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1. Von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 38

1879 - Leipzig : Teubner
38 Bauernkrieg 1525. schlug und zersprengte mehrere derselben; ein Haufe schloß ihn ein und zwang ihn, sich auf Unterhandlungen einzulassen und feste Zusicherungen zu machen. Nun setzten die Bauern ihre Forderungen in 12 Artikeln auf und'verlangten ein Schiedsgericht, dem ihre Klagen vorgelegt würden. Das Schiedsgericht follte bestehen aus dem Herzog Ferdinand von Oestreich, dem Kurfürsten von Sachsen, Luther und Melan-chthon und einigen Predigern; in ihren Artikeln aber forderten die Bauern unter andern Abschaffung der Leibeigenschaft, Ermäßigung der Frohn- und Spanndienste und des Zehntens, Freigebnng der Jagd, des Vogel- und Fischsangs, der Holzung, eigene Wahl ihrer Pfarrer, und diese sollten das Wort Gottes lauter und rein nach dem Evangelium predigen. Ein Schiedsgericht, in welchem Ferdinand von Oestreich und Luther saßen, war nicht möglich, und Luther selbst wollte von den aufrührerischen Bauern nichts wissen, obgleich er die Bedrückungen, wodurch die Fürsten und Herrn den jetzigen Nothstand herbeigeführt hatten, mit harten Worten tadelte. „Ihr Fürsten und Herrn," sagte er, „schindet und schätzt, um eure Pracht und Hochmuth zu führen, bis der gemeine Mann nicht kann und mag länger ertragen". Da auf die Forderungen der Bauern nicht eingegangen ward, so erhoben sie sich, um die Gewährung derselben zu erzwingen, aller Orten mit erneuter Wuth, in Schwaben und Franken, am Rhein und in Lothringen, in Hessen und Thüringen, Steiermark, Tirol u. s. s. Ihre wilden Haufen zerstörten die Burgen, verbrannten die Klöster, stürmten die Städte, raubten und plünderten und verübten überall die rohesten Grausamkeiten. Denn vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht, muß auch der Unschuldige zittern. Ein „christlich evangelisches Heer", das der Schenkwirth Metzler ans den Bauern des Odenwaldes gebildet, eroberte in Verbindung mit einem Haufen des Neckarthales die Stadt Weinsberg, wo eine Menge schwäbischer Herrn mit ihren Frauen und Kindern und ihrer Habe Zuflucht gesucht hatte. Vor der Erstürmung hatten sich der Amtmann in der Stadt, der Graf von Helfenstein und mehrere Ritter Treulosigkeiten

