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1. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 66

1888 - Leipzig : Teubner
66 - birges nher der Ost- oder der Westkste? In welcher der beiden sdlichen Halbinseln endigt das Gebirge? Die Westseite Mittel-italiens zeigt reichere Strombildung (Arno, Tiber) und breiteren Raum als die Ostseite; woher kommt das? Auf der Westseite liegt der Schauplatz der Geschichte (wie ist es in Griechenland?). Hier wohnten im Norden ungefhr zwischen Arno und Tiber die Etrusker. Den brigen Raum Mittelitalieus nahmen die Jtaliker ein, die frher mit den Griechen zusammengewohnt hatten (wo?). Die beiden Hauptstmme der Jtaliker waren die Latiner und die Sabiner. Die Sabiner mit den Samuitern in den Berglandschaften des mittleren Apennin; die Latiner in der fruchtbaren Ebene von Latinm (an der Kste die pomptiuischeu Smpfe). Auf Latium folgt nach Sden Cam-panien, der Garten Italiens, mit dem Vesuv. Welches Volk wohnte an den Ksten Unteritaliens und Siziliens? Sizilien die Kornkammer Italiens. Erster Zeitraum. Rom unter Knigen. 753510. . 56. Die Grndung der Stadt Rom reicht in die Sagenzeit hinauf. ueas, aus der Zerstrung Trojas entronnen, gelangt zu der Knigin Dido von Karthago, von hier mit seinem Sohne nach Italien; der letztere grndet Albalonga. Einer seiner Nachkommen^ Amnlius, entreit seinem lteren Bruder, Numitor, die Herrschaft und macht dessen Tochter Rhen Silvia zur Vestaliu. Ihre beiden Shne Romulus und Remus (Shne des Mars) werden im Tiber ausgesetzt, durch eine Wlfin genhrt und von einem Hirten erzogen (dipus, Cyrusl). Die herangewachsenen Jnglinge werden von ihrem Grovater wiedererkannt, tten den Amnlius. 753 grnden sie auf dem palatinifchen Hgel am linken Tiberufer eine Stadt, welcher Romulus den Namen giebt. Weshalb erschlgt Romulus seinen Bruder? Romulus erffnet eine Freisttte fr Landflchtige; bei einem Feste werden die Sabinerinnen geraubt; wodurch wird der eut-stehende Kampf zwischen den beiden Vlkern beigelegt? Latiner und Sabiner vereinigen sich, zu einem Staate. Romulus, während eines Gewitters von Mars in den Himmel entrckt, geniet gtt-liehe Verehrung.

2. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 21

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 21 — überschritt er 327 und unterwarf den König Poruö im Fünfstromlande (Pendschab). Empörung im Heere zwang ihn (326) zur Rückkehr nach Persien, die er unter unendlichen Beschwerden (Wasser im Helm, Sterben vieler Sol- daten) am Indus herab und durch Persien (Iran) ausführte. Ein anderer Theil seines Heeres fuhr in einer auf seinen Befehl erbauten Flotte an der Küste entlang. 5. In Susa angekommen, vermählte sich Alexander mit der Tochter des Darms und gab auch vielen (10,000) Mazedoniern persische Weiber, damit die Völker unter einander verschmolzen werden sollten. Dadurch aber, dass er die Perser mit den Macedoniern gleichstellen wollte, erregte er unter den letzteren große Unzufriedenheit (Aufruhr). Mitten in seinen Plänen und Arbeiten für die Gestaltung des neuen Reiches starb Alexander, nicht lange nach dem Tode seines Lieblings Hephästion (dessen Todtenfeier) zu Babylon (323). Nach seinem Tode theilten seine Feldherren unter blutigen Streitigkeiten sein unermessliches Reich in mehrere kleinere Reiche. Die wichtigsten dieser Reiche, welche nach langen Kämpfen aus dem großen Reiche Alexanders hervorgingen, waren: das makedonische (Griechenland mit einbegriffen), das ägyptische (Ptolemäer) und das der Selenciden (Syrien). Diese bestanden so lange, bis die Römer ihnen ein Ende machten. C. Geschichte der Römer. §. 20. Land und both der Römer. 1. Die Halbinsel Italien (schönes mildes Klima, reichliche Bewässerung und daher fruchtbar, glückliche Lage, an zwei Meeren) wird seit alter Zeit eingetheilt in £der=, Mittel- und Unteritalien, Qberitalien (von den Alpen bis zu den Apenninen und dem Rubiko) war bewohnt von Galliern, Venetern, Ligurern und anderen kleinern Völkerschaften. In Mittelitalien (vom Rubiko bis Silarus) saßen die Etrusker, Umbrer, Latiner, Sabiner, Volsker, Eampaner und Samniten. In Unteritalien saßen hauptsächlich griechische Kolonisten (Großgriechenland). Lucaner und Bruttier. Auch die Hauptinsel Sicilien hatte blühende griechische Kolonien. Die verschiedenen italischen Völkerschaften waren auch in Sitten und Sprachen anfangs vollständig gesondert, bis endlich von der Stadt Rom die Vereinigung aller Stämme Italiens zu einem Volke (die Römer) ausging. Unter diesen Völkerschaften waren die Etrusker diejenigen, welche schon früh eine Cultur hatten (Ackerbau, Gewerbe, Baukunst, Handel zu Lande und zur See, religiöse Einrichtungen). 2. Die Religion der alten Italiker war anfangs ein Natur-Gottesdienst. Erst unter dem Einfluss der eingewanderten Griechen bildete sich ein Religionssystem aus, welches dem griechischen ähnlich war. (§. 9.)

3. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 43

1868 - Elberfeld : Volkmann
43 Theil wieder in mehrere Provinzen. Als Grenze zwischen Ober- und Mittelitalien merke man sich namentlich den Fluß Rubicon. In Mittelitalien lag die Provinz Latium, deren Einwohner La- tiner hießen, und in ihr die Stadt Rom größtentheils auf dem linken Ufer des Tiber auf sieben Hügeln, unter denen man sich den Capitolinischen, Palatinischen und Aventinischen merke. An- dere Landschaften waren Etrurien, ungefähr das heutige Tos- kana, Campanien, eine äußerst fruchtbare Provinz, die deßhalb das glückliche genannt wurde, Samnium in den heutigen Abruz- zen, von den tapfern und einfachen Samniten bewohnt und in Unteritalien Apulien, südwestlich vom Sporn Italiens, nebst Calabrien. Ueber die Abstammung der ältesten Bewohner Italiens läßt sich nichts Sicheres sagen; die Hauptmasse der Bevölkerung bil- dete ein Stamm, der mit den Griechen sehr nahe verwandt war, weßhalb sich auch in den Sprachen sehr viel Aehnlichkeiten finden und die Religion beider Völker im Wesentlichen überein- stimmt, so daß das oben von der griechischen Götterlehre Ge- sagte auch für die Römer gilt. Ein eigenthümlicher Gott war bei den letzteren noch der Janus, der Gott alles Anfangesund Beginnens, dessen Tempel im Frieden geschlossen, im Krieg da- gegen geöffnet wurde. Auch die Hirtengöttin Pales und der Waldgott Silvanus finden sich bei den Griechen nicht, wie denn der Gott Saturnus nicht ganz dem griechischen Chronos entspricht. Dieser Saturnus herrschte zu der Zeit, so erzählt die Sage, als auf Erden Friede und Glückseligkeit herrschten, die man das goldene Zeitalter zu nennen pflegt. Als er der Herrschaft der Welt durch seinen Sohn Jupiter beraubt war, floh er nach La- tium und wurde dort König; zum Andenken an die glückliche Zeit, die das Land unter seiner Regierung verlebte, feierten die Römer alljährlich im December das Fest der Saturnalien, an welchem die Sclaven für eine kurze Zeit Freiheit genossen und sogar von ihren Herrn bedient wurden. Die Römer der ältesten Zeit waren ein einfaches Volk von strengen, oft rauhen Sitten, an harte Arbeit, an Ackerbau und Krieg gewohnt. Dies än- derte sich freilich in der spätern Zeit sehr, so daß Schwelgerei und Sittenlosigkeit fast bei keinem Volk mehr Platz gegriffen

4. Zeittafeln der römischen Geschichte zum Handgebrauch und als Grundlage des Vortrags in höheren Gymnasialklassen mit fortlaufenden Belegen und Auszügen aus den Quellen - S. 3

