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von fast 11000' empor. Die südlichen, in stufenförmigen Absätzen
zuin Meere abfallenden Vorketten werden unter dem Namen der
Alpujarren zusammengefaßt. Die westlichen, niedrigeren Fort-
setzungen der Sierra nevada bilden die Gebirgslandschaften
von Malaga und Ron da, die mit nackten Felswänden die
Küste umwallen, ungemein kahl und wild sind, aber höchstens
6000 — 7000' über d. M. aufsteigen. — Im N. des Thals von
Granada liegt, als eine Vorterrasse des Süd-Randes, das anmu-
thige Bergland von Jaen, zwischen dem oberen Guadalquibir
und oberen Jenil.
Die Küsten der Halbinsel sind im N. und S. vorherr-
schend steil, im W. und O. flacher, am buchtenreichsten die zer-
splitterten N.- und N.w.-Gestade. Die östlichen sind von einer
Reihe gartenähnlicher, durch Natur und Kunst reich bewässerter
Landschaften umgeben; es sind die Huertas (Gärten) von Mur-
cia, Valencia, Tortosa rc. Die westlichen Küstengegenden
(Portugal) erscheinen als die Fortsetzungen der östlich angrenzen-
den Oberflächenformen. So, im S. von Traz os Montes, die
hügeligen Hochflächen von Weira die Fortsetzung der alt-castilischen,
— die steppenartigen Haiden von Estremadura und Alemtejo
die Fortsetzung der neu-castilischen Hochterrasse. Eigentliche Tief-
ebenen, aber von geringer Ausdehnung, finden sich nur am unte-
ren Tejo und an der sandigen Küste.
Die Ströme der Halbinsel. — Der Duero und Tajo
haben auffallend ähnliche Verhältnisse. Beide entquellen dem casti-
lischen Scheidegebirge, beide durchfließen im oberen Laufe hohe Pla-
teauflächen von großer Ausdehnung, schneiden sich dann (auf der
Grenze Portugals), fast unter Einem Meridian, tiefer in die fel-
sige Grundfläche, über welche sie bis dahin fortströmten, und senken
sich so zu ihren breiten Mündungen hinab. Beide sind wasserarm,
und ihre Schiffbarkeit ist nur im unteren Lauf bedeutend. Mit
Hülfe der Fluth gelangen Seeschiffe auf dem Duero bis Oporto,
auf dem Tajo fast bis Santa rem.
Der Guadiana ist wasserarm wie die vorigen, in seinem
oberen Laufe, auf dem Plateau von Neu-Castilien, merkwürdig
durch geringen Fall, mehrfaches Stillstehen und häufige Sumpf-
und Jnselbildung; im mittleren Laufe durchbricht er das andalu-
sische Scheidegebirge, so breit es ist, mit Stromschnellen und Was-
serfällen (Salto de Lobo), wird nun schiffbar, und erreicht das
Meer mit einer breiten, aber seichten Mündung.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Personennamen: Ron_da Weira Alemtejo
Extrahierte Ortsnamen: Malaga Granada Jaen Valencia Portugal Portugals Oporto
Prinzen in Madrid veranstalteten Stiergefechte waren 14 000 Zuschauer zugegen, und
in drei Stunden wurden sieben Stiere und achtzehn Pferde getötet.
5. Die Hauptflüsse mit ihren Städten. Von den Flüssen Spaniens durchströmen
drei die Hochebene: Duero, Tajo und Guadiana. (Wohin richten diese Flüsse
ihren Lauf? Wohin muß sich deshalb die Hochebene neigen?) Sie sind zur Winters-
und Frühjahrszeit hoch angeschwollen und fließen in dem tiefeingeschnittenen Bette
reißend schnell dahin. Im Sommer aber sind sie seicht und trocknen stellenweise ganz
aus. Daher sind sie auch — ganz abgesehen von ihren zahlreichen Stromschnellen
— zur Schiffahrt fast bis zu ihrer Mündung hin nicht geeignet. An der seenartigen
Ausmündung des Tajo liegt Lissabon (*/* M.), die Hauptstadt Portugals; an der
Mündung des Duero Porto, bekannt durch die Ausfuhr des feurigen Portweins.
Der Hauptfluß der audalusischen Tiefebene ist der Guadalquivir (siehe: Anda-
lusische Tiefebene!) In der aragonischen Tiefebene fließt der Ebro. An demselben
liegt Zaragoza.
