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1. Zeittafeln der griechischen Geschichte zum Handgebrauch und als Grundlage des Vortrags in höheren Gymnasialklassen mit fortlaufenden Belegen und Auszügen aus den Quellen - S. 59

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Die Blüthezeit des hellenischen Volks. 59 Olympiaden- Jahr 1 Politische Geschichte. Kunst und Literatur. jahr. vor Chr. Lxxxiii, 4. 445. zwischen Athen und Sparta, worin ersteres die Hegemonie Anfänge der Malerei, Poly- zu Lande völlig aufgiebt73). gnotos * x); Vasenmalereiy). 73) Thuc. I, 115. Diod. Xii, 7. Thuc.: avaycogr/aavtsg d« an L Evßoiag ov noklu voxtgov anovsag Inoirjaavxo ngbg Aaxesav- i /uoviovg xai xovg Zvfxfxayovg xgiaxovxoixtig itnodovtsg Niaaiav ? sehe Baustil hervor, nachdem Kallimachos das vasenförmige Kapital mit der Umrankung von Voluten und Akanthosblättern erfunden, f [ Vitruv. Iv, 1, 9. Paus. I, 26, 7 , auch fängt man jetzt an andere ) Gebäude als Tempel in kunstvoller Weise zu bauen und auszu- schmücken. Unter den noch erhaltenen Bauresten rein dorischen Stils sind die merkwürdigsten die Tempel zu Syrakus, Akragas, Selinus, Pästum, Aegina, Phigalia in Arkadien (gebaut von Ikti- nos, Paus. Viii, 41, 7) und in Athen der Parthenon, gebaut von Iktinos und Kallikrates unter Leitung des Pheidias, Plut. Per. 13. Schol. Aristoph. Pac. 606. Strab. p. 396. Paus. Viii, 41, 5, die Propyläen erbaut von Mnesikles, Plut. a. a. 0. Philochoros b. Sar- pokr. v. Üqonvkaia, der grosse Tempel von Eleusis, der Tempel der Nemesis zu Rhamnus und der Pallas auf Sunion. Ausgezeich- nete Bauten ionischen Stils sind das Erechtheion, eine Vorhalle der Propyläen, das Didymäon zu Milet und der Tempel der Pallas Polias zu Priene. Späteren Ursprungs sind die Bauten korinthi- schen Stils, von denen in Athen noch Ruinen erhalten sind, wie namentlich der Tempel des olympischin Zeus und das Pantheon, beides Bauten des Hadrian. Von den Kunstwerken der Periklei- schen Zeit sagt Plutarch Per. 13: xakket ¡asv yag exaoxov eii&vg rjv t¿ts dayaiov, ax/urj № P^/.Ql w ng6o(pax6v laxe xai veovgyov. x) Die Berichte über den Ursprung der Malerei sind durchaus unzuverlässig und sagenhaft, Plin. Xxxv, 15, 55. Vii, 205. Vom Eumaros aus Athen heisst es, dass er zuerst Mann und Frau in ir ' “ der Darstellung mit dem Pinsel unterschied, Plin. Xxxv, 36; Ki- [ mon von Kleonä, ein älterer Zeitgenosse des Dichters Simonides, Iac. anal. I. n. 77 f., vervollkommnete die Zeichnung des Profils, namentlich des Auges im Profil, die Darstellung der Gelenke des Körpers und den Faltenwurf, Plin. Xxxv, 56. Ael. V. S. Viii, 8; Aglaophon von Thasos, Vater und Lehrer des Polygnotos und Ari- | stophon, lebte um 500—-470, Paus. X, 27, 2. Suid. s. v. Teoki- yvmog, Cie. de orat. Iii, 7, 26. — Polygnotos aus Thasos gebürtig, war namentlich in Athen, wo er zu Kimon eine ähnliche Stellung einnahm, wie Pheidias zu Perikies, als Maler thätig und erhielt zum Dank für seine Gemälde das athenische Bürgerrecht, Suid. s. v. Plin. Xxxv, 59. Phit. Cim. 4. Paus. Ix, 4, 1. Unter seinen Wer- ken, welche