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1. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 37

1872 - Heidelberg : Weiß
— 37 — das einfache Hirtenvolk wollte wie bisher unmittelbar unter dem deutschen Reichsschutze stehen. Nun schickte ihnen Albrecht Vögte, welche die Landleute hart bedrückten. Vergebens beklagten sie sich darüber beim Kaiser. Da traten einige wackere Männer (Werner Stanffacher aus Schwyz, Walter Fürst aus Uri, Arnold von Melch-thal ans Unterwalden nebst dreißig andern) ans dem Rütli, einer Bergwiese am Vierwaldstädtersee, zu einem Bunde zusammen, und schwuren einen Eid, die grausamen Vögte zu verjagen und die alten Freiheiten zu behaupten (1307). Bald darauf wurde der verhaßte Vogt Geßler von Bruueck in einer hohlen Gasse bei Küßnacht von dem kühnen Urner Wilhelm Tell aus Bürgleu erschossen, und am Neujahrstage 1308 die übrigen Landvögte, jedoch ohne Blutvergießen, vertrieben. Der erzürnte Kaiser Albrecht zog nun mit Heeresmacht heran, um die Waldstädte zu züchtigen. Er wurde aber von seinem Bruderssohn Johann von Schwaben, dem er widerrechtlich seine Erb-lande vorenthielt, mit Hilfe einiger Verschworenen am Ufer der Renß ei mordet. Der Kaiser starb am Wege in den Armen eines Bettelweibes. , ^Die Schweizer verteidigten ihr Land heldenmütig gegen alle Angriff-der Österreicher. Herzog Leopold von Österreich wurde in dem Enq-fül1« Morga r ten geschlagen, worauf die Schweizer einen ewigen Bnnd schloffen, von dem ie den Namen Eidgenossen erhielten. - Noch unglücklicher war Leopolds Eukel,Herzog Leopold Iii. von Österreich, in der Schlacht bei Sempa ch, wo die eb(e_ Selbstaufopferung Arnolds von Winkelrieb den Etbgeitoffen den Sieg gewann. — Mit der Zeit traten noch anbere Stabte und Gebiete dem Schwe,zer-Bunbe bei. Erst im westfälischen Fuebev 1648 würde indes die Schweiz vollständig vom deutschen Reiche abgetrennt. 35. Friedrich der Schöne von Österreich und Lndwig der Bayer. Auf Albrecht I. folgte Heinrich Vii., ein Graf von Luxemburg, alv deutscher Kaiser; nach raum fünfjähriger Regierung starb er auf einem Zuge «ach Italien. Die Uneinigkeit der deutschen pursten brachte wieder zwei Köuige aus den Thron: den Herzog Lubtöig von Bayern und den Sohn des Kaisers Albrecht, Friedrich den Schönen von Österreich. Da keiner von beiden zurücktreten wollte, entstand ein achtjähriger Kamps. Endlich siegte Ludwig der Bayer durch die Klugheit seines tapferen Feldhauptmannes Schweppermann bei Mühldorf in Bayern über [1322 seinen Gegner, und ließ Friedrich gefangen ans die Burg Trausnitz