6. Die andalusische Tiefebene wird vom Guadalquivir durchflössen. Er ist für
die Schisfahrt des Landes der wichtigste Fluß. Kleinere Seeschiffe befahren ihn bis
Sevilla. (Inwiefern tragen die Schneemassen des andalusischen Randgebirges und
der Sierra Nevada dazu bei?) Zur Zeit der Araber, wo die Ebene künstlich bewässert
wurde, glich sie einem großen Garten. Unter den Händen der Spanier aber sind
weite Strecken verödet und zu Steppen geworden. Wo jedoch die Wasserwerke er-
halten sind, breiten sich auch heute noch — oft unmittelbar an der Steppe — die
fruchtbarsten und daher bevölkertsten Gefilde aus. Überaus üppig ist hier der Pflanzen-
wuchs. Der Weizen reift schon im April und bringt 40fältige, der Mais loofältige
Frucht. In den Gärten Andalusiens prangt fast das ganze Jahr hindurch die Apfel-
sine, und die Dattelpalmwäldchen auf den Hügeln sowie die Zuckerrohr- und Baum-
Wollenfelder in den Thälern erinnern uns an das nahe Afrika. Die Hitze ist zu-
weilen so groß, daß man sich an den heißen Geländern der zahlreichen Balkons die
Hände verbrennen kann. Daher ist denn auch am Tage fast alles Leben in den
Dörfern und Städten erstorben. Am Abende aber lagern die Andalusier in ihrer
bunten Volkstracht unter blühenden Orangen und plaudern, singen, spielen Guitarre
oder führen Tänze auf. Denn der Andalusier ist heiter wie sein Land, und die Laute
zu spielen oder ein edles Roß zu tummeln, sind seine liebsten Vergnügungen. — Die
bedeutendsten Städte am G. sind Sevilla [ßeötlja], zur Zeit der spanischen Herr-
schast über Amerika der wichtigste Hafenort, und Cordoba skordowa), die früher über
eine Mill. zählende Hauptstadt der Mauren — jetzt 150 T. Unweit der Mündung
des G. liegt Ter es schere^, bekannt durch seinen Wein, den Sherri, weiter südlich
aber, am Meer, Cadiz [fabiö], Spaniens bedeutendster Kriegshafeu. In Hochanda-
lusieu (am Nordfuße des Schneegebirges und einem Nebenflusse des Guadalquivirs)
Gran ad a mit der Alhambra, dem prachtvollen Palaste der maurischen Könige.
7. Die Küste des Mittelmeeres. An der Südspitze — etwa 20 km von Afrika
entfernt — liegt die englische Felsenfestung Gibraltar, durch welche der Zugang
ins mittelländische Meer beherrscht wird. Der Wald bei Gibraltar ist der einzige
Ort in Europa, wo Affen wild leben. Nordöstlich von G. liegt Malaga, der Haupt-
ausfuhrhafen für den hier an den Bergabhängeu reisenden feurigen Wein sowie der
Korkrinde, die hier von der immergrünen Korkeiche (dem Hauptbestandteil der Wälder)
gewonnen wird. Cartagena hat einen befestigten Kriegshafen. Die Küstenland-
schaften von Murcia und Valencia bildeten zur Zeit der Araber das „maurische
Paradies", und auch jetzt noch gleicht das Land, soweit die von den Arabern ange-
legten Wasserwerke erhalten sind, einem herrlichen Lustgarten. Ganz im Nordosten
Barcelona (250 T.), „Spaniens reichste und sauberste Stadt", reich durch seinen
Seehandel und die großartigen Webereien in Wolle, Baumwolle und Seide.
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Extrahierte Personennamen: Gibraltar
Extrahierte Ortsnamen: Madrid Spaniens Lissabon Zaragoza Sevilla Sierra_Nevada Andalusiens Afrika Sevilla Amerika Cordoba Cadiz Spaniens Hochanda- Afrika Europa Malaga Cartagena Murcia Valencia Barcelona
156
tische Scheidegebirge hin, dessen wichtigste Teile die Sierra de
Gnadarrama, de Gredos, de Gata, da Estrella [lj] sind.
Durch dasselbe wird das Plateau in die beiden Hochebenen von Alt-
und Neu-Castilien geschieden.
a. Alt - Castilien ^) nnifaßt das Gebiet n. des Scheidegebirges. —
Den n. Rand bildet die Cantabrisch-astnrische Kette, welche
vom W.-Ende der Pyrenäen die ganze N.-Küste entlang zieht und im
W. in das vom Mmho [ttjo] durchströmte Galicische Bergland
übergeht Der bequemste Übergang ist bei Santander (Eisenbahn). —
Den O-Rand bittet kein geschlossenes Gebirge; am wichtigsten ist hier
die Lücke, in welcher die Straße von 'San Sebbstian über »Vittoria
(Schlacht 1813) und 'Burgos nach ^Valladolid [lj] führt.
In der tiefsten Einsenkuug von Alt-Castilien fließt der am O.-
Rande entspringende Duero, welcher sich unterhalb ^Oporto ins
Meer ergießt.
b. Neu-Castilien erstreckt sich vom Castilischen bis zum
Andalnsischen Scheidegebirge (Sierra Moreua). Der O.-Rand
ist auch hier nicht geschlossen; in der nördlichsten Lücke fließt der Jalon.
S. davon die Sierra de Cueuea (Quelle des Tajo [ch], Jücar [ch]
und Gnadalaviar). — Niedrige Ketten in der Mitte des Plateaus (Berge
von Toledo) bewirken zwei Mulden, in denen der Tajo und der
Guadiaua dem Ocean zueilen- Beide Flüsse werden im untern Teil
ihres Laufes nach S.-W. abgelenkt, namentlich der Gnadiana, der in
mächtigem Bogen das Andalusische Scheidegebirge durchbricht.
Nach W. fallen die Plateaus in Terafsen zum Meere ab, so daß
sich Portugal (und S.-Galicien) als Vorstufe der Hochflächen darstellt. —
Bei dem reichen Niederschlag und dem fruchtbaren Boden (Orangenhaine,
Oliven, Mandeln und Feigenplantagen) vermag die Landwirtschaft
reichen Ertrag zu erzielen; leider werden die portugiesischen Landschaften
sehr schlecht bebaut.
Die castilischen Hochebenen selbst tragen, da sie von Randgebirgen
eingeschlossen sind, vielfach steppenartigen Charakter (Culturlaud findet
sich meistens nur in den Flußthälern. Vergl. die Lage der Städte)
und werden zum größten Teil zur Schafzucht (Mennos) benutzt.