1875 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Einleitung. Chorograph. und ethnograph. Uebersicht Italiens. 3 von Mittel- und Unteritalien;17 4) mehrere kleinere Völkerschaften im Apennin und auf dessen Abhängen, nämlich die Sabiner in der Gegend von Amiternum,18 die Aboriginer zwischen Reate, Carseoli und dem Lacus Fucinus,19 die Osker oder Ausoner zwischen Beneventum und Cales; 20 5) die Japygier im südöstlichsten Theile der Halbinsel.21 Es ist wahrscheinlich, dass alle diese Völker dem indogermanischen Sprachstamme angehören.22 Die nächste bedeutende Veränderung wurde dadurch herbeigeführt, dass die Sabiner und die Osker sich weiter ausbreiteten. Die ersteren drangen nach Südwesten vor und nöthigten dadurch die Aboriginer, ihre Wohnsitze zu verlassen und nach Latium auszuwandern.23 Die Osker eroberten die Landschaften Samnium, Campanien und wahrscheinlich auch Apulien und machten sich in denselben zum herrschenden Volke.24 Die Sikeler wurden hierdurch, so weit sie sich nicht den eingewanderten Völkern unterwarfen, immer weiter nach Süden herabgedrängt und endlich genöthigt, sich auf die von ihnen benannte Insel zurückzuziehen.25 Strato (Y, 2, 2) sollen die Tyrrhener aus Lydien in Etrurien ein- gewandert sein, vgl. auch Anm. 15. — Sie hatten sowohl in Etrurien als in Oberitaiien und Campanien, so lange sie diese Länder be- herrschten, einen Zwölfstädtebund errichtet; die Verfassung war aristokratisch, indem die Lucumonen, welche zuglaich Priester waren, die Herrschaft führten; die Opferschau und die Deutung der Zeichen vom Himmel hatten sie zu einem künstlichen System ausgebildet, dessen Einfluss auch in Rom sichtlich ist. Die etruskischen nach Rom verpflanzten Sitten und Einrichtungen finden sich zusammen- gestellt bei Strab. Y, 2, 2: Aéyerai (Tè xaì ó &Qta/ußtx0g xóa/uog xaì vnarixòg xaì anxcòg ò rcsv ¿q/ovtwv êx Tapxvvímv âevqo fiere- vex&rjvai xtà (iaßdoi xaì nexéxeig xaì 0¿¿¿riyyeg xaì ieqonouai xaì /uavrixr¡ xaì /uovgixr¡, ogr¡ ár¡/uoúía xq(òvrai 'Pco/iaïoi. — Ueber ihre Wohnsitze in Campanien s. Polyb-. Ii, 17, 1: Uxr¡v tavrà ye ra neâia (nämlich die in Oberitalien) to rcalcabv tvé- fiovto tv^qtjvoc, xa&' oi:? xqovovç xaì toc <Pxéyqaiá nore xaxov- /ueva rà neçi Kanvrjv xaì Ncóxr¡v, vergi. S. 4. Anm. 29. 17) Pherekydes bei Dionys. S. I, 13 zählt unter den Söhnen des Lykaon, des Sohnes des Pelasgos, den Oenotros und Peuketios auf: Oïvuitqoç, à</)' oí/ Oïvcotqoi xaxéovrai oí Iv 'Iraxíy oixjovreg, xaì Plevxétiog, à(f' ov Plevxériol xaxéovtai oí Iv tw^Iovìo) xóxnco; wonach von diesem athenischen Genealogen der Ursprung der Oenotrer und Peucetier auf Arkadien und auf den Pelasgos zurückgeführt wird. Die Sikeler sind aber nach Antiochus dieselben mit den Oenotrern (und Italern), s. Dionys. Ii. I, 12: ovxco âè Zixexoì xaì Móqyr/reg iyévovxo xaì ^Lraxír\reg lóvrtg Oî'vioxqoi. Die Auswandrung der Oenotrer soll die früheste der Griechen nach dem Auslande gewesen sein, s. Dionys. H. I, 11. Paus. Viii, 3, 2. Ueber die Ausdehnung ihrer Wohnsitze s. Sophocles bei Dionys. Pl. I, 12: Ta d' tçônig&e (nach Umseglung des Zephyrischen Vorgebirges) /eigòg eìg rà âeçià Oivcorqía re nctga xaì Tv(>or¡viy.óg xóxnog Aiyvgrixr/ te yr¡ as äe'gerai, wonach die Oenotrer an der Westküste herauf his zu den Tyrrhenern wohnten. Dass die Sikeler in Latium sassen, sagt Dionys. Pl.i, 9: Tr]v rjye/xóva yrjg xaì d-axaggr/g á7táar¡g nóxiv, rjv vvv xaroixovgi 'Pco/iaìoi, naxaióraroi twv /uvri/uovev/uévcov Xéyovrai xarag/elv — ¿ix.exoí. Ueber ihre weitere Wanderung nach Süden finden sich einzelne Spuren. Ihre nächste Zuflucht musste das nach- malige Campanien sein; und auf Campanien mag es gehn, wenn Thuc. Vi, 1 und Dionys. H. I, 22 erzählen, dass sie von Opikern vertrieben worden seien. Dann finden wir sie wieder weiter südlich, wie daraus hervorgeht, dass nach Antiochus bei Dionys. H. I, 73 ein Mann, Namens Sikelos, flüchtig aus Rom zu Morges, König von Italien, kommt, welches damals das Land zwischen Tarent und Posi- donia umfasste. Noch weiter nach Süden gedrängt, bleiben sie theils in der Südwestspitze Italiens wohnen, theils setzen sie nach Sicilien über und geben dieser Insel ihren Namen, Diod.v, 6. So ist es zu Thucydides Zeit. Bald nach ihm wurden sie aus Italien ganz ver- trieben, s. Antiochus bei Strab. Vi, 1, 6. Ueber die Peucetier und Oenotrer sagt Dionys. Pl. I, 11, Peuketios habe sich oberhalb des Japygischen Vorgebirges in dem nachmals sogenannten Lande- der Peucetier niedergelassen, Oenotros aber westlich. Damit stimmt auch Strab. Vi, 1, 2 überein: Tdiv âè 2avvirmv aiçrj&évrajv Ini no Xu xaì Tovg Xcsvag xaì roiig Oivcoroovg ixßaxovrcov, Aevxavovg d' eìg rr¡v fieqísa xavrr\v ànoixigavxojv, wonach in Lukanien vor dem Einfall der Lukaner Oenotrer wohnten, und Dionys. Il. Ii, 1, wonach die Oenotrer die ganze Küste von Tarent bis Posidonia inne hatten, so dass sich also hier die Peucetier an sie anschliessen mochten. 18) S. Strab. V, 3, 1: 5plgti âè xaì naxaiórarov yévog ot Zaßivoi xaì avróy^ovtg, Dionys. Pl. Ii, 49: Karow — nqa>rr¡v avrcov oïxrjgiv ànoipaivet yevéoftat xcó/utjv rivcc^ xaxov/uévr¡v Tsgrçovvav, áy/ov nóxewg A/utréqvr¡g xei/iévr/v ' t£ r¡g Óq/iij&évrag róre Zaßivovg eìg rr¡v 'Pearírrjv t/ußaxelv yißoqiyivwv avrr¡v xaroixoúvrcov, ders. I, 14 : die Städte der Aboriginer r¡Gav iv rf¡ 'Pearívy yrj tojv Anevvívwv òqwv ov fjaxçàv, cog fíúátmv Teqév- riog tv áo/uioxoyíaig yqátpei' — adiara, jurjtqónoxig Aßoqiyt- vcov, f¡v naxaíxeqov ex i Zaßtvoi vvxtcoq inigtqarevgavreg ex nóxecog ylfxiréqvr¡g àyvxaxtov aiqovgiv. 19) Die Hauptstellen über die Aboriginer (der Name bedeutet so viel als Autochthonen) sind Dionys. Il. I, 9. 14. Ii, 49. Der Name Aboriginer lässt sich aber wegen seiner Bedeutung nicht als eigentlicher Volksname ansehen, dieser scheint vielmehr Casci gewesen zu sein, s. Serv. zu Vir ff. Aen. I, 6 : Cassei (liess Casci) vocati sunt, quos posteri Aborigines nominaverunt; vielleicht auch Prisci, s. S. 4. Anm. 28. 20) Dass die Osker (oder Opiker) und Ausoner dieselben sind, s. Aristot. Polit. Vii, 9: £lixovv âè rò /uèv noòg rrjv Tv()^r¡víav 'Onix.oì xaì ngóregov xaì vùv xaxov/uevoi rr¡v tncovvpíav Aiaoveg, und Strab. Y, 4, 3: Avrcoyog /uèv ovv (pr¡oi rr¡v /(ooav ravrr¡v 'Onixovg oîxrjgai, rovrovg âe xaì Avgovag xaxeïg&ai. Ihre ursprünglichen Sitze s. Festus s. v. Ausoniam (p. 18): Ausoniam appellavit Auson, Ulixis et Calypsus Alius, eam primum partem Italiae, in qua sunt urbes Beneventum et Cales. 21) Der Name Japygia umfasste die Landschaften Apulia und Calabria, s. Polyb. Iii, 88, und wurde von einem Heros Japyx, einem Kreter und Sohne des Dädalos, »-abgeleitet, s. Strab. Vi, 3, 2. Vgl. Pletod. Vii, 170, welcher erzählt, dass die Kreter ausgezogen seien, um ihren König Minos zu suchen, und an diese Küste verschlagen, Hyria gegründet und nun Messapische Japygier ('Ir¡nvyag Meooa- niovg) statt Kreter genannt worden seien. Ein anderer Name war Messapia, s. Strab. Vi, 3x 1. 5. Vgl. S. 5. Anm. 37. 22) Dies ist das Ergebniss der neueren Sprachforschungen, welche wenigstens hinsichtlich des Oskischen und Umbrischen aus den erhaltenen Sprachüberresten (Bundesvertrag von Nola und Abella, Aveihinschrift von Agnone, das römische Gesetz für Bantia; die Iguvinischen Tafeln) den bestimmten Beweis geführt haben, dass diese Sprachen indogermanisch und mit dem Lateinischen eng ver- wandt sind. Die etruskischen, volskischen, sabellischen und messa- pischen Sprachüberreste (dies sind die übrigen Sprachzweige in Mittel- und Unteritalien) vollkommen zu entziffern ist bis jetzt noch nicht gelungen, so dass über diese zur Zeit noch kein sicheres Urtheil gefällt werden kann. 23) s. S. 4. Anm. 28. 24) Dass die Osker oder Opiker vor den Samnitern in Samnium wohnten, sagt Strab. V, 4, 12: Oí Zavvìrai — tv tfj tcùv 'Ortixdiv — ixßax6vreg èxeivovg lâqvd-r]Gav aùró&i ; über die Opiker in Cam- panien s. S. 4. Anm. 29. Ueber die Verwandtschaft der Apuler mit den Opikern s. S. 5. Anm. 35. Dass auch die in Campanien wohnen- den Auruncer Ausoner und folglich auch Osker oder Opiker sind, wird Cass. Dio fr. 2 und Serv. zu Aen. Vii, 727 ausdrücklich gesagt; auch geht dies aus Festus s. v. Ausoniam hervor : deinde paulatim tota quoque Italia, quae Apennino flnitur, dicta est Ausonia ab eodem duce, a quo conditam Auruncam urbem etiam ferunt. 25) S. Anm. 17. 1*

