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1. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 72

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 72 — g&f“* 3n feiner Residenz Prag errichtete er die erste deutsche Universität. goldene"bull(fst^crst^ und ^ttung S» ordnen, erließ er 1356 die (Die Wahl- oder Kurfürsten waren: der König von Bökmen der stenoa Aach'en, der Markgraf von Brandenburg, der Pfalzgraf vom Rhein und die Err die Krönung.) ^ “nb $riet' 3n Frankfurt war die Waa, in Aachen Den Papst, der, lange Zeit von Frankreich abhängig, in Aviauon seinen^Sltz gehabt hatte, bewog Karl, wieder nach Rom zu gehen , seinem Tode gab er Böhmen seinem Sohne Wenzel, Bran- denburg bekam Sigismund, und Johann erhielt die Lausitz. §• 47. wen;el (1378-1400). i s ^sem jähzornigen, sinnlichen und grausamen Sohne Karls nahmen das Raubwesen, die Unordnung und die Rechtlosigkeit im Reiche ata iiwfmtih (Städtebündnisfe und Adelsbündnisse. Städtekrieg) ^ 0 Überhand. ^03 wurde Wenzel von seinen Unterthanen als König von Böhmen Ws* S £ erf!ä;'ten it)n au^ die Fürsten wegen seiner Trägheit der deutschen Krone für verlustig und wählten Ruprecht von der Pfalz zum Kaiser. §. 48. Ruprecht von der Pfal; (1400-1410). w Ruprecht konnte trotz guter Eigenschaften die Ordnung und Ruhe im * v ^f Erstellen. Er wurde besonders durch die Fürsten welche sich ln ihren Rechten nicht beschränken lassen wollten, daran verhindert! ■s*r -?us «f? galten, um Mailand wieder an das Reich zu bringen misslang ihm vollständig. ' * B §. 49. Sigismund (1410—1437). 3ta<$ Ruprechts Tode stritten 3 Fürsten um die höchste weltliche Macht, um die Kaiserkrone, nämlich: Der abgebe Wenzel, sein Bruder Sigismund, Kbuig von Ungarn V t ", ?Tlra6u?' "Nb endlich Jobst, Markgraf von Mähren. Jobst starb aber sehr bald und da sich Wenzel mit Sigismund verglich, so wurde dieser einstimmig zum Kaiser erwählt. Zunächst suchte Sigismund den Kirchenfrieden wieder herzustellen. Es stritten nämlich auch zwei Päpste zugleich um die höchste geistliche Macht, der eine zu Rom und der andere zu Avignon. Beide wurden auf dem Concil zu Pisa für abgesetzt erklärt und ein dritter wurde an ihre Stelle gewählt, aber ferner wollte weichen, und so gab es also drei Päpste. ce- ^rcheuspaltung (Schisma) zu heben, berief der Kaiser das Allgemeine Kirchen Versammlung) zu Costnih (1414-1418), welche« die drei Papste abfetzte und einen neuen Papst, Martin V. erwählte. (Friedrich I. von Brandenburg §. 3.)

2. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 110

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 110 — gerieth wie auch schon seine Vorgänger in Streit mit dem Erzbischof von Magdeburg, Güntber. (Ottos Bruder Erich.) Zug Ottos gegen Magdeburg. (Im Dome will er feine Pferde füttern.) Die Schlacht vor Magdeburgs Thoren gewinnt Günther. Otto wurde gefangen genommen (Käfig). Seine Gemahlin erlöste ihn mit 4000 Mark Silber (Johann v. Buch). Erich wird später Erzbischof. 4. Waldemar (starb 1309), ein vortrefflicher Regent, dehnt feine Eroberungen bis zur Weichsel aus, kämpft gegen die Dänen und hielt im Lande auf treffliche Ord-nung. Mit seinem noch unmündigen Erben Heinrich erlosch das askanifche Hans 1320. Nach dem Aussterben der Askanier begann für das Land eine höchst trübe Zeit; große Verwirrung entstand, vier Jahre war kein Herrscher da; dann erhielt es der 9jährige Ludwig v. Barern (1323). Unter ihm brachen unglückliche Polenkriege aus (der falsche Waldemar, das Faustrecht). Auch unter feinen Nachfolgern Ludwig Ii. und Otto dem Faulen war in Brandenburg große Noth, obgleich es zum Kurfürstenthum erhoben wurde (1356). Auf die Baiern folgten die Kurfürsten aus dem Hause Luxemburg (1373). Eine neue traurige Zeit begann jetzt für das Land. Kaiser Karl Iv. kaufte das Land für feinen Sohn Wenzel. So lange der Kaiser lebte, hatte das Land Frieden. Als er aber starb und Wenzel Kaiser wurde, bekam cs der 11jährige Sigismund, welcher in Ungarn wohnte. Statthalter und Raubritter drückten das Land furchtbar. Endlich verkaufte er es an feinen geldgierigen Vetter Jobst, der das Volk vollends ausfog. §. 26. Die Hohen;ouern in Brandenburg von Friedrich I. bis Georg Ulilhetm. a. Die Hohenzollern (Zollra), ein altes Grafengeschlecht in Schwaben, theilten sich im 12. Jahrhundert in zwei Linien, die schwäbische und fränkische. (Burggrafen von Nürnberg für treue Dienste von den Kaisern erblich eingesetzt.) Die Nürnberger wurden bald sehr reich. Im Anfange des 15. Jahrhunderts besaßen sie die Fürstenthümer Ansbach und Baireuth. Der damalige Burggraf Friedrich Vi. war ein Fürst wie wenige, er zeichnete sich aus durch Liebe zur Wissenschaft und Kunst, durch Kraft, Mut, Besonnenheit, festen Willen, Leutseligkeit und strenge Gerechtigkeit. Sigismund wurde besonders auch durch die Bemühungen des Burggrafen Kaiser von Deutschland, ernannte deshalb Friedrich zum Statthalter der Marken (1411) und setzte ihm 100,000 Goldgulden aus, die er zum Besten des heruntergekommenen Landes verwenden sollte. Der Burggraf streckte die Summe vor und erhielt die Mark zum Unterpfand. 1412 erfolgte die Huldigung der Stände; nur einige Ritter, Qnitzow und Puttlitz an der Spitze, verweigerten den Eid. („Wenn es auch ein ganzes Jahr Burggrafen regnet, so sollen sie doch nicht aufkommen in der Mark." „Nürnberger Tand".) Kampf gegen die Ritter und die Pommern. Huldigung der Städte. Neuer Kampf („die schöne Else", „die saute Grete"), die Burgen Friesack und Plauen, Quitzows Besitz, wurden zerstört. (Flucht des einen, Gefangenschaft des andern Qnitzow.) Sigismund hatte nach und nach 400,000 Goldgulden von Friedrich entlehnt und überließ nun dem Burggrafen die Mark als erbliches Lehen. (Belehnung mit der Kurwürde zu Constanz 1417. Nach manchen harten Kämpfen mit den Raubrittern (und auch den Hussiten) kam endlich das Land zur Ruhe. Als Friedrich I. starb (1440), bestand Brandenburg aus der Altmark, der Pr iegnitz, der Mittelmark und Uckermark. Ansbach und Baireuth blieben auch noch im Besitz der Kurfürsten. b. Friedrich Ii (Eisenzahn, 1440—1470), ein frommer, friedliebender, aber auch strenger Fürst, fauste im Jahre 1440 die Neumark und übergab feinem Bruder

3. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 91

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 91 — gründet, ältere wendische so umgeformt, dass das deutsche Element herrschend wurde. Mönchsorden gründeten Klöster in den noch wilden Gegenden, wie in der Mark, in Mecklenburg, Pommern, Lausitz, Schlesien. — Die Fürsten, sogar die wendischen, begünstigten so sehr die deutsche Einwanderung, dass sie ihren eigenen Unterthanen die Ankömmlinge vorzogen, ihnen größere Rechte und Freiheiten einräumten als den Wenden. Schon Heinrich der Löwe, dann Albrecht der Bär fingen mit Colonisierungen an (Lübeck, Heinrich der Löwe). Dazu kam, dass noch einmal der alte Missionseifer erwachte. Otto v. Bamberg (1124—1128) bekehrt die Pommern. Das Christenthum dringt nach Livland und Esthland vor, es werden dort unter dem Orden blühende Städte gegründet. Unter den salischen Kaisern wurde der erste Bergbau am Harze und vom Hause Wettiu im Erzgebirge betrieben. Von den böhmischen Fürsten wurde auch das deutsche Element begünstigt. Prag zum Theil deutsch. Von da aus wurde Schlesien cultiviert: Breslau, Brieg, Glogau, Oppeln rc. Nach dem Mongolenzuge gingen neue Eolonisten dahin. Auch in die Mark Oesterreich (seit 1156 unter den Babenbergern) dringt die Eolonisation und von da weiter nach Istrien, Kärnthen, Steiermark, Mähren. Ueberall mischte sich in die anderen Bevölkerungen deutsches Element. Die entferntesten Vorposten deutschen Wesens sind in Ungarn und Siebenbürgen.

4. Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 2

1894 - Berlin : Hertz
X — 2 — des Gerovit in Havelberg, des Jutrebog zu Jüterbog, des Radegast zu Rethra im Lande der Obvriten, vor allen des Swantewit zu Arkona auf Rügen (s. S. 6.) Überall eine einflußreiche Priesterschaft?) Grenz- und Religionskriege an der Elbe zwischen Deutschen und Slaven seit den Zeiten Karls des Großen. 768—814. Nachdem Karl der Große die heidnischen Sachsen (westlich und östlich von derweser)demfränkischenreich unterworfen und zum Christentum bekehrt hat, nimmt er den Kampf mit den heidnischen Wenden an der Elbe auf. (Übergang über dieselbe im I. 789 und Kampf mit den Wilzen. Militärgrenze eingerichtet: Limes Saxonicus und Sorbicus. Markgrafen.) Beim Zerfall des karolingischen Reiches leiden auch die Verhältnisse hier im Osten, und erst die deutschen Könige Heinrich I. und Otto I. treten wieder thatkräftiger (als Sachsenherzöge)2) den Wenden und Sorben gegenüber für die deutsche und christliche Sache ein. 919—936. Heinrich I., der Städteerbauer, waltet der Grenzen gegen _ die Einfälle der Sorben und der verheerenden Reiterscharen der Ungarn durch Anlegung von Burgen sowie Befestigung der Städte mit Mauern und verbindet damit als eine „stehende" Landesverteidigung den Heerbann, der aus den auf den Burgen angesiedelten Rittern mit ihren 1) Erinnert noch heute der wendische Typus der meisten Ortsnamen an die Zeit der Slavenherrschaft, so weist der in verschiedenen Gruppen des flachen Landes hervortretende, deutsche Charakter der Gebräuche und Sagen in seiner besonderen Eigenartigkeit eben noch auf alte zurückgebliebene deutsche Volksüberrcfte hin, welche während der Slavenherrschaft in aller Zurückgezogenheit sich erhalten und ihr Volkstum bewahrt haben, wie umgekehrt die Lausitz inmitten deutscher Lande bis jetzt ihre wendische Art. Selbst die Namen heidnisch-deutscher Götter leben noch, wenngleich unverstanden, in der Tradition fort, indem sie sich u. a. an die angebliche „wilde Jagd" oder die sog. „Zwölften", das heidnische Fest der Wintersonnenwende (zur Weihnachtszeit), anschließen, z. B. der Wöbe in Mecklenburg sowie in der Priegnitz und in der Altmark, die Frick in der Uckermark, Frau Harke im westlichen Teil der Mittelmark, s. Vorrebe. 2) Das alte Herzogtum Sachsen erstreckte sich von der Unstrut nörblich bis zur Rotbsee, westlich fast bis zum Rhein, östlich bis zur Elbe, umfaßte also Westfalen, Hannover, Holstein, bte Provinz Sachsen (nörblich der Unstrut und westlich von Saale und Mulbe) so wie die von biesen Lanben eingeschlossenen kleineren Gebiete.

5. Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 10

1894 - Berlin : Hertz
— 10 — £alb sie in den Bann gethan werden, in dem sie 28 Safire bleiben. J 1334‘ Dölaus von Bernau wird in Berlin an der Marienkirche erschlagen/) Berlin im Bann bis 1345. 1342■ Ludwig heiratet Margarete Maultasch, die Erbin von Tirol und £ "u m? J bet 6at,cr^en Fürsten und die Verwirrung im -^ande mehrt ]tch bei dem erneuten Bann des Papstes. 1348-55. Der sogenannte falsche Waldemar tritt auf2), 113 unterstützt vom Erzbischof von Magdeburg und den Fürsten von Anhalt und von Sachsen. Die Mark fällt ihm m bis auf mehrere vom Adel und einige Städte, wie Frankfurt, Brtetzen (^reuenbrietzen ?). Kaiser Karl erkennt im Lager vor Frankfurt ^daldmar zuerst als echt an; später aber, als er sich mit iubrotg versöhnt hat, erklärt er denselben für unecht und utbrotg für den einzigen rechtmäßigen Herrn der Mark. Deshalb aber weicht Waldemar nicht. 1351. Ludwig tritt die Herrschaft an feine beiden Brüder Ludwig den Römer und Otto den Faulen ab. ° ~u b wig der Römer erhält von seinem Bruder die Mark; tbalbemar behauptet sich zuerst noch, zieht sich aber dann nach Dessau zurück, wo er stirbt und wie ein Mark-graf vor bern Altar einer Kapelle begraben wirb. — Subraiq, ^er erste Kurfürst nach dem Reichsgesetz der goldenen J') lucht die Drbnung im Sanbe durch Ausrottung der ' Räuberbanden herzustellen. Gleichzeitig beginnt Karl Iv. fein Spiel, bte Mark an sich zu bringen. ° " i- 1tobex Faule ober der Finner. Unter ihm nimmt bte baperfche Herrschaft in der Mark ein jämmerliches Ende. @r verkauft die Lausitz4) und zuletzt die ganze Mark an den Kaiser Karl Iv. aus dem Hause Luxemburg. 1373-1415. Luxemburgische Markgrafen. 1373-78. Karl Iv. (für feinen Sohn Wenzel). Er beginnt eine x) Steinernes Kreuz daselbst. <rwf ^gabe seiner Gegner ein Müller Jäkel Rehbock aus dem Dorfe Hundeluft bei Zerbst oder ein Bäcker Mänecke aus Beelitz, der eme Zeit lang Schildknappe Waldemars gewesen sein sollte L ™f°Aenvnte Eibene Bulle vom Jahre 1356 die Wahlordnung für die deutschen Kaiser fest 0 ^^Brandenburg als Kurfürstentum. ) Die Lausitz vereinigte Karl Iv. mit Böhmen, welchem Lande sie dann auch zunächst verblieb. (Vergl. aber 1462.)

6. Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 7

1894 - Berlin : Hertz
Wachstum und Blüte der Mark. Johann I. und Otto Iii., Albrechts Ii. Söhne, 1220-67. nächst Albrecht dem Bären die bedeutendsten Fürsten unter den Anhaltinern. Zuerst unter Vormundschaft ihrer Mutter Mathilde. Mündig geworden, regieren sie brüderlich. Durch Vertrag mit einem dominus Barnem (wahrscheinlich Herzog Barnim I. von Pommern) erwerben sie die Spreelande, den Barnim und Teltow (Berlin und Cöln erhalten Stadtrecht). Tapfer und kriegslustig bestehen sie glückliche Kämpfe mit dem Markgrafen von Meißen, dem Erzbischof von Magdeburg und dem Bischof von Halberstadt um den Besitz von Mittenwalde und Cöpenick, und gewinnen von Pommern das Land um Prenzlau, d. H. die Uckermark/) von Schlesien das Land (und Bistum) Lebus,2) von Polen die Neumark?) Die Anlegung von Städten, Klöstern u. s. w. in den neuen Landesteilen schreitet fort. Gegen die heidnischen Preußen wird das Kreuz gepredigt; 1232. viele vom märkischen Adel und selbst Otto Iii. ziehen gegen dieselben zu Feldes. (Deutschritter das. seit 1228.) Johanns und Ottos Söhne (und Enkel), — die 126/-1308. sogenannte stendalsche (kurfürstliche) und salzwedelsche Linie, — regieren einig;5) der bedeutendste unter ihnen ist der ritterliche Dtto Iv. „mit dem Pfeile," auch der Minnesänger genannt, der auch Kurfürst und Erzkämmerer war. Otto Iv. befehdet das Erzbistum Magdeburg, 1278-weil fein Bruder Erich nicht zum Erzbischof gewählt war. Im Gefecht bei Frohfe fallen viele vom märkischen Adel, und Otto selbst wird von den Magbeburgetn unter ihrem Erzbischof Günther von Schwalenberg gefangen und in einem !) Gründung des Klosters Chorin. (Noch sehenswerte Ruinen daselbst.) 2) Lebus, Frankfurt a/D., Fürstenwalde, Buckow (märkische Schweiz). 3) D. H. das Land Sternberg und das Land nördlich von der Warthe, wo dann neben vielen Burgen zum Schutz des Landes die Städte Königsberg, Bärwalde. Küstrin, Landsberg und Soldin entstanden. 4) Dtto Iii. war 1255 bei dem Heereszuge, den König Dttokar von Böhmen gegen die Preußen unternahm. (Dabei auch Rudolf von Habsburg, damals noch ein schlichter Ritter.) Dttokar gründete Königsberg, Dtto das Städtchen Brandenburg in Preußen. 5) Sage von der Versammlung auf dem Markgrafenberge bei Rathenow.

7. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 25

1872 - Heidelberg : Weiß
Daraus entwickelte sich später der Ritterstand mit seinen berühmten Ritterspielen und Turnieren. Als nach Ablauf des nennjährigen Waffenstillstandes die Ungarn den gewöhnlichen Tribut holen wollten, ließ Heinrich den Gesandten, wie erzählt wird, einen räudigen Hund vorwerfen, ein altes Zeichen des höchsten Schimpfes. Erbittert brachen jetzt die Heer-haufen der Ungarn in Deutschland ein. Aber sie wurden bei [938 Merseburg vollständig geschlagen, und ihr ganzes mit Schätzen und Gefangenen gefülltes Lager fiel in die Hände der Sieger. Zwer und zwanzig Jahre später kamen die Ungarn, von zwei treulosen Großen des Reiches gegen bett Kaiser Otto den Großen gentseti, nochmals nach Deutschland Sie erschienen in solcher Zahl, beiß sie sich rühmten, ihre Rosse würden die deutschen Flüsse austrinken und deren Hufe die Städte zerstampfen. Aber es ging ihnen nicht besser als bei Merseburg. Otto der Große besiegte sie bei Augsburg aus dem Lechselde gänzlich und trieb sie für immer über die Grenzen Deutschlands. _ Dieser Otto der Große war der Sohn und Nachfolger Heinrich des I. Er wurde zu Aachen feierlich gekrönt. Bei dem daraus folgenden Festmahle warteten bte Herzöge auf. Der Herzog von Lothringen, zu besten Gebiet bte Stadt Aachen gehörte, orbnete bte ganze Feier und hatte den Titel Erzkämmerer; der Herzog von Franken besorgte als Erztrnchseß den Tisch, der Herzog von Schwaben beaufsichtigte als Erzscheuk die Mundschenken, und der Herzog von Bayern sorgte als Erzmarschall für Wohnung und Stallung der ganzen Ritterschaft. Diese Hofämter galten als die höchsten Reichswürden. Otto herrschte mit vieler Kraft.| Er zwang die Dänen und später auch die Polen znr Anerkennung der deutschen Hoheit. Anßerbem unternahm er mehrere Züge nach Italien. In Mat = lanb ließ er sich zum Könige der Langobarben, in Rom znm Kaiser krönen. Das bentsche Reich bekam von nun an den Namen: Heiliges römisches Reich beutscher Nation, und der Kaiser galt fortan als der erste Herrscher der Christenheit. Otto Ii., der Sohn Otto des Goßen, bezwang den ungehorsamen Herzog Heinrich den Zänker von Bayern, uittermarf den Herzog von Polen und Böhmen und vertrieb den Dänenkönig aus Schleswig. Köaig Lothar Ii. von Frankreich mußte seinen Ansprüchen auf das Herzogtum Lothringen entsagen. Dagegen unterlag Otto Ii. in Unteritalien in seinen Kämpfen gegen die Griechen und Araber. — Sein Sohn Otto Iii. wurde schon als dreijähriges Kiud zum künftigen Kaiser erwählt. Seine Mutter Theophauia und später seine Großmutter Adelheid in Verbindung mit dem Erzbischof Willegis in Mainz führten die Vormundschaft. Otto Iii., wegen feiner Kenntnisse „das Wunder der Welt" genannt, zeigte große Vorliebe für Jta-

8. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 38

1872 - Heidelberg : Weiß
— 38 — bringen. Indessen setzten Friedrichs Brüder den Krieg gegen den Kaiser fort. Da begab sich Ludwig zu dem gefangenen Friedrich. Dieser versprach, dem Throne zu entsagen und dem Kaiser gegen feine Feinde freizustehen. Könne er aber diese Verabredung nicht halten, so wolle er sich wieder zur Haft stellen. Friedrich wurde nun von Transnitz entlassen. Durch die lauge Gefangenschaft war er so entstellt, daß ihn die ©einigen nicht mehr erkannten. Friedrichs treues Weib Elisabeth hatte sich über das traurige Schicksal ihres Gemahls so gehärmt, daß sie von vielem Weinen erblindet war. Trotz dieser unglücklichen Verhältnisse vermochte er seinen Bruder Leopold nicht zur Anerkennung jener Bedingungen zu bewegen. Deshalb kehrte Friedrich in die Gefangenschaft zurück, obwohl ihn der Papst feines gegebenen Versprechens entbinden wollte. Diese Treue rührte Ludwig. Mit herzlicher Freude empfing er Friedrich und teilte von nun an mit ihm die Regierung des Reiches. Sie lebten fortan in innigster Fenndfchaft, speisten an einem Tische und schliefen in einem Bette, wie sie dies in ihren Jugendjahren gethan hatten. 36. Tie Luxemburger Kaiser. (1347—1437.) Drei mächtige Fürstenhäuser herrschten um diese Zeit in Deutschland: das luxemburgische, das bayrische und das öster- reichische Haus. Die deutsche Königskrone kam 1347 an da-' luxemburgische Haus, welchem das Königreich Böhmen gehörte. Dre Kaiser gelangten aus diesem Hause zur Regierung: Karl Iv. ((Segenkönig war Günther von Schwarzburg), Wenzel, nach dessen Absetzung kurze Zeit Ruprecht von der Pfalz regierte, und endlich Sigismund, Wenzels Bruder. Von Karl Iv. kommt die sogenannte goldene Bulle. (13äß). Diese war ein Reichsgesetz, welches die Bestimmungen über die Wahl des Kaisers enthielt und sieben Kur- oder Wahlfürsten einsetzte, drei geistliche und vier weltliche. (Diese waren die Erzbischöfe von Mainz, Köln und Trier, der König von Böhmen als Erzmundschenk, der Pfalzgras bei Rhein als Erztruchseß, der Herzog von Sachsen als Erzmarschall, der Markgraf von Brandenburg als Erzkämmerer.) Die Kurfürsten gingen im Range allen andern Fürsten und Ständen vor und erhielten große Vorrechte. Franksurt wurde als Wahlort, Aachen als Krönungsort festgesetzt. Unter Sigismund kam die große Kirchen»erfamntlung zu Consta nz zustande. Nicht nur im deutschen Reiche, auch in der

9. Kleine braunschweigische Landeskunde - S. 14

1899 - Braunschweig [u.a.] : Wollermann
— 14 — ein ^wichtiger Eisenbahnknotenpunkt «Magdeburg-Holzminden, Braunschweig- Oschersleben, Halberstadt). K 5. Wolfenbüttel 1 Die Burg Wolfenbüttel, neben welcher die Stadt gl. N. ent- standen ist, liegt aus einer Insel der Oker, die sich hier in mehrere Arme teilt. Der Name bedeutet Wolss Eigentum. Wer aber dieser Wolf, der die Burg erbaute, gewesen ist, und wann derselbe gelebt hat, wissen wir nicht. Im Mittelalter gehörte die Burg deu Grafen von Braunschweig und später den Welsen, die sie aber nicht selbst bewohnten, sondern einem Vasallen zu Lehen gaben. Da Eckbert von Wolfenbüttel, welcher die Burg von Heinrich dem Löwen zu Lehen hatte, seinem Herrn untreu wurde und sich zu Kaiser Friedrich Barbarossa hielt, so wurde die Burg Wolfenbüttel 1193 von Heinrich dem Schlanken, dem Sohne Heinrichs d. L. belagert, erobert und zerstört. Später wurde sie wieder aufgebaut und diente von 1308—1754 Das Schloß zu Jpolfenbiittel. den Herzögen von Braunschweig als Resideuz. Im Jahre 1866 überließ Herzog Wilhelm die leerstehenden Räume des Schlosses an Fräulein Vor- werk, die hier einen Kindergarten, eine höhere Mädchenschule und ein Lehrerinnenseminar einrichtete. In einem großen Saale des Schlosses befindet sich das Theater, in welchem die Mitglieder des Herzoglichen Hoftheaters aus Brannschweig im Sommer jeden Sonnabend Vorstellungen geben. 2. Die Stadt Wolfenbüttel ist dadurch entstanden, daß sich die Dienstleute der Herzöge, sowie Handwerker und Kaufleute in der Nähe des