Winteraufenthalt der Herden in Estremadüra.
6) In dem wilden Gebirgsland zwischen Nen-Castilien und der
O.-Küste (kein einheitlicher Name) befinden sich kleinere Tiefebenen von
') So genannt nach den Castellen, welche die Christen bei der Wiedereroberung
des Landes gegen die Sarazenen erbauten. — Der f., also zuletzt eroberte Teil
heißt demnach naturgemäß Neu- Castilien.
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Extrahierte Personennamen: Gredos Estrella Toledo
Extrahierte Ortsnamen: Alt-Castilien Andalusische_Scheidegebirge Portugal Estremadüra Nen-Castilien
164
di Roma mit ihren vielfachen Resten aus dem Altertums und die
Ca m Pag na felice [tjcfje] um den Golf von Neapel.
Die eigentlich ebenen Striche an der Küste bieten gerade kein
erfreuliches Bild. Zu ihnen gehören die Maremmen in Toseana und
die Poutiuischeu Sümpfe in Latinm.
1) Die Maremmen längs der Küste von Toscana (2—31/2 M.
breit) bilden eine heidereiche, von weiten Sümpfen durchsetzte Niederung
und fiud durch Anstauung von Flußwasser infolge einer Bodeuauschwel-
luug und der Dünenbildung an der Küste entstanden. — Die Ver-
wesung der üppig wuchernden Pflanzen verbreitet im Sommer einen
entsetzlichen Geruch (Malaria)^). Daher kauu auch an den günstigen
Stellen nur wenig Ackerbau getrieben werden; im Winter dagegen
sind sie Tummelplatz der Herden, die im Sommer auf dem Gebirge
weideten. — Man bemüht sich gegenwärtig, die Entfumpfuug dieser
Gegenden herbeizuführen.
2) Die Pontinifchen Sümpfe (etwa 45 km lang, 7—15 km
breit) an der Küste Latinms sind grüne, üppige, zum großen Teil
versumpfte Wiesen (mannshohes Gras, Weidengebüsch), wo Büffel,
Hirsche, Eber ?c. hänfen- Den Menschen vertreibt aber die Malaria;
nur einzelne Wirtshäuser findet man an den Straßen, sonst wenige,
vom Fieber verzehrte Menschen. — Entstanden sind sie durch die
Gebirgsgewässer, die keinen Abfluß fiuden.
Da die Ebenen im W. liegen, so können sich größere Flüsse auch
nur nach dieser Seite hin entwickeln: Arno, Tiber mit Chiana [f]
(der Chianakanal nach dem Arno) und Voltnrno.
Wo der südliche Apennin die O.-Küste verläßt, bildet sich die vom
Osauto durchslosseue Ebene von Apulien, die fruchtbar und gut
angebaut ist.
An die eigentliche Halbinsel lehnt sich im N. die Lombardische
Tiefebene gleichsam als kontinentale Zugabe, wie Sicilieu im S. als
maritime erscheint.
1) Die Lombardische Tiefebene, eine frühere Bucht des
Adriatischen Meeres, ist aus dem Geröll der Alpen- und Apenninflüsse
aufgebaut. Die Flüsse sind durch Dämme eingefaßt, die bei zunehmender
Versandung des Flußbettes immer wieder erhöht werden müssen, so
Jetzt ist von der Campagna nur Vio bebaut, das übrige Steppe (Viehzucht)
mit der Malaria. Eine Besserung wird erst eintreten, wenn an Stelle der Groß-
grundbesitzer ein tüchtiger Bauernstand tritt. — 2) Durch Anpflanzung des anstra-
tischen blauen Gummibaums wird sie jetzt vermindert.
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TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
- 73 —
b) Schottland hat auf 78 777 qkm 4827000 Einwohner.
Hauptstadt ist Edinburg (spr. Jd'nbörroh'), im älteren Teile mit engen,
krummen Straßen, zum Teil mit zehnstöckigen Häusern. Die Neustadt mit vielen
prächtigen Gebäuden ist der Sitz der vornehmen Welt. Edinburg hat mit
dem dazu gehörigen Hafen Leith (spr- Lieth) 351000 E. — Glasgow (spr.
Gläsgoh), in der Nähe reiche Steinkohlenlager, ist die größte Handels- und Fabrik-
stadt Schottlands, 860000 E. — Dnndee (spr. Döndih), Hafen, bedeutender Leinen-
und Baumwollenhaudel, 161000 E. — Aberdeen (spr. Aeb'rdihu), Universität,
bedeutende Gewerbtätigkeit, 144000 E. — Nordwestlich von Schottland liegt die
felsige, baumlose Inselgruppe der Hebriden, nördlich liegen die Orkuei-Jnseln
(spr. Orcneh-) und die Shetlands-Jnseln (spr. Schetländs-).
c) Irland ist zum größten Teile Tiefebene mit vielen Seen, Mooren
und Sümpfen. Die Insel hat ein feuchtes, aber sehr mildes Klima, und
dieses, wie die reiche Bewässerung, erzeugt jenes herrliche Grün des Rasens,
wie es selbst in England nicht gefunden wird. Irland hat auf 84 253 qkm
4 363000 E. Die Jrländer sind ein geistig befähigtes, gutherziges, meist
aber träges und darum armes Volk. Massenhaft sind die Auswanderungen
nach Amerika.
