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Zwischen diesen höheren, unebenenuiegen die tieferen und ebe-
neren Gegenden S.-Deutschlands: das schwäbische und fränki-
sche, das böhmische und mährische Hügelland.
B. Das norddeutsche Bergland, in Dreiecksgestalt zw.
d. Rhein, der niederrheinischen und germanischen Tiefebene und dem
süd-deutschen Berglande, dessen Fortsetzung es ist. Wir unterscheiden:
Das sudetische Gebirgsland, auf der rechten Seite der
Elbe; es besteht aus einem 42 Mln. langen Gebirgszuge, der vom
Beczwa-Thal bis zur Elbe (zw. Leitmeritz u. Dresden) reicht, und
mehrere Spezial-Namen führt: Mährisches Gesenke u. Schnecgebirge,
Glatzer, Schweidnitzer, Riesen- u. Iser-, Lausitzer-Gebirge.
Erläuterung. Eine Linie von der Oppa-Mdg. über Inner, Goldberg,
Bautzen, Kamen; nach Meißen bezeichnet den N.o.-Fuß der Sudeten und ihre
Grenzen gegen das germanische Tiefland.
Das Gebirgsland zwischen Elbe u. Weser zerfällt in:
das sächsische Bergland mit dem Erzgebirge, zwischen
den Thälern der Elbe, Eger u. Saale, von W. gegen O. 20, von
S. gegen N. 10 Mln. breit;
die Fichtelgebirgs-Gruppe um die Naab-, Eger-, Saale-
und Main-Quelle, von S.o. gegen N.w. 5, von S.w. gegen No.
4 Mln. breit;
das thüringische Bergland und den Harz, zwischen der
Saale und der Weser (Werra), von S. gegen N. 20 Mln. breit;
die östlichen Wesergebirge, zwischen der oberen Leine und
der Weser und auf dem rechten Ufer der letzteren, 11 Mln. weit,
bis zu ihrer Nord-Wendung.
Das Gebirgsland zw. Weser u. Rhein besteht aus
dem hessischen Berglande mit dem Speßhardt-, Rön-und
Vogelsgebirge,
den deutsch-(ost-)niederrheinischen Gebirgen, zwischen
dem Main und der Lippe,
den westlichen Wesergebirgen.
Erläuterung. Eine Linie von Meißen über Altenbnrg, Zeitz, Ermslebeu,
Quedlinburg, Halberstadt, Hildesheim, Nenndorf, Bückeburg, Minden, Vramfche
nach der bereits genannten Gegend von Bevergern, bezeichnet die genauere Grenze
der letzten beiden Gebirgsgruppen N.-Dentschlands gegen das germanische Tiefland.
cc. Die französischen Mittelgebirgslandschaften wer-
den durch das Thal der Rhone und den Genfer See von den Alpen,
durch das Saone-, Aar- und Rheinthal von den deutschen Mittel-
gebirgen gesondert. Ihre Grenzen gegen die Tiefländer im W. und
R. sind bekannt. Von N. nach S., vom Rhone- bis zum Rhein-
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Extrahierte Personennamen: W.
Extrahierte Ortsnamen: Dreiecksgestalt Rhein Leitmeritz Dresden Goldberg Bautzen Eger Main-Quelle Rhein Main Zeitz Quedlinburg Halberstadt Hildesheim Bückeburg Minden
80
das vorige, sondern eine plateauartige, in der Mitte gegen 2000'
hohe, gegen N. und S. sanft abgedachte Masse. Ihre höchsten
Gipfel (die hohe Lausche, der Ieschken Berg) steigen bis 2400 und
2500' auf. An beiden Hängen, am Nord- und Süd-Fuß eine
große Menge isolirter Kegelberge, von 1400 bis 2200' abs. Höhe,
die häufig größere Berghaufen bilden, und sich südwärts bis gegen
die Elbe und untere Iser ausbreiten. — Ihnen ganz ähnlich ist
das böhmische Mittelgebirge, welches sich im W. der Elbe,
im N. der unteren Eger erhebt. — Am W.-Ende des Lausitzer-
Gebirges, — niedriger, aber zerklüfteter als dieses, — das von der
Elbe in einem engen Spalt durchbrochene Elb-Sand st ein-Ge-
birge, die sogenannte sächsische Schweiz.
