Nr. 1(8. Leben und Treiben im Schwarzwald-
Haus und 8chwarzwalddors.
Wie ein Fürst lebt der Schwarzwälder auf seinem Hofgute,
das sich oftmals vom Vater auf den Sohn, bald auf den älteren,
bald auf den jüngsten („Hosengel") vererbt. Damit er sein
weites Gut und die großen Wälder bewirtschaften kann, muß der
Bauer viele Knechte und Mägde dingen, mit denen er tüchtig arbeitet.
Am frühen Morgen weckt er seine Dienstboten mit dem Rufe
„Runs Völker, s'tagert scho." Während die Bäuerin die braune
Mehlsuppe bereitet, besorgen Knechte und Mägde das viele Vieh.
Nach dem Essen geht's an die Arbeit, wie sie die Jahreszeit verlangt.
Um neun Uhr bekommen die Dienstboten („Völker") das so-
genannte Unterbrot, das aus Brot, Speck und Schnaps oder Wein
Spinnstube.
(Photogr. von C. Ruf, Hofphotograph in Fretburg)
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
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— 58 —
besteht. Fleißig hantiert die Bäuerin in der rußigen Küche, um für
so viele Leute das Mittagessen rechtzeitig fertig zu bringen. Aus
as- - den Ruf der Obermagd „Rie zum
Essen" kommen alle „Völker"
frisch gekämmt und gewaschen.
Diedienstboten bringen ihrelös-
sel, Messer und Gabel, die sie in
einem kleinen Säckchen in Stall,
Gang oder Kammer aufbewahrt
haben, selbst mit zu Tisch. Das
jüngste der „Völker" muß in
jedem Haus vor und nach dem
Essen laut beten, wobei alle
nach dem Herrgottswiukel sehen.
Nach dem Nachtessen sitzen
Bäuerin und Mägde beisammen
und spinnen, während es sich
die Knechte rauchend auf der
Ofenbank um den Kachelofen
bequem machen.
An den Sonntagen kommt
alt und jung von den Bergen
und Tälern zur Kirche. Beim
Begegnen begrüßen sich die Leute
„Grüeß Gott" und reichen sich
die Hand. Nach dem Gottes-
dienst gehen die Männer ins
Wirtshaus, um sich auf den weiten Heimweg zu stärken. Manche Frauen
besuchen vielleicht nach der Kirche ein Grab aus dein nahen Friedhof,
um dort für ein unlängst
Verstorbenes ein Vater--
unser zu beten.
Gar farbenreiche Trach-
ten, die in jedem Tal wie-
der verschieden sind, tra-
gen die Schwarzwälder.
Ein srohes Fest der
Schwarzwälder, das oft
von der ganzen Gemeinde
gefeiert wird, ist das Hoch-
zeitssesthierbei geht es
mitunter hoch her.
Wie an der Freude, so
nehmen auch am Leid die
Schwarzwälder Anteil, be- Hochzeitszug.
sondern bei Beerdigungen. (Photogr. von I. G. Flcig in Hornbcrg.)
Der Hochzeitsbitter.
(Photogr. von Gg. Röbcke in Freiburg.)
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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— 59 —
Auch bei Kindstaufen, die fast alle im Wirtshause gefeiert
werden, geht es fröhlich und lustig zu.
So werden die drei Hauptabschnitte im Leben der Schwarz-
wälder durch besondere Feier hervorgehoben.
wiederholungzsragen:
Wie lebt der Schwarzwälder Bauer auf seinem Gut?
Wer erbt das Hofgut?
Wie wird der älteste oder der jüngste Sohn auch deshalb genannt?
Wen braucht der Bauer zu feinem Geschäfte?
Wit welchen Worten weckt der Bauer seine Dienstboten am Morgen?
Wer bereitet das Morgenessen?
Woraus besteht das Morgenesfen?
Was geschieht in jedem Schwarzwaldhaus vor und nach jedem Essen?
Wohin schaueu alle beim Beten?
Worin besteht das „Unterbrot"?
Mit welchen Worten wird zum Mittagessen gerufen?
Was muffen Knechte und Mägde zum Mittageffen mitbringen?
Wo bewahren sie ihre „Bestecke" auf?
Was arbeiten die Mägde nach dem Nachteffen?
Was treiben die Knechte am Abend?
Wohin gehen die Schwarzwälder am Sonntag?
Mit welchem Gruß reichen sie sich beim Begegnen die Hände?
Wohin gehen die Männer nach dem Gottesdienst?
