1847 -
Berlin
: Reimer
- Autor: Roon, Albrecht von
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 7
- Jahr der Erstauflage_wdk: 1834
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch, Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule, Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Militärschule, Höhere Bürgerschule
- Geschlecht (WdK): Jungen
73
Landhccr scheint nencrdings an Bedeutung ;u gewinnen. Die Scemacht hier
wic in Sardínien und ini Klrchenstaat unbetráchtlich. (Bergleich Jtaliens mit
Grofchriianaien in Bezug auf die Lage und bic See- und Handelsmacht
beider Lándcr).
V. G r i e ck> e n l a n b.
■
A. Topifche Verháltnisse.
31. Lage, Grenzen, und natmliche Beschaffenheit (Be-
handlung wie oben angedeutet!)
32. Der Flacheninhalt des Konigreichs betrágt 868
seine vorzüglichsten B esta ndtheile sind:
а) das Festland von Hellas (Li vadi en), 7provinzen; Athen,
Hptstdt., Ii., F., H., Livadia, Theben (Thiva), Missolnnghi, F., Lepante, F.,H.
б) Peloponnes (Morca), 11 Prov.; — Nauplia, F., H., Misi-
tra, F., Korinth, F., Koron, F., H., Navarino, F., H., Tripolitza, Patras, F., H.
e) Die Jnseln (6 Prov.), námlich Chalkis (Euboa oder Ne-
groponte) mit dcrstdt. gl. R., F.; die westlichcn Spora den, und die
nordlichen Cykladen; wichkig Hydra mit der gleichnamigen Stadt, und
Syra mit Her Ni op o l i s.
6. Staats- und Volksverháltnisse.
33. Bevolkerung — 856000m.; daher 987 auf I suml.; die Hálfte
der Bevolkerung im Peloponnes; am schlechtcsten bcwohnt Hellas, am besten die
Jnseln. —
34. Abstammnng und Sprache. Die Mehrzahl der Bcwohuer sind
Neu-Griechen, námlich Abkomm.linge der Alt-Gricchen mit slavischer n. a.
Beimischung, doch so, da^ das ursprüngliche gricchische Geprágc in Sprache,
Blnt und Sitten entschieden vorwaltet. Austcrdem cine erhebliche Zahl von Al-
b anesern (Arnauten, Skipetaren, Thraziern), Bu lgaren und W lachen, die
in Helias und im Peloponnes vorhcrrschen folien; sodann cine beschrankte von
Türkcn (anf Euboa) und von dcutschen Kolonisten.
35. Religión und Gesittung. Die griechische Kirche ist die herrschende;
alie übrigen sind geduldet. — Das durch cinc mchrhnndertjáhrige harte Skla-
vcrci herabgewürdigte Bolk erwartet seine sittliche Wiedergcburt von der ncuen
Ordnung der Dinge; bis jetzt nnr er'st Kcime des,Gnten, — ob sie Früchte
briugen werden, fteht dahin; namcntlich in den Seestádten und Küstengegcnden
ist die Entsittlichnng fehr writ gediehen; im Jnncrn Rohheit, abcr auch Kraft.
36. Nahrungszweige. Der Landban und alle Zwcige der physischcn
Kultur (Ob>t-, Del- und Weinbau, Seidenzucht re.) sind vieler Berbefferungen
und grotzer Erweiterungen sahig; die Biehzucht im Landinnern, Handel und
Schiffsahrt auf den Küsten und Jnseln Haupterwerbsqnellcn. —
37. S taatseinrichtung en. Ein von den Schutzmáchten eingesetzter
Konig ans dcutschem Blute theilt die gesetzgebende Gewalt mit den Bolksver-
tretern; die Krone kann nnr ein Thronfolger griechischer Konfession erben. Die
1873 -
Halle
: Buchh. des Waisenhauses
- Autor: Peter, Carl
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Griechische Antike
- Inhalt: Zeit: Antike
- Geschlecht (WdK): Jungen
Die Blüthezeit des hellenischen Volks.
59
Olympiaden- Jahr 1 Politische Geschichte. Kunst und Literatur.
jahr. vor Chr.
Lxxxiii, 4. 445. zwischen Athen und Sparta, worin ersteres die Hegemonie Anfänge der Malerei, Poly-
zu Lande völlig aufgiebt73). gnotos * x); Vasenmalereiy).
73) Thuc. I, 115. Diod. Xii, 7. Thuc.: avaycogr/aavtsg d« an
L Evßoiag ov noklu voxtgov anovsag Inoirjaavxo ngbg Aaxesav-
i /uoviovg xai xovg Zvfxfxayovg xgiaxovxoixtig itnodovtsg Niaaiav
? sehe Baustil hervor, nachdem Kallimachos das vasenförmige Kapital
mit der Umrankung von Voluten und Akanthosblättern erfunden,
f [ Vitruv. Iv, 1, 9. Paus. I, 26, 7 , auch fängt man jetzt an andere
) Gebäude als Tempel in kunstvoller Weise zu bauen und auszu-
schmücken. Unter den noch erhaltenen Bauresten rein dorischen
Stils sind die merkwürdigsten die Tempel zu Syrakus, Akragas,
Selinus, Pästum, Aegina, Phigalia in Arkadien (gebaut von Ikti-
nos, Paus. Viii, 41, 7) und in Athen der Parthenon, gebaut von
Iktinos und Kallikrates unter Leitung des Pheidias, Plut. Per. 13.
Schol. Aristoph. Pac. 606. Strab. p. 396. Paus. Viii, 41, 5, die
Propyläen erbaut von Mnesikles, Plut. a. a. 0. Philochoros b. Sar-
pokr. v. Üqonvkaia, der grosse Tempel von Eleusis, der Tempel
der Nemesis zu Rhamnus und der Pallas auf Sunion. Ausgezeich-
nete Bauten ionischen Stils sind das Erechtheion, eine Vorhalle
der Propyläen, das Didymäon zu Milet und der Tempel der Pallas
Polias zu Priene. Späteren Ursprungs sind die Bauten korinthi-
schen Stils, von denen in Athen noch Ruinen erhalten sind, wie
namentlich der Tempel des olympischin Zeus und das Pantheon,
beides Bauten des Hadrian. Von den Kunstwerken der Periklei-
schen Zeit sagt Plutarch Per. 13: xakket ¡asv yag exaoxov eii&vg
rjv t¿ts dayaiov, ax/urj № P^/.Ql w ng6o(pax6v laxe xai
veovgyov.
x) Die Berichte über den Ursprung der Malerei sind durchaus
unzuverlässig und sagenhaft, Plin. Xxxv, 15, 55. Vii, 205. Vom
Eumaros aus Athen heisst es, dass er zuerst Mann und Frau in
ir ' “ der Darstellung mit dem Pinsel unterschied, Plin. Xxxv, 36; Ki-
[ mon von Kleonä, ein älterer Zeitgenosse des Dichters Simonides,
Iac. anal. I. n. 77 f., vervollkommnete die Zeichnung des Profils,
namentlich des Auges im Profil, die Darstellung der Gelenke des
Körpers und den Faltenwurf, Plin. Xxxv, 56. Ael. V. S. Viii, 8;
Aglaophon von Thasos, Vater und Lehrer des Polygnotos und Ari-
| stophon, lebte um 500—-470, Paus. X, 27, 2. Suid. s. v. Teoki-
yvmog, Cie. de orat. Iii, 7, 26. — Polygnotos aus Thasos gebürtig,
war namentlich in Athen, wo er zu Kimon eine ähnliche Stellung
einnahm, wie Pheidias zu Perikies, als Maler thätig und erhielt
zum Dank für seine Gemälde das athenische Bürgerrecht, Suid. s. v.