5. Zeittafeln der römischen Geschichte zum Handgebrauch und als Grundlage des Vortrags in höheren Gymnasialklassen mit fortlaufenden Belegen und Auszügen aus den Quellen - S. 5

1875 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Einleitung. Chorograph. und ethnograph. Uebersicht Italiens. 5 (Unteritalien.) dì) Lucania die sabellischen Lucaner;33 b) Bruttium die aus Lucanien in die Landschaft eingewanderten Bruttier;34 c) Apulia die Daunier und Peucetier und die Apulier ;35 d) Calabria die Messapier und Salentiner.36 Vor der Ausbreitung der sabellischen Völker und der Bruttier waren Campanien, Lukanien und Bruttium nebst der Küste des tarentinischen Meerbusens eine Zeit lang zum grossen Theil im Besitz hellenischer Colonie- städte, welche meistentheils in der zweiten Hälfte des 8 ten und im 7 ten Jahrhundert v. Chr. angelegt worden sind.37 33) S. Strab. Vi, 1, 2 (die Stelle ist S. 3. Anm. 17 ausgeschrieben), Plin. H. N. Iii, 10, 71 : Lucani a Samnitibus orti duce Lucio. Ueber die Verfassung der Lukaner sagt Strab. Vi, 1, 3: Tòv /uèv ovv äxxov Xqovov ¿ôlj/xoxqcttovvto ' Iv âè toîç 7l0xéfj.0lç T¡Q(Lto ßagixevg V7lò tùjv veuo/j.évcov ccq/ág. 34) S. Diod. Xvi, 15 : 'Oxv/umàç íxttj nqòg tccïç ¿xktov — ¿7il âè Tovtwv xarà /uèv tt¡v Ítctxíav f¡&()oío&r¡ negì rr¡v Aev- xavíttv nxrj&og àv&pojtcov navtuxód-ev fxiyàâwv, nxeígtcov âk âovxcdv âçu7l8tôt)V Ovtov To flèv 7tqwt0v Xr]Gtqlxov Ívegtt¡Gavto ßiov - Xctl Ttqwtov fj,èv Têoivuv Tlóxlv Íx7loxloqx.r¡aavtts áir¡Q7lct- Gav, enena 'ìnncóviov xcà qovqîovç xai Tioxxàç axxag /eiqcoga- /lisvoi xoívrjv noxireíav Gvvé&evto xcà Ttpoçrjyoqev&ijgav Bqéttiol àia tò nxeíotovg eivai âovxovg' xarà yàç ttjv twv iy/ojqímv âiuxextov oi Sçanétai ßgemoi 7tqogr¡yoqevovro. Strab. Vi, 1, 4: 3ílvó/uaotai âè tò e&vog ino Aevxavwv Bqîttîovç yàç xaxovgi tovç ànogtc'itciç ' ànigtijgav â' dig (fctgc noifxaívovxeg avtoïç tiqóttqov, eï&' ¿nò àvêaecag èxev&eqiàoavreg, rjvixa ênsgtqùtfvae ¿Jícov zhovvaco). 35) Strab. Yi, 3, 8 : Ms/qi âevço /ntv (von Brundisium bis Barium; Andre setzen auch den Aufidus als Grenze zwischen den Dauniern und Peucetiern) risvxttioi — ànoixovg â' Aoxââag âé'ça- G&aí (r¡ yr¡) âoxeï. — Trjv âè Gvve/r¡ Aavvioi vé(¿ovrai, eha ïknovxoi ¡ufyçi <Pqevravcàv. Vergi, ebendas. §.1: Ot â' im/wqioi, nàoav ttjv /uerà tovç Kaxaßpovg Anovxcav xaxovgiv. Die Apuler im engern Sinne wohnten um das Vorgebirge Garganus herum, s. ebendas. §. 11, wo es ferner von ihnen heisst : tiol âè ofiúyxcottot /uèv toïç davvcolç xcà Itsvxstîoiç' oiiâè taxxa âè âiacpéçovgiv txeívcüv tó ye vvv tò âè náxai âicmpéçeiv eixàç. Durch diese letztere Stelle gewinnt Niebuhrs Annahme grosse Wahrscheinlichkeit, . lass die Apuler die Daunier und Peucetier unterworfen und diese von ihnen Sprache und Sitten angenommen haben. Dass sie mit den Oskern verwandt sind, wird theils durch das dem Teanum Sidi- cinum (wo die oskischen Sidiciner wohnten, s. Strab. V, 3, 9) gleich- namige Teanum Apulum, theils durch den Umstand wahrscheinlich, dass die oskische Sprache bis nach Rudiae in Calabrien herunter verbreitet war; denn dem Ennius, welcher in Rudiae geboren ist, ist das Oskische nebst dem Griechischen Muttersprache, s. Gell. Xvii, 17. 36) Strab. Vi, 3, 5: 'H d" ix Bgerreoíov 7ieçfvouévi) ôâôç etç tov Tàçavxa evçcôvcp jj.iàç oxiga rj/uépaç tov Ìg&fibv noiet Ttjç eiçrjfxévrjç /e^Qovrjgov, f¡v Meggam'av Te xcà 3tanvyiav xal Kaxa- ßqcav xal Zaxevrcvr¡v xoivwç ot tioxxoî Ttqoçayoqf- v o vgi. ebendas. §. 1: T<xvtt)v âè xcà Meggccnictv xaxovgiv ot "Exxrjveç' oi â' èm- /cóqioi xcaà [¿¿Qt] to [¿êv tí Zaxevrlvovç xaxoûoi, to Treçi tt¡v cíxqav Tt)v 'Ianvyíav (an der westlichen Küste), tò âè Kaxctßqovg (an der östlichen Küste). Vgl. S. 3. Anm. 21. 37) Strab. Vi, 1, 2: Kaxà /uhv <$r¡ tt¡v Tvq(}t]Vixt¡v naqaxíav tccvt' ¿gtí Ta T(Sv ylevxavwv /cogía, Ttjç â' trégaç ov/ í¡7ttovto &axùttrjç nqoteçov, ¿¿A' ot "Éxxr\veç inexqatovv, ot tov Taçav- tïvov e%ovreg xóxnov. Iiqìv âè tovç "Exxrjvaç Ix&eïv, orâ' f¡Gúv 7ia) ¿levxavoí. Die mächtigste unter den griechischen Colonien ist Tarent, welches, 708 v. Chr. durch die spartanischen Parthenier gegründet, sein Gebiet besonders auf Kosten der Messapier weit ausbreitete. Es erlitt durch diese zwar im J. 473 eine schwere Nie- derlage, s. Diod. Xi, 52. Herod. Vii, 170. Athen. Xii, 522. e. f., stellte aber seine Macht (besonders durch die geworbenen Feldherren Archidamos, König von Sparta, und Alexander von Epirus, s. Diod. Xvi, 88. Zw. Viit, 3. 17. 24) bald wieder her, bis es im J. 272 v. Chr. von den Römern unterworfen wurde. Ausserdem sind zu nennen : Gwrnn, die älteste aller hellenischen Colonien in Italien und Sicilien, Rhegium, Lohri, welches Hipponium und Medma anlegte und so seine Herrschaft bis an die Küste des tyrrhenischen Meères ausdehnte, Kroton, welches das nördliche Bruttium beherrschte, an dessen West- küste es Terina anlegte, Sybaris, Herrin des nachmaligen Lukaniens, in welchem Posidonia und Laus von ihr gegründet wurden (von ihr ist auch Metapontum abhängig), statt Sybaris seit 443 Thurii, nach- dem Sybaris um 500 von den Krotoniaten zerstört worden war, s. Strab. Vi, 1, 12. 13. Diod. Xii, 9. So der Zustand vor der Besitz- nahme Lukaniens durch die Lukaner. Durch diese und noch mehr durch die Bruttier wurden sämmtliche Städte, ausser Tarent, auf ihre Mauern beschränkt.