Wohin gehen manche Frauen nach dem Gottesdienst?
Schildere die Tracht der Schwarzwälderinnen?
Schildere die Tracht der Schwarzwälder Männer!
Wo sind die farbenreichsten Trachten?
Beschreibe die auffallendsten Trachten!
Schildere eine Schwarzwälder Hochzeit!
Schildere eine Beerdigung im Schwarzwald!
6
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a. Das niederrheinische Tiefland schneidet die Nord-Ecke
des Dreiecks von dem eigentlichen Gebirgslande ab, und verbindet
das französische mit dem germanischen Tieflande, indem es auf dem
rechten Rhein-Ufer, gegen die Lippe- und Ems-Quelle hin, einen
busenförmigen Einschnitt in das anstoßende Gebirgsland macht. —
Größte Ausdehnung von der Schelde- b. z. Lippe-Quelle — 60 M.
Erläuterung. Eine Linie von der Schelde-Quelle über die Ruhr-Mün-
dung, Lippe- und Ems-Quelle und längs dem rechten Ufer des letzteren Flusses
bis in die Gegend von Bevergern (Par. der Huute-Quelle), bezeichnet die ge-
nauere Begrenzung gegen das Gebirgsland.
b. Die provengalische Ebene besteht aus dem unteren
schmalen Thale und dem Mündungslande der Rhone, welches letz-
tere sich am Golf von Lion von der Aude- bis zur östlichen Rhone-
Mündung ausdehnt, und ein Dreieck bildet, dessen Grundlinie und
Höhe — 20 Mln.
c. Das italische Niederland, zu beiden Seiten des Po
und um die Mündungen der Etsch, Brenta, Piave und des Isonzo
ausgebreitet, scheidet das Gebirgsland der italischen Halbinsel von
dem Gebirgskern Südwest-Europa's, ist von W. nach O. bis 70,
von N. nach S. bis 30 Meilen breit. (Aehnlichkeit mit dem Tief-
lande der unteren Donau in Betreff der Lage und Nachbarschaft.)
Erläuterung. Man verbinde die Isonzo-Mündung, Gradisea, Spiiim-
bcrgo, Travesso, Conegliano, Bassano, Schio, Montebcllo, Verona, die Süd-
spitzen des Garda-, Jseo- und Eomer-See's und des Lago maggiore, Jvrea,
Pinerolo, Saluzzo, Coui, Chcrasco, Turin, die Tanaro-Mündung, Aegui, Stra-
della, Parma und Rimini durch Linien: so erhält man die genauere Begren-
zung dieses Tieflandes.
d. Die oberrheinische Ebene, ganz innerhalb des Ge-
birgsbezirks liegend, dehnt sich nur als erweiterte, 5— 6 Meilen
breite Thalsohle von der Main-Mündung am Rhein 36 Mln. weit
aufwärts bis zur Nord-Wendung des Stromes aus.
e. Die Ebenen der mittleren Donau, und zwar
A. die nieder-ungarische Ebene, — die östlichste, größte,—
ist von dem Tieflande der unteren Donau nur durch einen schma-
len Gebirgsstreifen getrennt, liegt größtentheils im O. der hier süd-
wärts fließenden Donau, und ist von N. nach S. 60, von W. nach
O. 40 Meilen weit ausgedehnt.
Erläuterung. Eine Linie von der Morawa-Mündung über Temeswar,
Großwardein, Szathmar, Munkacs, Zemplin, die Bodrog-Mündung (Theiß),
Erlau, Pesth, Stuhlweißenburg, daö Nord-Ende des Platten-See's zur Drau-
und Sau-Mündung bildet die genauere Begrenzung.
Ein schmaler Gebirgsarm trennt sie im N.w. von
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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c. die südlichen Apenn inen bilden von der Volturno-Quelle
bis in die Nähe des Golfs v. Tarent (neapolitanische Apen-
nin en) einen breiten, nach beiden Seiten vielverzweigten Rücken
von nur 2500' mittlerer abs. Höhe, der aber von doppelt so hohen
Gipfeln überragt wird; die calabrischen Apenninen dagegen
bestehen aus zwei getrennten, steil und bis zu 4000' aufsteigenden
Massen (einer nördlichen und einer südlichen), mit Gipfeln von
6000 — 7000' abs. H. —
Am Golf von Manfredonia steigt der isolirte Berghaufen
des M. Gargano fast 5000' über das Meer auf. Auf der West-
Seite des Apennin mehrere solche isolirte Massen: die über 6000'
hohe Gruppe der apuanischen Alpen (im N. des unteren Arno),
das Küstengebirge voncastellamare (4000') und der aus d.
campanischen Ebene aussteigende Vulkan-Kegel des Vesuv (3500').
