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1. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 37

1872 - Heidelberg : Weiß
— 37 — das einfache Hirtenvolk wollte wie bisher unmittelbar unter dem deutschen Reichsschutze stehen. Nun schickte ihnen Albrecht Vögte, welche die Landleute hart bedrückten. Vergebens beklagten sie sich darüber beim Kaiser. Da traten einige wackere Männer (Werner Stanffacher aus Schwyz, Walter Fürst aus Uri, Arnold von Melch-thal ans Unterwalden nebst dreißig andern) ans dem Rütli, einer Bergwiese am Vierwaldstädtersee, zu einem Bunde zusammen, und schwuren einen Eid, die grausamen Vögte zu verjagen und die alten Freiheiten zu behaupten (1307). Bald darauf wurde der verhaßte Vogt Geßler von Bruueck in einer hohlen Gasse bei Küßnacht von dem kühnen Urner Wilhelm Tell aus Bürgleu erschossen, und am Neujahrstage 1308 die übrigen Landvögte, jedoch ohne Blutvergießen, vertrieben. Der erzürnte Kaiser Albrecht zog nun mit Heeresmacht heran, um die Waldstädte zu züchtigen. Er wurde aber von seinem Bruderssohn Johann von Schwaben, dem er widerrechtlich seine Erb-lande vorenthielt, mit Hilfe einiger Verschworenen am Ufer der Renß ei mordet. Der Kaiser starb am Wege in den Armen eines Bettelweibes. , ^Die Schweizer verteidigten ihr Land heldenmütig gegen alle Angriff-der Österreicher. Herzog Leopold von Österreich wurde in dem Enq-fül1« Morga r ten geschlagen, worauf die Schweizer einen ewigen Bnnd schloffen, von dem ie den Namen Eidgenossen erhielten. - Noch unglücklicher war Leopolds Eukel,Herzog Leopold Iii. von Österreich, in der Schlacht bei Sempa ch, wo die eb(e_ Selbstaufopferung Arnolds von Winkelrieb den Etbgeitoffen den Sieg gewann. — Mit der Zeit traten noch anbere Stabte und Gebiete dem Schwe,zer-Bunbe bei. Erst im westfälischen Fuebev 1648 würde indes die Schweiz vollständig vom deutschen Reiche abgetrennt. 35. Friedrich der Schöne von Österreich und Lndwig der Bayer. Auf Albrecht I. folgte Heinrich Vii., ein Graf von Luxemburg, alv deutscher Kaiser; nach raum fünfjähriger Regierung starb er auf einem Zuge «ach Italien. Die Uneinigkeit der deutschen pursten brachte wieder zwei Köuige aus den Thron: den Herzog Lubtöig von Bayern und den Sohn des Kaisers Albrecht, Friedrich den Schönen von Österreich. Da keiner von beiden zurücktreten wollte, entstand ein achtjähriger Kamps. Endlich siegte Ludwig der Bayer durch die Klugheit seines tapferen Feldhauptmannes Schweppermann bei Mühldorf in Bayern über [1322 seinen Gegner, und ließ Friedrich gefangen ans die Burg Trausnitz

