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1. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 91

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 91 — gründet, ältere wendische so umgeformt, dass das deutsche Element herrschend wurde. Mönchsorden gründeten Klöster in den noch wilden Gegenden, wie in der Mark, in Mecklenburg, Pommern, Lausitz, Schlesien. — Die Fürsten, sogar die wendischen, begünstigten so sehr die deutsche Einwanderung, dass sie ihren eigenen Unterthanen die Ankömmlinge vorzogen, ihnen größere Rechte und Freiheiten einräumten als den Wenden. Schon Heinrich der Löwe, dann Albrecht der Bär fingen mit Colonisierungen an (Lübeck, Heinrich der Löwe). Dazu kam, dass noch einmal der alte Missionseifer erwachte. Otto v. Bamberg (1124—1128) bekehrt die Pommern. Das Christenthum dringt nach Livland und Esthland vor, es werden dort unter dem Orden blühende Städte gegründet. Unter den salischen Kaisern wurde der erste Bergbau am Harze und vom Hause Wettiu im Erzgebirge betrieben. Von den böhmischen Fürsten wurde auch das deutsche Element begünstigt. Prag zum Theil deutsch. Von da aus wurde Schlesien cultiviert: Breslau, Brieg, Glogau, Oppeln rc. Nach dem Mongolenzuge gingen neue Eolonisten dahin. Auch in die Mark Oesterreich (seit 1156 unter den Babenbergern) dringt die Eolonisation und von da weiter nach Istrien, Kärnthen, Steiermark, Mähren. Ueberall mischte sich in die anderen Bevölkerungen deutsches Element. Die entferntesten Vorposten deutschen Wesens sind in Ungarn und Siebenbürgen.

2. Kleine braunschweigische Landeskunde - S. 12

1899 - Braunschweig [u.a.] : Wollermann
— 12 — Schwiegersohn Heinrich der Stolze, Herzog von Bayern und Sachsen (f 1139) und Lothars Gemahlin Richenza (f 1141). An der Stelle des Benediktinerklosters, welches ehemals zu der Kirche gehörte, befindet sich jetzt die Landes-Jrrenanstalt. Nö. von Königslutter zieht der lauggestreckte Dorm in der Richtung von W. nach O. Am Südrande desselben liegt Süpp- lingenburg, welches einst dem Grafen Lothar gehörte, der 1106 Herzog von Sachsen, 1125 deutscher Köuig und 1133 römischer Kaiser wurde. Der- selbe schenkte sein Stammgut Süpplingenburg den Tempelherren; später kam es an den Johanniterorden. Deshalb schenkte auch Prinz Albrecht von Preußen, unser Regent, welcher Herrenmeister des evangelischen Johanniter- ordens ist, der Kirche in Süpplingenburg ein schönes Kruzifix und zwei Altarleuchter. Das benachbarte Dorf Gr. Steinum hat seinen Namen von den großen Steinen, die in der Umgegend aus den Feldern liegen und welche die Riesen aus ihren Schuhen geschüttet haben sollen. Einer von diesen Steinen heißt der Wippstein, weil er so auf einem andern lag, daß er als Schaukel (Wippe) benutzt werden konnte, wenn sich sechs Männer auf jedes Ende setzten. Als die Franzosen 1809 hierher kamen, meinten sie, die Leute hätten ihre Schätze unter dem Steine versteckt. Sie versuchten ihn deshalb mit Baumstämmen abzuheben, wobei er aber in drei Stücke zerbrach. 4. Die Stadt Schöningcn (8000 Ew.) an der sö. Seite des Elms (Bahn nach Jerxheim, Eilsleben, Helmstedt, Oschersleben) heißt im Volksmunde „Scheinig". Die Sage erzählt, König Heinrich I. habe hier die Ungarn 933 angegriffen, obgleich seine Heerführer vom Kampfe abrieten, da die Feinde zwölfmal stärker waren als die Deutscheu, indem er erklärte: „Dat sall schein und dat mot schein, well Gott!" Er besiegte die Ungarn und gründete auf dem Schlachtfelde eine Stadt, die er „Schein ig" nannte. In Wirklichkeit ist die Stadt neben dem L o r e n z k l o st e r entstanden, welches einst von Augustinermönchen (Luthers Orden) bewohnt war (Domäne). Außerdem wurden die Leute durch die Salzquellen, welche in der Nähe der Stadt am Fuße des Elms entspringen, veranlaßt, sich hier anzu- siedeln. Jetzt wird die Sole aus einer Tiefe von 500 m mittelst eines Pumpwerkes zu Tage gefördert und in großen Pfannen gekocht. Hierbei verdampft das Wasser, während das Salz zurückbleibt. Die Saline, welche Staatseigentum ist, liefert jährlich 100 000 Ctr. Salz (Solbad). In Schö- ningen soll der Erzbischof Willigis von Mainz, welcher ums Jahr 1000 lebte, als Sohn eines Stellmachers geboren sein. Deshalb wählte er das Rad zu seinem Wappenzeichen und ließ den Vers darunter schreiben: „Willigis, Willigis, deiner Abkunft nie vergiß"! 5* Die Stadt Schöppenstedt (3500 Ew.) liegt am fw. Abhänge des Elms (Bahn Braunfchweig-Ofchersleben) an der A l t e n a u, die in dem Thale zwischen Elm und Asse entlang fließt und oberhalb Wolfenbüttel in die Oker mündet. Schöppenstedt soll seinen Namen von den Schöpften haben, welche als Beisitzer im altdeutschen Gerichte dem Richter halfen, das

