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1. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 162

1888 - Leipzig : Teubner
- 162 - Kaiser der Franzosen erklrt, durch Volksabstimmung besttigt, vom Papst Pius Vii. am 2. Dezember in Paris gesalbt. 1805 krnt er sich in Mailand mit der eisernen Krone zum König von Italien; sein Stiefsohn Eugen Beauharuais Vicekuig von Italien. Die Errungenschaften der Revolution waren damit fr Frank-reich verloren. Das Kaisertum kehrte zu der absoluten Re-gierung des alten Knigtums und seinen Formen zurck (der neue Adel). Das Kaisertum Napoleons I. . 210, Der Friede, den auch Rußland (1801) und England (1802) mit Frankreich gemacht hatten, war nicht von Bestand. Die Eng-lnder gaben Malta nicht heraus. Napoleon, auerdem gereizt durch die englische Presse, bedrohte England mit einer Landung von Boulogne aus und besetzte Hannover. Der englische Minister Pitt brachte die dritte Koalition 1805 zwischen England, Rußland, Ostreich und Schweden zur Herstellung des europischen Gleichgewichts zusammen. Preußen, wo seit 1797 Friedrich Wilhelm Iii. herrschte, beharrte auf seiner Neutralitt. Napoleon geht in Eilmrschen nach Oberdeutschland, verbndet sich mit Bayern, Wrttemberg, Baden, Hessen, Nassau und zwingt die streicher in Ulm zur Ergebung (Verletzung des neutralen ansbachischen Gebiets von Preußen durch Bernadotte!). 1805 (Oktober) vernichtet Nelson die franzsische und spanische Flotte bei Trafalgar und fllt. Murat besetzt Wien. Napoleon schlgt am 2. Dezember 1805 die Russen und streicher in der Drei-Kaiser-Schlacht von Austerlih. Ostreich tritt im Frieden zu Preburg Venetien an Italien ab, Tirol an Bayern, wofr es Salzburg erhlt. Bayern und Wrttem-berg Knigreiche. Die Bourbouen in Neapel, die die Landung einer russisch-englischen Flotte zugelassen hatten, werden entthront (La dynastie de Naples a cesse de regner"); Napoleons Bruder Joseph König von Neapel, Ludwig (Gemahl der Hortense Beanharnais) König von Holland. 1806 Napoleon Protektor des Rheinbundes (Bayern, Wrttem-berg, Baden, Hessen-Darmstadt, Nassau u. a.).

2. Von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 51

1879 - Leipzig : Teubner
Schmalkaldischer Krieg 1546—47. 51 und es folgten demselben die trauernden Bürger mit Weibern und Kindern. Auf Anordnung des Kurfürsten wurde die Leiche in der Schloßkirche bestattet. Ueber der Ruhestätte ward eine noch vorhandene Grabschrift auf einer messingenen Tafel angebracht. Der Schauplatz des Schmalkaldifchen Krieges war im ersten Jahre hauptsächlich Süddeutschland, dessen Städte zum großen Theil dem Schmalkaldischen Bunde angehörten, wie Augsburg, Ulm, Straßburg, Konstanz, Reutlingen n. a. Der Kaiser hatte Anfangs seine Truppen noch nicht zusammen; er stand bei Regensburg mit nur 9000 Mann und wartete noch auf bedeutende Verstärkungen aus Italien und den Niederlanden, während ein beträchtliches Heer der oberdeutschen Städte schon kampfbereit dastand, unter Ausühruug des kriegserfahrenen und energischen Sebastian Schärtlin von Bürdenbach. Dieser hatte schon die Ehrenberger Klause m Tyrol erobert und den wichtigen Paß besetzt, wodurch der Kaiser von Italien abgeschnitten ward und die aus Italien heranziehenden Truppen aufgehalten werden konnten. Er beabsichtigte einen raschen Angriff auf den Kaiser selbst, solange derselbe seine Truppen noch nicht verstärkt habe; allein die Bundesräthe, die zu Ulm tagten, wollten mchts wagen. Sie befahlen Schärtlin, das bairische Gebiet nicht zu verletzen und Throl zu räumen, da die Herzoge von Baiern und von Oestreich den Krieg noch nicht erklärt hätten. Als im August der Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen, der Sohn des 1532 verstorbenen Kurfürsten Johann, und der Landgraf Philipp von Heffen, welche beide mit der Acht belegt waren, sich mit dem Heere der süddeutschen Städte vereinigt hatten, dauerte das Zaudern fort, obgleich das Heer der Verbündeten dem kaiserlichen weit überlegen war. Der Kayer verschanzte sich unter den Kanonen von Ingolstadt, wo chn die Verbündeten eine Zeitlang beschossen. Aber die Uneinigkeit der Führer und theilweise Zaghaftigkeit verluderten ste, einen großen Entschluß zu fassen. Der Kaiser konnte nnterdeß beträchtliche Streitkräfte an sich ziehen, und Winter herannahte, war von seinen Gegnern soviel

3. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 67

1872 - Heidelberg : Weiß
des öffentlichen Gottesdienstes wieder ein; die allgemeine Glaubensfreiheit wurde jedoch nicht beschränkt. Die Bischöfe erhielten statt Güter anständige Gehalte; die Klöster dagegen wurden nicht wieder hergestellt. Auch der öffentliche Unterricht begann wieder, und titele neue Schulen wurden errichtet. Zur Beförderung dev Kerstin o ließ er Straßen und Kanäle anlegen. Auf diese Weise gewann er das Volk für sich. Die geäugstigten Gemüter atmeten wieder freier auf, und der 91 tune des ersten Konsuls wurde bott tausend Lippeu mit Segen genannt. Durch seine glänzenden Siege über die Feinde der Republik und durch die Eroberung neuer Pro-binzeii schmeichelte er dem Ehrgeiz der französischen Nation. Solche Umstände begünstigten fein Streben nach der Alleinherrschaft. Doch mar ver Königstitel noch amsehr berhaßt; daher sollte ein großes fränkisches Reich hergestellt werden wie zu Zeiten Karls des Großen. Napoleon ließ sich auch wirklich zum Kaiser erwählen und [180 i am 2. Dezember 1804 wnrde er als Napoleon I. bom Papste in der Notre-Dame-Kirche zu Paris gekrönt. Der Kaiserkrone fügte er im folgenden Jahr die lombardische Königskrone bei. So hatte dieser außerordentliche Mann, erst 35 ^Iahre alt, das glanzbolle Ziel seines Ehrgeizes erreicht. Aber Herrschsucht ließ den Übermütigen nicht ruhen. In ganz Enropa sollte nur fein Wille gelten. Dadurch berwickelte er sich in fortwährende Kriege. Rußlaud und Großbritannien erkannten den neuen Kaiser nicht an und brachten eine dritte Verbindung (dritte Coalition 1805) gegen Napoleon zustande , an der fast alle europäische» Staaten teil nahmen. Nur Preußen blieb,unthätig (neutral). - . .. Napoleon eilte mit einem Heere über den Rhein, nah nt in Ulm ein österreichisches Heer gefangen und zog ohne Widerstand in Wien ein. Bei Austerlitz, unweit Brünn, stunden die bereinigten russischen und österreichischen Heere. Napoleon errang hier einen so glänzenden Sieg (Dreikaiferfchlacht), daß Österreich im Frieden zu Preßburg Venedig, Tyrol und Vorderösterreich an [1805 Napoleon und feine Verbündeten abtrat. Bald darauf stiftete Napoleon den sogenannten Rheinbund. Sechzehn deutsche Fürsten, darunter die von Bayern, Württemberg, Baden und Hessen-Darmstadt, trennten sich nämlich born deutschen Reiche und erkannten Napoleon als Pro? tektor, d. i. als Beschützer an. Sie besprachen ihm dafür in allen feinen Kriegen freizustehen. Dadurch war das deutsche Reich aufgelöst, und Franz Ii., der letzte deutsche Kaiser aus dem Habsburger Haufe, legte jetzt die Kaiserkrone nieder, nachdem er schort [180#i zwei Jahre borher den Titel eines Erblassers bou Österreich angenommen batte.

