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1. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 36

1847 - Berlin : Reimer
36 Bergland) und Liegliitz (die Gebirgsgegenden, Görlitz, Bunzlau re.), sodann die großen Städte auch der anderen Provinzen sehr vortheilhaft aus. Diese Betrieb- samkeit kommt auch dem, durch Staatsverträge, weise Gesetze und Ordnungen, vortreffliche Posteinrichtungen, eine mehr als 100 Mln. lange Küste, zahlreiche Binncnschifffahrtslinien und Straßcnaulagen begünstigten, Handel und Ver- kehr zu Gute, wenngleich der Sundzoll und die eigenthüml. Vcrh. der balti- schen Länder dem Scehandel, — u. die strenge Sperre der östlichen Grenze dem binnenländischen Verkehr, namentlich der nicht-deutschen Provinzen, harte Fesseln anlegen. Dennoch kauft man vom Auölaude vorzüglich nur Kolonialwaaren und Natur-Produkte, die großeutheils als verarbeitete Maaren, neben den über- schüssigen Noh-Erzeugnissen des heimischen Bodens (vorzüglich Holz, Getreide, Kohlen), wieder ins Ausland gehen. 35. Staatseinrichtung. — Der Staat ist eine nach dem Rechte der Erstgeburt in männlicher Linie erbliche ständische Monarchie. Die Pro- vinz ial-Landstände, der Staatsrath u. mehr noch (seit d. 3. Februar 18-17) der Vereinigte Landtag haben Einfluß auf die G e se tzg e b u n g, aber der König ist verfassungsmäßig im alleinigen Besitz der vollziehenden und — mit Ausnahme der Besteurung — auch der gesetzgebenden Gewalt. Das S taats- Ministerium steht au der Spitze der Staatsverwaltung. — Auf Grund geschichtlicher Verhältnisse ist der Staat für administrative, polizeiliche und finan- zielle Zwecke in Provinzen (Ober-Präsidien), sodann in Rücksicht aus die Bedürfnisse der inneren Verwaltung in Regierungs-Bezirke (Regierungs- Kollegien) getheilt worden, welche letztere wieder in landräthliche Kreise und städtische Polizei-Direktionen zerfallen. — Für die Rechtspflege, welche in den neuen Prov. meist nach anderen Gesetzbüchern gehandhabt wird, als in den älteren, eine andere Eintheilung; — die kirchliche Verwaltung stimmt ebenfalls nur, so weit sie sich auf die evangelischen Einw. bezieht, mit der polizeilichen vollständig, für die katholischen aber nur theilweise überein. — Von größter Wichtigkeit, und zwar nicht allein für politische Zwecke, ist das berühmte, auf allgemeine Kricgsdicnstpflichtigkeit gegründete, die Wehrhaftigkeit der ganzen Nation und ihre schleunigste Kriegsbereitschaft, zugleich aber auch ihre moralische Erziehung beabsichtigende und befördernde Wehr-System des Staates. — Stehendes Heer und Landwehr ersten und zweiten Aufgebots (mehr als 500000 M., von denen über 300000 den ersten beiden Klassen angehören). — Eintheilung in 9 Armee-Corps (General-Commando's), deren Ersatzbezirkc der provinziellen Eintheilung nicht durchgängig entsprechen. — Von der größten Wichtigkeit für die Armee ist das M il i ta i r-U n terri ch t s w esen. — Außer dem Heere werden zur Landesvertheidigung eine Reihe tüchtiger Festungen unterhalten (s. oben!). Zahlreich sind die Anstalten zur Erzeugung und Auf- bewahrung von Kriegsbedürfnissen. — Iv. Der österreichische Staat. A. Topische Verhältnisse, a. Jni Allgemeinen. 36. Lage und Begrenzung, Landesbeschaffenheit (wie oben zu behandeln). —

2. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 96

1888 - Leipzig : Teubner
96 - Kreuzfahrer nehmen Antiochien und behaupten es gegen ein trkisches Entsatzheer (die heilige Lanze). Stark gelichtet und erschpft kommen sie vor Jerusalem an;*) sie erstrmen es nach wochenlanger Belagerung 1099. Die Sieger richten ein furchtbares Blutbad an und ziehen dann als Ber nach der heiligen Grabes-kirche. Errichtung des Knigreiches Jerusalem; Gottfried von Bouillon Beschtzer des heiligen Grabes; erst sein Bruder nennt sich König. 113. Durch die Kreuzzge nimmt das Rittertum einen glnzenden Aufschwung, zuerst in Frankreich. Ritter sind ursprnglich die Freien, die sich dem Reiterdienst widmen (wer hat den Grund zu dem Reiterheer gelegt?); die kostspieligere Ausrstung und die lngere Berufsbung setzen gnstige Vermgensverhltnisse voraus oder ntigen zur bernahme eines Lehens von einem greren Herrn. Bald konnten nur Ritterbrtige Ritter werden. Nachdem der Knappe seine Lehrzeit beendet hatte, wurde er zum Ritter geschlagen. Zur fortwhrenden bung iu den Waffen dienten die Turniere. Als Hauptpflichten des Ritters galten Wahrung der ritterlichen Ehre, Treue gegen den Lehnsherrn, Schutz der Be-drngten, Achtung vor den Frauen. (Herders Cid, das Ideal eines mittelalterlichen Ritters.) Welche hohe Pflicht kam durch die Kreuz-zge noch hinzu? Nach dem ersten Kreuzzug entstanden die beiden ersten gcift: lichen Ritterorden, deren Mitglieder auer den ritterlichen Pflichten die drei Mnchsgelbde auf sich nahmen (wie lauten dieselben?).-Die Johanniter, von Italienern gegrndet, trugen schwarzen Mantel mit weiem Kreuz (spter in Rhodns und Malta); die Tempelherren oder Templer (woher der Name?), meist Franzosen, trugen weien Mantel mit rotem Kreuz (1312 wurde der Orden durch Philipp den Schnen von Frankreich ausgehoben). . 114. Auch den anderen Stnden kommen die Kreuzzge zu gute, so den Leibeigenen und Hrigen aus dem Lande (das Kreuz macht frei"), dann der handeltreibenden Bevlkerung in den Stdten, zuerst den italienischen (Pisa, Genua, Venedig); diese werden Zwischenhndler zwischen dem Orient (Indien) und den deutschen Pltzen (Augsburg, Nrnberg, Ulm, Frankfurt a. M.). Durch die Kreuzzge kamen die abendlndischen Völker in *) Kaulbachs Wandgemlde im Treppenhause des Neuen Museums in Berlin; Cornelius' Zeichnung aus den Tassobildern.

3. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 56

1875 - Braunschweig : Bruhn
56 — ütejanb, und ein neuer getnb, die Magyaren «Ungarn), verheerte Baien, wachsen, Thüringen und Schwaben. * ba$_ $inb, der letzte Karolinger in Deutschland, starb als 18jahriger Jüngling im Jahre 911. §• 19. Konrad I. von Franken (911-918). Die Wahl der Fürsten fiel nach Ludwigs Tode auf den würdigen Otto den Erlauchten von Sachsen; dieser lehnte jeboch ab, und auf seinen Rath wählte man Konrad I., Herzog von Franken. Seitdem blieb Deutschland cm Wahlreich. Konrab suchte vergeblich, der Kaiserwürbe wieber Ansehen zu verschaffen und die Orbnung in Deutschland wieber herzustellen -^h^ugen trat zu Frankreich über, der Baiern-Herzog Arnulf wollte ein subdeutsches Reich grünben, und auch anbere beutsche Fürsten, besonbers Hein-l1sachsen, Otto des Erlauchten Sohn, leisteten dem Kaiser so kräftigen Widerstand, daß auf lange Zeit die Sachsen das Uebergewicht über die Franken erhielten. Auch die Ungarn machten unter Konrads Reaieruna öfters räuberische Züge nach Deutschland. Auf dem Sterbebette schlug der wackere Konrad seinen früheren Feind den mächtigen Heinrich, Herzog von Sachsen, zu seinem Nachfolger vor. v. Die sächsischen Kaiser. §. 20. Heinrich I. (919-936). m> ^Einr'ch I (der Vogler oder Fixkler), ein kräftiger selbstständiger Mann, stellte sich besonders die Aufgabe 1. Das zerfallende deutsche Reich wieder zur Einheit zu bringen. 2. Das Uebergewicht der königlichen Macht über die der Herzöge amu-bahnen und 3. die Grenzen gegen auswärtige Feinde (Dänen, Slaven, Ungarn) zu schützen. 0 Zunächst brachte er theils durch Strenge, theils durch Milde die deutschen Herzöge zur Anerkennung seiner Königswürde; dann vereinigte er Lothringen wieder mit Deutschland und schloss mit den Ungarn (oder Magyaren) einen r ^,a^fenft^^tand gegen Zahlung eines jährlichen Tributs. Die- sen Waffenstillstand benutzte er zur Verbesserung des deutschen Kriegswesens. (Reiterei, Turniere.) Auch legte er in den gefährdeten Grenzländern feile Plätze und Städte an, zog durch Ertheilung von großen Vorrechten freie Leute vom Lande in dieselben und schuf dadurch den deutschen Bürger st and (Heinrich der Städtebauer). ^ Später errichtete er die Markgrafschaften Meißen und Nordsachsen, m«chte die Böhmen zinspflichtig, errichtete gegen die Dänen die Markgraf-

4. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 83

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 83 — Auf seinem Lehen, je nach der Landesbeschasfenheit von sicheren Sümpfen umgeben, oder auf hohen unzugänglichen Bergen erbaut, stand die Wohnung des Ritters, an ihrem Fuße vielleicht lag das Dorf, das zu ihr gehörte, auch gehörten wohl oft mehrere Dörfer zu einem Lehen. In Wald und Haide jagte der Ritter, und das Wild wurde, da es von den Bauern geschont werden mußte, eine wahre Plage. Die Burg war fest und sicher gebaut, Zugbrücke, Wall und Graben, dicke Thürme, ein Schloßhof, oft auch mehrere. Im Untergeschoss der Männersaal, oben die Wohnungen der Frauen, auf dem Schlosshofe in kleineren Gebäuden die der Dienerschaft. Nicht immer war das Leben aus solcher Burg angenehm, besonders nicht im Winter, auch ließ die Verpflegung bei den ärmeren Rittern wohl manches zu wünschen übrig. Wenn aber der Sommer herannahte, dann zog der Ritter zu Felde oder zu Hofe. Da fanden Ritterspiele und Gelage, Turniere und dergl. statt, das waren die Glanzpunkte seines Lebens. Anders wurde das Ritterwesen und verfiel allmählig mehr und mehr um die Zeit nach den Kreuzzügen. Die Poesie- und schwungvolle Ritterzeit mit ihrem Minnegesang (vergl. Geschichte der Poesie) war dahin. Seit 1254 ergaben sich viele Ritter, durch ihr üppiges Leben in Schulden gerathen,' oder von Armut geplagt, dem Raubleben. Sie überfielen die Kaufleute, plünderten sie, nahmen sie gefangen, schleppten sie auf ihre Burgen und erpressten schweres Lösegeld. — Schauderhaft war oft die Art, wie die Gefangenen behandelt wurden. Beinahe ebenso schlimm hatten es die Bauern, welche dem Ritter zu steuern hatten. Kaum konnten sie ihren dürftigen Acker bebauen vor Frohndiensten, die ihnen aufgezwungen wurden, kaum hatten sie das liebe Leben, da der Ritter ihnen das Wenige, was sie dem Boden abgewannen, womöglich gewaltsam abpresfte. Die ganze Bauernschaft Deutschlands mit wenigen Ausnahmen seufzte unter einem Druck, der sie endlich im 15. Jahrhundert zu Verbindungen unter sich trieb und im Ansange des 16. Jahrhunderts zum offenen Aufstande (1525). — Gaben doch die Schweizer Bauern ein so gutes Vorbild. Unter dem Bauernstande muß man zwei Klassen unterscheiden: die am schlechtesten gestellten sind die Hörigen und Leibeigenen. Die andern etwas besser gestellten, vielleicht früher frei, gaben sich irgend einem Lehnsherrn in Schutzpflichtigkeit und bekamen dann gegen bestimmte Leistungen, manchmal auch unbestimmte, einen Bauerhos oder eine Mühle rc., diese Bauern hießen Meier. Dies wurde jedoch nicht ihr Besitz, sie konnten sogar oft willkürlich daraus vertrieben werden. Diese Bauern litten nun nicht wenig von den Fehden, welche die Ritter unter sich führten. Wie oft loderten bei solchen Fehden Gehöfte oder ganze Dörfer in Flammen auf i Wie oft wurde die Ernte zerstampft, das Vieh weggetrieben, nur um dem Ritter selber an seinen Einnahmen zu schaden. Vor allem zügellos betrug sich der Adel der brandenburgischen Lande, bis ihm endlich das Handwerk durch Friedrich I. gelegt wurde. Außer den von den einzelnen Territorialherren abhängigen Rittern gab es 6*

