Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 39

1912 - Trier : Disteldorf
39 auf. Trier wurde von den Franzosen besetzt. Im Jahre 1634 er-litten die Schweden und Protestanten bei Nrdlingen eine Niederlage gegen die Kaiserlichen. Der kaiserliche General Gallas verfolgte darauf die feindliche Armee des Herzogs Bernhard von Weimar hn den Rhein und drngte sie gegen Saarbrcken, wo sie sich mit einem franzsischen Heere vereinigte. Gallas mute vor der bermacht bis an den Rhein zurckweichen, zwang aber dann seine Gegner zum Rckzug gegen die damalige Festung Wallersangen. Nach einem Tref-fen daselbst entkam die feindliche Armee nach Metz. Gallas eroberte und zerstrte darauf Wallerfangen und besetzte dann die Grafschaft Saarbrcken. Trier war inzwischen ebenfalls den Franzosen entrissen worden, soda das ganze Land jetzt in der Gewalt der Kaiserlichen war. 6. Kriegsleiden. Die Besetzung unseres Landes durch kaiserliche Truppen brachte keine Linderung der Kriegsleiden. Der Unterhalt der Truppen wurde immer drckender. Die Landleute verlieen ihre Drfer und versteckten sich in den Wldern, um den unaufhrlichen Erpressungen und Nachstellungen der verwilderten Kriegsgesellen zu entgehen. Hunger und pestartige Krankheiten rumten gewaltig unter den Bewohnern auf. So standen bald ganze Drfer entvlkert, viele sind fr immer verschwunden, alle aber hatten mehr oder weniger an Einwohnerzahl abgenommen. 7. Endlich kam der Westslische Friede, zu Mnster mit den Fran-zosen und zu Osnabrck mit den Schweden, zustande. Frankreich erhielt das Elsa, Schweden Vorpommern mit Stettin und den Odermn-dngen. Alle deutschen Fürsten wurden in ihren Gebieten selbstndige Herrscher, und dadurch war der deutsche Kaiser machtlos geworden. Deutschland stand fortan wehrlos da gegen die Angriffe fremder Völker, besonders der Franzosen, die es schon als ihre sichere Beute ansahen. 27. Friedrich von Spee und die Hexenprozesse. 1. Der Hexenwahn. Im Jahrhundert des Dreiigjhrigen Krieges wnrde unser Vaterland noch von einer andern furchtbaren Geiel heimgesucht. Das aberglubische Volk schrieb alles Elend, das Krieg, Hungersnot und Krankheiten mit sich brachten, den Hexen und Zau-berern zu. Wer der Zauberei angeklagt war, wurde vor Gericht ge-zogen, durch allerlei Folterqualen zum Gestndnis der Schuld gezwungen und dann zum Feuertode verurteilt. Gro war die Zahl der Unglck-lichen, die auf diese Weise hingerichtet wurden. Auch das trierische Land litt unter den Folgen des Hexenwahns. 2. Friedrich von Spee. Lange Zeit hindurch wagte es niemand, in Wort und Schrift gegen das aberglubische Treiben aufzutreten. Wer sich der Unglcklichen annahm, wurde als Mitschuldiger angesehen Izsb8s88b8833988s888888s8eeee688esa88888888888]

2. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 43

1912 - Trier : Disteldorf
43 wo die Emigranten Zuflucht gefunden hatten, zuerst den Angriffen der Franzosen ausgesetzt sein wrde. Zur Verteidigung des Erzstifts wurde daher eine eigene Armee aus sterreichischen und kurtrierifchen Truppen gebildet. Zum Schutze der Stadt Trier waren Schanzen bei Merzig und Pellingen aufgeworfen. Im Herbst 1792 unternahmen die Franzosen mehrere Angriffe ans die Stadt Trier; sie stieen aber berall auf hartnckigen Widerstand und muten sich in die Winterquartiere nach Saarlouis und Saarbrcken zurckziehen. Im Jahre 1793 unternahmen die Franzosen keine weiteren Angriffe auf das Erzstift. Das Jahr 1794 sollte aber fr Trier verhngnisvoll werden. Ende Juli rckte von Saarlouis aus ein 15 000 Mann starkes franzsisches Heer gegen die Stadt vor, besetzte am 27. Juli die vorgeschobene Stellung bei der Stadt Merzig und eroberte dann, trotz Helden-mtiger Verteidigung, die Pellinger Schanzen am 8. August. Da gleich-zeitig auch von Conz her ein franzsischer Angriff erfolgte, so war Trier nicht mehr zu halten. Noch in derselben Nacht zogen sich die Deutschen zurck, und am 9. August 1794 rckten die Franzosen in Trier ein. Am 24. Oktober wurde auch die Residenzstadt Coblenz bergeben, und damit war das Erzstift Trier in der Gewalt der Franzosen. Der Kurfürst war bei der Annherung des Feindes auf die rechte Rheinseite geflchtet. Im allgemeinen Frieden zu Lneville 1801 mute er, wie auch alle andern linksrheinischen Fürsten, auf den Besitz seines Landes verzichten. Damit hatte der Kurstaat Trier sein Ende gefunden. B. Untergang der Grafschaft Saarbrcken. 1. Graf Wilhelm Heinrich. Wie in Trier der letzte Kurfürst, so entfaltete in der Grafschaft Saarbrcken der vorletzte Herrscher, Graf Wilhelm Heinrich, eine segensreiche Ttigkeit. Er vergrerte und ver-schotterte die Städte Saarbrcken, St. Johann, Ottweiler und Neun-kirchen und widmete der Verbesserung des Landbaues seine besondere Frsorge. Zur Hebung des Verkehrs lie er Straen bauen und richtete dann einen regelmigen Postverkehr ein. Die Gewinnung der Steinkohlen wurde von jetzt ab auf Rechnung des Landesfrsten betrieben, und es wurde ein geordneter und regelrechter Bergbau eingerichtet. Die Untertanen erhielten die Kohlen zu ihrem Hausbrand gegen Zahlung des Frderpreises. Daher werden noch jetzt die sogenannten Berechtigungskohlen abgegeben. In gleicher Weise entfaltete der Fürst eine rege Ttigkeit zur Hebung der Industrie. Die vorhandenen Werke von Neun-kirchen, Scheidt, Fischbach und Geislautern wurden erweitert. Neu-anlagen erfolgten zu Goffontaine, Rentrisch, Friedrichsthal, Gers-^30000008883388388888868888888888888888888890]

3. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 61

1912 - Trier : Disteldorf
61 8888e868s8888s8888ik| besiegt und versprengt; nur Blcher schlug sich mit 20 000 Mann nach Lbeck durch. Hier mute er sich ergeben, da er kein Pulver und keine Lebensmittel mehr hatte. Die meisten Festungen des Landes sielen den Franzosen in die Hnde. Colberg wurde von dem General Gneisenau und dem Brger Nettelbeck auf das rhmlichste verteidigt. In gleicher Weise leistete in Graudenz der General Courbire, der König von Graudenz", tapsern Widerstand. Am 27. Oktober zog Na-Poleon in Berlin ein. Die knigliche Familie war nach Knigsberg geflohen. Im Jahre 1807 erlitt die preuische Armee abermals eine Niederlage bei Friedland, worauf 3. der Friede zu Tilsit geschlossen wurde. Preußen verlor alle Lnder links der Elbe; es mute eine Kriegsentschdigung von 120 Millionen Mark zahlen und seine Armee auf 42 000 Mann verringern. Eine franzsische Armee von der 100 000 Mann hielt die preuischen Festungen besetzt. der eine Milliarde Mark wurden dem unglcklichen Lande in zwei Jahres erpret. 4. Die Knigin Luise. In dieser schweren Zeit war unserm Vater-lande das Glck beschieden, eine der ausgezeichnetsten Frauen als K-nigin zu haben. Die Knigin Luise war geboren am 10. Mrz 1776 als Prinzessin von Mecklenburg-Strelitz. Im Alter von sechs Jahren verlor sie ihre Mutter. Ihre Jugendzeit verlebte sie daher bei ihrer Gromutter in Darmstadt. Am Tage vor Weihnachten 1793 sand ihre Vermhlung mit dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preußen statt. Schon bei ihrem Einzge in Berlin lernte das Volk ihr liebe-volles Wesen und ihre Herzensgte gegen Arme und Notleidende kennen. Als sie Knigin geworden war, schrieb sie an ihren Vater: Ich bin nun Knigin, und was mich dabei am meisten freut, ist die Hoffnung, da ich meine Wohltaten nicht mehr so ngstlich werde zu zhlen brauchen." Bald sollte die Knigin reichlich Gelegenheit finden, ihren Opfer-mut und ihre Wohlttigkeit zu zeigen. In den schweren Unglcks-jhren, die Napoleon der Preußen gebracht 'hatte, verlor Luise nie-mals das Gottvertrauen und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Ihrem Gemahl stand sie stets mit Rat und Trost zur Seite, und ihrem Volke war sie jetzt eine wahre Landesmutter. Mit Heldenmut ertrug sie die schwere Prfungszeit und strkte so auch das Gottvertrauen und den Mut des Volkes. Selbst Napoleon hatte Ehrfurcht vor der heldenmtigen Knigin. Es war der Knigin nicht beschieden, die Befreiung des Vater-landes und den Ruhm ihres Volkes zu erleben. Krank kehrte sie i. 1.1809 von Knigsberg nach Berlin zurck. Im Sommer 1810 besuchte sie noch einmal ihren Vater in Strelitz. Dort starb sie am [038888888388038880030888686888886886888688880]

4. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 93

1912 - Trier : Disteldorf
93 Stadt war ein alter, mntloser Mann, der schon bei der ersten Beschieung die Stadt bergeben wollte. Da schrieb.nettelbeck an den König: Wenn Ew. Majestt nns nicht bald einen neuen und braven Kommandanten zuschicken, so sind wir unglcklich und verloren." Dieser Hilferuf fand Gehr. Bald darauf traf der kluge und tapfere Major von Gneisenau als Kommandant von Kolberg ein. Beide Männer leiteten von nun ab, untersttzt von dem Leutnant Schill, die Verteidigung der Stadt gegen eine vierfache bermacht. Am 2. Juli 1807 war die Beschieung besonders heftig. Das Fuvolk rckte zum Sturm vor, aber die Kolberger Soldaten wichen nicht. Pltzlich verstummten die feindlichen Geschtze. Im franzsischen Lager war ein Offizier erschienen und hatten den Til-fiter Waffenstillstand gemeldet. Kolberg war also gerettet. Edelmut einer deutschen Jungfrau. Als Preußen im Frhjahr 1813 zum Kriege gegen Napoleon rstete, kamen eines Tages drei Edelsrauen von ihrem Landgut nach Breslau. In ihrer Gesellschaft war auch das Frulein v. Schmettau. In dem Gasthaufe, wo sie abstiegen, lag aus der Wirtstafel eine gedruckte Bitte um milde Gaben fr die Verteidiger des Vaterlandes, sogleich zogen die Frauen ihre Geldbeutel und leerten sie auf einen Teller. Und als die eine noch die Ringe von ihren Fingern und eine Weite ihre Ohrringe dazu legte, da traten dem Frulein von Schmettau die Trnen in die Augen. Sie war arm, sehr arm, und hatte weder Geld noch Schmucksachen. Noch nie hat mich meine Armut so gedrckt wie jetzt," sagte sie, da ich so gern etwas fr mein Vaterland geben mochte." Pltzlich aber leuchteten ihre Augen auf. Ich habe doch < noch etwas," rief sie hoch erfreut aus. Sogleich lie sie einen Pe-rtfernnacher rufen und ihr schnes, blondes Haar abscheren. Der Mann bezahlte 5 Gulden dafr, und mit stiller Freude legte die Jungfrau den Erls auf den Teller. Aus dem schnen Haar wurden allerlei Ziemten verfertigt, und dadurch kam eine Summe von 1200 Taler ein, die fr die Verteidiger des Vaterlandes Verwendung fand. Marschall Ney. O t; der berhmteste General Napoleons I., war im ^ahrc 1769 zu Saarlouis geboren. Eine Inschrift bezeichnet noch heute das Geburtshaus. Sein Vater war Kfermeister, und er selbst kam nach semer Entlassung aus der Schule auf das Httenwerk Dil-lmgen. Da et aber mehr Lust am Soldatenleben hatte, so trat er mit jn bei den Hufaren ein, wo er bald zum Offizier be-fordert wurde, ^n den nun folgenden Kriegen der franzsischen Repu-bltk ftteg er wegen feiner unerschrockenen Tapferkeit in kurzer Reit bis zunt General empor und wurde mit 35 Jahren Marschall von Frankreich Marfchall Ney hat an allen groen Feldzgen und Schlachten Napoleons hervorragenden Anteil genommen. Nach den Schlachten bei gm und Friedland erhielt er den Titel: Der Tapferste der Tapfern." Be: dem Feldzuge nach Rußland entschied er in der mrderischen Schlacht ls383388s88s88e808g0gb868888888e8esee88888se;8[j

5. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. uncounted

1912 - Trier : Disteldorf
Verlag vo N. Disteldorf in Trier. Neu! Soeben erschienen: Neu! Im Verlag von N. Disteldorf, Trier ist erschienen: Wmlidische Geschichte fr die Oberstufe der Volksschule nach dem Ministerial-Erla vom ,31. Januar 1908 und der Verfgung der Kgl. Regierung zu Trier vom 19. Mrz 109 von 2x Kaller, Rektor. Preis 30 Pfg. am gflt Bitte, die nachstehenden Empfehlungen Zu beachten. "Wg I Das Bchlein von Rektorhaller Vater- Der Ministerial-Erla vom 31. Januar ! lndische Geschichte fr tue Oberstufe 1908 hat mit einer ganzen Reihe von der Volksschule,:" entspricht t. E. voll- Lehrbuchern fr die Hand der Schler kommen den Anforverungen, die die aufgerumt, aber auch bereits prchtige Verfgung der Knigl. Regierung zu Trier qxue Frchte fr unsere Jugend gezeitigt. 1 vom 19. Mrz 1909 an den Geschichts- Ein'folches Bchlein liegt hier vor uns, j Unterricht stellt. Es bercksichtigt vor fr die Mittelstufe nach dem neuesten Erla der Knigl. Regierung zu Trier vom 19. Mrz 1909 von N. Kaller, Rktor. Preis 30 Pf. das durch Vte Schlichtheit der Sprache und die gediegene Auswahl des Stoffes alle Schlern des Rheinlandes beson-ders aber des trierischen Landes will-kommen sein drfte. Der Verfasser ist als warmherziger Frderer der (Beschichte kund des trierischen Landes weiteren Kreisen bekannt und wird sich gewi durch dieses Schlerbuch zahlreiche neue Freunde erwerben. Das aber ist fr einen ersprielichen Geschichtsunterricht in der Volksschule sehr zu wnschen. Hochscheiat. allein die brandenburgisch - preuische Geschichte und bringt diese stets in zwang, loser Form mit der Lokalgeschichte in Verbindung.^ Da dac. Bchlein anziehend geschrie-ben ist, so wnsche ich ihm, da es wirklich ein Schlerbuch" werde, da der Schler es nicht nur benutzt, um den in der Schule behandelten Stoff zu wiederholen, sondern, da er es auch als Privatlektre gebraucht, um aus ihm vielleicht etwas mehr zu lernen, als in der Schule bei knapper Zeit geboten werden kann. Muamaclier. Leitfaden der deutschen Rtwreibliiig & Sprachlehre mit einem der 5000 Wrter enthaltenden Wrterverzeichnis fr Volksschulen und Fortbildungsschulen bearbeitet von I. Wolfgang. Preis 50 pfg. Bitte, das nachstehende Gutachten zu lesen! Der Leitfaden der deutschen Sprache von' Wolfgang wird dem Lehrer der Mittel- und Gberstufe bei der Erteilung des Nnterirchtes in der Recht-schreib- und Sprachlehre gute Dienste t im, insbesondere dadurch, da er eine reiche Flle demjenigen Wrter nd Wo rtformen ^enthlt, die der Hebung bedrfen. Die Auswahl des Stoffes ist recht praktisch, die Darste-l-Inng richtig, kurz und bestimmt. Die Abschnitte der Dopvelschreibungen^und Wrterverzeichnis sind eine willkommene Beigabo. Xlauke, Regierungsrat.

6. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 5

1912 - Trier : Disteldorf
@B80ts^3e$39t3t3t3t388b^ 5 betroffen durch dieses Wunder hrte das Volk jetzt die Predigt des Heiligen an. Unter der Menge befand sich auch eine reiche und vornehme Witwe, namens Albana, deren einziger Sohn eben gestorben war. Sie bat den hl. Eucharius unter Trnen, da er ihren ^Lohn vom Tode er-wecken mge. Von dem Jammer der Witwe gerhrt, begab sich Encha-rius in ihre Wohnung und betete der den Verstorbenen. Sogleich richtete sich der Jngling auf und pries mit allen Anwesenden den Gott der Christen. Noch an demselben Tage lie sich Albana mit ihrem Sohne taufen. Viele Einwohner der Stadt folgten ihrem Beispiel. Der Zudrang des Volkes war so groß, da.eucharius und seine Ge-fhrten an drei aufeinander folgenden Tagen in dem durch die Stadt flieenden Bache die Taufe spendeten. Der Bach aber erhielt von dem hierbei verbrauchten )le den Namen Olevia Olweg, den er nebst dem an ihm liegenden Dorfe bis auf den heutigen Tag fhrt. Die Witwe Albana schenkte ihre Villa.dem hl. Eucharius, der dieselbe zur Ab-Haltung des Gottesdienstes einrichtete.*) Eucharius wurde der erste Bischof von Trier; ihm folgte Valerius und dann Maternus. 2. Die trierischen Mrtyrer. Im Jahre 286 kam eine blutige Verfolgung der die trierische Kirche. Der Kaiser Maximian war mit einem groen Heere nach Gallien gezogen, um einen Aufstand zu unterdrcken. Unter seinem Oberbefehl befand sich auch eine Legion Soldaten aus der Landschaft Thebais in gypten. Sie hie die theb-ische Legion und bestand zum grten Teil aus christlichen Soldaten. Ein Teil dieser Legion kam anfangs Oktober nach Trier. Riktius Vars, der Statthalter von Trier, verlangte im Namen des Kaisers, da die Soldaten von ihrem Glauben abfallen und den Gttern opfern sollten. Da sie sich aber weigerten, so wurden alle, mit ihrem An-fhret Thyrsns an der Spitze, von den heidnischen Soldaten gettet. Am andern Tage lie Riktius Varus den Konsul Palmatius und die christlichen Ratsherren von Trier hinrichten. Am dritten Tage aber wurden die christlichen Bewohner Triers ohne Unterschied des Alters, Ge-schlechtes und Standes hingemordet. Das Blut flo in Strmen zur Mosel, soda diese bis gegen Neumagen hin rot gefrbt war.**) 3. Weitere Ausbreitung des Christentums. Wenn auch in der Hauptstadt Trier schon sehr frh eine christliche Gemeinde bestand, so erfolgte die Ausbreitung des Christentums auf dem Lande doch erst, nachdem der Kaiser Konstantin dasselbe als freie Religion erklrt hatte. Damals erhielt Trier, durch Vermittelung der hl. Helena, den Agritius zum Bischof. Seine beiden Nachfolger, die Bischfe Maxi- *) An der Stell der St. Matthiaskirche. **) Die Marterung ist dargestellt durch die kunstvollen Gemlde in der St. Paulinuskirche. &B8b88888s8b08088838s08e8ssseeee8e8ese8s68el

7. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 15

1912 - Trier : Disteldorf
15 13. Der heilige Bonifatius. Whrend die nach Gallien eingewanderten Franken durch König Klodwig dem Christentum zugefhrt worden waren, dienten ihre Stam-mesgenossen auf der rechten Rheinseite noch der 200 Jahre den heidnischen Gttern. Erst um das Jahr 700 wurde das Christentum in Germavien eingefhrt. Unter den Glaubensboten, welche den ger-manischen Vlkern das Christentum predigten, hat der hl. Bonifatius die grte Bedeutung erlangt. 1. Wirksamkeit als Missionar. Der hl. Bonifatius stammte aus England. Schon als Knabe kam er in ein Benediktinerkloster, wo er sich zu seinem Beruf als Heidenapostel vorbereitete. Damals wirkte sein Landsmann, der hl. Willibrord, in Friesland fr die Heiden-bekehrnng. Dorthin begab sich i. I. 716 auch Bonifatius und wirkte als Gehilfe Willibrords. Spter zog er zu den Hessen und Thringern. Da seine Predigt groen Erfolg hatte, so lud ihn der Papst nach Rom ein und weihte ihn zum Bischof der deutschen Völker. Nach seiner Rckkehr von Rom zog Bonifatius abermals zu den Hessen. Die Reise ging der Trier. In dem Knigshofe Pfalzel bei Trier fand er gastfreundliche Aufnahme bei der frnkischen Knigs-tochter Adela. Ihr kleiner Enkel Gregorins fate zu dem heiligen Manne eine solche Zuneigung, da er sich nicht mehr von ihm trennen wollte. Mit Einwilligung seiner Gromutter zog er mit Bonifatius und wurde sein Begleiter bis zu dessen Tode. Spter wurde er Bischof von Utrecht. Im Hessenlande begann Bonifatius seine Ttigkeit mit neuem Eifer. Um den Heiden die Ohnmacht ihrer Götter zu zeigen, fllte er mit eigener Hand die Donnereiche bei Geismar. Dieses merkwrdige Ereignis hatte zur Folge, ba das Volk der Hessen scharenweise herbei-strmte, um die Predigt des Evangeliums zu hren. Bonifatius mute neue Gehilfen aus seiner Heimat herbeirufen, und mit diesen grndete er im Hessenlande mehrere Klster zur Ausbildung von Missionaren. 2. Grndung der deutschen Kirche. Bonifatius erstattete in Rom Bericht der die Ausbreitung des Christentums. Darauf ernannte ihn der Papst zum Erzbischof von Germanien und gab ihm den Auftrag, berall Bischfe einzusetzen, wo es ntig sei. Damit war dem groen Manne ein neuer Wirkungskreis zugewiesen, nmlich die Grndung und Einrichtung der deutschen Kirche. Nachdem Bonifatius dieses Werk vollbracht hatte, whlte er Mainz zu seinem Bischofssitz. Mainz wurde dadurch Erzbistum fr ganz Deutschland und behielt auch spter einen hheren Rang unter den deutschen Bischofssitzen. Zur Sttze und Verbreitung des Glaubens in Deutschland beschlo Bonifatius, im Herzen des Landes ein Kloster zu grnden. Mit der !B88$38088s88888b8s0880weee888ee8e88e88s8ee8s]

8. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 22

1912 - Trier : Disteldorf
33 den Werken der Barmherzigkeit. Ihre Freigebigkeit war so groß, da sie fast ihr ganzes Vermgen hingab, um Kirchen und Klster zu grn-den, Armen und Notleidenden zu helfen. Sie starb i. I. 968 und wurde in der Kirche zu Quedlinburg an der Seite ihres Gemahls bestattet. Sie wird als Heilige verehrt. 17. Otto der Groe (986-973). 1. Krnung. Nach Heinrichs I. Tode wurde sein Sohn Otto von allen deutschen Stmmen zum Könige gewhlt und sodann zu Aachen, der Hauptstadt Karls des Groen, feierlich gekrnt. Bei dem Krnuugs-mahle dienten die vier Herzge dem neuem Könige als Kmmerer, Truchfe, Mundschenk und Marschall, wodurch sie dem Könige ihre Dienstpflicht bekundeten. Der Herzog von Lothringen hatte als Km-merer die ganze Anordnung des Festes zu leiten, der Herzog von Bayern sorgte als Marschall fr die Unterkunft der Gste, der Herzog von ^ Franken hatte als Truchse sr das Mahl und der Herzog von Schwaben als Mundschenk fr die Getrnke zu sorgen. 2. Kriege. König Otto hatte, wie sein Vater, gegen die Wenden und Ungarn zu kmpfen. Nach Unterwerfung der Wenden grndete der König in ihrem Lande die Bistmer Brandenburg und Havelberg, sowie das Erzbistum Magdeburg. Zum ersten Erzbischof von Magdeburg berief er den Benediktinermnch Adalbert aus dem Kloster St. Maximin zu Trier. Kaum waren die Wenden gedemtigt, da traf die Nachricht ein, da die Ungarn in Bayern eingefallen seien und die Stadt Augsburg belagerten. König Otto zog ihnen mit dem ganzen deutschen Heerbann entgegen. Auf dem Lechfelde bei Augsburg kam es zur Schlacht. Durch Fasten und Beten hatten sich die deutschen Krieger auf den Kampf vorbereitet. Im Vertrauen aus Gott und den Erzengel Michael, dessen Fahne dem Heere vorangetragen wurde, griffen sie das au Zahl weit berlegene Heer der Ungarn an und bereiteten ihm eine so groe Nieder-lge, da Deutschland fortan von diesen Feinden verschont blieb. 3. Kaiserkrnung. König Otto war der mchtigste Herrscher in Europa. Er betrachtete sich als Nachfolger Karls des Groen; darum ging sein Streben auch,dahin, die rmische Kaiserkrone zu erwerben. Am Lichtmetage 962 wurde er in der Peterskirche zu Rom von dem Papste feierlich zum rmischen Kaiser gekrnt. Das von Otto erneuerte rmisch-deutsche Kaisertum bestand bis zum Jahre 1806. Das Reich fhrte den Titel: Das heilige rmische Reich deutscher Nation." Otto I. liegt in dem von ihm erbauten Dome zu Magdeburg begraben. 4. Die hl. Adelheid. König Otto hatte i. I. 751 die Witwe des verstorbenen Knigs von Italien zur Ehe genommen. Dadurch wurde ^088s08s8@33s88838880ess8es8sssseeseeee08es!l]

9. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 30

1912 - Trier : Disteldorf
30 Groe bertrug den Erzbischfen von Trier die Rechte eines Gaugrafen in ihrem Besitztum. Diese Rechte wurden spter auch auf die Stadt Trier und alle Neuerwerbungen ausgedehnt. Kaiser Otto Ii. fgte i. 1.973 ein neues Gebiet auf der linken Moselseite hiuzu^ das die Lieser und die untere Sauer zur Grenze hatte und sich bis nach Manderscheid erstreckte.' Eine wichtige Er-Weiterung des Gebietes erfolgte unter dem Erzbischof Poppo. Diesem schenkte Kaiser Heinrich Ii. die Stadt Eobleuz, welche der Mittelpunkt eines neuen Lndergebietes wurde. Die Verbindung zwischen den beiden Teilen wurde durch Lehensvertrge mit den kleinern Landes-Herren herbeigefhrt. Die Erzbifchfe hatten allmhlich alle Rechte eines selbstndigen Landesfrsten erlangt. Sie besaen die Gerichtsbarkeit, hielten eine Kriegsmacht und bauten Burgen; sie durften Mnzen prgen, Steuern und Zlle erheben. 2. Hervorragende Erzbifchfe. Die Machtstellung der trierischen Erzbischse als weltliche Fürsten brachte es mit sich, da nur Männer von vornehmer Abstammung aus den erzbischflichen Stuhl erhoben wurden. Fr die Entwickelung des Kurstaates haben die Erzbischse Egbert, Poppo, Ulbero und Johann I. eine besondere Bedeutung erlangt. Egbert (97593) war der Sohn des Grafen von Holland und mit Kaiser Otto Ii. verwandt. Durch ihn gelangte das Kloster St. Matthias zu reichem Gterbesitz. Von Egbert werden noch heute wert-volle Kunstgegenstnde in dem Domschatz und in der Stadtbibliothek aufbewahrt. Poppo (101647) war ein Sohn des Markgrafen von 'Osterreich. Er vergrerte den Dom durch einen Anbau nach Westen und richtete in der Porta nigra zwei Kirchen ein, die bis zum Jahre 1800 bestanden haben. Albero (113152) stammte ebenfalls aus adeligem Geschlechte. Er wurde wegen seiner kriegerischen Eigenschaften auf den erzbischflichen Stuhl erhoben. Mit ihm beginnt die Reihe der Erzbifchfe in Waffen. Johann I. (11901212) war Kanzler des Kaisers Heinrich Vi. Er umgab Trier mit einer Ringmauer. Es war dies die erste Befestigung der Stadt seit der Vlkerwanderung. Seine Nachfolger sorgten sodann fr die Verteidigung des Landes, indem sie Burgen erbauten oder die vorhandenen neu befestigten. Dazu gehrten z. B. die Burgen zu Bernkastel, Pfalzel, Welschbillig, Mander-scheid, Neuerburg, Saarburg, Grimburg, Neumagen n. a. 3. Der Grnder des Kurstaates Trier. Den Abschlu in der Entwickelung des Kurstaates fhrte Erzbischof Balduin herbei. Damals bildete der Staat ein zusammenhngendes Lndergebiet. Er erstreckte sich von Merzig an der Saar und dann der Mosel entlang bis Coblenz; jenseits des Rheines dehnte er sich die Lahn aufwrts bis Limburg [Ob8880880888803s@3808ees0se0888eee88e88ss8si!]

10. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 72

1912 - Trier : Disteldorf
72 sogenannten deutschen Einigungskriege von 1864, 1866 und 1870/71. die Einigung Deutschlands herbeigefhrt. . A. Der dnische Krieg 1864. Die beiden deutschen Herzogtmer Schleswig und Holstein standen' unter der Oberherrschaft Dnemarks. Sie hatten aber eigene Gesehe und Verwaltung. Im Jahre 1863 suchte der König von Dnemark das Herzogtum Schleswig als eine dnische Provinz seinem Staate einzuverleiben. Das war die Veranlassung, da Preußen und Oster-reich gemeinschaftlich an Dnemark den Krieg erklrten. Das bedeutsamste Ereignis des Krieges war die Erstrmung der Dppeler Schanzen durch die Preußen am 18. April 1864. Im Frieden zu Wien mute Dnemark die Herzogtmer an Preußen und Osterreich abtreten. So war ein frher deutsches Land wiedergewonnen. B. Der deutsche Krieg 1866. 1. Ausbruch des Krieges. Im deutschen Bunde waren die beiden Grostaaten Preußen und sterreich gleich mchtig. Eine Einigung Deutschlands war erst nach dem Austritt eines der beiden Staaten aus dem Bunde mglich. Dies wurde durch den deutschen Krieg von 1866 erreicht. Me Veranlassung zum Kriege gaben Uneinigkeiten zwischen Preu-en und sterreich der die Verwaltung von Schleswig-Holstein. Aus sterreichs Seite traten Bayern, Wrttemberg, Baden, Hessen, Han-"oder und Sachsen. ...Preußen erhielt nur von einigen norddeutschen Kleinstaaten Untersttzung, aber seine Armee war durch die Sorge des Knigs besser ausgebildet als die sterreichische. 2. Verlaus des Krieges. Die Bundesgenossen sterreichs wurden in der Maingegend von einem kleinern preuischen Heere besiegt, bevor sie ihre Heere untereinander oder mit den sterreichern vereinigen konnten. Zu gleicher Zeit drang die preuische Hauptarmee von drei Seiten her nach Bhmen gegen die sterreicher vor. Unter persnlicher Leitung des Knigs Wilhelm errangen die Preußen am 3. Juli den Sieg bei Kuiggrtz, der den Feldzug entschied. 3. Der Friede wurde zu Prag geschlossen. Preußen erhielt die jetzigen Provinzen Hannover, Hessen-Nassau und Schleswig-Holstein. sterreich trat aus dem deutschen Bunde aus; dadurch war die Grund-lge fr die Einigung Deutschlands gewonnen. Preußen grndete mit den Staaten nrdlich der Mainlinie den Norddeutschen Bund; mit den sddeutschen Staaten schlo es ein Schutz- und Trutzbndnis gegen das Ausland. I m : .. ... . v,; , ..
   bis 10 von 163 weiter»  »»
163 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 163 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 7
1 2
2 4
3 7
4 9
5 2
6 5
7 6
8 9
9 1
10 10
11 1
12 4
13 13
14 0
15 4
16 0
17 11
18 33
19 5
20 3
21 0
22 2
23 1
24 4
25 18
26 6
27 4
28 11
29 43
30 3
31 3
32 2
33 5
34 9
35 10
36 0
37 25
38 49
39 8
40 5
41 12
42 8
43 1
44 4
45 5
46 7
47 10
48 1
49 19

