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gründliche Bildung, — im Allgemeinen sehr wenig unterrichtet. Gelehrsamkeit
bedeutend, doch auf Wenige beschränkt (Institut von Frankreich); die Zahl der
Studirenden auf den 23 Spezial- und 2 vollständigen Universitäten (Paris und
Straßburg) verhältnißmäßig klein; die Spezial-Universitäten sind meist nur ge-
lehrte Schulen; Straßburg allein gleicht den deutschen Univ.; die Pariser Univ.
ist mehr Aufsichts-Behörde, als Lehranstalt. Das Streben der Mittelstände nach
realistischen, sogenannten „nützlichen" Kenntnissen allgemeiner, als nach rein-
menschlicher Bildung: eine Erscheinung, welche mit der schlimmeren, der Entsitt-
lichung des Volks, zusammenhängt. — Die Franzosen nennen sich die „gebil-
detste" und ausschließlich: „die große Nation;" andere haben sie die liebens-
würdigste genannt. Aus der anderen Seite werden dagegen mit Recht Eitelkeit,
Selbstsucht, Leichtsinn und Mangel an Pietät als Nationalfehler gerügt. Die
Franzosen haben sich (besonders im S. des Landes) der Bigotterie nicht begeben
und auf der andern Seite, unter dem Vorwände den Aberglauben zu vernichten,
zum Thcil jede christlich-religiöse Ueberzeugung unter die Füße getreten. Daher
Kultus der materiellen Interessen entschiedener als in der Schweiz und mit mehr
Bewußtseyn als in Belgien.
11. Nahrungszweige. Der mit geringen Ausnahmen (Landes, Marais,
la Crau, Champagne pouilleuse, die höheren Gcbirgs-Kantone der Alpen,
Pyrenäen, Sevenncn und Corsica's) fruchtbare Boden begünstigt alle ländlichen
Gewerbe; dennoch sind sie nicht auf der Stufe der Vollkommenheit, welche sie
in England, der nördlichen Schweiz, Theilen von Deutschland und Belgien er-
stiegen haben. Nachtheiliger Einfluß der übergroßen Theilung des Grundeigen-
thuniö. Ack erb a u, O bst-Ku l t ur und Viehzucht nur in den nördlichen Pro-
vinzen bedeutend; Wein- und Seidenbau in den mittleren und südlichen. —
Dagegen hat man sich, begünstigt durch die vortheilhafte Handelslage, durch
natürlichen Reichthum an Kohlen, Eisen, Farbekräutern, Wolle u. s. w., so wie
durch die nationelle Unternehmungslust, mit großem Erfolge auf die Erzeugung
von Kunftprodukten (Glaö-, Stahl-, Bijouterie-, Baumwollen-, Wollen- und
Seidenwaaren) und auf den Handel geworfen. — Daher großer Reichthum, aber,
bei der Theuerung der ersten Lebensbedürfnisse, auch bittre Armuth; daher zu-
gleich viel Lurus, ohne allgemeinen Wohlstand; daher auch häufig Glücksritterci
und Schwindelgeist, an Stelle kaufmännisch-solider Speculationslust.
12. Staatseinrichtung. Frankreich ist die Heimath der modernen „con-
stitutionellen Monarchie," gegründet auf die „charte-vérité," auf die sogenannte
Souverainctät des Volks, das Zweikammer-System ohne Aristokratie, das soge-
nannte Gleichgewicht der Gewalten, der Unverletzlichkeit des erwählten (doch erb-
lichen) Königs und die Verantwortlichkeit der Minister: eine verzerrte Nachbil-
dung der englischen Verfassung, mit allen Nachtheilen, welche der nationelle
Mangel an Pietät und der der Selbstsucht gelassene größere Spielraum herbei-
führen mußten. Daher fieberhafte politische Bewegungen ohne Ende, Unsicher-
heit des gesellschaftlichen Zustandes, Stellenjägerei u. a. Phänomene. — Daher
auch Verschlimmerung des Finanz Zustandes und bleibende Mängel in der sonst
sehr achtbaren K ri eg s ver fa ssu ng (allgemeine Wehrpfiichtigkcit, National-
garde, Rekrutirung durch Conscription, Stellvertreterwesen, Beurlaubungs-Sy-
stem, siebenjährige Dienstzeit); — die ansehnliche Seemacht hat ihre alte Be-
deutung noch nicht wiedergewonnen. —
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Extrahierte Personennamen: Marais
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Paris Belgien England Deutschland Belgien Frankreich
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her ausgebt; die geistlichen Groen waren zugleich weltliche Herrscher geworden, da die Könige sie reich mit Gtern beschenkt und ihre Gebiete mit eigener Gerichtsbarkeit ausgestattet hatten.