Dublin (spr. Döbblin), Hauptstadt und eine der schönsten Städte Europas,
Universität, Hasen, bedeutender Handel, 373 000 E. — Cork, See- und Handels-
stadt, großartige Schlächtereien, 71 000 E. — Belfast, Universität und bedeutende
Handelsstadt mit 349 000 E.
Die s ü d e u r o p n i s ch e n Halbinseln.
1* Dle Pyrenäen-Halbinsel.
Die Pyrenäen-Halbinsel wird durch die Pyrenäen, ein wildes Gebirge
mit schroffen und zerrissenen Felsmauern und Gipfeln, die ewig mit Schnee
bedeckt sind, von Frankreich getrennt. Sie setzen sich nach Westen hin im
k antabrisch en Gebirge fort, das mit seinem äußersten Ausläufer, dem Kap
Finisterre, ins atlantische Meer hineinragt. Südlich von diesem Zuge dehnt
sich eine kahle, baumlose Hochebene, das Hochland von Altkastilien, aud,
von welchem der Duer o herabströmt. Sein Gebiet wird durch das kasti lisch e
Scheidegebirge von dem des Tajo (spr. Tacho) getrennt. Südlich von
demselben erhebt sich das Hochland von Neukastilien. Sein Südrand,
das andalusische Scheidegebirge, trennt das Gebiet des Guadiana
und des Guadalquivir (spr. Guadalkiwihr). Südlich vom Guadalquivir
erhebt sich die Sierra Nevada, ein wildes Gebirge mit schneebedeckten
Gipfeln. Östlich werden die genannten Hochebenen durch eine Reihe von
Bergketten, Berggruppen und Einzelbergen begrenzt, welche die Wasserscheide
zwischen den zum mittelländischen und den zum atlantischen Meere fließenden
Gewässern bildet. Im Osten jener Wasserscheide ist nur noch für einen
größeren Fluß Raum, den Ebro.
In dem schmalen Streifen am Biskaifchen Meere herrscht ein mildes
und angenehmes Klima; die Hochebenen haben einen heitern, stets wölken-
losen Himmel, Mangel an Regen und Quellen, große Hitze mit zeitweiligem
Glutwinde im Sommer, Kälte im Winter, einen geringen Pslanzenwuchs.
In der Tiefebene des Guadalquivir, an der südlichen und südöstlichen Mittel-
meerküste dagegen sind Frost und Schnee ganz unbekannt. In dem herrlichen
Klima gedeihen Weizen, Mais, Reis, Orangen, Ölbäume, feurige Weine,
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Extrahierte Ortsnamen: Schottland Edinburg Edinburg Glasgow Schottlands Aberdeen Schottland Irland England Irland Amerika Dublin Europas Cork Belfast Frankreich Biskaifchen
- 74 —
Baumwolle und Zuckerrohr, und stattliche Dattelpalmen zieren die Landschaft.
Der schmale Ostrand führt mit Recht den Namen Vegas (spr. Wegas), d. t.
Gartengelände, denn Feigen und Orangen stehen hier in Wäldern zusammen,
und Saat und Ernte dauern das ganze Jahr hindurch ohne Unterbrechung.
Die Pyrenäen-Halbinsel besteht aus zwei Staaten: Spanien und
Portugal.
a) Spanien ist 504 903 qkm groß und hat 19 713 000 Einwohner.
Der Spanier ist mittelgroß, hager, bräunlich mit schwarzem Haar und
schwarzen, lebhaften Augen, meist wohlgestaltet, ernst, stolz, bieder, mäßig,
aber leidenschaftlich und grausam. Herrschende Religion ist die katholische
Auf dem Hochlande von Neukastilien: Spaniens Hauptstadt Madrid, auf
einer kahlen Hochfläche, die nach dem spanischen Sprichworte 3 Monare Winter und
9 Monate Hölle hat. Auf einer steilen Anhöhe liegt das königliche Schloß. Universität,
Fabriken, 540 000 Einwohner. — Auf dem Hochlande von Altkastilien: Valla-
dolid (spr. Waljädoli), Universität, 69 000 Einw. — Am Nordhange der Sierra
Nevada: Granada, die Hauptstadt des ehemaligen Maurenreiches mit dem alten
Königsschlosse Alhambra, 76 000 Einw. — Am Guadalquivir: Cordöva, 58 000
Einw.; Sevilla (spr. Sevilja), 148 000 E. — Am Guadiana: Badajoz (spr.
Badachos) 31000 Einw., wichtige Grenzfestung. — Am <£bro: Saragossa, Festung
und Universität mit 99000 Einw. — Am Ituttelmeere: Barcelona, Handels- und
Fabrikstadt mit 533000 Einw.; Valencia in herrlicher, fruchtbarer Gegend, 214000
Einw.; Malaga (Oliven, Wein), 130000 Einw.; Gibraltar, englische Festung.
— Am atlantischen Ozean: Cadiz (spr. Kadis), bedeutende Handelsstadt, 69 000
Einw. — Zu Spanien gehört die Inselgruppe der Balearen im Mittelmeere.
d) Portugal, 92 575 qkm groß mit 5 423000 Einwohnern.
Lissabon, Hauptstadt an der Tajomündung in herrlicher Lage (großes Erd-
beben im Jahre 1755), als Fabrik- und Handelsstadt bedeutend, 356 000 Einw. —
Oporto, Handelsstadt mit schönem Hafen, 168 000 Einw.
