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1. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 68

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
- 68 Karls des Khnen, Erbin von Burgund, wurde die sterreichische Hausmacht bedeutend vergrert. 1. Die Herzge von Burgund, aus einer Seitenlinie des fran-zsischen Knigshauses, hatten allmhlich im Westen Deutschlands eine ansehnliche und fast unabhngige Herrschaft gegrndet. Von ihnen wurde zu dem eigentlichen Herzogtum Burgund (Bourgogne) die frher deutsche Freigrafschaft Burgund (Franche Comts) gewonnen, dann im 15. Jahrhundert auch der grte Teil der gewerbfleiigen Niederlande durch Erbschaft, Heirat und Waffengewalt erworben. Der letzte dieser Herzge, Karl der Khne, ein ehrgeiziger und lndergieriger Regent, wollte seine Staaten, die sich von der Nordsee bis zu den Alpen ausdehnten, zum Knigreiche erheben. Er suchte deshalb das Elsa zu gewinnen und eroberte Lothringen. Als aber Karl der Khne auch gegen die Schweiz einen Angriff wagte, erlitt er durch die Eigenossen bei Granson und Murten 1476 schwere Niederlagen. Nun wandte er sich von neuem gegen Lothringen, das dessen Herzog zurckerobert hatte, verlor aber in der dritten Schlacht bei Nancy 1477 mit dem Siege auch das Leben. Der König Ludwig Xi. von Frankreich nahm jetzt das Herzogtum Burgund fr sich, das brige burgundische Erbe, die Niederlande und die Franche Comts, behauptete Maximilian als Gemahl der Maria, der Erbtochter Karls. 2. Mit seinen Kriegen gegen die Franzosen in Oberitalien erwarb Maximilian wenig Ruhm und Erfolge, dagegen entwickelten sich unter seiner Regierung wohlthtige Einrichtungen im Innern des Reiches, welche eine feste stndische Neuordnung begrndeten. Bestimmt von dem Drngen der Stnde stiftete Maximilian auf dem Reichstage zu Worms 1495 den ewigen Landfrieden, der alle Fehden bei Strafe der Reichsacht verbot. Zur Beseitigung der Streitigkeiten der Stnde untereinander wurde als oberster Gerichtshof das Reichs-kammergericht eingerichtet, das zunchst feinen Sitz in Frankfurt, dann in Speier, zuletzt in Wetzlar hatte. Die Mitglieder des Reichskammergerichts wurden von den Stnden ernannt und handhabten das Gesetz im Namen des Kaisers. Damit der Landfrieden und die Urteile des Gerichts die entsprechende Ausfhrung erhielten, wurde das Reich in zehn Kreise geteilt. In jedem derselben besorgte ein Kreishaupt-mann mit einigen Rten die Leitung der Geschfte. Diese Kreise waren: der sterreichische, der bayrische, der schwbische, der frnkische, der kurrheinische, der oberrheinische, der niederrheinisch-