Dadurch waren dieselben von der Herzogsgewalt frei geworden,
und es gab nun Fahnenlehen und Stablehen. Die geistlichen Herrschaften wurden fr die Könige ein Gegengewicht gegen die Selbstndigkeit der Herzge (wie war das mglich?). Ottos Grab im Dom zu Magdeburg.
Ottos italienische Politik wird schon fr seine nchsten Nach- . 106. folger aus dem schsischen Hause verhngnisvoll.
Sein Sohn Otto Ii., Gemahl der griechischen Kaisertochter Theophano, kmpft in Unteritalien unglcklich gegen Griechen und Araber, stirbt in Rom (sein Grabdenkmal in der Peterskirche). Ihm folgt dreijhrig Otto Iii. (983 1002), schwrmerisch (das Jahr 1000!) und abenteuerlich; lt das Grab Karls des Gr. ffnen,*) will Rom zum Mittelpunkt eines neuen Weltreiches machen,
stirbt in Italien. Mit seinem Verwandten Heinrich Ii. (dem Heiligen; Bistum Bamberg!) erlischt das schsische Haus.
Die frnkischen Kaiser 10241125.
Die Groen fast aller Stmme whlen Konrad Ii. (die Be- . 107. schreibnng der Wahl in Uhlands Ernst von Schwaben). Sein Stiefsohn Ernst von Schwaben emprt sich wegen des burguudischeu Erbes (Werner von Kybnrg).
Sein Sohn Heinrich Iii. (10391056), ein kraftvoller Herrscher, im Anfang seiner Regierung Herzog von Bayern, Schwaben und Franken. Auch gegenber der Kirche ist er unbedingt herrschend;
er geht Hand in Hand mit den Bestrebungen des Benediktinerklosters Clngny in Frankreich, die auf eine Reform der tiefgesunkenen Geistlichkeit abzielen; Sittenverderbnis am rmischen Hof, Simonie (Apostelgesch. Viii, 18). Heinrich lt drei gleichzeitige Ppste absetzen und ernennt nacheinander vier Deutsche zu Ppsten.
Der Gottesfriede soll dem Faust- und Fehderecht steuern; die Selbsthlfe war dadurch allgemein geworden, da man selbst vor Gericht den Zweikampf als eine Art Gottesurteil ansah (nenne andere Formen des Gottesurteils!).
Neben Otto I. ist Heinrich Iii. die machtvollste Erscheinung . 108. auf dem deutschen Kaiserthron; und doch liegt am Ende seiner
*) Rethels Wandgemlde in Aachen.
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Extrahierte Personennamen: Ottos Ottos Otto Theophano Otto Karls Heinrich_Ii Heinrich Konrad_Ii Konrad Ernst Ernst_von_Schwaben Ernst Werner_von_Kybnrg Heinrich_Iii Heinrich Clngny Heinrich Otto_I. Heinrich_Iii Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Ottos Magdeburg Ottos Unteritalien Rom Peterskirche Rom Italien Bistum_Bamberg Uhlands Schwaben Schwaben Frankreich Rethels_Wandgemlde Aachen
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Der jhzornige und grausame König wtet gegen die religisen Gebruche der gypter. Ein Aufstand in Persien, an dessen Spitze Kambyses' Bruder stehen sollte (Kambyses hatte diesen schon frher heimlich tten lassen), rief ihn zurck. Er starb auf dem Wege durch die Wste.
36. Nachdem der falsche Smerdis berwltigt war, bestieg Darius, der Sohn des Hystaspes, den Thron (erzhle die List seines Stall-Meisters!). Das aufstndische Babylon gewann er wieder durch die List des Zopyrns, der sich selbst verstmmelte.
