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1. Vaterländische Geschichte für evangelische Schulen - S. 19

1890 - Kreuznach : Reinhard Schmithals
— 19 — § Io. Die fränkischen Kaiser. Heinrich Iv. (1056-1106.) a. Nach dem Aussterben des sächsischen Hauses versammelten sich die deutschen Stämme am Rhein in der Gegend zwischen Worms und Mainz, um einen König zu wählen. Die Wahl siel auf Konrad Ii. von Franken. Dieser sowohl als auch sein Sohn Heinrich Iii. regierten das Reich mit Kraft und Weisheit. Heinrich besonders betrachtete sich nicht nur als weltlicher Herrscher, sondern auch als Oberhaupt der Kirche. Als solcher entsetzte er aus der Synode zu Sutri 10 46 drei Päpste, die damals gleichzeitig in Rom lebten und sich gegenseitig die Würde streitig machten, und ernannte einen frommen Mann an ihrer Stelle. Leider starb Heinrich im blühenden Alter und hinterließ nur einen sechsjährigen Knaben. h. Für diesen Knaben sollte seine Mutter Agnes die Regentschaft übernehmen. Aber einige Fürsten suchten den Knaben in ihre Gewalt zu bekommen, um fo zu Macht und Einfluß zu gelangen. An der Spitze dieser Verschworenen stand der Erzbischof Hanno von Köln. Als die Kaiserin mit ihrem 12jährigen Sohne in Kaiserswerth am Rhein war, erschien auch Hanno und lud den Knaben zu einer Spazierfahrt auf feinem Rheinfchiff ein. Kaum aber hatte der Knabe dasselbe betreten, als er eilig nach Köln abfuhr, trotz der Wehklagen der Mutter und der Verwünschungen des versammelten Volkes. Hanno erzog den Knaben streng, und mit Bitterkeit und Groll ertrug dieser die strenge Zucht. Aber bald entwich er zum Erzbischof A dalbert von Bremen, der ihm mehr Freiheit ließ. Adalbert hatte oft Streit mit den Sachsen, und seinen Groll gegen dieses Volk suchte er auch in das Herz des juugen Fürsten zu verpflanzen. Und es gelang. Heinrich ward dem Sachsenvolke feindlich gesinnt, und um es besser beherrschen zu können, ließ er feste Burgen in ihrem Lande erbauen. Ihren Fürsten Otto vvn Nord heim ächtete und entsetzte er, andere warf er ins Gefängnis. Diese That, sowie die fortgesetzte Bedrückung

2. Vaterländische Geschichte für evangelische Schulen - S. 28

1890 - Kreuznach : Reinhard Schmithals
— 28 — Der ritterfmrtige Knabe blieb bis zum 7. Jahre unter der Pflege der Frauen und kam dann an den Hof des Lehnsherrn ober eines Verwandten, wo er als Page diente, reiten, fechten lernte 2c. Vom 14. Jahre folgte er als Knappe feinem Herrn in den Kampf, beffen Rüstung und Waffen er nachtrug. War er tüchtig, tapfer und ehrenhaft, so erhielt er im 21. Jahre in festlicher Versammlung den Ritterschlag. Ein Ritter oder Fürst berührte mit dem entblößten Schwerte dreimal des Knieenden Schulter. Dann legte er die Rüstung an, erhielt Schwert, Panzer und Schild, sowie ein Pferb, und gehörte von dieser Stunde zum Stande der Ritter. Die Ritter wohnten meist auf hochgelegenen Burgen, die von Mauern und Gräben umgeben waren. Sie waren im Mitlelalter die Träger und Verbreiter der feinen und edlen Sitten. Leider artete auch dieser Stanb bald ans, sie würden Wegelagerer, Räuber, die den reifenben Kaufmann überfielen, plünderten, mordeten und den Raub auf ihre Burgen schleppten und verpraßten. Deshalb wurden auch viele derselben von den Fürsten verurteilt, gerichtet und ihre Burgen zerstört. c. Zur Zeit der Kreuzzüge entstanden int Orient geistliche Ritterorden, die Johanniter, die Templer, die deutschen Ritter zum Schutz und zur Pflege der Pilger sowie zum Kampf gegen die Ungläubigen. Die ersteren würden von Albrecht dem Bären nach Brattbenburg gebracht, die letzteren kamen später nach Preußen und unternahmen den Kampf gegen die heidnischen Preußen. Der Johanniter-orden besteht noch heute und befaßt sich mit der Pflege der Verwundeten zu Kriegszelten, mit der Einrichtung von Lazaretten 2c. § 14, Rudolf von Habsburg 1373—1291. a. Im Jahre 1273 wählten die Fürsten auf Antrieb des Erzbifchofs von Mainz einen schlichten schweizer Grasen, Rubols von Habsburg, zu ihrem König. Er war ein