3. Kleine braunschweigische Landeskunde - S. 23

1899 - Braunschweig [u.a.] : Wollermann
— 23 — und hält den gezogenen Degen in der Faust, als ob er seine Soldaten noch einmal gegen die Feinde führen wollte. 5. Die Altewiek, welche den so. Teil der Stadt bildet, hat 2 Thore, das Magnithor und das Augustthor (Ägidienthor). Die Magnikirche wurde bereits i. I. 1031 vom Bischof von Halberstadt eingeweiht Sie ge- hörte nämlich zum Bistum Halberstadt, weil sie auf dem rechten Ufer der Oker liegt; dagegen gehörten die Kirchen auf dem linken Okerufer zum Bis- tum Hudeshdut. Gleichwie die Oker die Bistümer Hildesheim und Halber- stadt schied, so trennte sie auch den Darlingan (r.) vom Ostsalengan (l.) und das Gebiet der Nordthüringer (r.), deren Ortsnamen meist auf „leben" Cd. h. Erbe, Besitztum) endigen (z. B. Ampleben, Sambleben am Elm), von dem der Sachsen (L). Die Türme der Magnikirche sind nur niedrig, da sie durch Sturm und Blitzschlag, sowie bei Belagerungen wiederholt beschädigt sind. Als Herzog Friedrich Ulrich die Stadt Brauuschweig 1615 belagerte, sollen auf diese Türme allein 1000 Schüsse abgefeuert fein. Tie Ägidienkirche wurde 1115 von der Gräfin Gertrud von Braunschweig, mit der das Grafen- geschlecht der Brunonen 1117 ausstarb, gegründet, 1811 aber von der West- sälischen Regierung in ein Heu- und Strohmagazin verwandelt. Jetzt dient sie als „Ägidienhalle" zur Ausstellung von Gemälden. Blumen, Geflügel, Naturaliensammlungen u. s. w., sowie zur Aufführung von Konzerten. Das dazu gehörige Kloster der Benediktinermönche, welches bis vor wenigen Jahren als Gesäuguis benutzt wurde, ist größtenteils niedergerissen, seitdem ans dem Rennelberge (Turnierplatz!) vor dem Petrithore ein neues Ge- fängnis erbaut ist. In der Ägidienkirche befand sich im Mittelalter der Sarg des h. Autor, des Schutzheiligen der Stadt Braunschweig. Dieser lebte ums Jahr 350 und war Bischof von Trier. Die Gräfin Gertrud holte die Gebeine des h. Autor heimlich von Trier nach Braunschweig. Als König Philipp von Hohenstaufen seinen Gegenkaiser Otto Iv. von Braun- schweig bekriegte und im Jahre 1200 die Stadt Braunschweig belagerte, soll der h. Autor Braunschweig beschützt haben, indem er mit einem seurigeu Schwerte auf der Stadtmauer auf- und abgiug und die Feinde zurücktrieb. Seitdem verehrte ihn die Stadt als ihren Schutzheiligen. Die Bürgerschaft ließ für seine Gebeine einen silbernen Sarg anfertigen, der alljährlich in feierlicher Prozession unter Begleitung des Rates, der Geistlichkeit und der Bürgerschaft um die Stadt getragen wurde. An seinem Namenstage (20. August) verehrte ihm die Bürgerschaft 5 Wachslichte, jedes 1 Ctr. schwer, die auf den Hochaltar gestellt und beim Gottesdienste angezündet wurden. Der zweite Patron der Kirche war der h. Ägidius(5 um 720 als Abt eines Klosters bei Arles a. d. Rhonemündung), dessen Gebeine die „gute" Gräfiu Gertrud gleichfalls nach Braunschweig geholt hatte. In dem Eckhaufe am Ägidienmarkte (jetzt Hypothekenbank) hatte der Dichter G. E. Lessing, welcher Bibliothekar in Wolfenbüttel war, bei dem Weinhävdler Angott zwei Zimmer gemietet, welche er bewohnte, wenn er

4. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 56

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
56 bestand die kleinste Burg (Burgstall) aus Bergfrid mit Mauer. Durch die Stiftung der geistlichen Ritterorden empfing das Ritter-tum einen idealen Gehalt und groen politischen Einflu. Auch ent-wickelte sich seit der Staufenzeit von der Provence aus die ritterliche Poesie, Minnegesang geheien, da sie vornehmlich die Minne, d. i. Liebe feierte. Unter den Minnesngern ist als der bedeutendste 'Walter von der Vogelweide zu nennen, ein Zeitgenosse Philipps von Schwa-ben. Allein auch in dem Stande der Ritter ri allmhlich eine Ver-wilderung der Sitten ein. Schon in der Zeit des Interregnums lebten viele aus der Ritterschaft vom Stegreif d. h. vom Raube. Die Raub-ritter berfielen die Warenzge und schleppten die Kaufherrn in die Verliee, damit sie sich erst gegen schweres Lsegeld loskauften. 3. Einen ungemeinen Aufschwung nahm das Stdjelvesen in dieser Periode. Der mchtig erweiterte Handelsverkehr während der Kreuzzge brachte auch in den deutschen Stdten das gewerbliche und kaufmnnische Leben zur Blte. Augsburg, Nrnberg, Ulm, Regensburg, Erfurt u. a. waren Stapelpltze des sdlichen Handels fr den Norden, während der Westen Europas vornehmlich von Kln aus versorgt wurde. Mit der Wohlhabenheit des Brgerstandes wuchs aber auch der Drang nach Selbstndigkeit und Freiheit. Die stdtische Verwaltung, welche zuerst in den Hnden des Stadt-Oberherrn lag, der Bischof oder Fürst war, ging allmhlich auf die Gemeinden der, indem dieselben meistens durch Kauf immer grere Rechte (selbstndige Gerichtsbarkeit, Erhebung der Zlle bei Einfuhr von Waren, das Recht, eigene Mnze zu schlagen) fr sich gewannen. Städte, welche nur den Kaiser als ihren Oberherrn anerkannten, wurden Reichsstdte genannt. Seine Hoheitsrechte lie der Stadtherr durch den Vogt oder Burg-grafen ausben. Den P a t r i z i e r n oder G e s ch l e ch t e r n in den Stdten standen die Gewerbtreibenden gegenber, die sich durch das Band der Innungen oder Znfte fester zusammenschlssen und durch die Pfahlbrger, d. s. Leibeigene, die ihrem Herrn auf dem Lande ent-flohen waren, bedeutenden Zuwachs erhielten. Es galt der Grundsatz: Stadtluft macht frei. Seit dem 13. Jahrhundert verlangten jedoch auch die Znfte Teilnahme an der stdtischen Verwaltung. Es entstanden darber langdauernde Verfassungskmpfe während des ganzen spteren Mittelalters, die gewhnlich damit geendet haben, da die Zunftregierung das Regiment der Geschlechter in den Gemeinden verdrngte. 4. Whrend die mittelalterlichen Brger hinter den festen Mauern

5. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 23

1912 - Trier : Disteldorf
23 Italien fr Jahrhunderte lang mit dem deutschen Reiche verbunden. Adelheid bte unter ihrem Gatten, ihrem Sohne und ihrem Enkel groen ^Einflu auf die Regierung des Reiches aus. Daneben wirkte die Kaiserin mit Eifer fr das kirchliche Leben der Völker. Sie grn-dete zahlreiche Klster und Kirchen in Deutschland und Italien. Sie selbst zog sich im Alter in das Kloster Selz im Elsa zurck, wo sie i. I. 999 starb. Sie wird als Heilige verehrt. 18. Das Rittertum. 1. Der Ritterstand. In den Ungarnkriegen der Könige Heinrich und Otto hatte sich die Reiterei vorzglich bewhrt. Dadurch kam fortan die Kriegfhrung durch Reiter oder Ritter immer mehr in Brauch. Der Dienst zu Pferde erforderte aber eine lngere Ausbildung und eine kost-spieligere Ausrstung als der Dienst zu Fu. Wollte darum der König oder ein anderer Landesherr einen Ritter in seinen Dienst nehmen, so mute er ihm die Mittel zu seiner Ausrstung geben. Das geschah ge-whnlich in der Weise, da er dem Dienstmann ein Stck von seinem Grund und Boden leihweise, als sogenanntes Rittatehen, berlie. Aus diesen Dienstmannen entwickelte sich allmhlich der Ritterstand. 2. Die Erziehung und Ausbildung eines Ritters begann in frher Jugend. Mit 7 Jahren kam der Edelknabe als Page an den Hof eines andern Ritters. Hier lernte er hfische Sitte und bte sich in den Waffen und in der Musik. Im Alter von 14 Jahren wurde er feier-lich mit einem Schwert umgrtet und hie von nun an Knappe oder Junker. Mit 21 Jahren wurde der Knappe zum Ritter geschlagen. Ein fremder Ritter erteilte ihm den sog. Ritterschlag und bergab ihm ein Ro, die Waffen und einen Schild mit einem Wappen. Das war der schnste Tag im Leben des Ritters. Zur bung in den Waffen hielten die Ritter hufig Kampffpiele ab, welche man Turniere nannte. Dieselben wurden auf einem groen freien Platze in der Stadt abgehalten. Ringsum waren die Sitze der Zuschauer. Auf ein Zeichen mit der Trompete ritten die Kmpfer paarweise auf den Turnierplatz. Mit eingelegter stumpfer Waffe sprengten sie aufeinander los. Wer den Gegner aus dem Sattel warf oder seine Lanze an dessen Panzer brach, der war Sieger und erhielt eine goldene Kette oder eine Waffe als Preis. 3. Die Burgen. Die Wohnungen der Ritter hieen Burgen. Die Erbauung von Burgen begann zur Zeit der Normannen- und Ungarn-kriege. Sie dienten zur Verteidigung und zum Schutz der umwohnenden Bevlkerung. Nur die Könige und spter auch die kleineren Landes-Herren hatten das Recht, Burgen zu bauen. Die Verteidigung der Burg wurde einem Lehensmann bertragen. Unter seinem Befehl stand eine [Ub8s38880b08808888s888yes8e88688e888ese86seee

6. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 27

1912 - Trier : Disteldorf
27 nach Sddeutschland, wo die Städte Augsburg, Ulm, Regensburg, Nrnberg u.a. zu Mittelpunkten fr Handel und Verkehr wurden. Indem so die Städte zu immer grerer Blte gelangten, suchten sie auch den Kreis ihrer Vorrechte zu erweitern und sich selbstndig zu machen. Eine groe Anzahl von Stdten erlangte auf diese Weise den Rang von freien Reichsstdten,'die weder einem geistlichen noch einem weltlichen Landesherrn, sondern nur dem Kaiser unterstellt waren. Dergleichen Reichsstdte waren: Cln, Aachen, Frankfurt a. M>, Dort-mund, Augsburg, Regensburg, Straburg, Metz u. a. Auch die Stadt Trier kmpfte lange, aber vergebens, um den Rang einer freien Reichsstadt. Um ihre Rechte zu verteidigen und den Handel zu schtzen, schlssen sich einzelne Städte zu einem Bunde zusammen. Auf gemeinsame Kosten wurden bewaffnete Sldner unterhalten, welche die Städte des Bundes zu verteidigen und die Frachtwagen zu begleiten hatten. Der mch-tigste Stdtebund war die deutsche Hansa, die zur Zeit der Blte der 80 Städte umfate, eine Kriegsflotte von 200 Schiffen und ein zahl-reiches, wohl ausgerstetes Heer unterhielt. Der -Vorort des Bundes war Lbeck. der 300 Jahre lang hielt sich die Hansa auf der Hhe ihrer Macht. Sie schtzte den deutschen Handel zu einer Zeit, als das Reich selbst hierzu nicht mchtig genug war. Spter trat eine Stadt nach der andern aus dem Bunde aus. Zuletzt blieben noch Hamburg, Lbeck und Bremen brig, die bis heute ihren Rang als freie Hansastdte erhalten haben. 4. Die Znfte. Innerhalb der Städte selbst entwickelte sich das Vereinswesen. Hier waren es die Handwerker und Gewerbetreibenden, die sich nach Berufsarten in Znften (Innungen) zusammenschlssen. Nur die Zunftmeister durften ihr Handwerk oder Gewerbe selbstndig betreiben, und niemand wurde als Meister aufgenommen, der nicht vorher sein Meisterstck" gemacht hatte. Auf diese Weise wurde in den Stdten ein tchtiger Handwerkerstand herangebildet, der zu Wohlstand und Macht gelangte. Jede Zunft hatte ihr eigenes Zunfthaus, wo die gemeinsamen Angelegenheiten beraten wurden. Fr den Verkauf der Waren hatten die Znfte bestimmte Straen und Pltze, wo sie ihre Buden oder Gaden (Gdemchen) ausschlugen. Daran erinnern noch in Trier die Namen Fleisch-, Brot-, Nagelstrae. . 5. Der Bauernstand. Den gedrcktesten Staut) der damaligen Zeit bildeten die Bauern. Sie waren Leibeigene geistlicher oder weltlicher Gutsherren, fr die sie das Feld bebauen muten. Durch die Teilnahme an einem Kreuzzuge erlangten viele Bauern ihre Freiheit und siedelten sich in den slawischen Lndern im Osten unseres Vaterlandes an, wo sie blhende deutsche Kolonien grndeten. [==3388888398888888993386888888866686868888808]

7. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 28

1912 - Trier : Disteldorf
28 21. Rudolf von Habsburg (12731291). 1. Das Wahlknigtum und seine Folgen. Im alten deutschen Reiche wurde der König jedesmal von den ersten Reichsfrsten gewhlt. Seit der Zeit der Hohenstaufen waren es 7 Whler des Reiches," nmlich die Erzbischse von Mainz, Cln und Trier, der Pfalzgraf, der Herzog von Sachsen, der Markgraf von Brandenburg und der König von Bhmen. Nach dem Aussterben der Hohenstaufen konnten sich die Wahlfrsten der einen neuen König nicht einigen; daher blieb Deutschland 18 Jahre hindurch ohne König. Da also der oberste Richter fehlte, galt nur noch das Recht der strkeren Faust, das man daher auch als Faustrecht bezeichnet. So geschah es, da Raubritter und Wegelagerer die Land- und Wasserstraen unsicher machten, Städte und Drfer ausplnderten. Die Landesfrsten aber benutzten die Gelegenheit, um ihren Besitz und ihre Rechte zu erweitern und sich zu unabhngigen Herrschern zu machen. Es war das die kaiserlose, die schreckliche Zeit". 2. Der Gras von Habsburg. Damals lebte auf dem Schlosse Habsburg an derschweizer Aar der Graf Rudolf, ein frommer, tapferer und ritterlicher Held. Von ihm wird uns erzhlt, wie er einst einem Priester sein Ro schenkte, damit er einem Kranken die hl. Wegzehrung bringen konnte. Der Priester war spter als Kaplan bei dem Erzbischos von Mainz und erzhlte diesem fters von dem frommen Sinn des Grafen. Als der Erzbischos einst eine Reise nach Rom machte, kam er an Schlo Habsburg vorbei. Graf Rudolf nahm ihn gastfreundlich auf und gab ihm sicheres Geleite auf der Hin- und Rckreise. So hatte der Erzbischos Gelegenheit, die vor-trefflichen Eigenschaften des Grafen kennen zu lernen. 3. Die Knigswahl. Im Jahre 1273 berief der Erzbischof von Mainz, als erster Reichsfrst, die Whler zu einer neuen Knigswahl nach Frankfurt a. M. Alle erschienen in Begleitung eines stattlichen Gefolges von Rittern. ( Der Kurfürst Heinrich Ii. von Trier hatte nicht weniger als 1800 Gewappnete bei sich. Am 1. Oktober traten die Whler in dem Dom zur Knigswahl zusammen. Der Erzbischos von Mainz schlug den Grafen Rudolf, als neuen König vor, da er ihn als Schtzer der Schwachen und Bedrngten kennen gelernt hatte. Darauf wurde Graf Rudolf einstimmig zum König von Deutschland gewhlt. Nachdem der Neugewhlte in Frankfurt eingetroffen war, geleiteten ihn die Fürsten nach Aachen zur Krnung, die in der Marienkirche durch den Erzbischof von Cln vorgenommen wurde. Alsdann traten die Fürsten vor den König, um ihm den Eid der Treue zu leisten und sich mit ihren Lndern neu belehnen zu lassen. Hierbei sollte der König das Zepter in der rechten Hand halten. Da aber das Zepter nicht ib3888bs888888@8es38sseeses8eeseeeeeese08eegii]

