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1. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 37

1872 - Heidelberg : Weiß
— 37 — das einfache Hirtenvolk wollte wie bisher unmittelbar unter dem deutschen Reichsschutze stehen. Nun schickte ihnen Albrecht Vögte, welche die Landleute hart bedrückten. Vergebens beklagten sie sich darüber beim Kaiser. Da traten einige wackere Männer (Werner Stanffacher aus Schwyz, Walter Fürst aus Uri, Arnold von Melch-thal ans Unterwalden nebst dreißig andern) ans dem Rütli, einer Bergwiese am Vierwaldstädtersee, zu einem Bunde zusammen, und schwuren einen Eid, die grausamen Vögte zu verjagen und die alten Freiheiten zu behaupten (1307). Bald darauf wurde der verhaßte Vogt Geßler von Bruueck in einer hohlen Gasse bei Küßnacht von dem kühnen Urner Wilhelm Tell aus Bürgleu erschossen, und am Neujahrstage 1308 die übrigen Landvögte, jedoch ohne Blutvergießen, vertrieben. Der erzürnte Kaiser Albrecht zog nun mit Heeresmacht heran, um die Waldstädte zu züchtigen. Er wurde aber von seinem Bruderssohn Johann von Schwaben, dem er widerrechtlich seine Erb-lande vorenthielt, mit Hilfe einiger Verschworenen am Ufer der Renß ei mordet. Der Kaiser starb am Wege in den Armen eines Bettelweibes. , ^Die Schweizer verteidigten ihr Land heldenmütig gegen alle Angriff-der Österreicher. Herzog Leopold von Österreich wurde in dem Enq-fül1« Morga r ten geschlagen, worauf die Schweizer einen ewigen Bnnd schloffen, von dem ie den Namen Eidgenossen erhielten. - Noch unglücklicher war Leopolds Eukel,Herzog Leopold Iii. von Österreich, in der Schlacht bei Sempa ch, wo die eb(e_ Selbstaufopferung Arnolds von Winkelrieb den Etbgeitoffen den Sieg gewann. — Mit der Zeit traten noch anbere Stabte und Gebiete dem Schwe,zer-Bunbe bei. Erst im westfälischen Fuebev 1648 würde indes die Schweiz vollständig vom deutschen Reiche abgetrennt. 35. Friedrich der Schöne von Österreich und Lndwig der Bayer. Auf Albrecht I. folgte Heinrich Vii., ein Graf von Luxemburg, alv deutscher Kaiser; nach raum fünfjähriger Regierung starb er auf einem Zuge «ach Italien. Die Uneinigkeit der deutschen pursten brachte wieder zwei Köuige aus den Thron: den Herzog Lubtöig von Bayern und den Sohn des Kaisers Albrecht, Friedrich den Schönen von Österreich. Da keiner von beiden zurücktreten wollte, entstand ein achtjähriger Kamps. Endlich siegte Ludwig der Bayer durch die Klugheit seines tapferen Feldhauptmannes Schweppermann bei Mühldorf in Bayern über [1322 seinen Gegner, und ließ Friedrich gefangen ans die Burg Trausnitz