3. Die italische Halbinsel.
Die italische Halbinsel wird im Norden und Nordwesten von den
Alpen umschlossen. Ihrer ganzen Länge nach wird sie von den Apen-
ninen durchzogen, deren eigentlicher Kern die Hochgebirgsgruppe der
Abruzzen (Gran Sasso d'jtalia 2900 m hoch) bildet und die sich auch noch
auf der Insel Sicilien fortsetzen. Sie sind ein Längengebirge mit zum
Teil kahlen und wüsten Höhen, aber malerischen Formen und reicher Be-
Wässerung; schattige Wälder von Eichen, Buchen und Ulmen ziehen sich an
ihren untern Hängen hin. — Zwischen dem nördlichen Apennin und den
Alpen liegt die Tiefebene des Po. Durch die Alpen vor rauhen Nord-
winden geschützt und durch den Po und seine Nebenflüsse überreich bewässert,
gehört sie zu den fruchtbarsten Erdstellen und wird mit Recht das italische
Paradies genannt. Mais, Weizen, Reis gedeihen in größter Üppigkeit,
und die Wiesen werden oft im Jahre sechsmal gemäht. Die Äcker sind
durch Maulbeerbäume und Ulmen begrenzt, an denen sich Weinreben empor-
ranken und Girlanden von Wipfel zu Wipfel ziehen. Süße Kastanien,
Feigen und Mandeln sind hier zu Hause. Zwischen den Apenninen und
der Westküste breitet sich das Toskanische Hügelland und die Toskanische
Tiefebene, vom Arno durchströmt, aus, weiter südlich die Tiesebene
von Rom, vom Tiber bewässert. Südlich von demselben zieht sich das
Meer entlang die fruchtbare Ebene von Eampanien hin. Aus ihr erhebt
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs]]
Extrahierte Personennamen: Wegas Arno
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Portugal Spanien Spaniens Madrid Sevilla Badajoz Saragossa Barcelona Valencia Malaga Cadiz Spanien Portugal Lissabon Sicilien Rom
135
vielfach von Brustkranken besucht. Die bedeutendste Stadt in der Provence ist Mar-
seille smarßäff (über Vs M.), die größte Seehandelsstadt Frankreichs (vermittelt
besonders den Handel nach Algier). Weiter östlich liegen Toulon, ein Kriegshafen
ersten Ranges, sowie der klimatische Kurort Nizza.
18. Me ppreninsche Halbinsel oder Spanien und Portugal.
(Etwas größer als Deutscht. — aber nur 21 M.)
1. Bodengestalt. Die Halbinsel ist von einer gewaltigen Hochebene angefüllt,
die nur durch das aragonische (am Ebro) und das andalusische Tiefland un-
terbrochen wird. Den Nordrand der Halbinsel bilden die Pyrenäen, deren höchste
Gipfel 3400 m hoch sind. Den Südrand bildet die Sierra Nevada. Inder
Mitte liegen das kastilische und das andalusische Scheidegebirge.
2. Die castilische Hochebene ist nicht nur von Gebirgszügen durchzogen, sondern
auch von höheren Randgebirgen umgeben. Letztere sind für das Klima der Hochebene
von großem Einflüsse. Sobald nämlich die Regenwolken heranziehen, erkalten die in
ihnen enthaltenen Wasserdämpfe über dem Randgebirge und fallen als Regen auf
dasselbe nieder (S. 87 u. Naturl. S. 302 ). Ehe die Wolken die Ebene erreichen, haben
sie sich meistens abgeregnet, und so erklärt es sich, daß in der Hochebene große Dürre
herrscht und kein Wald, keine Wiese das Auge erfreut. Im Innern der Hochebene
sieht man unermeßliche, baumlose Steppen, die erschrecklich dürr und nur mit Disteln,
harten Gräsern und allerlei Gebüsch bewachsen sind. Ehedem war's besser. Seitdem
man aber die Berge vielfach entwaldet hat, ist manches rieselnde Bächlein verschwun-
den (S. 87). An 1500 Ortschaften, die hier ehemals blühten, stehen jetzt größtenteils
öde und verlassen da. Meistens sind die Steppen herrenlos und werden als Weide-
plätze für die Merinoschafherden benutzt. Solche Herden bestehen nicht selten aus
30—40000 Schafen und werden von einem Oberhirten und vielen Unterhirten ge-
leitet. Diese ziehen mit ihren Herden von einer Steppe zur andern und sind jahr-
aus, jahrein im Freien. Während der Nacht werden die einzelnen Herden mit Netzen
umhürdet und von Hunden gegen die Wölfe geschützt. — Hier in Castilien lebt der
echte Spanier, dessen Stolz sprichwörtlich geworden ist. In seinen Adern fließt heißes
Blut. Gar leicht stößt er seinen Feind mit dem Dolche nieder. Ein verwegener
Räuber ist in seinen Augen ein Held, und das wilde, aufregende Stiergefecht bildet
sein Hauptvergnügen. — Mitten in der Hochebene liegt Madrid (Vs M.), die
Hauptstadt Spaniens. — Bor der Stadt befindet sich ein großer Zirkus, in welchem
wöchentlich zweimal Stiergefcchte abgehalten werden.