Plin. Xxxv, 59. Phit. Cim. 4. Paus. Ix, 4, 1. Unter seinen Wer-
ken, welche fast alle Darstellungen aus der Heroenwult gaben, sind
das wichtigste und berühmteste die Gemälde in der Lesche der
Knidier zu Delphi, Plin. a. a. O. 59. Paus. X, 25—31, die Trojas
Zerstörung und die Unterwelt darstellten. Ausserdem malte Polygno-
tos einen Theil der Gemälde in der Stoa Poikile zu Athen, Paus.
I, 15, 2. Plin. a. a. O., im Dioskurentempel zu Athen, Paus. I,
18, 1. im Theseustempel, Sarpokr. s. v., in der Pinakothek der
Propyläen, Paus. I, 22, 6, im Vorhause des Tempels der Athene
Areia zu Platää, Paus. Ix, 4, 1, wie auch Wandgemälde zu The-
spiä, Plin. Xxxv, 123. Man lobte an diesen Gemälden Feinheit
der Gewandung, welche die Form des Körpers durchscheinen liess,
Belebung des Gesichtsausdruckes, Plin. Xxxv, 58, Luc. imag. 7
und treffliche Zeichnung neben einfachem Kolorit ohne Farbenwir-
xai Ütjydg xai Tgoi^rjva xai Aya luv. Dass dieser Friede 14
Jahre vor dem peloponnesischen Kriege abgeschlossen wurde, wird
Thuc. I, 87. Ii, 2 bestimmt angegeben.
kung durch Licht und Schatten, Gic. Brut.18. Quint. Xii, 10; für
den Parallelismus der Gruppierung in seinen Compositionen zeugt
die Beschreibung der Gemälde zu Delphi, Paus. a. a. O. Auch
als Bildhauer wird er gerühmt, Plin. Xxxiv, 85. — Gleichzeitig
mit ihm ist Mikon, Schol. Aristoph. Lysist. 679; der mit Polygno-
tos zusammen in der Poikile, im Theseion und im Dioskurentempel
malte, Plin. Xxxv, 59. Sarpokr. v. Mixcov, Arr. Anab. Vii, 13,
10. Suid. Sarpokr. s. v. Ilokvyvanog. Paus. I, 18, 1. Er war be-
rühmt als Pferdemaler, Ael. V. S. Iv, 50, und daneben auch
Bildhauer, Plin. Xxxiv, 88. Panänos, Verwandter des Pheidias,
Strab. p. 354. Paus. V, 11, 2. Plin. Xxxv, 54. 57. Xxxvi, 177,
malte mit Polygnotos und Mikon in der Poikile, ist dann mit
Pheidias im Zeustempel zu Olympia beschäftigt, theils mit dem
Farbenschmuck des Zeusbildes, theils mit Tempelmalereien, und
malt auch im Tempel und am Standbild der Athene zu Elis. Be-
deutende Maler aus dieser Zeit sind auch Dionysios von Kolophon,
Nachahmer des Polygnotos, Ael. V. S. Iv, 3 (nkrjv xov fxeyid-ovg),
Arist. Poet. 2. Plut. Timol. 36, Pauson, der die Gestalten hässli-
cher malte, als die Wirklichkeit sie zeigte, Arist. a. a. O. Polit.
Viii, 5. Ael. V. S. Xiv, 15, von Aristophanes mehrmals verspot-
tet, Plut. 602. Acharn. 854, Thesmoph. 949, Agatharchos, ein
Dekorationsmaler um 450, Vitruv. Vh. praef. §. 10. Plut. Alcib. 16.
Pericl. 13, Aristophon, Bruder des Polygnotos, Plin. Xxxv, 138.
y) Ueber die griechische Vasenmalerei geben nicht die alten
Schriftsteller, sondern die Funde von bemalten Thongefässen Auf-
schluss. Die Hauptfundorte derselben sind in Griechenland: Athen,
Korinth, Sikyon, Megara, Aegina, Melos, Thera; viel zahlreicher
aber sind die in den Gräbern italischer und sicilischer Nekropolen
gefundenen Gefässe, so besonders in Etrurien zu Volci, wo allein
an 6000 ans Licht gefördert sind, zu Cäre, Tarquinii, Veji, Clu-
sium, Volaterrä, ferner zu Hadria, in Campanien zu Nola, Curaä,
Plistia und Surrentum, in Apulien zu Rubi, Canusium, Barium ,
Gnathia, Uria, in Lucanien zu Pästum und Anxia, in Sicilien zu
Agrigent, Syrakus, Gela, Kamarina, Panormos, Akrä. Nach der
Malerei dieser Thongefässe lassen sich drei Klassen derselben unter-
scheiden: 1. die ältesten Vasen mit blassgelbem Grund und schwärz-
lichen, braunen, violetten oder rothen Figuren, meist phantastischen
Thiergestalten, Blumen und Zweigen von unbeholfenem steifen Stil;
2. Gefässe mit rothem Grund und schwarzen Figuren, meist Men-
schengestalten von alterthümlicher Zeichnung mit starker Hervor-
hebung der Hauptformen des Körpers; 3. Vasen mit schwarzem
Grund und rothen Figuren mit regelrechter oder schöner Zeichnung,
aus späterer Zeit als die beiden ersten Klassen. Dem Zeitalter von
den Perserkriegen bis zum peloponnesischen Kriege gehören die
meisten Vasen etrurischen Fundortes an, die noch nicht das Eukli-
dische Alphabet zeigen, späteren Ursprungs sind die Mehrzahl der
sicilischen und campanischen Gefässe, namentlich die von Nola,
die jüngsten sind die apulischen und lukanischen. Aus den Auf-
schriften der Gefässe sind die Namen von etwa 84 Vasenmalern
oder Töpfern bekannt geworden, Corp. Inscr. Graec. Vol. Iv, Fase. I.
1875 -
Halle
: Buchh. des Waisenhauses
- Autor: Peter, Carl
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 5
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schulformen (OPAC): Gymnasium
- Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
- Inhalt: Zeit: Antike
- Geschlecht (WdK): Jungen
Einleitung. Chorograph. und ethnograph. Uebersicht Italiens.