2. Deutsche Geschichte mit besonderer Berücksichtigung der allgemeinen - S. 35

1918 - Leipzig : Hirt
— 35 — Teil des Grund und Bodens gewonnen und ließen durch Landvögte die Gerichtsbarkeit ausüben. Kaiser Friedrich Ii. löste Uri und Schwyz von der Habsburgischen Landgrafschast ab und machte sie reichsunmittelbar. Auch Unterwalden suchte sich der Habsburgischen Vogtei zu entziehen. Nach Rudolfs Tode schlossen die drei Waldstätte einen ewigen Bund die Eidgenossenschaft), um ihre Freiheit und Gerechtsame zu schirmen. Adolf bestätigte ihre Reichsunmittelbarkeit. Obschon Albrecht I. dies nicht tat, so unternahm er doch keine Feindseligkeiten gegen die Eidgenossen. Nach seinem Tode zog sein Sohn, der Herzog Leopold von Österreich, 1315 gegen die ihm verhaßten Schweizer Bauern. Die Eid-1315 genossen errangen bei Morgarten einen vollständigen Sieg. Im Jahre 1386 wollte ein zweiter Leopold, der Enkel des vorigen, die 168». Schweizer dem habsburgischen Hause unterwerfen. Bei Sempach (am Luzerner See) verlor er Sieg und Leben (Arnold von Winkelried). 2. Deutsche Treue. Wie ein deutscher Fürst sein gegebenes Wort hielt. Nach Albrechts I. Tode trug Heinrich Vii. von Luxemburg 5 Jahre lang (1308 —1313) mit Ehren die deutsche Krone. Die neue Königswahl 1308—1313. war eine zwiespältige: die habsburgische Partei wählte Albrechts Sohn, Herzog Friedrich den Schönen von Österreich. Die Gegner wählten den Herzog Ludwig von Bayern. Die Folge war ein langjähriger 1313-1347. Bürgerkrieg, bis 1322 in der Schlacht bei Mühldorf (am Inn, östl. 1322. von München) Friedrich besiegt und gefangen ward. Er wanderte als Gefangener auf die Burg Trausnitz (in der Oberpfalz, östl. von Nürnberg). Als jedoch sein Bruder Leopold den Kampf mit Erfolg fortsetzte und auch der Papst gegen Ludwig auftrat, fetzte dieser den Friedrich unter der Bedingung, daß er der Krone entsage und Leopold zur Niederlegung der Waffen bewege, in Freiheit. Aber der geschloffene Vertrag fand weder die Billigung des Papstes noch die des Bruders. Da kehrte Friedrich, treu seinem gegebenen Worte, in die Gefangenschaft zurück. Fortan hielt ihn Ludwig für seinen besten Freund, ja teilte selbst die Regierung mit ihm. Als darauf der Papst voll Ärger den Bann gegen Ludwig schleuderte, kamen 1338 die sieben Kurfürsten auf dem König- u;38. stuhl bei Rense (Dorf bei Koblenz) zusammen und erklärten,. daß fortan jede von bm Kurfürsten vollzogene Wahl eines deutschen Königs und Kaisers auch ohne päpstliche Bestätigung gültig sei. 3. Schwarzer Tod, Geihelsahrt und Iudenschlacht. 1. Wie man durch törichte Buße eine furchtbare Seuche beseitigen wollte. Um die Mitte des 14. Jahrhunderts wurde Deutschland von einer furchtbaren Seuche heimgesucht, die aus Asien kam und fast alle Länder Europas durchzog. Man nannte sie das große Sterben ober den schwarzen Tod. Die Seuche erschien als ein Strafgericht Gottes über die Sünben der Völker. Da wahmen die Menschen, den Himmel durch Buße zu versöhnen. Huuberte und Tausenbe kamen in langen Prozessionen in die Dörfer und Stabte gezogen. Mit der härenen Büßerkutte ober auch nur mit einem Hembe bekleibet, schwere Kreuze fchleppenb, in der Rechten eine Geißel aus knotiaen Riemen mit 5*

3. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 64

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
64 land gegen eine Geldsumme abtrat, wurde der unntzliche versumliche Entgliederer des Reiches" von vier Kurfrsten zu Oberlahnstein ab-gesetzt 1400 und Ruprecht von der Pfalz 14001410, ein Wittelsbacher, zum Kaiser gewhlt, der aber trotz seiner Tapferkeit keine Erfolge erringen konnte. Sein Versuch, Oberitalien wieder an das Reich zu bringen, scheiterte. 2. Die schweizerische Eidgenossenschaft. Die Schweiz war ein Teil des burgundischen Reiches gewesen, das Konrad Ii. fr Deutschland erworben hatte. Im Norden des Landes hatten sich die Habsburger an Macht der die anderen kleineren Herren erhoben und bten von ihrer Grafschaft Aargau aus die Reichsvogtei der die Landschaften am Vierwaldstttersee. Als die Habsburger damit umgingen, die Waldsttte Schwyz, Uri und Unterwalden ihrer Hausmacht zu unterwerfen, erwarb zuerst der Kanton Uri vom Kaiser Friedrich It. die Reichsunmittelbarkeit. Spter nach Rudolf von Habs-burgs Tode gelang auch den beiden anderen Kantonen Schwyz und Unterwalden, die Loslsung von der Habsburgischen Vogtei zu erzwingen. Zur Erhaltung ihrer Freiheiten schlssen die drei Waldsttte 1291 einen Bund, der die Grundlage der schweizerischen Eidgenossenschaft bildete. Mehrere Versuche der Habsburger, das Verlorene mit Gewalt zurckzuerobern, schlugen fehl. Als die Schweizer in der Schlacht am Morgarten in Zug 1315 Leopold von sterreich besiegt hatten, er-wetterten sie ihren Bund durch den Beitritt von Luzern, Zrich, Glarus, Zug und Bern. Die Verbindung der Eidgenossenschaft mit dem schwbischen Stdtebunde veranlate Leopold Iii. von sterreich zu einem neuen Angriff auf die Freiheit der Schweizer. Allein auch die Schlacht bei Sempach in Luzern 1386 (sagenhafte That des Arnold von Winkelried) war eine schwere Niederlage der sterreichischen Ritterschaft. Nach glcklicher berwindung innerer Zwistigkeiten voll-endeten die Schweizer durch ihre siegreichen Kmpfe gegen Karl den Khnen ( 35, 1) den Ausbau des eidgenssischen Staatenbundes. Im westflischen Frieden 1648 wurde die Lostrennung der Schweiz von Deutschland auch formell anerkannt. 33. Sigismund. Kirchliche Zustnde. Ku und die Kusstten. 1. Nach Ruprechts Tode stellten die drei Parteien unter den Kur-frsten zugleich drei Kaiser auf. Die einen whlten den Luxemburger

4. Kurs. I. u. II. für die Oberklassen gehobener Volksschulen und für die Unter- und Mittelstufe des Geschichtsunterrichts in Bürgerschulen - S. 37

