich sofort nach Aachen zur Krönung. Es fehlte aber das Scepter, welches man vergessen hatte. Schnell nahm Rudolf das Kruzifix vom Altare und sprach: „Das Kreuz, welches die Welt erlöst hat, wird ja wohl die Stelle eines Scepters vertreten können." Rudolf I. Regierung unv Tod. § 43. Zunächst hatte nun Rudolf, der von 1273—1291 regierte, die Absicht, die deutschen Fürsten, welche aus ihre große Macht pochten, zu demütigen und das verlorne Ansehn Deutschlands wiederherzustellen. Deshalb zog er vorerst gegen König Ottokarvon Bö h men, der nicht einmal zu des Königs Krönung in Aachen erschienen war, weil er darüber zürnte, daß man ihn nicht selbst zum deutschen Kaiser gewählt hatte. Rudolf traf Ottokar auf dem Marchfelde, das heißt auf der Ebene an dem Flusse March in Österreich (1278). Hier kam es zur Schlacht, Ottokar ward geschlagen und kam selbst im Kampfe um. Rudolf nahm nun die Herzogtümer Österreich, Kärnten, Steyermark und Kram, welche Ottokar besessen hatte, für sich und gab sie seinem Sohne Albrecht. Seit dieser Zeit haben die Nachkommen Rudolfs (die Habsburger) in Österreich bis in das vorige Jahrhundert regiert. Ottokars Sohn Wenzel behielt nur Böhmen und Mähren. Auch andere deutsche Fürsten demütigte Rudolf, besonders den kriegerischen Grasen Eberhard von Würtemberg, der sich Gottes Freund und aller Welt Feind nannte. Den meisten Ruhm aber erwarb sich der König dadurch, daß er in Deutschland wieder Ruhe und Frieden herstellte. Überall schritt er gegen die Friedensbrecher strenge ein. In Thüringen allein zerstörte er 66 Raubschlösser und ließ 29 Ritter, welche Straßenraub getrieben hatten, aufhängen. „Keinen halte ich für adlig," sagte er, „der von Raub und unehrlicher Hantierung lebt." Seine Leutseligkeit und Biederkeit sind sprichwörtlich geworden, jedermann konnte vor ihn hintreten und seine Klagen anbringen. Einsach und ohne Prunk wie er war, verkehrte er gern mit dem gemeinen Manne. In seinem prunklosen Anzuge ward er häufig verkannt. So hielt ihn einst eine Bäckersfrau in Mainz, bei welcher er sich am Ofen wärmte, für einen gemeinen Kriegsknecht und behandelte ihn als solchen, was dem König großen Spaß bereitete. Auch in seinen Speisen war Rudolf sehr mäßig und teilte im Felde alles mit seinen Soldaten. — Mit dem Papste stand Rudolf auf dem besten Fuße, weil er es klug vermied, sich in die italienischen Händel einzumischen. „Italien," sagte er, „ist eine Löwengrube, in die zwar viele Spuren den Eingang, aber keine den Ausgang zeigen." Hochgeehrt weit und breit starb der König zwischen Germersheim und Speier am Rhein. Zu Germersheim saß er beim Schachspiel, als er den Tod nahe fühlte. Da rief er: „Wohlan, auf nach Speier!" denn er wußte, daß man ihn zu Speier bestatten würde. Ehe man aber Speier erreichte, verschied er (1291). Adolf von Nassau und Albrecht I. Der Aufstand der Schweizer. § 42. Nach Rudolfs Tode wählten die deutschen Fürsten den Grasen Adolf von Nassau zum Könige (1291—1298). Da sich derselbe aber in mehreren Dingen den Fürsten nicht willfährig genug erwies, fo entsetzten sie ihn wieder des Thrones und stellten Rudols I. Sohn, Albrecht I., als Gegen-