2. Kleine braunschweigische Landeskunde - S. 45

1899 - Braunschweig [u.a.] : Wollermann
— 45 — Das Werla (Wehrlager) ist eine niedrige Anhöhe zwischen Burgdorf und Schladen, auf welcher ehemals die feste Burg Werla lag, iu denen die sächsischen Kaiser oft und gern wohnten. Als sich König Heinrich I. 924 vor den andringenden Ungarn hierher hinter die Sümpfe der Oker zurückgezogen hatte, gelang es der Besatzung der Burg, bei einem Ausfalle einen ungarischen Häuptling gefangen zu nehmen. Heinrich I. gab denselben nicht eher frei, als bis ihm die Ungarn einen neunjährigen Waffenstillstand gewährten. Jetzt ist die alte Burgstätte in Ackerland verwandelt, und nur eiu mächtiger Fels- block erinnert noch an die Stelle, wo die alte Kaiserpfalz gestanden hat. Weiter w. liegt Salzgitter (Saline) am Fuße der Bärenköpfe. Wie die Sage erzählt, wurde die dortige Salzquelle vou einem Schweine entdeckt, welches sich in derselben gewälzt hatte und nachher mit einer weißen Salzkruste be- deckt war. Bei Ringelheim wird unsere Bahnstrecke von der Linie Halber- stadt-Hildesheim gekreuzt. Hinter Ringelheim überschreitet die Bahn die schmutzige Innerste und erreicht bei Neuwallmodeu wieder brauuschweigisches Gebiet, 2. Thedel von Wallmoden. Bei Neuwallmodeu lag ehemals eine Burg, nach der sich ein adliges Geschlecht von Wallmoden nannte. Zu dieser Familie gehörte auch Thedel v. W., genannt Unvorferd, d. h. der Un- erfchrockene, der zur Zeit Heinrichs d. L. lebte. Als er einst ans die Jagd ritt, begegnete ihm, wie die Sage erzählt, eine Reiterschar, die von einem schwarzen Ritter auf eiuem schwarzen Rosse angeführt wurde. Die Begleiter waren Männer, die bereits längst verstorben waren. Einer von ihnen, der aus einer schwarzen dreibeinigen Gais ritt, lud Thedel ein, sich hinter ihm ans das Tier zu fetzeu und die Fahrt nach Jerusalem mitzumachen. Wenn er während der ganzen Reise und anch während des Aufenthaltes in der Grabeskirche in Jerusalem schweige, so werde der schwarze Anführer ihm seinen Rappen schenken. Wenn er unterwegs aber frage oder antworte, so werde ihm der Tensel den Hals umdrehen. Thedel machte die Fahrt mit, schwieg standhaft und erhielt das schwarze Zauberroß geschenkt. Er mußte es mit glühenden Kohlen und Dornreisern füttern und durfte niemand sagen, von wem er es er- halten habe. Als Thedel später auf diesem Rosse alle seine Gegner im Turniere am Hose Heinrichs d. £. zu Braunschweig überwand, überredeten diese den Herzog, des Morgens ein Federchen in seinen Bart zu stecken und den Ritter Thedel in die Finger zu beißen, wenn er es herausziehen wolle. Dann werde man sehen, daß Thedel hestig erschrecke und den Namen „Unvor- serd" nicht verdiene. Als aber Herzog Heinrich den Ritter beißen wollte, gab dieser ihm eine Ohrfeige und jagte: „Hätten mich Euer Gnaden nicht ge- bissen, so hätte ich Euer Gnaden nicht geschmissen." Herzog Heinrich schämte sich seiner That und sagte: „Ich habe eines Narren Rat befolgt, darum habe ich eines Narren Lohn empfangen." Thedel trat fpäter in den Orden der Schwertritter in Livland und besiegte anch hier alle feine Feinde. Als ihn nun der Ordensmeister einst sragte, woher er sein schwarzes Roß habe, mnßte ihm Thedel „bei des Gehorsams Pflicht" erzählen, daß er es vom Teufel geschenkt

3. Geschichtsbüchlein für Volksschüler - S. 12

1877 - Düsseldorf : Schwann
— 12 — ©rasen Karl von Anjou. Weil dieser aber tyrannisch regierte, beriefen die Italiener den inzwischen herangewachsenen Konradin. Vergebens warnte ihn seine Mutter; er zog nach Italien. Mit Jubel wurde er empfangen und hatte bald ein stattliches Heer. Bei Tagliacozzo aber wurde er von Karl geschlagen, durch Verratherei an den rachsüchtigen Fürsten ausgeliefert und auf dem Markte zu Neapel als Hochverräter hingerichtet. 1268. 14. Rudolf von Habsburg (1273—1291). Nach dem Tode des letzten Hohenstaufen (1254) trat in Deutschland ein Interregnum (Zwischenreich) ein. Im Jahre 1273 wählten die deutschen Fürsten den schweizerischen Grafen Rudolf von Habsburg zum Kaiser. Er war ein rechtschaffener und frommer Ritter, der kein Unrecht duldete. (Rudolf und der Priester.) Aber auch an Kriegstüchtigkeit fehlte es ihm nicht. Den stolzen König Ottokar von Böhmen, der ihn nicht anerkennen wollte, besiegte er in der Schlacht auf dem Marchfelde (1278), in welcher Ottokar selbst fiel. Mit Bewilligung der Fürsten gab Rudolf die Länder Oesterreich, Steiermark und Krain, welche Ottokar an sich gerissen hatte, seinem Sohne Albrecht zum Lehen und gründete dadurch das Habsburgisch-Oesterreichische Haus. Mit großer Strenge verfuhr er gegen die Raubritter. Viele derselben ließ er hinrichten und zerstörte ihre Schlösser. Er durchzog selbst das Reich und saß überall öffentlich zu Gericht. Man hat ihn den „Wiederhersteller Deutschlands" genannt — Sein Sohn und zweiter Nachfolger, Albrecht I., (1298—1308) versuchte die freie Schweiz zu unterjochen, was ihm jedoch nicht gelang. (Sage von Tell.) 15. Maximilian I. (1493—1519). Maximilian I. war ein deutscher Kaiser aus dem Hause Habsburg-Oesterreich, ein Mann von edler und ritterlicher Gesinnung. (Turnier zu Worms.) Deutschland verdankte ihm verschiedene, wohlthätige Einrichtungen. Den fortwährenden Fehden im Lande machte er ein Ende dadurch, daß er die Fürsten ewigen Landfrieden schwören ließ. Damit aber jeder sein Recht suchen und erlangen könnte, wurde ein Reichskammergericht eingesetzt und zu Frankfurt feierlich eröffnet. Zur bessern Handhabung der Ordnung theilte

4. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 121

1861 - Stuttgart : Hallberger
121 Und wie der fromme Bischof sie auf das Haupt ihm legt, Und Jedem wohl vor Freude das Herz im Busen schlägt; Da nah’n dem neuen König an dem Altare gleich Die Bitter, Herrn und Fürsten, die kühren in dem Beich*), Den Lehnseid ihm zu leisten, den Jeder gerne schwört, Den Jeder schon im Herzen ihm freudig hat gewährt. 1 Und wie er will empfangen auf’s Scepter ihren Eid, Da, sieh, das ist vergessen, ist nicht zum Dienst bereit. Basch langt er nach dem Kreuze und nimmt es vom Altar, Und reicht es mit den Worten des Reiches Fürsten dar: „Dies Zeichen hat erworben das Heil der ganzen Welt, „Das sei nun statt des Scepters, wenn’s euch, ihr Herrn, gefällt!“ Und es gefiel wohl Allen, und freudig schwuren All, — D’rauf „Heil dem frommen König!“ ertönt’s mit Einem Schall. (Frankl.) Rudolph war vor Allem bemüht, das gesunkene kaiserliche An- sehen Wieder herzustellen. Er nöthigte viele Große, die widerrechtlich eingezogenen Reichsgüter wieder herauszugeben, verkündigte einen all- gemeinen Landfrieden und strafte besonders die Raubritter mit aller Strenge. In Schwaben ließ er 5, in Thüringen aber 66 Raub- schlösser niederreißen, und 29 Räuber, die zu Ilmenau gefangen wurden, hinrichten. Er schrieb an die deutschen Fürsten, daß es sein Vorsatz sei, Ordnung und Ruhe in dem lang zerrütteten deutschen Reiche wieder herzustellen und den Unterdrückten Schutz und Sicher- heit wider die Gewaltthätigkeiten der Mächtigen zu verschaffen. Nun richtete Rudolph seine Macht gegen den stolzen und mächtigen Otto- k a r, König von Böhmen und Mähren und Herrn von Steyermark, Kärnthen und Kram, der sich weigerte, ihn als Kaiser anzuerkennen. Sein Uebermuth wurde jedoch hart gezüchtigt, indem er bei diesem Anlasse Schlacht und Leben verlor. Böhmen und Mähren gab Rudolph dem Sohne des Erschlagenen; Oesterreich aber, sowie Steyermark und Krain verlieh er mit Einwilligung der Reichs- fürsten seinen eigenen Söhnen Albrecht und Rudolph und wurde so der Stammvater des österreichischen Kaiserhauses. In seinem ganzen Betragen zeigte Rudolph die Einfachheit und Leutseligkeit eines wahrhaft großen Mannes. Er gönnte auch Leuten vom niedrigsten Stande Zutritt zu ihm. Als seine Diener einst einen armen Mann, der zu ihm zu kommen suchte, abweisen wollten, sagte er: „Bin ich darum König der Deutschen geworden, um mich vor ihnen zu verbergen?" — Nur vor Schmeichlern befahl er die *) Kühren, so viel als wählen, daher der Name Kurfürsten.

5. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 196

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
196 Vi. Das Deutsche Reich zu Ende des Mittelalters. entgegnete: Kinder, es hat mich schon oft gereut, da ich zu strenge war, nie aber wird es mich gereuen, da ich zu gut gewesen bin." Fest und treu hielt er, was er versprochen, und noch lange sagte man, wenn jemand sein Wort nicht hielt: Der hat Rudolfs Red-lichkeit nicht." Nach 18jhriger segensreicher Regierung starb er zu Germers-heim am Rhein und wurde zu Spei er beigesetzt. 2. Der Schweizer Freiheitskampf. In der Besorgnis, die Macht des Habsburgischen Hauses mchte zu groß werden, wenn die Kaiserwrde ununterbrochen bei demselben bliebe, whlten die Fürsten nach Rudolfs Tode nicht dessen Sohn 12911298] Albrecht, sondern den Grafen Adolf von Nassau zum Kaiser. Da sich dieser indes mancherlei Ungerechtigkeiten schuldig machte und sich gleichzeitig die Feindschaft des einflureichen Erz-bischofs von Mainz zuzog, so sprachen schon nach einigen Jahren mehrere der Fürsten seine Absetzung aus und whlten an seiner Statt Albrecht von sterreich. Bei Gllheim am Donnersberge kam es zwischen beiden Gegnern zur Schlacht, in welcher Adolf Reich und Leben verlor. 12981308] Albrecht I. besa von seines Vaters hohen Eigen-schaften nur dessen Tapferkeit. Er hatte ein ernstes, strenges, sogar abstoendes Wesen. Wohl suchte er die Macht seines Hauses zu vergrern, aber auch in den Landen der schweizerischen Eidgenossen, die sich in die westlichen Besitzungen der Habsburger hineinschoben, herrschte während seiner Regierung Friede und Ordnung. Die sptere Sage aber erzhlt: Um ihnen ihre Selbstndigkeit zu verleiden und sie der sterreichischen Herrschaft geneigter zu machen, schickte ihnen Albrecht Vgte, die im Namen des Reiches die Ge-richtsbarkeit auszuben hatten, die aber in der bermtigsten Weise schalteten und walteten. Am rgsten trieben es Geler von Knacht, der der Schwyz und Uri, und Beringer von Landenberg, der der Unterwalden gesetzt war. Auf die Klagen des Volkes er-widerte der Kaiser, es drfe ja nur sterreichisch werden, und alle Bedrckungen wrden ein Ende haben. Doch den Bauern erwuchs in der frischen Luft ihrer Berge ein lebendiges Gefhl fr Freiheit: was dem hochverehrten Rudolf vielleicht mglich gewesen wre, das milang gnzlich dem harten Sohne. Als der bermut der Vgte den hchsten Grad erreicht hatte, traten, wie die Sage Weiler berichtet, drei angesehene Männer, Walther Fürst, Werner Stanffacher und Arnold von Melchthal, im Hanse des erstereu zusammen, um des Landes Not zu besprechen. Alle

6. Geschichtsbilder für Volksschuloberklassen und Schulaspiranten - S. 40

1905 - Nagold : Zaiser
40 verbot und den sogenannten ewigen Landfrieden" ein-fhrte; alle Hndel sollte das Reichskammergericht schlichten Deutschland wurde in 10 Kreise eingeteilt und jedem Kreis em Hauptmann vorgesetzt, welcher den Landfrieden erhalten und die Stenern einnehmen mute. Durch den Grafen von Thuru und Taxis lie Maximilian das Postwesen neu einrichten. Graf Eberhard V von Wrttemberg machte er m Worms zum Herzog, 1495. Maximilians Sohn hatte die spanische Thronerbin geheiratet, starb aber bald. Dieser Ehe entsprote der sptere Kaiser Karl V (15191556), welcher unter seinem Zepter Deutschland und Spanien nebst Amerika vereinigte (in seinem Reich ging die Sonne nicht unter"). ^3+ b) Zustnde im Mittelalter. -i as Ritteruiesen: Vom 714. Jahre wurden die Knaben der Edlen (Pagen) im Ringen, Reiten, Singen n. s. lu. unterrichtet, und dienten bei Tische. Dann traten sie als Knappen in den Dienst eines Grafen, erhielten ein Schwert und lernten jetzt die Waffen gebrauchen. Mit ihrem Herrn durften sie in den Krieg und zum Turuier ziehen. War der Knappe 21 Jahre alt, so fand in der Kirche in feierlicher Weise der Ritterschlag statt. Ein lterer Ritter gab dem jungen Mann mit dem flachen Schwert oder der Hand 3 leichte Schlge auf Hals oder Nackeu und ber-reichte ihm Schwert, Panzer, Helm u., f. w. Eidlich gelobte der Ritter: der Tugeud zu lebeu, der Kirche und dem Lehens-Herrn treu zu bleiben und die Schwachen und Unschuldigen beschtzen zu wollen. Auf ihren Burgen fhrten die Ritter ein angenehmes Leben: Jagd, Ritterspiele oder Turniere und frhliche Festgelage wechselten miteinander ab. Die Turniere wurden vor vielen Zuschauern abgehalten. Knieend empfing der Sieger aus den Hnden eines Edelfruleins eine goldene Kette oder dergl. Nicht selten vergaen manche Ritter ihren Schwur und wurden zu Wegelagerern oder Raubrittern. (Zeit des Faustrechts.) 2. Frondienste. Unter den Gterbesitzern unterschied man freie Bauern" und hrige Bauern" oder Leibeigene". Letztere besaen keinen eigenen Gruud und Boden und ge-hrten mit Leib und Gut ihrem Fürsten oder Herrn, der

