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1. Kleines Handbuch der Realkenntnisse und deutschen Sprachkunde für Schüler in Volksschulen - S. 79

1835 - Darmstadt : Jonghaus
79 warb sich große Verdienste um Deutschland, suchte überall Ordnung herzustellen, legte Städte und Burgen an, und war überhaupt bemüht, Deutschland Wohlstand und An- sehen zu verschaffen. Seine Nachfolger Otto I., Ii. und Iii. verbanden mit der deutschen Königswürde auch die römische Kaiserkrone. 70. Die folgenden Könige und Kaiser wurden aus den fränkischen, und nach diesen aus den schwäbischen Her- zogen gewählt, von welchen besonders Heinrich Iv. merk- würdig geworden ist (1106). 71. Gegen das Ende des 11. Jahrhunderts hatte sich in Deutschland Unwissenheit, Aberglauben, sogar Räu- berei allgemein verbreitet. Hierzu trugen besonders die Kreuzzüge bei, welche vom Jahre 1096 zwei Jahrhunderte hindurch zur Eroberung Palästinas unternommen wurden und an sechs Millionen Menschen das Leben kosteren. 72. Denn während die Könige und andere Herren in einem fremden Lande Krieg führten, entstanden im eig- nen Lande mancherlei Unordnungen und Uneinigkeiten. Dieses war der Zeitraum, wo das Faustrecht herrschte, wo jeder Edelmann (Ritter) für sich mit seinen Nachbarn Krieg führte^ feste Schlösser baute und das Land durch Räuberei unsicher machte. Noch jetzt sieht man hie und da die Ueberreste solcher Raubschlösser oder Burgen. 73. Im Jahre 1272 bestieg Rudolph von Habsburg den deutschen Kaiserthron und wurde der Wohlthäter Deutschlands. Mit aller Strenge suchte er dem Faust- rechte zu steuern, zerstörte die Burgen der widerspenstigen Ritter und gebot einen allgemeinen Landfrieden. So ver- schaffte er dem Lande Ordnung und Ruhe. Allein sein Tod veränderte leider wieder gar Vieles. Erft 200 Jahre später gelang es dem Kaiser Maximilian I., eine vollkom- mene Ordnung in Deutschland herzustellen. 74. Unter der Regierung dieses Kaisers erfolgte im Jahre 1517 die Reformation durch Luther und Zwingli, wodurch in Deutschland drei christliche Religionsparteien ent- standen. Es erfolgten daraus mancherlei Streitigkeiten, und sogar blutige Kriege, von welchen besonders der drei- ßigjährige Krieg (1618 — 1648) unsägliches Elend über ganz Deutschland brachte, der aber doch die Folge hatte,

2. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 121

1861 - Stuttgart : Hallberger
121 Und wie der fromme Bischof sie auf das Haupt ihm legt, Und Jedem wohl vor Freude das Herz im Busen schlägt; Da nah’n dem neuen König an dem Altare gleich Die Bitter, Herrn und Fürsten, die kühren in dem Beich*), Den Lehnseid ihm zu leisten, den Jeder gerne schwört, Den Jeder schon im Herzen ihm freudig hat gewährt. 1 Und wie er will empfangen auf’s Scepter ihren Eid, Da, sieh, das ist vergessen, ist nicht zum Dienst bereit. Basch langt er nach dem Kreuze und nimmt es vom Altar, Und reicht es mit den Worten des Reiches Fürsten dar: „Dies Zeichen hat erworben das Heil der ganzen Welt, „Das sei nun statt des Scepters, wenn’s euch, ihr Herrn, gefällt!“ Und es gefiel wohl Allen, und freudig schwuren All, — D’rauf „Heil dem frommen König!“ ertönt’s mit Einem Schall. (Frankl.) Rudolph war vor Allem bemüht, das gesunkene kaiserliche An- sehen Wieder herzustellen. Er nöthigte viele Große, die widerrechtlich eingezogenen Reichsgüter wieder herauszugeben, verkündigte einen all- gemeinen Landfrieden und strafte besonders die Raubritter mit aller Strenge. In Schwaben ließ er 5, in Thüringen aber 66 Raub- schlösser niederreißen, und 29 Räuber, die zu Ilmenau gefangen wurden, hinrichten. Er schrieb an die deutschen Fürsten, daß es sein Vorsatz sei, Ordnung und Ruhe in dem lang zerrütteten deutschen Reiche wieder herzustellen und den Unterdrückten Schutz und Sicher- heit wider die Gewaltthätigkeiten der Mächtigen zu verschaffen. Nun richtete Rudolph seine Macht gegen den stolzen und mächtigen Otto- k a r, König von Böhmen und Mähren und Herrn von Steyermark, Kärnthen und Kram, der sich weigerte, ihn als Kaiser anzuerkennen. Sein Uebermuth wurde jedoch hart gezüchtigt, indem er bei diesem Anlasse Schlacht und Leben verlor. Böhmen und Mähren gab Rudolph dem Sohne des Erschlagenen; Oesterreich aber, sowie Steyermark und Krain verlieh er mit Einwilligung der Reichs- fürsten seinen eigenen Söhnen Albrecht und Rudolph und wurde so der Stammvater des österreichischen Kaiserhauses. In seinem ganzen Betragen zeigte Rudolph die Einfachheit und Leutseligkeit eines wahrhaft großen Mannes. Er gönnte auch Leuten vom niedrigsten Stande Zutritt zu ihm. Als seine Diener einst einen armen Mann, der zu ihm zu kommen suchte, abweisen wollten, sagte er: „Bin ich darum König der Deutschen geworden, um mich vor ihnen zu verbergen?" — Nur vor Schmeichlern befahl er die *) Kühren, so viel als wählen, daher der Name Kurfürsten.

3. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 110

1861 - Stuttgart : Hallberger
110 T 39. Otto der Große. Heinrichs Sohn, Otto I., war seines großen Vaters würdiger Sohn. Wie Heinrich bei Merseburg (933), so schlug auch Otto die wiederkehrenden Ungarn 22 Jahre später aus dem Lechfelde bei Augsburg, und zwar so entscheidend, daß sie sich nicht mehr nach Deutschland wagten. Mehrere Große, und unter diesen selbst sein Bruder Heinrich, hatten sich gegen Otto wiederholt empört; allein sie wurden besiegt, und in folgender Erzählung ist uns ein schöner Zug der Großmuth und brüderlichen Liebe des Kaisers aufbewahrt worden. 40. Die Versöhnung. 1. Zu Quedlinburg im Dome ertönet Glockenklang, Der Orgel Stimmen brausen zum ernsten Chorgesang; Es sitzt der Kaiser drinnen mit seiner Ritter Macht, Voll Andacht zu begehen die heil’ge Weihenacht. 2. Hoch ragt er in dem Kreise, mit männlicher Gestalt, Das Auge scharf wie Blitze, von gold’nem Haar umwallt; Man hat ihn nicht zum Scherze den Löwen nur genannt, Schon Mancher hat empfunden die löwenstarke Hand. 3. Wohl ist auch jetzt vom Siege er wieder heimgekehrt, Doch nicht des Reiches Feinden hat mächtig er gewehrt; Es ist der eig ne Bruder, den seine Waffe schlug, Der dreimal der Empörung blutrotlies Banner trug. 4. Jetzt schweift er durch die Lande, geächtet, flüchtig hin, Das will dem edlen Kaiser gar schmerzlich in den Sinn; Er hat die schlimme Fehde oft bitter schon beweint. „0 Heinrich, o mein Bruder, was bist du mir so feind!“ 5. Zu Quedlinburg im Dome ertönt die Mitternacht, Vom Priester wird das Opfer der Messe dargebracht; Es beugen sich die Kniee, es beugt sich jedes Herz, Gebet in heil ger Stunde steigt brünstig himmelwärts. 6. Da öffnen sich die Pforten, es tritt ein Mann herein, Es hüllt die starken Glieder ein Büsserhemde ein, — Er 'schreitet auf den Kaiser, er wirft sich vor ihm hin, Die Knie' er ihm umfasset mit tiefgebeugtem Sinn.