2. Geschichte des Dreißigjährigen Krieges - S. 302

1902 - Leipzig : Freytag
302 Geschichte des Dreißigjährigen Krieges. ob man die gemeine Sache hintansetzte und bloß auf seinen eigenen Nutzen bedacht wäre. Alle deutschen Reichsstände, selbst die Schweden, waren eingeladen worden, Zu diesem Frieden mitzuwirken und teil daran zu nehmen, obgleich Kursachsen und der Kaiser die einzigen Mächte waren, die ihn schlossen und sich eigenmächtig zu Gesetzgebern über Deutschland auswarfen. Die Beschwerden der protestantischen Stände kamen in demselben zur Sprache, ihre Verhältnisse und Rechte wurden vor diesem willkürlichen Tribunale entschieden und selbst das Schicksal der Religionen ohne Zuziehung der dabei so sehr interessierten Glieder bestimmt. Es sollte ein allgemeiner Friede, ein Reichsgesetz sein, als ein solches bekannt gemacht und durch ein Reichs-exekutionsheer wie ein förmlicher Reichsschluß vollzogen werden. Wer sich dagegen auflehnte, war ein Feind des Reiches, und so mußte er allen ständischen Rechten zuwider ein Gesetz anerkennen, das er nicht selbst mit gegeben hatte. Der Pragische Friede* war also schon seiner Form nach ein Werk der Willkür- und er war es nicht weniger durch seinen Inhalt. lbe- Das Restitutionsedikt hatte den Bruch zwischen Kur-mintnen fa$fen und de Tn Kaiser vorzüglich veranlaßt; also mußte des man auch bei der Wiederaussöhnung zuerst darauf Rück-Prager steht nehmen. Ohne es ausdrücklich und förmlich aufzu-Srie heben, setzte man in dem Pragischen Frieden fest, daß alle unmittelbaren Stifter und- unter den mittelbaren diejenigen, welche nach dem Passauischen Vertrage von den Protestanten eingezogen und besessen worden, noch 40 Jahre, jedoch ohne Reichstagsstimme, in demjenigen Stande bleiben sollten, in welchem das Restitutionsedikt sie gesunden habe. Vor Ablauf biefer 40 Jahre sollte dann eine Kommission von beiderlei Religionsverwandten gleicher Anzahl friedlich und gesetzmäßig darüber verfügen, und wenn es auch dann zu keinem Endurteil käme, jeder Teil in den Besitz aller Rechte zurücktreten, die er vor Erscheinung des Restitutionsedikts ausgeübt habe. Diese Auskunft also.

3. Geschichtswiederholungen in Fragen und Antworten - S. 93

1914 - München : Hugendubel
Frage 178, 179. 93 b) Luther erkannte in all diesen Bewegungen nur Verzerrungen seiner Lehre und lehnte, auch wo er in seinem Sinne Evangelisches fand, die Durchsetzung durch Aufruhr ab. c) Alle drei Bewegungen scheiterten an dem Widerstand der fürstlichen Gewalten: Sickingen wurde nach einem vergeblichen Angriff auf den Erzbischof von Trier von diesem und seinen Verbündeten auf seiner Feste Landstuhl eingeschlossen und tödlich verwundet (1523). Die Bauern wurden nach anfänglichen Erfolgen in Süddeutschland vom Schwäbischen Bunde bei Königshofen, in Mitteldeutschland von den Fürsten von Sachsen, Hessen und Braunschweig bei Frankenhausen geschlagen (1525). Die Wiedertäufer in Münster wurden von Köln, Kleve und dem Bischof von Münster vernichtet (1535). Ij8. a) Welche Streitpunkte bestehen zwischen Karl V. und Franz I.? b) Welchen Ausgang nimmt der Streit? a) Der Streit zwischen Karl V. und Franz I. dreht sich um den Besitz des Herzogtums Burgund und des Herzogtums Mailand. Burgund war von Ludwig Xi. beim Tode Karls des Kühnen als erledigtes französisches Lehen eingezogen worden, Mailand hatte Ludwig Xii. als mit den Visconti verwandt beansprucht und erobert und Franz I. hatte es, nach Vertreibung der Franzosen durch die heilige Ligue, 1515 wiedergewonnen. Karl beansprucht Burgund als Teil der burgundischen Erbschaft, Mailand als deutsches Reichslehn und Erbe Maximilians, der in zweiter Ehe mit einer Sforza vermählt gewesen war. b) Der Streit wurde nach vier Kriegen (1521—44; 1525 Pa via!) dahin entschieden, daß Frankreich das Herzogtum Burgund erhielt und Karl Mailand für Spanien erwarb. iyg. Durch welche Momente wird die Stellung des Papsttums zu Karl V. bestimmt? Die Stellung des Papsttums zu Karl V. wird durch zwei sich widersprechende Momente bestimmt: Für den Papst als Oberherrn der Kirche ist Karl V. der natürliche Verbündete im Kampfe gegen die Reformation. Für den Papst als italieni-