Sein Zug gegen die Scythen (Karte!) miglckte an der Unwirtlichkeit des Steppenlandes und der tckischen Kampfesweise der Feinde. Den Tyrannen der griechischen Städte in seinem Heere hatte er die Bewachung der Donaubrcke anvertraut. Mil-tiades riet, dieselbe abzubrechen (weswegen?); Histins von Mil et widersprach (aus welchem Grunde?) und rettete so den König.
Darius hat das ungeheure Reich, das seine Vorgnger zu-sammenerobert hatten, gut verwaltet. Einteilung in Statthalter-schasten; Anlegung von Festungen und Heerstraen mit einer regelmigen Reiterpost. Der König wurde von den Persern wie eine Gottheit geehrt; worin zeigte sich das? Der knigliche Thron war der Sitz der Gnade und des Schreckens.
Vergleiche die Staaten der Griechen und denjenigen der Perser! Bei den Vlkern des Morgenlandes war die hchste Gewalt in der Hand eines willkrlich herrschenden Knigs; die Masse blieb unfrei. Unter den Griechen hat zuerst auf Erden die Freiheit eine Sttte gefunden; hier entwickelte sich zuerst eine brgerliche Gesellschaft; hier erblhte wahre Vaterlandsliebe.
Im Morgenland herrschte Vielweiberei. Bei den Griechen hat das Glck des Familienlebens einen Platz finden knnen, wenn auch der Mann zumeist dem ffentlichen Leben gehrte und die Frau eine untergeordnete Stellung einnahm. (Denke an den Athener Tellus, welchen Solon als den glcklichsten Menschen pries.)
)cr ionische Aufstand. 500.
. 37. Histins war von Darius mit einem Landstriche in Thracien belohnt, aber dann nach Susa an den Hof des Knigs abberufen. Unzufrieden mit seiner dortigen Stellung, forderte er seinen Schwieger-shn Aristagoras von Milet auf, Jonien zum Aufstand zu
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Extrahierte Personennamen: Darius Darius Darius Histins Darius Darius
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samkeit (der Olympier, der Donner und Blitz des Zeus auf seiner Zunge trug). Das wichtige Amt des Aufsehers der ffentlichen Einknfte verwaltete er regelmig. Aus den Bundesgenossen wurden Unterthanen; der Schatz wurde von Delos nach Athen gebracht; der Abfall einzelner Städte und Inseln hart unterdrckt.
In Athen hatte sich allmhlich die volle Demokratie (das Volk herrscht) ausgebildet. Was fehlte nach Solons Gesetzgebung an der Gleichheit aller Brger? Perikles lie den Brgern fr die Teilnahme an der Volksversammlung und an den Geschworenengerichten einen Sold auszahlen (was wollte er damit bewirken?).
(der Litteratur und Kunst vergl. die Tabelle.)
Je mehr Athens Macht und Ansehen wuchs, desto grer wurde Spartas Eifersucht und der Ha der brigen griechischen Städte gegen die Tyrannenstadt". Perikles sieht die Wogen des Krieges vom Peloponnes sich herwlzen".
Der pewponnesische Krieg 431404.
Die Spartaner verwsten die attische Landschaft; wo bleiben . 44. Sie Bewohner? Die Athener verheeren mit ihrer Flotte die Ksten des Peloponnes. In Athen bricht die Pest aus. Perikles erfhrt den Wankelmut des Volkes (die Anklagen!) und erleidet schweres husliches Unglck (Tod seiner Shne); 429 stirbt er. Mit ihm verliert das athenische Staatsschiff sein Steuer. Dem Namen nach war der athenische Staat eine Demokratie, in Wahrheit die Allein-Herrschaft des ersten seiner Brger" (Thucydides).
Der Krieg wird von beiden Parteien mit wilder Grausamkeit -gefhrt. Das zeigt sich bei dem Abfall von Mytilene auf Lesbos; die Athener beschlieen die Hinrichtung smtlicher mnn-lichen Bewohner (Kleon der Gerber); am folgenden Tage wird das Urteil auf die Hauptschuldigen (mehr als 1000!) beschrnkt.