2. Kleines Handbuch der Realkenntnisse und deutschen Sprachkunde für Schüler in Volksschulen - S. 79

1835 - Darmstadt : Jonghaus
79 warb sich große Verdienste um Deutschland, suchte überall Ordnung herzustellen, legte Städte und Burgen an, und war überhaupt bemüht, Deutschland Wohlstand und An- sehen zu verschaffen. Seine Nachfolger Otto I., Ii. und Iii. verbanden mit der deutschen Königswürde auch die römische Kaiserkrone. 70. Die folgenden Könige und Kaiser wurden aus den fränkischen, und nach diesen aus den schwäbischen Her- zogen gewählt, von welchen besonders Heinrich Iv. merk- würdig geworden ist (1106). 71. Gegen das Ende des 11. Jahrhunderts hatte sich in Deutschland Unwissenheit, Aberglauben, sogar Räu- berei allgemein verbreitet. Hierzu trugen besonders die Kreuzzüge bei, welche vom Jahre 1096 zwei Jahrhunderte hindurch zur Eroberung Palästinas unternommen wurden und an sechs Millionen Menschen das Leben kosteren. 72. Denn während die Könige und andere Herren in einem fremden Lande Krieg führten, entstanden im eig- nen Lande mancherlei Unordnungen und Uneinigkeiten. Dieses war der Zeitraum, wo das Faustrecht herrschte, wo jeder Edelmann (Ritter) für sich mit seinen Nachbarn Krieg führte^ feste Schlösser baute und das Land durch Räuberei unsicher machte. Noch jetzt sieht man hie und da die Ueberreste solcher Raubschlösser oder Burgen. 73. Im Jahre 1272 bestieg Rudolph von Habsburg den deutschen Kaiserthron und wurde der Wohlthäter Deutschlands. Mit aller Strenge suchte er dem Faust- rechte zu steuern, zerstörte die Burgen der widerspenstigen Ritter und gebot einen allgemeinen Landfrieden. So ver- schaffte er dem Lande Ordnung und Ruhe. Allein sein Tod veränderte leider wieder gar Vieles. Erft 200 Jahre später gelang es dem Kaiser Maximilian I., eine vollkom- mene Ordnung in Deutschland herzustellen. 74. Unter der Regierung dieses Kaisers erfolgte im Jahre 1517 die Reformation durch Luther und Zwingli, wodurch in Deutschland drei christliche Religionsparteien ent- standen. Es erfolgten daraus mancherlei Streitigkeiten, und sogar blutige Kriege, von welchen besonders der drei- ßigjährige Krieg (1618 — 1648) unsägliches Elend über ganz Deutschland brachte, der aber doch die Folge hatte,

3. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 166

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
166 Iv. Die Franken und die Staufer und ihr Kampf mit dem Papsttum. und spter auch auf Sizilien festen Fu gefat: doch der Zustand seiner durch Seuchen geschwchten Truppen gebot ihm die Heimkehr. Im Etschtale (in der Klause von Ceraino) hatte sich eine Schar Veronesen in eine fast unzugngliche Felsenburg geworfen, um das Heer durch herabgeworfene Felsstcke am Durchzug zu hindern. Da erstieg der Pfalzgraf Otto von Wittelsbach mit 200 Leichtbewaffneten die hinter der Burg steil aufsteigende Bergwand, eroberte die Feste und hieb die Besatzung nieder. Auch in Deutschland bte Friedrich sein Herrscheramt mit Nachdruck und Wrde. Viele Ritter, die kein edleres Ziel fr ihre Tatenlust finden konnten, lebten zu jener Zeit vom Stegreife, d. h. sie berfielen von ihren festen Schlssern aus die durchziehenden Kaufleute, beraubten sie ihrer Warenladungen oder nahmen sie ge-fangen, um sie nur gegen ein hohes Lsegeld freizulassen. Friedrich trat dem Unfug aufs strengste entgegen und zerstrte eine Menge Raubburgen am Rhein. Daun zog er gegen die Polen, fhrte sie zur Lehnspflicht zurck und verlieh dem Bhmenh erzog Wladis-lav, der ihm dabei Hilfe geleistet, die Knigswrde. In dem-selben Jahre lie er sich von den Groen Burgunds, das ihm als Erbe seiner zweiten Gemahlin Beatrix zugefallen war, zu 1157besannen huldigen. Es war eine Zeit des Glanzes und der Macht fr das Reich und seinen Herrscher. Die geistlichen und weltlichen Fürsten wetteiferten in Dienstbeflisfenheit gegen einen 1 Kaiser, der durch Kraft und Weisheit unter allen Zeitgenossen hervorragte, und die Gesandten der meisten Beherrscher Europas brachten ihm ihre Huldigungen dar. In Italien allein wurde das kaiserliche Ansehen offen ver-spottet. Nach Friedrichs Abzge hatten die Mailnder eine der von ihm zerstrten Städte (Tortona) wieder aufgebaut und das dem Kaiser ergebene So dt der Erde gleich gemacht. Da zog Friedrich 1158zum zweiten Male der die Aipen, schlo die trotzige Stadt ein und zwang sie nach vierwchentlicher Belagerung zur Ergebung. Mailand mute sich der kaiserlichen Hoheit unterwerfen, einen kaiserlichen Podefta (Vogt) in feine Mauern aufnehmen und zum Unter-Pfand der Treue Geiseln stellen. Hierauf hielt Friedrich abermals einen Reichstag auf den roncolischen Feldern ab, auf welchem er durch die berhmtesten Rechtsgelehrten Italiens und 28 Abgeordnete der Städte die kaiserlichen Rechte feststellen lie. Als solche Regale bezeichnete man die Landeshoheit der die Herzog-ttimer und Marken, das Ernennungsrecht der Richter, die Erhebung von Zllen und Kriegssteuern, das Mnzrecht, die Einknfte aus der Fischerei, den Salinen und Silberbergwerken u. a. m. Alle ! diese kaiserlichen Rechte wurden von den Lombarden zunchst anerkannt.

4. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 204

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
204 Vt. Das Deutsche Reich zu Ende des Mittelalters. Geschtz (faule Grete") der Belagerer; Dietrich von Quitzow entfloh, sein Bruder Hans wurde gefangen genommen. Da sank den bisher so kecken Gegnern der Mut. Die zuchtlose Ritterschaft hatte endlich den Mann gefunden, der sie zu bndigen den Willen und die Kraft hatte. Die Schuldigen erhielten auf ihre Bitten Verzeihung und unterwarfen sich dem Friedensgebote des Landes-Herrn. So wurde das halb verlorene Land durch des Zollern Ttigkeit gerettet. Recht und Gesetz, Ordnung und Obrigkeit fanden nach langen Jahren wieder Geltung. Jetzt konnte der Brger die Waffen niederlegen und seinem Gewerbe wieder nachgehen, der Bauer seine niedergebrannten Htten wieder aufrichten und den Acker be-stellen, der Handelsmann ungefhrdet seine Strae ziehen. Nach zweijhriger Anwesenheit in der Mark begab sich Friedrich zur Kirchenversammlung nach Konstanz, wo Sigmund seines Rates dringend bedurfte. Hier brachte der Kaiser seinen schon frher ge-1415] hegten Plan zur Ausfhrung und bertrug dem Burggrafen die Mark Brandenburg uebst der Kur- und Erzkmmererwrde zu erblichem Besitz, mit dem Vorbehalte der Wiedereinlsung durch Zahlung von 450 000 Goldgulden. Zwei Jahre spter i8. Apriil empfing der neue Kurfürst, der sich als solcher Friedrich I. 1417 J nannte, auf offenem Markte zu Konstanz die Belehnung. Mit Weisheit, Kraft und Milde ordnete Friedrich auch ferner die Angelegenheiten Brandenburgs. Leider verhinderten ihn die verwirrten Zustnde im Reiche, bei deren Regelung ihn der Kaiser nicht entbehren zu knnen glaubte, sich seinem Lande ganz zu widmen. Whrend seiner Abwesenheit fhrten seine tchtigen Shne Johann und Friedrich die Regierung und verschafften durch glckliche Kriege mit den Nachbarn dem Kurstaate nicht nur erhhtes Ansehn, sondern auch Lnderzuwachs. 5. Deutsches Leben im Mittelalter. Das ganze Mittelalter ist eine Zeit groer Umgestaltungen und reicher Entwicklung. Dabei hat es auch besondere, nur ihm eigentmliche Einrichtungen, Sitten und Lebensformen aufzuweisen, die ihm ein bestimmtes Geprge geben. Dahin gehrt vor allem das Ritterwesen. Die ersten Anfnge desselben greifen bis in jene Zeit zurck, da sich neben dem Kriegsdienste zu Fu auch ein solcher zu Ro auszubilden begann. Zu seiner Blte gelangte es jedoch erst nach jahrhundertelanger Entwicklung, besonders während der Kreuzzge. Die Sitte erforderte eine lange und sorg-fltige Vorbereitung fr die Aufnahme in den Ritterstand. Zuerst mute der junge Adelige als Edelknabe (Page) den Dienst am