4. Zeit- und Lebensbilder aus der deutschen und sächsischen Geschichte - S. 37

1913 - Dresden : Huhle
— 37 — Der Ichmarze Tod und die Geißler, Um 1350 wütete in ganz Europa eine furchtbare Pest, die aus Asien hergekommen war. Der Leib der Kranken bedeckte sich mit schwarzen Eiter- ober Pestbeulen, weshalb man diese im höchsten Grabe ansteckenbe Seuche bett schwarzen Tod nannte. Gewöhnlich warb in bret Tagen der Ergriffene eine Leiche. Tausenbe und Abertausende raffte das große Sterben bahrn, in Erfurt angeblich 16000. Kein Arzt vermochte dieser Plage Einhalt zu tun. Das abergläubische Volk schob die Schulb an biesem Unglück den Juben in die Schuhe, die die Brunnen vergiftet haben sollten, um die Christen auszurotten. Daher begann man die Juben überall zu verfolgen. In Dresben befahl die Obrigkeit ausbrücklich die Hinrichtung der Juben, und in Straßburg verbrannte man angeblich 2000 Juben auf einmal. Die Jubenhetzen machten natürlich der Seuche kein Ende. Man ersann sich barum anbere Mittel, sie zu bekämpfen. Nur durch Gebet und Bußübungen glaubte man ihrer Herr werben zu können. Die Geißler zogen scharenweise umher und sangen: „Nun hebet auf eure Hänbe, daß Gott bies große Sterben wenbe; nun hebet auf eure Arme, daß sich Gott über uns erbarme". Hierauf stellten sie sich in einen Kreis: zwei Geißelbrüber gingen herum und schlugen mit Geißeln und Riemen, die vom nabelbesetzte Knöpfe ober Knoten hatten, auf den entblößten Rücken der andern, daß manche sehr bluteten. Dabei sangen sie: Jesus Christ, der ward gefangen, Sünder, das litt ich alles für dich, an ein Kreuze ward er gehangen, Was willst du leiden nun für mich? das Kreuze ward von Blute rot, wir klagen Gottes Marter und seinen So rufen wir aus lautem Tone: Tod. Unsern Dienst geben wir zum Lohne: für dich vergießen wir unser Blut; „Sünder, womit willst du mir lohnen? das sei uns für die Sünde gut: drei Nägel und eine dörnerne Kronen, das hilf uns, lieber Herre Gott, das hohe Kreuz, eines Speeres Stich, des bitten wir dich durch deinen Tod! — Konrad von Weltin, der Stammvater unlers Füritenhaules (1123—1156). 1. Wie Konrad Markgraf von Meißen wurde. Die Mark Meißen, die von Heinrich dem Ersten gegründet worden war, wurde zuerst von nichterblichen Markgrafen verwaltet, die der Kaiser bald aus diesem, balb aus jenem ihm treu ergebenen Geschlechte erwählte. 1089 belehnte der Kaiser Heinrich Iv. den Grasen Heinrich von Eilenburg mit der Markgrafschaft Meißen. Heinrich I., der Ältere, war ein Wettiner. Sie stammten zwar aus dem Schwabengau am Fuße des Harzes, boch nannten sie sich später nach der Burg Wettin, die nörblich von Halle an der Saale lag. Ihm folgte fein Sohn Heinrich Ii., der Jüngere, der mit feinem Vetter Konrab von Wettin einen Krieg führen mußte, weil dieser die Markgrafschaft Meißen beanspruchte. Konrab warb von Heinrich dem Jüngeren besiegt und gefangen genommen und an ein eisernes Bett geschmiebet, so daß er alle Hoffnung auf Freiheit und Markgrafenttmrbe aufgeben mußte. Doch nach dem unerwarteten Tode Heinrichs des Zweiten im Jahre 1123 erlangte er seine Freiheit wieber und nahm nun die Mark Meißen in

5. Größeres Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in Bürgerschulen und höheren Unterrichtsanstalten - S. 46