fast alle Darstellungen aus der Heroenwult gaben, sind das wichtigste und berühmteste die Gemälde in der Lesche der Knidier zu Delphi, Plin. a. a. O. 59. Paus. X, 25—31, die Trojas Zerstörung und die Unterwelt darstellten. Ausserdem malte Polygno- tos einen Theil der Gemälde in der Stoa Poikile zu Athen, Paus. I, 15, 2. Plin. a. a. O., im Dioskurentempel zu Athen, Paus. I, 18, 1. im Theseustempel, Sarpokr. s. v., in der Pinakothek der Propyläen, Paus. I, 22, 6, im Vorhause des Tempels der Athene Areia zu Platää, Paus. Ix, 4, 1, wie auch Wandgemälde zu The- spiä, Plin. Xxxv, 123. Man lobte an diesen Gemälden Feinheit der Gewandung, welche die Form des Körpers durchscheinen liess, Belebung des Gesichtsausdruckes, Plin. Xxxv, 58, Luc. imag. 7 und treffliche Zeichnung neben einfachem Kolorit ohne Farbenwir- xai Ütjydg xai Tgoi^rjva xai Aya luv. Dass dieser Friede 14 Jahre vor dem peloponnesischen Kriege abgeschlossen wurde, wird Thuc. I, 87. Ii, 2 bestimmt angegeben. kung durch Licht und Schatten, Gic. Brut.18. Quint. Xii, 10; für den Parallelismus der Gruppierung in seinen Compositionen zeugt die Beschreibung der Gemälde zu Delphi, Paus. a. a. O. Auch als Bildhauer wird er gerühmt, Plin. Xxxiv, 85. — Gleichzeitig mit ihm ist Mikon, Schol. Aristoph. Lysist. 679; der mit Polygno- tos zusammen in der Poikile, im Theseion und im Dioskurentempel malte, Plin. Xxxv, 59. Sarpokr. v. Mixcov, Arr. Anab. Vii, 13, 10. Suid. Sarpokr. s. v. Ilokvyvanog. Paus. I, 18, 1. Er war be- rühmt als Pferdemaler, Ael. V. S. Iv, 50, und daneben auch Bildhauer, Plin. Xxxiv, 88. Panänos, Verwandter des Pheidias, Strab. p. 354. Paus. V, 11, 2. Plin. Xxxv, 54. 57. Xxxvi, 177, malte mit Polygnotos und Mikon in der Poikile, ist dann mit Pheidias im Zeustempel zu Olympia beschäftigt, theils mit dem Farbenschmuck des Zeusbildes, theils mit Tempelmalereien, und malt auch im Tempel und am Standbild der Athene zu Elis. Be- deutende Maler aus dieser Zeit sind auch Dionysios von Kolophon, Nachahmer des Polygnotos, Ael. V. S. Iv, 3 (nkrjv xov fxeyid-ovg), Arist. Poet. 2. Plut. Timol. 36, Pauson, der die Gestalten hässli- cher malte, als die Wirklichkeit sie zeigte, Arist. a. a. O. Polit. Viii, 5. Ael. V. S. Xiv, 15, von Aristophanes mehrmals verspot- tet, Plut. 602. Acharn. 854, Thesmoph. 949, Agatharchos, ein Dekorationsmaler um 450, Vitruv. Vh. praef. §. 10. Plut. Alcib. 16. Pericl. 13, Aristophon, Bruder des Polygnotos, Plin. Xxxv, 138. y) Ueber die griechische Vasenmalerei geben nicht die alten Schriftsteller, sondern die Funde von bemalten Thongefässen Auf- schluss. Die Hauptfundorte derselben sind in Griechenland: Athen, Korinth, Sikyon, Megara, Aegina, Melos, Thera; viel zahlreicher aber sind die in den Gräbern italischer und sicilischer Nekropolen gefundenen Gefässe, so besonders in Etrurien zu Volci, wo allein an 6000 ans Licht gefördert sind, zu Cäre, Tarquinii, Veji, Clu- sium, Volaterrä, ferner zu Hadria, in Campanien zu Nola, Curaä, Plistia und Surrentum, in Apulien zu Rubi, Canusium, Barium , Gnathia, Uria, in Lucanien zu Pästum und Anxia, in Sicilien