3
von Mittel- und Unteritalien;17 4) mehrere kleinere Völkerschaften im Apennin und auf dessen Abhängen,
nämlich die Sabiner in der Gegend von Amiternum,18 die Aboriginer zwischen Reate, Carseoli und dem Lacus
Fucinus,19 die Osker oder Ausoner zwischen Beneventum und Cales; 20 5) die Japygier im südöstlichsten Theile
der Halbinsel.21 Es ist wahrscheinlich, dass alle diese Völker dem indogermanischen Sprachstamme angehören.22
Die nächste bedeutende Veränderung wurde dadurch herbeigeführt, dass die Sabiner und die Osker sich
weiter ausbreiteten. Die ersteren drangen nach Südwesten vor und nöthigten dadurch die Aboriginer, ihre
Wohnsitze zu verlassen und nach Latium auszuwandern.23 Die Osker eroberten die Landschaften Samnium,
Campanien und wahrscheinlich auch Apulien und machten sich in denselben zum herrschenden Volke.24 Die
Sikeler wurden hierdurch, so weit sie sich nicht den eingewanderten Völkern unterwarfen, immer weiter nach
Süden herabgedrängt und endlich genöthigt, sich auf die von ihnen benannte Insel zurückzuziehen.25
Strato (Y, 2, 2) sollen die Tyrrhener aus Lydien in Etrurien ein-
gewandert sein, vgl. auch Anm. 15. — Sie hatten sowohl in Etrurien
als in Oberitaiien und Campanien, so lange sie diese Länder be-
herrschten, einen Zwölfstädtebund errichtet; die Verfassung war
aristokratisch, indem die Lucumonen, welche zuglaich Priester waren,
die Herrschaft führten; die Opferschau und die Deutung der Zeichen
vom Himmel hatten sie zu einem künstlichen System ausgebildet,
dessen Einfluss auch in Rom sichtlich ist. Die etruskischen nach
Rom verpflanzten Sitten und Einrichtungen finden sich zusammen-
gestellt bei Strab. Y, 2, 2: Aéyerai (Tè xaì ó &Qta/ußtx0g xóa/uog xaì
vnarixòg xaì anxcòg ò rcsv ¿q/ovtwv êx Tapxvvímv âevqo fiere-
vex&rjvai xtà (iaßdoi xaì nexéxeig xaì 0¿¿¿riyyeg xaì ieqonouai
xaì /uavrixr¡ xaì /uovgixr¡, ogr¡ ár¡/uoúía xq(òvrai 'Pco/iaïoi. —
Ueber ihre Wohnsitze in Campanien s. Polyb-. Ii, 17, 1: Uxr¡v
tavrà ye ra neâia (nämlich die in Oberitalien) to rcalcabv tvé-
fiovto tv^qtjvoc, xa&' oi:? xqovovç xaì toc <Pxéyqaiá nore xaxov-
/ueva rà neçi Kanvrjv xaì Ncóxr¡v, vergi. S. 4. Anm. 29.
17) Pherekydes bei Dionys. S. I, 13 zählt unter den Söhnen
des Lykaon, des Sohnes des Pelasgos, den Oenotros und Peuketios
auf: Oïvuitqoç, à</)' oí/ Oïvcotqoi xaxéovrai oí Iv 'Iraxíy oixjovreg,
xaì Plevxétiog, à(f' ov Plevxériol xaxéovtai oí Iv tw^Iovìo) xóxnco;
wonach von diesem athenischen Genealogen der Ursprung der Oenotrer
und Peucetier auf Arkadien und auf den Pelasgos zurückgeführt wird.
Die Sikeler sind aber nach Antiochus dieselben mit den Oenotrern
(und Italern), s. Dionys. Ii. I, 12: ovxco âè Zixexoì xaì Móqyr/reg
iyévovxo xaì ^Lraxír\reg lóvrtg Oî'vioxqoi. Die Auswandrung der
Oenotrer soll die früheste der Griechen nach dem Auslande gewesen
sein, s. Dionys. H. I, 11. Paus. Viii, 3, 2. Ueber die Ausdehnung
ihrer Wohnsitze s. Sophocles bei Dionys. Pl. I, 12: Ta d' tçônig&e
(nach Umseglung des Zephyrischen Vorgebirges) /eigòg eìg rà âeçià
Oivcorqía re nctga xaì Tv(>or¡viy.óg xóxnog Aiyvgrixr/ te yr¡ as
äe'gerai, wonach die Oenotrer an der Westküste herauf his zu den
Tyrrhenern wohnten. Dass die Sikeler in Latium sassen, sagt Dionys.
Pl.i, 9: Tr]v rjye/xóva yrjg xaì d-axaggr/g á7táar¡g nóxiv, rjv vvv
xaroixovgi 'Pco/iaìoi, naxaióraroi twv /uvri/uovev/uévcov Xéyovrai
xarag/elv — ¿ix.exoí. Ueber ihre weitere Wanderung nach Süden
finden sich einzelne Spuren. Ihre nächste Zuflucht musste das nach-
malige Campanien sein; und auf Campanien mag es gehn, wenn
Thuc. Vi, 1 und Dionys. H. I, 22 erzählen, dass sie von Opikern
vertrieben worden seien. Dann finden wir sie wieder weiter südlich,
wie daraus hervorgeht, dass nach Antiochus bei Dionys. H. I, 73 ein
Mann, Namens Sikelos, flüchtig aus Rom zu Morges, König von
Italien, kommt, welches damals das Land zwischen Tarent und Posi-
donia umfasste. Noch weiter nach Süden gedrängt, bleiben sie theils
in der Südwestspitze Italiens wohnen, theils setzen sie nach Sicilien
über und geben dieser Insel ihren Namen, Diod.v, 6. So ist es zu
Thucydides Zeit. Bald nach ihm wurden sie aus Italien ganz ver-
trieben, s. Antiochus bei Strab. Vi, 1, 6. Ueber die Peucetier und
Oenotrer sagt Dionys. Pl. I, 11, Peuketios habe sich oberhalb des
Japygischen Vorgebirges in dem nachmals sogenannten Lande- der
Peucetier niedergelassen, Oenotros aber westlich. Damit stimmt auch
Strab. Vi, 1, 2 überein: Tdiv âè 2avvirmv aiçrj&évrajv Ini no Xu
xaì Tovg Xcsvag xaì roiig Oivcoroovg ixßaxovrcov, Aevxavovg d'
eìg rr¡v fieqísa xavrr\v ànoixigavxojv, wonach in Lukanien vor dem
Einfall der Lukaner Oenotrer wohnten, und Dionys. Il. Ii, 1, wonach
die Oenotrer die ganze Küste von Tarent bis Posidonia inne hatten,
so dass sich also hier die Peucetier an sie anschliessen mochten.