4. Größeres Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in Bürgerschulen und höheren Unterrichtsanstalten - S. 41

1860 - Leipzig : Klinkhardt
41 der Päpste, deren Wahl er bestätigte, und gründete 968 das Erzbis- thum Magdeburg. Bergwerke auf dem Harze. Otto H. 973—983, führte Krieg mit Frankreich wegen Lothringen, machte Ansprüche auf Unteritalien wegen feiner Gemahlin Tbeophania, einer griechischen Prinzessin, wurde aber 982 geschlagen und ch in Rom 28 Jahre alt. — Otto Iii. 983 — 1002. Theophonia und Adelheid führten die Vormundschaft. Er bevorzugte griechische und römische Gebräuche, wollte Rom zur Hauptstadt erheben und starb 22 Jahre alt. — Heinrich Ii. (der Heilige), der Labme oder Huffeholz, 1002—1024, war freigebig gegen Geistliche. 1004 Aufruhr in Pavia. Salischc oder fränkische Kaiser 1024 — 1125. Konrad Ii., 1024 —1039, wurde in Mainz, Mailand und Rom gekrönt, vereinigte Burgund mit Deutschland, stiftete den Gottes- frieden (Mittwoch bis Montag Abend), suchte die Macht der Her- zoge zu schwächen und das Königthum zu befestigen. Erblichkeit der kleineren Vasallen. Sein Sohn Heinrich Iii. oder der Schwarze, 1039—1056, ein kräftiger Geist, fetzte 3 Päpste ab, erneuerte die kaiserliche Bestätigung der Papst- wahl, wurde Lehnsherr von Ungarn, 1 starb 39 Jahre alt. Sein Sohn Heinrich Iv., 1056—1106, von ausgezeichneten Anlagen, feu- rigem Muthe, rittterlichem Sinne, wurde von feiner Mutter Agnes, dann vom Erzbischöfe Hanno v. Köln und später v. Adelbert v. Bremen erzogen, durch welche letztere sein Charakter vergiftet wurde. Heinrich bedrückte die Thüringer und Sachsen, errichtete Burgen (Harzburg) und entriß Bayern Otto von Nordheim, das Welf erhielt. 1073 erschienen 60,000 Sachsen und Thüringer vor Goslar, erzwangen einen barten Frieden, rissen Burgen nieder, wurden aber 1076 bei Langensalza an der Unstrut geschlagen. Als Heinrich diesen Sieg mißbrauchte, wendeten sich die Sachsen an den Papst Gregor Vll., der wegen des Jnvestiturstreites des Kaisers Feind war. Heinrich sprach 1076 in Worms Gregors Absetzung aus, wurde dagegen vom Papste mit dem Banne belegt und mußte 1077 den 22. Jan. in Canossa auf dem Schlöffe der Markgräsin Mathilde von Toskana Abbitte leisten. — Nachdem fein Gegenkaiser, Rudolph von Schwa- den, 1080 in der Schlacht bei Merseburg geblieben war, belagerte Heinrich Rom dreimal und verjagte den Papst, der 1085 zu Salerno starb. Nachher von seinen Söhnen Konrad und Heinrich (V) bekriegt und von Letzterem bei Mainz gefangen genommen, starb er, kurz nach seiner Befreiung, 1106. Heinrich V., 1106 — 1125, letzter fränkischer Kaiser, ließ wegen des Jnvestiturstreites Paschall Ii. gefangen nehmen und schloß 1122 in Worms einen Vergleich mit dem päpstlichen Stuhle. Lothnr der Sachse 1125 —1137. Unter ihm gelangte der Welfe Heinrich der Stolze, Herzog von Bayern und Sachsen, zu außerordentlicher Macht, und es entstanden in Deutschland und Ita- lien die Parteien der Welken oder Guelfen und Ghibellinen

5. Größeres Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in Bürgerschulen und höheren Unterrichtsanstalten - S. 44