2. Teil 2 - S. 148

1910 - Hannover : Helwing
148 Scheiterhaufen verbrannt. Ströme von Blut sind geflossen, die Ketzerei auszurotten. Das ist nun zwar nicht gelungen; aber Länder und Städte, die im 16. Jahrh, protestantisch waren, sind durch Gewalt gezwungen, zur katholischen Kirche zurückzukehren (s. § 81,2). 8 81. Der 30 jährige Krieg (1618—1048). 1. Die Veranlassung zu diesem schreckenvollsten aller Kriege, die jemals in unserm Vaterlande gewütet haben, gaben zwei an sich unbe- deutende Vorkommnisse in Böhmen. Hier hatten protestantische Unter- tanen katholischer Herren angefangen, in Braunau und Klostergrab eine Kirche zu bauen. Sie waren dazu nach dem Majestätsbrief, den ihnen einst Kaiser Rudolf Ii. ausgestellt hatte, nicht berechtigt. Deshalb ließ man die eine Kirche niederreißen, die andere schließen. Die Evangelischen beschwerten sich darüber beim Kaiser, wurden aber hart abgewiesen. Da drangen die Verteidiger der Protestanten eines Tages in das Rathaus gn Prag und stellten die kaiserlichen Statthalter zur Rede. Als diese den gewünschten Bescheid nicht geben wollten, warf man sie nach böhmischer Weise zuni Fenster hinaus. Darnach rissen die protestantischen Herren (Stände) die Regierung in Böhmen an sich und riefen ihre Glaubensgenossen in Mähren, Schlesien, Österreich und Ungarn zu Hülfe. Der Anführer ihres Heeres war Graf Thurn. Als die Böhmen gegen Wien vorrückten, starb Kaiser Matthias (1619). Ferdinand Ii., ein grimmiger Feind der Protestanten, folgte ihm. 2. Der böhmische Krieg. Noch ehe Ferdinand die Kaiserkrone auf- gesetzt hatte, standen die Böhmen vor Wien. Sie mußten aber bald zurück- kehren, weil kaiserliche Truppen Prag bedrohten. Nun erst zog Ferdinand nach Frankfurt und ließ sich zum Kaiser krönen. Aber die Böhmen ver- warfen ihn und wählten sich einen eigenen König. Das war Kurfürst Friedrich von der Pfalz, das Haupt der protestantischen Union. Er nahm die böhmische Krone an und ging nach Prag. Der Kaiser aber war auf der Rückreise nach Wien in München eingekehrt und hatte die Hülfe des Bayernherzogs Maximilian gewonnen. Maximilian war das Haupt des katholischen Fürstenbundes (der Liga). Er sandte jetzt sein Heer und die Truppen der Liga nach Böhmen. Am weißen Berge vor Prag wurden die Böhmen gänzlich geschlagen (1620). Ihr König Friedrich floh. Der Kaiser zerriß den Majestätsbrief, ließ viele protestantische Edle hinrichten und die katholische Kirche mit Gewalt wieder herstellen. Man legte den Protestanten Lichtensteiner Dragoner ins Haus, die sie so lange drangsalierten, bis sie zur katholischen Kirche zurückkehrten oder aus- wanderten. Ähnlich verfuhr der Kaiser in Mähren, Schlesien, Österreich

3. Weltkunde - S. 207

1896 - Hannover : Helwing
207 e) Der deutsch-französische Krieg (1870/71). Preußens glänzende Siege im Jahre 1866 waren den Franzosen höchst unerwünscht gewesen. Napoleon und fein Volk sahen dazu mit Schrecken, daß Deutschland mehr und mehr einig wurde. Sie fürchteten, Preußen könne ihnen zu mächtig werden und sich herausnehmen, auch ein Wort in der Welt mit zu reden. Die Franzosen nannten sich die „große Nation" und bildeten sich ein, an der Spitze aller Völker der Welt zu marschieren. Der Gedanke, daß ein anderes Volk ihnen die geträumte erste Stelle in der Welt streitig machen könne, war ihnen schier unerträglich. Noch schien es früh genug, dies Entsetzliche zu verhüten, denn noch war ja Süddeutschland nicht mit Norddeuischland vereinigt. Man trieb Napoleon zum Kriege gegen Preußen, und Napoleon selbst hatte neue Siege nötig, um seinen wankenden Thron zu befestigen. Aber die Franzosen mußten doch auch einen Grund, wenigstens einen Vorwand zum Kriege haben. Der Grund — oder richtiger Vorwand — zum Kriege mit Preußen war überraschend schnell gefunden. Die Spanier hatten um jene Zeit ihre Königin (Jfabella) vertrieben und suchten einen neuen König. Sie boten die spanische Krone dem Erbprinzen Leopold von Hohenzollern an. Dieser war mit dem preußischen Königshause sowohl, als auch mit Napoleon verwandt. Prinz Leopold erklärte, er wolle die Krone annehmen, wenn die Spanier ihn wählen würden. Darüber brach nun in Frankreich ein ungeheurer Lärm los. Man redete sich ein, dahinter stecke der König von Preußen, der wolle einen preußischen Prinzen auf den spanischen Thron setzen. Alles drängte zum Kriege. Kaum sah Prinz Leopold, welch schlimme Folgen seine Wahl zum Könige von Spanien haben könne, so verzichtete er auf die dargebotene Krone. Damit schien jeder Grund zum Kriege beseitigt zu sein. Aber die Franzosen wollten Krieg; darum mußte der französische Gesandte Benedetti den König Wilhelm, der in Bad Ems seinen Kränchenbrunnen trank, auffordern, er solle versprechen, daß er niemals dem Prinzen Leopold erlauben werde, den spanischen Thron zu besteigen. Ja, man verlangte sogar von dem greisen Könige, er solle in einem Schreiben die französische Nation öffentlich um Entschuldigung bitten. Das war zu arg. König Wilhelm wies den zudringlichen Benedetti kurz und bündig ab. ' Da hallte durch ganz Frankreich der Ruf wieder: „Nach Berlin! Nach Berlin!" Am 19. Juli 1870 wurde Preußen der Krieg erklärt. Alldeutschland bereitet sich zum Kampfe. König Wilhelm hatte voraiisgesehen, was kommen würde, nachdem er die Forderung Napoleons mit stolzem Mannesmute zurückgewiesen hatte. Deshalb war er gleich darauf von Ems nach Berlin geeilt. Überall jubelten Deutschlands Völker ihm zu und zeigten ihm, daß sie völlig eins mit ihm seien, wenn es gälte, Deutsch- lands Ehre zu wahren. Eine Begeisterung, wie'1813, ergriff
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