6. Zeittafeln der römischen Geschichte zum Handgebrauch und als Grundlage des Vortrags in höheren Gymnasialklassen mit fortlaufenden Belegen und Auszügen aus den Quellen - S. 2

1875 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
^ i 2 Einleitung. Chorograph. und ethnograph. Uebersicht Italiens. Vorgebirge: Circaeum, Zephyrium, Japygium, Garganum. Das Zephyrische und Japygische sind die süd- lichsten Spitzen Italiens; zwischen beiden der Tarentinische .Meerbusen. Die ganze Halbinsel wird in Ober-, Mittel- und Unteritalien eingetheilt. Zwischen den beiden ersten Theilen machen die Flüsschen Macra und Rubicon, zwischen dem zweiten und dritten der Silarus und Frento die Grenze. I. In Oberitalien (Gallia cisalpina) unterscheidet man Ligustica, das Land zwischen dem ligustischen Meer und dem Apennin, und Gallia eis- und transpadana. Ii. Mittelitalien wird durch den Apennin in zwei Hälften getheilt. Westlich liegen die Landschaften: Etruria bis zum Tiberis, Latium bis zum Liris, Campania bis zum Silarus; östlich: Umbria bis zum Nar und Aesis, Picenum bis zum Aternus, Samnium bis zum Frento. Ih. Unteritalien (Graecia magna) enthält vier Landschaften, westlich Lucania bis zum Laus und Bradanus, und Bruttium; östlich Apulia und Calabria, durch eine von Tarent nach Brundisium zu ziehende gerade Linie von einander getrennt. B. Ethnographische Uebersicht. In Oberitalien besteht die älteste Bevölkerung aus Etruskern, die sich selbst Rasener nannten,8 und aus Umbrern.9 Ausser ihnen wohnen an den Mündungen des Padus die Veneter,10 an einigen Stellen dicht unter den Alpen die Euganeer und Lepontier,11 und im Apennin und auf dessen südwestlichen Abhängen bis ans Meer die Ligurer, von denen dieses Land den Namen Ligustica und das angrenzende Meer den Namen Mare Ligusticum erhalten hat.12 Mit dem Jahre 600 v. Chr.13 aber beginnen die Einwanderungen der Gallier, welche zuerst den nördlichen Theil des Padusthales in Besitz nehmen, dann aber (um 400 v. Chr.) auch den Padus überschreiten und sich sogar über einen Theil von Mittelitalien ausbreiten.14 In Mittel- und Unteritalien werden als die ältesten Bewohner genannt: 1) die Umbrer in einem grossen Theile der östlichen Hälfte von Mittelitalien;15 2) die Etrusker in dem von ihnen benannten Etrnrien und in einem Theile von Campanien;16 3) die Sikeler oder Oenotrer in den übrigen westlichen Landschaften 8) Die Hauptstellen sind Liv. V, 33. Strab. V, 1, 10 und Polyb. I, 17, 1. Dass sie sich selbst Basener nannten, sagt Dionys. S. I, 30. Vgl. Anm. 16. 9) Ueber die Umbrer s. Anm. 15. Dass sie in Oberitalien "Wohn- sitze gehabt, bezeugen Herod. Iv, 49 und Strab. V, 1, 10. 10) Ser od. I, 196. Vgl. Lio. I, 1. Strab. Y, 1, 4 und an vielen andern Orten. Sie sind nach Herodot a. a. 0. illyrischen Stammes und werden auch von Polybius an der Anm. 14 angeführten Stelle als ein „ganz altes Volk" von den übrigen Bewohnern des Padusthales unterschieden. 11) Die Euganeer wohnten in der Gegend der Seen Benacus, Sevinus, Larius, die Lepontier am Tosa (Toscia) bis zum Lacus Verbanus herab (in dem heutigen Val d'ossola), s. Plin. H. N. Iii, 24, 133. 12) Die Macra bildet bei Strab. V, 2, 5 die Grenze; denn Etru- rien fängt daselbst von-Luna an, welches an der Macra liegt. Dies war die Grenze unter Augustus; eben so auch in der frühesten Zeit bis zum Einfall der Gallier. In der Zwischenzeit hatten die Ligurer, wahrscheinlich von den Galliern gedrängt, ihre Wohnsitze bis an den Arnus und in dem Apennin bì6 Arretium vorgeschoben. In dieser Ausdehnung finden wir ihr Gebiet bei Polyb. Ii, 46, 2: naçà &ákar- tccv fxhv nólecog Itíar¡g, i¡ ttqwtt] xfìrai rfjg Tv^r¡vías (og 7tqoç tccç óva/uág, xarà ât tt¡v /u((íóyaiav sotç rijg ^^qi¡t(voív xconccç. Tjeber sie selbst ist nach Strab. Y, 2, 1 weiter nichts zu berichten, 7ia.r¡v oti xco/ur¡óóv Çwot Tfia/eïav yfjv àçovvtsg xaì axanrovreg, fiàkkov dk )Mto/unvrt(g. 13) S. Livius Y, 34. 14) S. vorzüglich Liv. Y, 34 — 35, wo Folgendes erzählt wird: Der Bi turi gerfür st Ambi ga tus, welcher über das ganze Celtenland herrschte, schickte die Söhne seiner Schwester, Bellovesus und Sigo- vesus, mit grossen Yolksmassen, erstem nach Italien, letztern nach dem hereynisrhen Walde. Bellovesus mit seinen Haufen nahm das Land im Nordwesten Oberitaliens in Besitz und gründete daselbst Mediolanum; später kommen die Cenomanen und besetzen die Gegend, wo nachher die Städte Brixia und Verona lagen ; noch später die Salhmer, welche sich am Ticinus ansiedeln. Die Lingonen und Bojer, welche nunmehr folgen, finden das Land zwischen den Alpen und dem Padus ganz besetzt und überschreiten daher den Fluss. Die Senonen endlich „recentissimi advenarum ab Utente ilumine usque ad Aesim fines habuere." — Alá Hauptvölkerschaften Galliens werden bei Polyb. Ii, 17, 4 ff. genannt: in der Transpadana von Westen nach Osten: Aàoi (Laevi), .Jfßexioi (Libici), welche beide wie die Salyèr ligurischen Stammes sind, aber mit den Galliern eingewandert (vergi. Plin. H. N. Iii, 21), "igofxßqtg (Insubres), roro/uároi (Cenomani), Oièì'ttoi (Veneti, über diese s. Anm. 10); in der Cispadana in der- selben Bichtung: 'slvavig, Boïoi, Aíyyiavtg, Ztjvwvtg. Ueber ihre Lebensweise s. ebendas. §. 9 : 'Qixovv âe xarcc xui/uag arei/iarovg, rr¡g loinrjg xaraaxfvrjg â/uoiçoi xadegtwreg. — Seit dem 3 ten Jahr- hundert v. Chr. werden die Gallier nach und nach von den Bömern unterworfen. 15) Ueber die Macht der Umbrer in der ältesten Zeit im All- gemeinen s. Dionys. H. I, 19: Tioklci d'è xaì il kl a /cogía rfjç-'ltct- Xíctg oíxovv 'O/Apqixoi xaì r¡v tovto to t-ftvog Iv Toìg návv /uéya ra xaì àg/aìov, und Plin. H. N. Iii, 19, 112: Umbrorum gens antiquissima Italiae existimatur. — Trecenta eorum oppida Tusci debellasse reperiuntur. Ihrer Verbreitung in Oberitalien ist schon gedacht, s. Anm. 9. Ausserdem hatten sie einen grossen Theil von Etrurien in Besitz, s. Plin. H. N. Iii, 8, 50: Utnbros inde (ex Etruria) exegere antiquitus Pelasgi, hos Lydi, a quorum rege Tyr- reni, mox a sacrifico ritu lingua Graecorum Thusci (Qvoaxóoi, Dionys. H. I, 30) sunt cognominati: weshalb Herodot (I, 94) die Lyder zu den Ombrikern kommen und Dionysius il, 19 26) die Pelasger ihnen Cortona entreissen lässt. Auch Clusium gehörte unter dem Namen Camers ehemals ihnen, vergi. Liv. X, 25 mit Polyb. Ii, 19, 5. 16) Dionys. S. I, 30 sagt von diesem Volke: ¿Q/alóv re návv xaì ovótvì ctd.qj yivt.1 olire ó/uóylcoaaov ovre oyotìiairov svqì- (jxstcu. Indessen sind die noch erhaltenen Sprachdenkmäler der Etrusker, auf welche es hierbei hauptsächlich ankommt (das bedeu- tendste unter denselben ist die sogenannte perusinische Inschrift), bis jetzt noch nicht soweit erforscht, dass sich ein sicheres Urtheil über ihre Stammesangehörigkeit fällen liesse. Nach Herodot (I, 94), i Ii

