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1. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 24

1872 - Heidelberg : Weiß
— 24 — z 25. Heinrich der Finkler und Otto der Grotze. (Das sächsische Kaiserhaus von 919—1024). Der erste König, der durch Wahl auf den deutschen Thron erhoben wurde, war der fränkische Graf Konrad I. ober der Franke. Er regierte nur wenige Jahre. Kurz vor seinem Tode beschieb er seinen Bruder Eberhard zu sich und sprach zu ihm: „Lieber Bruder! Ich fühle, daß mein Stündlein gekommen ist. Laß dir deine eigene und der Franken Wohlfahrt bestens empfohlen sein! Wohl sind wir mächtig, haben feste Städte und Waffenvorräte, und alles, was königlichem Glanze wohl ansteht. Doch die größere Macht und Weisheit ist bei Heinrich von Sachsen, ans ihm beruht die Wohlfahrt des Reiches. Darum vernimm meinen Rat! Nimm diese Kleinodien: die heilige' Lanze, • die goldenen Armbänder, den Purpurmantel, das Schwert und die Krone der alten Könige; iiber-gieb sie dein Herzoge und mache ihn dir zum Freund! Melde ihm, ich hätte ihn sterbend allen Fürsten zum Könige empfohlen!" lind wie Konrad gewünscht, so that der uneigennützige Eberhard. Die Sage meldet, er habe den Herzog beim Überbringen der Reichsinsignien am Vogelherde angetroffen, daher der Beinar Vogelsteller oder Finkler. Heinrich war ein frommer, einsichtsvoller und tapferer Fürst. Seine Hauptsorge war die Rettung des Vaterlandes gegen die fortgesetzten Raubzüge der Ungarn. Erschloß vorerst einen neunjährigen Waffenstillstand mit ihnen und zahlte während dieser Zeit alljährlich einen Tribut. Diese Waffenruhe benützte Heinrich dazu, tüchtige Bollwerke zu errichten und kriegsgeübte Streiter heranzubilden. Die festen Plätze und die Burgen, welche angelegt wurden, sollten dazu dienen, dem schutzlosen Landvolk eine Zufluchtsstätte gegen plötzliche Raubeinfälle zu verschaffen. Aber die Deutschen hatten immer noch eine große Abneigung gegen das Leben hinter den Mauern der Städte. Es mußte deshalb durch das Los entschieden werden, welcher von je nenn Kriegspflichtigen in die Stadt ziehen sollte. Das Landvolk hatte den dritten Teil der Früchte dahin abzuliefern. Aus diesen festen Plätzen entstand im Laufe der Zeit eine Reihe von Städten, deren Einwohner „Bürger" genannt wurden. Daher heißt Heinrich auch der „Städte gründ er." Um gegen die Reiterscharen der Ungarn mit Erfolg ins Feld ziehen zu können, bildete Heinrich eine eigene Reiterei. Um dieser ihren schweren Dienst angenehmer zu machen, gab er ihnen eine bevorzugte Stellung und veranstaltete für sie besondere Festlichkeiten.

2. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 37

1872 - Heidelberg : Weiß
— 37 — das einfache Hirtenvolk wollte wie bisher unmittelbar unter dem deutschen Reichsschutze stehen. Nun schickte ihnen Albrecht Vögte, welche die Landleute hart bedrückten. Vergebens beklagten sie sich darüber beim Kaiser. Da traten einige wackere Männer (Werner Stanffacher aus Schwyz, Walter Fürst aus Uri, Arnold von Melch-thal ans Unterwalden nebst dreißig andern) ans dem Rütli, einer Bergwiese am Vierwaldstädtersee, zu einem Bunde zusammen, und schwuren einen Eid, die grausamen Vögte zu verjagen und die alten Freiheiten zu behaupten (1307). Bald darauf wurde der verhaßte Vogt Geßler von Bruueck in einer hohlen Gasse bei Küßnacht von dem kühnen Urner Wilhelm Tell aus Bürgleu erschossen, und am Neujahrstage 1308 die übrigen Landvögte, jedoch ohne Blutvergießen, vertrieben. Der erzürnte Kaiser Albrecht zog nun mit Heeresmacht heran, um die Waldstädte zu züchtigen. Er wurde aber von seinem Bruderssohn Johann von Schwaben, dem er widerrechtlich seine Erb-lande vorenthielt, mit Hilfe einiger Verschworenen am Ufer der Renß ei mordet. Der Kaiser starb am Wege in den Armen eines Bettelweibes. , ^Die Schweizer verteidigten ihr Land heldenmütig gegen alle Angriff-der Österreicher. Herzog Leopold von Österreich wurde in dem Enq-fül1« Morga r ten geschlagen, worauf die Schweizer einen ewigen Bnnd schloffen, von dem ie den Namen Eidgenossen erhielten. - Noch unglücklicher war Leopolds Eukel,Herzog Leopold Iii. von Österreich, in der Schlacht bei Sempa ch, wo die eb(e_ Selbstaufopferung Arnolds von Winkelrieb den Etbgeitoffen den Sieg gewann. — Mit der Zeit traten noch anbere Stabte und Gebiete dem Schwe,zer-Bunbe bei. Erst im westfälischen Fuebev 1648 würde indes die Schweiz vollständig vom deutschen Reiche abgetrennt. 35. Friedrich der Schöne von Österreich und Lndwig der Bayer. Auf Albrecht I. folgte Heinrich Vii., ein Graf von Luxemburg, alv deutscher Kaiser; nach raum fünfjähriger Regierung starb er auf einem Zuge «ach Italien. Die Uneinigkeit der deutschen pursten brachte wieder zwei Köuige aus den Thron: den Herzog Lubtöig von Bayern und den Sohn des Kaisers Albrecht, Friedrich den Schönen von Österreich. Da keiner von beiden zurücktreten wollte, entstand ein achtjähriger Kamps. Endlich siegte Ludwig der Bayer durch die Klugheit seines tapferen Feldhauptmannes Schweppermann bei Mühldorf in Bayern über [1322 seinen Gegner, und ließ Friedrich gefangen ans die Burg Trausnitz

3. Kleines Handbuch der Realkenntnisse und deutschen Sprachkunde für Schüler in Volksschulen - S. 79

1835 - Darmstadt : Jonghaus
79 warb sich große Verdienste um Deutschland, suchte überall Ordnung herzustellen, legte Städte und Burgen an, und war überhaupt bemüht, Deutschland Wohlstand und An- sehen zu verschaffen. Seine Nachfolger Otto I., Ii. und Iii. verbanden mit der deutschen Königswürde auch die römische Kaiserkrone. 70. Die folgenden Könige und Kaiser wurden aus den fränkischen, und nach diesen aus den schwäbischen Her- zogen gewählt, von welchen besonders Heinrich Iv. merk- würdig geworden ist (1106). 71. Gegen das Ende des 11. Jahrhunderts hatte sich in Deutschland Unwissenheit, Aberglauben, sogar Räu- berei allgemein verbreitet. Hierzu trugen besonders die Kreuzzüge bei, welche vom Jahre 1096 zwei Jahrhunderte hindurch zur Eroberung Palästinas unternommen wurden und an sechs Millionen Menschen das Leben kosteren. 72. Denn während die Könige und andere Herren in einem fremden Lande Krieg führten, entstanden im eig- nen Lande mancherlei Unordnungen und Uneinigkeiten. Dieses war der Zeitraum, wo das Faustrecht herrschte, wo jeder Edelmann (Ritter) für sich mit seinen Nachbarn Krieg führte^ feste Schlösser baute und das Land durch Räuberei unsicher machte. Noch jetzt sieht man hie und da die Ueberreste solcher Raubschlösser oder Burgen. 73. Im Jahre 1272 bestieg Rudolph von Habsburg den deutschen Kaiserthron und wurde der Wohlthäter Deutschlands. Mit aller Strenge suchte er dem Faust- rechte zu steuern, zerstörte die Burgen der widerspenstigen Ritter und gebot einen allgemeinen Landfrieden. So ver- schaffte er dem Lande Ordnung und Ruhe. Allein sein Tod veränderte leider wieder gar Vieles. Erft 200 Jahre später gelang es dem Kaiser Maximilian I., eine vollkom- mene Ordnung in Deutschland herzustellen. 74. Unter der Regierung dieses Kaisers erfolgte im Jahre 1517 die Reformation durch Luther und Zwingli, wodurch in Deutschland drei christliche Religionsparteien ent- standen. Es erfolgten daraus mancherlei Streitigkeiten, und sogar blutige Kriege, von welchen besonders der drei- ßigjährige Krieg (1618 — 1648) unsägliches Elend über ganz Deutschland brachte, der aber doch die Folge hatte,

4. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 166

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
166 Iv. Die Franken und die Staufer und ihr Kampf mit dem Papsttum. und spter auch auf Sizilien festen Fu gefat: doch der Zustand seiner durch Seuchen geschwchten Truppen gebot ihm die Heimkehr. Im Etschtale (in der Klause von Ceraino) hatte sich eine Schar Veronesen in eine fast unzugngliche Felsenburg geworfen, um das Heer durch herabgeworfene Felsstcke am Durchzug zu hindern. Da erstieg der Pfalzgraf Otto von Wittelsbach mit 200 Leichtbewaffneten die hinter der Burg steil aufsteigende Bergwand, eroberte die Feste und hieb die Besatzung nieder. Auch in Deutschland bte Friedrich sein Herrscheramt mit Nachdruck und Wrde. Viele Ritter, die kein edleres Ziel fr ihre Tatenlust finden konnten, lebten zu jener Zeit vom Stegreife, d. h. sie berfielen von ihren festen Schlssern aus die durchziehenden Kaufleute, beraubten sie ihrer Warenladungen oder nahmen sie ge-fangen, um sie nur gegen ein hohes Lsegeld freizulassen. Friedrich trat dem Unfug aufs strengste entgegen und zerstrte eine Menge Raubburgen am Rhein. Daun zog er gegen die Polen, fhrte sie zur Lehnspflicht zurck und verlieh dem Bhmenh erzog Wladis-lav, der ihm dabei Hilfe geleistet, die Knigswrde. In dem-selben Jahre lie er sich von den Groen Burgunds, das ihm als Erbe seiner zweiten Gemahlin Beatrix zugefallen war, zu 1157besannen huldigen. Es war eine Zeit des Glanzes und der Macht fr das Reich und seinen Herrscher. Die geistlichen und weltlichen Fürsten wetteiferten in Dienstbeflisfenheit gegen einen 1 Kaiser, der durch Kraft und Weisheit unter allen Zeitgenossen hervorragte, und die Gesandten der meisten Beherrscher Europas brachten ihm ihre Huldigungen dar. In Italien allein wurde das kaiserliche Ansehen offen ver-spottet. Nach Friedrichs Abzge hatten die Mailnder eine der von ihm zerstrten Städte (Tortona) wieder aufgebaut und das dem Kaiser ergebene So dt der Erde gleich gemacht. Da zog Friedrich 1158zum zweiten Male der die Aipen, schlo die trotzige Stadt ein und zwang sie nach vierwchentlicher Belagerung zur Ergebung. Mailand mute sich der kaiserlichen Hoheit unterwerfen, einen kaiserlichen Podefta (Vogt) in feine Mauern aufnehmen und zum Unter-Pfand der Treue Geiseln stellen. Hierauf hielt Friedrich abermals einen Reichstag auf den roncolischen Feldern ab, auf welchem er durch die berhmtesten Rechtsgelehrten Italiens und 28 Abgeordnete der Städte die kaiserlichen Rechte feststellen lie. Als solche Regale bezeichnete man die Landeshoheit der die Herzog-ttimer und Marken, das Ernennungsrecht der Richter, die Erhebung von Zllen und Kriegssteuern, das Mnzrecht, die Einknfte aus der Fischerei, den Salinen und Silberbergwerken u. a. m. Alle ! diese kaiserlichen Rechte wurden von den Lombarden zunchst anerkannt.

5. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 204

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
204 Vt. Das Deutsche Reich zu Ende des Mittelalters. Geschtz (faule Grete") der Belagerer; Dietrich von Quitzow entfloh, sein Bruder Hans wurde gefangen genommen. Da sank den bisher so kecken Gegnern der Mut. Die zuchtlose Ritterschaft hatte endlich den Mann gefunden, der sie zu bndigen den Willen und die Kraft hatte. Die Schuldigen erhielten auf ihre Bitten Verzeihung und unterwarfen sich dem Friedensgebote des Landes-Herrn. So wurde das halb verlorene Land durch des Zollern Ttigkeit gerettet. Recht und Gesetz, Ordnung und Obrigkeit fanden nach langen Jahren wieder Geltung. Jetzt konnte der Brger die Waffen niederlegen und seinem Gewerbe wieder nachgehen, der Bauer seine niedergebrannten Htten wieder aufrichten und den Acker be-stellen, der Handelsmann ungefhrdet seine Strae ziehen. Nach zweijhriger Anwesenheit in der Mark begab sich Friedrich zur Kirchenversammlung nach Konstanz, wo Sigmund seines Rates dringend bedurfte. Hier brachte der Kaiser seinen schon frher ge-1415] hegten Plan zur Ausfhrung und bertrug dem Burggrafen die Mark Brandenburg uebst der Kur- und Erzkmmererwrde zu erblichem Besitz, mit dem Vorbehalte der Wiedereinlsung durch Zahlung von 450 000 Goldgulden. Zwei Jahre spter i8. Apriil empfing der neue Kurfürst, der sich als solcher Friedrich I. 1417 J nannte, auf offenem Markte zu Konstanz die Belehnung. Mit Weisheit, Kraft und Milde ordnete Friedrich auch ferner die Angelegenheiten Brandenburgs. Leider verhinderten ihn die verwirrten Zustnde im Reiche, bei deren Regelung ihn der Kaiser nicht entbehren zu knnen glaubte, sich seinem Lande ganz zu widmen. Whrend seiner Abwesenheit fhrten seine tchtigen Shne Johann und Friedrich die Regierung und verschafften durch glckliche Kriege mit den Nachbarn dem Kurstaate nicht nur erhhtes Ansehn, sondern auch Lnderzuwachs. 5. Deutsches Leben im Mittelalter. Das ganze Mittelalter ist eine Zeit groer Umgestaltungen und reicher Entwicklung. Dabei hat es auch besondere, nur ihm eigentmliche Einrichtungen, Sitten und Lebensformen aufzuweisen, die ihm ein bestimmtes Geprge geben. Dahin gehrt vor allem das Ritterwesen. Die ersten Anfnge desselben greifen bis in jene Zeit zurck, da sich neben dem Kriegsdienste zu Fu auch ein solcher zu Ro auszubilden begann. Zu seiner Blte gelangte es jedoch erst nach jahrhundertelanger Entwicklung, besonders während der Kreuzzge. Die Sitte erforderte eine lange und sorg-fltige Vorbereitung fr die Aufnahme in den Ritterstand. Zuerst mute der junge Adelige als Edelknabe (Page) den Dienst am

6. Geschichtsbilder für Volksschuloberklassen und Schulaspiranten - S. 40

1905 - Nagold : Zaiser
40 verbot und den sogenannten ewigen Landfrieden" ein-fhrte; alle Hndel sollte das Reichskammergericht schlichten Deutschland wurde in 10 Kreise eingeteilt und jedem Kreis em Hauptmann vorgesetzt, welcher den Landfrieden erhalten und die Stenern einnehmen mute. Durch den Grafen von Thuru und Taxis lie Maximilian das Postwesen neu einrichten. Graf Eberhard V von Wrttemberg machte er m Worms zum Herzog, 1495. Maximilians Sohn hatte die spanische Thronerbin geheiratet, starb aber bald. Dieser Ehe entsprote der sptere Kaiser Karl V (15191556), welcher unter seinem Zepter Deutschland und Spanien nebst Amerika vereinigte (in seinem Reich ging die Sonne nicht unter"). ^3+ b) Zustnde im Mittelalter. -i as Ritteruiesen: Vom 714. Jahre wurden die Knaben der Edlen (Pagen) im Ringen, Reiten, Singen n. s. lu. unterrichtet, und dienten bei Tische. Dann traten sie als Knappen in den Dienst eines Grafen, erhielten ein Schwert und lernten jetzt die Waffen gebrauchen. Mit ihrem Herrn durften sie in den Krieg und zum Turuier ziehen. War der Knappe 21 Jahre alt, so fand in der Kirche in feierlicher Weise der Ritterschlag statt. Ein lterer Ritter gab dem jungen Mann mit dem flachen Schwert oder der Hand 3 leichte Schlge auf Hals oder Nackeu und ber-reichte ihm Schwert, Panzer, Helm u., f. w. Eidlich gelobte der Ritter: der Tugeud zu lebeu, der Kirche und dem Lehens-Herrn treu zu bleiben und die Schwachen und Unschuldigen beschtzen zu wollen. Auf ihren Burgen fhrten die Ritter ein angenehmes Leben: Jagd, Ritterspiele oder Turniere und frhliche Festgelage wechselten miteinander ab. Die Turniere wurden vor vielen Zuschauern abgehalten. Knieend empfing der Sieger aus den Hnden eines Edelfruleins eine goldene Kette oder dergl. Nicht selten vergaen manche Ritter ihren Schwur und wurden zu Wegelagerern oder Raubrittern. (Zeit des Faustrechts.) 2. Frondienste. Unter den Gterbesitzern unterschied man freie Bauern" und hrige Bauern" oder Leibeigene". Letztere besaen keinen eigenen Gruud und Boden und ge-hrten mit Leib und Gut ihrem Fürsten oder Herrn, der

7. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 20

1912 - Trier : Disteldorf
20 und Lothringen, die man als' die deutschen Stammesherzogtmer be-zeichnet. 16. Heinrich I. (919936). 1. Grndung des deutschen Reiches. Die deutschen herzge be-trachteten sich als selbstndige Herrscher in ihren Lndern. Das war eine groe Gefahr fr die Einheit des deutschen Reiches. Infolge der Uneinigkeit der deutschen Stmme mehrten sich auch die ruberischen Einflle der Ungarn von Jahr zu Jahr. In dieser Zeit der Not einigten sich die Sachsen und Franken und whlten den tapfern Herzog Heinrich von Sachsen zu ihrem gemeinsamen Könige. Der Sage nach trafen die Abgesandten, welche die Nachricht von der Wahl ber-bringen sollten, den Herzog beim Vogelfang an; so erhielt er den Bei-namen der Finkler oder Vogelsteller. Herzog Heinrich nahm die Wahl zum König der Franken und Sachsen an. Die Herzge von Bayern und Schwaben erkannten ihn ebenfalls als König an, nachdem er ihnen zuvor Selbstndigkeit ihrer Herzogtmer zugesichert hatte. Das Herzog-tum Lothringen aber, das sich an Westsranken angeschlossen hatte, wurde durch einen Kriegszug wieder mit dem deutschen Reiche vereinigt. So war es König Heinrich gelungen, die deutschen Stammesherzogtmer zu einem Reiche zu vereinigen. Mit Recht wird er daher der Grnder des deutschen Reiches genannt. 2. Befreiung Deutschlands von den Ungarn. Kaum hatte König Heinrich die Einigung Deutschlands vollendet, da sielen auch die Ungarn schon wieder in das Sachsenland ein. Auf flinken Rossen kamen sie in groen Scharen heran, plnderten Städte und Drfer und schleppten die Bewohner in die Knechtschaft. Der deutsche Heerbann bestand Haupt-schlich aus Fuvolk, und daher war es König Heinrich nicht mglich, den Feinden in offener Feldschlacht entgegenzutreten. Es gelang aber,' einen der angesehensten Heerfhrer der Ungarn gefangen zu nehmen. Diesen Umstand nutzte König Heinrich in kluger Weise aus. Gegen Freilassung des Anfhrers und Zahlung eines jhrlichen Tributs er-erlangte er von den Ungarn einen neunjhrigen Waffenstillstand. Die nun folgende Zeit des Friedens benutzte der König, um die Sachsen und Franken wehrhaft zu machen. Er bildete eine Reiterei, die der ungarischen ebenbrtig war; auch legte er feste Pltze ober Burgen an, die den Bewohnern zur Zeit des Krieges als Zufluchtsort dienen sollten. Als Besatzung mute jeder neunte von den Dienstmannen des Knigs in die Burgen ziehen. Auf diese Weise wurde der Grunb gelegt zu den Stdten Goslar, Nordhausen, Erfurt, Merseburg, Quedlinburg und Meien. Man bezeichnet König Heinrich darum auch wohl als Stdtegrnder und Grnder des deutschen Rittertums. B80s88808s80888883@06e88s688gje0880se8ee8e]

8. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 23

1912 - Trier : Disteldorf
23 Italien fr Jahrhunderte lang mit dem deutschen Reiche verbunden. Adelheid bte unter ihrem Gatten, ihrem Sohne und ihrem Enkel groen ^Einflu auf die Regierung des Reiches aus. Daneben wirkte die Kaiserin mit Eifer fr das kirchliche Leben der Völker. Sie grn-dete zahlreiche Klster und Kirchen in Deutschland und Italien. Sie selbst zog sich im Alter in das Kloster Selz im Elsa zurck, wo sie i. I. 999 starb. Sie wird als Heilige verehrt. 18. Das Rittertum. 1. Der Ritterstand. In den Ungarnkriegen der Könige Heinrich und Otto hatte sich die Reiterei vorzglich bewhrt. Dadurch kam fortan die Kriegfhrung durch Reiter oder Ritter immer mehr in Brauch. Der Dienst zu Pferde erforderte aber eine lngere Ausbildung und eine kost-spieligere Ausrstung als der Dienst zu Fu. Wollte darum der König oder ein anderer Landesherr einen Ritter in seinen Dienst nehmen, so mute er ihm die Mittel zu seiner Ausrstung geben. Das geschah ge-whnlich in der Weise, da er dem Dienstmann ein Stck von seinem Grund und Boden leihweise, als sogenanntes Rittatehen, berlie. Aus diesen Dienstmannen entwickelte sich allmhlich der Ritterstand. 2. Die Erziehung und Ausbildung eines Ritters begann in frher Jugend. Mit 7 Jahren kam der Edelknabe als Page an den Hof eines andern Ritters. Hier lernte er hfische Sitte und bte sich in den Waffen und in der Musik. Im Alter von 14 Jahren wurde er feier-lich mit einem Schwert umgrtet und hie von nun an Knappe oder Junker. Mit 21 Jahren wurde der Knappe zum Ritter geschlagen. Ein fremder Ritter erteilte ihm den sog. Ritterschlag und bergab ihm ein Ro, die Waffen und einen Schild mit einem Wappen. Das war der schnste Tag im Leben des Ritters. Zur bung in den Waffen hielten die Ritter hufig Kampffpiele ab, welche man Turniere nannte. Dieselben wurden auf einem groen freien Platze in der Stadt abgehalten. Ringsum waren die Sitze der Zuschauer. Auf ein Zeichen mit der Trompete ritten die Kmpfer paarweise auf den Turnierplatz. Mit eingelegter stumpfer Waffe sprengten sie aufeinander los. Wer den Gegner aus dem Sattel warf oder seine Lanze an dessen Panzer brach, der war Sieger und erhielt eine goldene Kette oder eine Waffe als Preis. 3. Die Burgen. Die Wohnungen der Ritter hieen Burgen. Die Erbauung von Burgen begann zur Zeit der Normannen- und Ungarn-kriege. Sie dienten zur Verteidigung und zum Schutz der umwohnenden Bevlkerung. Nur die Könige und spter auch die kleineren Landes-Herren hatten das Recht, Burgen zu bauen. Die Verteidigung der Burg wurde einem Lehensmann bertragen. Unter seinem Befehl stand eine [Ub8s38880b08808888s888yes8e88688e888ese86seee

9. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 34

1912 - Trier : Disteldorf
34 Heinrich zum deutschen Kaiser herbeigefhrt. Als dieser schon 1313 starb, whlte ein Teil der Kurfrsten Ludwig von Bayern, der andere Friedrich von Osterreich zum Könige. Balduin stand auf der Seite des Bayern, den er auch in dem nun folgenden Brgerkriege krstig unter-sttzte. Bei dem Tode Ludwigs (1347) gewann Balduin durch sein kluges und geschicktes Handeln alle Kurstimmen fr seinen Groneffen, der als Karl Iv. regierte und durch Erla der Goldenen Bulle bekannt ist. Zu seiner Zeit hat Erzbischof Balduin zweimal die Verwaltung des deutschen Reiches bernommen. 3. Die luxemburgische Hausmacht. Erzbischof Balduin hat seinem Hanse zu Macht und Ruhm verholsen. Durch ihn kam das Haus Luxemburg aus den deutschen Kaiserthron, dem es vier Kaiser schenkte: Heinrich Vii., Karl Iv., Wenzel und Sigismund. Heinrichs Vii. Sohn Johann wurde König von Bhmen, das fortan zur Hausmacht der Luxemburger gehrte.*) Unter Karl, Wenzel und Sigismund war auch die Mark Brandenburg mit der luxemburgischen Hausmacht ver-einigt. 4. Als Kirchenfrst suchte Balduin nach Krften das kirchliche Leben zu frdern und die Sitten zu bessern. Unter ihm wurde das Fronleichnamsfest als neuer Festtag eingefhrt. Er grndete Nieder-lassungen des strengen Ordens der Karthnfer zu Trier, Coblenz und Rettel. In der Karthaufe zu Trier war eine eigene Zelle fr den Erz-bifchof eingerichtet. Dort weilte er gern, wenn er sich von den weit-lichett Geschften zurckziehen konnte. 5. Tod. Erzbischof Balduin starb i. 1.1354. Die Beisetzung erfolgte, in Gegenwart des Kaisers Karl, in der Nikolauskapelle des Domes. Im Jahre 1897 wurde dem Grnder des Kurstaates Trier in der Nhe des Hauptbahnhofs ein Denkmal errichtet. Vorboten einer neuen Zeit. Im 14. und 15. Jahrhundert traten mehrere bedeutsame Ereignisse ein, die eine vollstndige Umgestaltung im Leben der Völker herbeifhrten. Dahin gehrt: 1. Die Erfindung des Schiefzpulvers, welche eine ganz neue Art der Kriegfhrung zur Folge hatte. Das Ritterheer verschwand, und es wurden Sldnerheere aus Futruppen gebildet. Die angeworbenen Soldaten hieen Landsknechte. Als Waffen fhrten sie auer Schwert und Spie , ein Feuergewehr, Muskete genannt. Auerdem wurden schwere, mrserhnliche Rhren hergestellt, die man Donnerbchsen nannte; man gebrauchte sie, um Burgen und Stadtmauern zu zerstren. *) König Johann fiel in einer Schlacht zwischen Englndern und Franzosen. Sein Grab befindet sich auf der Klause bei Caftell a. d. Saar. 388ss888b8888803808886ses88e8s8e8!088ssessge]

10. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufischen Kaisern - S. 10

1914 - Leipzig : Voigtländer
10 Herrscher aus dem sächsischen Hause. schenk dem Grafen Gero zugefallen war, wurde Thancmar von großer Traurigkeit ergriffen_________ Cp. 10. Aber der Streit, der zwischen Evurhard und Brüning entstanden war, entwickelte sich so weit, daß ein allgemeines Morden entstand, Verwüstung von Ländereien verübt wurde, und überall Feuerbrünste angelegt wurden. 6p. 11. Es verbündete sich aber Thancmar mit Evurhard und stürmte mit starker Mannschaft die Burg, die Badilik heißt, in der der jüngere Heinrich war, und nachdem er seinen Kampfgenossen die Beute aus der Burg überlassen hatte, zog er fort, indem er Heinrich wie einen gewöhnlichen Knecht mit sich führte Darnach nahm er die Burg, die Heresburg heißt, ein, und nachdem er eine starke und zahlreiche Mannschaft zusammengebracht hatte, ließ er sich in derselben nieder, indem er von da viele Räubereien ausführte. Evurhard aber hielt Heinrich bei sich fest.... Thancmar aber, der Sohn König Heinrichs, von vornehmer Mutter stammend, war tapfer, von scharfem Verstände und kriegserfahren, aber im Kriege richtete er sich wenig nach Ehrbarkeit und Sittsamkeit. Da aber seine Mutter einen reichen Besitz hatte, so nahm er die Wegnahme des mütterlichen Erbguts sehr bitter aus, trotzdem er von väterlicher Seite her reichen Ersatz dafür bekam, und ergriff daher die Waffen gegen seinen Herrn und König zu seinem eigenen und der ©einigen Verderben. Der König aber eilte (wenn auch ungern) nach Heresburg, um Thancmars Anmaßung zu beugen, weil er sah, daß die Sache sich zu einer so ungeheuern Gefahr entwickle. Als aber die Insassen jener Burg erkannten, daß der König mit gewaltiger Mannschaft über sie gekommen sei, öffneten sie die Tore und ließen das Heer einziehen, das die Burg eingeschlossen hatte. Thancmar aber floh in eine Kirche, die vom Papste Leo dem seligen Apostel Petrus geweiht war. Das Heer aber verfolgte ihn bis in das Heiligtum, und besonders die Trabanten Heinrichs, die die Kränkung ihres Herrn schmerzlich empfanden und zu rächen suchten; und sie scheuten nicht davor zurück, die Türen mit dem Schwerte zu erbrechen, mit den Waffen betraten sie das heilige Gebäude. Thancmar aber stand neben dem Altar, auf den er die Waffen mit der goldenen Kette gelegt hatte. Und da ihm von vorne mit Geschossen zugesetzt wurde, brachte ihm ein gewisser Thiatboldus.... unter Schimpfworten eine Wunde bei und empfing sie sogleich von ihm wieder, wodurch er*) sein Leben in furchtbarer Raserei in kurzer Zeit aushauchte. Einer aber unter den Soldaten, mit Namen Mincta, durchbohrte Thanc- *) Thiatboldus.
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