18) S. Strab. V, 3, 1: 5plgti âè xaì naxaiórarov yévog ot
Zaßivoi xaì avróy^ovtg, Dionys. Pl. Ii, 49: Karow — nqa>rr¡v
avrcov oïxrjgiv ànoipaivet yevéoftat xcó/utjv rivcc^ xaxov/uévr¡v
Tsgrçovvav, áy/ov nóxewg A/utréqvr¡g xei/iévr/v ' t£ r¡g Óq/iij&évrag
róre Zaßivovg eìg rr¡v 'Pearírrjv t/ußaxelv yißoqiyivwv avrr¡v
xaroixoúvrcov, ders. I, 14 : die Städte der Aboriginer r¡Gav iv rf¡
'Pearívy yrj tojv Anevvívwv òqwv ov fjaxçàv, cog fíúátmv Teqév-
riog tv áo/uioxoyíaig yqátpei' — adiara, jurjtqónoxig Aßoqiyt-
vcov, f¡v naxaíxeqov ex i Zaßtvoi vvxtcoq inigtqarevgavreg ex
nóxecog ylfxiréqvr¡g àyvxaxtov aiqovgiv.
19) Die Hauptstellen über die Aboriginer (der Name bedeutet
so viel als Autochthonen) sind Dionys. Il. I, 9. 14. Ii, 49. Der
Name Aboriginer lässt sich aber wegen seiner Bedeutung nicht als
eigentlicher Volksname ansehen, dieser scheint vielmehr Casci gewesen
zu sein, s. Serv. zu Vir ff. Aen. I, 6 : Cassei (liess Casci) vocati sunt,
quos posteri Aborigines nominaverunt; vielleicht auch Prisci, s. S. 4.
Anm. 28.
20) Dass die Osker (oder Opiker) und Ausoner dieselben sind,
s. Aristot. Polit. Vii, 9: £lixovv âè rò /uèv noòg rrjv Tv()^r¡víav
'Onix.oì xaì ngóregov xaì vùv xaxov/uevoi rr¡v tncovvpíav Aiaoveg,
und Strab. Y, 4, 3: Avrcoyog /uèv ovv (pr¡oi rr¡v /(ooav ravrr¡v
'Onixovg oîxrjgai, rovrovg âe xaì Avgovag xaxeïg&ai. Ihre
ursprünglichen Sitze s. Festus s. v. Ausoniam (p. 18): Ausoniam
appellavit Auson, Ulixis et Calypsus Alius, eam primum partem
Italiae, in qua sunt urbes Beneventum et Cales.
21) Der Name Japygia umfasste die Landschaften Apulia und
Calabria, s. Polyb. Iii, 88, und wurde von einem Heros Japyx, einem
Kreter und Sohne des Dädalos, »-abgeleitet, s. Strab. Vi, 3, 2. Vgl.
Pletod. Vii, 170, welcher erzählt, dass die Kreter ausgezogen seien,
um ihren König Minos zu suchen, und an diese Küste verschlagen,
Hyria gegründet und nun Messapische Japygier ('Ir¡nvyag Meooa-
niovg) statt Kreter genannt worden seien. Ein anderer Name war
Messapia, s. Strab. Vi, 3x 1. 5. Vgl. S. 5. Anm. 37.
22) Dies ist das Ergebniss der neueren Sprachforschungen,
welche wenigstens hinsichtlich des Oskischen und Umbrischen aus
den erhaltenen Sprachüberresten (Bundesvertrag von Nola und Abella,
Aveihinschrift von Agnone, das römische Gesetz für Bantia; die
Iguvinischen Tafeln) den bestimmten Beweis geführt haben, dass
diese Sprachen indogermanisch und mit dem Lateinischen eng ver-
wandt sind. Die etruskischen, volskischen, sabellischen und messa-
pischen Sprachüberreste (dies sind die übrigen Sprachzweige in
Mittel- und Unteritalien) vollkommen zu entziffern ist bis jetzt noch
nicht gelungen, so dass über diese zur Zeit noch kein sicheres
Urtheil gefällt werden kann.
23) s. S. 4. Anm. 28.
24) Dass die Osker oder Opiker vor den Samnitern in Samnium
wohnten, sagt Strab. V, 4, 12: Oí Zavvìrai — tv tfj tcùv 'Ortixdiv —
ixßax6vreg èxeivovg lâqvd-r]Gav aùró&i ; über die Opiker in Cam-
panien s. S. 4. Anm. 29. Ueber die Verwandtschaft der Apuler mit
den Opikern s. S. 5. Anm. 35. Dass auch die in Campanien wohnen-
den Auruncer Ausoner und folglich auch Osker oder Opiker sind,
wird Cass. Dio fr. 2 und Serv. zu Aen. Vii, 727 ausdrücklich gesagt;
auch geht dies aus Festus s. v. Ausoniam hervor : deinde paulatim
tota quoque Italia, quae Apennino flnitur, dicta est Ausonia ab
eodem duce, a quo conditam Auruncam urbem etiam ferunt.
25) S. Anm. 17.
1*
1875 -
Halle
: Buchh. des Waisenhauses
- Autor: Peter, Carl
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- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schulformen (OPAC): Gymnasium
- Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
- Inhalt: Zeit: Antike
- Geschlecht (WdK): Jungen
Einleitung. Chorograph. und ethnograph. Uebersicht Italiens. 5
(Unteritalien.) dì) Lucania die sabellischen Lucaner;33
b) Bruttium die aus Lucanien in die Landschaft eingewanderten Bruttier;34
c) Apulia die Daunier und Peucetier und die Apulier ;35
d) Calabria die Messapier und Salentiner.36
Vor der Ausbreitung der sabellischen Völker und der Bruttier waren Campanien, Lukanien und Bruttium
nebst der Küste des tarentinischen Meerbusens eine Zeit lang zum grossen Theil im Besitz hellenischer Colonie-
städte, welche meistentheils in der zweiten Hälfte des 8 ten und im 7 ten Jahrhundert v. Chr. angelegt
worden sind.37
33) S. Strab. Vi, 1, 2 (die Stelle ist S. 3. Anm. 17 ausgeschrieben),
Plin. H. N. Iii, 10, 71 : Lucani a Samnitibus orti duce Lucio. Ueber
die Verfassung der Lukaner sagt Strab. Vi, 1, 3: Tòv /uèv ovv äxxov
Xqovov ¿ôlj/xoxqcttovvto ' Iv âè toîç 7l0xéfj.0lç T¡Q(Lto ßagixevg V7lò
tùjv veuo/j.évcov ccq/ág.