In der Nähe des nördlichen Sudeten-Fußes steigen aus der
Ebene zahlreiche, aber ganz isolirte Höhen auf; unter diesen der
2200' hohe Zobten am bedeutendsten. —
F. Die Thäler des sudetischeu Bergzuges. — Auf
dem sudetischen Bergzuge liegt die Wasserscheide zwischen dem Do-
nau-, Oder- und Elb-Gebiet. — Die Oder-Zuflüsse entquellen fast
sämmtlich der Nord-, die Donau-Gewässer durchaus, die Elb-
Zuflüsse vorherrschend der Süd-Seite des Gebirgs. — Der
Bober und die Lausitzer Neisse entspringen dem südlichen Hange
benachbarter, als dem nördlichen, und durchschneiden dann fast die
ganze Breite des Gebirgs, indem sie die höchste und bedeutendste
Masse desselben einschließen; dieglatzer N ei sse, die Elbe, Iser,
der Oueiß, auch der Bober u. a. fließen zuerst in Langenthälern,
bevor sie in die Ebenen Hervorbrechen: — andere, wie die Spree,
Katzbach, wüthende Neisse, Weistritz, Oder u. a. entquel-
len nur niederen Vorbergen, und gewinnen das Tiefland, ohne das
höhere Gebirge zu berühren. Ihre Thäler sind geräumig, sehr be-
wohnt und gangbar, die Lehnen sanft, die Sohlen zuweilen zu klei-
nen Ebenen erweitert. Die Thäler der Elb-Quell-Flüsse, der
oberen Iser, des Queiß u. a. dagegen sind steil, tief eingeschnit-
ten und von schroffen Felswänden eingeengt.
G. Kommunikationen. — Niesen- und Jser-Gebirge sind
fast ohne Kammeinschnitte, daher ohne fahrbare Straßen; die äußer-
sten Enden des Sudeten-Zuges und das Schweidnitzer Gebirge
dagegen, vermöge ihres Baues, am gangbarsten (Pässe von Freu-
denthal, Würbenthal und Freiwaldau, Landshut und Waldenburg,
Gabel, Hayda u. s. w.); beschränkter die Zahl der Kommunika-
tionen in und aus dem Glatzer Kessel (Passe von Reinerz und
al
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34
Gestimmt-Volkszahl (4% Mill.) findet sich in den 972 Städten der Monarchie,
unter denen die zwölf größten allein 1,064600 Bew. zählen, während deren
mehr als 500 vorhanden sind, deren Einwohnerzahl nicht bis auf 2500 ge-
stiegen ist. —
31. Abstammung und Sprache. Die Bewohner des preuß. Staats
sind vorherrschend Deutsche; nur in der Provinz Posen ist, neben einer zahl-
reichen deutschen Bevölkerung, die slavische die bedeutendere; auch in Preußen
und Ober-Schlesien ist diese zahlreich. — Im ganzen Staate verhalten sich
Deutsche u. Slaven der Zahl nach etwa wie 6 zu I. — Zu den Slaven gehören
die Polen im Poscnschen und in West-Preußen, im südlichen Ost-Preußen (Ma-
suren), südöstlichen Ober-Schlesien und (Kassubcn) an der Leba, Lupow und obe-
ren Stolpe, — die Wenden (Sorben) im südl. Thcile des Reg.-Bez. Frankfurt
und im westlichen des Reg.-Bez. Liegnitz, — einige und 20000 czechische
Slaven in den böhmischen Grenzgegcndcn Schlesiens. — Außer den Deutschen
und Slaven: lettische Bewohner (Litthauer und Kuren 157000) im nordöstlich-
sten Preußen, einige romanlsch-celtische (Franzosen und Wallonen) im S.w.
der Reg.-Bez. Trier und Aachen; ferner c. 200000 Juden (am zahlreichsten in
der Prov. Posen, überhaupt in allen von Slaven bewohnten Gegenden) und
wenige Zigeuner.