1860 - Leipzig : Klinkhardt
í 44 Richard von Cornwallis, f 1272, und Alfons X., König von Kasti- lien , waren Namenkönige. In diese Zeit siel der letzte Kreuzzug. 1244 war Jerusalem von den Türken wieder erobert worden. Ludwigs lx. von Frankreich Versuch (1248), es wieder zu erobern, mißglückte. Er gerieft) in Aegypten in Gefangenschaft und kehrte erst 1254 wieder zurück. 1270 landete er noch einmal in Tunis und starb daselbst. 1291 ging Acre, die letzte Besitzung der Christen in Palästina, verloren. Folgen der Kreuzzüge. 6 Millionen Menschen fanden ihren Tod. Verbindung der einzelnen Völker. Verbreitung der Kenntniß fremder Völker, Sprachen und Sitten. Hebung des Handels, des Bürger- und- Bauernstandes durch Schwächung des Adels. Verpflan- zung vieler Gewächse, namentlich der Obstarten, nach Europa. Allgemeines. a) Rechtspflege. Sehr oft Entscheidung durch Gewalt, Faustrecht. Die peinliche Gerichtsbarkeit wurde durch den Kaiser und dessen Pfalzgrafen ausgeübt. Die kleineren Fürsten hatten Landgerichte und Vögte. Oeffentliche Gerichtstage und Besprechung der Richter und Schöffen mit den Parteien. Sammlung geschriebener Gesetze seit Anfang des 18. Jahrhunderts; der Sachsen- und der Schwabenspiegel und das Kaiserrecht. — Entstehung heimlicher, stiller oder Vehmgerichte, auch Frei- oder Stuhlgerichte, zuerst in Westpha- len (Dortmund, später in Frankfurt, Trier rc.); Zeit: Dienstag (Ding — Gericht, Dingstag), Nachts; Ort: Wälder, Felsenhöhlen und unterirdische Gewölbe. Mitglieder: Stuhlherren, Freigrafen, Fcei- schöffen oder Schöppen (Beisitzer) und Frohnboten. Strafen: Landes- verweisung, Geld- und Leibesstrafen. b) Das Ritterwesen bildete sich aus in Spanien, Frankreich, Italien und Deutschland. Junker oder Bube, Knappe, Ritter. Har- nisch, Helm. Schild mit Wappen. Turnier. Fahrende Ritter. Ein- fluß des Ritterwesens: Ausbildung körperlicher Kraft und Gewandt- heit, Entstehung der Geschlechtsnamen und Wappen, der Volksfeste, Hebung der Tapferkeit, Heilighaltung des Ehrenwortes und der Freund- schaft, Schutz der Pilgrime. (Geistlicher Ritterorden, s. Kir- chengeschichte.) c) Handel. Mit Asien und Afrika Handel über Venedig, Genua, Pisa rc. Im Norden hoben sich Lübeck, Hamburg, Bremen rc. Handelsgegenstände: Eisen, Holzstämme, Pelzwerk, Salz, Fische rc. Unsicherheit der Landstraßen und Flußschifffahrt durch Raubritter. Lübeck und Hamburg schloffen 1241 einen Bund oder Hansa. Später kamen hinzu: Braunschweig, Stralsund, Danzig, Königsberg, Köln rc. Im Jahre 1300 bildeten 60 Städte, mächtiger als König- reiche, diesen Bund und eroberten Lissabon und Kopenhagen. Lübeck war Haupt des Bundes. Ausbildung der Gewerbe: Webereien, Tuchmacherkunst, Bleichen (Chemnitz), Glasereien (Nürnberg), Glasspiegel. Zunftein- richtungen. — Salz -, Silber- lfreiberg), Zinnbergwerke (Böhmen). — Magnetnadel und Baumwollenpapier kamen von den Arabern

6. Größeres Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in Bürgerschulen und höheren Unterrichtsanstalten - S. 46

