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1. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 79

1847 - Berlin : Reimer
79 Ausbeute an Gold, Platin, Silber und Edelsteinen gewährt. — Pflege der Bienen (Baschkiren) und Seidenraupen (Süd-Nußland). — Die auf Kosten des Landbau's künstlich belebte Industrie Rußlands ist vorzugsweise in der 3. Zone, namentlich in den Gouvernements Moskau, Wladimir, Kaluga und Tula heimisch, und liefert besonders Leder, Taue, Seife, auch Metallwaaren u. Gewebe aus Wolle, Baumwolle, Leinen, selbst aus Seide, aber diese Erzeugnisse, meist mittelmäßig und theuer, haben nur mit Hülfe der strengen Grenzsperre im Jn- lande und bei den asiatischen Nachbarn Absatz. — Wichtiger der durch die über- seeische und binncnländische Schifffahrt (aus den zahlreichen,'natürlichen und künstlichen Wasserstraßen) und die winterliche Schnecbahn begünstigte, zugleich aber durch strenge Zollgesetze re. beengte Handel, besonders der asiatische, dessen Stapelorte Tiflis, Orenburg, Kiachta re. geworden sind (Peking-Karawanen); — Pelzhandel (russisch- amerikanische Handelsgesellschaft); Menschenhandel im Kaukasus. — 11. Staatseinrichtung. Die Verfassung des kolossalen Reiches ist absolut monarchisch. Der nach dem Erstgeburtsrechte zum Thron gelangende Kaiser (Czar), der „Selbstherrscher aller Reußen", steht selbst an der Spitze der Staatsverwaltung, ihm zur Seite der Reichsrath, dirigirende Senat, dirigirende Synod und das Staats-Ministerium. Unter diesem Civil- und Militair-Gouverneure an der Spitze der Provinzial- Berwaltungen. In Polen ein Statthalter und Provinzial-Ständ e, de- nen indeß, nach dem organischen Statut, keine gesetzgebende Gewalt zusteht. Fast eben so bedeutungslos die finnischen Stände. — Das ursprünglich orienta- lische Gepräge des Staates (nur 2 Stände, leibeigene Knechte und Herren, diese ihrerseits dem Czar knechtisch unterthan) ist durch die Tendenz der Herrscher zur Europäisirung des Volks einigermaßen verwischt worden. Die willkürliche Ein- theilung der zahlreichen Beamtenwelt in 14 Rangklassen ersetzt nur unvollkom- men die fehlende organische Schichtung nach Ständen, und der Versuch den fast fehlenden Bürgerstand zu stärken (Ehrenbürger) soll noch Früchte tragen. Freie bäuerliche Grundbesitzer ebenfalls nur in geringer Zahl. — Desto stärker die un- terste Volksklasse, die der Leibeigenen, die große Mehrzahl der Landbauer (23—24 Mill.), d. i. — da die Bauern in Finnland, den Ostseeprovinzen, in Polen ic., und ebenso die Tataren- und die nomadischen Stämme (welche eigene Stammhäupter, besondere Berechtigungen, und zum Theil blos den Charakter von schutzverwandten Bundesgenossen haben) nicht leibeigen sind — die größere Hälfte des herrschenden russischen Volkes. Auf den Krön- und mehreren Privatgütern hat indeß die Leibeigenschaft aufgehört, und die Regierung begün- stigt die Aufhebung derselben, so wie die Ansiedelung freier Kolonisten. — Die Verwaltung ist in allen Zweigen fast militairisch organisirt, aber die Weite der Räume erschwert den Gang der Staatsmaschine, und begünstigt die Willkür der Beamten, die im Allgemeinen übel berufen sind. Sehr achtbar die Kriegs- macht und Kriegsverfassung: Rekrutirung der regulairen Landmacht vorzugsweise aus den leibeigenen und freien russischen Bauern — Dienstzeit von 15 Jahren — allgemeine Wehrpflichtigkeit der Kosacken sowie der nomadischen Stämme. — Die Weite der Räume und die Länge der Grenzen führen indeß nothwendig Kraftzersplitterung mit sich. Daher die Einrichtung der Militair-

2. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 67

1888 - Leipzig : Teubner
67 - Aus der Knigszeit stammen die ltesten Ordnungen des . 57. Gottesdienstes. Es gab mehrere Priesterschaften; die einen deuteten die Zeichen der Vgel; andere weissagten aus den Ein-geweiden der Opfertiere; die Vestalinnen hteten das heilige Feuer im Tempel der Vesta. Was bedeutet die ffnung und Schlieung des Jannstempels? Whrend der Knigszeit dehnten die Rmer ihre Herrschaft der die latinischen Städte aus. Die frhere Hauptstadt Latiums, Albalonga, kommt der Sage nach durch den Kamps der Horatier und Kuriatier an Rom. Durch welche List besiegt der letzte der Horatier seine drei Feinde? Erzhle das Geschick seiner Schwester! Aus der Knigszeit stammt die Scheidung des Volkes in zwei . 58. Stnde, die Patrizier und Plebejer. Die Patrizier, die Altbrger-geschlechter, hatten die Regierung des Staates in Hnden; aus ihnen setzte sich der Rat der Alten, der Senat, zusammen, der die Gesetze vorher beriet. Die Plebejer, die in Rom angesiedelten Einwohner der unterworfenen Städte, waren wohl frei, aber ohne Anteil an der Regierung. Dem König Servins Tnllins schreibt die Sage die Durchfhrung einer neuen Staatsverfassung zu. Welche Gefahr drohte den Patriziern infolge des starken Anwachsens der Plebejer? Servins teilte das ganze Volk, Patrizier und Plebejer, nach dem Vermgen in fnf Klassen ein und bestimmte danach die Kriegs-leistung. Die Plebejer thateu von nun an Kriegsdienste und nahmen an der Abstimmung teil. (Bei Abstimmungen lag die Entscheidung der der ersten Klasse; dieselbe hatte mit den Rittern 98 Centnrien gegenber 95 Centnrien der anderen vier Klassen!) Tarquinius Superbus (der Stolze) wurde wegen seiner Hrte und Gewalttaten mit seiner Familie vertrieben 510. (Was geschah gleichzeitig in Griechenland?) Zweiter Zeitraum. Rom als Republik. 510 31 v. Ch. 1. Oer Stndekampf und die Eroberung Italiens. 510264. Brutus und Kollatinus (der Gemahl der edlen Lukretia) . 59. bte ersten Konsuln. Tarquinius versucht durch eine Verschwrung semer Anhnger in Rom die Herrschaft wieder zu erlangen; Brutus

3. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 31

1888 - Leipzig : Teubner
31 die Menschen zur dauernden Niederlassung, zum festen Zusammen-wohnen (Schillers Eleusisches Fest). In fruchtbaren Landstrichen, wie in gypten, tritt sehr schnell eine Verdichtung der Be-vlkernng ein; das fhrt zur Teilung der Arbeit; als deren Segen erscheint frh eine hhere Kunstfertigkeit in den einzelnen Beschftigungsarten, den Gewerben. Eine eng zusammenwohnende Bevlkerung regelt bald das Verhltnis der einzelnen zu einander durch feste Bestimmungen, Gesetze der das Mein und Dein (namentlich in einem Lande wie gypten, wo der Nil jedes Jahr die Grenzen der Felder verwischtes durch Maregeln zum Schutze der Ordnung und des Lebens (Heil'ge Ordnung, segensreiche Himmelstochter"); der Obrigkeit, dem Könige gehrt die Handhabung dieser gesetzlichen Ordnung; das Volk hat sich ein Staatswesen geschaffen. Die Geschichte der gypter lt sich fast bis zum Jahre . 4. 4000 v. Ch. hinauf verfolgen. Damals herrschten zu Memphis am Eingange des Deltas Könige, Pharaonen; spter wurde auch Theben in Obergypten ein Mittelpunkt des gyptischen Lebens. Die Pharaonen erschienen als Vertreter der Götter, sie verwalteten das mit Stdten und Drfern dicht berfete Land gut, aber nach eigener Willkr (Despotie). Ein unzerstrbares Denkmal haben sie sich in den Pyramiden, ihren Grabsttten, gesetzt; die drei grten in der Nhe des alten Memphis, links vom Nil bei dem Dorfe Gizeh; daneben die vom Sande der Wste halb begrabene Sphinx. Diese ungeheuren Backsteinbauten setzen einen berschu von Arbeitskrften, gute Verkehrsmittel und Frongesetze voraus. Das Volk war in Kasten eingeteilt, d. h. erbliche Stnde, von denen die Priester und die Krieger die vornehmsten waren; dann folgten die Ackerbauer, Handwerker und Hirten. Doch waren diese Kasten nicht streng von einander geschieden; man konnte aus der einen in die andere bergehen. Die Inschriften und Ab-bildungen der Felsengrber von Beni-Hassan in Obergypten ge-statten uns noch heute, die gypter bei ihrem Tagewerk zu be-lauschen, beim Ackerbau, bei der Viehzucht, bei den Gewerben, bei den Festen und Vergngungen, bei dem Spiel der Kinder.*) Dieser Blick zeigt uns, wie vieles wir von ihnen geerbt haben. Ihre schnste Erfindung aber ist ihre Schrift; ursprnglich war sie wohl reine Bilderschrift; vom Dingbild kam man dann zum *) Peschel, Vlkerkunde S. 521 ff.

4. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 86

1888 - Leipzig : Teubner
86 - katholischen Glauben? Die Arianer! Chlodwig galt bei der Geistlichkeit als der Vertreter des wahren Glaubens im Abendlande. In seinem Innern blieb der Frankenknig nnbekehrt; auf grausame Weise wute er sich seiner frnkischen Nebenknige zu entledigen. Seine Shne unterwarfen die Thringer und Burgunder. Gieb die Grenzen und die verschiedenartige Bevlkerung des Frankenreiches an! Welche Stmme im eigentlichen Germanien waren noch frei? Die Gegenden stlich vom Bhmerwald, von der Saale und Elbe waren von Germanen leer geworden; hierher waren Slaveu nachgerckt. 93. Die frnkischen Sieger nahmen von den besiegten rmischen Provinzbewohnern vielfach Sitte und Lebeusgewohuheit an; be-sonders stark vollzog sich diese Romanisierung des germanischen Stammes in den westlichen Landesteilen, während sich in den st-liehen das ursprngliche germanische Wesen mehr behauptete. Auch die frnkische Sprache verschwand allmhlich, namentlich im Sden und Westen Galliens; aus der Mischung der lateinischen Volks-sprche mit manchen germanischen Bestandteilen entstand das Romanische oder Franzsische. Ebenso ging das Gotische und Langobardische in Spanien und Italien unter; aus gleiche Weise entstanden hier ebenfalls romanische Sprachen (Spanisch, Italienisch). Im eigentlichen Germanien hielten sich die germanischen Sprachen uuvermischt. . 94. Im Gegensatz zu der altgermanischen Freiheit und Gleichheit hatte Chlodwig das Knigtum fast unumschrnkt gemacht (was heit das?). Damit erhielten die Getreuen des Knigs eine be-vorzngte Stellung; der König schenkte ihnen Land leihweise auf Lebenszeit (von dem eroberten Knigsland"); Lehnsherr und Lehnsmann (Vasall). Die Vasallen verliehen von ihrem Land wiederum an andere; auch gaben viele kleinere Grundbesitzer ihr freies Land einem mchtigen Groen und erhielten es von diesem als Lehen zurck. Dies die Anfnge des Lehnswesens. Grenelthaten dauern im merowingischen Knigshause fort; Teilungen und Bruderkriege schwchen das Reich (Brunhilde und Fredegnnde). Die Rettung geht aus von dem Geschlecht der Pipine (spter Karolinger), die als Hausmeier (ursprnglich Vorsteher der kniglichen Pfalzen) thatfchlich anstatt des Knigs herrschen und die Reichseinheit retten. Ferner retten sie das abendlndische Christentum vor dem Angriff der mnhammedanifchen Araber.

5. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 93

1888 - Leipzig : Teubner
- 93 - her ausgebt; die geistlichen Groen waren zugleich weltliche Herrscher geworden, da die Könige sie reich mit Gtern beschenkt und ihre Gebiete mit eigener Gerichtsbarkeit ausgestattet hatten. Dadurch waren dieselben von der Herzogsgewalt frei geworden, und es gab nun Fahnenlehen und Stablehen. Die geistlichen Herrschaften wurden fr die Könige ein Gegengewicht gegen die Selbstndigkeit der Herzge (wie war das mglich?). Ottos Grab im Dom zu Magdeburg. Ottos italienische Politik wird schon fr seine nchsten Nach- . 106. folger aus dem schsischen Hause verhngnisvoll. Sein Sohn Otto Ii., Gemahl der griechischen Kaisertochter Theophano, kmpft in Unteritalien unglcklich gegen Griechen und Araber, stirbt in Rom (sein Grabdenkmal in der Peterskirche). Ihm folgt dreijhrig Otto Iii. (983 1002), schwrmerisch (das Jahr 1000!) und abenteuerlich; lt das Grab Karls des Gr. ffnen,*) will Rom zum Mittelpunkt eines neuen Weltreiches machen, stirbt in Italien. Mit seinem Verwandten Heinrich Ii. (dem Heiligen; Bistum Bamberg!) erlischt das schsische Haus. Die frnkischen Kaiser 10241125. Die Groen fast aller Stmme whlen Konrad Ii. (die Be- . 107. schreibnng der Wahl in Uhlands Ernst von Schwaben). Sein Stiefsohn Ernst von Schwaben emprt sich wegen des burguudischeu Erbes (Werner von Kybnrg). Sein Sohn Heinrich Iii. (10391056), ein kraftvoller Herrscher, im Anfang seiner Regierung Herzog von Bayern, Schwaben und Franken. Auch gegenber der Kirche ist er unbedingt herrschend; er geht Hand in Hand mit den Bestrebungen des Benediktinerklosters Clngny in Frankreich, die auf eine Reform der tiefgesunkenen Geistlichkeit abzielen; Sittenverderbnis am rmischen Hof, Simonie (Apostelgesch. Viii, 18). Heinrich lt drei gleichzeitige Ppste absetzen und ernennt nacheinander vier Deutsche zu Ppsten. Der Gottesfriede soll dem Faust- und Fehderecht steuern; die Selbsthlfe war dadurch allgemein geworden, da man selbst vor Gericht den Zweikampf als eine Art Gottesurteil ansah (nenne andere Formen des Gottesurteils!). Neben Otto I. ist Heinrich Iii. die machtvollste Erscheinung . 108. auf dem deutschen Kaiserthron; und doch liegt am Ende seiner *) Rethels Wandgemlde in Aachen.

6. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 96

1888 - Leipzig : Teubner
96 - Kreuzfahrer nehmen Antiochien und behaupten es gegen ein trkisches Entsatzheer (die heilige Lanze). Stark gelichtet und erschpft kommen sie vor Jerusalem an;*) sie erstrmen es nach wochenlanger Belagerung 1099. Die Sieger richten ein furchtbares Blutbad an und ziehen dann als Ber nach der heiligen Grabes-kirche. Errichtung des Knigreiches Jerusalem; Gottfried von Bouillon Beschtzer des heiligen Grabes; erst sein Bruder nennt sich König. 113. Durch die Kreuzzge nimmt das Rittertum einen glnzenden Aufschwung, zuerst in Frankreich. Ritter sind ursprnglich die Freien, die sich dem Reiterdienst widmen (wer hat den Grund zu dem Reiterheer gelegt?); die kostspieligere Ausrstung und die lngere Berufsbung setzen gnstige Vermgensverhltnisse voraus oder ntigen zur bernahme eines Lehens von einem greren Herrn. Bald konnten nur Ritterbrtige Ritter werden. Nachdem der Knappe seine Lehrzeit beendet hatte, wurde er zum Ritter geschlagen. Zur fortwhrenden bung iu den Waffen dienten die Turniere. Als Hauptpflichten des Ritters galten Wahrung der ritterlichen Ehre, Treue gegen den Lehnsherrn, Schutz der Be-drngten, Achtung vor den Frauen. (Herders Cid, das Ideal eines mittelalterlichen Ritters.) Welche hohe Pflicht kam durch die Kreuz-zge noch hinzu? Nach dem ersten Kreuzzug entstanden die beiden ersten gcift: lichen Ritterorden, deren Mitglieder auer den ritterlichen Pflichten die drei Mnchsgelbde auf sich nahmen (wie lauten dieselben?).-Die Johanniter, von Italienern gegrndet, trugen schwarzen Mantel mit weiem Kreuz (spter in Rhodns und Malta); die Tempelherren oder Templer (woher der Name?), meist Franzosen, trugen weien Mantel mit rotem Kreuz (1312 wurde der Orden durch Philipp den Schnen von Frankreich ausgehoben). . 114. Auch den anderen Stnden kommen die Kreuzzge zu gute, so den Leibeigenen und Hrigen aus dem Lande (das Kreuz macht frei"), dann der handeltreibenden Bevlkerung in den Stdten, zuerst den italienischen (Pisa, Genua, Venedig); diese werden Zwischenhndler zwischen dem Orient (Indien) und den deutschen Pltzen (Augsburg, Nrnberg, Ulm, Frankfurt a. M.). Durch die Kreuzzge kamen die abendlndischen Völker in *) Kaulbachs Wandgemlde im Treppenhause des Neuen Museums in Berlin; Cornelius' Zeichnung aus den Tassobildern.

7. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 50

1888 - Leipzig : Teubner
50 Wie entkommt dieser zweimal aus drohender Gefahr, einmal aus der Gefangenschaft, ein anderes Mal aus der Todesgefahr? Mes-sana auf Sizilien. Bald waren die Spartaner unbestritten die ersten der Hellenen. Zolons Gesetzgebung in Athen 594, . 31. Attila ist ein steiniges Land; nur Feigen- und lbaum liefern reichen Ertrag; denke an den Wettstreit der Athene und des Poseidon um den Besitz des Landes! Von Bergen merke den bienenschwrmenden Hymettus und den marmorreichen Pen-telikon. Auf welche Beschftigung waren die Jonier Attilas hin-gewiesen? Wer hat nach der Sage den athenischen Staat gegrndet? Der König Kodrns opferte sich bei dem Einfall der Dorer gem einem Orakelspruche; seitdem regierten Archonten (Herrschende)^ die aus den edelsten Geschlechtern gewhlt wurden. Die Gewerb-treibenden und Ackerbauer wurden von den Adligen bedrckt und waren von der Regierung ausgeschlossen. Das Volk verlangt ein . geschriebenes Recht (weswegen?); aber Drakons Gesetze sind mit Blut geschrieben (was heit das?). Das Elend, namentlich die Verschuldung der unteren Stnde, nimmt berhand. Da rettet Solan, aus dem Geschlechte des Kodrns, den Staat; als erster Archont giebt er den Athenern 594 neue Gesetze. Vor allem erleichtert er die Schuldennot des Volkes. Schuld-sklaven soll es von nun an nicht mehr geben; teilweise werden die Schulden erlassen. Die gesamte Brgerschaft teilt Solon in vier Klassen nach dem Vermgen ein und setzt fr jede die Hhe der Steuern und der Kriegsleistung fest. Aber auch die Rechte der einzelnen Brger werden nach ihrem Vermgen abgemessen. Soviel einer fr den Staat leistet, soviel Rechte soll er haben. Die (neun) Archonten nur aus der ersten Klasse, die Mitglieder des Rates nur aus den drei ersten. Die Volksversammlung entscheidet der die Vorschlge des Rates und whlt die Beamten; zu ihr gehren alle erwachsenen Brger. Welcher Unterschied besteht zwischen der lykurgischen und der solonischen Verfassung? In der Volksver-sammlnttg ist vor der Abstimmung die freie Rede gestattet (wie war es in Sparta?).

8. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 59

1888 - Leipzig : Teubner
- 59 - samkeit (der Olympier, der Donner und Blitz des Zeus auf seiner Zunge trug). Das wichtige Amt des Aufsehers der ffentlichen Einknfte verwaltete er regelmig. Aus den Bundesgenossen wurden Unterthanen; der Schatz wurde von Delos nach Athen gebracht; der Abfall einzelner Städte und Inseln hart unterdrckt. In Athen hatte sich allmhlich die volle Demokratie (das Volk herrscht) ausgebildet. Was fehlte nach Solons Gesetzgebung an der Gleichheit aller Brger? Perikles lie den Brgern fr die Teilnahme an der Volksversammlung und an den Geschworenengerichten einen Sold auszahlen (was wollte er damit bewirken?). (der Litteratur und Kunst vergl. die Tabelle.) Je mehr Athens Macht und Ansehen wuchs, desto grer wurde Spartas Eifersucht und der Ha der brigen griechischen Städte gegen die Tyrannenstadt". Perikles sieht die Wogen des Krieges vom Peloponnes sich herwlzen". Der pewponnesische Krieg 431404. Die Spartaner verwsten die attische Landschaft; wo bleiben . 44. Sie Bewohner? Die Athener verheeren mit ihrer Flotte die Ksten des Peloponnes. In Athen bricht die Pest aus. Perikles erfhrt den Wankelmut des Volkes (die Anklagen!) und erleidet schweres husliches Unglck (Tod seiner Shne); 429 stirbt er. Mit ihm verliert das athenische Staatsschiff sein Steuer. Dem Namen nach war der athenische Staat eine Demokratie, in Wahrheit die Allein-Herrschaft des ersten seiner Brger" (Thucydides). Der Krieg wird von beiden Parteien mit wilder Grausamkeit -gefhrt. Das zeigt sich bei dem Abfall von Mytilene auf Lesbos; die Athener beschlieen die Hinrichtung smtlicher mnn-lichen Bewohner (Kleon der Gerber); am folgenden Tage wird das Urteil auf die Hauptschuldigen (mehr als 1000!) beschrnkt. Ebenso wten die Spartaner und Thebaner bei der bergabe der Stadt Plat, deren ruhmvolle Vergangenheit in der Erinnerung der Gegner ausgelscht ist. Der nach zehnjhrigem Kampfe geschlossene Friede wird bald . 45. wieder gebrochen, als der ehrgeizige Alcibiadcs die Leitung Athens bernimmt. Schon in der Jugend hatte er durch mutwillige Streiche die Aufmerksamkeit auf sich gelenkt; die Erzhlung von dem Fuhrmann! Was uert er der die Rechenschaftsablage, die Perikles dem Volke geben will? Weder sein Vormund Perikles

9. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 130

1888 - Leipzig : Teubner
- 130 - Tie Friedensbedingungen. . 164. 1. Schweden erhlt als Reichslehen (1) Vorpommern mit Rgen, die Stadt Wismar, die Bistmer Bremen (ohne die Stadt) und Verden. Frankreich erhlt auer Metz, Toul und Verdun die Landgrafschaft Elsa (ohne Straburg). Brandenburg, das ein Erbrecht auf ganz Pommern hatte, erhlt nur Hinterpommern, ferner als Entschdigung die Bistmer Camin, Halberstadt, Minden und das Erzbistum Magdeburg. 2. Der Friede stellt die drei christlichen Bekenntnisse einander rechtlich gleich; der geistliche Vorbehalt wird aufgehoben (was heit das?). Die Besitzverhltnisse zwischen Katholiken und jgroi_ testanten sollen so sein wie im Jahre 1624 (welches Edikt wird damit aufgehoben?). Die Unterthanen erlangen auch jetzt noch keine vllige Glaubensfreiheit (was war 1555 ausgemacht?); nur diejenigen haben freie Religionsbung, die sie im Jahre 1624 besessen haben (denke an die Bhmen und streicherl). 3. Den Reichsstnden (Fürsten, Herren, Reichsstdten) wird fr ihre Gebiete die volle Landeshoheit besttigt; sie erhalten das Recht, Bndnisse unter sich und mit Auswrtigen zu schlieen, nur nicht gegen Kaiser und Reich. Folgen des Krieges. . 165. Das Land, in welchem das neue Licht des 16. Jahrhunderts erschienen war, Deutschland, hatte die Kosten des furchtbarsten aller Religionskriege zu bezahlen. Die Bevlkerung war um zwei Drittel rmer geworden. Das Ackerland lag vielfach noch ein Menschen-alter lang wst. Das Brgertum hatte seinen Wohlstand eingebt; die Gewerbe gingen zurck. Die frheren Hansestdte (1632 der letzte Hansetag) verloren den Ostsee- und den Rheinhandel an die Hollnder. Die Einheit des deutschen Reiches bestand nur noch dem Namen nach; die einzelnen Fürsten hatten die Selbstherrlichkeit errungen; sie waren in der That unabhngig (souvern) geworden. Deutschlands Ansehen unter den Vlkern Europas war tief gesunken; Frankreich und Schweden stiegen, sie hatten in Deutschland festen Fu gefat. , Das Brgertum, einst der Hort der Bildung tn Kunst und Sitte, versank in Roheit. Das Ausland, besonders Frankreich, beherrschte Deutschland auch in Sitte und Sprache; in der Litteratur

10. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 148

1888 - Leipzig : Teubner
148 Die erste Teilung Polens 17t2. . 189. Polen befand sich infolge des Wahlknigtums schon lange in einer inneren Zerrttung. Die Kaiserin Katharina Ii. von Rußland, die Nachfolgerin ihres ermordeten Gemahls, Peters Iii., wollte Rußland auf Kosten Polens und der Trkei vergrern. Sie mischte sich in die Streitigkeiten der polnischen Parteien, um sich womglich des ganzen Landes zu bemchtigen. Welche Gefahr fr Preußen und Ostreich? Die drei Mchte verabredeten 1772 die erste Teilung Polens. Preußen erhielt Westpreuen (ohnedanzig und Thorn), Ermeland und den Netzedistrikt. Die Teilung Polens erscheint als eine an einer freien Nation verbte Gewaltthat. Aber welches gute deutsche Recht verfocht Friedrich Ii., wenn er sich an diesem Werk beteiligte? Welchen Wert hatte die Erwerbung Westpreuens fr die preuische Monarchie? (1793 erfolgte die zweite Teilung Polens zwischen Ru- ! land und Preußen; 1795 die dritte Teilung zwischen den drei Mchten; durch dieselbe wurde Polen vernichtet. Preußen behielt aus den polnischen Teilungen auer West-preueu mit Danzig und Thorn und Ermeland dieprovinzposen, Das Hinzukommen so vieler slavischen Unterthanen war fr j Preußen kein reiner Gewinn (weshalb mcht?\ Ostreich erwarb Galizien und Lodomirien, Rußland das brige.) Friedrich der Groe als Friedensfrst. . 190. Zur Verbesserung der Rechtspflege traf Friedrich Maregeln gegen die Verschleppung der Prozesse. Die Richter sollen ohne ] jedes Ansehen der Person richten. Jeden willkrlichen Eingriff in j den Rechtsgang von seiner Seite (Kabinettsjustiz) erklrte er im voraus fr ungltig. Trotzdem griff er in den Mller Aruoldfchen ] Proze ein; was trieb ihn dazu? Ebendieselbe Sorge fr das Wohl seiner Unterthanen, auch j der geringsten, zeigte der König in allen Dingen. Was sagte er zu der Wahl eines Landrats, der frher mit feiner Mutter einen Proze gefhrt hatte? So umfate er als Philosoph und Mensch alle seine Unter- .>
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