Ebenso wten die Spartaner und Thebaner bei der bergabe der Stadt Plat, deren ruhmvolle Vergangenheit in der Erinnerung der Gegner ausgelscht ist.
Der nach zehnjhrigem Kampfe geschlossene Friede wird bald . 45. wieder gebrochen, als der ehrgeizige Alcibiadcs die Leitung Athens bernimmt. Schon in der Jugend hatte er durch mutwillige Streiche die Aufmerksamkeit auf sich gelenkt; die Erzhlung von dem Fuhrmann! Was uert er der die Rechenschaftsablage, die Perikles dem Volke geben will? Weder sein Vormund Perikles
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Tie Friedensbedingungen.
. 164. 1. Schweden erhlt als Reichslehen (1) Vorpommern mit Rgen, die Stadt Wismar, die Bistmer Bremen (ohne die Stadt) und Verden. Frankreich erhlt auer Metz, Toul und Verdun die Landgrafschaft Elsa (ohne Straburg). Brandenburg, das ein Erbrecht auf ganz Pommern hatte, erhlt nur Hinterpommern, ferner als Entschdigung die Bistmer Camin, Halberstadt, Minden und das Erzbistum Magdeburg.
2. Der Friede stellt die drei christlichen Bekenntnisse einander rechtlich gleich; der geistliche Vorbehalt wird aufgehoben (was heit das?). Die Besitzverhltnisse zwischen Katholiken und jgroi_ testanten sollen so sein wie im Jahre 1624 (welches Edikt wird damit aufgehoben?). Die Unterthanen erlangen auch jetzt noch keine vllige Glaubensfreiheit (was war 1555 ausgemacht?); nur diejenigen haben freie Religionsbung, die sie im Jahre 1624 besessen haben (denke an die Bhmen und streicherl).
3. Den Reichsstnden (Fürsten, Herren, Reichsstdten) wird fr ihre Gebiete die volle Landeshoheit besttigt; sie erhalten das Recht, Bndnisse unter sich und mit Auswrtigen zu schlieen, nur nicht gegen Kaiser und Reich.
Folgen des Krieges.
. 165. Das Land, in welchem das neue Licht des 16. Jahrhunderts erschienen war, Deutschland, hatte die Kosten des furchtbarsten aller Religionskriege zu bezahlen. Die Bevlkerung war um zwei Drittel rmer geworden. Das Ackerland lag vielfach noch ein Menschen-alter lang wst. Das Brgertum hatte seinen Wohlstand eingebt; die Gewerbe gingen zurck. Die frheren Hansestdte (1632 der letzte Hansetag) verloren den Ostsee- und den Rheinhandel an die Hollnder.
Die Einheit des deutschen Reiches bestand nur noch dem Namen nach; die einzelnen Fürsten hatten die Selbstherrlichkeit errungen; sie waren in der That unabhngig (souvern) geworden. Deutschlands Ansehen unter den Vlkern Europas war tief gesunken; Frankreich und Schweden stiegen, sie hatten in Deutschland festen
Fu gefat. ,
Das Brgertum, einst der Hort der Bildung tn Kunst und Sitte, versank in Roheit. Das Ausland, besonders Frankreich, beherrschte Deutschland auch in Sitte und Sprache; in der Litteratur
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Extrahierte Ortsnamen: Wismar Frankreich Brandenburg Hinterpommern Halberstadt Minden Magdeburg Deutschland Rheinhandel Deutschlands Europas Frankreich Schweden Deutschland Frankreich Deutschland
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(Dantes Begrung), starb in Italien (sein Grabmal im Campo santo zu Pisa).
Die Doppelwahl Ludwigs des Bayern und Friedrichs . 125. des Schnen von Ostreich fhrte zum Kampf; Ludwig siegte 1322 bei Mhldorf. Wie verstndigten sich die beiden Gegner, die frher Freunde gewesen waren? Auch der Papst mischte sich in den Thronstreit; derselbe wohnte seit 1309 in Avignon (1309 bis 1376 das babylonische Exil der Kirche); Ludwig wurde ge-bannt. Die Fürsten erklrten jedoch auf dem Kurverein zu Rense 1338, da der von ihnen gewhlte König der Besttigung durch den Papst nicht bedrfe (wie handelten die Fürsten zur Zeit Heinrichs Iv.?).