5. Kurs. I. u. II. für die Oberklassen gehobener Volksschulen und für die Unter- und Mittelstufe des Geschichtsunterrichts in Bürgerschulen - S. 63

1883 - Leipzig : Peter
63 Den schwedischen Heerführern fehlte die Einigkeit; ihre Krieger waren verwildert. Die Franzosen mischten sich jetzt in den Krieg, der nur aus Eroberungssucht fortgesetzt wurde. Erst im Jahre 1648 kam der westfälische Friede zu Münster und Osnabrück zustande. Das Restitutions-Edikt wurde aufgehoben und der Angsburger Religionsfriede bestätigt. Die Reformierten bekamen gleiche Rechte mit den Lutheranern. Der schreckliche Krieg hatte unsägliches Elend über Deutschland gebracht. § 38. Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst, 1640—1688. 1. Frieäricsl 3®ifmms «Iriodcnstfuuiglieit. In Brandenburg folgte anf den Kurfürsten Georg Wilhelm im Jahre 1640 dessen ältester Sohn Friedrich Wilhelm in der Regierung. Er war von der Natur mit vorzüglichen Gaben des Körpers und Geistes ausgerüstet. Im Alter von 14 Jahren besuchte er die Universität Leyden zu seiner wissenschaftlichen Ausbildung; später hielt er sich an dem Hofe zu Haag auf. Obgleich ihm hier die beste Gelegenheit geboten wurde, sich im Umgange mit Gelehrten und Staatsmännern weiter auszubilden, so sagte ihm doch das üppige Leben der Hauptstadt nicht zu. Er verließ deshalb Haag und begab sich in das Kriegslager seines Vetters, des Prinzen von Oranien. Im Alter von 20 Jahren kam er Zur Regierung; aber er übernahm ein verödetes Land mit einem in Elend versunkenen Volke. Wegen der Unentschlossenheit seines Vaters Georg Wilhelm war Brandenburg im 30-jährigen Kriege von den wilden Horden beider kriegführenden Parteien fürchterlich heimgesucht und schrecklich verwüstet worden. Die beutegierigen Scharen Mansfelds, Wallensteins und Pappenheims hatten darin mit Raub, Mord, Plünderung und Brand gehaust. Nachdem Georg Wilhelm die Sache der Protestanten ganz verlassen und mit dem Kaiser zu Prag einen Frieden geschlossen hatte, wurde Brandenburg sowohl von den Kaiserlichen, als auch von den Schweden verheert. Es herrschte überall unsägliches Elend; mehr ^b. 34. ver Aursürst. als die Hälfte der Einwohner war durch den schrecklichen Krieg und dessen Folgen umgekommen; unter den wenigen Bewohnern des Landes nahmen Roheit und Laster überhand; die Jugend wuchs ohne Erziehung und Unterricht auf. Handel, Gewerbe und Landbau lagen danieder. ^ e*ner solchen Zeit bedurfte Brandenburg eines in jeder Beziehung tüchtigen Fürsten, wie e» Friedrich Wilhelm war. Um sein Land serner vor den Schrecken des Krieges zu bewahren, schloß er, ungeachtet der Bemühungen des Kaisers Ferdinand Iii., ihn auf seiner Seite zu behalten, im Jahre 1641 Waffenstillstand mit ^n Schweden. Das aus verwilderten Söldnern bestehende Heer, welches auch dem Kaiser den Eid der Treue geschworen hatte, löste er auf und bildete ein stehendes