5. Vorderasien und Griechenland - S. 116

1874 - Leipzig : Teubner
- 116 - 'Krieg und Frieden, Einführung neuer Gesetze u. s. w. Uebri-gens konnte das Volk über die Vorlagen, die ihm die Gerusia machte, nur Ja oder Nein sagen, annehmen oder ablehnen. Das Ackerland, welches die Spartiaten besessen, theilte Lykurg aufs neue zu gleichen Theilen, indem er für die 9000 Spartiatenfamilien ebenso viele Ackerloose machte, welche der Staat an die einzelnen Familien gleichsam tierlehnte. Die Bearbeitung dieser Ländereien besorgten die Heloten, von denen der Staat eine Anzahl jeder Familie ebenfalls als geliehene Knechte übergab; denn die Heloten galten als Sela-tien des Staates. Von dem Ertrage des Gutes mußten die Heloten der Herrenfamilie jährlich ein gewisses Maß abliefern, wovon diese lebte. Denn dieser dorische Kriegsadel sollte frei bleiben von den niederen Sorgen des Erwerbs und allein sich seinen höheren bürgerlichen Pflichten widmen können, namentlich sollte er Zeit und Muße haben sür seine kriegerischen Uebungen. Der Spartiat war vorzugsweise Kriegsmann, Gewerbe und Ackerbau war seiner nicht würdig. Die ganze Bürgergemeinde war ein Kriegsheer, und die Stadt Sparta eine große Kaserne. Deshalb speisten die Männer auch vom 20. Lebensjahre an außer dem Hause zusammen an den gemeinsamen Männermahlzeiten, den s. g. Syssitien, und zwar so, daß jede Abtheilung, die an einem Tische aß, aus 15 Mann bestem^ Eine solche Abtheilung hieß ein Zelt; denn sie bildeten auch im Felde zusammen eine Zeltgenossenschaft, die unterste Abtheilung im Heer. Jeder einzelne mußte zu seinem Tische monatlich einen bestimmten Beitrag an Mehl oder Gerstengraupen, Käse, Feigen und Wein und eine geringe Summe Geldes liefern. Die Mahlzeiten waren sehr einfach. Das tägliche Hauptgericht war die vielgenannte schwarze Suppe, ein Schwarzsauer von Schweinefleisch, das im Blute gekocht und nur mit Essig und mit Salz gewürzt war. Der Nachtisch bestand in Käse, Oliven und Feigen. Kein Spartaner durfte sich diesen gemeinsamen Mahlen entziehen, selbst die Könige nicht. Einfach wie die Mahlzeiten war auch die Kleidung und die Wohnung des Spartaners. Luxus war in allen Verhält-