Endgltig wurde die Kaiserwahl geregelt durch das Reichs-gefetz der goldenen Bulle, welches 1356 unter Karl Iv. zustande kam. Die goldene Bulle bestimmt 7 Kurfrsten: Mainz, Trier,
Kln Bhmen, Pfalz, Sachsen-Wittenberg, Brandenburg; ordnet die Frmlichkeiten bei der Wahl (vergl. die Beschreibung der Kaiserkrnung von 1764 in Goethes Wahrheit und Dichtung);
setzt die Unteilbarkeit der Kurlnder fest und macht die Kurfrsten zu fast unabhngigen Gewalten. In den Einzelstaaten vollzieht sich die Bildung der Landstnde (Ritterschaft, Geistlichkeit, Städte),
die den Fürsten Abgaben bewilligen gegen Zugestndnisse (welcher Art?).
Karllv., Sohn Johanns vonbhmen (aus welchem Geschlechte?),. Bhmens Vater (Universitt Prag 1348), des Reiches Erzstiefvater. Der schwarze Tod fhrt zu den Judenverfolgungen und zur Bildung der Geilergesellschaften. *)
2. Das Mrgertum. Die Hansa. Der deutsche Orden in Preußen.
Gegenber der Schwche des Knigtums und der bermacht . 126. der Fürsten steht das aufstrebende Brgertum der Städte, die sich zu Bndnissen zusammenschlieen. Die Luft in den Stdten macht frei. Zugleich werden im Innern der Städte harte Kmpfe zwischen den Geschlechtern (Patriziern) und den Znften ansgefochten; die
*) Paul Heyses Novelle Siechentrost".
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Extrahierte Personennamen: Ludwigs Friedrichs Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Heinrichs_Iv. Heinrichs_Iv. Karl_Iv Karl Goethes Johanns Johanns Bhmens
102
Dritter Zeitraum.
Vom Untergang der Hohenstaufen bis zur Reformation, 1254 1517.
1. Das reine Wahlknigtum. Habsdurger und Luxemburger.
123. Von 1254 1273 dauerte das Interregnum, die kaiserlose, die schreckliche Zeit". Wohl fhrten mehrere Fürsten den Knigs-titel unter ihnen ein kastilischer und ein englischer ; aber keiner konnte die Einheit herstellen und der Gesetzlosigkeit steuern. Fehden und Gewaltthaten der Raubritter zerrtteten das Land. Besonders schwer litt der Bauernstand, der an sich wegen der Leib-eigenschaft ein hrteres Los hatte; freie Bauerngemeinden gab es fast nur in der Schweiz, in Holstein (Dithmarscheu) und Westfalen. Die Städte waren trotz der Feindseligkeit der Kaiser und Fürsten bereits so stark geworden, da sie mit Erfolg zur Selbsthilfe griffen. Viele Städte waren reichsunmittelbar geworden; freie Reichs-stdte. 1254 schlssen sich die rheinischen Städte,zu einem Landfriedensbunde zusammen und erlangten fr eine Weile die Aufhebung smtlicher Zollsttten am Rhein.
. 124. 1273 whlten die Fürsten den Grafen Rudolf von Habs-brg (wo liegt die Habsburg?), der zugleich Landgraf im Elsa war (Schillers Graf von Habsburg). Rudolf stellte den Land-frieden durch Zerstrung von Raubburgen her; zog gegen Ottokar von Bhmen, der streich, Steiermark, Krnten und Krain in Besitz genommen hatte, schlug ihn auf dem Marchfelde bei Wien 1278; Ottokar fiel. Rudolf belehnte seine Shne mit Ostreich, Steiermark und Krain und grndete so die Macht des Hauses Habsburg. Dies war ein verhngnisvolles Beispiel fr alle folgenden Herrscher, solange die freie Wahl Grundsatz blieb. Kaiser Rudolfs Ritt zum Grabe nach Speier (Kerner).