34) S. Diod. Xvi, 15 : 'Oxv/umàç íxttj nqòg tccïç ¿xktov
— ¿7il âè Tovtwv xarà /uèv tt¡v Ítctxíav f¡&()oío&r¡ negì rr¡v Aev-
xavíttv nxrj&og àv&pojtcov navtuxód-ev fxiyàâwv, nxeígtcov âk
âovxcdv âçu7l8tôt)V Ovtov To flèv 7tqwt0v Xr]Gtqlxov Ívegtt¡Gavto
ßiov - Xctl Ttqwtov fj,èv Têoivuv Tlóxlv Íx7loxloqx.r¡aavtts áir¡Q7lct-
Gav, enena 'ìnncóviov xcà qovqîovç xai Tioxxàç axxag /eiqcoga-
/lisvoi xoívrjv noxireíav Gvvé&evto xcà Ttpoçrjyoqev&ijgav Bqéttiol
àia tò nxeíotovg eivai âovxovg' xarà yàç ttjv twv iy/ojqímv
âiuxextov oi Sçanétai ßgemoi 7tqogr¡yoqevovro. Strab. Vi, 1, 4:
3ílvó/uaotai âè tò e&vog ino Aevxavwv Bqîttîovç yàç xaxovgi
tovç ànogtc'itciç ' ànigtijgav â' dig (fctgc noifxaívovxeg avtoïç
tiqóttqov, eï&' ¿nò àvêaecag èxev&eqiàoavreg, rjvixa ênsgtqùtfvae
¿Jícov zhovvaco).
35) Strab. Yi, 3, 8 : Ms/qi âevço /ntv (von Brundisium bis
Barium; Andre setzen auch den Aufidus als Grenze zwischen den
Dauniern und Peucetiern) risvxttioi — ànoixovg â' Aoxââag âé'ça-
G&aí (r¡ yr¡) âoxeï. — Trjv âè Gvve/r¡ Aavvioi vé(¿ovrai, eha
ïknovxoi ¡ufyçi <Pqevravcàv. Vergi, ebendas. §.1: Ot â' im/wqioi,
nàoav ttjv /uerà tovç Kaxaßpovg Anovxcav xaxovgiv. Die Apuler
im engern Sinne wohnten um das Vorgebirge Garganus herum, s.
ebendas. §. 11, wo es ferner von ihnen heisst : tiol âè ofiúyxcottot
/uèv toïç davvcolç xcà Itsvxstîoiç' oiiâè taxxa âè âiacpéçovgiv
txeívcüv tó ye vvv tò âè náxai âicmpéçeiv eixàç. Durch diese
letztere Stelle gewinnt Niebuhrs Annahme grosse Wahrscheinlichkeit,
. lass die Apuler die Daunier und Peucetier unterworfen und diese
von ihnen Sprache und Sitten angenommen haben. Dass sie mit
den Oskern verwandt sind, wird theils durch das dem Teanum Sidi-
cinum (wo die oskischen Sidiciner wohnten, s. Strab. V, 3, 9) gleich-
namige Teanum Apulum, theils durch den Umstand wahrscheinlich,
dass die oskische Sprache bis nach Rudiae in Calabrien herunter
verbreitet war; denn dem Ennius, welcher in Rudiae geboren ist, ist
das Oskische nebst dem Griechischen Muttersprache, s. Gell. Xvii, 17.
36) Strab. Vi, 3, 5: 'H d" ix Bgerreoíov 7ieçfvouévi) ôâôç etç
tov Tàçavxa evçcôvcp jj.iàç oxiga rj/uépaç tov Ìg&fibv noiet Ttjç
eiçrjfxévrjç /e^Qovrjgov, f¡v Meggam'av Te xcà 3tanvyiav xal Kaxa-
ßqcav xal Zaxevrcvr¡v xoivwç ot tioxxoî Ttqoçayoqf- v o vgi. ebendas.
§. 1: T<xvtt)v âè xcà Meggccnictv xaxovgiv ot "Exxrjveç' oi â' èm-
/cóqioi xcaà [¿¿Qt] to [¿êv tí Zaxevrlvovç xaxoûoi, to Treçi tt¡v
cíxqav Tt)v 'Ianvyíav (an der westlichen Küste), tò âè Kaxctßqovg
(an der östlichen Küste). Vgl. S. 3. Anm. 21.
37) Strab. Vi, 1, 2: Kaxà /uhv <$r¡ tt¡v Tvq(}t]Vixt¡v naqaxíav
tccvt' ¿gtí Ta T(Sv ylevxavwv /cogía, Ttjç â' trégaç ov/ í¡7ttovto
&axùttrjç nqoteçov, ¿¿A' ot "Éxxr\veç inexqatovv, ot tov Taçav-
tïvov e%ovreg xóxnov. Iiqìv âè tovç "Exxrjvaç Ix&eïv, orâ' f¡Gúv
7ia) ¿levxavoí. Die mächtigste unter den griechischen Colonien ist
Tarent, welches, 708 v. Chr. durch die spartanischen Parthenier
gegründet, sein Gebiet besonders auf Kosten der Messapier weit
ausbreitete. Es erlitt durch diese zwar im J. 473 eine schwere Nie-
derlage, s. Diod. Xi, 52. Herod. Vii, 170. Athen. Xii, 522. e. f.,
stellte aber seine Macht (besonders durch die geworbenen Feldherren
Archidamos, König von Sparta, und Alexander von Epirus, s. Diod.
Xvi, 88. Zw. Viit, 3. 17. 24) bald wieder her, bis es im J. 272 v. Chr.
von den Römern unterworfen wurde. Ausserdem sind zu nennen :
Gwrnn, die älteste aller hellenischen Colonien in Italien und Sicilien,
Rhegium, Lohri, welches Hipponium und Medma anlegte und so seine
Herrschaft bis an die Küste des tyrrhenischen Meères ausdehnte,
Kroton, welches das nördliche Bruttium beherrschte, an dessen West-
küste es Terina anlegte, Sybaris, Herrin des nachmaligen Lukaniens,
in welchem Posidonia und Laus von ihr gegründet wurden (von ihr
ist auch Metapontum abhängig), statt Sybaris seit 443 Thurii, nach-
dem Sybaris um 500 von den Krotoniaten zerstört worden war, s.
Strab. Vi, 1, 12. 13. Diod. Xii, 9. So der Zustand vor der Besitz-
nahme Lukaniens durch die Lukaner. Durch diese und noch mehr
durch die Bruttier wurden sämmtliche Städte, ausser Tarent, auf
ihre Mauern beschränkt.
1875 -
Halle
: Buchh. des Waisenhauses
- Autor: Peter, Carl
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 5
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schulformen (OPAC): Gymnasium
- Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
- Inhalt: Zeit: Antike
- Geschlecht (WdK): Jungen
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2 Einleitung. Chorograph. und ethnograph. Uebersicht Italiens.
Vorgebirge: Circaeum, Zephyrium, Japygium, Garganum. Das Zephyrische und Japygische sind die süd-
lichsten Spitzen Italiens; zwischen beiden der Tarentinische .Meerbusen.
Die ganze Halbinsel wird in Ober-, Mittel- und Unteritalien eingetheilt. Zwischen den beiden ersten
Theilen machen die Flüsschen Macra und Rubicon, zwischen dem zweiten und dritten der Silarus und Frento
die Grenze.
I. In Oberitalien (Gallia cisalpina) unterscheidet man Ligustica, das Land zwischen dem ligustischen
Meer und dem Apennin, und Gallia eis- und transpadana.