zu Agrigent, Syrakus, Gela, Kamarina, Panormos, Akrä. Nach der Malerei dieser Thongefässe lassen sich drei Klassen derselben unter- scheiden: 1. die ältesten Vasen mit blassgelbem Grund und schwärz- lichen, braunen, violetten oder rothen Figuren, meist phantastischen Thiergestalten, Blumen und Zweigen von unbeholfenem steifen Stil; 2. Gefässe mit rothem Grund und schwarzen Figuren, meist Men- schengestalten von alterthümlicher Zeichnung mit starker Hervor- hebung der Hauptformen des Körpers; 3. Vasen mit schwarzem Grund und rothen Figuren mit regelrechter oder schöner Zeichnung, aus späterer Zeit als die beiden ersten Klassen. Dem Zeitalter von den Perserkriegen bis zum peloponnesischen Kriege gehören die meisten Vasen etrurischen Fundortes an, die noch nicht das Eukli- dische Alphabet zeigen, späteren Ursprungs sind die Mehrzahl der sicilischen und campanischen Gefässe, namentlich die von Nola, die jüngsten sind die apulischen und lukanischen. Aus den Auf- schriften der Gefässe sind die Namen von etwa 84 Vasenmalern oder Töpfern bekannt geworden, Corp. Inscr. Graec. Vol. Iv, Fase. I.

2. Erdkunde in anschaulich-ausführlicher Bearbeitung - S. 71

1893 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
- 71 — Ii den Regenschirm aufspannen kann. Wer spazieren gehen will, muß einen der öffent- lichen Plätze aufsuchen, von denen der Marcusplatz der berühmteste ist. Mit dem Festlande ist Venedig durch eine (über 222 Brückenbogen gehende) Eisenbahn verbunden. 4. Am Golf von Genua tritt uns, wenn wir von N. her Italien durchwandern, zuerst das echte Italien entgegen. Hier (im Schutze der Apenninen) herrscht ein äußerst mildes Klima, in dem der Ölbaum, die Apfelsine und die Feige gedeihen. Dicht am Golf liegt das stolze Genua, dessen Handel durch die Gotthardbahn, die hier endet, mächtig aufgeblüht ist. B. Mittelitslien. 5. Die Abruzzen. In Mittelitalien haben die Apenninen ihre höchste Erhebung und zwar in den Abruzzen. Diese bilden den rauhesteu und wildesten Teil des Ge- birges und zeichnen sich durch schroffe Felswände, tiefe Schluchten und hohe Berggipfel aus. In den unzugänglichen Wäldern und Schluchten Hausen Bären, Wölfe und — Räuber. Die Gipfel erglänzen bis in den Mai hinein mit einer Schneekrone, während unten in den geschützten Thälern schon im Februar der Frühling mit all seinen Reizen lacht. 6. Die Westküste bildet — namentlich von der Arnomündung an bis über Neapel hinaus — eine große Sumpfstrecke, die sich durch Schlammablagerungen der zahl- reichen Berggewässer gebildet hat. Im Sommer erzeugen die Sümpfe eine höchst ge- fährliche Fieberluft, wodurch die ganze Gegend zum größten Teil unbewohnbar gemacht wird. Nur im Herbste und Winter wird es in den öden Gegenden lebendig. Dann lockt das milde Klima und der üppige Graswuchs die Hirten mit ihren Büffel- und Ziegenherden von den kalten Hochstächen der Apenninen herab. Wild wie das Aus- sehen der Herden ist auch das Aussehen dieser Hirten. In Schafpelze und langhaarige Ziegenfellhofen gekleidet, in der Hand eine lange Lanze: so sitzen sie auf ihren Pserden und halten ihre halbwilden Büffelherden in Ordnung. Am bekanntesten sind die „pontinischen Sümpfe" (südlich von Rom), in denen die Hirten nicht selten zu Kahn die in den Gewässern sich tummelnden Büffelherden bewachen. 