In dem Streben nach Erwerbung und Vergrerung der Hausmacht gingen zu Grunde Adolf von Nassau und sein sieg-reicher Gegner Albrecht I. von ftreiff) (Rudolfs Sohn), der die Reichsnnmittelbarkeit der schweizerischen Waldsttte vernichten wollte und von seinem Neffen Johann Parricida ermordet wurde (Schillers Tell).
Heinrich Tu. von Luxemburg belehnte seinen Sohn Johann mit Bhmen und grndete so die luxemburgische Hausmacht. Heinrich wollte die italienische Politik der alten Kaiser erneuern
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Extrahierte Personennamen: Rudolf_von_Habs-brg Rudolf Schillers_Graf_von_Habsburg Rudolf Rudolf Ottokar_von_Bhmen Ottokar Ottokar Rudolf Rudolf Rudolfs Adolf Albrecht_I. Albrecht_I. Rudolfs Johann_Parricida Johann Schillers_Tell Heinrich_Tu Heinrich Johann Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Schweiz Holstein Westfalen Rhein Habsburg Elsa Krain Wien Krain Habsburg Rudolfs Nassau Rudolfs Luxemburg
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gelocktes Haar, einen goldenen Ring um das Haupt oder den Helm ans. Zu seiner persönlichen Bedienung bei feierlichen Gelegenheiten waren nach römischem Muster bestimmte Aemter eingerichtet: der Kämmerer, der Verschall, der Truchsess, Schenk. — Die Pfalzgrafen verwalteten die einzelnen Domänen oder Pfalzen, das Vermögen des königlichen Hauses dagegen der Majordomus, welcher zugleich das Gesolge des Königs anführte und auf Einziehung und Verleihung von Lehen einen großen Einfluss gewann.
Iv. Das Mttcrthum und der Bauernstand. Neben dem hohen Adel, den Herzögen, den Grasen mit großen Besitzungen, den höchsten Vasallen finden wir viele solcher Edlen, deren Besitz nicht ausreichte, um sie zu irgend einer politischen Macht kommen zu taffen. Viele erreichten die Reichsunmittelbarkeit nicht, blos einige. Sie waren dann Ministerialen und gingen bei
irgend einem hohen Geistlichen oder einem Fürsten zu Sehen. — Ost
gingen solche Ministerialen ans hörigem Stande hervor, es waren vielleicht
nur einfache Kriegsknechte, die baun für ihre Dienste im Aufträge eines Fürsten, Markgrafen, Bischofs, Erzbifchofs, Abts mit einem Lehen versorgt, besoldet wurden. — Sie waren besser daran, dünkten sich auch dann mehr als die freien Bauern, Gemeinfreien, die sich z. B. in Westphalkn, Frisland, Ditmarfen, Tirol, der Schweiz noch, lange erhielten. Im Herrndienste ging es ihnen besser als diesen. Ans solchen Ministerialen entstand der niedere Adel, die Ritterschaft.
In den Städten, erst feit dem 11. oder 12. Jahrhundert, keimte ein Bürgerstand, der sich zu immer größerer Kraft entfaltete, während der Stand
der Bauern in immer schlimmere Lage geriet.
Alles geistige Leben, was noch sonst etwa im ersten Mittelalter vorhanden war, war bei dem Stande der Ritter zu finden (nach dem Aufblühen der Städte aber auch in diesen). Rechtgläubigkeit, Beschirmung der Schwachen, der Frauen und Waisen galt als Ritterpflicht. Dem Lehnsherrn Treue zu bewahren nicht minder. ^— Kein verabscheuungswürdigeres Verbrechen für einen Lehnsmann, als Verrath an feinem Herrn, Felonie; nicht einmal davor scheute er sich, für feinen Herrn oder feine Herrin ein Verbrechen (f. Hagen in den Nibelungen) zu begehen.