1883 - Leipzig : Peter
37 Rudolfs Wunsch, daß sein Sohn Albrecht ihm auf dem Throne folgen sollte, ging nicht in Erfüllung, weil die Fürsten dessen Hausmacht fürchteten. Es wurde der Graf Adolf von Nassau zum Kaiser gewählt. Nach einigen Jahren jedoch setzten ihn die Fürsten wieder ab und wählten Albrecht zum Kaiser. Um sich auf dem Throne zu behaupten, ergriff Adolf gegen seinen Gegner die Waffen. Es kam unweit Worms zu einer Schlacht, in welcher Adolf besiegt wurde und das Leben verlor. § 21. Kaiser Albrecht I. (Der Freiheitskamps der Schweizer.) * Albrecht 1, der von 1298 —1308 regierte, war ein tapferer, aber stolzer, strenger und herrschsüchtiger Fürst, 8er vom Volke wohl gefürchtet, aber nicht geliebt wurde. Sein Hauptbestreben richtete er auf die Vermehrung seiner Hansmacht. Deshalb trachtete er auch danach, die Schweiz dem habsburgischeu Hause zu unterwerfen. Im 11. Jahrhunderte war die Schweiz an das deutsche Reich gekommen. Die Grafen von Habsburg, denen die Landgrafschaft des Aargaus als erbliches Lehen gehörte, gelangten in der Schweiz , allmählich zu großer Macht und trachteten danach, die Landschaften, über welche sie als Reichsvögte landesherrliche Rechte ausübten, ganz unter ihre Botmäßigkeit zu bringen. Die Landschaften Schwyz, Uri und Unterwalden, denen von einem Nachfolger Friedrichs I. (Barbarossa) ihre Reichsunmittelbarkeit zugesichert war, bildeten zur Wahrung ihrer Rechte einen Bund, die Eidgenossenschaft genannt. Die Gemeinden, denen ein Landamtmann oder Schultheiß vorstand, verwalteten ihre Angelegenheiten selbständig nach alten Gebräuchen und Rechten; nur den Kaiser erkannten sie als Herrn über sich an. Um ihre Unterwerfung unter das Haus Östreich zu erzwingen, schickte Albrecht Reichsvögte in ihr Land, welche die Gerichtsbarkeit in strengster Weise ausübten und sich allerlei Übergriffe erlaubten. Uber Schwyz und Uri setzte er Geßler von Bruneck, über Unterwalden Beringer von Landenberg. Diese achteten die Rechte der freien Gemeinden gar nicht, sondern handelten in ihrem Uebermnte nach Willkür und verfuhren oft mit grausamer Strenge. Geßler ließ sich bei Alters in Uri eine Zwingburg bauen. Die Schweizer beklagten sich beim Kaiser; aber ihre Beschwerde hatte keinen Erfolg. Da beschlossen sie, sich selbst zu helfen ^und die Vögte zu vertreiben. Die Sage erzählt darüber Folgendes. Walther Fürst, Arnold von Melchthal und Werner Stauffacher, drei in ihren Gemeinden angesehene Männer, trafen die Vorbereitungen zur Befreiung ihres Landes. Sie kamen mit 30 vertrauten Männern in einer Novembernacht des Jahres 1307 auf dem Rütli am Vierwaldstättersee zusammen und schlossen einen Bund zur Befreiung ihres Landes. Sie bestimmten die Neujahrsnacht 1308 zur Ausführung ihres Planes. Nicht lange darauf wurde Geßler, der in seinem grausamen Hochmute den wackeren Schützen Tell zu verderben suchte, von letzterem auf dem Wege nach Küßnacht erschossen. Diese That erhöhte den Mut des Volkes. In der Neujahrsnacht 1308 nahmen Verschworene die Burg Roßberg, Landenbergs Schloß in Sarnen, und alle übrigen Burgen der Landvögte ohne Blutvergießen. Landenberg wurde über die Grenze gebracht. Ohne blutigen Kampf hatten die Schweizer ihre Befreiung erlangt. Kaiser Albrecht wollte die rebellischen Bauern, wie er sie nannte, strafen; aber der Tod ereilte ihn vor der Ausführung dieses Vorhabens. Sein Neffe Johann von Schwaben, dem er das väterliche Erbe in der Schweiz und in Schwaben nicht übergeben wollte, ermordete ihn im Jahre 1308. Wegen dieser That erhielt Johann den Beinamen Parricida, d. h. Verwandtenmörder.

5. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 19

1912 - Trier : Disteldorf
[Bb89s00s8b000b80008@! 19 Dadurch kamen die an der Westgrenze gelegenen Bistmer Utrecht, Cln, Metz, Trier, Straburg und Basel zu Deutschland. Ludwigs ltester Sohn, Lothar, erhielt den Kaisertitel. Er be-reute spter das Unrecht, das er gegen den Vater begangen hatte und trat als Mnch in das Kloster Prm ein. Dort starb er aber schon nach fnf Tagen und wurde in der Klosterkirche begraben (855). 2. Einflle der Normannen. Unter den Nachfolgern Karls des Groen hatte das Reich viel durch die Einflle der Normannen zu leiden. Diese bewohnten Dnemark und Norwegen und beunruhigten lange Zeit hindurch als khne Seeruber die Ksten der benachbarten Lnder. Aus kleinen Schiffen zogen sie die Flsse aufwrts, pln-derten und zerstrten die reichen Städte, Kirchen und Klster und eilten von dannen, ehe der frnkische Heerbann ihnen entgegentreten konnte. Auch das trierische Land wurde von den Raubscharen heimgesucht. Im Anfang des Jahres 882 brachen die Normannen von ihrem festen Lager in den Ardennen auf und berfielen am Dreiknigstage die Abtei Prm. Sie erschlugen die Mnche, beraubten und verwsteten Kirche und Kloster und verheerten drei Tage hindurch tie ganze Umgegend. Als sich die umwohnende Bevlkerung sammelte, um die Ruber zu vertreiben, strmten diese auf die schlecht bewaffneten Scharen los und richteten ein furchtbares Blutbad unter ihnen an. Im Frhjahr des-selben Jahres zogen die Normannen pltzlich von der Eifel her gegen Trier, das sie am Grndonnerstag berfielen. Die Einwohner waren grtenteils in die umliegenden Wlder geflohen. Die ganze Stadt wurde ausgeplndert und dann in Brand gesteckt. Als die Raubhorden am Ostermontage abzogen, erblickte man ringsum nichts als brennende Trmmerhaufen und Leichen. Von Trier aus zogen die Barbaren gegen Metz. Inzwischen hatten aber die Bischfe von Trier und Metz Kriegsscharen gesammelt und traten vereint den Normannen bei Nennig an der Obermosel entgegen. Die Normannen blieben Zwar Sieger, aber sie wagten es nicht, ihren Raubzug gegen Metz auszufhren, sondern kehrten zu ihrem Lager in den Ardennen zurck. Zehn Jahre spter wurde die Abtei Prm abermals von den Normannen beraubt und zerstrt. 3. Bildung der deutschen Stammesherzogtmer. Auer den Nor-mannen waren es auch die Ungarn, die Deutschland durch Raubzge heimsuchten. In dieser bedrngten Zeit griffen die heimgesuchten Volks-stamme zur Selbsthilfe. Sie whlten sich nach alter Sitte einen Herzog, der sie zum Kampfe gegen die Raubscharen fhrte. Die Herzge bten aber sodann auch im Frieden die Regierungsgewalt aus, so da all-mhlich alle knigliche Gewalt auf sie berging. So entstanden fr die Hauptstmme die Herzogtmer Sachsen, Franken, Bayern, Schwaben Hb88800s3308883s8s80b8888e8e888e88es8e8e8sse! 2*

6. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufischen Kaisern - S. 53

1914 - Leipzig : Voigtländer
Konrad Iii. 53 Tapferkeit, je zahlreicher und stärker sie waren. Nichts, was würdig wäre, in eine Königschronik aufgenommen zu werden, ist auf diesem Zuge geschehen, nur Dinge, die für den Römer ein Denkmal der Schande und des Mißgeschicks sind. Jene ungeheure Menschenzahl ging zum größten Teil durch Hunger, Krankheit oder das Schwert der Heiden zu Grunde; sehr viele, von den Sarazenen und Türken gefangen, schmachteten in schimpflicher Knechtschaft und in Fesseln dahin. Nur Damaskus, Syriens vornehmste Stadt, griffen sie feindlich an, wobei Adolf, ein tapferer Jüngling, Sohn des Grafen Adolf von Berg, erschlagen wurde, während er unermüdlich auf die Sarazenen einhieb. Doch als die Stadt schon der Gewalt König Konrads übergeben werden sollte, zogen sie ohne Sieg von ihr ab, hintergangen durch die Treulosigkeit der Bewohner des heiligen Landes und die Habsucht einiger Fürsten. Das Land der Heiden bereicherte und füllte sich mit der Beute und den Waffenrüstungen, die dem abendländischen Heere auf diesem Kreuzzuge abgenommen wurden. Weil also alles, was auf diesem geschah, von Trauer und Elend und von keinem Siege Zeugnis gibt, so ist es besser, davon zu schweigen, das Ehrgefühl der Römer zu schonen und die Ereignisse nicht der Kenntnis der Nachkommen zu überliefern. Albrecht der Bär (1150). Helmolds Chronik der Slawen.*) (Helmold, Geistlicher in Bosau in Holstein, ist um 1177 gestorben. Sein Werk, die Wendenchronik, ist eine Hauptquclle für die Geschichte der Christianisierung der Slawen. Er ist ziemlich zuverlässig.) Damals stand das östliche Slawenland unter dem Markgrafen Adelbert (Albrecht), der den Beinamen „der Bär" führte. Er wurde bei der Ausdehnung feines Gebietes durch Gottes Gnade auf das umfassendste gefördert. Denn er unterjochte viele Völker, die an der Havel und Elbe wohnten, und zügelte die Widerspenstigen unter ihnen. Zuletzt, als die Slawen allmählich verschwanden, schickte er nach Utrecht und den Rheingegenden, sowie zu denen, die am Ozean wohnen und von der Gemalt des Meeres zu leiden hatten, nämlich zu den Holländern, Seeländern und Flämingern, und zog von dort gar viele Ansiedler herbei, die er in den Burgen und Flecken der Slawen wohnen ließ. Durch die einwandernden Fremdlinge wurden auch die Bistümer Brandenburg und Havelberg sehr gehoben, weil die Kirchen sich mehrten und die Zehnten zu einem ungeheuren Ertrage anwuchsen. Aber auch das südliche Elbufer begannen zu der- *) Übersetzung von Laurent (Geschichtschreiber der deutschen Vorzeit).

7. Die wichtigsten Ereignisse der Geschichte in 170 Jahreszahlen - S. 13

1892 - Bielefeld & Leipzig : Velhagen & Klasing
— 13 — Die Christen räumen ihre letzten Besitzungen in Syrien. Rudolf von Habsburg stirbt. Uri, Schwyz und Unterwalden stiften den Bund der Eidgenossen. 1338 Im Kampf gegen die unter französischem Einflufs stehenden Päpste in Avignon erklären die deutschen Fürsten auf dem Kurverein zu Rense, dafs der von ihnen Erwählte auch ohne päpstliche Krönung römischer Kaiser sei. 1356 Karl Iv. von Lützelburg, der Gründer der ersten deutschen Universität in Prag, bestätigt in der goldenen Bulle den sieben Kurfürsten von Mainz, Köln, Trier, Böhmen, Sachsen, Brandenburg und der Pfalz das ausschliefsliche Recht der Kaiserwahl und die volle Landeshoheit. Blüte der Hansa und des deutschen I Ritterordens. 1415 ! Das Konzil von Konstanz verurteilt Johann Hus aus Prag zum Feuertod und beendet die Kirchenspaltung. 1453 Der Osmane Muhammed Ii. erobert Konstantinopel. Ende des oströmischen Reiches. Johann Gutenberg erfindet in Mainz die Buchdruckerkunst mit beweglichen Lettern.