7. Städte. Die bedeutendsten Städte in Mittelitalien sind Florenz (180t.) am Arno, eine der schönsten Städte Italiens — wenn nicht geradezu die schönste — in einem überaus fruchtbaren Bergkessel gelegen, und Rom (400 T.), die Hauptstadt des Königreichs. Rom war ehedem die erste Stadt der Welt, und auch noch heute zeichnet sie sich durch viele Sehenswürdigkeiten aus. Da ist zunächst der mit einer vierfachen Säulenreihe geschmückte Petersplatz. Auf ihm stand ehemals der Circus des Kaisers Nero, in welchem Christen mit wilden Tieren kämpfen mußten. An dem westlichen Ende dieses Platzes erhebt sich die prachtvolle Peterskirche, die größte Kirche der Welt. Sie enthält 29 Altäre und faßt 54 000 Menschen. In einer Kapelle unter- halb der Kirche werden in einer Nische des Altars die Gebeine des Apostels Petrus aufbewahrt. Neben der Peterskirche steht der Wohnsitz des Papstes, der Vatikan. Derselbe setzt sich aus vielen Palästen, Höfen und Gärten zusammen, zählt 11 000 Peterskirche in Rom. Zimmer und Säle und nimmt den Raum einer kleinen Stadt ein. Seit 1871 ist Rom die Residenz des Königs von Italien. Ihre vielen Baudenkmäler (Kirchen, Pa- läste) und Gemäldesammlungen sind einzig in ihrer Art und locken Künstler und Ge- lehrte aus allen Teilen der Welt herbei.

3. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 58

1889 - Braunschweig [u.a.] : Wollermann
It 88 B Mittel italien. 6. Aie Abruzzen. In Mittelitalien haben die Apenninen ihre höchste Erhebung und zwar in den Abruzzen. Diese bilden den rauhesten und wildesten Teil des Gebirges und zeichnen sich durch schroffe Felswände, tiefe Schluchten und hohe Berggipfel aus. In den unzugänglichen Wäldern und Schluchten Hausen Bären, Wölfe und — Räuber. Die Gipfel erglänzen bis in den Mai hinein mit einer Schneekrone, während unten in den milden Thälern schon im Februar der Frühling mit allen seinen Reizen lacht. 6. Die Westküste bildet — namentlich von der Arnomündung an bis über Neapel hinaus — eine große Sumpfstrecke, die sich durch Schlammablagerungen der zahl- reichen Berggewässer gebildet hat. Im Sommer erzeugen die Sümpfe eine höchst ge- fährliche Fieberluft, wodurch die ganze Gegend zum größten Teil unbewohnbar ge- macht wird. Nur im Herbste und Winter wird es in den verlassenen Gegenden lebendig. Dann lockt das milde Klima und der üppige Graswuchs die Hirten mit ihren Büffel- und Ziegenherden von den kalten Hochflächen der Apenninen herab. Wild wie das Aussehen der Herden ist auch das Aussehen dieser Hirten. In Schafpelze und lang- haarige Ziegensellhosen gekleidet, in der Hand eine lange Lanze: so sitzen sie ans ihren Pferden und halten ihre halbwilden Büffelherden in Ordnung. Am bekanntesten sind die „pontinischen Sümpfe" (südlich von Rom), in denen die Hirten nicht selten zu Kahn die in den Gen'ässern sich tummelnden Büffelherden bewachen. 