1860 - Leipzig : Klinkhardt
46 und Tyrol vereinigte, — 1348 die Universität zu Prag gründete und 1355 unter schimpflichen Bedingungen in Rom gekrönt wurde. In der goldnen Bulle, Reichsgrundgesetz (1356), wurden folgende 7 Wahl- oder Kurfürsten bestimmt: Erzbischöfe von Mainz, Trier und Köln, König von Böhmen, Herzog von Sachsen-Wittenberg, Markgraf von Brandenburg und Pfalzgraf am Rhein. Großes Erdbeben. 1349 Pest („der schwarze Tod") in Italien, Frankreich und Deutschland. Geißler oder Flagellanten. Judenverfolgungen. — Karls Sohn Wenzel der Faule, 1378— 1400, als König von Böhmen bis 1419, ließ bei seiner Unthätigkeit Deutschland durch Kriege des Adels und der Städte zerrütten. Schwäbischer Städtebund. (1383 f Johann von Nepomuk.) Wenzel wurde 1400 als deutscher Kaiser abgesetzt. Ruprecht von der Pfalz, 1400 — 1410, war thätig, ohne viel ausrichten zu können. Sigismund, 1410 — 1437 (Wenzels Bruder), redlich, gutwillig, aber nicht fest genug. Die Kirchenversammlung zu Kostnitz (1414—1417), welche dem zerrütteten Kirchenzustande und dem päpstlichen Schisma ein Ende machen sollte, setzte Johann Xxiii. und zwei andere Päpste ab, erwählte Martin den V., und verurtheilte Johann Huß (s. Kirchen- geschichte) zum Feuertode. — Wegen Geldmangel versetzte Sigismund 1415 Brandenburg an den Burggrafen von Nürnberg, Friedrich von Hohenzollern (Stammvater der jetzigen preußischen Königs- familie). 1423 erhielt Friedrich der Streitbare, Markgraf zu Meißen und Landgraf von Thüringen, die sächsische Kurwürde und den Wit- tenberger Kreis. Während der Regierung Sigismunds begann in Frankreich das Haus Valois (1428) zu regieren, gegen welches aber England wegen seiner großen Besitzungen in Frankreich Ansprüche auf den Thron erhob, und dadurch einen Krieg veranlaßte, in welchem Jeanne därc (Fräulein von der Lilie) die Franzosen zum Siege, und den König, nach der Befreiung von Orleans, 1429 zur Krönung nach Rheims führte. Die Jungfrau von Orleans siel später den Engländern in die Hände und starb 1430 in Rouen den Feuertod. Albrecht Ii., 1437 — 1439, folgten, mit Ausnahme Karls Vii., nur Kaiser aus dem Habsburgischen Hause. — Unter dem friedlieben- den, aber unentschlossenen Friedrich Iii., 1440—1493, wurden Deutschlands Zustände im- mer mehr zerrüttet. Die Reichstage blieben erfolglos, weil statt der Fürsten Gesandte erschienen. Sein Sohn Maximilian, 1493 — 1519, ritterlich, aber verschwenderisch, brachte durch Verheirathung mit Marie, Tochter Karls des Kühnen von Burgund, welchen 1476 die Schweizer bei Granson und Murten geschlagen und 1477 bei Nancy getödtet hatten, die Niederlande an Oesterreich. Er hob durch Gründung des ewigen Landfriedens und des Reichskammergerichts in Frankfurt a. M. (dann in Speier und zuletzt in Wetzlar) das Faustrecht und das Vehmgericht auf, theilte Deutschland in 10 Kreise: Ober- und Niedersachsen, Westphalen,

7. Größeres Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in Bürgerschulen und höheren Unterrichtsanstalten - S. 39