8. Vom Mittelalter zur Neuzeit - S. 40

1896 - Leipzig : Voigtländer
40 Ausgang des Mittelalters. 3 Tage stehen lassen, damit alle Welt sehen könne, daß der Herr aller Welt gestorben und tot sei. 9. Standesverhältnisje in der letzten Zeit des Mittelalters. Alberi, Berichte der venetianischen Gesandtschaft; Rolevinck, Lob der alten Sachsen; Uhland, Volkslieder; Lamprecht, Deutsches Wirtschaftsleben im Mittelalter; Ranke, Reformationszeit; Konrad Celtes, Beschreibung der Stadt Nürnberg*). Die verschiedenen Stände. Die weltlichen F ü r st e n pflegen dem Erstgeborenen den Staat zu hinterlassen, die anderen Söhne mit Besitzungen oder mit bischöflichen und (anderen) geistlichen Pfründen zu versorgen. Alle Fürsten leben im Überfluß und verbrauchen mehr für Essen und Trinken, als für anderes. — Die Edelleute pflegen in einer Burg außerhalb der Städte oder am Hose eines Fürsten oder zwischen Bergen an einsamen Orten zu wohnen. Sie leben und kleiden sich ärmlich und sind arm. Den Bürgern feind, würden sie um keinen Preis in der Welt sich mit solchen verschwägern, welche Kaufmannfchaft treiben, noch lassen sie sich herab, mit ihnen zu verkehren. Sie pflegen um Sold Heerdienst zu thun, und wenn es daran fehlt, so thun sie nichts anderes als jagen oder hauptsächlich auf Straßenraub ausgehen. Und wenn nicht vom König strenge Justiz geübt würde, könnte man in keinem Teile Deutschlands in Sicherheit reifen. In Franken, wo eine große Zahl solcher Edelleute Haufen, find die Straßen sehr unsicher. — Die Bürg er der freien Städte sind sämtlich Kaufleute; sie leben im Überflüsse, aber kleiden sich schlecht, obwohl es unter ihnen sehr Reiche giebt. Sie handhaben Gerechtigkeit, wünschen Frieden, hassen die Adligen in hohem Grade und fürchten die Fürsten. Aus diesem Grunde vereinigen sie sich zu Bündnissen. Auch haben die freien Städte Feindschaft mit ihrem Bischof, sowohl weil die Bischöfe stets die geistliche und die weltliche Herrschaft über das Land zu haben wünschen, als auch wegen der natürlichen Feindseligkeit, die zwischen den Bürgern und den Adligen und Fürsten besteht. Denn aus der Zahl der Adligen oder der Fürsten werden stets die Bischöfe gewählt, da die Domherren, welche die Befugnis zu solcher Wahl haben, sämtlich Adlige oder von fürstlicher Herkunft sind, nicht aber Bürger. — Die geringen Leute, teils den Fürsten, teils den freien Städten Unterthan, sind arm, von Natur wild, achten Lebensgefahr gering, halten ihrem Herrn große Treue, aber strengen sich nur ungern an, *) Sämtliche Stücke entnommen aus: Blume, Quellensätze; ebenso in den beiden folgenden Abschnitten.

9. Hülfsbuch für den ersten Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 94

1877 - Mainz : Kunze
94 Die Städte. Zu den alten Rmerstdten an der Donau- und Rheinlinie und zu den unter Heinrich I. entstandenen bildeten sich allmhlich durch Ansiedlungen um Klster, Kirchen, Pfalzen, Mrkte immer neue. Viele machten sich allmhlich von den benachbarten Landes-Herren, Bischfen, Herzogen, Grafen zc. frei und wurden eigentliche Republiken. Durch den Handel, der in Folge der Kreuzzge einen ungemeinen Aufschwung nahm, wurden sie ausnehmend wohlhabend. Die Verwaltung der Städte, die stdtischen Aemter waren in den ersten Zeiten in den Hnden eines Geburtsadels; nachdem aber auch die Brger wohlhabend geworden und sich der Fesseln der Zinshrigkeit entledigt hatten, traten sie als bewaff-nete Znfte mit den rittermigen Geschlechtern, dem Geburts-adel in den Kampf und erfochten sich Antheil an der Regierung oder rissen dieselbe ganz an sich. Dies geschah in den verschie-denen Stdten zu verschiedene Zeit, im dreizehnten, vierzehnten, fnfzehnten Jahrhundert, in Kln im Jahre 1396. Die Städte waren nunmehr die Sitze brgerlicher Freiheit und brgerlichen Reichthums. Sie waren umgeben mit stolzen, thurmgeschmckten Mauern; im Innern derselben prangten zahl-reiche Kirchen, stattliche Rathhuser und Privatwohnungen, die mit Werken der Malerei und der Bildhauerkunst angefllt waren. Ein heiteres, frohes, ppiges Leben herrschte; in der Mue, welche die Wohlhabenheit gab. erwachten auch die Knste, nachdem der Minnegesang der Ritter verstummt war, fingen die Brger, die Handwerker an zu dichten und zu singen (der Meister-gesang). Weil die Kaiser nicht im Stande waren, im Innern des Reiches Ordnung und Sicherheit aufrecht zu erhalten, mute von anderer Seite dafr Sorge getragen werden. So thaten sich schon im dreizehnten Jahrhundert Städte behufs Ausdeh-nung und Sicherheit des Handels zusammen. Das groartigste Stdtebndni ist die im 13. Jahrhundert entstandene Hansa, ausgehend von einem 1241 zwischen Hamburg und Lbeck ge-schlossenen Vertrage. Sie umfate die Haupthandelspltze des

