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1. Das Badnerland - S. 57

1911 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
Nr. 1(8. Leben und Treiben im Schwarzwald- Haus und 8chwarzwalddors. Wie ein Fürst lebt der Schwarzwälder auf seinem Hofgute, das sich oftmals vom Vater auf den Sohn, bald auf den älteren, bald auf den jüngsten („Hosengel") vererbt. Damit er sein weites Gut und die großen Wälder bewirtschaften kann, muß der Bauer viele Knechte und Mägde dingen, mit denen er tüchtig arbeitet. Am frühen Morgen weckt er seine Dienstboten mit dem Rufe „Runs Völker, s'tagert scho." Während die Bäuerin die braune Mehlsuppe bereitet, besorgen Knechte und Mägde das viele Vieh. Nach dem Essen geht's an die Arbeit, wie sie die Jahreszeit verlangt. Um neun Uhr bekommen die Dienstboten („Völker") das so- genannte Unterbrot, das aus Brot, Speck und Schnaps oder Wein Spinnstube. (Photogr. von C. Ruf, Hofphotograph in Fretburg)

2. Das Badnerland - S. 58

1911 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
— 58 — besteht. Fleißig hantiert die Bäuerin in der rußigen Küche, um für so viele Leute das Mittagessen rechtzeitig fertig zu bringen. Aus as- - den Ruf der Obermagd „Rie zum Essen" kommen alle „Völker" frisch gekämmt und gewaschen. Diedienstboten bringen ihrelös- sel, Messer und Gabel, die sie in einem kleinen Säckchen in Stall, Gang oder Kammer aufbewahrt haben, selbst mit zu Tisch. Das jüngste der „Völker" muß in jedem Haus vor und nach dem Essen laut beten, wobei alle nach dem Herrgottswiukel sehen. Nach dem Nachtessen sitzen Bäuerin und Mägde beisammen und spinnen, während es sich die Knechte rauchend auf der Ofenbank um den Kachelofen bequem machen. An den Sonntagen kommt alt und jung von den Bergen und Tälern zur Kirche. Beim Begegnen begrüßen sich die Leute „Grüeß Gott" und reichen sich die Hand. Nach dem Gottes- dienst gehen die Männer ins Wirtshaus, um sich auf den weiten Heimweg zu stärken. Manche Frauen besuchen vielleicht nach der Kirche ein Grab aus dein nahen Friedhof, um dort für ein unlängst Verstorbenes ein Vater-- unser zu beten. Gar farbenreiche Trach- ten, die in jedem Tal wie- der verschieden sind, tra- gen die Schwarzwälder. Ein srohes Fest der Schwarzwälder, das oft von der ganzen Gemeinde gefeiert wird, ist das Hoch- zeitssesthierbei geht es mitunter hoch her. Wie an der Freude, so nehmen auch am Leid die Schwarzwälder Anteil, be- Hochzeitszug. sondern bei Beerdigungen. (Photogr. von I. G. Flcig in Hornbcrg.) Der Hochzeitsbitter. (Photogr. von Gg. Röbcke in Freiburg.)

3. Das Badnerland - S. 59

1911 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
— 59 — Auch bei Kindstaufen, die fast alle im Wirtshause gefeiert werden, geht es fröhlich und lustig zu. So werden die drei Hauptabschnitte im Leben der Schwarz- wälder durch besondere Feier hervorgehoben. wiederholungzsragen: Wie lebt der Schwarzwälder Bauer auf seinem Gut? Wer erbt das Hofgut? Wie wird der älteste oder der jüngste Sohn auch deshalb genannt? Wen braucht der Bauer zu feinem Geschäfte? Wit welchen Worten weckt der Bauer seine Dienstboten am Morgen? Wer bereitet das Morgenessen? Woraus besteht das Morgenesfen? Was geschieht in jedem Schwarzwaldhaus vor und nach jedem Essen? Wohin schaueu alle beim Beten? Worin besteht das „Unterbrot"? Mit welchen Worten wird zum Mittagessen gerufen? Was muffen Knechte und Mägde zum Mittageffen mitbringen? Wo bewahren sie ihre „Bestecke" auf? Was arbeiten die Mägde nach dem Nachteffen? Was treiben die Knechte am Abend? Wohin gehen die Schwarzwälder am Sonntag? Mit welchem Gruß reichen sie sich beim Begegnen die Hände? Wohin gehen die Männer nach dem Gottesdienst? Wohin gehen manche Frauen nach dem Gottesdienst? Schildere die Tracht der Schwarzwälderinnen? Schildere die Tracht der Schwarzwälder Männer! Wo sind die farbenreichsten Trachten? Beschreibe die auffallendsten Trachten! Schildere eine Schwarzwälder Hochzeit! Schildere eine Beerdigung im Schwarzwald! 6

4. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 82

1847 - Berlin : Reimer
82 a. Das niederrheinische Tiefland schneidet die Nord-Ecke des Dreiecks von dem eigentlichen Gebirgslande ab, und verbindet das französische mit dem germanischen Tieflande, indem es auf dem rechten Rhein-Ufer, gegen die Lippe- und Ems-Quelle hin, einen busenförmigen Einschnitt in das anstoßende Gebirgsland macht. — Größte Ausdehnung von der Schelde- b. z. Lippe-Quelle — 60 M. Erläuterung. Eine Linie von der Schelde-Quelle über die Ruhr-Mün- dung, Lippe- und Ems-Quelle und längs dem rechten Ufer des letzteren Flusses bis in die Gegend von Bevergern (Par. der Huute-Quelle), bezeichnet die ge- nauere Begrenzung gegen das Gebirgsland. b. Die provengalische Ebene besteht aus dem unteren schmalen Thale und dem Mündungslande der Rhone, welches letz- tere sich am Golf von Lion von der Aude- bis zur östlichen Rhone- Mündung ausdehnt, und ein Dreieck bildet, dessen Grundlinie und Höhe — 20 Mln. c. Das italische Niederland, zu beiden Seiten des Po und um die Mündungen der Etsch, Brenta, Piave und des Isonzo ausgebreitet, scheidet das Gebirgsland der italischen Halbinsel von dem Gebirgskern Südwest-Europa's, ist von W. nach O. bis 70, von N. nach S. bis 30 Meilen breit. (Aehnlichkeit mit dem Tief- lande der unteren Donau in Betreff der Lage und Nachbarschaft.) Erläuterung. Man verbinde die Isonzo-Mündung, Gradisea, Spiiim- bcrgo, Travesso, Conegliano, Bassano, Schio, Montebcllo, Verona, die Süd- spitzen des Garda-, Jseo- und Eomer-See's und des Lago maggiore, Jvrea, Pinerolo, Saluzzo, Coui, Chcrasco, Turin, die Tanaro-Mündung, Aegui, Stra- della, Parma und Rimini durch Linien: so erhält man die genauere Begren- zung dieses Tieflandes. d. Die oberrheinische Ebene, ganz innerhalb des Ge- birgsbezirks liegend, dehnt sich nur als erweiterte, 5— 6 Meilen breite Thalsohle von der Main-Mündung am Rhein 36 Mln. weit aufwärts bis zur Nord-Wendung des Stromes aus. e. Die Ebenen der mittleren Donau, und zwar A. die nieder-ungarische Ebene, — die östlichste, größte,— ist von dem Tieflande der unteren Donau nur durch einen schma- len Gebirgsstreifen getrennt, liegt größtentheils im O. der hier süd- wärts fließenden Donau, und ist von N. nach S. 60, von W. nach O. 40 Meilen weit ausgedehnt. Erläuterung. Eine Linie von der Morawa-Mündung über Temeswar, Großwardein, Szathmar, Munkacs, Zemplin, die Bodrog-Mündung (Theiß), Erlau, Pesth, Stuhlweißenburg, daö Nord-Ende des Platten-See's zur Drau- und Sau-Mündung bildet die genauere Begrenzung. Ein schmaler Gebirgsarm trennt sie im N.w. von

5. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 97

1847 - Berlin : Reimer
97 c. die südlichen Apenn inen bilden von der Volturno-Quelle bis in die Nähe des Golfs v. Tarent (neapolitanische Apen- nin en) einen breiten, nach beiden Seiten vielverzweigten Rücken von nur 2500' mittlerer abs. Höhe, der aber von doppelt so hohen Gipfeln überragt wird; die calabrischen Apenninen dagegen bestehen aus zwei getrennten, steil und bis zu 4000' aufsteigenden Massen (einer nördlichen und einer südlichen), mit Gipfeln von 6000 — 7000' abs. H. — Am Golf von Manfredonia steigt der isolirte Berghaufen des M. Gargano fast 5000' über das Meer auf. Auf der West- Seite des Apennin mehrere solche isolirte Massen: die über 6000' hohe Gruppe der apuanischen Alpen (im N. des unteren Arno), das Küstengebirge voncastellamare (4000') und der aus d. campanischen Ebene aussteigende Vulkan-Kegel des Vesuv (3500'). Der Sub-Apennin bildet in seinem nördlichen Theile, im hetrurischen Sub-Apennin, meist ein ödes, plateauförmiges, von sumpfigen Strandebenen umgebenes Hügelland (die toskanischen Maremmen) von nur etwa 1000' mittlerer Höhe, erhebt sich aber, im N. des Sce's von Bolsena, mit der malerischen Gruppe des M. Amiata 3500 — 5300' über d. M., und erscheint im Süden der Tiber, im römischen Sub-Apennin, als ein sehr wechselvolles, meist aus Parallelketten des Hoch-Apennin bestehendes, von der rö- mischen Eampagna und d. pontinischen Sümpfen umsäumtes Berg- land von 1200—4000' abs. Höhe. Der ganze Sub-Apennin zwar ohne Vulkane, aber reich an vulkanischen Erscheinungen; der hetru- rische durch böse Luft verpestet, im Sommer fast unbewohnbar, im Winter ein Weideland für Wanderheerden. Dasselbe gilt von der römischen Ebene und den pontinischen Sümpfen. Die Lage des Sub-Apennin bewirkt, daß alle größeren west- wärts fließenden Gewässer zuerst Längenthäler bilden, bevor sie sich gegen die Küste wenden, während die ostwärts fließenden, mit Ausnahme der Pescara, durch kurze, sehr geneigte Quellthäler zur adriatischen Küste hinabeilen. Die westlichen Längenthäler bil- den, nächst den gesegneten toskanischen und campanischen Ebenen, die blühendsten Kulturgegenden der Halbinsel. Die östlichen Thäler sind meist enge Spalten, und die östliche Ebene, die apu- lische, größtentheils ein wasserarmes, dürres Weideland. — Die Verbindung zwischen der Ost- und West-Seite der Halb- insel wird durch zahlreiche, meist nur 2000 — 3000' hohe Pässe bewirkt. — ll. 7tt Stuft. 7

6. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 98

1847 - Berlin : Reimer
98 33. Die italischen Inseln. Die Ma lteser-J nseln sind felsig, aber nicht hoch, — wald- los und vegetationsarm, aber sehr bewohnt. Ihre Häfen auf der Nord-Seite. S i ci l ien wird großentheils von Gebirgen erfüllt, deren Haupt- zug längs der Nord-Küste streicht, und Gipfel von 3000—6000' trägt. Nur die Umgegend von Catania an der Ost-Küste ist ganz eben. Im N. derselben steigt die gipfel- und kraterreiche Masse des 10200' hohen Vulkans Aetna terrassenförmig empor, und wird durch tiefe Thäler von den übrigen Gebirgen der Insel gesondert. — Die liparischen Inseln bestehen aus 1000 — 2800' hohen erloschenen oder thätigen Vulkan-Kegeln. Aehnliches gilt von Is- chia. — Elba, Capri und einige andere Inseln der italischen West-Küste sind hoch und felsig, aber nicht vulkanisch. Sardinien und Cor sic a sind ebenfalls gebirgige Inseln. Die letztere übertrifft aber die erstere, sowohl in Betreff der Gipfel- höhe (in Corsica 8000, in Sardinien nur 5700'), als in Ansehung der Wildheit, Steilheit, Unzugänglichkeit ihrer Gehirge. Sardinien enthält in der Mitte und im W. große Ebenen, aus denen an der West-Küste isolirte, bis 3000' hohe Berghaufen emporsteigen. Cor- sica hat nur im O. schmale Küstenebenen, sonst treten die Gebirge überall bis ans Meer. — 34. Die iberische oder hesperische Halbinsel. Das iberische Hochland besteht aus drei, von S. nach N ter- raffenförmig über einander aufsteigenden, durch parallele Gebirgs- reihen von einander und vom Meere getrennten Stufenlandschaften: der andalusischen, neu- und alt-castilischen; außerdem aus den durch die Tiefthäler des Ebro und Guadalquibir von dem Hochlandskerne geschiedenen pyrenäischen und ober-andalusischen Gebirgen mit ihren Vorterrassen. — Nord-Rand der Halbinsel; die galizischen, asturi- schen, cantabrischen Küstengebirge und die Pyrenäen mit ihren Vorterrassen. — Dieser nördlichste Hauptgebirgszug der Halbinsel beginnt im W. am Kap Finisterre, endigt im O. mit d. Kap Creuz. Die genannten Küstengebirge, seine westliche Hälfte bildend, steigen aus schmalen Küstensäumen steil zur Mittelgebirgs-, in der Mitte des Zugs fast zur Alpenhöhe auf, und bilden keine ein- fache Gebirgskette, sondern eine Aneinanderreihung von ketten- und plateauartigen Berglandschaften. Die Pyrenäen sind, bei einer Breite von 6 — 15 Meilen,

7. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 100

1847 - Berlin : Reimer
100 zu derselben Höhe; das W.-Ende des Gebirgszuges besteht aus wel- lenförmigen, von isolirten Felskämmen durchzogenen Hochflächen, die sich steil und scharf geformt gegen die Küste abdachen. Die neu-castilische Hochebene ist überall mindestens 1800' über d. M., und gleicht der höheren alt-castilischen, nur mit dem Unterschiede, daß sich aus derselben, da wo der Tajo u. der Gua- diana einander am nächsten sind, eine Gruppe niedriger und iso- lirter Fels- und Hügelreihen erhebt. Im W. derselben ein noch öderes, einförmigeres Steppenland (Alemtejo). Im O. der neu-ca- stilischen Hochebene, ebenso wie im O. der alt-castilischen, höhere, von isolirten Bergreihen durchzogene Bergflächen, deren Ost-Abfall gegen die Küste sehr steile, wilde Felsterrassen bildet. Das andalusische Scheidegebirge, — der dritte Haupt- gebirgszug, — steigt der Insel Iviza gegenüber aus dem Meere auf, und streicht westwärts bis zum K. S. Vincente. Im O. be- steht er aus plateauartigen, zum Lheil sehr zerklüfteten Massen mit verschiedenen Namen; westwärts von der Guadalimar-Quelle wird das Gebirge niedriger (2800' mittl. abf. H.), kuppig, waldig, und heißt Sierra Morena; in der Nähe des unteren Guadiana nimmt die Höhe wieder zu, und beträgt im W. des Guadiana, in der Serra de Monchique, 3000 bis 3500'. Diese letztere trennt die hohen Haidegegenden Alemtejo's von dem schmalen sandigen Küstenstrich Algarve's, — die Sierra Morena die staubigen, nackten Hochflächen Neu-Castiliens von der andalusischen Tiefebene. Diese breitet sich von An- dujar abwärts längs des Guadalquibir, anfangs nur auf seinem linken, von Eordova an aber auch auf dem rechten Ufer aus; sie ist, mit Ausnahme eines sandigen Strichs im O. und eines sum- pfigen im W. der Strom-Mündung, eine der fruchtbarsten Land- schaften der Erde, doch nur um Sevilla und Cordova überall wohl angebaut. — Der vierte Hauptgebirgszug, der S.-Rand des Gebirgs- ganzen derhalbinsel, — reicht vom K. de Gata bis zum K. Ta- risa. Im O. gleicht er den östlichen Gliedern des dritten Haupt- gebirgszuges, mit denen er beinahe Eine, wenngleich vielnamige Masse bildet. — Im W. der Guadalquibir-Quellen aber finden sich mehrere von O. nach W. streichende, durch tiefe Längenthäler von einander getrennte Parallelketten. Die höchste derselben, die Sierra nevada, steigt im S. des Ienil mit schroffen Felswän- den aus dem paradiesischen Thale von Granada zu der Höhe

8. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 101

1847 - Berlin : Reimer
101 von fast 11000' empor. Die südlichen, in stufenförmigen Absätzen zuin Meere abfallenden Vorketten werden unter dem Namen der Alpujarren zusammengefaßt. Die westlichen, niedrigeren Fort- setzungen der Sierra nevada bilden die Gebirgslandschaften von Malaga und Ron da, die mit nackten Felswänden die Küste umwallen, ungemein kahl und wild sind, aber höchstens 6000 — 7000' über d. M. aufsteigen. — Im N. des Thals von Granada liegt, als eine Vorterrasse des Süd-Randes, das anmu- thige Bergland von Jaen, zwischen dem oberen Guadalquibir und oberen Jenil. Die Küsten der Halbinsel sind im N. und S. vorherr- schend steil, im W. und O. flacher, am buchtenreichsten die zer- splitterten N.- und N.w.-Gestade. Die östlichen sind von einer Reihe gartenähnlicher, durch Natur und Kunst reich bewässerter Landschaften umgeben; es sind die Huertas (Gärten) von Mur- cia, Valencia, Tortosa rc. Die westlichen Küstengegenden (Portugal) erscheinen als die Fortsetzungen der östlich angrenzen- den Oberflächenformen. So, im S. von Traz os Montes, die hügeligen Hochflächen von Weira die Fortsetzung der alt-castilischen, — die steppenartigen Haiden von Estremadura und Alemtejo die Fortsetzung der neu-castilischen Hochterrasse. Eigentliche Tief- ebenen, aber von geringer Ausdehnung, finden sich nur am unte- ren Tejo und an der sandigen Küste. Die Ströme der Halbinsel. — Der Duero und Tajo haben auffallend ähnliche Verhältnisse. Beide entquellen dem casti- lischen Scheidegebirge, beide durchfließen im oberen Laufe hohe Pla- teauflächen von großer Ausdehnung, schneiden sich dann (auf der Grenze Portugals), fast unter Einem Meridian, tiefer in die fel- sige Grundfläche, über welche sie bis dahin fortströmten, und senken sich so zu ihren breiten Mündungen hinab. Beide sind wasserarm, und ihre Schiffbarkeit ist nur im unteren Lauf bedeutend. Mit Hülfe der Fluth gelangen Seeschiffe auf dem Duero bis Oporto, auf dem Tajo fast bis Santa rem. Der Guadiana ist wasserarm wie die vorigen, in seinem oberen Laufe, auf dem Plateau von Neu-Castilien, merkwürdig durch geringen Fall, mehrfaches Stillstehen und häufige Sumpf- und Jnselbildung; im mittleren Laufe durchbricht er das andalu- sische Scheidegebirge, so breit es ist, mit Stromschnellen und Was- serfällen (Salto de Lobo), wird nun schiffbar, und erreicht das Meer mit einer breiten, aber seichten Mündung.

9. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 102

1847 - Berlin : Reimer
102 Der Guadalquibir und der Ebro zeigen, in Betreff ihrer Umgebungen, manche Aehnlichkeit. Beide entspringen auf plateau- artigen Gebirgsmasscn, die sie, im oberen Laufe, in engen Thälern durchfließen, und treten dann in die beiden einzigen bedeutenden Ebenen der Halbinsel. Beide empfangen theilweise die Gewässer eines Hochgebirgs; aber dennoch ist der Ebro wasserarm, denn den südlichen Hangen der Pyrenäen fehlen Schnee- und Eisfelder. Der von der Sierra nevada ernährte Guadalquibir dagegen ist selbst im Sommer wasserreich. Außerdem fehlt dem Ebro der Vortheil der ozeanischen Fluth; im Guadalquibir steigt sie fast bis Sevilla auf. Bis hierher segeln Seeschiffe, Flußfahrzeuge bis Cordova; weiter aufwärts verhindert das felsige Bett die Beschiffung. — Die Schiff- barkeit des Ebro ist sehr beschränkt; deshalb hat man die Anlage eines Seitenkanals (Kaiser-Kanal) begonnen, der aber erst von Lú- dela bis Zaragoza beendigt ist. 35. Die balkarischen und pithyusischen Inseln sind sämmtlich hoch: am niedrigsten die waldreichen Pithyusen; am höchsten Mallorca, dessen Spitzberge 3000 — 4500' abs. H. haben; am unebensten u. kahlsten Menorca, dessen zerklüftete Küsten schöne Häfen bilden. 36. Die Halbinsel Be trag ne. Ihre Oberfläche besteht meist aus klippigen, unregelmäßig zer- klüfteten Höhen von 800' mittl. abs. H., welche dem Lande ein rauhes,, felsiges, theilweis gebirgiges — den Küsten ein zersplit- tertes, klippiges Aussehen geben. 37. Die britischen Inseln. a. Im Süden Großbritanniens herrscht die Ebene, im Norden Gebirgsland vor. Die britischen Gebirge bilden fünf iso- lirte Massen, unter denen die nördlichste in sich durch eine tiefe Kluft zwiefach getheilt ist. Die Ebenen Englands gleichen den nord-französischen, wie auch"die Nord-Küste des Kanals der Süd- Küste ähnlich ist. Die englischen Ebenen sind wellenförmig, von Hügelreihen durchzogen, mannigfaltig durch Vegetations- und An- bau-Verhältnisse, und nehmen nur in der Umgebung der unteren Ouse den Charakter eigentlicher Niederungen und Marschen an. Ihre ruhigen Flüsse sind sehr wasserreich, früh schiffbar und, mit Hülfe der weit hineintretenden Fluth, selbst größeren Seefahrzeugen zugänglich. Außer ihnen giebt es eine Menge von künstlichen Was- serwegen: Grand Trunk zwischen Liverpool und dem Trent bei Nottingham; Oxford-Kanal aus dem vorigen nach Oxford;

10. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 65

1847 - Berlin : Reimer
65 Guyana, Bourbon und die westindischen Besitzungen haben Plan- tagcnwi'rthschaft, und handeln nach dem Mutterlande mit Kolonialwaaren und Gewurzen aller Art; namentlich sind die antillischen Inseln in dieser Beziehung von besonderer Wichtigkeit, weniger Guyana, wo es noch an Kolonisten und Ver- breitung deö Anbaues fehlt. — Die Kolonie am Senegal, ursprünglich eine bloße, des Gummi-Handels wegen gegründete Faktorei, erzeugt jetzt aus dem erworbenen Landbesitz vorzüglich Baumwolle und Indigo. — Die ostindischen Niederlassungen haben vorzugsweise Handelszwecke, und sinken mehr und mehr in ihrer Bedeutung. — Auch die des Stockfischfanges wegen gegründeten Sta- tionen auf St. Pierre und Miquelon haben nur eine untergeordnete Wich- tigkeit. — Algier, dessen fruchtbarer Boden reiche Erndlcn an Getreide, Reis, Datteln, Südfrüchten u. s. w. zu geben, wegen seiner kriegerischen Eingcbornen aber mehr eine Schule für den Soldaten, als eine Goldgrube für den Kaufmann zu werden verspricht, entbehrt bis jetzt noch einer hinreichenden Zahl von Kolo- nisten und vorzüglich hinreichender bürgerlicher Sicherheit, ohne welche jene nicht gedeihen können. — Jüngst sind indcß in dieser Beziehung merkliche Fortschritte gemacht worden. Iii. Die Königreiche Spanien und Portugal. A. Topische Verhältnisse. 14. Lage, Grenzen und Landesbeschaffenheit. (Vgl. die Charte und die betreffenden §§. der 1. Abth.) 15. Flächeninhalt, Bestandtheile, Eintheilung und Wohnplätze. — Spanien umfaßt 8700, Portugal 1900 sshm. — Spanien besteht aus den Ländern: A. der Krone Castilien (die Mitte des Landes mit dem nörd- lichen Küstensaume), nämlich: а) dem Königreich Neu-Castilien (5 Provinzen) mit den Städten Madrid (noooo Ew.), Hauptstadt des ganzen Landes, Sitz der Negierung; Toledo, U., Alm a den, Alcala, U., Aranjucz; d) dem Königreich Alt-Castilien (6 Prov.); Burgos, Se- govia, S. Ildefonse, Escorial, Santander, H., F.; e) dem Königreich Leon (5 Prov.); Valladolid, U., Sala- manca, u., Zamora, Ciudad Rodrigo, F.; б) dem Fürstenthum Asturien (I Prov.); Oviedo, u.; e) dem Königreich Galizien (4 Prov.) ; S. Jago de Com- postella, U., Coruna, H., F., Ferrckl, K.-H., F., Lugo; f) Estremadura (2. Prov.); Badajoz, F., Caceres, Alcan- tara, F. ; g) den Königreichen Sevilla, Cordova, Jaen (Andalu- sien) und Granada (8 Prov.); Sevilla (90000ew.), U., Cadiz, F., K.-H., G ra nada, U., Ma lag a, H., Cordova, Jerez de la Frontera, Ecija, Almeria, Anteguerri, Aaen, Andujar, Loja, Ronda, Palos, H., Baylen; Ih. 7te Stufi, 5
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