Ii. Mittelitalien wird durch den Apennin in zwei Hälften getheilt. Westlich liegen die Landschaften:
Etruria bis zum Tiberis, Latium bis zum Liris, Campania bis zum Silarus; östlich: Umbria bis zum Nar und
Aesis, Picenum bis zum Aternus, Samnium bis zum Frento.
Ih. Unteritalien (Graecia magna) enthält vier Landschaften, westlich Lucania bis zum Laus und
Bradanus, und Bruttium; östlich Apulia und Calabria, durch eine von Tarent nach Brundisium zu ziehende
gerade Linie von einander getrennt.
B. Ethnographische Uebersicht.
In Oberitalien besteht die älteste Bevölkerung aus Etruskern, die sich selbst Rasener nannten,8 und
aus Umbrern.9 Ausser ihnen wohnen an den Mündungen des Padus die Veneter,10 an einigen Stellen dicht
unter den Alpen die Euganeer und Lepontier,11 und im Apennin und auf dessen südwestlichen Abhängen bis
ans Meer die Ligurer, von denen dieses Land den Namen Ligustica und das angrenzende Meer den Namen
Mare Ligusticum erhalten hat.12 Mit dem Jahre 600 v. Chr.13 aber beginnen die Einwanderungen der Gallier,
welche zuerst den nördlichen Theil des Padusthales in Besitz nehmen, dann aber (um 400 v. Chr.) auch den
Padus überschreiten und sich sogar über einen Theil von Mittelitalien ausbreiten.14
In Mittel- und Unteritalien werden als die ältesten Bewohner genannt: 1) die Umbrer in einem
grossen Theile der östlichen Hälfte von Mittelitalien;15 2) die Etrusker in dem von ihnen benannten Etrnrien
und in einem Theile von Campanien;16 3) die Sikeler oder Oenotrer in den übrigen westlichen Landschaften
8) Die Hauptstellen sind Liv. V, 33. Strab. V, 1, 10 und Polyb.
I, 17, 1. Dass sie sich selbst Basener nannten, sagt Dionys. S. I, 30.
Vgl. Anm. 16.
9) Ueber die Umbrer s. Anm. 15. Dass sie in Oberitalien "Wohn-
sitze gehabt, bezeugen Herod. Iv, 49 und Strab. V, 1, 10.
10) Ser od. I, 196. Vgl. Lio. I, 1. Strab. Y, 1, 4 und an vielen
andern Orten. Sie sind nach Herodot a. a. 0. illyrischen Stammes
und werden auch von Polybius an der Anm. 14 angeführten Stelle als
ein „ganz altes Volk" von den übrigen Bewohnern des Padusthales
unterschieden.
11) Die Euganeer wohnten in der Gegend der Seen Benacus,
Sevinus, Larius, die Lepontier am Tosa (Toscia) bis zum Lacus
Verbanus herab (in dem heutigen Val d'ossola), s. Plin. H. N. Iii,
24, 133.
12) Die Macra bildet bei Strab. V, 2, 5 die Grenze; denn Etru-
rien fängt daselbst von-Luna an, welches an der Macra liegt. Dies
war die Grenze unter Augustus; eben so auch in der frühesten Zeit
bis zum Einfall der Gallier. In der Zwischenzeit hatten die Ligurer,
wahrscheinlich von den Galliern gedrängt, ihre Wohnsitze bis an
den Arnus und in dem Apennin bì6 Arretium vorgeschoben. In dieser
Ausdehnung finden wir ihr Gebiet bei Polyb. Ii, 46, 2: naçà &ákar-
tccv fxhv nólecog Itíar¡g, i¡ ttqwtt] xfìrai rfjg Tv^r¡vías (og
7tqoç tccç óva/uág, xarà ât tt¡v /u((íóyaiav sotç rijg ^^qi¡t(voív xconccç.
Tjeber sie selbst ist nach Strab. Y, 2, 1 weiter nichts zu berichten,
7ia.r¡v oti xco/ur¡óóv Çwot Tfia/eïav yfjv àçovvtsg xaì axanrovreg,
fiàkkov dk )Mto/unvrt(g.
13) S. Livius Y, 34.
14) S. vorzüglich Liv. Y, 34 — 35, wo Folgendes erzählt wird:
Der Bi turi gerfür st Ambi ga tus, welcher über das ganze Celtenland
herrschte, schickte die Söhne seiner Schwester, Bellovesus und Sigo-
vesus, mit grossen Yolksmassen, erstem nach Italien, letztern nach
dem hereynisrhen Walde. Bellovesus mit seinen Haufen nahm das
Land im Nordwesten Oberitaliens in Besitz und gründete daselbst
Mediolanum; später kommen die Cenomanen und besetzen die Gegend,
wo nachher die Städte Brixia und Verona lagen ; noch später die
Salhmer, welche sich am Ticinus ansiedeln. Die Lingonen und
Bojer, welche nunmehr folgen, finden das Land zwischen den Alpen
und dem Padus ganz besetzt und überschreiten daher den Fluss. Die
Senonen endlich „recentissimi advenarum ab Utente ilumine usque
ad Aesim fines habuere." — Alá Hauptvölkerschaften Galliens werden
bei Polyb. Ii, 17, 4 ff. genannt: in der Transpadana von Westen nach
Osten: Aàoi (Laevi), .Jfßexioi (Libici), welche beide wie die Salyèr
ligurischen Stammes sind, aber mit den Galliern eingewandert (vergi.
Plin. H. N. Iii, 21), "igofxßqtg (Insubres), roro/uároi (Cenomani),
Oièì'ttoi (Veneti, über diese s. Anm. 10); in der Cispadana in der-
selben Bichtung: 'slvavig, Boïoi, Aíyyiavtg, Ztjvwvtg. Ueber ihre
Lebensweise s. ebendas. §. 9 : 'Qixovv âe xarcc xui/uag arei/iarovg,
rr¡g loinrjg xaraaxfvrjg â/uoiçoi xadegtwreg. — Seit dem 3 ten Jahr-
hundert v. Chr. werden die Gallier nach und nach von den Bömern
unterworfen.
15) Ueber die Macht der Umbrer in der ältesten Zeit im All-
gemeinen s. Dionys. H. I, 19: Tioklci d'è xaì il kl a /cogía rfjç-'ltct-
Xíctg oíxovv 'O/Apqixoi xaì r¡v tovto to t-ftvog Iv Toìg návv /uéya
ra xaì àg/aìov, und Plin. H. N. Iii, 19, 112: Umbrorum gens
antiquissima Italiae existimatur. — Trecenta eorum oppida Tusci
debellasse reperiuntur. Ihrer Verbreitung in Oberitalien ist schon
gedacht, s. Anm. 9. Ausserdem hatten sie einen grossen Theil von
Etrurien in Besitz, s. Plin. H. N. Iii, 8, 50: Utnbros inde (ex
Etruria) exegere antiquitus Pelasgi, hos Lydi, a quorum rege Tyr-
reni, mox a sacrifico ritu lingua Graecorum Thusci (Qvoaxóoi,
Dionys. H. I, 30) sunt cognominati: weshalb Herodot (I, 94) die
Lyder zu den Ombrikern kommen und Dionysius il, 19 26) die
Pelasger ihnen Cortona entreissen lässt. Auch Clusium gehörte unter
dem Namen Camers ehemals ihnen, vergi. Liv. X, 25 mit Polyb.