3. Die Hauptflüsse mit ihren Städten. Von den Flüssen Spaniens durchströmen
drei die Hochebene: Duero, Tajo und Guadiana. (Wohin richten die Flüsse ihren
Laus? Wohin muß sich deshalb die Hochebene neigen?) Sie sind zur Winters- und
Frühjahrszeit hoch angeschwollen und fließen in dem tieseingeschnittenen Bette reißend
schnell dahin. Im Sommer aber sind sie seicht und trocknen stellenweise ganz aus.
Daher sind sie auch — ganz abgesehen von ihren zahlreichen Stromschnellcn — zur
Schiffahrt fast bis zu ihrer Mündung hin nicht geeignet. An der seenartigen Aus-
mündung des Tajo liegt Lissabon (V* M.), die Hauptstadt Portugals; an der
Mündung des Duero Porto, bekannt durch die Ausfuhr des feurigen Portweins.
Der Hauptfluß der andalusischen Tiefebene ist der Guadalquivir (s. unten: An-
dalusische Tiefebene!) In der aragonischen Tiefebene fließt der Ebro. An demselben
liegt Zaragoza.
4. Die andalusische Tiefebene wird vom Guadalquivir durchflossen. Er ist für
die Schiffahrt des Landes der wichtigste Fluß. Kleinere Seeschiffe befahren ihn bis
Sevilla. (Inwiefern tragen die Schneemaffen des andalusischen Randgebirges und
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Algier Toulon Nizza Spanien Portugal Nevada Madrid Spaniens Spaniens Lissabon V*_M. Zaragoza Sevilla
136
der Sierra Nevada dazu bei?) Zur Zeit der Araber, wo die Ebene künstlich bewässert
wurde, glich sie einem großen Garten. Unter den Händen der Spanier aber sind
weite Strecken verödet und zu Steppen geworden. Wo jedoch die Wasserwerke erhal-
ten sind, breiten sich auch heute noch — oft unmittelbar an der Steppe — die frucht-
barsten und daher bevölkertsten Gefilde aus. In den Gärten Andalusiens prangt fast
das ganze Jahr hindurch die Apfelsine, und die Dattelpalmwäldchen auf den Hügeln
sowie die Zuckerrohr- und Baumwollenfelder in den Thälern erinnern uns an das
nahe Afrika. — Die bedeutendsten Städte am G. sind Sevilla sßeviljafl zur Zeit
der spanischen Herrschaft über Amerika der wichtigste Hafenort, und Cordoba skor-
dowaj, die früher über eine Mill. zählende Hauptstadt der Mauren — jetzt 150 T.
Unweit der Mündung des G. liegt Ter es scheresj, bekannt durch seinen Wein, den
Sherri, weiter südlich aber, am Meer, Cadiz skadis), Spaniens bedeutendster Kriegs-
Hafen. In Hochandalusien (am Nordfuße des Schneegebirges und einem Nebenflüsse
desguadalquivirs)Granad a mit der Alhambra, dem prachtvollen Palaste der mau-
rischen Könige.
5. Die Küste des Mittelmeeres. An der Südspitze — etwa 20 km von Afrika
entfernt — liegt die englische Felsenfestung Gibraltar, durch welche der Zugang
ins mittelländische Meer beherrscht wird. Der Wald bei Gibraltar ist der einzige
Ort in Europa, wo Affen wild leben. Nordöstlich von G. liegt Malaga, der Haupt-
ausfuhrhafen für den hier reifenden feurigen Wein sowie der Korkrinde, die hier von
der immergrünen Korkeiche (dem Hauptbestandteil der Wälder) gewonnen wird.
Cartagena hat einen befestigten Kriegshafen. Die Küstenlandschaften von Murcia
und Valencia bildeten zur Zeit der Araber das „maurische Paradies", und auch
jetzt noch gleicht das Land, soweit die von den Arabern angelegten Wasserwerke er-
halten sind, einem herrlichen Lustgarten. Ganz im Nordosten Barcelona (250 T.),
„Spaniens reichste und sauberste Stadt", reich durch seiuen Seehandel und die groß-
artigen Webereien in Wolle, Baumwolle und Seide.
19. Italien. (Etwa l/s v. Deutscht. — 29 M.)
1. Die Halbinsel Italien — von den Apenninen, welche die ganze Halbinsel
durchziehen, auch die apenuinische Halbinsel genannt — erstreckt sich in Form eines
Stiesels weit in das mittelländische Meer hinein. Der Lage nach unterscheidet man
Ober-, Mittel- und Unteritalien.
a. Oberitalien. 2. Die lombardische Tiefebene. Am Südfuße der Alpen breitet
sich die lombardische Tiefebene aus. Dieselbe ist durch den Po und die Etsch mit
ihren zahlreichen Nebenflüssen reich bewässert und erhält durch die Alpen, welche
die kalten Nordwinde abhalten, ein recht mildes Klima. Beide Umstände be-
günstigen den Ackerbau. Die Felder werden gewöhnlich zweimal im Jahre bestellt,
zuerst mit Weizen und, wenn dieser abgeerntet ist, noch einmal mit Mais. In dem
Po-Delta gedeiht sogar der Reis, aus dessen Stroh die Italiener Besen, Bürsten und
grobe Strohhüte verfertigen. Das Gras wird in guten Jahren 5—6mal gemäht.
Die Grenzen der einzelnen Felder sind mit weißen Mauern eingefaßt und von Maul-
beerbäumen (zum Seidenbau) und Kastanien, an denen sich Weinreben emporranken,
beschattet. Dadurch erhält das Land ein gartenähnliches Aussehen. Die größte Stadt
der Lombardei ist Mailand mit seinem weißen Marmordom. Am Golf von Genua
liegt das prächtige Genua, dessen Handel durch die Gotthardbahn, die hier endet,
mächtig aufgeblüht ist. Am Po liegt das wundervolle Turin, an der Etsch Ve-
rona, südlich davon Mantua (Hofer).