4. Deutsche Geschichte mit besonderer Berücksichtigung der allgemeinen - S. 71

1918 - Leipzig : Hirt
— 71 — Sache. Im Frühling des Jahres 1813 begann der große Entscheidungs- 1813. kämpf. Bei Lützen behauptete Napoleon das Schlachtfeld. Auch in der zweiten Schlacht bei Bautzen trug Napoleon den Sieg davon. Die während des nun folgenden Waffenstillstandes angeknüpften Friedensunterhandlungen scheiterten an seinem Stolze und Übermute. 2. Wie Napoleon in blutigem Ringen überwunden und abgesetzt wurde. Da stellten sich auch Österreich, England und Schweden auf Rußlands und Preußens Seite. Drei große Armeen bedrohten Napoleon, der sein Quartier in Dresden aufgeschlagen hatte. Hier siegte derselbe zwar noch einmal über die böhmische Hauptarmee, drei Tage zuvor aber hatte Bülow einen französischen General bei Groß beeren geschlagen, während Blücher am Tage von Dresden an der Katzbach siegte und Kleist bei Nollendors (nordöstlich von Teplitz) ein französisches Korps vernichtete. Bei Bennewitz (südlich von Berlin) errang Bülow einen neuen glänzenden Sieg. Napoleon, dem jetzt auch Bayern den Rücken kehrte, gab seine Stellung bei Dresden auf und vereinigte alle seine Armeekorps in der Ebene von Leipzig. Die dreitägige Völkerschlacht (16., 18., 19. Oktober) brach seine Macht in Deutschland. Nun führte er den Rest seiner Truppen, ohne daß ihn der bayrische General Wrede bei Hanau aufzuhalten vermochte, über den Rhein nach Frankreich zurück. Die Verbündeten überschritten den Rhein, nach mannigfach wechselndem Kriegsglück zogen dieselben am 31. März 1814 als Sieger in Paris ein. Napoleon mußte in 1814. feine Absetzung willigen; man ließ ihm den Kaisertitel und wies ihm die kleine Insel Elba zum Wohnsitze an. Frankreich, das wieder zum Königreich umgewandelt wurde, erhielt an Ludwig Xviii., dem Bruder des hingerichteten Ludwig, einen neuen Regenten. Mit ihm schlossen die Sieger einen großmütigen Frieden. Iv. Napoleons Ende. 1. Wodurch die staatlichen Verhältnisse Europas neu geregelt wurde». Am Ende des Jahres 1814 traten die europäischen Fürsten in Wien zu einem Kongreß zusammen, um die gestörten politischen Verhältnisse neu zu ordnen. Spanien und Portugal wurden ihren rechtmäßigen Herrschern zurückgegeben, auch in Italien erhielten die von Napoleon vertriebenen Fürsten ihre ehemaligen Besitzungen zurück. Das Herzogtum Warschau wurde als Königreich Polen mit Rußland verbunden. Österreich verlor zwar seine früheren niederländischen Provinzen (— Belgien), empfing aber von Bayern Tirol und Salzburg zurück und wurde außerdem durch Oberitalien bis zum Po und Tessino (—das lombardisch-venetianische Königreich), sowie durch Jllyrien und Dalmatien entschädigt, Belgien und Holland wurden zu einem Königreich der Niederlande vereinigt und demselben das zu Deutschland gehörige Großherzogtum Luxemburg hinzugefügt. Preußen nahm die im Tilsiter Frieden abgetretenen deutschen Landesteile zurück und er--hielt außerdem Westfalen und die Rheinprovinz. Sachsen wurde 1815 ifilo. geteilt; die größere Hälfte siel ebenfalls an Preußen; nur die kleinere blieb unter dem alten Namen Königreich Sachsen bestehen. Bayern erhielt die Rheinpfalz. Hannover wurde ein Königreich; Weimar,

5. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 317

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
3. sterreichs Kmpfe in den J. 1805 u, 1809. Auflsung d. Deutschen Reiches. 317 die Entscheidung herbeigefhrt und in der Dreikaiserschlacht" auch Franz Ii. und Alexander I. von Rußland befanden sich bei ihren Heeren bei Austerlitz (sdstlich von Brnn) die p. Dezbr, Gegner geschlagen. Vier Wochen spter schlo sterreich den L1805 Frieden von Preburg, in welchem es Venedig an Italien, Tirol an Baiern und seine schwbischen Besitzungen an Wrt-temberg und Baden abtreten mute. Die Kurfrsten von Baiern und Wrttemberg wurden zu Knigen erhoben, der Kurfürst von Baden erhielt den Titel Groherzog. England, das in demselben Jahre einen glorreichen Seesieg bei Trafalgar in Sd-spanien errungen, wo der tapfere Nelson die Todeswunde empfing, setzte den Krieg noch fort. Nun trat Napoleon immer unverhohlener mit dem Plane hervor, eine Weltherrschaft zu grnde^. Zu dem Zwecke versorgte er seine Verwandten und Gnstlinge mit neuerrichteten Reichen. Seinem Bruder Joseph gab er das Knigreich Neapel, seinen Bruder Ludwig machte er zum König von Holland, seinen Schwager Murat erhob er zum Groherzog von Berg, seinem Kriegsminister Berthier verlieh er das Frstentum Neufchatel und seinen Stiefsohn Eugen Beauharnais setzte er als Viceknig der Italien. Alle diese neuen Herrscher von Napoleons Gnaden" blieben Vasallen des franzsischen Kaisers und muten seine Ober-hoheit ausdrcklich anerkennen. Um auch das halbe Deutsche Reich seiner Botmigkeit zu unterwerfen, bedurfte es nur eines Schrittes. Im Juli 1806 stiftete Napoleon mit Baiern, Wrt-temberg, Baden, Hessen-Darmstadt, Nassau und 11 anderen deutschen Fürsten den Rheinbund und lie sich zum Protektor (Beschtzer) desselben whlen. Alle Bundesglieder sollten im Innern vllig souvern sein, Frankreich aber das Recht haben, die Waffen-macht derselben nach Gefallen aufzubieten und ohne Rcksprache mit ihnen Frieden zu schlieen. Damit war die Auflsung des Deut-seihen Reiches, das seit dem Westflischen Frieden ohnehin nur [1806 noch den Schatten frherer Gre besessen, vollzogen. Franz Ii., zu sehr geschwcht, um Widerspruch erheben zu knnen, legte am 6. August seine Wrde als Oberhaupt des Reiches frmlich nieder und nannte sich von jetzt ab nur noch Kaiser von sterreich", welchen Titel er bereits seit Napoleons Thronbesteigung ange-nommen hatte. Nachdem Napoleon, wie wir gleich sehen werden, Preußen niedergeworfen, richtete er sein Augenmerk auf Spanien. Er benutzte die dortigen Parteistreitigkeiten, wodurch Karl Iv. zur Entsagung gezwungen und dessen Sohn Ferdinand Vii. auf den Thron gehoben wurde. Hierauf lud er den jungen König zu einer

6. Kursus 3 = Schulj. 7 - S. 83

1883 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
28. König Maximilian der I. tmb die bayrische Verfassung. 83 bringen. Da trat er einfach und freundlich mit den Worten unter sie: „Es freut mich, euch zu sehen. Ich wünsche euch allen ein gutes neues Jahr. Wir bleiben die Alten!" cl. Bayern gegen Napoleon. Als aber Napoleon seine Verbündeten immer mehr nach Willkür behandelte; als sich immer deutlicher herausstellte, daß von ihm der Friede nicht zu erwarten sei; als er nach dem großen Schlage, den er in Rußland empfangen, wo von 30000 beteiligten Bayern nur noch etwa 2300 Mann zurückkamen, das Blutvergießen vou neuem begann; als Preußen und Österreich mit andern Mächten gemeinsam gegen Napoleon vorgingen und schließlich auch Österreich die alten Gelüste nach den altbayrischen Besitzungen ausgegeben und Bayerns Länderstand garantiert hatte: da trat auch Bayern den Verbündeten bei und damit von einem Bunde zurück, zu dem sich des Landes Fürst nur schwer entschlossen hatte. Napoleon war freilich darüber so erbittert, daß er gelobte, keinen Frieden schließen zu wollen, er habe denn zuvor München niedergebrannt. Aber die bayrischen Truppen trugen das Ihre dazu bei, daß dieser Ausbruch der Leidenschaft nur Wunsch blieb. Im Feldzuge von 1814 zeichneten sich die Bayern namentlich bei Brienne aus, wo sie die Garde des Kaisers warfen und eine Anzahl Kanonen eroberten. Gleich tapfer stritten sie bei Bar und bei Ar ei s. e. Folgen des Wiener Kongresses für Bayern. Im Wiener Kongreß hielt Österreich das gegebene Versprechen , daß Bayern für etwaige Abtretungen vollständig entschädigt werden solle, nicht ganz. Bayern verlor über 300d.m., abgesehen davon, daß es ans zwei getrennt liegenden Teilen zusammengesetzt wurde — alles gegen die gegebenen Versprechungen. Zwar wurde der Krone Bayerns von Seite Österreichs die spatere Erwerbung der Pfalz rechts vom Rhein, wie sie die Wittelsbacher jahrhundertelang im Besitze hatten, und noch dazu der badische Main- und Tauberkreis versprochen; allein dies wurde niemals verwirklicht. Österreich aber, das sich verbindlich gemacht hatte, bis zur Erfüllung dieses Versprechens jährlich an Bayern 100000 fl. zu zahlen, muß diese Summe jährlich noch leisten.