7. Städte. Die bedeutendsten Städte in Mittelitalien sind Florett) (170 T.) am Arno, eine der schönsten Städte Italiens — wenn nicht geradezu die schönste — in einem überaus fruchtbaren Bergkessel gelegen, und Rom (360 T.), die Hauptstadt Italiens. R o m war ehedem die erste Stadt der Welt, und auch noch heute zeichnet sic sich durch viele Sehenswürdigkeiten aus. Da ist zunächst der mit einer vierfachen Säulenreihe ge- schmückte Pctersplatz, ans dem ehemals der Circus des Nero stand, in welchem Christen mit wilden Tieren kämpfen mußten. An dem westlichen Ende dieses Platzes erhebt sich die prachtvolle Pcterskirche, die größte Kirche der Welt. Sic enthält 29 Altäre und faßt 54000 Menschen. In einer Kapelle unterhalb der Kirche werden in einer Nische des Altars die Gebeine des Apostels Petrus aufbewahrt. Neben dieser Kirche steht der Wohnsitz des Papstes, der Vatikan. Derselbe setzt sich aus vielen Palästen, Höfen und Gärten zusammen, zählt 11000 Zimmer und Säle und nimmt den Raum einer kleinen Sladt ein. Seit 1871 ist Rom die Residenz des Königs von Italien. Ihre vielen Baudenkmäler (Kirchen, Paläste) und Gemäldesammlungen sind einzig in ihrer Art und locken Künstler und Gelehrte aus allen Teilen der Welt herbei. 6. Süd- oder ttrtterttalieit. 8. Klimcr rrrrd Wrodukte. Unteritalien hat ein äußerst mildes Klima (warum ?). Schnee ist hier eine Seltenheit und taut, wenn er fällt, sofort wieder aus. Im Herbst und Frühling regnet es häufig, der Sommer aber ist fast regenlos. Monate lang ist der Himmel so rein und blau wie bei uns nur in den schönsten Frühlingstagen. Die Bäume bleiben daher das ganze Jahr grün, und die herrlichsten Südfrüchte wie Apfel- sinen. Citronen, Feigen rc. gedeihen in üppigster Fülle. Der Ölbanni, ans dessen Früchten (Oliven) das Olivenöl gepreßt wird, kommt hier so häufig vor, daß Italien das ölreichste Land der Welt ist. Ganz im Süden wachsen auch afrikanische Pflanzen, wie die Dattelpalme, das Zuckerrohr und die Baumwolle. Hier in Unteritalien liegt die größte Stadt Italiens: tttttpel (xh M.). Neapel hat eine entzückende Lage. Von dem blauen Meere steigt die Stadt (gleich Genua) stufenförmig auf Hügeln empor und gewährt so einen herrlichen Anblick. Im In- nern der Stadt findet man vielfach sehr enge Straßen und 6—8 Stock hohe Häuser. Aber die Neapolitaner halten sich am Tage nicht viel in ihren engen, finstern Häusern auf. Der heitere Himmel lockt die Leute auf die Straße hinaus, wo fast alle Arbeiten verrichtet werden. Hier näht ein Schneider, dort hämmert ein Messerschmied; vor diesem Hanse schneidet der Barbier Bart und Haare, vor jenem sitzt an seinem Tischchen der öffentliche Schreiber und fertigt auf Verlangen Briefe und Rechnungen an, da nur wenige Leute in

4. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 137

1895 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