7. Zeittafeln der römischen Geschichte zum Handgebrauch und als Grundlage des Vortrags in höheren Gymnasialklassen mit fortlaufenden Belegen und Auszügen aus den Quellen - S. 4

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4 Einleitung. Chorograph. und ethnograph. Uebersicht Italiens. Endlich aber erhielt ein grosser Theil von Mittel- und Unteritalien eine neue Bevölkerung in den sabel- lischen Völkern,26 die sich durch verschiedene Wanderungen und unter verschiedenen Namen über Picenum, Samnium, Campanien, Lucanien und Bruttium ausbreiteten. Nachdem diese Wanderungen beendet sind, haben die einzelnen Landschaften folgeñde Bevölkerung: (Mittelitalien.) a) Jetruria (oder Tuscia, gr. Tv^Qrjvia) die Etrusci (oder Tusci, gr. Tv^rjvol)]27 b) Latium die aus der Mischung von Sikelern und Aboriginern entstandenen Latiner;28 c) Campania die aus Oskern und Samnitern gemischten Campaner;29 d) Umbria theils die Umbrer theils (längs der Küste) die senonischen Gallier;30 e) Picenum die sabellischen Picenter;31 f) Samnium die sabellischen Samniter und die ebenfalls samnitischen Marser, Marruciner, Päligner, Vestiner, Hirpiner, Frentaner;32 26) So sind füglich mit einem gemeinschaftlichen Namen die Abkömmlinge der Sabiner zu nennen, besonders auf Grund der Stelle Strab. V, 4, 12: Eixoç âè óià tovto xal Zaßikkovg airovç (tovç 2avv(raç) vtioxoqigtixôîç ano twv yovfwv nçoçayoçtv&rjvai. Die V Veranlassung zu den Auswanderungen ward durch das Yer sacrum gegeben. Es war nämlich, wie Niebuhr sagt, „ein italischer, gottes- dienstlicher Brauch, in schweren Kriegsläuften oder Sterbezeiten einen heiligen Lenz zu geloben: alle Geburten des Frühlings : nach 20 ver- flossenen Jahren ward das Yieh geopfert oder gelöst, die Jugend aubgesandt; " wie dies Strab. V, 4, 12, Festus s. v. Mamertini und Ver sacrum, am vollständigsten aber Dionys. H. I, 16 beschreiben. Ueber die einzelnen Wanderungen s. bei den einzelnen Landschaften; hier sei nur noch im Allgemeinen bemerkt, dass die sabellischen Yölker unter sich in sehr loser Verbindung standen, und dass diese Zer- splitterung als ein Hauptgrund anzusehen ist, warum sie in den Kriegen gegen Rom, welche 343 v. Chr. anfingen, unterlagen. 27) s. Anm 16. 28) Dieselben Stellen, welche oben S. 3. Anm. 19 über die Aboriginer angeführt worden sind, handeln auch von ihrer Ver- mischung mit den Sikelern. Der Name Latiner soll nach der Mischung von einem Könige Latinus entlehnt sein, s. Dionys. H. I, 9 ; Niebuhr jedoch vermuthet, dass er, mit Sikeler gleichbedeutend, die ursprünglichen Bewohner bezeichnet habe, und seit der Mischung sei der vollständige Name Prisci [et] Latini gewesen (Liv. I, 3. 32), mit Weglassung des et, eben so wie man ursprünglich Populus Pomamis Qmrites gesagt habe; Prisci sei, wie Casci, als ein Name der Aboriginer anzusehn. Nachher sei Latini oder Prisci wieder in Gebrauch gekommen. Es wohnten übrigens diese Völker in Flecken, welche gern auf Hügeln angelegt wurden (s. Dionys. H. I, 12. Strab. V, 3, 2), und 30 solcher Flecken machten wenigstens schon zur Zeit der römischen Könige den latinischen Bund aus, an dessen Spitze Alba stand. Ausser den Latinern wohnen in Latium in grösserer oder geringerer Ausdehnung noch die Aequer, Volsker und Herniker, von denen die beiden ersteren gewöhnlich zu dem oskischen, die letzteren zu dem sabellischen Volksstamm gerechnet werden. — Noch ist hinzuzufügen, dass die Sage von einem Einwandrer Evander, aus Palantion in Arkadien, erzählte, welcher Schrift, Sitten- und Religionsgebräuche mitbrachte, s. Dionys. H. I, 31 — 33. 40 — 44. Liv. I, 5.7. Ovid. Fast. I, 497 — 586. Eine andre erzählte von Aeneas, dass er 7 Jahre nach Troja's Zerstörung nach Latium gekommen sei und dort Lavinium gegründet habe, von wo aus 30 Jahre später von Ascanius (oder Julus) Alba Longa, die Mutterstadt Roms, gegründet sein soll, s. Dionys. H. I, 45—90. Liv. I, 1 — 3. 29) Als die ältesten Bewohner Campaniens sind nach S. 3. Anm. 17 die Sikeler oder Oenotrer anzusehn; dann folgen die Osker, welchen aber die Etrusker einen Theil der Landschaft entreissen, bis die Samniter die Landschaft erobern und ihr den Namen Campanien geben. So stellt es Polybius dar, nur dass die Oenotrer unerwähnt bleiben, und bei ihm der Cumäer in der Reihe- der Herrscher des Landes gedacht wird, welche, obwohl vor den Etruskern im Besitz eines Theiles der Landschaft, sie doch nie ganz inne gehabt haben mögen, a. Strab. Y, 4, 3: 'Onixobg ycíq (fr¡ni xal Avaovag oìxììv Tt/v %w()av Tavttjv 7isqì tov Kqíttfjqct, - tovtouç j' v7io Kvflctítüv, ïxeivovg â' ino Jv(ì(irivcov Ixneoeîv' ôlu yàç tt¡v ¿qstr¡v ttsqi- fiá/Tjtov ytvtfííha tò ntdíov ' ôiastxa ôk nóxug èyxotzoixígoívtciç tt]V oiov xt<paxi¡v óvofxáaai Kunvr¡v. Aia dt ttjv Tqveprjv sig fxaxa- xíav Tqccno/utrovç xa&áníq rrjg nepl tov Ilásov /wpaç ^éotrjaav, ovtco xal tavttjç tictq(t/ü)or¡aca Zavvlxaig. Nach der gewöhnlichen Annahme erfolgte diese Besitzergreifung durch die Etrusker um 800 v. Chr., s. Vellcj. Pat. 1, 7, vergi. Dionys. E. Vii, 3; nach Cato erst 471 v. Chr., Vellej. Pat. a. a. O. Die Samniter bemächtigen sich Capuas um 420 v. Chr. und von da aus auch des übrigen Campa- niens , s. Liv. Iv, 37 : Peregrina res sed memoria digna traditur eo anno facta, Vulturnum, Etruscorum urbem, quae nunc Capua est (danach rührt dieser Name, im Widerspruch mit den oben angeführten Stellen, von den Samnitern her), ab Samnitibus captam Capuamque ab duce eorum Capye, vel, quod propius vero est, a campestri agro appel- latam. cepere autem prius bello fatigatis Etruscis in societatem urbis agrorumque accepti (dies war 437 geschehen, s. Diod. Xii, 31), deinde festo die graves somno epulisque incolas veteres novi coloni nocturna caede adorti, vgl. Vii, 38. Xxviii, 28. Darauf wurde Cumä im J. 417 erobert, s. ebendas. Iv, 44. Trotz dieser Verwandtschaft waren übrigens Campaner und Samniter feindlich gegen einander gesinnt, s. Liv. Vii, 38. — Am Silarus wohnten Picenter, /iixqov ànóanaofià tcsv ¿v t(j) liâpia Iiixevtívojv, s. Strab. V, 4, 13. 30) s. Anm. 15. Die Umbrer haben von der Landschaft nach dem Eindringen der senonischen Gallier nur noch das Gebiet längs dem oberen Lauf der Tiber bis zum Nar herab in Besitz; sie sind, als die Börner mit ihnen zusammentreffen, nach Niebuhrs Ausdruck nur noch ein verklungener grosser Name, weshalb ein kurzer Krieg hinreicht sie zu unterwerfen. 31) S. Strab. V, 4, 2 : 'ilo/urjvrai èx Trjç Zaßcvtjg oi Jftxev- Trvoc, ánvxoxántov tt¡v ódòv r]yr]gf<fxévov tolg ¿Q/riyétctig, à(f ' ov xal Tovvo/xa * nîxov yào tòv oqviv tovtov ôvo/ndçovai xal V0(J.(Ç0v<nv ylqswç ífqóv. 32) Von den Samnitern bezeugen die Abkunft von den Sabinern ausser Strabo (V, 3, 1. 4, 12 u. a.) noch Varrò de ling. lat. Vii. §. 29: ab Sabinis orti Samnites, Festus s. v. Samnites: Samnites ab hastis appellati sunt — sive a colle Samnio, ubi ex Sabinis adven- tantes consederunt, Appian. Samnit. Ill, 4, 5. Auch der Name liefert dafür einen Beweis, der in ihrer eignen Sprache Safinim (auf Münzen) und griechisch 2avvtxat heisst. Von den übrigen oben genannten Völkern ist es nur von den Hirpinern (Strab. V, 4, 12: 'Íqnr¡vol xav- toi Zavvïrau, der Name von ïq7zoç, welches bei Sabinern und Samnitern Wolf bedeutete), den Frentanern (ebendas. V, 4, 2) und Hernikern (Serv. zu Aen. Vii, 684) bezeugt, dass sie Sabeller sind. Die übrigen vier Völker, die Marser, Marruciner, Päligner, Vestiner, sind nach Liv. Viii, 29 (Marsi Paelignique et Marrucini, quos, si Vestinus attingeretur, omnes habendos hostes) eng verbündet, und daher auch wahrscheinlich eines" Stammes. Da nun Ovid, selbst Päligner, Fast. Iii, 95, seine Ahnherren Sabiner nennt, und da ferner die Wohnsitze dieser Völker zwischen Sabinern und Samnitern gelegen sind: so wird man der Ansicht Niebuhrs, dass auch diese Völker sabellisch seien, mit Grund beistimmen können. Ueber die Zeit der Einwandrung aller dieser Völker lässt sich nichts bestimmen.