3. Die Ostküste der lombardischen Tiefebene ist von zahlreichen, ausgedehnten
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
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Extrahierte Personennamen: Gibraltar
Extrahierte Ortsnamen: Andalusiens Afrika Sevilla Amerika Cordoba Cadiz Spaniens Hochandalusien Afrika Europa Malaga Cartagena Murcia Valencia Barcelona Italien Italien Unteritalien Oberitalien Mailand Genua Genua Mantua
56
Ii
strömen drei die Hochebene: Duero, Tajo und Guadiana. (Wohin richten diese Flüsse
ihren Lauf? Wohin muß sich deshalb die Hochebene neigen?) Sie sind zur Winters-
und Frühjahrszeit hoch angeschwollen und fließen in dem tiefeingeschnittenen Bette
reißend schnell dahin. Im Sommer aber sind sie seicht und trocknen stellenweise ganz
aus. Daher sind sie auch — ganz abgesehen von ihren zahlreichen Stromschnellen —
zur Schiffa hrt fast bis zu ihrer Mündung hin nicht geeignet. An der seenartigen Aus-
mündung des Tajo liegt Diflstboil (Vi M.), die Hauptstadt Portugals; andermün-
düng des Duero $Iorfo, bekannt durch die Ausfuhr des feurigen Portweins. Der Haupt-
fluß der andalusischen Tiefebene ist der Guadalquivir (siehe: Andalusische Tiefebene!)
In der aragonischen Tiefebene fließt der Ebro. An demselben liegt Zaragoza.
6. Are crndcrtrrsifche Hiessebene wird vom Guadalquivir durchflossen. Er ist
für die Schiffahrt des Landes der wichtigste Fluß. Kleinere Seeschiffe befahren ihn bis
Sevilla. (Inwiefern tragen die Schneemassen des andalusischen Randgebirges und
der Sierra Nevada dazu bei?) Zur Zeit der Araber, wo die Ebene künstlich bewässert
wurde, glich sie einem großen Garten. Unter den Händen der Spanier aber sind weite
Strecken verödet und zur Steppe geworden. Wo jedoch die Wasserwerke erhalten sind,
breiten sich auch heute noch — oft unmittelbar an der Steppe — die fruchtbarsten und
daher bevölkertsten Gefilde aus. Überaus üppig ist hier der Pflanzenwuchs. Der
Weizen reift schon im April und bringt 40fältige, der Mais loofältige Frucht. In
den Gärten Andalusiens prangt fast das ganze Jahr hindurch die Apfelsine, und die
Dattelpalmwäldchen auf den Hügeln und die Zuckerrohr- und Baumwollenfelder in
den Thälern erinnern uns an das nahe Afrika. Die Hitze ist zuweilen so groß, daß
man sich an den heißen Geländern der zahlreichen Balkons die Hände verbrennen kann.
Daher ist denn auch am Tage fast alles Leben in den Dörfern und Städten erstorben.
Am Abende aber lagern die Andalusier in ihrer bunten Volkstracht unter blühenden
Orangen und plaudern, singen, spielen Guitarre oder führen Tänze auf. Denn der
Andalusier ist heiter wie sein Land, und die Laute zu spielen oder ein edles Roß zu
tummeln sind seine liebsten Vergnügungen. — Die bedeutendsten Städte am G. sind
Sevilla fßewilja), zur Zeit der spanischen Herrschaft über Amerika der wichtigste Hafen-
ort; Cordoba skürdowa), die früher über 1 Million zählende Hauptstadt der Mauren —
jetzt 150 T. Unweit der Mündung des G. liegt 3iei*Cö scheres), bekannt durch seinen
Wein, den Sherri, weiter südlich aber, am Meer, Cadiz fkadis), Spaniens bedeutendster
Kriegshafen. In Hochandalusien (am Nordfuße des Schneegebirges und einem Neben-
flüsse des Guadalquivirs) Granüda, mit der Alhambra, dem prachtvollen Palaste
der maurischen Könige.
7. Aie Küste des Ztntleknreeres. An der Südspitze — etwa 20 km von
Afrika entfernt — liegt die englische Felsenfestung Gibraltar, durch welche der Zu-
gang ins mittelländische Meer beherrscht wird. Der Wald bei Gibraltar ist der einzige
Ort in Europa, wo Affen wild leben. Nordöstlich von G. liegt Malaga, der Haupt-
ausfuhrhafen für den hier an den Bergabhängen reifenden feurigen Wein sowie der
Korkrinde, die hier von der immergrünen Korkeiche (dem Hauptbestandteil der Wälder)
gewonnen wird. Cartagena hat einen befestigten Kriegshafen. Die Küstenlandschaften
von Murcia und Valencia bildeten zur Zeit der Araber das „maurische Paradies",
und auch jetzt noch gleicht das Land, soweit die von den Arabern angelegten Wasser-
werke erhalten sind, einem herrlichen Lustgarten. Ganz im Nordosten Barcelona
(250 T.), „Spaniens reichste und sauberste Stadt", reich durch seinen Seehandel und
die großartigen Webereien in Wolle, Baumwolle und Seide.