6. Geschichtsbilder für Volksschuloberklassen und Schulaspiranten - S. 40

1905 - Nagold : Zaiser
40 verbot und den sogenannten ewigen Landfrieden" ein-fhrte; alle Hndel sollte das Reichskammergericht schlichten Deutschland wurde in 10 Kreise eingeteilt und jedem Kreis em Hauptmann vorgesetzt, welcher den Landfrieden erhalten und die Stenern einnehmen mute. Durch den Grafen von Thuru und Taxis lie Maximilian das Postwesen neu einrichten. Graf Eberhard V von Wrttemberg machte er m Worms zum Herzog, 1495. Maximilians Sohn hatte die spanische Thronerbin geheiratet, starb aber bald. Dieser Ehe entsprote der sptere Kaiser Karl V (15191556), welcher unter seinem Zepter Deutschland und Spanien nebst Amerika vereinigte (in seinem Reich ging die Sonne nicht unter"). ^3+ b) Zustnde im Mittelalter. -i as Ritteruiesen: Vom 714. Jahre wurden die Knaben der Edlen (Pagen) im Ringen, Reiten, Singen n. s. lu. unterrichtet, und dienten bei Tische. Dann traten sie als Knappen in den Dienst eines Grafen, erhielten ein Schwert und lernten jetzt die Waffen gebrauchen. Mit ihrem Herrn durften sie in den Krieg und zum Turuier ziehen. War der Knappe 21 Jahre alt, so fand in der Kirche in feierlicher Weise der Ritterschlag statt. Ein lterer Ritter gab dem jungen Mann mit dem flachen Schwert oder der Hand 3 leichte Schlge auf Hals oder Nackeu und ber-reichte ihm Schwert, Panzer, Helm u., f. w. Eidlich gelobte der Ritter: der Tugeud zu lebeu, der Kirche und dem Lehens-Herrn treu zu bleiben und die Schwachen und Unschuldigen beschtzen zu wollen. Auf ihren Burgen fhrten die Ritter ein angenehmes Leben: Jagd, Ritterspiele oder Turniere und frhliche Festgelage wechselten miteinander ab. Die Turniere wurden vor vielen Zuschauern abgehalten. Knieend empfing der Sieger aus den Hnden eines Edelfruleins eine goldene Kette oder dergl. Nicht selten vergaen manche Ritter ihren Schwur und wurden zu Wegelagerern oder Raubrittern. (Zeit des Faustrechts.) 2. Frondienste. Unter den Gterbesitzern unterschied man freie Bauern" und hrige Bauern" oder Leibeigene". Letztere besaen keinen eigenen Gruud und Boden und ge-hrten mit Leib und Gut ihrem Fürsten oder Herrn, der

7. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 23

1912 - Trier : Disteldorf
23 Italien fr Jahrhunderte lang mit dem deutschen Reiche verbunden. Adelheid bte unter ihrem Gatten, ihrem Sohne und ihrem Enkel groen ^Einflu auf die Regierung des Reiches aus. Daneben wirkte die Kaiserin mit Eifer fr das kirchliche Leben der Völker. Sie grn-dete zahlreiche Klster und Kirchen in Deutschland und Italien. Sie selbst zog sich im Alter in das Kloster Selz im Elsa zurck, wo sie i. I. 999 starb. Sie wird als Heilige verehrt. 18. Das Rittertum. 1. Der Ritterstand. In den Ungarnkriegen der Könige Heinrich und Otto hatte sich die Reiterei vorzglich bewhrt. Dadurch kam fortan die Kriegfhrung durch Reiter oder Ritter immer mehr in Brauch. Der Dienst zu Pferde erforderte aber eine lngere Ausbildung und eine kost-spieligere Ausrstung als der Dienst zu Fu. Wollte darum der König oder ein anderer Landesherr einen Ritter in seinen Dienst nehmen, so mute er ihm die Mittel zu seiner Ausrstung geben. Das geschah ge-whnlich in der Weise, da er dem Dienstmann ein Stck von seinem Grund und Boden leihweise, als sogenanntes Rittatehen, berlie. Aus diesen Dienstmannen entwickelte sich allmhlich der Ritterstand. 2. Die Erziehung und Ausbildung eines Ritters begann in frher Jugend. Mit 7 Jahren kam der Edelknabe als Page an den Hof eines andern Ritters. Hier lernte er hfische Sitte und bte sich in den Waffen und in der Musik. Im Alter von 14 Jahren wurde er feier-lich mit einem Schwert umgrtet und hie von nun an Knappe oder Junker. Mit 21 Jahren wurde der Knappe zum Ritter geschlagen. Ein fremder Ritter erteilte ihm den sog. Ritterschlag und bergab ihm ein Ro, die Waffen und einen Schild mit einem Wappen. Das war der schnste Tag im Leben des Ritters. Zur bung in den Waffen hielten die Ritter hufig Kampffpiele ab, welche man Turniere nannte. Dieselben wurden auf einem groen freien Platze in der Stadt abgehalten. Ringsum waren die Sitze der Zuschauer. Auf ein Zeichen mit der Trompete ritten die Kmpfer paarweise auf den Turnierplatz. Mit eingelegter stumpfer Waffe sprengten sie aufeinander los. Wer den Gegner aus dem Sattel warf oder seine Lanze an dessen Panzer brach, der war Sieger und erhielt eine goldene Kette oder eine Waffe als Preis. 3. Die Burgen. Die Wohnungen der Ritter hieen Burgen. Die Erbauung von Burgen begann zur Zeit der Normannen- und Ungarn-kriege. Sie dienten zur Verteidigung und zum Schutz der umwohnenden Bevlkerung. Nur die Könige und spter auch die kleineren Landes-Herren hatten das Recht, Burgen zu bauen. Die Verteidigung der Burg wurde einem Lehensmann bertragen. Unter seinem Befehl stand eine [Ub8s38880b08808888s888yes8e88688e888ese86seee

8. Die Hellenen seit dem Ende der Perserkriege - S. 43

1912 - Leipzig : Voigtländer
Der Kriegszug der Athener nach Sizilien. 43 nimmt; — jene aber haben längs der nnsrigen anch eine einfache Maner gebaut, so daß es nicht mehr möglich ist, sie einzuschließen, wenn man nicht vorher diese ihre Nebenmauer mit großer Macht angriffe und nähme. Es hat sich also so gewendet, daß wir, die wir andere einzuschließen gedachten, jetzt vielmehr selber eingeschlossen sind, wenigstens zu Lande; denn wir können uns nach der Landseite der Reiterei wegen nicht weit hinauswagen. Sie haben aber auch Boten in den Peloponnes geschickt mit der Bitte um Zuzug an Kriegsmacht, und Gylippos reist in den Städten Siziliens umher, teils die zur Teilnahme am Kriege zu bereden, die sich jetzt noch ruhig verhalten, teils auch, um womöglich Landtruppen und Seerüstung herbeizuschaffen. Tenn, wie ich erfahre, find sie willens, zugleich unsere Mauern mit dem Landheer und zur See mit ihren Schissen anzugreisen. Und möge sich keiner von euch verwundern, daß auch ein Seeangriff beabsichtigt ist! Denn auch jene wissen gar wohl, daß anfangs zwar unsere Flotte im besten Stande war, wegen der Trockenheit der Schiffe und der Gesundheit und Vollzähligkeit der Bemannung; jetzt aber haben unsere Schiffe von der Nässe gelitten, da sie schon so lange in See sind, und die Mannschaft geht zugrunde. Denn es ist nicht möglich, die Schiffe ans Land zu ziehen und austrocknen zu lassen, weil die an Zahl uns gewachsene und sogar noch überlegene Flotte der Gegner uns beständig in Erwartung eines Angriffs hält, und es find auch alle Anzeichen da, daß ihrerseits ein Angriff vorbereitet wird. Überdies können sie auch leichter ihre Fahrzeuge abtrocknen lassen, denn sie brauchen nicht vor Anker andere zu überwachen. Wir selbst aber würden auch nicht einmal bei großer Überlegenheit an Schiffszahl des gleichen Vorteils genießen, selbst wenn wir nicht, wie es jetzt der Fall ist, gezwungen wären, mit sämtlichen Schiffen Wache zu halten. Denn wenn wir auch nur um ein geringes in unserer Wachsamkeit nachließen *), so könnten wir uns den nötigen Unterhalt nicht verschaffen, den wir an der feindlichen Stadt vorüber ohnehin nur mit Mühe beitreiben. Von unserer Mannschaft ist schon ein guter Teil verloren gegangen, und sie leidet noch weitere Verluste, da die Seeleute beim Holzholen und bei weiteren Streifzügen, um Wasser zu holen oder Beute zu machen, von den Reitern niedergehauen werden. Die Bedienungsmannschaft aber läuft über, seitdem die Wage zwischen uns gleichsteht, und die Mietstruppen, die zum Seedienst gepreßt worden sind, gehen bei der ersten Gelegenheit davon und zerstreuen sich in die Städte. Diejenigen aber, welche sich anfangs durch die hohe *) d. h. wenn wir auch nur wenige Schiffe ans Land zögen.

9. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufischen Kaisern - S. 10

1914 - Leipzig : Voigtländer
10 Herrscher aus dem sächsischen Hause. schenk dem Grafen Gero zugefallen war, wurde Thancmar von großer Traurigkeit ergriffen_________ Cp. 10. Aber der Streit, der zwischen Evurhard und Brüning entstanden war, entwickelte sich so weit, daß ein allgemeines Morden entstand, Verwüstung von Ländereien verübt wurde, und überall Feuerbrünste angelegt wurden. 6p. 11. Es verbündete sich aber Thancmar mit Evurhard und stürmte mit starker Mannschaft die Burg, die Badilik heißt, in der der jüngere Heinrich war, und nachdem er seinen Kampfgenossen die Beute aus der Burg überlassen hatte, zog er fort, indem er Heinrich wie einen gewöhnlichen Knecht mit sich führte Darnach nahm er die Burg, die Heresburg heißt, ein, und nachdem er eine starke und zahlreiche Mannschaft zusammengebracht hatte, ließ er sich in derselben nieder, indem er von da viele Räubereien ausführte. Evurhard aber hielt Heinrich bei sich fest.... Thancmar aber, der Sohn König Heinrichs, von vornehmer Mutter stammend, war tapfer, von scharfem Verstände und kriegserfahren, aber im Kriege richtete er sich wenig nach Ehrbarkeit und Sittsamkeit. Da aber seine Mutter einen reichen Besitz hatte, so nahm er die Wegnahme des mütterlichen Erbguts sehr bitter aus, trotzdem er von väterlicher Seite her reichen Ersatz dafür bekam, und ergriff daher die Waffen gegen seinen Herrn und König zu seinem eigenen und der ©einigen Verderben. Der König aber eilte (wenn auch ungern) nach Heresburg, um Thancmars Anmaßung zu beugen, weil er sah, daß die Sache sich zu einer so ungeheuern Gefahr entwickle. Als aber die Insassen jener Burg erkannten, daß der König mit gewaltiger Mannschaft über sie gekommen sei, öffneten sie die Tore und ließen das Heer einziehen, das die Burg eingeschlossen hatte. Thancmar aber floh in eine Kirche, die vom Papste Leo dem seligen Apostel Petrus geweiht war. Das Heer aber verfolgte ihn bis in das Heiligtum, und besonders die Trabanten Heinrichs, die die Kränkung ihres Herrn schmerzlich empfanden und zu rächen suchten; und sie scheuten nicht davor zurück, die Türen mit dem Schwerte zu erbrechen, mit den Waffen betraten sie das heilige Gebäude. Thancmar aber stand neben dem Altar, auf den er die Waffen mit der goldenen Kette gelegt hatte. Und da ihm von vorne mit Geschossen zugesetzt wurde, brachte ihm ein gewisser Thiatboldus.... unter Schimpfworten eine Wunde bei und empfing sie sogleich von ihm wieder, wodurch er*) sein Leben in furchtbarer Raserei in kurzer Zeit aushauchte. Einer aber unter den Soldaten, mit Namen Mincta, durchbohrte Thanc- *) Thiatboldus.