32. Religion. Im Allgemeinen gehört der preuß. Staat entschieden zu
den protestantischen Ländern Europa's; aber 38 Prozent der Bevölkerung
sind katholisch; es bekennen sich nämlich:
über 9,800000 Menschen zur evangelischen
und etwa 6,000000 - - katholischen
Kirche. — Jene ist im östlichen, diese im westl. Theile des Staats überwiegend,
doch gicbt cs Pier wie dort und in allen Provinzen Bekenner beider Konfessionen.
Genauer: Entschieden vorherrschend ist die Zahl der Protestanten in den
Prov. Pommern und Brandenburg, den Reg.-Bez. Königsberg, Gumbinnen,
Breslau, Liegnitz, Magdeburg, Merseburg n. Arnsberg, weniger in Erfurt und
Minden; dagegen überwiegt die katholische Bevölkerung sehr entschieden in der
Rhein-Prov., den Reg.-Bez. Münster, Oppeln u. Posen, — weniger im Reg.-
Bez. Bromberg. In den Reg.-Bez. Danzig u. Maricnwerder halten sich beide
Konfessionen fast das Gleichgewicht. —
Außerdem eine geringe Zahl von griechischen Christen, vorzugsweise in
Ost-Preußen; eine bedeutendere (15000) von Mcnnoniten in West-Preußen; —
Juden (vgl. oben!).
33. Gesittung. So wie in Sprache und Abstammung, so sind die Be-
wohner des preuß. Staats, der großen Mehrzahl nach, auch in Gesittung und
Bildung durchaus deutsch; Preußen wetteifert in diesen Beziehungen mit den
jn solcher Hinsicht gcfördertesten Theilen des deutschen Gesammt-Vaterlandes.
Es hat mit seinen zahlreichen Universitäten (vgl. oben) und Seminaren, seinen
113 Gymnasien, 90 höheren Bürger- und 23000 Volksschulen die Mittel so wie
die Tendenz zu einer höheren Steigerung des geistigen Gemeinguts erhalten, —
und andere Institutionen, namentlich das treffliche Wehr-System des Landes
(s. unten), wirken gleichfalls sehr bedeutsam in derselben Richtung. Die sla-
vischen Landschaften nehmen noch nicht überall Theil an derselben, — und unter
den deutschen die katholischen und Fabrik-Gegenden am wenigsten, sowie das
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35
niedere Volk der großen Städte, obgleich auch ihnen die nöthige Sorgfalt ge-
widmet wird.
34. Nahrungszweige. Die meisten Provinzen des Staats können sich,
in Betreff deö natürlichen Reichthums, mit vielen anderen deutschen Landen
kaum messen. Zwar findet sich in jeder Provinz ein oder der andere Landstrich,
dessen reicher Boden die Mühen des Ackerbaues reichlich lohnt, — wie in
Preußen die Tilsiter, die Danziger und Elbingcr Niederung; in der Mark das
Oder- und Warthe-Bruch und die Ucker-Gegenden; in Pommern der sogen.
„Waizacker" (zwischen Stargard und Pyritz) und mehrere Küstengegcnden, na-
mentlich in Neu-Vorpommern und Rügen; in Sachsen die Magdeburger Börde,
die goldene Aue (Helme-Thal), die Saal- und Unstrut-Gegenden; in Schlesien
die Ebene zwischen der Oder und dem Riesengebirge; in Posen der kujavische
Waizacker (a. d. oberen Netze) und die Gegenden an der mittleren Warthe; —
in Westphalcn die Soester und Warburgcr Börde und die Gegend zwischen Her-
ford und Bielefeld; endlich das schöne Rhein-Thal, der Fuß der Vor-Eifel,
das Jülicher Land u. s. w.: — allein die größte Fläche des Bodens ist nur
mittelmäßig, thcilweis sogar recht dürftig, wie die Sand-, Haide- und Moor-
gegenden, welche ansehnliche Theile der Pros. (West-) Preußen, Pommern, Bran-
denburg, (Ober-) Schlesien und Posen und des Reg.-Bez. Münster einnehmen,
wie die rauhen, steinigen Flächen deö Eichsfeldes, des Sauerlandes, des Huns-
rücks, der Eifel u. s. w. — Dennoch liefert die, besonders in den östl. Provinzen
(hier am wenigsten in den slavischen Gegenden) mit großer Sorgfalt betriebene
Landwirthsch ast Getreide zur Ausfuhr, auch Flachs und Hans; — in den
Thälern des Rheins, der Nahe, Mosel, Saar und Ahr geschätzte Weine, und
auch in „Thüringens Bergen" veredelt sich die Rebe mehr und mehr. — Die
durch Institute verschiedener Art (Haupt- und Landgestüte, Stammschäfereien,
Thierschaustellungen re.) geförderte Viehzucht liefert treffliche Pferde (besonders
in Preußen), schönes Rindvieh (vorzüglich in den Weichsel- u. a. Fluß-Mar-
schen), sehr edle Schafe (namentlich in Sachsen und Schlesien, überhaupt in den
östlichen Provinzen mehr als in den westlichen), eine große Zahl von Schweinen
(besonders in den Provinzen östlich der Oder, aber auch in Westphalen re.)