137 Sümpfen bedeckt. In diese werden durch den Po, die Etsch u. a. Alpenflüffe alljähr- lich große Massen von Schlamm, Schutt und Sand geführt, so daß dadurch ein fort- während (jährlich etwa 80 m) vorrückendes Delta gebildet wird. Hieraus erklärt sich auch, daß Ravenna, welches früher einen Hafen besaß, jetzt 7 Ion vom Meere ent- fernt liegt. — Eine andere eigentümliche Erscheinung hier an der Oslküste sind die Lagunen oder Strandseen. Dieselben bilden gleichsam „Seen mitten im Meer" und sind von diesem nur durch inselartige Sanddünen, welche die Strandseen ringsherum umgeben, getrennt. Zwischen solchen Lagunen liegt, 4 km vom Festlande entfernt, die Stadt Venedig. 4. Venedig (150 T.) war im Mittelalter die mächtigste Handelsstadt Europas. Sie beherrschte das Mittelmeer und wurde durch seinen Handel mit dem Morgen- lande unermeßlich reich. Als sich aber der Handel Europas nach Westen (Amerika) hinwandte, da sank Venedig bedeutend von seiner stolzen Höhe herab. Venedig ist auf 3 größeren und 14 kleineren Inseln erbaut. Daher erklären sich die zahllosen Kanäle, welche die Stadt nach allen Richtungen hin durchziehen und hier die Stelle der Straßen vertreten. In ganz Venedig giebt es deshalb auch kein Pferd, keinen Wagen; aller Verkehr wird durch Gondeln vermittelt, welche in endloser Zahl auf den Kanälen hin- und hergleiten. Doch kann man jetzt auch durch zahlreiche Brücken nach allen Richtungen hingelangen. Die wenigen vorhandenen Straßen sind zum Teil so schmal, daß man in ihnen kaum den Regenschirm aufspannen kann. Wer spazieren gehen will, muß einen der öffentlichen Plätze aussuchen, von denen der Marcusplatz der berühmteste ist. Mit dem Festlande ist Venedig durch eine (über 222 Brückenbogen gehende) Eisenbahn verbunden. b. Mittelitalien. 5. In Mittelitalien liegen die Abruzzen, die den höchsten und rauhesten Teil der Apenninen bilden, und in deren Wäldern und Schluchten noch heute Räuber hausen. Die Westküste ist vielfach versumpft, und Fieberluft erfüllt die welligen und baumlosen Ebenen. Am bekanntesten sind die pontinischen Sümpfe (südlich um Rom), in denen sich nur während des Winters berittene Hirten mit ihren Rinderherden aufhalten. Die bedeutendsten Städte Mittelitaliens sind Florenz am Arno (180 T.) und Rom an der Tiber (400 T.), die Hauptstadt des Königreichs. 6. Rom war ehedem die erste Stadt der Welt, und auch noch heute zeichnet sie sich durch viele Sehenswürdigkeiten aus. Da ist zunächst der mit einer vierfachen Säulenreihe geschmückte Petersplatz. Auf ihm stand ehemals der Circus des Kaisers Nero, in welchem Christen mit wilden Tieren kämpfen mußten. An dem westlichen Ende dieses Platzes erhebt sich die prachtvolle Peterskirche, die größte Kirche der Welt. Sie enthält 29 Altäre und saßt 54009 Menschen. In einer Kapelle unterhalb der Kirche werden in einer Nische des Altars die Gebeine des Apostels Petrus aufbewahrt. Neben der Peterskirche steht der Wohnsitz des Papstes, der Vatikan. Derselbe setzt sich aus vielen Palästen, Höfen undgärtenzusammen,zählt 11 090 Peterskirche in Rom. Zimmer und Säle und nimmt den Raum einer kleinen Stadt ein. Seit 1871 ist Rom die Residenz des Königs von Italien. Ihre vielen Baudenkmäler (Kirchen, Paläste) und Gemäldesammlungen sind einzig in ihrer Art und locken Künstler und Gelehrte aus allen Teilen der Welt herbei.

5. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 137

1897 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
137 Lagunen vom Meere abgetrennt werden. Zwischen solchen Lagunen liegt, 4 km vom Festlande entsernt, die Stadt Venedig. 4. Venedig (150 T.) war im Mittelalter die mächtigste Seehandelsstadt Europas. Sie ist auf drei größern und vielen kleinern Inseln erbaut. Daher erklären sich die zahl- losen Kanäle, die die Stadt nach allen Richtungen hin durchziehen und hier die Stelle der Straßen vertreten. In ganz Venedig giebt es deshalb auch kein Pferd, keinen Wagen. Aller Verkehr wird durch Gondeln vermittelt, die in endloser Zahl auf den Kanälen hin- und Hergleiten. Doch kann man auch jetzt mit Hilfe vieler Brücken fast die ganze Stadt zu Fuß durchwandern. Der schönste und größte Platz ist der Markusplatz. Er hat seinen Namen von der neben ihm liegenden Markuskirche, in der man das Grab des Evangelisten Markus zeigt. Mit dem Festlande ist Venedig durch eine (über 222 Brückenbogen gehende) Eisenbahn verbunden. b. Mittelitalien. 5. In Mittelitalien liegen die Abruzzen. Sie bilden den höchsten und rauhesten Teil der Apenninen. In ihren Wäldern und Schluchten hausen noch heute Räuber. Die Westküste ist vielfach versumpft, und Fieberluft erfüllt die baumlosen Ebenen. Am bekanntesten sind die pontinischen Sümpfe (südlich um Rom). In ihnen halten sich nur während des Winters berittene Hirten mit ihren Rinderherden auf. Die bedeutendsten Städte Mittelitaliens sind Florenz am Arno (200 T.) und Rom an dem Tiber (fast */2 M.), die Hauptstadt des Königreichs. 6. Rom war ehedem die erste Stadt der Welt. Sie zeichnet sich durch viele Sehenswürdigkeiten aus. Da ist zunächst der mit einer vierfachen Säulenreihe geschmückte Petersplatz. Auf ihm stand ehemals der Circus des Kaisers Nero, worin Christen mit wilden Tieren kämpfen mußten. Am westlichen Ende dieses Platzes erhebt sich die prachtvolle Peterskirche, die größte Kirche der Welt. Sie enthält 29 Altäre und faßt 54000 Menschen. In einer Kapelle unterhalb der Kirche werden in einer Nische des Altars die Gebeine des Apostels Petrus auf- bewahrt. Neben der Peterskirche steht der Wohnsitz des Papstes, der Vatikan. Er setzt sich aus vielen Palästen, Höfen und Gärten zusammen, zählt 11000 Peterskirche in Rom.

6. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 74

1904 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Ii 74 —- - Teil des Gebirges und zeichnen sich durch schroffe Felswände, tiefe Schluchten und hohe Berggipfel aus. In den unzugänglichen Wäldern und Schluchten Hausen Bären, Wölfe und — Räuber. Die Gipfel erglänzen bis in den Mai hinein mit einer Schneekrone, während unten in den geschützten Tälern schon im Fe- bruar der Frühling mit all seinen Reizen lacht. 6. Die Westküste bildet — namentlich von der Arnomündung an bis über Neapel hinaus — eine lange, schmale Sumpfstrecke, die sich durch Schlammablagerungeu der zahlreichen Berggewässer gebildet hat. Im Sommer erzeugen die Sümpfe eine höchst gefährliche Fieberlust, wodurch die ganze Gegend zum größten Teile unbewohnbar gemacht wird. Rur im Herbste und Winter wird es in den öden Gegenden lebendig. Dann lockt das milde Klima und der üppige Graswnchs die Hirten mit ihren Büffel- und Ziegenherden von den kalten Hochflächen der Apenninen herab. Wild wie das Aussehen der Herden ist auch das Aussehen dieser Hirten. In Schaf- pelze und langhaarige Ziegenfellhosen gekleidet, in der Hand eine lange Lanze, so sitzen sie auf ihren Pferden und halten ihre halbwilden Büsfelherden in Ordnung. Am bekanntesten sind die „Pontinischen Sümpfe" (südlich von Rom), in denen die Hirten nicht selten zu Kahn die in den Gewässern sich tummelnden Büffelherden bewachen. 