8. Der Unterricht in der Geschichte - S. 7

1893 - Delitzsch : R. Pabst
Querfurt. Giebichenstein. < Petschenegen, die am Don wohnten, und verkündigte ihnen mit vieler Mühe und Gefahr das Evangelium. Seine Arbeit an den rohen Heidenherzen war nicht vergeblich. Es entstand eine kleine Christengemeinde, in der das Wort von der Erlösung tiefe Wurzel faßte. Da erhielt Brun die Nachricht, sein Freund, der heilige Adalbert, sei von den heidnischen Preußen erschlagen worden. Schnell reiste er in seine Heimat und traf Vorbereitungen, das Missionswerk Adalberts unter den heidnischen Preußen fortzusetzen. Als er mit seinem Manl--esel auf die Schloßwiese vou Querfurt kam, hielt das Tier an und konnte durchaus nicht weiter gebracht werden. Dies sahen Brnns Freunde, die ihm das Geleit gaben, für eine üble Vorbedeutung an und baten den heiligen Mann, er möge umkehren. Allein der eifrige Heidenbekehrer hängte seine Pilgertasche um und wanderte zu Fuß weiter. b) Üruu0 Mcheugentod. Seine Predigt unter den heidnischen Preußen bekehrte viele zum Christentnme. Darüber war ein Fürst dieser Heiden so aufgebracht, daß er den heiligen Mann enthaupten ließ. Die von Brun bekehrte kleine Christenschar aber erbaute ihrem Apostel zu Ehren die Stadt Brunsberg (Braunsberg). Bruns Brüder, die Herren von Querfurt, ließen an der Stelle auf der Wiese, wo der Maulesel störrisch gestanden, eine Kapelle errichten, in der die Überreste des frommen Blutzeugen aufbewahrt wurden. Nun entstanden große Wallfahrten nach der geheiligten Stätte. Das lockte die Handeltreibenden. Sie stellten sich in der Nähe der Kapelle auf und. verkauften an die Wallfahrer allerlei Opfergegenstände. Daraus entwickelte sich nach und nach ein Jahrmarkt, der Den Namen Wiesenmarkt führt. Zum Andenken an die Begebenheit bereiten noch jetzt die Qner-fnrter Töpfer bemalte Efel, auf deueu ein Reiter sitzt. Auch werden kleine Köberchen feilgeboten, die an die Pilgertasche des heiligen Bruu erinnern sollen. 7. Ludwig der Springer (1070). a) i'nimttge Haft. Kaiser Heinrich Iv. hielt den Landgrafen Ludwig vou Thüringen auf dem Giebichenstein in strenger Haft, weil der Verdacht auf ihm ruhte, den Pfalzgrafen von Sachsen auf der Jagd getötet zu haben. Der Giebichenstein ist ein sehr hoher Fels bei Halle, auf dem die Kaiser eine Burg hatten errichten lassen zu sicherem Gewahrsam vornehmer Gefangenen. Deshalb ging ein Sprüchlein durch das Land: „Wer kommt nach Giebichensteine, kommt selten wieder Heime". Zwei Jahre schon schmachtete Ludwig im Gefängnisse, und Tag und Nacht sann er nach, wie er wohl entkommen könne. !)) Ludwigs Flucht. Ludwig verfiel auf einen listigen Plan. Er stellte sich todkrank und bat die Ritter, die ihn bewachten, um die Erlaubnis, seinen Geheimschreiber sprechen zu dürfen, der den letzten Willen aussetzen follte. Der Geheimschreiber kam, aber statt des letzten Willens ließ Ludwig einen Befehl an seinen Amtmann in Weißensels ausfertigen. Darnach sollte ihm mit seinen Sterbekleidern ein weiter