Der Sub-Apennin bildet in seinem nördlichen Theile, im
hetrurischen Sub-Apennin, meist ein ödes, plateauförmiges, von
sumpfigen Strandebenen umgebenes Hügelland (die toskanischen
Maremmen) von nur etwa 1000' mittlerer Höhe, erhebt sich aber,
im N. des Sce's von Bolsena, mit der malerischen Gruppe des M.
Amiata 3500 — 5300' über d. M., und erscheint im Süden der
Tiber, im römischen Sub-Apennin, als ein sehr wechselvolles,
meist aus Parallelketten des Hoch-Apennin bestehendes, von der rö-
mischen Eampagna und d. pontinischen Sümpfen umsäumtes Berg-
land von 1200—4000' abs. Höhe. Der ganze Sub-Apennin zwar
ohne Vulkane, aber reich an vulkanischen Erscheinungen; der hetru-
rische durch böse Luft verpestet, im Sommer fast unbewohnbar, im
Winter ein Weideland für Wanderheerden. Dasselbe gilt von der
römischen Ebene und den pontinischen Sümpfen.
Die Lage des Sub-Apennin bewirkt, daß alle größeren west-
wärts fließenden Gewässer zuerst Längenthäler bilden, bevor sie
sich gegen die Küste wenden, während die ostwärts fließenden,
mit Ausnahme der Pescara, durch kurze, sehr geneigte Quellthäler
zur adriatischen Küste hinabeilen. Die westlichen Längenthäler bil-
den, nächst den gesegneten toskanischen und campanischen
Ebenen, die blühendsten Kulturgegenden der Halbinsel. Die östlichen
Thäler sind meist enge Spalten, und die östliche Ebene, die apu-
lische, größtentheils ein wasserarmes, dürres Weideland. —
Die Verbindung zwischen der Ost- und West-Seite der Halb-
insel wird durch zahlreiche, meist nur 2000 — 3000' hohe Pässe
bewirkt. —
ll. 7tt Stuft.
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TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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33. Die italischen Inseln.
Die Ma lteser-J nseln sind felsig, aber nicht hoch, — wald-
los und vegetationsarm, aber sehr bewohnt. Ihre Häfen auf der
Nord-Seite.
S i ci l ien wird großentheils von Gebirgen erfüllt, deren Haupt-
zug längs der Nord-Küste streicht, und Gipfel von 3000—6000'
trägt. Nur die Umgegend von Catania an der Ost-Küste ist ganz
eben. Im N. derselben steigt die gipfel- und kraterreiche Masse des
10200' hohen Vulkans Aetna terrassenförmig empor, und wird
durch tiefe Thäler von den übrigen Gebirgen der Insel gesondert. —
Die liparischen Inseln bestehen aus 1000 — 2800' hohen
erloschenen oder thätigen Vulkan-Kegeln. Aehnliches gilt von Is-
chia. — Elba, Capri und einige andere Inseln der italischen
West-Küste sind hoch und felsig, aber nicht vulkanisch.
Sardinien und Cor sic a sind ebenfalls gebirgige Inseln.
Die letztere übertrifft aber die erstere, sowohl in Betreff der Gipfel-
höhe (in Corsica 8000, in Sardinien nur 5700'), als in Ansehung
der Wildheit, Steilheit, Unzugänglichkeit ihrer Gehirge. Sardinien
enthält in der Mitte und im W. große Ebenen, aus denen an der
West-Küste isolirte, bis 3000' hohe Berghaufen emporsteigen. Cor-
sica hat nur im O. schmale Küstenebenen, sonst treten die Gebirge
überall bis ans Meer. —
34. Die iberische oder hesperische Halbinsel.
Das iberische Hochland besteht aus drei, von S. nach N ter-
raffenförmig über einander aufsteigenden, durch parallele Gebirgs-
reihen von einander und vom Meere getrennten Stufenlandschaften:
der andalusischen, neu- und alt-castilischen; außerdem aus den durch
die Tiefthäler des Ebro und Guadalquibir von dem Hochlandskerne
geschiedenen pyrenäischen und ober-andalusischen Gebirgen mit ihren
Vorterrassen. —
Nord-Rand der Halbinsel; die galizischen, asturi-
schen, cantabrischen Küstengebirge und die Pyrenäen
mit ihren Vorterrassen. — Dieser nördlichste Hauptgebirgszug
der Halbinsel beginnt im W. am Kap Finisterre, endigt im O. mit
d. Kap Creuz. Die genannten Küstengebirge, seine westliche Hälfte
bildend, steigen aus schmalen Küstensäumen steil zur Mittelgebirgs-,
in der Mitte des Zugs fast zur Alpenhöhe auf, und bilden keine ein-
fache Gebirgskette, sondern eine Aneinanderreihung von ketten- und
plateauartigen Berglandschaften.