u. s. w. — Im Allgemeinen leben etwa 60 Prozent der Gesammt-Bcvölkerung
von der Landwirthschaft. — Die mineralischen Schätze des Bodens, die der am/
sig betriebene Bergbau fördert, gehören nicht zu den glänzenden. Die Aus-
beute an Silber (im Mansfeloischen) ist gering und die an Kupfer nicht bedeutend;
doch Eisen und Kohlen sind (wie bedeutungsvoll!) in den meisten Provinzen,
wie in Deutschland überhaupt, reichlich vorhanden, namentlich in den Reg.-Bez.
Oppeln, Breslau und Merseburg, an der Sieg, Ruhr und Saar re. — Die B e-
triebsamkcit der Bewohner ersetzt mehr und mehr die Dürftigkeit der hei-
mathlichcn Natur, doch übertreffen die westlichen und südlichen Provinzen in die-
ser Beziehung die nordöstlichen; vor allen zeichnen sich der Reg.-Bez. Düsseldorf
(Elberfeld, Barmen, Solingen, Ronsdorf, die Ruhr- und Wupper-Gegend über-
haupt, Krefeld und Umgegend re.), Theile der Reg.-Bez. Arnsberg, (Schwelm
Hagen, Iserlohn rc.), Aachen (Aachen, Burtscheid, Eupen, Malmedy), Magde-
burg (Magdeburg, Burg, Neu-Haldensleben), Merseburg (die Saal-Städte),
Erfurt (Erfurt, Suhl, Sömmerda, das Eichefeld), Potsdam (Berlin und Um-
gegend), Breslau (Breslau, Reichenbach, Frankenstein rc., das Schweidnitzer
3 *
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- 130 -
Tie Friedensbedingungen.
. 164. 1. Schweden erhlt als Reichslehen (1) Vorpommern mit Rgen, die Stadt Wismar, die Bistmer Bremen (ohne die Stadt) und Verden. Frankreich erhlt auer Metz, Toul und Verdun die Landgrafschaft Elsa (ohne Straburg). Brandenburg, das ein Erbrecht auf ganz Pommern hatte, erhlt nur Hinterpommern, ferner als Entschdigung die Bistmer Camin, Halberstadt, Minden und das Erzbistum Magdeburg.
2. Der Friede stellt die drei christlichen Bekenntnisse einander rechtlich gleich; der geistliche Vorbehalt wird aufgehoben (was heit das?). Die Besitzverhltnisse zwischen Katholiken und jgroi_ testanten sollen so sein wie im Jahre 1624 (welches Edikt wird damit aufgehoben?). Die Unterthanen erlangen auch jetzt noch keine vllige Glaubensfreiheit (was war 1555 ausgemacht?); nur diejenigen haben freie Religionsbung, die sie im Jahre 1624 besessen haben (denke an die Bhmen und streicherl).
3. Den Reichsstnden (Fürsten, Herren, Reichsstdten) wird fr ihre Gebiete die volle Landeshoheit besttigt; sie erhalten das Recht, Bndnisse unter sich und mit Auswrtigen zu schlieen, nur nicht gegen Kaiser und Reich.
Folgen des Krieges.