3. Vaterländische Geschichte für evangelische Schulen - S. 32

1890 - Kreuznach : Reinhard Schmithals
— 32 — Verbindung mit den Polen unter großen Verwüstungen, Brand und Mord bis lief in das Land eindrangen, an 200 Dörfer zerstörten und Tausende in die Gefangenschaft fortschleppten. Als dann wieder Ruhe hergestellt war, wurde das arme Land nochmals durch den falschen Waldemar in große Aufregung versetzt. Viele Einwohner gedachten in diesen trüben Tagen des geliebten, so früh verstorbenen Waldemar und sehnten die damaligen glücklichen Zustände zurück. Da heißt es plötzlich im Lande: „Waldemar ist wieder da!" Und so war es. Im Jahre 1348 erschien ein Pilger bei dem Erzbischof von Magdeburg und sprach: „Ich bin Waldemar,'ich bin vor 28 Jahren nicht gestorben, — Tod und Begräbnis waren Täuschung, — sondern habe heimlich eine Wallfahrt nach dem Heiligen Lande unternommen, um dort in Armut meine Sünden zu büßen und zu sterben. Nun aber Habe ich das Elend meines Landes erfahren und bin gekommen, die Leiden desselben zu beenden." Diese Rede fand Glauben. Er sah dem alten Waldemar vollständig ähnlich Das ganze Land jubelte ihm zu, und nur 3 Städte hielten noch zu Ludwig: Frankfurt, Spandau, Briezen. Auch der Kaiser-Karl Iv. erklärte sich für ihn, später aber nannte er ihn einen Betrüger. — Ludwig kämpfte mannhaft für fein Recht und bald zog sich Waldemar nach Anhalt zurück, wo er auch gestorben iji. Noch weiß man nicht genau, wer dieser Pilger gewesen, doch halten ihn viele für einen Betrüger namens Rehbocf, der einst im Dienste Waldemars gestanden und ihm sehr ähnlich gewesen sein soll. b. Ludwig übergab hierauf die Regierung seinen Brüdern Ludwig dem Römer und Otto und zog sich nach Baveru zurück. Ludwig der Römer versuchte zwar, Ordnung in dem Lande herzustellen, aber es gelang ihm nicht. Und als nun noch Streitigkeiten mit scinen Verwandten ausbrachen, schloß er mit dem Kaiser Karl Iv. einen Vertrag, nach welchem Brandenburg, das inzwischen zum Kurfürstentum erhoben worden 13 5 6*), nach dem Tode der Markgrafen und deren 'Nachkommen an den Kaiser oder dessen Nachkommen fallen sollte. Ludwig starb 1365 und Otto verkaufte das Land für ein Jahrgelb und starb bald darauf in Landshut. So war auch die Herrschaft der Bayern zu Ende. Sie hat dem Lande feinen Segen gebracht. 3. Die Luxemburger Kurfürsten. a. Karl Iv. übergab die Mark seinem Sohne Wenzel und weil dieser noch zu jung war, übernahm er selbst für ihn die Regierung und sorgte väterlich für das Land. Mit größter Strenge trat er gegen die Raubritter auf, zog selbst durchs Land und ließ alle, die ihr räuberisches *) Kaiser Sari Iy. bestimmte 1356 durch die golbne Bulle zu Metz, daß 7 Kurfürsten den Kaiser wählen sollten: Drei geistliche: von Mainz, Trier. Köln, und vier weltliche: der König von Böhmen, der Pfalzgraf am Rhein, der Herzog von Sachsen und der Morkgraf von Brandenburg, Als Wahlstadt wvrde Frankfurt «. M., alt Krönungsstadt Aachen bestimmt, die Bestätigung der Zaifenvahl durch dfn Pavst für Nicht nötig erklärt.

4. Vaterländische Geschichte für evangelische Schulen - S. 29

1890 - Kreuznach : Reinhard Schmithals
— 29 — einfacher, frommer Mann, aber voll Mut und Thatkraft. Als bei seiner Krönung zu Aachen das Scepter fehlte, ergriff er ein Crucifix und nahm damit die Huldigung der Fürsten entgegen. Ihn lockte nicht Italien, noch die Kaiserkrone, wohl aber erstrebte er Einigkeit und Ordnung im Reiche, und alle Fürsten beugten sich auch willig. Nur Ottokar von Böhmen, der mächtigste Fürst im Reich, der selbst Hoffnung auf die Kaiserkrone gehabt hatte, weigerte sich, ihn anzuerkennen. Mit geringer Macht zog Rudolf gegeu ihn, und als der österreichische Adel sich für Rudolf erklärte, unterwarf sich Ottokar, und kam in glänzender Pracht zur Huldigung. Rudolf empfig ihn im einfachen grauen Wams: „Oft hat der Böhmenkönig über mein graues Wams gelacht, heute soll mein Wams über ihn lachen." Beschämt zog Ottokar von dannen und bald erhob er sich abermals, wurde aber 1278 auf dem Marchfelde besiegt und getötet. Rudolf gab Oesterreich seinem Sohne und ist so der Gründer der habsburgifch-österreichischen Monarchie. Dann aber wandte er sich nach Thüringen und zum Rhein gegen die Raubritter und zerstörte ihre Burgen und bestrafte die adeligen Räuber mit dem Galgeil. Und bald wagte niemand mehr, die Ruhe des Reiches zu stören. Von der Einfachheit und Leutseligkeit Rudolfs erzählen viele Geschichten. Er teilte mit seinen Kriegern jede Entbehrung, zog z. B. im Angesicht seines hungernden Heeres eine Rübe aus dem Acker und verzehrte sie, seinen Leuten Mut zu machen. Er ging im einfachen Soldatenmantel im Lager umher und freute sich, wenn die Soldaten ihn ansprachen, oder wenn er unerkannt ausgescholten wurde (Bückerfrau in Mainz) 2c. Er erkrankte in Straßburg und starb auf der Reise nach Speyer in Germersheim. b. Nach seinem Tode wurde Adolf von Nassau, und als dieser in der Schlacht bei Göllheim von Albrecht» dem Sohne Rudolfs, besiegt und getötet wurde, Albrecht zum Kaiser erwählt. Dieser trat mit großer Strenge gegen die Fürsten des Reiches auf und suchte mit allen Mitteln seine Hausmacht zu vermehren. In seine Regierung fallt auch die Erhebung der Schweizer gegen die vom Kaiser ihnen gesetzten Landvögte. (Sage von Wilhelm Tell.) Albrecht wurde 1308 von seinem Neffen, btm er sein Land vorenthielt, in der Nähe der Habsburg ermordet.
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