10. Völkerwanderung, Frankenreich und Anfänge des Deutschen Reiches - S. 9

1895 - Leipzig : Voigtländer
Die Germanen vor der Völkerwanderung. 9 um das zahlreichste und wackerste Gefolge. Das ist Würde, das ist Macht, immer von einer großen Schar auserlesener Jünglinge umgeben zu sein; das ist Zierde im Frieden, Schutz im Krieg. Und nicht bloß bei Landsleuten, auch bei benachbarten Völkerschaften erwirbt Namen und Ruhm, wer durch zahlreiches, tapferes Gefolge hervorglänzt. Solche werden von Gesandtschaften angegangen, mit Geschenken beehrt, und ihr Name schon hat oft Kriege abgethan.— Kommt es zur Schlacht, so ist es Schande für den Fürsten, an Tapferkeit nachzustehen, Schande für das Gefolge, nicht dem Fürsten an Tapferkeit gleichzukommen. Ehrlos und geschändet auf lebenslang ist, wer den Anführer überlebend aus der Schlacht zurückkehrt. Ihn zu verteidigen, ihn zu schützen, ja eigene Heldenthaten ihm zum Ruhme anzurechnen, ist die höchste Eidespflicht. Die Fürsten kämpfen für den Sieg, das Gefolge für den Fürsten. Wenn ihr Stammvolk in langem Frieden thatenlos hinstarrt, so ziehen Scharen edler Jünglinge freiwillig zu den Völkerschaften, die gerade Krieg führen; teils weil das Volk der Ruhe abhold ist, teils weil sie in Gefahren sich leichter emporschwingen, auch ein großes Gefolge nur durch Gewalt und Krieg zu unterhalten ist: denn von des Oberhauptes Freigebigkeit fordern sie jenes Streitroß, jene bluttriefende sieghafte Frame; Gastmähler und Bewirtung, zwar kunstlos, doch reichlich, dienen statt des Soldes. Die Mittel des Aufwandes sind Krieg und Raub. Nicht so leicht beredet man sie, die Erde zu pflügen und den Jahreslauf abzuwarten, als Feinde herauszufordern und Wunden zu erkämpfen; ja es dünst sie Trägheit und Erschlaffung, mit Schweiß zu erwerben, was mit Blut zu gewinnen ist. — Wann sie nicht in den Krieg ziehen, bringen sie viel Zeit mit Jagen, mehr noch in Müßiggang zu, dem Schlafen und Schmausen ergeben. Die Tapfersten und Streitbarsten treiben nichts; die Sorge für Haus und Herd und Feld bleibt den Frauen, den Greifen und den Unvermögendsten der Familie überlassen; jene brüten hin. Seltsamer Widerspruch der Natur, daß dieselben Menschen so sehr den Müßiggang lieben und die Ruhe hassen. Sitte ist, daß die Gaue, Mann für Mann, den Oberhäuptern freiwillige Gaben an Vieh oder Feldfrüchten zusammenlegen, was als Ehrengeschenk angenommen wird und zugleich dem Bedürfnisse abhilft. Vorzüglich lieben sie Geschenke benachbarter Völker, die nicht bloß von einzelnen Personen, sondern von Gemeinden übersandt werden: auserlesene Rosse, gewaltige Rüstungen, Pferdeschmuck und Halsgeschmeide. Schon haben wir sie auch Geld annehmen gelehrt. — Daß die Völker Germaniens nirgends in Städten wohnen, ist hinlänglich bekannt; nicht einmal zusammengebaute Häuser dulden sie. Abgesondert und zerstreut siedeln sie sich an, wie ein Quell, eine Flur, ein Gehölz einlädt. Die Dörfer legen sie nicht nach unserer
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