2. Deutsche Geschichte mit besonderer Berücksichtigung der allgemeinen - S. 35

1918 - Leipzig : Hirt
— 35 — Teil des Grund und Bodens gewonnen und ließen durch Landvögte die Gerichtsbarkeit ausüben. Kaiser Friedrich Ii. löste Uri und Schwyz von der Habsburgischen Landgrafschast ab und machte sie reichsunmittelbar. Auch Unterwalden suchte sich der Habsburgischen Vogtei zu entziehen. Nach Rudolfs Tode schlossen die drei Waldstätte einen ewigen Bund die Eidgenossenschaft), um ihre Freiheit und Gerechtsame zu schirmen. Adolf bestätigte ihre Reichsunmittelbarkeit. Obschon Albrecht I. dies nicht tat, so unternahm er doch keine Feindseligkeiten gegen die Eidgenossen. Nach seinem Tode zog sein Sohn, der Herzog Leopold von Österreich, 1315 gegen die ihm verhaßten Schweizer Bauern. Die Eid-1315 genossen errangen bei Morgarten einen vollständigen Sieg. Im Jahre 1386 wollte ein zweiter Leopold, der Enkel des vorigen, die 168». Schweizer dem habsburgischen Hause unterwerfen. Bei Sempach (am Luzerner See) verlor er Sieg und Leben (Arnold von Winkelried). 2. Deutsche Treue. Wie ein deutscher Fürst sein gegebenes Wort hielt. Nach Albrechts I. Tode trug Heinrich Vii. von Luxemburg 5 Jahre lang (1308 —1313) mit Ehren die deutsche Krone. Die neue Königswahl 1308—1313. war eine zwiespältige: die habsburgische Partei wählte Albrechts Sohn, Herzog Friedrich den Schönen von Österreich. Die Gegner wählten den Herzog Ludwig von Bayern. Die Folge war ein langjähriger 1313-1347. Bürgerkrieg, bis 1322 in der Schlacht bei Mühldorf (am Inn, östl. 1322. von München) Friedrich besiegt und gefangen ward. Er wanderte als Gefangener auf die Burg Trausnitz (in der Oberpfalz, östl. von Nürnberg). Als jedoch sein Bruder Leopold den Kampf mit Erfolg fortsetzte und auch der Papst gegen Ludwig auftrat, fetzte dieser den Friedrich unter der Bedingung, daß er der Krone entsage und Leopold zur Niederlegung der Waffen bewege, in Freiheit. Aber der geschloffene Vertrag fand weder die Billigung des Papstes noch die des Bruders. Da kehrte Friedrich, treu seinem gegebenen Worte, in die Gefangenschaft zurück. Fortan hielt ihn Ludwig für seinen besten Freund, ja teilte selbst die Regierung mit ihm. Als darauf der Papst voll Ärger den Bann gegen Ludwig schleuderte, kamen 1338 die sieben Kurfürsten auf dem König- u;38. stuhl bei Rense (Dorf bei Koblenz) zusammen und erklärten,. daß fortan jede von bm Kurfürsten vollzogene Wahl eines deutschen Königs und Kaisers auch ohne päpstliche Bestätigung gültig sei. 3. Schwarzer Tod, Geihelsahrt und Iudenschlacht. 1. Wie man durch törichte Buße eine furchtbare Seuche beseitigen wollte. Um die Mitte des 14. Jahrhunderts wurde Deutschland von einer furchtbaren Seuche heimgesucht, die aus Asien kam und fast alle Länder Europas durchzog. Man nannte sie das große Sterben ober den schwarzen Tod. Die Seuche erschien als ein Strafgericht Gottes über die Sünben der Völker. Da wahmen die Menschen, den Himmel durch Buße zu versöhnen. Huuberte und Tausenbe kamen in langen Prozessionen in die Dörfer und Stabte gezogen. Mit der härenen Büßerkutte ober auch nur mit einem Hembe bekleibet, schwere Kreuze fchleppenb, in der Rechten eine Geißel aus knotiaen Riemen mit 5*

3. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 239

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
4. Kirchliche und stndische Bewegungen der Reformation. 239 Propheten" oder Wiedertufer die Kindertaufe, wollten den geist-licheu Stand abgeschafft wissen und verfielen der Willkr Aus Zwickau vertrieben, kamen sie nach Wittenberg und fanden dort groen Anhang. Die Kunde von diesen Vorgngen lie Luther keine Ruhe mehr auf der Wartburg. Er kehrte nach Wittenberg zurck und 1522 predigte eine Woche hindurch Tag fr Tag mit berzeugender Kraft fr die Schrift als die alleinige Grundlage des Glaubens und gegen das gewaltsame Vorgehen der Neuerer. Die Wirkung seiner Predigten war, da die Ruhe wieder hergestellt wurde und Karlstadt und die Zwickauer die Stadt, verlieen. Aber die Bewegung, in Wittenberg unterdrckt, kam bald wieder an anderen Orten und mit um so grerer Heftigkeit, wenn auch in etwas vernderter Gestalt zum Ausbruch. Luthers Lehren von der evangelischen Freiheit" auch auf die brgerliche beziehend, hoffte der vielfach gedrckte und frher fchou oft aufstndische Bauernstand von der Reformation zugleich eine Erfllung seiner anfangs billigen Wnsche*). Eine allgemeine Erregung bemchtigte sich der Gemter, und die Wiedertufer taten das Ihre, um das Feuer zu schren. Der Hauptfhrer derselben war jetzt Thomas Mnzer, zuerst Prediger zu Zwickau, zuletzt zu Mhlhausen in Thringen, ein Mann von groer Rednergabe und leidenschaftlicher Heftigkeit. Nicht zufrieden damit, die kirchliche Ordnung zu unter-graben, wollte er auch den Umsturz der weltlichen Obrigkeit her-beifhren. Seine aufrhrerischen Predigten fanden bei der ge-mihandelten Volksklaffe nur allzu empfnglichen Boden. So kam der groe Bauernkrieg zum Ausbruch, der so viel Blutvergieen [1525 und Verwstung der Deutschland brachte. Zuerst erhoben sich die Bauern der Abtei Kempten, andere Landschaften folgten, und bald stand in ganz Schwaben und Franken, und fast durch ganz Sddeutschland, das Landvolk unter den Waffen. Auch ein-zelne Ritter schloffen sich, freiwillig oder gezwungen, den Aufstn-dischen an; so der fehdelustige Gtz von Berlichingen, dem man eine Zeitlang die Fhrerschaft aufntigte, der sich indessen bald wieder zurckzog. In groen Haufen" durchzogen die Bauern das Land, plnderten die Kirchen und Klster, brannten die Burgen und Schlffer nieder, mihandelten die Geistlichen und Edelleute oder jagten sie, wie den Grafen Helfenstein zu Weinsberg, durch die Spiee. *) Die Bauern forderten Freiheit der Jagd, des Fischfangs, der Holzung it. dgl., Aufhebung der Leibeigenschaft, Minderung der Frondienste und der Zehnten, das Wahlrecht ihrer Geistlichen und die freie Predigt des Evangeliums.

4. Kursus 3 = Schulj. 7 - S. 50

1883 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
60 Zweiter Abschnitt. Lothringen, die Pfalz und Franken. Unter verschiedenen Führern, denen sich auch einzelne Ritter teils freiwillig, teils gezwungen anschlossen — zu letzteren gehörte der berühmte Ritter Götz von Berlichingen — durchzogen sie die Länder, schonungslose Rache an ihren Feinden nehmend. Ihre Forderungen hatten sie in 12 Artikel gekleidet. In diesen verlangten sie unter andern freies Wahlrecht der Seelsorger durch die Gemeinde, Beschränkung des Zehnten, Abschaffung der Leibeigenschaft, Freigabe der Jagd und Fischerei, Herausgabe der widerrechtlich angeeigneten Waldungen, Wiesen und Äcker, Beschränkung der Fronden und anderer Dienste, Reform des Gerichtswesens, Abschaffung des sogenannten Todesfalls, wonach ein Teil der Erbschaft an den Herrn siel. Die Bauern erklärten sich bereit, von jeder Forderung abzustehen, welche nachweisbar nicht mit der hl. Schrift übereinstimme. Nachdem sie aber verschiedene Erfolge zu verzeichnen hatten, dachten sie nicht mehr an Frieden. Zu Heilbronn saß ein Bauernausschuß, der sich mit einer Umgestaltung der Reichsverfassung beschäftigte. Danach sollten alle geistlichen Herrschaften beseitigt, Zölle rc. aufgehoben, alle fremden Rechte bei Gericht abgeschafft und Gleichheit des Maßes, der Münzen und des Gewichtes herbeigeführt werden. Da aber die Bauern keine einheitliche Führung hatten, so waren die Aufstände bald unterdrückt. Hatten sich die Bauern oft grauenhaft benommen, so war das bei ihren Besiegern noch mehr der Fall. So ließ zu Kitzingen der Markgraf Kasimir von Brandenbnrg-Knlmbach achtundfünfzig Personen die Augen ausstechen. — Hunderttausende verloren durch den Bauernkrieg ihr Leben; blühende Landschaften wurden Wüsteneien; das Los der Bauern gestaltete sich aber fast überall noch schwerer. e. Münzer in Mühlhausen. Um dieselbe Zeit war auch in Thüringen ein Aufstand. Thomas Münzer, ein fanatischer Prediger der Wiedertäufer, hatte sich in der Stadt Mühlhausen in Thüringen einen großen Anhang gesammelt. Man verehrte ihn als einen Propheten. Mit dem „Schwerte Gideons" umgürtet, wollte er ein Reich stiften, in dem Freiheit und Gleichheit herrschen sollte. Ein Jahr lang trieb er sein Unwesen.

5. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 76

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
76 der Bund vom armen Konrad" (dem Armen kein Rat?) in Wrt-Lemberg. Durch das Auftreten Luthers vermehrte sich die Aufregung unter den Bauern, weil sie die Lehre von der christlichen Freiheit und Gleich-heit so verstanden, als ob nun der Unterschied zwischen Arm und Reich aufhren msse. Der Plan des freisinnigen Adels, sich an die Spitze der Unzufriedenen zu stellen, um von diesen in ihrem Kampfe gegen die Frstenmacht untersttzt zu werden, scheiterte zwar durch den Tod Sickingens, dessen Fehde gegen das Erzbistum Trier unglcklich endete, allein die Bewegung geriet dadurch nicht ins Stocken. Der Aufruhr brach in Schwaben aus und verbreitete sich bald der das ganze sdliche Deutschland. In zwlf Artikeln legten die Bauern ihre Forderungen nieder und verlangten namentlich: Aufhebung der Leibeigenschaft, Freiheit der Jagd, des Fischfangs, der Holzung, Ab-schaffung der Frondienste, Beschrnkung der Zehenten und Wahl der Geistlichen durch die Gemeinden. Luther ermahnte die Bauern zur Demut und Geduld. Dadurch erbitterte er die Fhrer der Bewegung, die nun an der Spitze von zahlreichen Haufen die Forderungen mit Gewalt durchzusetzen bemht waren. Man machte Gtz von Berliching'en gewaltsam zum Anfhrer, mordete die Gutsbesitzer (Tod des Grafen von Helfenstein), brannte Schlsser und Klster nieder und erklrte die Bauern als die Herren der deutschen Zukunft. Der Aufstand zog sich nach Thringen, wo der Wiedertufer Thomas Mnzer in Mhl-hausen sich festsetzte und allgemeine Gleichheit und Gtergemeinschaft predigte. Jetzt entbrannte Luthers Zorn. Er schrieb eine heftige Schrift gegen die ruberischen und mrderischen Rotten der Bauern," in welcher er die Obrigkeit aufforderte, mit dem Schwerte drein zu schlagen. Der Landgraf Philipp von Hessen und der Kurfürst Johann von Sachsen fhrten darauf ihre Heere gegen die thringischen Bauern, welche bei Frankenhausen im Frhjahr 1525 geschlagen wurden. Thomas Mnzer wurde hingerichtet. In Sddeutschland, wo Georg Metzler Rdelsfhrer war, schlug der Graf Truchse-Waldburg, Hauptmann des schwbischen Bundes, unter dem Beistande mehrerer geistlichen Herren den mrderischen Aufstand nieder. Die Schlacht bei Knigshofen an der Tauber brachte die Entscheidung^Die Bewohner Wrzburgs und anderer Städte, welche mit den Bauern gemeinschaft-liche Sache gemacht hatten, wurden wie diese schwer gestraft. Die Bauern sanken wieder in ihr altes Elend, ja in noch schwerere Leibeigenschaft zurck.

6. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 64

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
64 land gegen eine Geldsumme abtrat, wurde der unntzliche versumliche Entgliederer des Reiches" von vier Kurfrsten zu Oberlahnstein ab-gesetzt 1400 und Ruprecht von der Pfalz 14001410, ein Wittelsbacher, zum Kaiser gewhlt, der aber trotz seiner Tapferkeit keine Erfolge erringen konnte. Sein Versuch, Oberitalien wieder an das Reich zu bringen, scheiterte. 2. Die schweizerische Eidgenossenschaft. Die Schweiz war ein Teil des burgundischen Reiches gewesen, das Konrad Ii. fr Deutschland erworben hatte. Im Norden des Landes hatten sich die Habsburger an Macht der die anderen kleineren Herren erhoben und bten von ihrer Grafschaft Aargau aus die Reichsvogtei der die Landschaften am Vierwaldstttersee. Als die Habsburger damit umgingen, die Waldsttte Schwyz, Uri und Unterwalden ihrer Hausmacht zu unterwerfen, erwarb zuerst der Kanton Uri vom Kaiser Friedrich It. die Reichsunmittelbarkeit. Spter nach Rudolf von Habs-burgs Tode gelang auch den beiden anderen Kantonen Schwyz und Unterwalden, die Loslsung von der Habsburgischen Vogtei zu erzwingen. Zur Erhaltung ihrer Freiheiten schlssen die drei Waldsttte 1291 einen Bund, der die Grundlage der schweizerischen Eidgenossenschaft bildete. Mehrere Versuche der Habsburger, das Verlorene mit Gewalt zurckzuerobern, schlugen fehl. Als die Schweizer in der Schlacht am Morgarten in Zug 1315 Leopold von sterreich besiegt hatten, er-wetterten sie ihren Bund durch den Beitritt von Luzern, Zrich, Glarus, Zug und Bern. Die Verbindung der Eidgenossenschaft mit dem schwbischen Stdtebunde veranlate Leopold Iii. von sterreich zu einem neuen Angriff auf die Freiheit der Schweizer. Allein auch die Schlacht bei Sempach in Luzern 1386 (sagenhafte That des Arnold von Winkelried) war eine schwere Niederlage der sterreichischen Ritterschaft. Nach glcklicher berwindung innerer Zwistigkeiten voll-endeten die Schweizer durch ihre siegreichen Kmpfe gegen Karl den Khnen ( 35, 1) den Ausbau des eidgenssischen Staatenbundes. Im westflischen Frieden 1648 wurde die Lostrennung der Schweiz von Deutschland auch formell anerkannt. 33. Sigismund. Kirchliche Zustnde. Ku und die Kusstten. 1. Nach Ruprechts Tode stellten die drei Parteien unter den Kur-frsten zugleich drei Kaiser auf. Die einen whlten den Luxemburger

7. Kurs. I. u. II. für die Oberklassen gehobener Volksschulen und für die Unter- und Mittelstufe des Geschichtsunterrichts in Bürgerschulen - S. 37