1860 - Leipzig : Klinkhardt
46 und Tyrol vereinigte, — 1348 die Universität zu Prag gründete und 1355 unter schimpflichen Bedingungen in Rom gekrönt wurde. In der goldnen Bulle, Reichsgrundgesetz (1356), wurden folgende 7 Wahl- oder Kurfürsten bestimmt: Erzbischöfe von Mainz, Trier und Köln, König von Böhmen, Herzog von Sachsen-Wittenberg, Markgraf von Brandenburg und Pfalzgraf am Rhein. Großes Erdbeben. 1349 Pest („der schwarze Tod") in Italien, Frankreich und Deutschland. Geißler oder Flagellanten. Judenverfolgungen. — Karls Sohn Wenzel der Faule, 1378— 1400, als König von Böhmen bis 1419, ließ bei seiner Unthätigkeit Deutschland durch Kriege des Adels und der Städte zerrütten. Schwäbischer Städtebund. (1383 f Johann von Nepomuk.) Wenzel wurde 1400 als deutscher Kaiser abgesetzt. Ruprecht von der Pfalz, 1400 — 1410, war thätig, ohne viel ausrichten zu können. Sigismund, 1410 — 1437 (Wenzels Bruder), redlich, gutwillig, aber nicht fest genug. Die Kirchenversammlung zu Kostnitz (1414—1417), welche dem zerrütteten Kirchenzustande und dem päpstlichen Schisma ein Ende machen sollte, setzte Johann Xxiii. und zwei andere Päpste ab, erwählte Martin den V., und verurtheilte Johann Huß (s. Kirchen- geschichte) zum Feuertode. — Wegen Geldmangel versetzte Sigismund 1415 Brandenburg an den Burggrafen von Nürnberg, Friedrich von Hohenzollern (Stammvater der jetzigen preußischen Königs- familie). 1423 erhielt Friedrich der Streitbare, Markgraf zu Meißen und Landgraf von Thüringen, die sächsische Kurwürde und den Wit- tenberger Kreis. Während der Regierung Sigismunds begann in Frankreich das Haus Valois (1428) zu regieren, gegen welches aber England wegen seiner großen Besitzungen in Frankreich Ansprüche auf den Thron erhob, und dadurch einen Krieg veranlaßte, in welchem Jeanne därc (Fräulein von der Lilie) die Franzosen zum Siege, und den König, nach der Befreiung von Orleans, 1429 zur Krönung nach Rheims führte. Die Jungfrau von Orleans siel später den Engländern in die Hände und starb 1430 in Rouen den Feuertod. Albrecht Ii., 1437 — 1439, folgten, mit Ausnahme Karls Vii., nur Kaiser aus dem Habsburgischen Hause. — Unter dem friedlieben- den, aber unentschlossenen Friedrich Iii., 1440—1493, wurden Deutschlands Zustände im- mer mehr zerrüttet. Die Reichstage blieben erfolglos, weil statt der Fürsten Gesandte erschienen. Sein Sohn Maximilian, 1493 — 1519, ritterlich, aber verschwenderisch, brachte durch Verheirathung mit Marie, Tochter Karls des Kühnen von Burgund, welchen 1476 die Schweizer bei Granson und Murten geschlagen und 1477 bei Nancy getödtet hatten, die Niederlande an Oesterreich. Er hob durch Gründung des ewigen Landfriedens und des Reichskammergerichts in Frankfurt a. M. (dann in Speier und zuletzt in Wetzlar) das Faustrecht und das Vehmgericht auf, theilte Deutschland in 10 Kreise: Ober- und Niedersachsen, Westphalen,