. 165. Das Land, in welchem das neue Licht des 16. Jahrhunderts erschienen war, Deutschland, hatte die Kosten des furchtbarsten aller Religionskriege zu bezahlen. Die Bevlkerung war um zwei Drittel rmer geworden. Das Ackerland lag vielfach noch ein Menschen-alter lang wst. Das Brgertum hatte seinen Wohlstand eingebt; die Gewerbe gingen zurck. Die frheren Hansestdte (1632 der letzte Hansetag) verloren den Ostsee- und den Rheinhandel an die Hollnder.
Die Einheit des deutschen Reiches bestand nur noch dem Namen nach; die einzelnen Fürsten hatten die Selbstherrlichkeit errungen; sie waren in der That unabhngig (souvern) geworden. Deutschlands Ansehen unter den Vlkern Europas war tief gesunken; Frankreich und Schweden stiegen, sie hatten in Deutschland festen
Fu gefat. ,
Das Brgertum, einst der Hort der Bildung tn Kunst und Sitte, versank in Roheit. Das Ausland, besonders Frankreich, beherrschte Deutschland auch in Sitte und Sprache; in der Litteratur
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
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Extrahierte Ortsnamen: Wismar Frankreich Brandenburg Hinterpommern Halberstadt Minden Magdeburg Deutschland Rheinhandel Deutschlands Europas Frankreich Schweden Deutschland Frankreich Deutschland
- 161 -
Das Konsulat Bonapartes (17991804).
Napoleon strzt das Direktorium im Einverstndnis Mit zweien . 208. seiner Mitglieder; den Rat der 500 (Prsident Sudan Bonaparte!)
sprengt er mit Waffengewalt auseinander (November 1799). Napoleon Bonaparte erster Konsul auf 10 Jahre; zwei Mitkonsuln mit beratender Stimme. Es naht
des Jahrhunderts ernstes Ende,
Wo selbst die Wirklichkeit zur Dichtung wird,
Wo wir den Kampf gewaltiger Naturen Um ein bedeutend Ziel vor Augen sehn,
Und um der Menschheit groe Gegenstnde,
Um Herrschaft und um Freiheit wird gerungen".
1800 (Juni) geht Bonaparte der den groenst. Bernhard und gewinnt durch den General Desaix (f) die schon verlorene Schlacht bei Marcngo.
1800 (Dezember) besiegt Morean den Erzherzog Johann bei Hohenlinden in Bayern.
Der Friede von Lneville 1801, welchem auch das deutsche Reich beitritt, geht aus den Frieden von Campo Formio zurck. Das linke Rheinufer wird att Frankreich abgetreten. Die Eni-schdignngsfrage zieht sich durch zwei Jahre hin; während dieser Zeit buhlen die Gesandten deutscher Fürsten in der schmach-vollsten Weise um die Gunst Napoleons und seiner Beamten. Nach dem Reichs - Deputationshauptschlu von 1803 erhlt u. a. Preußen die Bistmer Hildesheim, Paderborn,
Erfurt und das Eichsfeld, Teile von Mnster, mehrere Reichs-abteien (Quedlinburg) und die Reichsstdte Mhlhausen, Nord-hausen, Goslar, fast das fnffache feines Verlustes. Von 48 Reichs-stdten bleiben nur 6 (darunter die Hansestdte und Frankfurt a. M.);
fast alle geistlichen Reichsstnde gehen ein (ausgenommen Mainz).
Die Ehre und die Einheit des deutschen Volkes waren ge-opfert; worin besteht dagegen der bleibende Gewinn des Reichs-Deputationshauptschlusses?
1802 wird Bonaparte Konsul auf Lebenszeit. Eine Ver- 209. fchwruug gegen sein Leben wird entdeckt; Pichegru stirbt auf geheimnisvolle Weise im Gefngnis, Morean geht nach Amerika in die Verbannung. Der Herzog von Enghien wird auf badeufchem Gebiet berfallen und in Vincennes erschossen.