7. Geschichtsbilder für Volksschuloberklassen und Schulaspiranten - S. 81

1905 - Nagold : Zaiser
- 81 - wurde zwar ein Friede geschloffen, er war aber nur von kurzer Dauer. In dieser Zeit schloffen die Grasen und Ritter mit Eber-hard den Lwenbund", um durch denselben die Städte im Zaum zu halten. Im Jahr 1388 brach der Krieg aufs neue aus. Die Städte Reutlingen, Augsburg und Ulm (durch die Erfolge der Schweizer bei Sempach ermutigt) machten wieder Einflle in das Gebiet Eberhards. Die wrttemb. Bauern im Gu flchteten ihre Habe in den festen Kirchhof zu Dffingen. Eberhard zog schnell herbei und erfocht einen glnzenden Sieg. Graf Ulrich kmpfte wie ein Lwe, um seine Ritterehre wieder zu erlangen. Durch seinen Tod war aber der Sieg teuer erkaust. Zum Sieg trugen auch der Graf von Wunnenstein und der Vogt von Herrenberg bei. Diese Waffenbrderschaft hinderte Wolf aber nicht, auf dem Heim-weg Eberhard eine Schafherde zu rauben. Whrend der Rckkehr nach Stuttgart erhielt Eberhard die frohe Nachricht, da ihm ein Urenkel geboren sei (Eberhard Iv): Im Jahr 1888 wurde dem Grafen Ulrich bei Dffingen ein Denkmal gesetzt. 6. Eberhard im Bart, H57(06. Der letzte und edelste Graf von Wrttemberg war Eberhard im Bart. Er regierte 14571496 und war erst 14 Jahre alt, als er die Regierung antrat. Trotz seiner vorzglichen Geistesgaben war wenig fr seine Bildung geschehen. Im Jahr 1468 unternahm er eine 6 Monate dauernde Pilgerfahrt in das gelobte Land. Mit dem Wahlspruch: Ich wags!" trat er die Reise an. Er wollte mit der Pilgerfahrt nicht nur seine Kenntnisse erweitern, sondern nach damaliger Meinung auch seine Jugendsnden abben. Ein ans dieser Fahrt gepflcktes Weidornreis pflanzte er auf dem Einsiedel bei Tbingen an. Eberhard bewies sich als ein treuer Vater feines Volkes; auch feine Gemahlin Barbara von Mautua war eine fromme Frau. Eberhard hatte stets gelehrte Männer bei sich, um feine Kenntnisse zu erweitern, z. B. Georg von Ehingen. Sein schnstes Werk ist die Stiftung der Universitt in Tbingen 1477. Diese steht heute noch in hoher Blte. Eberhard im Bart hatte feine Residenz in Urach. Sein Vetter, Eberhard der Jngere, welcher in Stuttgart die andere Hlfte des Landes regieren sollte, war ein leicht- 6

8. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufischen Kaisern - S. 61

1914 - Leipzig : Voigtländer
Friedrich I., Barbarossa. 61 Heinrich der Löwe — Gerrnanisierung der Ostsee-Länder. (gelmolit:) Damals herrschte Friede im ganzen Slawenland, und die festen Plätze, die der Herzog (Heinrich der Löwe) nach dem Rechte des Krieges im Lande der Obotriten in Besitz genommen hatte, begannen, von den Ansiedlern, die ins Land gekommen waren, bewohnt zu werden. Statthalter dieses Landes war Gun-celin, ein tapferer Mann und ein Freund des Herzogs. Ebenso brachte Heinrich, Graf zu Racesburg, das im Lande der Polaben*) liegt, eine Menge Leute aus Westfalen herbei, die das Land der Polaben bewohnen sollten, und verteilte das Land unter sie nach herkömmlichem Maße. Und sie bauten Kirchen und lieferten den Zehnten von ihren Früchten zum Dienst der Kirche. — Die Macht des Herzogs ward größer, als die aller seiner Vorgänger, und er ward der Fürst der Fürsten des Landes. Und er beugte den Nacken der Empörer und brach ihre Burgen, vertilgte die Räuber, sicherte den Landfrieden, erbaute starke Festen und erwarb ungeheuren Besitz. — Weil aber der Ruhm Neid erzeugt und in menschlichen Dingen nichts Dauerndes ist, so sahen auf den so großen Namen des Helden alle Fürsten Sachsens mit Scheelsucht hin. Denn die Macht Heinrichs, der durch das doppelte Herzogtum in Bayern und Sachsen über alle hoch erhaben dastand, l*m eben deshalb allen, sowohl Fürsten als Edlen Sachsens, unerträglich vor. Allein die Furcht vor dem Kaiser hemmte die Hand der Fürsten, daß sie ihre Absichten nicht verwirklichten. — Damals schickte Heinrich (der Löwe), der Herzog von Bayern und Sachsen, Gesandte nach England, und sie brachten die Tochter (Mathilde) des Königs von England (Heinrichs Ii.) mit vielem Golde und Silber und großen Schätzen heim, und der Herzog bekam sie zur Gemahlin. — Der König der Dänen, dem endlich das Unglück seines Volkes klar ward, sah ein, daß der Friede ein Segen ist, und schickte Gesandte an den tapferen Herzog mit der Bitte, ihm zu freundlicher Besprechung eine Zusammenkunft an der Egdora (Eider) zu gewähren. Demnach erschien der Herzog an dem zur Unterhandlung erbetenen Orte, und der König der Dänen eilte ihm entgegen und zeigte sich bereit, in allem den Wünschen des Herzogs nachzukommen. So wurde die Freundschaft unter ihnen erneuert, und den Slawen verboten, fortan Dänemark anzugreifen. — Das ganze Gebiet der Slawen, das an der Egdora, wo die Grenze des Dänenreiches ist, beginnt und sich zwischen dem Baltischen Meere und der Elbe hin durch weite Länderstrecken bis nach Zwerin (Schwerin) ausdehnt, dies Ge- *) „an der Elbe wohnend" — Wenden.

9. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufischen Kaisern - S. 25

1914 - Leipzig : Voigtländer
Konrad Ii. 25 Beschützer des Vaterlandes. Diesem Vorschlage schlossen sich die anderen Erzbischöfe und die übrigen Männer des geistlichen Standes ohne Bedenken an. Der jüngere Kuno verhandelte ein wenig mit den Lothringern, dann kam er sofort zurück und wählte mit größtem Eifer jenen zum Herrn und König, worauf ihm der König die Hand reichte und ihn neben sich Platz nehmen ließ. Dann wiederholten alle von den einzelnen Teilen des Reiches immer von neuem denselben Wahlspruch; die Menge ruft Beifall, alle waren in der Wahl des Königs mit den Fürsten eines Sinnes, alle verlangten den älteren Kuno; bei ihm verharrten sie, ihn zogen sie ohne Bedenken allen Machthabern vor, und ihn hielten sie für den der Königsgewalt würdigsten und verlangten, daß ohne Verzug seine Weihe stattfinde. Die Kaiserin Kunigunde brachte freudig die königlichen Insignien dar, die Kaiser Heinrich ihr hinterlassen hatte, und bestätigte ihm die Herrschaft, so weit ihr Geschlecht es vermag. — Als die Wahl beendigt war, eilten alle mit größter Freudigkeit, den König nach Mainz zu geleiten, damit er dort die hochheilige Salbung empfange. Sie gingen frohen Sinnes, die Geistlichen sangen Hymnen, die Laien stimmten Lieder an, beide auf ihre Art. Solchen Preis hat meines Wissens Gott von den Menschen an einem Tage und an einem Orte noch nicht empfangen. Römerzug (1026). Zu derselben Zeit verabredeten sich, vom Teufel, dem Friedensstörer, angestiftet, Herzog Ern st von Alamannien, Herzog Kuno von Franken und Friedrich, Herzog von Lothringen, mit noch vielen anderen gegen den König Konrad, und wiewohl sie vieles unternahmen und viele vergebliche Befestigungsanstalten ins Werk setzten, so erreichten sie nichts, als ihr eigenes künftiges Unheil. Denn sie sämtlich geringschätzend beschloß König Konrad, mit Heeresmacht nach Italien zu ziehen. Aber Herzog Ernst, der ihn demütiglich bis nach Augsburg begleitete, wurde auf Verwendung seiner Mutter, der Königin Gisela, und seines noch ganz kleinen Bruders Heinrich und anderer Fürsten nach langer Weigerung des Königs mit Mühe wieder zu Gnaden angenommen. — Im Anfang des Jahres der Geburt Christi 1027 feierte König Konrad in der Stadt Jvrea das Geburtsfest des Herrn. Dorthin waren Gesandte Rudolfs, des Königs von Burgund, gekommen mit dem Versprechen, daß jener zur Wahl und Kaiserkrönung des Königs Konrad nach Rom kommen werde; das nahm der König mit Dank an, und nachdem er die Gesandten mit Geschenken entlassen hatte, setzte er selbst über den Po und trat den Zug nach Rom an. — So wurde denn der König Konrad in

10. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufischen Kaisern - S. 17

1896 - Leipzig : Voigtländer
Konrad Ii. 17 allen übrigen hatte, rief, vom Volke um feine Meinung gefragt, mit überfchwellendem Herzen und freudiger Stimme, und wählte den älteren Kuno zu feinem Herrn und König, zum Lenker und Beschützer des Vaterlandes. Diesem Vorschlage schlossen sich die anderen Erzbischöse und die übrigen Männer des geistlichen Standes ohne Bedenken an. Der jüngere Kuno verhandelte ein wenig mit den Lothringern, dann kam er sofort zurück und wählte mit größtem Eifer jenen zum Herrn und König, worauf ihm der König die Hand reichte und ihn neben sich Platz nehmen ließ. Dann wiederholten alle von den einzelnen Teilen des Reiches immer von neuem denselben Wahlspruch: die Menge ruft Beifall, alle waren in der Wahl des Königs mit den Fürsten eines Sinnes, alle verlangten den älteren Kuno; bei ihm verharrten sie, ihn zogen sie ohne Bedenken allen Machthabern vor, und ihn hielten sie für den der Königsgewalt würdigsten und verlangten, daß ohne Verzug seine Weihe stattfinde. Die Kaiserin Kunigunde brachte freudig die königlichen Insignien dar, die ihr Kaiser Heinrich hinterlassen hatte, und bestätigte ihm die Herrschaft, so weit ihr Geschlecht es vermag. — Als die Wahl beendigt war, eilten alle mit größter Freudigkeit, den König nach Mainz zu geleiten, damit er dort die hochheilige Salbung empfange. Sie gingen frohes Sinnes, die Geistlichen fangen Hymnen, die Laien stimmten Lieder an, beide auf ihre Art. Solchen Preis hat meines Wissens Gott von den Menschen an einem Tage an einem Orte noch nicht empfangen. Römerzug. Zu derselben Zeit verabredeten sich, vom Teufel, dem Friedensstörer, angestiftet, Herzog Ernst von Ala-mannien, Herzog Kuno von Franken und Friedrich, Herzog von Lothringen, mit noch vielen anderen gegen den König Konrad, und wiewohl sie vieles unternahmen und viele vergebliche Befestigungsanstalten ins Werk setzten, so erreichten sie nichts, als ihr eigenes künftiges Unheil. Denn sie sämtlich geringschätzend beschloß König Konrad, mit Heeresmacht nach Italien zu ziehen. Aber Herzog Ernst, der ihn demütiglich bis nach Augsburg begleitete, wurde auf Verwendung seiner Mutter, der Königin Gisela, und seines noch ganz kleinen Bruders Heinrich und anderer Fürsten nach langer Weigerung des Königs mit Mühe wieder zu Gnaden angenommen. — Im Anfang des Jahres der Geburt Christi 1027 feierte König Konrad in der Stadt Jvrea das Geburtsfest des Herrn. Dorthin waren Gesandte Rudolfs, des Königs von Burgund, gekommen mit dem Versprechen, daß jener zur Wahl und Kaiferkrönung des Königs Konrad nach Rom kommen werde; das nahm der König mit Dank an, und nachdem er die Gesandten mit Geschenken entlassen, fetzte er selbst über den Po und trat den Zug nach Rom an. — So wurde denn der König Konrad in demselben genannten Jahre, Seoin, Geschichtliches Quellenbuch. V. 2
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