10. Bilder aus Deutschlands und aus Schlesiens Vergangenheit - S. 23

1912 - Breslau : Goerlich
— 23 — unter die Herrschaft der polnischen Herzöge, der Piasten. Der heibnische Herzog Mesko würde auf Zureben und Bitten seiner katholischen Gemahlin Dombrowka ein Christ. Er soll befohlen haben, am Sonntage Lätare (966) die Götzenbilber ans den Tempeln zu tragen und zu zerschlagen. Viele Schlesier ließen sich taufen. Um das Jahr 1000 würde in Breslau der erste Bischof eingesetzt. Die Breslauer Bischöfe wurbeu durch beit Besitz von Ottmachau, Neiße und Grottkau schlesische Laubesfürsten. Daher führt noch jetzt der Breslauer Bischof den Titel „Fürstbischof". — Ein schlesischer Graf, namens Peter Wlast, ließ zahlreiche Kirchen erbauen und ausstatten. 3. Wie die Deutschen Städte und Dörfer gründeten. 1. Gründung deutscher Dörfer. Im 12. Jahrhnnbert kam bei einer Lanbesteilung Schlesien unter selbstänbige Herzöge. Mittelschlesien erhielt Boleslaus der Lange, der um Ausbreitung der deutschen Sprache und Kultur erfolgreich tätig war. Große Dienste leistete ihm der Zisterzienserorben. Im Oberwalbe grünbete er für die Zisterzienser das Kloster Leubus. Die Mönche riefen aus ihrer Heimat Sachsen beittfche Bauern ins Oberlanb. Boleslaus' Sohn, Heinrich I. ober der Bärtige, war ebenfalls ein beutsch-gefinnter Herzog. Währenb seiner Regierung wanberten viele beutsche Familien aus dem Westen in Schlesien ein. Die deutschen Einroanberer erhielten Gruub und Boben unentgeltlich. Fleißig arbeiteten sie. Sie fällten Bäume, bämntten Bäche ein und trockneten Sümpfe aus. Ihr Fleiß würde durch immer bessere Bobenerträge belohnt. Die Ansiebler zahlten dem Grnubherrn den „Hufenzins", und auch an die Kirche entrichteten ste eine bestimmte Abgabe. Die deutschen Bauern waren frei von allen Diensten der polnischen Dorfleute und befaßen ihre Wirtschaft als freies Eigentum. Die neuen Dörfer benannte man oft nach dem Gründer. So erklären sich die Namen: Petersborf, Werners2 borf, Knnzenborf, Dittersbach (Dietrichsbach) u. a. 2. Gründung deutscher Städte. Zur Zeit Herzog Heinrichs I. wanberten auch viele beutsche Hattbwerfer und Kaufleute in unserem Heimatlanbe ein. Für ste
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