10. Kleine braunschweigische Landeskunde - S. 17

1899 - Braunschweig [u.a.] : Wollermann
— 17 — Julius (1578; ein Lustschloß, welches er zu Ehren seiner Gemahlin Hedwig von Brandenburg Hedwigsburg nannte. 4. Die Asse, welche 1 Stunde sö. von Wolfenbüttel liegt, ist ein 6 qkm großer Höhenzug (200 m h,), der mit herrlichen Buchenwäldern bestanden ist. Bon der Asse erzählt man folgende Sage: Ein armer Bauer aus der Umgegend, der die Achse (Asse) seines Wagens zerbrochen hatte, begegnete dem Herrn des Landes. Dieser sagte zu ihm: „Mit der zer- brochenen Achse wirst du auch nicht mehr weit kommen." „Oh!" entgegnete der Bauer, „wenn mir nur alles Land gehörte, das ich noch damit umfahren kann." Der Herr versprach, ihm das Land zu schenken, und nun umfuhr der Bauer noch den ganzen Höhenzug, den er fortan als Eigentum erhielt und „Asse" nannte. Im Jahre 1218 erbaute der Ritter Gunzelin von Wolfenbüttel, der Sohn des ungetreuen Eckbert, die A s s e b u r g, nach welcher sich sein zweiter Sohn Busso Herr v. d. Asseburg nannte. Dieser geriet in Krieg mit dem Herzog Albrecht von Braunschweig und mußte dem- selben nach vierjähriger Belagerung 1258 die Burg abtreten. Man erzählt, die Assebnrger hätten während der Belagerung ihren Pferden die Hufeisen verkehrt untergeschlagen, um die Braunschweiger zu täuschen. Wenn diese meinten, die Besatzung sei weggeritten, und deshalb die Burg angriffen, so wurden sie zurückgeschlagen, und wenn sie dachten, die Assebnrger wären daheim, so holten dieselben Lebensmittel aus der Nachbarschaft. Endlich verriet ein Hirt aus Wittmar dem Herzog die Schliche der Besatzung und erlangte dafür als Belohnung, daß sein Dorf keine Abgaben mehr zu zahlen brauchte. Ein andermal täuschte Busso v. d. Asseburg den Herzog, indem er den letzten Ziegenbock in der Burg schlachten ließ und eine Ziegenkeule, die wie ein Rehbraten zubereitet war, dem Herzog übersandte, damit dieser glaube, Busso habe noch viele Vorräte an Wild. Als nun der Herzog mit seinen Soldaten abzog, weil er meinte, er könne die Burg doch nicht erobern, warf der Koch den abziehenden Braunschweigern höhnend den Ziegenbart über die Mauer nach. Nun erkannten diese, daß sie betrogen waren, kehrten um und eroberten die Burg. Später verpfändeten die Herzöge die Affeburg an die Stadt Brannschweig. Im Jahre 1492 aber ließ der brannschweigische Rat die Burg von der Besatzung selbst in Brand stecken und zerstören, weil die Mauern nicht mehr stark genug waren, um den feindlichen Geschützen bei einer Belagerung zu widerstehen. Seitdem liegt die Burg in Trümmern. (Kalibergwerke bei Neindors und Wittmar). § 6. Braunschweig 1» Lage und Entstehung. Die Stadt Brauuschweig, die Haupt- und Residenzstadt unseres Landes (125000 Ew.), liegt im nördlichen Teile des Herzogtums unter 10'/,» ö. L. und 52° n. Br. zu beiden Seiten der mittleren Oker, da wo das fruchtbare Hügelland nördlich vom Harze in die sandige norddeutsche Tiefebene übergeht. Die Oker teilt sich hier in mehrere Bosse, Kleine Landeskunde. 4. Aufl. 2
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