Ii, 19, 5.
16) Dionys. S. I, 30 sagt von diesem Volke: ¿Q/alóv re návv
xaì ovótvì ctd.qj yivt.1 olire ó/uóylcoaaov ovre oyotìiairov svqì-
(jxstcu. Indessen sind die noch erhaltenen Sprachdenkmäler der
Etrusker, auf welche es hierbei hauptsächlich ankommt (das bedeu-
tendste unter denselben ist die sogenannte perusinische Inschrift),
bis jetzt noch nicht soweit erforscht, dass sich ein sicheres Urtheil
über ihre Stammesangehörigkeit fällen liesse. Nach Herodot (I, 94),
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Ii
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Einleitung. Chorograph. und ethnograph. Uebersicht Italiens.
Endlich aber erhielt ein grosser Theil von Mittel- und Unteritalien eine neue Bevölkerung in den sabel-
lischen Völkern,26 die sich durch verschiedene Wanderungen und unter verschiedenen Namen über Picenum,
Samnium, Campanien, Lucanien und Bruttium ausbreiteten.
Nachdem diese Wanderungen beendet sind, haben die einzelnen Landschaften folgeñde Bevölkerung:
(Mittelitalien.) a) Jetruria (oder Tuscia, gr. Tv^Qrjvia) die Etrusci (oder Tusci, gr. Tv^rjvol)]27
b) Latium die aus der Mischung von Sikelern und Aboriginern entstandenen Latiner;28
c) Campania die aus Oskern und Samnitern gemischten Campaner;29
d) Umbria theils die Umbrer theils (längs der Küste) die senonischen Gallier;30
e) Picenum die sabellischen Picenter;31
f) Samnium die sabellischen Samniter und die ebenfalls samnitischen Marser, Marruciner, Päligner,
Vestiner, Hirpiner, Frentaner;32
26) So sind füglich mit einem gemeinschaftlichen Namen die
Abkömmlinge der Sabiner zu nennen, besonders auf Grund der Stelle
Strab. V, 4, 12: Eixoç âè óià tovto xal Zaßikkovg airovç (tovç
2avv(raç) vtioxoqigtixôîç ano twv yovfwv nçoçayoçtv&rjvai. Die
V Veranlassung zu den Auswanderungen ward durch das Yer sacrum
gegeben. Es war nämlich, wie Niebuhr sagt, „ein italischer, gottes-
dienstlicher Brauch, in schweren Kriegsläuften oder Sterbezeiten einen
heiligen Lenz zu geloben: alle Geburten des Frühlings : nach 20 ver-
flossenen Jahren ward das Yieh geopfert oder gelöst, die Jugend
aubgesandt; " wie dies Strab. V, 4, 12, Festus s. v. Mamertini und Ver
sacrum, am vollständigsten aber Dionys. H. I, 16 beschreiben. Ueber
die einzelnen Wanderungen s. bei den einzelnen Landschaften; hier
sei nur noch im Allgemeinen bemerkt, dass die sabellischen Yölker
unter sich in sehr loser Verbindung standen, und dass diese Zer-
splitterung als ein Hauptgrund anzusehen ist, warum sie in den
Kriegen gegen Rom, welche 343 v. Chr. anfingen, unterlagen.
27) s. Anm 16.
28) Dieselben Stellen, welche oben S. 3. Anm. 19 über die
Aboriginer angeführt worden sind, handeln auch von ihrer Ver-
mischung mit den Sikelern. Der Name Latiner soll nach der
Mischung von einem Könige Latinus entlehnt sein, s. Dionys. H.
I, 9 ; Niebuhr jedoch vermuthet, dass er, mit Sikeler gleichbedeutend,
die ursprünglichen Bewohner bezeichnet habe, und seit der Mischung
sei der vollständige Name Prisci [et] Latini gewesen (Liv. I, 3. 32),
mit Weglassung des et, eben so wie man ursprünglich Populus
Pomamis Qmrites gesagt habe; Prisci sei, wie Casci, als ein Name
der Aboriginer anzusehn. Nachher sei Latini oder Prisci wieder in
Gebrauch gekommen. Es wohnten übrigens diese Völker in Flecken,
welche gern auf Hügeln angelegt wurden (s. Dionys. H. I, 12. Strab.
V, 3, 2), und 30 solcher Flecken machten wenigstens schon zur Zeit
der römischen Könige den latinischen Bund aus, an dessen Spitze
Alba stand. Ausser den Latinern wohnen in Latium in grösserer
oder geringerer Ausdehnung noch die Aequer, Volsker und Herniker,
von denen die beiden ersteren gewöhnlich zu dem oskischen, die
letzteren zu dem sabellischen Volksstamm gerechnet werden. — Noch
ist hinzuzufügen, dass die Sage von einem Einwandrer Evander,
aus Palantion in Arkadien, erzählte, welcher Schrift, Sitten- und
Religionsgebräuche mitbrachte, s. Dionys. H. I, 31 — 33. 40 — 44.
Liv. I, 5.7. Ovid. Fast. I, 497 — 586. Eine andre erzählte von Aeneas,
dass er 7 Jahre nach Troja's Zerstörung nach Latium gekommen sei
und dort Lavinium gegründet habe, von wo aus 30 Jahre später von
Ascanius (oder Julus) Alba Longa, die Mutterstadt Roms, gegründet
sein soll, s. Dionys. H. I, 45—90. Liv. I, 1 — 3.
29) Als die ältesten Bewohner Campaniens sind nach S. 3.