Durch Senatsbeschlu wird Napoleon 1804 zum erblichen
Warnecke, geschichtl. Hilfsbuch. 11
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Bernhard Desaix Marcngo Johann Johann Campo_Formio Napoleons Napoleon Warnecke
Extrahierte Ortsnamen: Bayern Frankreich Napoleons Paderborn Erfurt Quedlinburg Mhlhausen Goslar Frankfurt_a._M. Mainz Morean Amerika Vincennes
auf, was des Gedächtnisses im Stadtleben werth erschien. Sonst entfaltete sich bei kirchlichen und bürgerlichen Festen ein schönes reges Leben; freilich fehlte es in vielen Dingen auch nicht an Rohheit und allzu großer Derbheit.
Städte, die damals um 1450 am meisten blüheten, waren: Nürnberg Würzburg, Aschaffenburg, Ulm, Bamberg, Frankfurt a. M.' Magdeburg, Regensburg, Bern, Zürich, Basel, Augsburg, Salzburg, Straßburg, Aachen, Mainz, Köln,Worms, Speier, Lübeck, Erfurt und viele, viele andere.
In den Städten entfaltete sich, in manchen besonders begünstigt, der
Meistergesang (siehe Poesie).
Am meisten aber forderten die deutschen Städte den Handel, welcher seine
Richtung gerade durch Deutschland damals nahm.
Schon unter Karl dem Gr. und seinen Nachfolgern ging eine Handelsstraße durch Westfalen über Braunschweig nach der Elbe hin in die Slavenländer. Da war Vineta (auf Wolliu) der Hauptort. Hier verkehrten Griechen, Russen, Skandinavier, Deutsche, Slaven. Wichtiger aber waren die Straßen über den St. Gotthardt, das Wormser Joch, über den Brenner, welche nach Italien führten.
Noch verschiedene andere Handelsstraßen lassen sich durch Deutschland verfolgen.
Da die Straßen, seit dein Verfall des Ritterwesens, immer gefährlicher und beschwerlicher wurden, verbanden sich die Städte, welche Handel trieben, unter einander. Die Handelskarawanen wurden oft von Bewaffneten begleitet. Eine andere Art der Verbindung unter den Städten beruhte hierauf:
Kaufleute verschiedener Städte ließen sich im Auslande an den Handelsquellen, oft wohl nur vorübergehend (so in Bergen, London, Dänemark rc.) nieder, und sie gewährleisteten sich im Namen ihrer Städte unter einander Schutz und Förderung, eine solche Verbindung heißt Gilde oder Hansa. Am frühsten auf Gothland, Wisby, dann in London. Die meisten Handel treiben, den Städte, an der Nord- und Ostsee, selbst bis tief ins Binnenland hinein, schlossen solche Bünde, die endlich in einem, dem Hansa-Bunde, mit dem Vorort Lübeck, aufgingen.
Vier verschiedene Viertel der Städte sind es, in die der Hansabund getheilt war:
1. Das lübische: Berlin, Köln, Frankfurt a. £)., Breslau, später auch Hamburg rc.
_ 2; Das westfälische: Köln, Dortmund, Münster, Minden, dazu auch holländische Städte und merkwürdigerweise auch die preußischen: Thorn, Elbing, Danzig, Kulm, Königsberg.
3. Das gothländische: Wisby, Riga, Dorpat, Reval rc.
4. Das sächsische: Bremen, Braunschweig, Magdeburg, Halberstadt, Goslar, Göttingen, Hildesheim, Halle, Nordhausen rc.
In Lübeck fanden die allgemeinen Versammlungen statt. Zweck des Bundes war:
Einmütiges, kräftiges Auftreten nach Außen znr Wahrung der Handelsinteressen, Sicherung der Handelsstraßen vor Räubereien, gemeinsame Maß-
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Gotthardt
Extrahierte Ortsnamen: Nürnberg_Würzburg Aschaffenburg Ulm Bamberg Frankfurt Magdeburg Regensburg Bern Basel Augsburg Salzburg Straßburg Aachen Mainz Erfurt Deutschland Westfalen Italien Deutschland London Dänemark Wisby London Ostsee Berlin Frankfurt Breslau Hamburg Dortmund Minden Thorn Elbing Danzig Kulm Königsberg Riga Dorpat Bremen Braunschweig Magdeburg Halberstadt Goslar Hildesheim Nordhausen
— 108 —
In dieser heillosen Unglückszeit starb Kaiser Ferdinand Ii., der durch seinen religiösen Fanatismus dem Vaterlande große Wunden geschlagen hatte. Sein Sohn:
Ferdinand Iii. (1637—1657) führte die Regierung in des Vaters Sinne nur mit geringer Kraft fort.