18. Alatien. (Etwa t/2 v. Deutscht. - 29 M.)
1. Die Halbinsel Italien — von den Apenninen, welche die ganze Halbinsel durch-
ziehen, auch die apenninische Halbinsel genannt — erstreckt sich in Form eines Stiefels
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs]]
Extrahierte Personennamen: Gibraltar
Extrahierte Ortsnamen: Vi_M. Zaragoza Sevilla Andalusiens Afrika Sevilla Amerika Cordoba Cadiz Spaniens Hochandalusien Afrika Europa Malaga Cartagena Murcia Valencia Barcelona Italien
136
großen Garten. Unter den Händen der Spanier aber sind weite Strecken verödet
und zu Heiden geworden. Wo jedoch die Wasserwerke erhalten sind, breiten sich
auch heute noch — oft unmittelbar an der Heide — die fruchtbarsten und daher
bevölkertsten Gefilde aus. In den Gärten Andalusiens prangt fast das ganze
Jahr hindurch die Apfelsine. Die Dattelpalmwäldchen auf den Hügeln sowie die
Zuckerrohr- und Baumwollenfelder in den Thälern erinnern uns an das nahe
Afrika. — Die bedeutendsten Städte am Guadalquivir sind Sevilla sßeviljaj, zur
Zeit der spanischen Herrschaft in Amerika der wichtigste Hafenort, und Cord ob a
fkordowaj, die früher über eine Million zählende Hauptstadt der Mauren — jetzt
55 T. Unweit der Mündung des Guadalquivir liegt Aeres fcheresj, bekannt
durch seinen Wein, den Sherri. In Hochandalusien, am Nordfuße des Schnee-
gebirges und an einem Nebenflüsse des Guadalquivirs, finden wir Granada mit
der Alhambra, dem prachtvollen Palaste der maurischen Könige.
5. Die Küste des Mittelmeers. An der Südspitze Spaniens, etwa 20 km
von Afrika entfernt, liegt die englische Felsenfestung Gibraltar. Durch sie be-
herrscht England den Zugang ins mittelländische Meer. Der Wald bei Gibraltar
ist der einzige Ort in Europa, wo Affen wild leben. Nordöstlich von Gibraltar
liegt Malaga, der Hauptausfuhrhasen für den hier reifenden feurigen Wein und
für die Korkrinde, die hier von der immergrünen Korkeiche gewonnen wird. Die
Küstenlandschaften von Murcia und Valencia bildeten zur Zeit der Araber das
„maurische Paradies". Auch jetzt noch gleicht das Land, soweit die von den Arabern
angelegten Wasserwerke erhalten sind, einem herrlichen Lustgarten. Ganz im Nord-
osten liegt Barcelona (270 Tz, „Spaniens reichste und sauberste Stadt", reich
durch ihren Seehandel und die großartigen Webereien in Wolle, Baumwolle und Seide.
20. 3t(tlicu. (Etwa V2 von Deutschland — 33 M. E.)
1. Die Halbinsel Italien wird der ganzen Länge nach von den Apenninen
durchzogen und daher auch die apenninische Halbinsel genannt. Sie erstreckt sich
in Form eines Stiefels weit in das mittelländische Meer hinein. Der Lage nach
unterscheidet man Ober-, Mittel- und Unteritalien.
a. Oberitalien. 2. Die lombardische Tiefebene. Am Südfuße der Alpen
breitet sich die lombardische Tiefebene aus. Sie ist durch den Po und die
Etsch mit ihren zahlreichen Nebenflüssen reich bewässert und erhält durch die Alpen,
die die kalten Nordwinde abhalten, ein recht mildes Klima. Beide Umstände be-
günstigen den Ackerbau. Die Felder werden gewöhnlich zweimal im Jahre bestellt,
zuerst mit Weizen und, wenn dieser abgeerntet ist, noch einmal mit Mais. In
dem Po-Delta gedeiht sogar der Reis. Aus seinem zähen Stroh verfertigen die
Italiener Besen, Bürsten und grobe Strohhüte. Das Gras wird in guten Jahren
5—6mal gemäht. Die Grenzen der einzelnen Felder sind mit Maulbeerbäumen
(zum Seidenbau) und Kastanien bepflanzt, an denen sich Weinreben emporranken.
Dadurch erhält das Land ein gartenähnliches Aussehen. Die größte Stadt der
Lombardei ist Mailand mit seinem weißen Marmordome. Am Golfe von Genua
liegt das prächtige Genua, dessen Handel durch die Gotthardbahn, die hier endet,
mächtig aufgeblüht ist. Am Po liegt das wundervolle Turin, an der Etsch
Verona, südlich davon Mantua (Hofer).
3. Die Oftküstc der lombardischen Tiefebene ist von zahlreichen, ausge-
dehnten Sümpfen bedeckt. In diese werden durch den Po, die Etsch u. a. Alpen-
flüsfe alljährlich große Massen von Schlamm, Schutt und Sand geführt. An
manchen flachen Küsten bildet das Meer aus diesen Sinkstoffen lange, dünen-
artige Wälle oder Inseln (Lidi, Einzahl Lido), durch die große Strandseen oder
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Personennamen: Cord
Extrahierte Ortsnamen: Heide Andalusiens Afrika Sevilla Amerika Hochandalusien Granada Spaniens Afrika England Europa Malaga Murcia Valencia Barcelona Deutschland_— Italien Unteritalien Oberitalien Mailand Genua Genua Mantua