Die Pyrenäen sind, bei einer Breite von 6 — 15 Meilen,
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt]]
100
zu derselben Höhe; das W.-Ende des Gebirgszuges besteht aus wel-
lenförmigen, von isolirten Felskämmen durchzogenen Hochflächen,
die sich steil und scharf geformt gegen die Küste abdachen.
Die neu-castilische Hochebene ist überall mindestens 1800'
über d. M., und gleicht der höheren alt-castilischen, nur mit dem
Unterschiede, daß sich aus derselben, da wo der Tajo u. der Gua-
diana einander am nächsten sind, eine Gruppe niedriger und iso-
lirter Fels- und Hügelreihen erhebt. Im W. derselben ein noch
öderes, einförmigeres Steppenland (Alemtejo). Im O. der neu-ca-
stilischen Hochebene, ebenso wie im O. der alt-castilischen, höhere,
von isolirten Bergreihen durchzogene Bergflächen, deren Ost-Abfall
gegen die Küste sehr steile, wilde Felsterrassen bildet.
Das andalusische Scheidegebirge, — der dritte Haupt-
gebirgszug, — steigt der Insel Iviza gegenüber aus dem Meere
auf, und streicht westwärts bis zum K. S. Vincente. Im O. be-
steht er aus plateauartigen, zum Lheil sehr zerklüfteten Massen mit
verschiedenen Namen; westwärts von der Guadalimar-Quelle wird
das Gebirge niedriger (2800' mittl. abf. H.), kuppig, waldig, und
heißt Sierra Morena; in der Nähe des unteren Guadiana nimmt
die Höhe wieder zu, und beträgt im W. des Guadiana, in der
Serra de Monchique, 3000 bis 3500'. Diese letztere trennt
die hohen Haidegegenden Alemtejo's von dem schmalen sandigen
Küstenstrich Algarve's, — die Sierra Morena die staubigen,
nackten Hochflächen Neu-Castiliens von
der andalusischen Tiefebene. Diese breitet sich von An-
dujar abwärts längs des Guadalquibir, anfangs nur auf seinem
linken, von Eordova an aber auch auf dem rechten Ufer aus; sie
ist, mit Ausnahme eines sandigen Strichs im O. und eines sum-
pfigen im W. der Strom-Mündung, eine der fruchtbarsten Land-
schaften der Erde, doch nur um Sevilla und Cordova überall wohl
angebaut. —
Der vierte Hauptgebirgszug, der S.-Rand des Gebirgs-
ganzen derhalbinsel, — reicht vom K. de Gata bis zum K. Ta-
risa. Im O. gleicht er den östlichen Gliedern des dritten Haupt-
gebirgszuges, mit denen er beinahe Eine, wenngleich vielnamige
Masse bildet. — Im W. der Guadalquibir-Quellen aber finden
sich mehrere von O. nach W. streichende, durch tiefe Längenthäler
von einander getrennte Parallelketten. Die höchste derselben, die
Sierra nevada, steigt im S. des Ienil mit schroffen Felswän-
den aus dem paradiesischen Thale von Granada zu der Höhe
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
101
von fast 11000' empor. Die südlichen, in stufenförmigen Absätzen
zuin Meere abfallenden Vorketten werden unter dem Namen der
Alpujarren zusammengefaßt. Die westlichen, niedrigeren Fort-
setzungen der Sierra nevada bilden die Gebirgslandschaften
von Malaga und Ron da, die mit nackten Felswänden die
Küste umwallen, ungemein kahl und wild sind, aber höchstens
6000 — 7000' über d. M. aufsteigen. — Im N. des Thals von
Granada liegt, als eine Vorterrasse des Süd-Randes, das anmu-
thige Bergland von Jaen, zwischen dem oberen Guadalquibir
und oberen Jenil.