7. Städte. Die bedeutendsten Städte in Mittelitalien sind Florenz (210 T.) am Arno, eine der schönsten Städte Italiens, und vor allem Rom (463 T.), am Tiber, die Hauptstadt des Königreichs. Peterskirche in Rom. Ron: war ehedem die erste Stadt der Erde. Sie zeichnet sich durch viele Sehenswürdigkeiten aus. Da ist zunächst der mit einer vierfachen Säulenreihe geschmückte Petersplatz. Auf ihm stand der Zirkus des Kaisers Nero, wo die Christen mit wilden Tieren kämpfen mußten. An dem westlichen Ende dieses Platzes erhebt sich die prachtvolle Peterskirche, die größte Kirche der Welt. Sie enthält 29 Altäre und faßt 54000 Menschen. In einer Kapelle unterhalb der Kirche werden in einer Nische des Altars die Gebeine des Apostels Petrus

7. Geschichte und Geographie - S. 234

1886 - Hamburg : Meißner
— 234 — Italien liegt Mailand, (wenig kleiner als Hamburg), wichtiger Handelsplatz für Seide, Knotenpunkt vieler Eisenbahnen. Dom zu Mailand. — Am Ticino die Stadt Pavra, östlich von Pavia die Städte Cremöua und Mantua. — Am oberen Po liegt die schöne Universitätsstadt Turin, wo die Eisenbahn von Frankreich her durch den Mont Cenis-Tunnel (Monsßeny an den Po gelangt. — Am Golf von Genua liegt Italiens wichtigste Handelsstadt Genna; hier endet die Eisenbahn vom St. Gotthard her, die auch über Mailand führt. Die Küste von Genua hat sehr milde Winter (Brustkranke). — Nördlich von der Mündung des Po liegt die Jnfelstadt Venedig auf mehr als 100 Laguneninseln, deren größte Rialto heißt. (Kanäle, Gondeln). Im Mittelalter, vor der Entdeckung des Seewegs nach Indien, war sie der mächtigste Handelsstaat der Welt; an jene Zeit erinnern die Markuskirche und der Dogenpalast mit seinen Bleikammern. b) In Mittelitalien liegt zwischen dem Apennin und dem tyrrhenischen Meer Florenz, berühmt wegen seiner Prachtbauten (aus Marmor) und seiner Kunstschätze (Statuen, Ölgemälde). Seidenzucht, ferner Alabaster- und Marmorarbeiten sind die wichtigsten Erwerbszweige der Bewohner. — Am Meer merke Livorno, die zweite Seehandelsstadt Italiens. — In Mittelitalien liegt auch die Hauptstadt Rom am Tiber, jetzt 300000 Einwohner. Der König residiert im Qnirinäl, der Papst im Vatikan. — Roms Merkwürdigkeiten bestehen in den Ruinen des Altertums, den zahlreichen Kirchen und den Palästen mit ihren Kunstschätzen. Zu den Überresten des heidnischen Altertums gehören das Forum, die Tempel, die Triumphbögen, die Amphitheater, Kaiserpaläste, Grabmäler und Obelisken. Die wichtigsten Denkmäler des christlichen Altertums sind die Katakomben und die Kirchen, unter diesen die Peterskirche. — Unter den Palästen merke den Vatikan (11000 Zimmer), darin die Sixtinische Kapelle (mit Gemälden von Michel Angelo) und das größte Museum der Welt. c) Süditalien. — Hier ist die volkreichste Stadt Italiens, Neapel, berühmt wegen seiner herrlichen Lage am Golf. Außerordentliche Fruchtbarkeit (3 Ernten jährlich), zeichnet die Umgegend aus. In der Nähe der Stadt ist der vulkanische Kegel des Vesuv (Ausbruch im Jähre 79 nach Christi, Herculauum und Pompeji). Die Bevölkerung Süditaliens ist wenig gebildet und wenig arbeitsam. 5 : Zwischen den Halbinseln Apulien und Calabrien ist der Golf von Taranto. — Die Insel Sieilien ist die größte und reichste des Mittelmeers (Straße von Messina; der Ätna). An der Nordseite liegen die wichtigsten Städte: Palermo (fast so groß wie Rom) und Messina (Handel mit Südfrüchten). Sieilien liefert schönen Wein. — Zu Italien gehören ferner die Inseln Sar-
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