Anm. 17 die Sikeler oder Oenotrer anzusehn; dann folgen die Osker,
welchen aber die Etrusker einen Theil der Landschaft entreissen, bis
die Samniter die Landschaft erobern und ihr den Namen Campanien
geben. So stellt es Polybius dar, nur dass die Oenotrer unerwähnt
bleiben, und bei ihm der Cumäer in der Reihe- der Herrscher des
Landes gedacht wird, welche, obwohl vor den Etruskern im Besitz
eines Theiles der Landschaft, sie doch nie ganz inne gehabt haben
mögen, a. Strab. Y, 4, 3: 'Onixobg ycíq (fr¡ni xal Avaovag oìxììv
Tt/v %w()av Tavttjv 7isqì tov Kqíttfjqct, - tovtouç j' v7io Kvflctítüv,
ïxeivovg â' ino Jv(ì(irivcov Ixneoeîv' ôlu yàç tt¡v ¿qstr¡v ttsqi-
fiá/Tjtov ytvtfííha tò ntdíov ' ôiastxa ôk nóxug èyxotzoixígoívtciç
tt]V oiov xt<paxi¡v óvofxáaai Kunvr¡v. Aia dt ttjv Tqveprjv sig fxaxa-
xíav Tqccno/utrovç xa&áníq rrjg nepl tov Ilásov /wpaç ^éotrjaav,
ovtco xal tavttjç tictq(t/ü)or¡aca Zavvlxaig. Nach der gewöhnlichen
Annahme erfolgte diese Besitzergreifung durch die Etrusker um 800
v. Chr., s. Vellcj. Pat. 1, 7, vergi. Dionys. E. Vii, 3; nach Cato erst
471 v. Chr., Vellej. Pat. a. a. O. Die Samniter bemächtigen sich
Capuas um 420 v. Chr. und von da aus auch des übrigen Campa-
niens , s. Liv. Iv, 37 : Peregrina res sed memoria digna traditur eo
anno facta, Vulturnum, Etruscorum urbem, quae nunc Capua est
(danach rührt dieser Name, im Widerspruch mit den oben angeführten
Stellen, von den Samnitern her), ab Samnitibus captam Capuamque ab
duce eorum Capye, vel, quod propius vero est, a campestri agro appel-
latam. cepere autem prius bello fatigatis Etruscis in societatem urbis
agrorumque accepti (dies war 437 geschehen, s. Diod. Xii, 31), deinde
festo die graves somno epulisque incolas veteres novi coloni nocturna
caede adorti, vgl. Vii, 38. Xxviii, 28. Darauf wurde Cumä im J. 417
erobert, s. ebendas. Iv, 44. Trotz dieser Verwandtschaft waren übrigens
Campaner und Samniter feindlich gegen einander gesinnt, s. Liv. Vii,
38. — Am Silarus wohnten Picenter, /iixqov ànóanaofià tcsv ¿v
t(j) liâpia Iiixevtívojv, s. Strab. V, 4, 13.
30) s. Anm. 15. Die Umbrer haben von der Landschaft nach
dem Eindringen der senonischen Gallier nur noch das Gebiet längs
dem oberen Lauf der Tiber bis zum Nar herab in Besitz; sie sind,
als die Börner mit ihnen zusammentreffen, nach Niebuhrs Ausdruck
nur noch ein verklungener grosser Name, weshalb ein kurzer Krieg
hinreicht sie zu unterwerfen.
31) S. Strab. V, 4, 2 : 'ilo/urjvrai èx Trjç Zaßcvtjg oi Jftxev-
Trvoc, ánvxoxántov tt¡v ódòv r]yr]gf<fxévov tolg ¿Q/riyétctig, à(f '
ov xal Tovvo/xa * nîxov yào tòv oqviv tovtov ôvo/ndçovai xal
V0(J.(Ç0v<nv ylqswç ífqóv.
32) Von den Samnitern bezeugen die Abkunft von den Sabinern
ausser Strabo (V, 3, 1. 4, 12 u. a.) noch Varrò de ling. lat. Vii.
§. 29: ab Sabinis orti Samnites, Festus s. v. Samnites: Samnites ab
hastis appellati sunt — sive a colle Samnio, ubi ex Sabinis adven-
tantes consederunt, Appian. Samnit. Ill, 4, 5. Auch der Name liefert
dafür einen Beweis, der in ihrer eignen Sprache Safinim (auf Münzen)
und griechisch 2avvtxat heisst. Von den übrigen oben genannten
Völkern ist es nur von den Hirpinern (Strab. V, 4, 12: 'Íqnr¡vol xav-
toi Zavvïrau, der Name von ïq7zoç, welches bei Sabinern und
Samnitern Wolf bedeutete), den Frentanern (ebendas. V, 4, 2) und
Hernikern (Serv. zu Aen. Vii, 684) bezeugt, dass sie Sabeller sind.
Die übrigen vier Völker, die Marser, Marruciner, Päligner, Vestiner,
sind nach Liv. Viii, 29 (Marsi Paelignique et Marrucini, quos, si
Vestinus attingeretur, omnes habendos hostes) eng verbündet, und
daher auch wahrscheinlich eines" Stammes. Da nun Ovid, selbst
Päligner, Fast. Iii, 95, seine Ahnherren Sabiner nennt, und da ferner
die Wohnsitze dieser Völker zwischen Sabinern und Samnitern gelegen
sind: so wird man der Ansicht Niebuhrs, dass auch diese Völker
sabellisch seien, mit Grund beistimmen können. Ueber die Zeit der
Einwandrung aller dieser Völker lässt sich nichts bestimmen.
1894 -
Oldenburg
: Stalling
- Autor: Stacke, Ludwig
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch, Schülerbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Griechische Antike, Römische Antike
- Inhalt: Zeit: Antike
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11 nteritali en, wegen der vielen griechischen Pflanzstdte Grogriechenland genannt, enthielt: 1. Lucatiteit, 2. Bruttium, 3. Apulien, mit dem Gerhmten Flecken Canna und 4. Calci 611 e tt mit Staren t.
Die wichtigste Insel war Sieilien, die Kornkammer Roms, mit den Stdten Syrakus, Messana, Agrigent, Segesta it. a.
Da die Ostkste Italiens mehr zur Viehzucht als zum Acker-bau geeignet ist, so beruht die geschichtliche Bedeutung Italiens ans seiner Westkste, die auch mehr Seehfen darbietet. Zur Bildung des Bodens haben vulkanische Eittflsse mitgewirkt. Das Klima ist im allgemeinen mild und gemigt: nur auf den Ge-birgen liegt meist Schnee. Das Laitd lieferte Getreide, l und Wein.
17. Noms Grndung. Die sieben rmischen Könige.
Die Stadt Rom ist eine latini)che Ansiedeluug. Die alten Latin er waren ein kriegerisches, Ackerbau treibendes Volk. Die Ansiedelung geschah allmlig auf Hgeln an derjenigen Stelle t)er Tiber, bis zu welcher dieser Flu von kleinen Seefahrzeugen befahren werden konnte. Dies lteste Rom scheint ein Grenzmarkt fr den Handel der Latiner gewesen zu sein. Zugleich war die Stadt Grenzfestung gegen die Etrusker, von denen Latinm durch den Tiberslu geschieden war. Schon in frhester Zeit gerieten die Einwohner der netten Stadt, die Satitter, mit den Etrttskern in feindliche Berhrung. Ihre auerordentliche Kriegstchtigkeit lie die Rmer ihre Abstammung auf den Kriegsgott zurckfhren. Die Grndung der Stadt Rom wird dem Rmulus und Remtts Zugeschrieben. Die Sage berichtet:
Kn6as in )tatie. cheurt des Aomutus und Acmus. Asms Hrndung. Bei der Zerstrung Trojas ( 3) hatte sich neas mit seinem Vater Anchises, seinem Sohn Ascnius und einer Schar Trojaner gerettet. Nach lngeren Irrfahrten auf dem Meere gelangten fic in die Landschaft Latium in Italien, wo ihnen das Schicksal eine neue Heimat verheien hatte. Hier herrschte König Latinns; dessen Tochter