Bernhard von Weimar war am Rheine siegreich vorgedrungen, schlug das liguistische Heer bei Rhein feldeu, eroberte Elsass und starb Plötzlich, vielleicht an französischem Gifte.
Die Franzosen nahmen einen Theil des Elsass, auch Metz, To ul und Verdun in Besitz zur Entschädigung für ihre Unterstützung und setzten mit Bernhards Truppen den Krieg fort. Die zurückgedrängten Schweden drangen 1639 mit neuen Kräften wieder nach Süden vor und verheerten Böhmen und Sachsen.
Der talentvolle Zögling aus Gustav Adolfs Schule, General Torstenson, bekam nach Banners frühem Tode den Oberbefehl über die Schweden, trug den Krieg in die österreichischen Erbstaaten, gewann 1642 die Schlacht bei Leipzig, bedrohete, durch Mähren ziehend, Wien, gewann die Schlacht am Berge Tabor, belagerte Brünn und übergab endlich, durch Krankheit völlig erschöpft, den Oberbefehl an den tapfern Wran gel. Dieser schloss mit Brandenburg und Sachsen einen Waffenstillstand, verheerte im Verein mit dem französischen Feldherrn Türen ne Baiern; bis endlich nach langen Unterhandlungen das Friedenswort erscholl. Die Eroberung der Kleinseite von Prag war die letzte Waffenthat (1648).
§. 23. Wer westfälische Friede 1648.
Durch französische Ränke wurden die schon 1643 zu Münster und Osnabrück begonnenen Friedensunterhandlungen von Jahr zu Jahr aufgehalten und nur durch die Klugheit und Mäßigung des kaiserlichen Abgeordneten Grafen Trautmannsdorf kam endlich am 24. October 1648 der westfälische Friede zu Stande. Es erhielt
1. Frankreich: außer den Stiftern Metz, Toul und Verdun, den ö st erreich is che n Elsass, den Suudgau, Breisach und Philippsburg.
'2. Schweden: Vorpommern, Rügen, einen Theil Hinterpommerns mit Stettin, Wismar, die Bisthümer Bremen und Verden und 5 Millionen Thaler.
3. Sachsen: die Lausitz und 4 magdeburgische Aemter.
4. Brandenburg: den größesten Theil von Hinterpommern, die Bisthümer Magdeburg, Minden, Halberstadt und Eammin.
5. Mecklenburg: die Bisthümer Ratzeburg und Schwerin.
6. Hessen: die Abtei Hersfeld und die Grafschaft Schaumburg.
7. Baiern: die Oberpsalz und die Kurwürde.
8. Die Unterpfalz wurde Friedrichs Sohne, Ludwig, wieder gegeben.
9. Schweiz und Niederlande wurden als selbständige Staaten anerkannt.
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Extrahierte Ortsnamen: Rheine Rhein Elsass Sachsen Schweden Leipzig Wien Tabor Sachsen Baiern Prag Frankreich Verdun Elsass Breisach Philippsburg Schweden Stettin Wismar Sachsen Hinterpommern Minden Halberstadt Schwerin Hessen Niederlande
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gründet, ältere wendische so umgeformt, dass das deutsche Element herrschend wurde. Mönchsorden gründeten Klöster in den noch wilden Gegenden, wie in der Mark, in Mecklenburg, Pommern, Lausitz, Schlesien. — Die Fürsten, sogar die wendischen, begünstigten so sehr die deutsche Einwanderung, dass sie ihren eigenen Unterthanen die Ankömmlinge vorzogen, ihnen größere Rechte und Freiheiten einräumten als den Wenden. Schon Heinrich der Löwe, dann Albrecht der Bär fingen mit Colonisierungen an (Lübeck, Heinrich der Löwe). Dazu kam, dass noch einmal der alte Missionseifer erwachte. Otto v. Bamberg (1124—1128) bekehrt die Pommern. Das Christenthum dringt nach Livland und Esthland vor, es werden dort unter dem Orden blühende Städte gegründet.