6. Vorderasien und Griechenland - S. 129

1874 - Leipzig : Teubner
- 129 — Zunächst suchte Solou die Wunden zu heilen, welche die alte Mißregierung dem Volke geschlagen. Durch das harte Schuldgesetz waren viele in große Schulden verfallen, nicht wenige waren sogar in die ©datieret ihrer Gläubiger gekommen oder als Sclaven ins Ausland verkauft worden. Solon verordnete, daß alle Schuldselaven freigegeben werden müßten, und daß diejenigen, welche ins Ausland verkauft worden waren, soviel wie möglich, vom Staate zurückgekauft würden; hinfort aber durfte Niemand mehr auf feinen Leib borgen. Für die Abtragung der andern Schulden fand Solon so milde Mittel, daß der arme Mann sich seiner Schulden entledigen konnte, ohne daß der reiche Gläubiger einen beträchtlichen Schaden erlitt. Hieraus unternahm Solon die Umformung der Verfassung, und dabei ging er von dem Grundsätze aus, daß nicht blos der Adel, sondern sämmtliche Klassen der Bevölkerung zur Theilnahme an der Verwaltung des Staates berechtigt sein sollten, und zwar je nach dem größeren oder geringeren Vermögen. Er theilte zu diesem Zwecke die ganze Bevölkerung nach ihrem Vermögen, d. h. nach ihrem Grundbesitz, in vier Klassen. Die erste Klasse waren die Reichsten, die s. g. Fünshnndertscheffler, sie hatten von ihren Gütern wenigstens 500 Scheffel Getreide oder ein entsprechendes Maß von Del und Wein als reines Einkommen. Die zweite Klasse waren die Ritter, die dritte die Zengiten oder Jochbesitzer, diejenigen Grundbesitzer, welche zur Bebauung ihres Ackers eines Joches Maulthiere bedurften. Die vierte Klasse machten die Aermsten aus, die Theten oder Tagelöhner. Nach diesen Klassen wurden den Bürgern ihre Pflichten gegen den Staat bemessen, Kriegsdienst und Stenern. Die erste Klasse hatte für die kostspielige Kriegsflotte zu sorgen, die zweite diente als Reiterei, die dritte und zahlreichste als schwerbewaffnetes Fußvolk, die vierte war frei von Kriegsdienst und wurde nur in außerordentlichen Fällen zur Vertheidigung des Vaterlandes als Leichtbewaffnete ausgeboten, im Seekrieg dienten sie als Matrosen. Auch von der Steuerzahlung war die vierte Klasse frei. — Der Vertheiluug der St oll, Erzählungen. I. 2. Aufl. 9

7. Vorderasien und Griechenland - S. 203

1874 - Leipzig : Teubner
— 203 - seinem Freunde, gehen und mäßige Bedingungen der Unterwerfung erwirken. Man vertraute ihm, und er ging. Aber er kam erst nach drei Monaten zurück, als die Noth bis zum äußersten gewachsen war, und verkündete, daß er nichts ausgerichtet, man müsse eine Gesandtschaft nach Sparta schicken. Das geschah. Die Forderungen der Spartaner waren: Schleifung der langen Mauern und des Peiraieus, Auslieferung aller Schiffe bis auf 12, Anschluß an den peloponne-sischen Bund und Heeresfolge zu Waffer und zu Land. Dieathenerwarendurch denhunger so mürbe gemacht, daß sie die Bedingungen annehmen mußten (April 404). Nach Verlauf mehrerer Monate ließ Lysandros die Mauern Athens unter Flötenspiel zerstören und die Schiffe verbrennen, während die Bundesgenossen sich bekränzten und festliche Spiele feierten; denn sie wähnten, daß mit diesem Tage die Freiheit Griechenlands beginne. Dann hielt er in der Stadt eine Volksversammlung ab, in welcher er 30 Männer aus dem verräterischen Adel wählen ließ, welche neue Gesetze geben und die Verfassung in eine aristokratische umschaffen sollten. Zu ihrem Schutz legte er 700 Spartaner auf die Burg. Xvii. Die dreißig Hyrannen in Athen. Jod des Atkiöiades. Die dreißig Männer, welche in Athen zur Umgestaltung der Verfassung gewählt waren, heißen gewöhnlich die 30 Tyrannen. Alle Gewalt war ihnen in die Hände gegeben, und sie handhabten diese mit tyrannischer Willkür, ohne sich um die Abfassung neuer Gesetze zu kümmern. Ihr Hauptstreben war, ihre tyrannische Herrschaft für die Dauer zu befestigen. Sie besetzten die Aemter des Staates mit ihren Freunden und beraubten die Bürgerschaft ihres Bürgerrechts und der Waffen bis auf 3ooo, die ihnen ergeben waren. Um sich Geld zu verschaffen, beschuldigten sie die reichen Leute einer feindseligen Gesinnung, ließen sie hinrichten und zogen ihre Güter ein. Anfangs übten sie diese Ungerechtigkeit nur

8. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 8

1872 - Heidelberg : Weiß
Solche Scharm tapferer Waffengeuosseir standen einem benachbarten Stamme m sernen Knegsunternehmungen bet, oder sie machten selbst Ein. saue in fremdes Gebiet, um Land zu erobern oder Beute au Sklaven und Vieh zu gewinnen. Auf diese Weise erlangten die Anführer oder Fürsten oft beträchtliche Besitzungen an Landeru. Davou verliehe» sie dann einen großen Teil an o * ^Olge, auch au Freie, die in ihre Dienste traten. Solch ein Gut hieß ~eheit oder Feudum, d. t. Treugnt, während ein unabhängiges Eigentum Ulod genamit wurde. Diejenigen, welche durch Lehen einem Fürsten m dienst und Treue verpflichtet waren, hießen Vasallen, was etwa so viel lagen will als Gesellen. Die wichtigste Verpflichtung, welche die Vasallen uberuahmeu, war die Heeresfolge. Diese Einrichtungen der alten Deutschen wurden der Grund des Lehenswesens, auch Feudalweseu genannt, das sich Deutschen ganze Länder des römischen Reiches eroberten, zum -cachtetl der allgemeinen Freiheit sehr künstlich ausbildete. Ii. Mm deutsche Keschichte. 11 Die Cimbern und Teutonen. 11 qpf Hb vor Christi Geburt kam ein wildes, mtbe; rrnte§.$oß Don der Donau her und überschritt die Alpen, Pfeilschnell glitten die riesigen Gestalten auf ihren breiten Schildern Die steilen, mit Schnee und Eis bedeckten Höhen hinab. ^te Jlslnnten Cimbern und Teutonen und verlangten von den Römern Land, wo sie sich niederlassen könnten. Die Römer verweigerten die^ und schickten ihre Kriegsheere gegen die Fremdlinge. Aber die tapfern Deutschen stritten mit unbezähmbarer 2~u*_ lmb vernichteten die größten römischen Heere. Städte und -dötfer wurden von Grund aus zerstört, alles Gerät zerschlagen, die -lrferde erstochen, die Gefangenen'aufgehängt oder den Göttern geopfert. Ganz Italien geriet durch diese unüberwindlichen Kriegshaufen in Angst und Schrecken. Die Cimbern und Teutonen be- nutzten indes ihre Siege nicht, sondern zogen über die Alpen nach dem südlichen Frankreich. Jetzt übertrugen die Römer den Kampf gegen die gefürchteten Feinde dem Marins, einem tapfern Kriegs-ilclbeil Dieser sammelte ein großes Heer und führte es nach Gallien. äloii Ichlug er an der Rhone ein verschanztes Lager auf, wagte aber noch keinen Kampf, sondern wollte vorerst seine Soldaten an den Anblick der kräftigen Fremdlinge und an den Ton ihrer furchtbaren Stimmen gewöhnen. Unterdessen teilten sich die beiden Volksstämme,

9. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 24

1872 - Heidelberg : Weiß
— 24 — z 25. Heinrich der Finkler und Otto der Grotze. (Das sächsische Kaiserhaus von 919—1024). Der erste König, der durch Wahl auf den deutschen Thron erhoben wurde, war der fränkische Graf Konrad I. ober der Franke. Er regierte nur wenige Jahre. Kurz vor seinem Tode beschieb er seinen Bruder Eberhard zu sich und sprach zu ihm: „Lieber Bruder! Ich fühle, daß mein Stündlein gekommen ist. Laß dir deine eigene und der Franken Wohlfahrt bestens empfohlen sein! Wohl sind wir mächtig, haben feste Städte und Waffenvorräte, und alles, was königlichem Glanze wohl ansteht. Doch die größere Macht und Weisheit ist bei Heinrich von Sachsen, ans ihm beruht die Wohlfahrt des Reiches. Darum vernimm meinen Rat! Nimm diese Kleinodien: die heilige' Lanze, • die goldenen Armbänder, den Purpurmantel, das Schwert und die Krone der alten Könige; iiber-gieb sie dein Herzoge und mache ihn dir zum Freund! Melde ihm, ich hätte ihn sterbend allen Fürsten zum Könige empfohlen!" lind wie Konrad gewünscht, so that der uneigennützige Eberhard. Die Sage meldet, er habe den Herzog beim Überbringen der Reichsinsignien am Vogelherde angetroffen, daher der Beinar Vogelsteller oder Finkler. Heinrich war ein frommer, einsichtsvoller und tapferer Fürst. Seine Hauptsorge war die Rettung des Vaterlandes gegen die fortgesetzten Raubzüge der Ungarn. Erschloß vorerst einen neunjährigen Waffenstillstand mit ihnen und zahlte während dieser Zeit alljährlich einen Tribut. Diese Waffenruhe benützte Heinrich dazu, tüchtige Bollwerke zu errichten und kriegsgeübte Streiter heranzubilden. Die festen Plätze und die Burgen, welche angelegt wurden, sollten dazu dienen, dem schutzlosen Landvolk eine Zufluchtsstätte gegen plötzliche Raubeinfälle zu verschaffen. Aber die Deutschen hatten immer noch eine große Abneigung gegen das Leben hinter den Mauern der Städte. Es mußte deshalb durch das Los entschieden werden, welcher von je nenn Kriegspflichtigen in die Stadt ziehen sollte. Das Landvolk hatte den dritten Teil der Früchte dahin abzuliefern. Aus diesen festen Plätzen entstand im Laufe der Zeit eine Reihe von Städten, deren Einwohner „Bürger" genannt wurden. Daher heißt Heinrich auch der „Städte gründ er." Um gegen die Reiterscharen der Ungarn mit Erfolg ins Feld ziehen zu können, bildete Heinrich eine eigene Reiterei. Um dieser ihren schweren Dienst angenehmer zu machen, gab er ihnen eine bevorzugte Stellung und veranstaltete für sie besondere Festlichkeiten.

10. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 37

1872 - Heidelberg : Weiß
— 37 — das einfache Hirtenvolk wollte wie bisher unmittelbar unter dem deutschen Reichsschutze stehen. Nun schickte ihnen Albrecht Vögte, welche die Landleute hart bedrückten. Vergebens beklagten sie sich darüber beim Kaiser. Da traten einige wackere Männer (Werner Stanffacher aus Schwyz, Walter Fürst aus Uri, Arnold von Melch-thal ans Unterwalden nebst dreißig andern) ans dem Rütli, einer Bergwiese am Vierwaldstädtersee, zu einem Bunde zusammen, und schwuren einen Eid, die grausamen Vögte zu verjagen und die alten Freiheiten zu behaupten (1307). Bald darauf wurde der verhaßte Vogt Geßler von Bruueck in einer hohlen Gasse bei Küßnacht von dem kühnen Urner Wilhelm Tell aus Bürgleu erschossen, und am Neujahrstage 1308 die übrigen Landvögte, jedoch ohne Blutvergießen, vertrieben. Der erzürnte Kaiser Albrecht zog nun mit Heeresmacht heran, um die Waldstädte zu züchtigen. Er wurde aber von seinem Bruderssohn Johann von Schwaben, dem er widerrechtlich seine Erb-lande vorenthielt, mit Hilfe einiger Verschworenen am Ufer der Renß ei mordet. Der Kaiser starb am Wege in den Armen eines Bettelweibes. , ^Die Schweizer verteidigten ihr Land heldenmütig gegen alle Angriff-der Österreicher. Herzog Leopold von Österreich wurde in dem Enq-fül1« Morga r ten geschlagen, worauf die Schweizer einen ewigen Bnnd schloffen, von dem ie den Namen Eidgenossen erhielten. - Noch unglücklicher war Leopolds Eukel,Herzog Leopold Iii. von Österreich, in der Schlacht bei Sempa ch, wo die eb(e_ Selbstaufopferung Arnolds von Winkelrieb den Etbgeitoffen den Sieg gewann. — Mit der Zeit traten noch anbere Stabte und Gebiete dem Schwe,zer-Bunbe bei. Erst im westfälischen Fuebev 1648 würde indes die Schweiz vollständig vom deutschen Reiche abgetrennt. 35. Friedrich der Schöne von Österreich und Lndwig der Bayer. Auf Albrecht I. folgte Heinrich Vii., ein Graf von Luxemburg, alv deutscher Kaiser; nach raum fünfjähriger Regierung starb er auf einem Zuge «ach Italien. Die Uneinigkeit der deutschen pursten brachte wieder zwei Köuige aus den Thron: den Herzog Lubtöig von Bayern und den Sohn des Kaisers Albrecht, Friedrich den Schönen von Österreich. Da keiner von beiden zurücktreten wollte, entstand ein achtjähriger Kamps. Endlich siegte Ludwig der Bayer durch die Klugheit seines tapferen Feldhauptmannes Schweppermann bei Mühldorf in Bayern über [1322 seinen Gegner, und ließ Friedrich gefangen ans die Burg Trausnitz
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