Ans starkem Roß, in Wehr und Waffen, mit wehender Helmzier, Lanze und Schwert zog der Ritter einher. Seine Erziehung war folgende: bis zum siebenten Jahre lebte der Knabe in der Kemenate der Franen, dann kam er als Page, Jnnkerlein, Junker, an den Hof feines betreffenden Landesfürsten, bort belehrte man ihn in allen feinen Sitten, Gott ehren, die Frauen achten nnb sich in Waffen-hanbwerk üben. Vom 14. Jahre an folgte er als Knappe feinem Herrn, er trug ihm die Waffen nach, die Rüstung, und führte ihm fein Ross vor. Dann mit 21 Jahren erhielt er den Ritterschlag unter vielen Förmlichkeiten. Das Ebelfräulein kam ebenso an den Hof des Landessiirsten, um dort in feinen, höfischen Sitten, zumeist aber in der Zurückgezogenheit der Kemenate, unter Leitung der Fürstin weibliche Arbeiten und dergl. zu lernen, und im Benehmen sich zu vervollkommnen, bei feierlicher Gelegenbeit trat dann aucb die Jungfrau mit im Gefolge der Herrin auf.
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g&f“* 3n feiner Residenz Prag errichtete er die erste deutsche Universität.
goldene"bull(fst^crst^ und ^ttung S» ordnen, erließ er 1356 die
(Die Wahl- oder Kurfürsten waren: der König von Bökmen der stenoa Aach'en, der Markgraf von Brandenburg, der Pfalzgraf vom Rhein und die Err die Krönung.) ^ “nb $riet' 3n Frankfurt war die Waa, in Aachen
Den Papst, der, lange Zeit von Frankreich abhängig, in Aviauon seinen^Sltz gehabt hatte, bewog Karl, wieder nach Rom zu gehen , seinem Tode gab er Böhmen seinem Sohne Wenzel, Bran-
denburg bekam Sigismund, und Johann erhielt die Lausitz.
§• 47. wen;el (1378-1400).
i s ^sem jähzornigen, sinnlichen und grausamen Sohne Karls nahmen das Raubwesen, die Unordnung und die Rechtlosigkeit im Reiche ata iiwfmtih (Städtebündnisfe und Adelsbündnisse. Städtekrieg) ^ 0 Überhand.
^03 wurde Wenzel von seinen Unterthanen als König von Böhmen
Ws* S £ erf!ä;'ten it)n au^ die Fürsten wegen seiner Trägheit der deutschen Krone für verlustig und wählten Ruprecht von der Pfalz zum Kaiser.
§. 48. Ruprecht von der Pfal; (1400-1410).
w Ruprecht konnte trotz guter Eigenschaften die Ordnung und Ruhe im
* v ^f Erstellen. Er wurde besonders durch die Fürsten welche
sich ln ihren Rechten nicht beschränken lassen wollten, daran verhindert!
■s*r -?us «f? galten, um Mailand wieder an das Reich zu bringen misslang ihm vollständig. ' * B
§. 49. Sigismund (1410—1437).
3ta<$ Ruprechts Tode stritten 3 Fürsten um die höchste weltliche Macht, um die Kaiserkrone, nämlich:
Der abgebe Wenzel, sein Bruder Sigismund, Kbuig von Ungarn
V t ", ?Tlra6u?' "Nb endlich Jobst, Markgraf von Mähren. Jobst starb aber sehr bald und da sich Wenzel mit Sigismund verglich, so wurde dieser einstimmig zum Kaiser erwählt.
Zunächst suchte Sigismund den Kirchenfrieden wieder herzustellen.
Es stritten nämlich auch zwei Päpste zugleich um die höchste geistliche Macht, der eine zu Rom und der andere zu Avignon. Beide wurden auf dem Concil zu Pisa für abgesetzt erklärt und ein dritter wurde an ihre Stelle gewählt, aber ferner wollte weichen, und so gab es also drei Päpste. ce- ^rcheuspaltung (Schisma) zu heben, berief der Kaiser das
Allgemeine Kirchen Versammlung) zu Costnih (1414-1418), welche« die drei Papste abfetzte und einen neuen Papst, Martin V. erwählte. (Friedrich I. von Brandenburg §. 3.)
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Extrahierte Personennamen: Alexander_von_Rusvland Alexander Friedrich_Wilhelm_Iii Friedrich Wilhelm Franz_Ii Franz Karl_X Karl Ludwig_Philipp Ludwig Philipp Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Frankfurt Europa Deutschland Oesterreich England Frankreich Aachen Frankreich Deutschland Deutschland Baiern Frankreich Deutschland Sachsen Hannover Kurhessen Gottes