Unter den salischen Kaisern wurde der erste Bergbau am Harze und vom Hause Wettiu im Erzgebirge betrieben. Von den böhmischen Fürsten wurde
auch das deutsche Element begünstigt. Prag zum Theil deutsch. Von da aus wurde Schlesien cultiviert: Breslau, Brieg, Glogau, Oppeln rc. Nach dem Mongolenzuge gingen neue Eolonisten dahin. Auch in die Mark Oesterreich
(seit 1156 unter den Babenbergern) dringt die Eolonisation und von da
weiter nach Istrien, Kärnthen, Steiermark, Mähren. Ueberall mischte sich in die anderen Bevölkerungen deutsches Element. Die entferntesten Vorposten deutschen Wesens sind in Ungarn und Siebenbürgen.
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TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Albrecht Heinrich Otto
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des Gerovit in Havelberg, des Jutrebog zu Jüterbog, des Radegast zu Rethra im Lande der Obvriten, vor allen des Swantewit zu Arkona auf Rügen (s. S. 6.) Überall eine einflußreiche Priesterschaft?)
Grenz- und Religionskriege an der Elbe zwischen Deutschen und Slaven seit den Zeiten Karls des Großen.
768—814. Nachdem Karl der Große die heidnischen Sachsen (westlich und östlich von derweser)demfränkischenreich unterworfen und zum Christentum bekehrt hat, nimmt er den Kampf mit den heidnischen Wenden an der Elbe auf. (Übergang über dieselbe im I. 789 und Kampf mit den Wilzen. Militärgrenze eingerichtet: Limes Saxonicus und Sorbicus. Markgrafen.)
Beim Zerfall des karolingischen Reiches leiden auch die Verhältnisse hier im Osten, und erst die deutschen Könige Heinrich I. und Otto I. treten wieder thatkräftiger (als Sachsenherzöge)2) den Wenden und Sorben gegenüber für die deutsche und christliche Sache ein.
919—936. Heinrich I., der Städteerbauer, waltet der Grenzen gegen _ die Einfälle der Sorben und der verheerenden Reiterscharen der Ungarn durch Anlegung von Burgen sowie Befestigung der Städte mit Mauern und verbindet damit als eine „stehende" Landesverteidigung den Heerbann, der aus den auf den Burgen angesiedelten Rittern mit ihren
1) Erinnert noch heute der wendische Typus der meisten Ortsnamen an die Zeit der Slavenherrschaft, so weist der in verschiedenen Gruppen des flachen Landes hervortretende, deutsche Charakter der Gebräuche und Sagen in seiner besonderen Eigenartigkeit eben noch auf alte zurückgebliebene deutsche Volksüberrcfte hin, welche während der Slavenherrschaft in aller Zurückgezogenheit sich erhalten und ihr Volkstum bewahrt haben, wie umgekehrt die Lausitz inmitten deutscher Lande bis jetzt ihre wendische Art. Selbst die Namen heidnisch-deutscher Götter leben noch, wenngleich unverstanden, in der Tradition fort, indem sie sich u. a. an die angebliche „wilde Jagd" oder die sog. „Zwölften", das heidnische Fest der Wintersonnenwende (zur Weihnachtszeit), anschließen, z. B. der Wöbe in Mecklenburg sowie in der Priegnitz und in der Altmark, die Frick in der Uckermark, Frau Harke im westlichen Teil der Mittelmark, s. Vorrebe.
2) Das alte Herzogtum Sachsen erstreckte sich von der Unstrut nörblich bis zur Rotbsee, westlich fast bis zum Rhein, östlich bis zur Elbe, umfaßte also Westfalen, Hannover, Holstein, bte Provinz Sachsen (nörblich der Unstrut und westlich von Saale und Mulbe) so wie die von biesen Lanben eingeschlossenen kleineren Gebiete.
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Extrahierte Personennamen: Karls Karl_der_Große Karl Heinrich_I. Heinrich_I. Otto_I. Heinrich_I. Heinrich_I.