6. Handbuch über gemeinnützige Kenntnisse für Volksschulen - S. 192

1830 - Passau : Pustet
192 Vaterlands; Geschichte. 72. Wie behandelte Ludwig seinen gefangenen Ge- genkaiser Frie- drich? sprach er: »Gebt jedem Mann ein Ey, dem »frommen Schweppermann zwey." Ludwig behandelte seinen gefangenen Geg- ner nicht als Feind. Er setzte Friedrich in Frey- heit ohne Lösegeld. Friedrich entsagte der Reichs- krone und verhieß Ludwigen ewige Aussöhnung mit seinen Feinden zu erwirken. Gelange es ihm nicht, wolle er wieder in sein Gefängniß nach Trausnitz zurückkehren. Friedrichs Bemühen war eitel, und er- ging daher zum Könige nach München, wie er gelobt, sein Gefangener zu seyn. Herzlich em- pfing Ludwig den edlen Jugendfreund, theilte sofort mit ihm Tisch und Bett, und endlich auch Mitherrschaft. In den Kampf der Gegenkaiser hatte sich auch der Papst gemischt. Er bestätigte Keinen und verwarf Keinen, aber er sprach: »Vis zu »beygelegtem Zwiste gebühre dem heiligen Va- Daseyn d?r Gc- »ter als Oberhaupt der Christenheit die Ver- « - - »wesung des hauptlosen Reiches". Er er- klärte Ludwig als Anmasser, und befahl ihm, bey Strafe des Bannes, binnen drey Monaten der Herrschaft zu entsagen. Ludwig that es nicht, und der Papst sandte das Verdammungs - Urtheil au die Fürsten der Welt, kraft welchem Ludwig der Bayer ewig- lich der Reichs-Krone unfähig, und jeder in den Bann erklärt wurde, der dem strafwürdi- gen Sünder gehorche. Ludwig unterließ nicht, Versöhnung mit dem Papste zu suchen, — aber vergebens. Selbst mit Johannens Nachfolger, Benedikt Xii., der im Stillen des Kaisers Klugheit und Unschuld ehrte, und ihn wohl selbst den vor- trefflichsten Herrn auf Erden nannte, kam die Versöhnung nicht zu Stande. Der hochberühmte Ludwig erlebte die Wir- kungen des Interdikts nicht. Bey fröhlichem.der Bayer die 75. Wie benahm sich der Papst, da- nals Johann genkaiser Lud- wig und Frie- drich ? 74. Versuchte Lud- wig der Bayer sich vom Banne los zu machen? 75. Erlebte Ludwig

7. Leitfaden der deutschen Geschichte für den Schulgebrauch - S. 36

1895 - Leipzig : Voigtländer
36 Deutsche Reich. Dagegen erlitt das Reich unter Maxi-milian I. einen unersetzlichen Verlust. Maximilian begann Streit mit den Schweizern; es kam zum offenen Kampfe; im. die Schweizer siegten, sagten sich (im Frieden von Basel) gnzlich vom Reiche los und bildeten sortan unter dem Namen der Eidgenossenschaft" einen Freistaat. Die ganze Reihe der Wahlknige hat fr das Reich wenig oder nichts gethan. In ihren Lndern waren sie zum Teil sehr lobenswerte Regenten: Bayern unter Ludwig, Bhmen unter Karl, sterreich unter Maximilian haben sich wohl befunden, und noch heute stehen die Namen dieser Fürsten daselbst in hohen Ehren; fr das Reich aber hatten sie kein rechtes Herz. Von Karl Iv. sagte Maximilian, er sei ein zrtlicher Vater- seines Landes, aber ein Stiefvater des Reichs gewesen", und von sich selbst bekannte eben dieser Kaiser, er sei vor allem sterreicher und dann erst Deutscher". Elftes Kapitel. Pas deutsche Mrgertum im Kampfe fr seine Ireiheit und fr des Weiches Sicherheit. Als ein Glck war es zu betrachten, da die inzwischen zu Macht und Wohlstand gelangten freien Reichsstdte sich der von Kaisern und Fürsten so vielfach vernachlssigten Interessen des Reichs im Innern und nach auen thatkrstig annahmen. Durch Bndnisse unter einander suchten sie den Land frieden zu erhalten oder, wenn dies nicht gelang, wenigstens sich selbst und ihren friedlichen Verkehr gegen Gewaltstreiche der Fürsten und des Adels zu schtzen. So erwehrten sich die Schweizer nicht blo der wiederholten Angriffe der Herzge von sterreich (Sempach, Morgarten), sondern auch der Eroberungsgelste des mchtigen Herzogs Karl des Khnen von Burgund. Sie schlugen diesen in drei blutigen Schlachten bei Granson, Murten, Nanzig, in deren letzter er sein Leben einbte. Noch ruhmvollere Thaten verrichtete das deutsche Brger-tum da, wo es fr die Sicherheit des Reiches nach auen eintrat. Ein dnischer König, Waldemar, hatte die deutschen Lnder an der Ostsee an sich gerissen; die deutschen Kaiser hatten nichts dagegen gethan, ja, Kaiser Friedrich Ii.