1883 - Leipzig : Peter
37 Rudolfs Wunsch, daß sein Sohn Albrecht ihm auf dem Throne folgen sollte, ging nicht in Erfüllung, weil die Fürsten dessen Hausmacht fürchteten. Es wurde der Graf Adolf von Nassau zum Kaiser gewählt. Nach einigen Jahren jedoch setzten ihn die Fürsten wieder ab und wählten Albrecht zum Kaiser. Um sich auf dem Throne zu behaupten, ergriff Adolf gegen seinen Gegner die Waffen. Es kam unweit Worms zu einer Schlacht, in welcher Adolf besiegt wurde und das Leben verlor. § 21. Kaiser Albrecht I. (Der Freiheitskamps der Schweizer.) * Albrecht 1, der von 1298 —1308 regierte, war ein tapferer, aber stolzer, strenger und herrschsüchtiger Fürst, 8er vom Volke wohl gefürchtet, aber nicht geliebt wurde. Sein Hauptbestreben richtete er auf die Vermehrung seiner Hansmacht. Deshalb trachtete er auch danach, die Schweiz dem habsburgischeu Hause zu unterwerfen. Im 11. Jahrhunderte war die Schweiz an das deutsche Reich gekommen. Die Grafen von Habsburg, denen die Landgrafschaft des Aargaus als erbliches Lehen gehörte, gelangten in der Schweiz , allmählich zu großer Macht und trachteten danach, die Landschaften, über welche sie als Reichsvögte landesherrliche Rechte ausübten, ganz unter ihre Botmäßigkeit zu bringen. Die Landschaften Schwyz, Uri und Unterwalden, denen von einem Nachfolger Friedrichs I. (Barbarossa) ihre Reichsunmittelbarkeit zugesichert war, bildeten zur Wahrung ihrer Rechte einen Bund, die Eidgenossenschaft genannt. Die Gemeinden, denen ein Landamtmann oder Schultheiß vorstand, verwalteten ihre Angelegenheiten selbständig nach alten Gebräuchen und Rechten; nur den Kaiser erkannten sie als Herrn über sich an. Um ihre Unterwerfung unter das Haus Östreich zu erzwingen, schickte Albrecht Reichsvögte in ihr Land, welche die Gerichtsbarkeit in strengster Weise ausübten und sich allerlei Übergriffe erlaubten. Uber Schwyz und Uri setzte er Geßler von Bruneck, über Unterwalden Beringer von Landenberg. Diese achteten die Rechte der freien Gemeinden gar nicht, sondern handelten in ihrem Uebermnte nach Willkür und verfuhren oft mit grausamer Strenge. Geßler ließ sich bei Alters in Uri eine Zwingburg bauen. Die Schweizer beklagten sich beim Kaiser; aber ihre Beschwerde hatte keinen Erfolg. Da beschlossen sie, sich selbst zu helfen ^und die Vögte zu vertreiben. Die Sage erzählt darüber Folgendes. Walther Fürst, Arnold von Melchthal und Werner Stauffacher, drei in ihren Gemeinden angesehene Männer, trafen die Vorbereitungen zur Befreiung ihres Landes. Sie kamen mit 30 vertrauten Männern in einer Novembernacht des Jahres 1307 auf dem Rütli am Vierwaldstättersee zusammen und schlossen einen Bund zur Befreiung ihres Landes. Sie bestimmten die Neujahrsnacht 1308 zur Ausführung ihres Planes. Nicht lange darauf wurde Geßler, der in seinem grausamen Hochmute den wackeren Schützen Tell zu verderben suchte, von letzterem auf dem Wege nach Küßnacht erschossen. Diese That erhöhte den Mut des Volkes. In der Neujahrsnacht 1308 nahmen Verschworene die Burg Roßberg, Landenbergs Schloß in Sarnen, und alle übrigen Burgen der Landvögte ohne Blutvergießen. Landenberg wurde über die Grenze gebracht. Ohne blutigen Kampf hatten die Schweizer ihre Befreiung erlangt. Kaiser Albrecht wollte die rebellischen Bauern, wie er sie nannte, strafen; aber der Tod ereilte ihn vor der Ausführung dieses Vorhabens. Sein Neffe Johann von Schwaben, dem er das väterliche Erbe in der Schweiz und in Schwaben nicht übergeben wollte, ermordete ihn im Jahre 1308. Wegen dieser That erhielt Johann den Beinamen Parricida, d. h. Verwandtenmörder.

8. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 19

1912 - Trier : Disteldorf
[Bb89s00s8b000b80008@! 19 Dadurch kamen die an der Westgrenze gelegenen Bistmer Utrecht, Cln, Metz, Trier, Straburg und Basel zu Deutschland. Ludwigs ltester Sohn, Lothar, erhielt den Kaisertitel. Er be-reute spter das Unrecht, das er gegen den Vater begangen hatte und trat als Mnch in das Kloster Prm ein. Dort starb er aber schon nach fnf Tagen und wurde in der Klosterkirche begraben (855). 2. Einflle der Normannen. Unter den Nachfolgern Karls des Groen hatte das Reich viel durch die Einflle der Normannen zu leiden. Diese bewohnten Dnemark und Norwegen und beunruhigten lange Zeit hindurch als khne Seeruber die Ksten der benachbarten Lnder. Aus kleinen Schiffen zogen sie die Flsse aufwrts, pln-derten und zerstrten die reichen Städte, Kirchen und Klster und eilten von dannen, ehe der frnkische Heerbann ihnen entgegentreten konnte. Auch das trierische Land wurde von den Raubscharen heimgesucht. Im Anfang des Jahres 882 brachen die Normannen von ihrem festen Lager in den Ardennen auf und berfielen am Dreiknigstage die Abtei Prm. Sie erschlugen die Mnche, beraubten und verwsteten Kirche und Kloster und verheerten drei Tage hindurch tie ganze Umgegend. Als sich die umwohnende Bevlkerung sammelte, um die Ruber zu vertreiben, strmten diese auf die schlecht bewaffneten Scharen los und richteten ein furchtbares Blutbad unter ihnen an. Im Frhjahr des-selben Jahres zogen die Normannen pltzlich von der Eifel her gegen Trier, das sie am Grndonnerstag berfielen. Die Einwohner waren grtenteils in die umliegenden Wlder geflohen. Die ganze Stadt wurde ausgeplndert und dann in Brand gesteckt. Als die Raubhorden am Ostermontage abzogen, erblickte man ringsum nichts als brennende Trmmerhaufen und Leichen. Von Trier aus zogen die Barbaren gegen Metz. Inzwischen hatten aber die Bischfe von Trier und Metz Kriegsscharen gesammelt und traten vereint den Normannen bei Nennig an der Obermosel entgegen. Die Normannen blieben Zwar Sieger, aber sie wagten es nicht, ihren Raubzug gegen Metz auszufhren, sondern kehrten zu ihrem Lager in den Ardennen zurck. Zehn Jahre spter wurde die Abtei Prm abermals von den Normannen beraubt und zerstrt. 3. Bildung der deutschen Stammesherzogtmer. Auer den Nor-mannen waren es auch die Ungarn, die Deutschland durch Raubzge heimsuchten. In dieser bedrngten Zeit griffen die heimgesuchten Volks-stamme zur Selbsthilfe. Sie whlten sich nach alter Sitte einen Herzog, der sie zum Kampfe gegen die Raubscharen fhrte. Die Herzge bten aber sodann auch im Frieden die Regierungsgewalt aus, so da all-mhlich alle knigliche Gewalt auf sie berging. So entstanden fr die Hauptstmme die Herzogtmer Sachsen, Franken, Bayern, Schwaben Hb88800s3308883s8s80b8888e8e888e88es8e8e8sse! 2*