7. Kursus 3 = Schulj. 7 - S. 76

1883 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
70 Zweiter Abschnitt. mit 23000 Mann bei Ulm — in Österreich ein und erfocht 78051 *?crt glänzenden Sieg bei Austerlitz, 1805. Nun folgte der Friede von Pr eßbarg, in welchem Österreich Venetien, Tirol imb Vorarlberg verlor, aber Salzburg erhielt. Den Fürsten von Bayern, Württemberg und Baden mußte der deutsche Kaiser volle Souveränität zugestehen und in die Stiftung eines Sonderbundes unter Napoleons Führung willigen. (1. Auflösung des römisch-deutschen Reiches. Die schon lange bestehende Eifersucht und Uneinigkeit zwischen den zwei größten deutschen Staaten Österreich und Preußen, deren immer deutlicher hervortretende Eigenmitz, sowie der Umstand, daß alle Unternehmungen gegen Napoleon erfolglos waren, trugen am meisten dazu bei, daß sich schließlich eine Anzahl deutscher Fürsten zu einem Bunde, dem Mijeinliunde, vereinigte, dessen Protektor Napoleon war, 1806. Den Mitgliedern desselben wurde von Napoleon im Innern ihres Landes volle Souveränität 1806 zuerkannt; dagegen mußten sie sich verpflichten, für jenen bis 63 000 Mann zu stellen. Die wichtigsten der 16 Mitglieder waren Bayern, Württemberg, Baden und Hessen-Darmstadt. Später trat noch Sachsen bei. Preußen aber, das seit 1795 strenge Neutralität beobachtet hatte, sah sich 1805 genötigt, mit Frankreich ein Bündnis zu schließen, das ihm Zwar das zu England gehörige Hannover einbrachte, schließlich aber zum eigenen Verderben gereichte. Unter solchen Verhältnissen legte Iran; Ii. die deutsche Kaiserkrone nieder, und das deutsche Reich, seit 843 bestehend, nahm damit ein Ende. e. Deutschlands Erniedrigung. Napoleon betrachtete die Vernichtung der deutschen Nationalität als die Hauptaufgabe feiner Politik. Wie wenig ihn hiebet die Deutschen hinderten, beweisen schon die Thatsachen, daß bei Besetzung Hannovers seitens der Franzosen, 1803, die Landesregierung nicht den geringsten Widerstand leistete, daß weder das deutsche Reich, noch das zunächst liegende Preußen dies zu hindern suchte, daß verschiedene deutsche Fürsten mit Napoleon Bündnisse abschlössen und um seine Gunst buhlten, ja daß deutsches Land wie

8. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 147

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
147 Bayern und rckte pltzlich in Sddeutschland ein, wo er mit Verna-dotte zusammen kam, der von Hannover durch das neutrale Ansbach nach Bayern gezogen war. Ein sterreichisches Korps unter Mack wurde von den Franzosen umgangen, vom Hauptheere abgeschnitten und nach Ulm zurckgeworfen, wo es schmachvoll kapitulierte. Darauf drang Napoleon in sterreich ein, lie Wien von Murat besetzen und wandte sich von hier gegen das fterreichisch-russische Heer in Mhren. In der sogenannten Dreikaiserschlacht bei Austerlitz unweit Brnn am 2. Dezember 1805 erfocht er einen glnzenden Sieg. Der Kaiser Franz Ii. willigte, anstatt die Untersttzung des Erzherzogs Karl, der aus Italien herbei marschierte, abzuwarten, in einen Waffenstillstand, dessen Hauptbedingung der Abzug der Russen war. Im Frieden zu Pre brg, Ende Dezember 1805, trat sterreich Venedig an Italien ab, Tirol mit Vorarlberg an Bayern, die vordersterreichischen Lnder an Wrttemberg und Baden. Bayern und Wrttemberg wurden Knigreiche, Baden ward ein Groherzogtum. Das Kurfrstentum Salzburg war sterreichs einzige Entschdigung. Damit Franz Ii. nicht mehr seine Hoffnung auf Preußen setzte, ntigte Napoleon auch diesen Staat, das bergewicht Frankreichs an-zuerkennen. Der preuische Minister Haugwitz war zwar nach der Verletzung des frnkischen Gebietes mit einem Ultimatum gegen den franzsischen Kaiser hervorgetreten, schlo aber jetzt ein Bndnis mit demselben. Fr Cleve und Neuchatel, das an Frankreich kam, und fr den Ver-lust von Ansbach, das Bayern erhielt, sollte Preußen ohne Zustimmung Englands durch Hannover entschdigt werden. Die Folge dieses Ver-trges war Entzweiung Englands mit Preußen und dessen Abhngig-fett von Frankreich. Mit dem Siege bei Austerlitz hatte Napoleon seine Herrschaft in Europa begrndet. Um dem franzsischen Kaisertum die Zahl seiner Vasallenstaaten zu mehren, verfgte er 1806 von Schnbrunn aus die Absetzung der Bourbonen in Neapel und gab dieses Knigreich seinem lteren Bruder Joseph. Ebenso machte er seinen jngern Bruder Louis zum König von Holland. Der Wheinbund. Auflsung des Deutschen Weiches. 2. Die neue bonapartische Lehnspolitik vernichtete auch den Rest von deutscher Unabhngigkeit. 1806 traten 16 sd- und westdeutsche 10*

9. Kurs. I. u. II. für die Oberklassen gehobener Volksschulen und für die Unter- und Mittelstufe des Geschichtsunterrichts in Bürgerschulen - S. 88

1883 - Leipzig : Peter
Währenb Bonaparte in Typten war, hatten die Franzosen gegen die Bereinigten europäischen Mächte unglücklich gekämpft und waren aus Deutschland, der Schweiz und Italien vertrieben worben. Deshalb würde Bonaparte mit Jubel in Frankreich empfangen. Mit Waffengewalt stürzte er das Directorium, welches sich durch Will-fürhenschaft beim Volke mißliebig gemacht hatte. Drei Konsuln mit zehnjähriger Amtsdauer Übernahmen nun die Regierung. Bouaparte wurde erster Konsul (17 99) und somit das Oberhaupt des Staates. Im Jahre 1800 ging er mit einem Heere über den großen Bernhard unter unsäglichen Beschwerben nach Italien. Durch die Schlacht bei Mareugo (14. Juni 1800) gewann er Oberitalien wieber. Ein zweites französisches Heer unter Moreau überschritt den Rhein und besiegte den Erzherzog Karl von Östreich in der Schlacht bei Hohenlinden (Dorf süböstlich von München). Im Anfange des Jahres 1801 mußte Franz Ii. den Frieden zu Luneville schließen. Hiermit war der Anfang zur Vernichtung des deutschen Kaiserreiches gemacht. Bald darauf kam der Friede zwischen Frankreich und allen ihm feindlichen Mächten zustanbe. Das ganze Land am linken Rheinufer fiel an Frankreich. Bonaparte entschädigte die deutschen Reichsfürsten für ihre verlorenen Gebiete durch mehrere Reichsstädte, Besitzungen kleinerer Fürsten und Verwandelung der geistlichen Herrschaften in weltliche. Baden, Hessen-Kassel und Würtemberg wurden Kurfürstentümer. In Frankreich stellte Bonaparte baranf mit kräftiger Hand bte Orbnnng her, führte die Feier des öffentlichen Gottesdienstes wieder ein, errichtete Schulen und sorgte für Anlegung von Straßen und Kanälen. Für diese Verdienste ernannte ihn der Senat 1802 zum Konsul auf Lebenszeit. Eine Verschwörung (Pichegru, Moreau nnb Herzog Enghien) gab die Veranlassung, daß der Senat dem ersten Konsul die Kaiserkrone anbot. Im Jahre 1804 ließ sich Bonaparte vom Papste Pius Vii. in Paris zum erblichen Kaiser der Franzosen salben und krönte sich und seine Gemahlin Josephine. Er nannte sich nun Napoleon I.; im folgenben Jahre setzte er sich als König von Italien in Mailanb die eiserne Krone bet Lombarbei auf das Haupt. England und Rußland, welche Napoleon nicht als Kaiser anerkennen wollten, verbanden sich (1805) mit Östreich und Schweden, um feinen Anmaßungen entgegenzutreten. Napoleon zog mit einem Heere über den Rhein; die Kurfürsten von 33aden, Würtemberg und Baiern schlossen sich ihm zur Bekämpfung ihrer deutschen Brüder an. Das östreichische Heer wurde bei Ulm geschlagen; General Mack mußte sich mit 23 000 Mattn ergeben. Ohne Widerstand zu finden, zog Napoleon nach Wien, besetzte die Stadt und ging dann nach Mähren, wo sich eine russische Armee mit der östreichischen vereinigt hatte. Der Kaiser Alexander I. von Rußlanb und der Kaiser <zranz Ii. waren selbst bei ihren Heeren. In der Nähe von Brünn kam es am 2. Dezember 1805 bei Austerlitz zur Schlacht (Dreikaiserschlacht). Napoleon gewann einen glänzenben Sieg, infolge besten zwischen Frankreich und Ostreich ant 26. Dezember 1805 der Friede zu Preßbnrg geschlossen wurde, in welchem Ostreich seine venetianischen Ländergebiete an Italien, seine Besitzungen in Schwaben an Baden und Würtemberg, Tyrol an Bettern abtrat. Napoleon erhob Baiern und Würtemberg zu Königreichen, Baden zu einem Großherzogtume. Nach diesen großen Erfolgen trat Napoleons Hochmut immer mehr hervor. Seine Verwandten und Günstlinge beschenkte er mit neuerrichteten Reichen; jedoch mußten sie als Vasallen Frankreichs seine Oberhoheit anerkennen. Seinen älteren 33ruder Joseph machte er nach Entthronung des Königs von Neapel zum Könige dieses Landes, seinen Bruder Louis zum Könige von Holland, seinen Schwager Murat