8. Kurze Lebensbilder aus der Geschichte besonders aus der Vaterländischen - S. 10

1874 - Köln [u.a.] : Schwann
— 10 — warf sich Böhmen, schlug die Ungarn auf dem Lech selbe, mußte mit den Italienern kämpfen; aber das Schlimmste war, daß sich sogar sein eigener Bruder Heinrich wiber ihn erhob. Er schlug ihn mit seinem Heere, nahm ihn gefangen, ließ ihn in Ketten legen; benn nach brei Tagen sollte er hingerichtet werben; in der Nacht des hl. Christfestes aber, als Otto im Dome zu Queblin-burg war, fiel ihm fein Bruder zu Füßen und bat um Verzeihung. Auf die Fürbitte des frommen Abtes, der den Gottesdienst hielt, vergab ihm der Kaiser Alles. 15. Der erste Kreuzzug. Zu Ende des 11. Jahrhunberts kam aus Palästina ein frommer Pilger zurück, mit Namen Peter von Amiens. Dieser ritt auf einem Esel bttrch Deutschland, in der einen Hand ein Cruzifix, in der andern einen Brief vom Patriarchen von Jerusalem an alle Fürsten, daß sie kommen sollten, um das hl. Land aus der Gewalt der Türken zu befreien; benn die Türken zerstörten alle ^eiligthümer und quälten die Christen. Da rottete sich eine ganze Schaar Volkes zusammen, und >g unter Anführung Peter von Amiens und Walter von Habenichts nach Palästina. Aber biefer ti'ilbe Haufen kam §ar nicht bah in, fonbern würde unterwegs von den Ungarn und Türken geschlagen. Im ^ahr 1096 aber zog ein gut bewaffnetes Heer unter Anführung des tapfern Gott-frieb von Bouillon nach Palästina. Obschon sehr Viele durch Hunger, anftecfenbe Krankheiten und das Schwert der dürfen nicht bahin kamen, so eroberten die klebrigen boch Jerusalem. Allein es gelang den Kriegern nicht, die Stadt zu behalten, weil die Meisten durch Krankheiten umkamen. Auch überfielen die Türken fortwährenb die Stadt. Nach biefem ersten Kreuzzuge würden in Zeit von 200 Jahren noch 6 anbere unternommen, aber das fyl. £anb ist trotjbcitt l)eute noch in der ©cto&tt bei* dürfen. 16. Rudolph voll Habslurg. Die Zeit von 1254 — 1273 war für Deutschland sehr traurig, benn in biefer Zeit war kein Kaiser über Deutschland, und abeüge und nicht abelige Räuber plünberten, morbeten und verbrannten, was sie wollten. Da versammelten sich die beutfchen Fürsten zu Aacben, und sie wählten von allen den Würbigsten zum Kat)er und das war Rubolph von Habsburg. Dieser machte dem schrecklichen Zustande ein ©übe. Er liess alle Räuber einsangen und bestrafen und ihre Raubschlösser verbrennen. Auch die wiber-spenstigen Fürsten unterwarf er sich. Rubolph war ein sehr tapfere»., aber auch ein frommer Fürst. Als er einmal auf der ,o>agb war,