9. Zeit- und Lebensbilder aus der deutschen und sächsischen Geschichte - S. 53

1913 - Dresden : Huhle
— 53 — acht Tage lang gegen die Bilderstürmer, bis sie endlich Wittenberg verließen und Ruhe und Ordnung wieder einkehrte. 6. Der Bauernkrieg, a) Ursachen. Seit Karl dem Großen hatte in Deutschland die Zahl der freien Bauern stetig abgenommen, dagegen war die Zahl der hörigen und leibeigenen Bauern gewachsen. Zudem bekamen es die Leibeigenen immer schlechter. Die Herren (Ritter, Klöster usw.) brauchten für ihr Leben mehr als ehedem, deshalb drückten sie die armen Bauern mit allerlei Abgaben und Fronen. Für ihre Herren mußten sie pflügen, säen, ernten, dreschen, Wälder ausroden, Wege und Brücken bauen, Gräben machen, kurz, alles, was sie verlangten. Ihre Söhne und Töchter mußten ihnen dabei helfen. Für alle diese Arbeiten bekam der Bauer-nichts: außerdem ging der Herren- oder Frondienst vor, so daß dem Bauer oft sein eigenes Getreide und Heu verdarb. Hierzu kamen zahlreiche Abgaben an Vieh, Geld, Getreide und Eiern; er mußte beispielsweise Herd-, Rauch-, Vogt-, Holz-, Laub-, Weid-, Fast-nachts-. Hals-, Haupt- und Leibhühner und am Martinstage fette Gänse entrichten. Starb der Vater, so mußte der Sohn das beste Gewandstück aus der Lade oder das beste Viehstück aus dem Stalle geben; ebenso wenn sich ein Kind von ihnen verheiratete. So lebten die Bauern kärglich und trübselig. Ihre Häuser waren schlecht, von Holz und Lehm gebaut, mit Stroh gedeckt. Schwarzbrot, Haferbrei, Erbsen und Linsen waren die gewöhnlichen Nahrungsmittel, Wasser und Molken ihr Trank, ein Leinwandrock (Zwillichrock), Zwei Schuhe zum Binden und ein Filzhut ihre einfache Kleidung. b) Der Bauernaufstand. Als die Bauern Luthers Lehre von der christlichen Freiheit, die sie falsch auffaßten, vernahmen, waren sie froh. Sie wollten frei werden, nur den Kornzehnten entrichten, sie wollten weniger Abgaben (z. B. keine für den Todesfall) und weniger Frondienste haben: für die anderen Dienste verlangten sie Lohn; sie wollten Jagd und Fischfang frei haben, den Geistlichen wollten sie selbst wählen und absetzen, wenn er sich ungebührlich halte. Luther mahnte sowohl die Herren als auch die Bauern zum Frieden; aber trotzdem kam es zum Aufstande in Schwaben, Elsaß-Lothringen, Bayern und Franken. Auch in Thüringen und Hessen griffen die Bauern zu den Waffen. Ihr Anführer war Thomas Münzer, der in Mühlhausen großen Anhang besaß. Hier forderte er feine Anhänger auf, die Fürsten, Edelleute und Priester zu verjagen und alle Güter zu teilen: er ließ auch Korn und Kleider unter die Menge verteilen. Nun plünderten die betörten Bauern Kirchen, Klöster, Edelhöfe und erschlugen viele Herren. Da riet Luther den Fürsten, wider die mörderischen und räuberischen Bauern zu kämpfen. Es sammelten auch bei' Kurfürst von Sachsen, der Herzog von Sachsen, der Landgraf von Hessen ihre Heere (Landsknechte) und schlugen die Bauern bei Frankenhausen 1525: Münzer ward gefangen genommen, gefoltert und enthauptet. Den aufständischen Bauern ging es äußerst schlecht, mehr als 100000 verloren damals ihr Leben; die überlebenden aber wurden noch mehr bedrückt als früher. 7. Der Reichstag zu Speier. Luther sagte sich völlig vom Papste los und nahm 1525 Katharina von Bora zur Frau, die mit sechs anderen Nonnen out3 dem Kloster Nimbschen bei Grimma entslohen war. Hierauf besuchte er die Kirchen und Schulen Kursachsens und fand, daß man namentlich über

10. Die wichtigsten Ereignisse der Geschichte in 170 Jahreszahlen - S. 13

1892 - Bielefeld & Leipzig : Velhagen & Klasing
— 13 — Die Christen räumen ihre letzten Besitzungen in Syrien. Rudolf von Habsburg stirbt. Uri, Schwyz und Unterwalden stiften den Bund der Eidgenossen. 1338 Im Kampf gegen die unter französischem Einflufs stehenden Päpste in Avignon erklären die deutschen Fürsten auf dem Kurverein zu Rense, dafs der von ihnen Erwählte auch ohne päpstliche Krönung römischer Kaiser sei. 1356 Karl Iv. von Lützelburg, der Gründer der ersten deutschen Universität in Prag, bestätigt in der goldenen Bulle den sieben Kurfürsten von Mainz, Köln, Trier, Böhmen, Sachsen, Brandenburg und der Pfalz das ausschliefsliche Recht der Kaiserwahl und die volle Landeshoheit. Blüte der Hansa und des deutschen I Ritterordens. 1415 ! Das Konzil von Konstanz verurteilt Johann Hus aus Prag zum Feuertod und beendet die Kirchenspaltung. 1453 Der Osmane Muhammed Ii. erobert Konstantinopel. Ende des oströmischen Reiches. Johann Gutenberg erfindet in Mainz die Buchdruckerkunst mit beweglichen Lettern.
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