10. Schülerbuch für den Unterricht in der Geschichte für die oberen Klassen der Volksschulen und für Fortbildungsschulen - S. 110

1876 - München : Königl. Central-Schulbuch-Verl.
110 Ix. Gang. zusammen. Die Franzosen dringen in Deutschland ein und zwingen den österreichischen Feldherrn Mack zur Uebergabe der Festung Ulm (24000 Gefangene). Napoleon führt sein Heer bis Wien und schlägt in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz (2. Dezember) die verbündeten Russen und Oesterreicher. Weniger glücklich sind die Franzosen zur See; in der Schlacht bei Trafalgar wird sogar die vereinigte französisch-spanische Flotte durch die englische unter Admiral Nelson [Tfesfjn] fast gänzlich vernichtet. (Tod Nelsons.) Am 26. Dezember 1805 kommt der Friede zu Preßburg zustande. Oesterreich verliert Venedig an Italien, Tirol und seine schwäbischen Besitzungen an Bayern, Württemberg und Baden. Bayern und Württemberg werden zu Königreichen erhoben. Der erste König Bayerns war Maximilian Josef I.*) Er war ein geliebter Fürst und that ungemein viel für das Wohl des Volkes. Im Jahre 1818 gab er dem Lande die Konstitution oder Verfassung. (Sein verdienstvoller Minister Montgelas [Utongfchta].) Nach dem Abschlüsse des Friedens zu Preßburg verfuhr Napoleon ganz nach Willkür. Den König von Neapel, der den englischen und russischen Truppen die Landung gestattete, entsetzt er seines Thrones und Napoleons Bruder, Josef, wird König. Seinen Bruder Ludwig erhebt er zum Könige von Holland; den Kriegsminister Berthier ernennt er zum Herzog von Neuenburg und den Minister Talleyrand [Salerang] zum Fürsten von Benevent. Um sich den Einfluß in Deutschland zu sichern, stiftet er den Rheinbund (12. Juli 1806), dem Bayern, Württemberg, Baden, Darmstadt und andere Staaten beitraten. Den Mitgliedern dieses Bundes gewährte Napoleon in Bezug auf Besteuerung, Conscription, Gesetzgebung und oberste Gerichtsbarkeit volles Herrenrecht, legte ihnen dagegen die Verpflichtung auf, Truppen für den *) Leseb. f. Oberst, d. ungeth. Schulen, Nr. 107, S. 158.
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