9. Hülfsbuch für den ersten Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 167

1877 - Mainz : Kunze
167 fein Bestreben, in den einzelnen Theilen feiner Monarchie eine gleichmige Verwaltung und Gesetzgebung durchzufhren, ohne auf die ganz verschiedenen Verhltniffe Rcksicht zu nehmen. In Ungarn fhlte sich der trotzige Adel durch die Auf-Hebung der Leibeigenschast, sowie die ganze Nation durch die Begnstigung deutscher Sprache und deutschen Wesens gekrnkt. In den Niederlanden zrnte ihm die Geistlichkeit wegen seiner kirchlichen Neuerungen und wiegelte das in seinen alten Privilegien beeintrchtigte Volk auf; hier kam es 1788 sogar zum offenen Aufstande. In Ungarn und Bhmen war die Ghrung sehr stark, als der Kaiser 1790 starb. Auch im deutschen Reiche wollte et Verbesserungen anbringen, hatte aber wenig Erfolg. Die verrostete Maschine des Reichshofraths in Wien und des Wetzlarer Reichskammergerichts wollte nicht mehr in Gang kommen. Die Geschfte des letzteren waren in die schlimmste Verwirrung gerathen, zwanzigtausend Prozesse, so erzhlt uns Goethe, der 1772 als Doktor der Rechte nach Wetzlar kam, harrten ihrer Erledigung und nur siebenzehn Rechtsgelehrte waren zu ihrer Erledigung da; jhrlich konnten sechszig abgethan werden und jhrlich, kamen doppelt so viele hinzu; einige Prozesse hatten sich durch anderthalb Jahrhunderte hingeschleppt und waren noch lange nicht zu Ende. Unter seinem Nachfolger Leopold Ii., zugleich deutschem Kaiser (17901792), lenkte Oesterreich im ganzen wieder in die alten Bahnen ein. Dritte Abteilung. Von dem Ausbruche der franzsischen Revolution bis zur Auflsung des deutschen Reiches 17891806. Leopold Ii. 1790-1792. Franz Ii. 17921806. Zeit-alter der Revolution von 1789 bis zur Gegenwart. !? Die franzfische Revolution. In Frankreich wurde durch Ludwig Xiv. (16431715) und seinen Nachfolger Ludwig Xv. (17151774) ein herzloser Despotismus ausgebt, an ihren Hfen herrschte eine malose

10. Hülfsbuch für den ersten Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 90

1877 - Mainz : Kunze
90 den Rhein hinauf auszudehnen und eroberte Lothringen; auch auf das Erzstift Kln hatte er Absichten und belagerte 1474 die Stadt Neu, aber ohne Erfolg. Auch die Schweitzer griff er an, welche aber bei Granson und Murten 1476 sein stolzes Heer schlugen. Bei einem zweiten Angriffe auf Lothringen, das von seinem Herzog wieder erobert worden war, fiel er bei Nancy 1477. Karl der Khne hatte den Plan gehabt, die Knigskrone zu erwerben und sich deswegen an Friedrich Iii. als den ersten weltlichen Fürsten gewandt. Dieser war seinem Vorhaben nicht entgegen gewesen, in der Hoffnung, fr feinen Sohn Maximilian die Hand feiner Erbtochter, der Maria von Burgund, zu gewinnen. Die darber in Trier gepflogenen Verhandlungen Scheiterten an Karls Hochmuthe; nach feinem Tode kam die Verbindung wirklich zu Stande. 5. Maximilian I. 1493-1519 Maximilian war ein schner, khner Mann (seine Wag-nisse, Gemsenjagd), seinen Anschauungen nach mehr dem Mittelalter als der neueren Zeit angehrend, der letzte Ritter": er war bei dem Volke, mit welchem er geschickt umzugehen wute, uerst beliebt. Er war aber unpraktisch, das Nchste und Nthigste bersehend. Das wichtigste Ereigni unter seiner Regierung ist die von den Stnden geforderte Einsetzung eines ewigen Landfriedens auf dem Reichstage zu Worms 1495. Alle Fehden waren nunmehr bei Strafe der Reichsacht verboten: Niemand darf fortan den andern befehden, bekriegen, berauben, sahen, berziehen und belagern, noch auch Schlsser, Städte, Mrkte, Drfer, Hfe und Weiler mit gewaltiger That freventlich einnehmen ober irgenbwie befchbigen." Um nach Beseitigung der Selbsthlfe die Streitigkeiten zwischen Reichsstnben zu schlichten, wrbe ein Reichskammer -gericht gegrnbet; dasselbe hatte zuerst in Frankfurt, dann in Speier, zuletzt in Wetzlar seinen Sitz. Zur Unterhaltung des-
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