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 4
1 7
2 0
3 4
4 42
5 25
6 12
7 2
8 6
9 8
10 5
11 24
12 1
13 4
14 0
15 1
16 10
17 37
18 4
19 0
20 3
21 24
22 0
23 5
24 10
25 0
26 1
27 3
28 1
29 9
30 0
31 0
32 0
33 4
34 2
35 0
36 4
37 7
38 17
39 7
40 22
41 7
42 2
43 4
44 15
45 3
46 2
47 4
48 16
49 14
50 17
51 9
52 1
53 1
54 8
55 1
56 9
57 14
58 2
59 2
60 23
61 21
62 10
63 1
64 5
65 2
66 1
67 2
68 1
69 2
70 65
71 4
72 8
73 3
74 2
75 1
76 5
77 8
78 2
79 3
80 9
81 1
82 0
83 5
84 8
85 5
86 4
87 0
88 2
89 0
90 1
91 2
92 15
93 3
94 1
95 5
96 1
97 0
98 7
99 3

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 13
1 27
2 1
3 24
4 8
5 7
6 36
7 17
8 1
9 33
10 17
11 15
12 28
13 20
14 66
15 2
16 2
17 4
18 19
19 26
20 6
21 27
22 1
23 1
24 65
25 12
26 13
27 3
28 104
29 6
30 12
31 3
32 40
33 38
34 39
35 22
36 17
37 3
38 53
39 23
40 18
41 4
42 36
43 12
44 26
45 4
46 65
47 23
48 9
49 0
50 15
51 7
52 16
53 8
54 19
55 7
56 9
57 8
58 16
59 29
60 12
61 34
62 10
63 1
64 7
65 13
66 7
67 21
68 3
69 0
70 5
71 23
72 15
73 4
74 1
75 53
76 7
77 10
78 51
79 8
80 18
81 74
82 3
83 44
84 75
85 2
86 17
87 9
88 3
89 23
90 8
91 12
92 0
93 2
94 23
95 63
96 53
97 12
98 2
99 15
100 33
101 20
102 9
103 9
104 18
105 18
106 9
107 54
108 3
109 26
110 16
111 13
112 8
113 21
114 23
115 4
116 4
117 3
118 7
119 48
120 5
121 17
122 24
123 3
124 170
125 21
126 8
127 4
128 2
129 11
130 11
131 82
132 9
133 101
134 15
135 5
136 13
137 35
138 8
139 30
140 9
141 21
142 23
143 10
144 26
145 28
146 2
147 6
148 2
149 2
150 11
151 37
152 40
153 9
154 16
155 32
156 26
157 34
158 7
159 25
160 18
161 17
162 0
163 2
164 25
165 15
166 14
167 4
168 16
169 3
170 13
171 17
172 0
173 6
174 8
175 28
176 7
177 15
178 5
179 12
180 29
181 2
182 13
183 64
184 18
185 8
186 7
187 9
188 62
189 4
190 3
191 6
192 6
193 34
194 13
195 26
196 12
197 4
198 15
199 6