8. Zeittafeln der römischen Geschichte zum Handgebrauch und als Grundlage des Vortrags in höheren Gymnasialklassen mit fortlaufenden Belegen und Auszügen aus den Quellen - S. 33

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als Republik. Zweiter Abschnitt. 390 — 264. 33 J.y. Chr. J. i. St. Aeussere Geschichte. Innere Geschichte. 309 445 L. Papirius schlägt die Samniter bei Longula.26 308 446 Niederlage der Umbrer bei Mevania.27 306 448 Die Herniker geschlagen. 28 Erneuerung des Bündnisses mit Carthago.29 304 450 Friede mit den Samnitern.80 Die Aequer besiegt und unterworfen. 31 Bündniss mit den Marsern, Marucinern, Pelignern und Frentanern.32 Der Aedile Cn. Flavius macht den Kalender der Tage, wo gerichtliche Verhandlungen erlaubt waren, und die Processformeln bekannt.1 Der Censor Q. Fabius beschränkt die Freigelas- senen auf die 4 Tribus urbanae.k 302 452 Der Tempel der Salus wird geweiht.1 300 454 i i ................ • Durch die Lex Ogulnia erlangen die Plebejer 5 Stellen im Collegium der Augurn und 4 in dem der Pontifices.m folg. Deshalb unternimmt er den kühnen Zug durch den ciminischen Wald (das Gebirge von Viterbo) und schlägt den Feind entweder jenseits desselben oder nach seiner Rückkehr bei Sutrium. Hierauf schlössen sofort Perusia, Cortona und Arretium einen 30jährigen "Waffenstillstand mit Rom, s. Liv. Ix, 37. Mit den übrigen Etrus- kern kam der Krieg erst nach fernerweiten Siegen im J. 308 zu Ende, s. Liv. Ix, 39. 40. 41. 26) S. Liv. Ix, 38 — 40. Die Römer hatten nach Wiederherstellung ihres Glücks im J. 314 die Colonie Luceria, im J. 313 Suessa , Inte- ramna und Casinum zur Sicherung ihrer Eroberungen gegründet, Liv. Ix, 26. 28. Diod. Xix, 101. Veil. I, 14. Hierauf drangen sie in das Gebiet der Samniter selbst ein und gewannen daselbst mehrere Vortheile, Liv. Ix, 31. 38. Als aber die Samniter von dem gefähr- lichen Unternehmen des Fabius im J. 310 hörten, erhoben sie sich mit neuer Kraft. Sie hatten die Absicht, durch das Land der Marser und Sabiner nach Etrurien zu marschieren und sich so mit den ver- meintlich siegreichen Etruskern zu verbinden. Deshalb ernannte der Consul Fabius seinen Feind Papirius Cursor zum Dictator, Liv. Ix, 38. Dio. fr. 36, 26. Noch ist bemerkenswerth, dass die-Samniter sich zu diesem Kriege mit den kostbarsten Waffen , namentlich mit goldenen und silbernen Schildern geschmückt hatten : tantum magni- ficentiae visum in his, ut aurata scuta dominis argentariarum ad forum ornandum dividerentur : inde natum initium dicitur fori ornandi ah aedilibus, cum tensae ducerentur [Liv. Ix, 40). Papirius Cursor wird nunmehr nicht wieder als handelnd erwähnt und scheint bald darauf gestorben zu sein. Sein Lob Liv. Ix, 16: fuit vir haud dubie dignus omni bellica laude, non animi solum vigore, sed etiam cor- poris viribus excellens: praecipua pedum pernicitas inerat (vergi. Zonar. Vii, 26), quae cognomen etiam dédit, victoremque cursu omnium aetatis suae fuisse ferunt —, nec cum ullo asperiorem, quia ipse invicti ad laborem corporis esset, fuisse militiam pediti pariter equitique — : haud dubie ilia aetate, qua nulla virtutum feracior fuit, nemo unus erat vir, quo magis innixa res Romana staret. 27) Die Umbrer hatten schon im vorigen Jahre an dem Kriege Theil genommen, Liv. Ix, 39. Jetzt hatten sie sogar den Plan, Rom i) S. Liv. Ix, 46. Eodem anno Cn. Flavius Cn. filius scriba, patre libertino humili fortuna ortus, ceterum callidus vir et facundus, aedilis curulis fuit : — civile ius repositum in penetralibus pontificum evulgavit fastosque circa forum in albo proposuit, ut quando lege agi posset sciretur. Vergi. Cic. de or. I. §. 186. Liod. Xx, 36. Gell. Vii (Vi), 9. Flin. K. N. Xxxiii, 6, 17. k) S. Liv. Ix, 46 : ex eo tempore in duas partes discessit civitas: aliud integer populus, fautor et cultor bonorum, aliud forensis factio tenebat, donee Q. Fabius et P. Decius censores facti, et Fabius simul concordiae causa, simul ne humillimorum in manu comitia essent, omnem forensem turbam excretam in quattuor tribus coniecit. urbanasque eas appellavit: adeoque eam rem acceptam gratis animis ferunt, ut Maximi cognomen, quod tot victoriis non pepererat, hac Peter, Rom. Zeittaf. 5. Aufl. zu überfallen. Fabius eilt aus Samnium herbei, und die Schlacht wird wegen der Feigheit der Umbrer (vergi. S. 4. Anm. 30) ent- schieden, ehe sie angefangen ist: itaque inter ipsum certamen facta deditio est a primis auctoribus belli: postero insequentibusque diebus et ceteri Umbrorum populi deduntur. Ocriculani sponsione in ami- citiam accepti, Liv. Ix, 41. In ihr Gebiet wird im J. 299 unter dem Namen Narnia eine Colonie nach Nequinum geschickt, welches indess erst nach hartnäckigem Widerstande (es wurde von den Samnitern unter der Hand unterstützt) erobert werden musste, Liv. X, 9 — 11. 28) S. Liv. Ix, 43. Das Schicksal der Herniker: Hernicorum tribus populis, Aletrinati, Verulano, Ferentinati, quia maluerunt quam civitatem, suae leges redditae, conubiumque inter ipsos, quod aliquamdiu soli Hernicorum habuerunt, permissum. Anagninis, qui- que arma Romanis intulerant, civitas sine suffragii latione data, con- cilia conubiaque adempta et magistratibus praeterquam sacrorum curatione interdictum. 29) S. Liv. Ix, 43. {Polyb. Iii, 24?). 30) (Seit der Schlacht bei Longula hatten die Römer noch mehr- mals über die Samniter gesiegt, s. Liv. Ix, 41. 43. 44.) Liv. Ix, 45: Samnitibus foedus aequum redditum. Vergi, jedocb Dionys. Xvii (Xviii), 2: on tovç v7ir¡y.óovg ófj.oloyr¡auvtag Zoea&ai (2.'auvîtc(ç) xal ini tovt ü) T(¡i di y. (tío) y.cttci). vtfa/xévovç rov nólíuov uticivtcc 7ieí&fo&ai <ht totç trc(qti).r¡(f)óai tr¡v àoyr\v. 31) S. Liv. Ix, 45. Diod. Xx, 101. Die Aequer waren durch das Schicksal der Herniker zum Kriege gereizt worden, leisteten aber keinen dem alten Kriegsruhm entsprechenden Widerstand: nomen Aequorurn prope ad internecionem deletum (Liv.). Die Römer legen darauf im J. 303 in ihrem Lande die Colonie Alba an, deshalb er- neuern sie den Krieg im J. 302, s. Liv. X, 1, und im J. 300, s. Liv. X, 9, aber ohne Erfolg. 32) S. Liv. Ix, 45. Diod. Xx, 101. Die Marser erneuern dar- auf im J. 301 noch einmal den Krieg, werden aber schnell wieder unterworfen, Liv. X, 3. ordinum temperatione pareret. Ab eodem institutum dicitur, ut équi- tés idibus Quinctilibus transveherentur. Die obige Maassregel der Beschränkung der Freigelassenen auf die städtischen Tribus wird im Verlauf der Zeit öfters wiederholt, z. B. im J. 219, s. Liv. perioch. Xx, und im J. 167, s. Liv: Xlv, 15. 1) S. Liv. X, 1 vergi. Ix, 31. 43. Dieser Tempel ist auch des- wegen merkwürdig, weil ihn C. Fabius Pictor mit Gemälden (wahr- scheinlich die Schlacht, in welcher der Tempel gelobt wurde, dar- stellend) schmückte : das erste Beispiel von Ausübung dieser Kunst in Rom, welches dem Pliijius bekannt war, s. Il N. Xxxv, 7, 19. Vgl. Val. Max. Viii, 14, 6. m) S. Liv. X, 6 — 9. Ueber die bisherige Zahl 4 s. S. 9. Anm. m. Liv. 6: Q. et Cn. Ogulnii — earn actionem suseeperunt, qua non 5