Die Küsten der Halbinsel sind im N. und S. vorherr-
schend steil, im W. und O. flacher, am buchtenreichsten die zer-
splitterten N.- und N.w.-Gestade. Die östlichen sind von einer
Reihe gartenähnlicher, durch Natur und Kunst reich bewässerter
Landschaften umgeben; es sind die Huertas (Gärten) von Mur-
cia, Valencia, Tortosa rc. Die westlichen Küstengegenden
(Portugal) erscheinen als die Fortsetzungen der östlich angrenzen-
den Oberflächenformen. So, im S. von Traz os Montes, die
hügeligen Hochflächen von Weira die Fortsetzung der alt-castilischen,
— die steppenartigen Haiden von Estremadura und Alemtejo
die Fortsetzung der neu-castilischen Hochterrasse. Eigentliche Tief-
ebenen, aber von geringer Ausdehnung, finden sich nur am unte-
ren Tejo und an der sandigen Küste.
Die Ströme der Halbinsel. — Der Duero und Tajo
haben auffallend ähnliche Verhältnisse. Beide entquellen dem casti-
lischen Scheidegebirge, beide durchfließen im oberen Laufe hohe Pla-
teauflächen von großer Ausdehnung, schneiden sich dann (auf der
Grenze Portugals), fast unter Einem Meridian, tiefer in die fel-
sige Grundfläche, über welche sie bis dahin fortströmten, und senken
sich so zu ihren breiten Mündungen hinab. Beide sind wasserarm,
und ihre Schiffbarkeit ist nur im unteren Lauf bedeutend. Mit
Hülfe der Fluth gelangen Seeschiffe auf dem Duero bis Oporto,
auf dem Tajo fast bis Santa rem.
Der Guadiana ist wasserarm wie die vorigen, in seinem
oberen Laufe, auf dem Plateau von Neu-Castilien, merkwürdig
durch geringen Fall, mehrfaches Stillstehen und häufige Sumpf-
und Jnselbildung; im mittleren Laufe durchbricht er das andalu-
sische Scheidegebirge, so breit es ist, mit Stromschnellen und Was-
serfällen (Salto de Lobo), wird nun schiffbar, und erreicht das
Meer mit einer breiten, aber seichten Mündung.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile]]
Extrahierte Personennamen: Ron_da Weira Alemtejo
Extrahierte Ortsnamen: Malaga Granada Jaen Valencia Portugal Portugals Oporto
102
Der Guadalquibir und der Ebro zeigen, in Betreff ihrer
Umgebungen, manche Aehnlichkeit. Beide entspringen auf plateau-
artigen Gebirgsmasscn, die sie, im oberen Laufe, in engen Thälern
durchfließen, und treten dann in die beiden einzigen bedeutenden
Ebenen der Halbinsel. Beide empfangen theilweise die Gewässer
eines Hochgebirgs; aber dennoch ist der Ebro wasserarm, denn den
südlichen Hangen der Pyrenäen fehlen Schnee- und Eisfelder. Der
von der Sierra nevada ernährte Guadalquibir dagegen ist selbst im
Sommer wasserreich. Außerdem fehlt dem Ebro der Vortheil der
ozeanischen Fluth; im Guadalquibir steigt sie fast bis Sevilla auf.
Bis hierher segeln Seeschiffe, Flußfahrzeuge bis Cordova; weiter
aufwärts verhindert das felsige Bett die Beschiffung. — Die Schiff-
barkeit des Ebro ist sehr beschränkt; deshalb hat man die Anlage
eines Seitenkanals (Kaiser-Kanal) begonnen, der aber erst von Lú-
dela bis Zaragoza beendigt ist.
35. Die balkarischen und pithyusischen Inseln sind
sämmtlich hoch: am niedrigsten die waldreichen Pithyusen; am
höchsten Mallorca, dessen Spitzberge 3000 — 4500' abs. H. haben;
am unebensten u. kahlsten Menorca, dessen zerklüftete Küsten schöne
Häfen bilden.
36. Die Halbinsel Be trag ne.
Ihre Oberfläche besteht meist aus klippigen, unregelmäßig zer-
klüfteten Höhen von 800' mittl. abs. H., welche dem Lande ein
rauhes,, felsiges, theilweis gebirgiges — den Küsten ein zersplit-
tertes, klippiges Aussehen geben.