1860 - Leipzig : Klinkhardt
39 tiers die Westgothen unter Alarich. Später regierten Schattenkönige. 732 schlug der Haushofmeister (major domus) Karl Martell die Mauren bei Poitiers, -s 741. Ihm folgte Pistill der Kleine, der Childerich Iii. vom Throne stieß, 752 von Bonifacius zum Könige gesalbt wurde, gegen die Longobarden zog und den Grund zum Kir- chenstaate legte, -s 768. Sein Sohn Karl der Große, 742 geb., kam 768 auf den Thron lkarl- mann -s 771), begann 772 die Sachsenkriege, eroberte die Eresburg und zerstörte die Jrmensä'ule, eroberte 774 das Longobardenreich unter Desiderius und ward König von Italien, hielt 777 einen Reichstag zu Paderborn, wo Abgeordnete des Emir von Saragossa erschienen, zog 778 nach Spanien (Roland), ließ bei Verden an der Aller 4500 Sachsen wegen Treulosigkeit enthaupten, machte 788 Bayern zur fränkischen Provinz, zog 791 — 799 gegen die Avaren und dehnte sein Reich bis an die Raab aus. Karl wurde 800 den ersten Weih- nachtsfeiertag von Papst Leo Iii. zum römischen Kaiser gekrönt, 804 schloß er mit den Sachsen Friede. Er gründete die Bisthümer Bremen, Verden, Minden rc., und die Städte Halle und Magdeburg gegen die Sorben; starb 814 und wurde im Münster zu Aachen beigesetzt. Sein Reich umfaßte Spanien vom Ebro, Frankreich, Italien, Schweiz, Niederlande, Deutschland bis an die Eider, Elbe, Saale und Raab. — Allgemeines: Jährlich zwei Reichsvecsamm- lungen. Gau-, Pfalz-, Mark- und Sendgrafen. Handel <Rhein- Donaukanal). Kirchengesang. Orgelspiel. Klosterschulen. Strenge Kinderzucht. Verdienste um die deutsche Sprache. Deutsche Monats- namen. Liebe zu den Wiffenschaften (Alkuin). — Karls Sohn Ludwig der Fromme, 814 — 840, schwach und unselbstständig, theilte 817 das Reich ? unter seine drei Söhne Lothar, Pipin und Ludwig, bevorzugte aber später Karl (den Kahlen), Sohn von seiner zweiten Gemahlin, Judith, und veranlaßte dadurch eine Empörung jener Drei, die ihn gefangen nahmen. In Freiheit gesetzt, gerieth er 833 aus dem Lügenfelde bei Colmar wieder in Gefangenschaft, mußte im Kloster zu Soissons öffentliche Kirchenbuße ablegen, kam wieder auf den Thron und starb tiefgebeugt in neuen Kämpfen mit seinen Söhnen. Diese, wegen Ländertheilung in neue Kriege ver- wickelt, vereinigten sich 843 zu Verdun zu einem Vertrage. Lo- thar erhielt als Kaiser Italien, Lothringen, Burgund und Friesland; Ludwig der Deutsche Deutschland bis an den Rhein, und Karl der Kahle Frankreich und Spanien bis an den Ebro. — (Lothars Familie starb bald aus, Italien wechselte oft mit seinen Fürsten, bis es 951 an Otto 1j kam. — Westscankreich, durch die Normannen zerrüttet, verlor 987 in Ludwig dem Einfältigen den letzten Karolinger, Hugo Cap et gelangte auf den Thron und wurde Stammvater der französischen Königsfamilie, (Capetingec.) Rechtspflege. Proben der Schuld und Unschuld, Gottesurtheile oder Ordalien. Feuer-, Waffer-, Kreuzprobe und gerichtlicher Zweikampf. Mehr Geld- als Todesstrafen und Verlust der Freiheit. Diebstahl

8. Größeres Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in Bürgerschulen und höheren Unterrichtsanstalten - S. 45

1860 - Leipzig : Klinkhardt
45 $u den Europäern — Arabische Ziffern. — Schlaguhren. Dukaten und Groschen geprägt. — Neugothischer Baustil. Ausbildung der Dichtkunst. Wandernde Sänger (Minnesänger). Sängerschulen. Kaiser aus verschiedenen Häusern. 1273 — 1519. Rudolph v. Habsburg, 1273 — 1291 , einfach, thatkräftig, großmüthig gegen persönliche Beleidiger, gerecht, hob den zerrütteten Zustand Deutschlands, entriß Ottokar von Böhmen (ff 1278 in einer Schlacht) Oesterreich, Steiermark, Kärnthen und Krain, belehnte da- mit 1282 seine Söhne und begründete die Macht des jetzigen öster- reichischen Kaiserhauses. Fünfjähriger Landfriede. Zerstörung vieler Raubburgen, Hinrichtung vieler Raubritter. Adolph v. Nassau, 1292—1298, kaufte Albrecht dem Unartigen Thüringen und Meißen ab, führte mit Friedrich dem Gebiffenen und Diezmann Krieg und starb in der Schlacht mit dem Gegenkönige Albrecht I. von Oesterreich (1298—1308), einem harten, ungerechten, ländergierigen Fürsten, welcher durch Reichsvögte (Her- mann Geß ler von Bruneck in der Zwingburg bei Altorf, und B eh- rin ger von Landenberg in Sacnem) die freien Reichsgebiete der Schweiz: Schwyz, Uri und Unterwalden zu unterjochen trachtete, und dadurch die Vecanlaffung zum Schweizerbunde (1307) gab. Werner Stauffacher aus Schwyz, Walter Fürst aus Uri und Arnold aus dem Melchthale in Unterwalden ver- schworen sich auf der Wiese Rütli am Vierwaldstätter See. (Hut auf dem Markte zu Altorf.) Wilhelm Tell, nach Küßnacht über den Vierwaldstädter See abgeführt, entfloh und erschoß Geßler. Den 1. Jan. 1308 wurden Landenbergs Burg und später andere Schlöffer genommen und zerstört. Auf dem Zuge gegen die Schweizer wurde Albrecht l. von seinem Vetter, Johann von Schwaben, an der Reuß ermordet. 1315 wurde Herzog Leopold von Oesterreich in der Schlacht bei Morgarten völlig geschlagen und der Schweizerbund für ewige Zeiten geschloffen. Die Schlacht bei Sempach 1386, in welcher Leopold von Oesterreich, Neffe des Vorigen, durch Arnold von Win- kelrleds Aufopferung völlig besiegt wurde, begründete vollends die Un- abhängigkeit der Schweiz. Heinrich Vii. von Luxemburg 1308— 1313. Sein Sohn Johann erhielt Böhmen und Mähren. Ludwig von Bayern 1314 — 46 (ff 1347) und Friedrich v. Oesterreich 1314—30. 1322 in der Schlacht bei Mühldorf in Bayern (Lchweppermann) wurde Friedrich von Ludwig gefangen und regierte, seit 1325 wieder frei, mit Ludwig gemeinschaftlich, ^uf dem ersten Kurvereine in Rhense am Rheine beschlossen die Fürsten: Der Kaiser ist, sobald die Wahl erfolgt, rechtmäßiger König und römischer Kaiser ohne des Papstes Bestätigung. Wegen Unzufriedenheit mit Ludwig wurde gewählt Karl 1^., 1347—1378, Enkel Heinrichs von Luxemburg, der mit Böhmen und Mähren noch Brandenburg, die Lausitz, Schlesien /