9. Zeittafeln der römischen Geschichte zum Handgebrauch und als Grundlage des Vortrags in höheren Gymnasialklassen mit fortlaufenden Belegen und Auszügen aus den Quellen - S. 31

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als Republik. Zweiter Abschnitt. 390—264. 31 J.v.chr. J. d. St. Aeussere Geschichte. Innere Geschichte. 337 417 1 ■ Ii Q. Publilius Philo der erste ple- bejische Prätor.b 334 420 Die Kömer erobern Cales und legen daselbst eine Colonie an.11 ' 332 422 Zwei neue Tribus, die Maecia 1 und Scaptia, eingerichtet (zusammen jetzt 29).c 330 424 Fabrateria und die Lucaner schliessen ein Bündniss mit Rom.12 Fundi und Privernum empören sich, werden aber 329 425 ! ; wieder unterworfen.13 328 426 Nach Fregellä wird eine römische Colonie geschickt.14 . 327 427 1 Paläpolis,15 von den Tarentinern, Nolanern und Samnitern ! aufgereizt und von letztern beiden unterstützt,16 im Kriege mit 1 Rom,17 wird aber 326 428 ; unterworfen.18 Auf Veranlassung hiervon Zweiter Samni- ¡ Durch die Lex Poetelia et Papiria tischer Krieg (bis 304).19 wird die Schuldknechtschaft aufge- hoben/ von Tibur, Präneste, Veliträ, Lanuvium, Antium unterstützt, wurden zwar von Aemilius geschlagen: indess zog derselbe ab, ehe Pedum genommen war. Ueber das J. 338 s. Liv. Viii, 13 : iam Latio is status erat rerum, ut ñeque bellum ñeque pacem pati possent: ad bellum opes deerant, pacem ob agri adempti dolorem aspernabantur. mediis consiliis standuin videbatur, ut oppidis se tenerent, ne laces- situs Romanus causam belli haberet, et si cuius oppidi obsidio nun- tiata esset, undique ex omnibus populis auxilium obsessis ferretur. — Nec quievere (cónsules), antequam expugnando aut in deditionem accipienjo singulas urbes Latium omne subegere. — Die Verhältnisse der latinischen und der ebenfalls unterworfenen campanischen Städte werden nun sehr verschieden geordnet, offenbar zu dem Zwecke, um dadurch eine Vereinigung derselben gegen Rom für die Folge zu ver- hüten. Ein Theil derselben, der am meisten begünstigte, bleibt in dem Verhältniss der Bundesgenossenschaft, jedoch mit der Beschrän- kung , dass ihnen wenigstens für die erste Zeit das gegenseitige Conubium und Commercium entzogen wird. So namentlich Tibur und Präneste. Die übrigen Städte erhalten das römische Bürgerrecht ohne Stimmrecht, jedoch wieder mit dem wesentlichen Unterschiede, dass den einen die Selbstverwaltung ihrer Communalangelegenheiten, also ein eigner Senat und eigne Magistrate belassen wurden, während die andern alle Selbstständigkeit verloren. Alle diese Städte, welche das römische Bürgerrecht erhielten, wurden Municipia genannt, ein Name, dessen Bedeutung sich mit der Lage der damit benannten Städte im Laufe der Zeiten wesentlich geändert hat, oder auch prae- fecturae, wenn nämlich zur Verwaltung des römischen Rechts, dessen Annahme mit dem römische'n Bürgerrechte von selbst verbunden war, ein besonderer Praefectus in dieselben geschickt wurde. Die Muni- cipien der ersten Klasse erhielten seit dem zweiten punisehen Kriege nach und nach das volle römische Bürgerrecht. Die Hauptstellen über diese Verhältnisse sind Liv. Viii, 14. Fest. s. v. Mi^nicipium (p. 127) u. s. v. Praefecturae (p. 233). 11) Cales war eine Stadt der Ausoner, über welche s. S. 3. Anm. 20. Ueber diesen Krieg s. Liv. Viii, 16. Die Colonie war wegen der Nähe von Samnium sehr stark und bestand aus 2500 Mann. Der Zweck- dieses und des nachfolgenden Krieges (s. Anm. 13) und der. angelegten Colonien (vergi. Anm. 14) ist kein anderer als die beiden nach Samnium führenden Strassen (die nachher so genannte Via Appia und die Via Latina) für den Fall der Erneuerung des b) S. Liv. Viii, 15. c) S. Liv. Viii, 17. Die Maecia war von dem Berge Maecius bei Lanuvium benannt. d) S. Liv. Viii, 28. Die Veranlassung wurde durch den Frevel eines patricischen Gläubigers gegeben, s. Liv. a. a. 0. Krieges mit den Samnitern zu sichern. Die Letzteren waren jetzt bis zum J. 327 durch einen Krieg mit Alexander von Epirus be- schäftigt und konnten daher die Unternehmungen der Römer nicht hindern, s. Liv Viii, 17. 24. Strub. Vi, 1, 5. 3, 4. 12) Liv. Viii, 19: legati ex Volscis Fabraterni et Lucani Ro- mam venerunt orantes, ut in fidem reciperentur: si a Samnitium armis defensi essent, se sub imperio populi Romani fideliter atque oboedienter futuros : missi tum ab senatu legati denuntiatumque Samni- tibus, ut eorum populorum finibus vim abstinerent, valuitque ea legatio, non tarn quia pacem volebant Samnites, quam quia nondum parati erant ad bellum. 13) S. Liv. Viii, 19 — 21. 14) Liv. Viii, 22: Fregellas (Sidicinorum is ager, deinde Vol- scorum fuerat) colonia deducta. Ueber diese Colonie beschweren sich die Samniter nachher bitter, s. Liv. Viii, 23. Dionys. Xv, 8, und wahrscheinlich mit Recht, da Fregellä dem Vertrag von 340 gemäss, s. S. 29. Anm. 4. 5, in das Gebiet der Samniter gehören mochte. 15) Liv. Viii, 22: Palaepolis fuit haud procul inde ubi nunc Neapolis sita est: duabus urbibus populus idem habitabat. Cumis erant oriundi. — haec civitas iam suis viribus tum Samnitium infidae ad versus Romanos societati fréta sive pestilentiae, quae Romanam urbem adorta nuntiabatur, fidens multa hostilia adversus Romanos agrum Campanum Falernumque incolentes fecit. 16) Die Versprechungen dieser 3 Völker s. Dionys. Xv, 5 — 6. Die Unterstützung wurde durch 2000 Nolaner und 4000 Samniter gewährt, welche die Besatzung der Stadt verstärkten, s. Liv. Viii, 23. 17) Der Consul Q,. Publilius Philo. belagerte die Stadt, und setzte die Belagerung auch nach Ablauf seines Jahres als Proconsul fort, Liv. Viii, 23. (Prorogatio imperii non ante in ullo facta, Liv. Viii, 26.) 18) S. Liv. Viii, 25 — 26. Die Stadt soll durch zwei Paläpo- litaner, Charilaus und Nymphius, den Römern überliefert worden sein: sie verschwindet seitdem, und Neapolis allein besteht fort, mit welchem ein Bündniss geschlossen wurde : eo enim deinde summa rei Graecorum venit, s. Liv. Viii, 26. 19) Die der Kriegserklärung, welche von Rom aus geschieht, vorausgehenden Unterhandlungen s. Liv. Viii, 23. Dionys. Xv, 5 — 10. Die Lucaner und Apuler waren beide Anfangs auf Roms Seite ge- Dionys. Xvi, 5. Valer. Max. Vi, 1, 9. Das Gesetz lautet: ne quis nisi qui noxam meruisset, donee poenam lueret, in compedibus aut in nervo teneretur; pecuniae creditae bona dehitoris, non corpus obnoxium esset. Vergi. Varr. de I. I. Vii, 105. Cíe. de rep. Ii, 34.