9. Vaterländische Geschichte für evangelische Schulen - S. 10

1890 - Kreuznach : Reinhard Schmithals
— 10 — lehrte die Gläubigen zugleich auch, den Papst in Rom als ihr Oberhaupt zu betrachten und richtete den Gottesdienst nach römischer Weise ein. Dafür ernannte ihn dieser zum Erzbischof aller der neubekehrten Länder und gab ihm den ehrenden Beinamen „Bonisazius" d. i. Wohlthäter. — Als er 745 zum Bischof von Mainz ernannt wurde, erstreckte sich seine Wirksamkeit säst über sämtliche deutsche Stämme, und mit Recht nennt man Bonisazius deshalb den Apostel der Deutschen. Dreinndsiebenzig Jahre alt, begab sich der fromme Greis mit einer Schar treuer Jünger noch einmal zu den Friesen. Dort, wo er sein großes Missionswerk als Jüngling begonnen, gedachte er es zu beschließen. Seine Predigt hatte großen Erfolg, und Taufende ließen sich taufen. Da nahete endlich (755) die Stunde feines Todes. Er hatte in der Nähe von Dockum seinen Tausaltar aufgeschlagen, als eine Schar heidnischer Friesen, welche man erst für Bekehrte hielt, die zur Taufe kamen, ihn überfiel. Seine Begleiter rüsteten sich zum Widerstände. Er aber wehrte ihnen und fiel unter den Streichen der Heiden nebst 52 der Seinen. Seine Leiche brachte man nach Fulda, das er sich zur letzten Ruhestätte gewählt hatte. § 6. Karl der Große. (768-814.) a. Nach Pipins Tode folgten in der Regierung des Frankenreiches feine beiden Söhne Karl und Karlmann. — Letzterer starb schon nach 3 Jahren, und Karl wurde nun Alleinherrscher des Frankenreiches. — Er stellte sich zur Aufgabe seiner Regierung, alle deutschen Stämme zu einem großen Reiche zu vereinigen und alle zu einer Kirche zu bekehren und mußte deshalb langandauernde Kriege fuhren, aber fein Ziel hat er doch im Großen und Ganzen erreicht. Kurz nach dem Tode seines Bruders begann er einen Krieg gegen die Sachsen. Diese wohnten von den Grenzen des Frankenreiches bis zur Elbe und waren das einzige deutsche Volk, das neben dem Frankenreiche selbständig und

10. Hülfsbuch für den ersten Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 29

1877 - Mainz : Kunze
29 Heeres. Karl rckte tief erzrnt herbei; die Sachsen hatten nicht den Muth sich in einen Kampf einzulassen. Der zurckgekehrte Wittekind floh. Karl erzwang die Auslieferung der Rdelsfhrer unter frchterlichen Drohungen. Vier Tausend fnfhundert Sachsen wurden zum Tode verurtheilt und an einem Tage zu Verden an der Aller erbarmungslos ent-hauptet. Ein Schrei des Entsetzens ging durch das ganze Land. Die Sachsen erhoben sich in verzweifeltem Muthe, die Friesen schlssen sich an sie an, und Wittekind kehrte zurck. Karl eilte herbei, bei Detmold kam es im Jahr 783 zu einer blutigen , aber unentschiedenen Schlacht. An der Hase bei Os-nabrck wurde einen Monat spter eine zweite Schlacht ge-liefert, in welcher Karl vollstndig siegte. Furchtbare Verheerungen in den Jahren 784 und 785 zwangen die Sachsen zur Unterwerfung , auch Wittekind verlor alles Vertrauen zu der Sache der Sachsen und zu seinen Gttern. Er kam im Sommer 785 zu Karl auf die Villa Attigny in der Champagne und lie sich mit seiner Gemahlin taufen. Obgleich mit dem Abfalle Wittekinds die Kraft der Sachsen gebrochen war, so standen sie doch wieder auf, und lange Kriege muten gefhrt werden. Erst 804 war der Friede ge-sichert. Die Volksfreiheit. die Religion war zerstrt: das Land wurde der Grafengewalt und den Satzungen der Kirche unter-warfen, der harte und verhate Zehnte auferlegt; acht Bis-thmer wurden errichtet, die das Christenthum im Lande be-festigen sollten: Osnabrck, Paderborn, Mnster, Minden, Verden, Bremen, Hildesheim und Halberstadt. Das etwas spter ent-standen Kloster Neu-Corvey wurde besonders eine Sttte christ-licher Cultur fr das nrdliche. Deutschland, wie es Fulda fr das mittlere und St. Gallen ft das sdliche war.- Krieg gegen Tassilo von Bayern 788. Karl hatte die herzogliche Gewalt in der Bretagne, Aquitanien, in Allemanien abgeschabt und das Land der Gewalt der von ihm abhngigen Grafen unterworfen. In Bayern aber war Tassilo noch Herzog und herrschte fast ganz selbstndig; auf Anrathen
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