9. Handbuch über gemeinnützige Kenntnisse für Volksschulen - S. 192

1830 - Passau : Pustet
192 Vaterlands; Geschichte. 72. Wie behandelte Ludwig seinen gefangenen Ge- genkaiser Frie- drich? sprach er: »Gebt jedem Mann ein Ey, dem »frommen Schweppermann zwey." Ludwig behandelte seinen gefangenen Geg- ner nicht als Feind. Er setzte Friedrich in Frey- heit ohne Lösegeld. Friedrich entsagte der Reichs- krone und verhieß Ludwigen ewige Aussöhnung mit seinen Feinden zu erwirken. Gelange es ihm nicht, wolle er wieder in sein Gefängniß nach Trausnitz zurückkehren. Friedrichs Bemühen war eitel, und er- ging daher zum Könige nach München, wie er gelobt, sein Gefangener zu seyn. Herzlich em- pfing Ludwig den edlen Jugendfreund, theilte sofort mit ihm Tisch und Bett, und endlich auch Mitherrschaft. In den Kampf der Gegenkaiser hatte sich auch der Papst gemischt. Er bestätigte Keinen und verwarf Keinen, aber er sprach: »Vis zu »beygelegtem Zwiste gebühre dem heiligen Va- Daseyn d?r Gc- »ter als Oberhaupt der Christenheit die Ver- « - - »wesung des hauptlosen Reiches". Er er- klärte Ludwig als Anmasser, und befahl ihm, bey Strafe des Bannes, binnen drey Monaten der Herrschaft zu entsagen. Ludwig that es nicht, und der Papst sandte das Verdammungs - Urtheil au die Fürsten der Welt, kraft welchem Ludwig der Bayer ewig- lich der Reichs-Krone unfähig, und jeder in den Bann erklärt wurde, der dem strafwürdi- gen Sünder gehorche. Ludwig unterließ nicht, Versöhnung mit dem Papste zu suchen, — aber vergebens. Selbst mit Johannens Nachfolger, Benedikt Xii., der im Stillen des Kaisers Klugheit und Unschuld ehrte, und ihn wohl selbst den vor- trefflichsten Herrn auf Erden nannte, kam die Versöhnung nicht zu Stande. Der hochberühmte Ludwig erlebte die Wir- kungen des Interdikts nicht. Bey fröhlichem.der Bayer die 75. Wie benahm sich der Papst, da- nals Johann genkaiser Lud- wig und Frie- drich ? 74. Versuchte Lud- wig der Bayer sich vom Banne los zu machen? 75. Erlebte Ludwig
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