10. Zeittafeln der römischen Geschichte zum Handgebrauch und als Grundlage des Vortrags in höheren Gymnasialklassen mit fortlaufenden Belegen und Auszügen aus den Quellen - S. 48

1875 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
48 Dritte Periode. 264—133 v.chr. Roms Blüthe J. v.chr. 215 214 J. d. St. Aeussere Geschichte. 212 539 540 542 Innere Geschichte. Hannibalischer Krieg. Philipp von Macédonien18 und mit dem König Hieronymus von Syracus, dem Enkel und Nachfolger Hiero's. Tod des Hieronymus.19 Hanno von dem Proc. Tib. Grac- chus geschlagen.20 König Philipp durch den Prätor M. Valerius Lävinus von der Küste von Illyrien vertrieben.21 Syracus durch Hippocrates und Epicydes auf der Seite Carthagos festgehalten,23 wird von M. Marcel- lus belagert.24 Hannibal nimmt Tarent.25 Wiederholte Siege der Scipionen in der Gegend des Bätis.22 Niederlage und Tod der beiden Scipionen.26 durch die Patricier wieder vernichtet.11 Lex Oppia gegen den Putz der Frauen.0 hostium plus quinqué milia caesa eo die, vivi capti sexcenti et signa militarla undeviginti et duo elephanti, quattuor in acie occisi. Roma- norum minus mille interfecti. — Die Hoffnungen Hannibals auf Unter- stützung von Carthago aus werden grösstenteils vereitelt. Nur 4000 numidische Reiter, 40 Elephanten und eine Geldsendung kamen in Italien an; eine andere bedeutendere Verstärkung wandte sich nach Sardinien, wo sich eine günstige Aussicht für die Carthager zu eröffnen schien, indessen das Unternehmen schlug fehl und das ganze Heer wurde vernichtet, s. Liv. Xxih, 11 —13. 32. 34. 40 — 41. 18) Die ersten Gesandten des Philipp fallen den Römern in die Hände; Philipp schickt aber eine zweite Gesandtschaft, durch die der Vertrag zu Stande kommt, s. Liv. Xxiii, 33 — 34. 38. 39. Der Vertrag steht Poi. Vii, 9. Liv. Xxiii, 33: ut Philippus rex quam maxima classe (ducentas autem naves videbatur effecturus) in Italiani traiceret et vastaret maritimam oram, bellum pro parte sua terra marique gereret; ubi debellatum esset, Italia omnis cum ipsa urbe Roma Carthaginiensium atque Hannibalis esset, praedaque omnis Hannibali cederei, perdomita Italia navigarent in Graeciam bellum- que, cum quibus regi piacerei, gererent, quae civitates continentis quaeque insulae ad Macedoniam vergunt, eae Philippi regnique eius essent. (Philipp war durch Demetrius von Pharos (s. S. 45. Anm. 15) zum Bündniss mit Hannibal aufgereizt worden, s. Pol.y, 105, 1. Vii, 13, 4.) 19) S. Liv. Xxiv, 4 — 7. Pol. Vii, 2— 6. Nach dem Tode des Hieronymus ist die politische Lage von Syracus eine Zeitlang zweifel- haft und unentschieden. 20) (Rüstungen der Römer für dieses Jahr Liv. Xxiv, 11 : duo- deviginti legionibus bellum geri placuit: binas cónsules sibi sumere, binis Galliam Siciliamque ac Sardiniam obtineri, duabus Q. Fabium praetorem Apuliae, duabus volonum Ti. Gracchum circa Luceriam praeesse, singulas C. Terentio proconsuli ad Picenum et M. Valerio ad classem circa Brundisium relinqui, duas urbi praesidio esse; hic ut numerus legionum expleretur, sex novae legiones erant scribendae : eas primo quoque tempore cónsules scribere iussi et classem parare, ut cum eis navibus , quae pro Calabriae litoribus in statione essent, centum quinquaginta longarum classis navium eo anno expleretur. Man sieht, dass die Kriegsmacht der Scipionen in Spanien hierbei noch nicht in Berechnung gebracht ist. Die Consuln nehmen Casi- linum wieder, Liv. Xxiv, 19; ferner: Caudinus Samnis gravius devastatus: — oppida vi capta Compulteria, Telesia, Compsa, inde Fugifulae et Orbitanium; ex Lucanis Blandae, Apulorum Aecae ex- pugnatae, Liv. Xxiv, 20.) Hanno hatte ganz Bruttium, mit Aus- nahme von Rhegium, erobert und kam jetzt mit einem, zum grossen Theile aus Bruttiern und Lucaniern bestehenden Heere nach Samnium, wurde aber von Gracchus geschlagen, s. Liv. Xxiv, 14 —16. 21) S. Liv. Xxiv, 40. Ueber die Ereignisse der beiden näch- sten Jahre s. Liv. Xxiv, 44. Xxv, 3. Xxvi, 1. 22) S. Liv. Xxiv, 41—42. Es sind dies die Schlachten bei Castulo, Illiturgi, Munda, Aurinx, und noch an einem 5 ten, unge- nannten Orte. Die Verluste der Carthager werden überall mit grossen, wahrscheinlich übertriebenen Zahlen angegeben. Auch Sa- gunt wird von den Römern wieder erobert, s. Liv. Xxviii, 39. 23) {Liv. Xxiv, 36: versum ab Italia bellum, adeo uterque populus in Siciliam intentus fuisse videri poterat.) S. Liv. Xxiv, 21 — 32. Die Stadt kommt nach einer Reihe von Intriguen in die Hände der Soldaten und ihrer Anführer, der Halb - Syracusier (sie stammten aus einem syracusischen Geschlecht, waren aber von einer carthagischen Mutter geboren und in Carthago erzogen) Hippocrates und Epicydes. 24) S. Liv. Xxiv, 33 — 34. Polyb. Viii, 5—9. Plut. Marc. 14 —19. Der Versuch, die Stadt zu erstürmen, wurde durch die bewunderungswürdigen Maschinen des Archimedes vereitelt. Man begnügt sich also, sie einzuschliessen. 25) (Das J. 213 bietet keine wichtigeren Kriegsereignisse; die Römer nahmen Arpi und Atrinum, s. Liv. Xxiv, 45 — 47; Hannibal hielt sich in der Nähe von Tarent auf und lauerte auf eine Gelegen- heit zur Wegnahme dieser Stadt. Im J. 212 wurde der Krieg von den Römern mit 23 Legionen geführt, Liv. Xxv, 3.) Tarent , s. Liv. Xxv, 7—11. Pol. Viii, 26— 36, auch Metapontum und Thurii wurden von Hannibal genommen, s. Liv.xxy, 15. Die Burg von Tarent bleibt in der Gewalt der Römer. 26) S. Liv. Xxv, 32 — 36. Appian. ffisp. 16. Liv.xxy, 32: Eadem aestate in Hispania cum biennio ferme nihil admodum memo- rabile factum esset consiliisque magis quam armis bellum gerereturf b) S. Liv. Xxiii, 31. Die beiden Consuln sind Tib. Sempronius Gracchus und M Marcellus; des letzteren Wahl wird unter dem Vorgeben, dass bei seiner Wahl ein Versehen vorgefallen sei, ver- nichtet. Man vergleiche hierbei Liv. Xxvii, 34, wo es heisst, dass es damals noch nicht erlaubt gewesen sei, zwei plebejische Consuln zu wählen, und die ähnlichen Stellen Xxxv7 10. Xxxix, 32. c) Ueber den Inhalt dieses für die Sittengeschichte bemerkens- werthen Gesetzes, so wie über die Zeit, wann es gegeben wurde, s. Liv. Xxxiv, 1 : ne qua mulier plus semunciam auri haberet, nec vestimento versicolori uteretur, neu iuncto vehículo in urbe oppi- dove aut propius inde mille passus nisi sacrorum publicorum causa veheretur.
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