37. Die britischen Inseln.
a. Im Süden Großbritanniens herrscht die Ebene, im
Norden Gebirgsland vor. Die britischen Gebirge bilden fünf iso-
lirte Massen, unter denen die nördlichste in sich durch eine tiefe
Kluft zwiefach getheilt ist. Die Ebenen Englands gleichen den
nord-französischen, wie auch"die Nord-Küste des Kanals der Süd-
Küste ähnlich ist. Die englischen Ebenen sind wellenförmig, von
Hügelreihen durchzogen, mannigfaltig durch Vegetations- und An-
bau-Verhältnisse, und nehmen nur in der Umgebung der unteren
Ouse den Charakter eigentlicher Niederungen und Marschen an.
Ihre ruhigen Flüsse sind sehr wasserreich, früh schiffbar und, mit
Hülfe der weit hineintretenden Fluth, selbst größeren Seefahrzeugen
zugänglich. Außer ihnen giebt es eine Menge von künstlichen Was-
serwegen: Grand Trunk zwischen Liverpool und dem Trent bei
Nottingham; Oxford-Kanal aus dem vorigen nach Oxford;
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Extrahierte Ortsnamen: Sevilla Zaragoza Menorca Liverpool Nottingham Oxford
65
Guyana, Bourbon und die westindischen Besitzungen haben Plan-
tagcnwi'rthschaft, und handeln nach dem Mutterlande mit Kolonialwaaren und
Gewurzen aller Art; namentlich sind die antillischen Inseln in dieser Beziehung
von besonderer Wichtigkeit, weniger Guyana, wo es noch an Kolonisten und Ver-
breitung deö Anbaues fehlt. — Die Kolonie am Senegal, ursprünglich eine
bloße, des Gummi-Handels wegen gegründete Faktorei, erzeugt jetzt aus dem
erworbenen Landbesitz vorzüglich Baumwolle und Indigo. — Die ostindischen
Niederlassungen haben vorzugsweise Handelszwecke, und sinken mehr und mehr
in ihrer Bedeutung. — Auch die des Stockfischfanges wegen gegründeten Sta-
tionen auf St. Pierre und Miquelon haben nur eine untergeordnete Wich-
tigkeit. — Algier, dessen fruchtbarer Boden reiche Erndlcn an Getreide, Reis,
Datteln, Südfrüchten u. s. w. zu geben, wegen seiner kriegerischen Eingcbornen
aber mehr eine Schule für den Soldaten, als eine Goldgrube für den Kaufmann
zu werden verspricht, entbehrt bis jetzt noch einer hinreichenden Zahl von Kolo-
nisten und vorzüglich hinreichender bürgerlicher Sicherheit, ohne welche jene nicht
gedeihen können. — Jüngst sind indcß in dieser Beziehung merkliche Fortschritte
gemacht worden.
Iii. Die Königreiche Spanien und Portugal.
A. Topische Verhältnisse.
14. Lage, Grenzen und Landesbeschaffenheit. (Vgl.
die Charte und die betreffenden §§. der 1. Abth.)
15. Flächeninhalt, Bestandtheile, Eintheilung und
Wohnplätze. — Spanien umfaßt 8700, Portugal 1900 sshm. —
Spanien besteht aus den Ländern:
A. der Krone Castilien (die Mitte des Landes mit dem nörd-
lichen Küstensaume), nämlich:
а) dem Königreich Neu-Castilien (5 Provinzen) mit den
Städten Madrid (noooo Ew.), Hauptstadt des ganzen Landes, Sitz der
Negierung; Toledo, U., Alm a den, Alcala, U., Aranjucz;
d) dem Königreich Alt-Castilien (6 Prov.); Burgos, Se-
govia, S. Ildefonse, Escorial, Santander, H., F.;
e) dem Königreich Leon (5 Prov.); Valladolid, U., Sala-
manca, u., Zamora, Ciudad Rodrigo, F.;
б) dem Fürstenthum Asturien (I Prov.); Oviedo, u.;
e) dem Königreich Galizien (4 Prov.) ; S. Jago de Com-
postella, U., Coruna, H., F., Ferrckl, K.-H., F., Lugo;
f) Estremadura (2. Prov.); Badajoz, F., Caceres, Alcan-
tara, F. ;
g) den Königreichen Sevilla, Cordova, Jaen (Andalu-
sien) und Granada (8 Prov.); Sevilla (90000ew.), U., Cadiz,
F., K.-H., G ra nada, U., Ma lag a, H., Cordova, Jerez de la
Frontera, Ecija, Almeria, Anteguerri, Aaen, Andujar, Loja, Ronda,
Palos, H., Baylen;
Ih. 7te Stufi,
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