Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 12

1847 - Berlin : Reimer
12 Vi. Von der Verschieden heit des gesellschaftlichen Zustandes und den Staatsverbindungen. Die Wandervölker leben in dem engen Kreise der Familie oder des Stammes, unter der pratriarchalischen Leitung des natürlichen Familienältesten, des Stammeshäuptlings; für sie bedarf es keiner weiteren, mächtigeren Verbindungen. Was außer der Familie oder dem befreundeten Stamme, ist feindlich; — alle Berührungen mit Fremden daher gewöhnlich kriegerische; sie führen unter Jäger- u. Fischer-Völkerschaften zum Vernichtungs- kampfe, unter Nomaden zunächst zu dem durch den Sieg festge- stellten Verhältniß von Herren und Sklaven, welches zuletzt auszuarten pflegt in die willkührliche Alleinherrschaft eines Einzi- gen — des Despoten, — dem gegenüber alle Uebrigen Skla- ven sind. — (Gründe aller dieser Erscheinungen!) Die ansäßigen, ackerbauenden Völker sind an die Heimath, an die Felder, die ihr Fleiß baute, an ihre Vorräthe gebunden; sie be- dürfen für ihr unbewegliches Eigenthum eines kräftigen Schutzes gegen Außen, eines nach gegenseitigen Rechten und Pflichten ab- gewogenen, durch Gesetze festgestellten gesellschaftlichen Zustandes nach Innen, — überhaupt eines geordneteren Daseyns, als die rohen Familien- oder Stammvereine gewähren; — sie bedürfen des Staates. Die Art und Weise, die Form, in welcher sich dieser Zustand, durch historische Verhältnisse, durch Herkommen oder Uebereinkunft ausgeprägt hat, bildet im Allgemeinen die „Verfassung" oder „Konstitution" des Staates. — Große Verschiedenheit der Staatsverfassungen: Einherrschaft oder Monarchie (die Autokratie, die absolute, wahre oder reine, dieständische Monarchie), — Viel herrsch« ft (Polyarchie), entweder mit monarchischen Formen (sogenannte konstitutionelle Monarchie) oder mit republikanischen, die ans verschiedene Weise ausgeprägt seyn können (Aristokratie und Demokratie mit ihren Ausartungen: Oligarchie und Ochlokratie). — Vii. Von den Religionen und ihrer Verbreitung. 1. Das innere Leben, der Charakter der Völker spricht sich nicht allein in der Verschiedenheit der Sprache, der Lebensweise und des gesellschaftlichen Zustandes, oder — mit andern Worten — nicht allein in dem Verhältniß des Menschen zur heimathlichen Na- tur und zu den Mitmenschen, sondern noch viel bezeichnender in

2. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 89

1888 - Leipzig : Teubner
- 89 Karls weitere Kriege bezwecken die Sicherung der Grenzen seines weiten Reiches gegenber feindlichen Nachbarn. Auf einem Feldzug gegen die spanischen Araber unterwirft er das Land bis zum Ebro. Tod Rolands bei Roncesvalles. Die Ostmark gegen die Avaren (Ostreich); Kriege gegen 99. die Normannen, denen die Eider als Grenze gesetzt wird (Nor-mannen heien die Germanen in Skandinavien; achte auf ihr Hervortreten im Mittelalter!). Kmpfe mit den Slaven (damit giebt Karl die Richtung der deutschen Kolonisation an). Karl wirft die selbstndigen Gewalten in seinem Reiche nieder; Aufhebung des Stammesherzogtums. An der Spitze jedes Gaues steht der Gau gras als kniglicher Beamter; unter seinem Vorsitz finden die Schffen das Recht. Die Grafen werden von den Knigs-boten (Sendboten) berwacht. Besonders sorgt Karl fr den Schutz der Armen und Schwachen, sowie fr das Wohl der kleinen Freien, die durch die langen Kriege schwer leiden. Die Markgrafen. Durch eine glnzende Hofhaltung in den verschiedenen Pfalzen kettete Karl die Groen an sich; sein Lieblingssitz war Aachen;' Bau des Aachener Mnsters.^) Karl selbst war eine knigliche Erscheinung, in allen ritterlichen Knsten vor seiner Umgebung hervorragend, im huslichen Leben einfach, bei festlichen Gelegen-heitert prunkvoll. Karl suchte die Bildung seines Volkes zu frdern. Die . 100. Geistlichkeit wurde zum Bau fchuer Kirchen und zur Errichtung von Schulen angehalten, damit berall im Frankenreiche christliche Sitte und edle Menschlichkeit verbreitet wrde. Der Kirchengesang wurde nach italienischem Vorbilde verbessert. Karl versammelte berhmte Gelehrte an seinem Hofe, unter ihnen Einhard, der sein Leben in lateinischer Sprache beschrieben hat. Was weit du von dem Lerneifer des alten Herrschers? In Aachen entstand eine Hofschule. Erzhle von dem Besuch Karls in einer seiner Schulen! So suchte Karl das, was von griechisch-rmischer Bildung aus den Strmen der Vlkerwanderung gerettet war, zu sammeln und in seinem Reiche neu anzupflanzen. Daneben behielt er auch Sinn fr das Vaterlndische und Volkstmliche. Er veranstaltete eine Sammlung der alten Heldenlieder, die leider verloren gegangen ist, begann eine deutsche Grammatik, gab den Monaten deutsche Namen (zhle einige ans!). *) Rethels Wandgemlde in Aachen.

3. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 93

1888 - Leipzig : Teubner
- 93 - her ausgebt; die geistlichen Groen waren zugleich weltliche Herrscher geworden, da die Könige sie reich mit Gtern beschenkt und ihre Gebiete mit eigener Gerichtsbarkeit ausgestattet hatten. Dadurch waren dieselben von der Herzogsgewalt frei geworden, und es gab nun Fahnenlehen und Stablehen. Die geistlichen Herrschaften wurden fr die Könige ein Gegengewicht gegen die Selbstndigkeit der Herzge (wie war das mglich?). Ottos Grab im Dom zu Magdeburg. Ottos italienische Politik wird schon fr seine nchsten Nach- . 106. folger aus dem schsischen Hause verhngnisvoll. Sein Sohn Otto Ii., Gemahl der griechischen Kaisertochter Theophano, kmpft in Unteritalien unglcklich gegen Griechen und Araber, stirbt in Rom (sein Grabdenkmal in der Peterskirche). Ihm folgt dreijhrig Otto Iii. (983 1002), schwrmerisch (das Jahr 1000!) und abenteuerlich; lt das Grab Karls des Gr. ffnen,*) will Rom zum Mittelpunkt eines neuen Weltreiches machen, stirbt in Italien. Mit seinem Verwandten Heinrich Ii. (dem Heiligen; Bistum Bamberg!) erlischt das schsische Haus. Die frnkischen Kaiser 10241125. Die Groen fast aller Stmme whlen Konrad Ii. (die Be- . 107. schreibnng der Wahl in Uhlands Ernst von Schwaben). Sein Stiefsohn Ernst von Schwaben emprt sich wegen des burguudischeu Erbes (Werner von Kybnrg). Sein Sohn Heinrich Iii. (10391056), ein kraftvoller Herrscher, im Anfang seiner Regierung Herzog von Bayern, Schwaben und Franken. Auch gegenber der Kirche ist er unbedingt herrschend; er geht Hand in Hand mit den Bestrebungen des Benediktinerklosters Clngny in Frankreich, die auf eine Reform der tiefgesunkenen Geistlichkeit abzielen; Sittenverderbnis am rmischen Hof, Simonie (Apostelgesch. Viii, 18). Heinrich lt drei gleichzeitige Ppste absetzen und ernennt nacheinander vier Deutsche zu Ppsten. Der Gottesfriede soll dem Faust- und Fehderecht steuern; die Selbsthlfe war dadurch allgemein geworden, da man selbst vor Gericht den Zweikampf als eine Art Gottesurteil ansah (nenne andere Formen des Gottesurteils!). Neben Otto I. ist Heinrich Iii. die machtvollste Erscheinung . 108. auf dem deutschen Kaiserthron; und doch liegt am Ende seiner *) Rethels Wandgemlde in Aachen.

4. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 54

1888 - Leipzig : Teubner
54 - Der jhzornige und grausame König wtet gegen die religisen Gebruche der gypter. Ein Aufstand in Persien, an dessen Spitze Kambyses' Bruder stehen sollte (Kambyses hatte diesen schon frher heimlich tten lassen), rief ihn zurck. Er starb auf dem Wege durch die Wste. 36. Nachdem der falsche Smerdis berwltigt war, bestieg Darius, der Sohn des Hystaspes, den Thron (erzhle die List seines Stall-Meisters!). Das aufstndische Babylon gewann er wieder durch die List des Zopyrns, der sich selbst verstmmelte. Sein Zug gegen die Scythen (Karte!) miglckte an der Unwirtlichkeit des Steppenlandes und der tckischen Kampfesweise der Feinde. Den Tyrannen der griechischen Städte in seinem Heere hatte er die Bewachung der Donaubrcke anvertraut. Mil-tiades riet, dieselbe abzubrechen (weswegen?); Histins von Mil et widersprach (aus welchem Grunde?) und rettete so den König. Darius hat das ungeheure Reich, das seine Vorgnger zu-sammenerobert hatten, gut verwaltet. Einteilung in Statthalter-schasten; Anlegung von Festungen und Heerstraen mit einer regelmigen Reiterpost. Der König wurde von den Persern wie eine Gottheit geehrt; worin zeigte sich das? Der knigliche Thron war der Sitz der Gnade und des Schreckens. Vergleiche die Staaten der Griechen und denjenigen der Perser! Bei den Vlkern des Morgenlandes war die hchste Gewalt in der Hand eines willkrlich herrschenden Knigs; die Masse blieb unfrei. Unter den Griechen hat zuerst auf Erden die Freiheit eine Sttte gefunden; hier entwickelte sich zuerst eine brgerliche Gesellschaft; hier erblhte wahre Vaterlandsliebe. Im Morgenland herrschte Vielweiberei. Bei den Griechen hat das Glck des Familienlebens einen Platz finden knnen, wenn auch der Mann zumeist dem ffentlichen Leben gehrte und die Frau eine untergeordnete Stellung einnahm. (Denke an den Athener Tellus, welchen Solon als den glcklichsten Menschen pries.) )cr ionische Aufstand. 500. . 37. Histins war von Darius mit einem Landstriche in Thracien belohnt, aber dann nach Susa an den Hof des Knigs abberufen. Unzufrieden mit seiner dortigen Stellung, forderte er seinen Schwieger-shn Aristagoras von Milet auf, Jonien zum Aufstand zu

5. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 59

1888 - Leipzig : Teubner
- 59 - samkeit (der Olympier, der Donner und Blitz des Zeus auf seiner Zunge trug). Das wichtige Amt des Aufsehers der ffentlichen Einknfte verwaltete er regelmig. Aus den Bundesgenossen wurden Unterthanen; der Schatz wurde von Delos nach Athen gebracht; der Abfall einzelner Städte und Inseln hart unterdrckt. In Athen hatte sich allmhlich die volle Demokratie (das Volk herrscht) ausgebildet. Was fehlte nach Solons Gesetzgebung an der Gleichheit aller Brger? Perikles lie den Brgern fr die Teilnahme an der Volksversammlung und an den Geschworenengerichten einen Sold auszahlen (was wollte er damit bewirken?). (der Litteratur und Kunst vergl. die Tabelle.) Je mehr Athens Macht und Ansehen wuchs, desto grer wurde Spartas Eifersucht und der Ha der brigen griechischen Städte gegen die Tyrannenstadt". Perikles sieht die Wogen des Krieges vom Peloponnes sich herwlzen". Der pewponnesische Krieg 431404. Die Spartaner verwsten die attische Landschaft; wo bleiben . 44. Sie Bewohner? Die Athener verheeren mit ihrer Flotte die Ksten des Peloponnes. In Athen bricht die Pest aus. Perikles erfhrt den Wankelmut des Volkes (die Anklagen!) und erleidet schweres husliches Unglck (Tod seiner Shne); 429 stirbt er. Mit ihm verliert das athenische Staatsschiff sein Steuer. Dem Namen nach war der athenische Staat eine Demokratie, in Wahrheit die Allein-Herrschaft des ersten seiner Brger" (Thucydides). Der Krieg wird von beiden Parteien mit wilder Grausamkeit -gefhrt. Das zeigt sich bei dem Abfall von Mytilene auf Lesbos; die Athener beschlieen die Hinrichtung smtlicher mnn-lichen Bewohner (Kleon der Gerber); am folgenden Tage wird das Urteil auf die Hauptschuldigen (mehr als 1000!) beschrnkt. Ebenso wten die Spartaner und Thebaner bei der bergabe der Stadt Plat, deren ruhmvolle Vergangenheit in der Erinnerung der Gegner ausgelscht ist. Der nach zehnjhrigem Kampfe geschlossene Friede wird bald . 45. wieder gebrochen, als der ehrgeizige Alcibiadcs die Leitung Athens bernimmt. Schon in der Jugend hatte er durch mutwillige Streiche die Aufmerksamkeit auf sich gelenkt; die Erzhlung von dem Fuhrmann! Was uert er der die Rechenschaftsablage, die Perikles dem Volke geben will? Weder sein Vormund Perikles

6. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 130

1888 - Leipzig : Teubner
- 130 - Tie Friedensbedingungen. . 164. 1. Schweden erhlt als Reichslehen (1) Vorpommern mit Rgen, die Stadt Wismar, die Bistmer Bremen (ohne die Stadt) und Verden. Frankreich erhlt auer Metz, Toul und Verdun die Landgrafschaft Elsa (ohne Straburg). Brandenburg, das ein Erbrecht auf ganz Pommern hatte, erhlt nur Hinterpommern, ferner als Entschdigung die Bistmer Camin, Halberstadt, Minden und das Erzbistum Magdeburg. 2. Der Friede stellt die drei christlichen Bekenntnisse einander rechtlich gleich; der geistliche Vorbehalt wird aufgehoben (was heit das?). Die Besitzverhltnisse zwischen Katholiken und jgroi_ testanten sollen so sein wie im Jahre 1624 (welches Edikt wird damit aufgehoben?). Die Unterthanen erlangen auch jetzt noch keine vllige Glaubensfreiheit (was war 1555 ausgemacht?); nur diejenigen haben freie Religionsbung, die sie im Jahre 1624 besessen haben (denke an die Bhmen und streicherl). 3. Den Reichsstnden (Fürsten, Herren, Reichsstdten) wird fr ihre Gebiete die volle Landeshoheit besttigt; sie erhalten das Recht, Bndnisse unter sich und mit Auswrtigen zu schlieen, nur nicht gegen Kaiser und Reich. Folgen des Krieges. . 165. Das Land, in welchem das neue Licht des 16. Jahrhunderts erschienen war, Deutschland, hatte die Kosten des furchtbarsten aller Religionskriege zu bezahlen. Die Bevlkerung war um zwei Drittel rmer geworden. Das Ackerland lag vielfach noch ein Menschen-alter lang wst. Das Brgertum hatte seinen Wohlstand eingebt; die Gewerbe gingen zurck. Die frheren Hansestdte (1632 der letzte Hansetag) verloren den Ostsee- und den Rheinhandel an die Hollnder. Die Einheit des deutschen Reiches bestand nur noch dem Namen nach; die einzelnen Fürsten hatten die Selbstherrlichkeit errungen; sie waren in der That unabhngig (souvern) geworden. Deutschlands Ansehen unter den Vlkern Europas war tief gesunken; Frankreich und Schweden stiegen, sie hatten in Deutschland festen Fu gefat. , Das Brgertum, einst der Hort der Bildung tn Kunst und Sitte, versank in Roheit. Das Ausland, besonders Frankreich, beherrschte Deutschland auch in Sitte und Sprache; in der Litteratur

7. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 103

1888 - Leipzig : Teubner
103 (Dantes Begrung), starb in Italien (sein Grabmal im Campo santo zu Pisa). Die Doppelwahl Ludwigs des Bayern und Friedrichs . 125. des Schnen von Ostreich fhrte zum Kampf; Ludwig siegte 1322 bei Mhldorf. Wie verstndigten sich die beiden Gegner, die frher Freunde gewesen waren? Auch der Papst mischte sich in den Thronstreit; derselbe wohnte seit 1309 in Avignon (1309 bis 1376 das babylonische Exil der Kirche); Ludwig wurde ge-bannt. Die Fürsten erklrten jedoch auf dem Kurverein zu Rense 1338, da der von ihnen gewhlte König der Besttigung durch den Papst nicht bedrfe (wie handelten die Fürsten zur Zeit Heinrichs Iv.?). Endgltig wurde die Kaiserwahl geregelt durch das Reichs-gefetz der goldenen Bulle, welches 1356 unter Karl Iv. zustande kam. Die goldene Bulle bestimmt 7 Kurfrsten: Mainz, Trier, Kln Bhmen, Pfalz, Sachsen-Wittenberg, Brandenburg; ordnet die Frmlichkeiten bei der Wahl (vergl. die Beschreibung der Kaiserkrnung von 1764 in Goethes Wahrheit und Dichtung); setzt die Unteilbarkeit der Kurlnder fest und macht die Kurfrsten zu fast unabhngigen Gewalten. In den Einzelstaaten vollzieht sich die Bildung der Landstnde (Ritterschaft, Geistlichkeit, Städte), die den Fürsten Abgaben bewilligen gegen Zugestndnisse (welcher Art?). Karllv., Sohn Johanns vonbhmen (aus welchem Geschlechte?),. Bhmens Vater (Universitt Prag 1348), des Reiches Erzstiefvater. Der schwarze Tod fhrt zu den Judenverfolgungen und zur Bildung der Geilergesellschaften. *) 2. Das Mrgertum. Die Hansa. Der deutsche Orden in Preußen. Gegenber der Schwche des Knigtums und der bermacht . 126. der Fürsten steht das aufstrebende Brgertum der Städte, die sich zu Bndnissen zusammenschlieen. Die Luft in den Stdten macht frei. Zugleich werden im Innern der Städte harte Kmpfe zwischen den Geschlechtern (Patriziern) und den Znften ansgefochten; die *) Paul Heyses Novelle Siechentrost".

8. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 154

1888 - Leipzig : Teubner
154 I. Abschnitt. Die franzsische Revolution und das Kaisertum Napoleons I. 1789-1815. 1. Die franzsische Revolution. 197. Wie ein Sturm ist die franzsische Revolution der Europa dahingefahren. Sie fhrt durch Greuel und blutige Kriege hindurch. Die alte Ordnung der Dinge strzt zusammen und macht menschen-wrdigeren Einrichtungen in Staat und Gesellschaft Platz. Die Ursachen der franzsischen Revolution. Ludwig Xiv. hufte durch seine Kriege, seine kostspieligen Bauten (Versailles) und seine prchtige Hofhaltung eine ungeheure Schuldenlast auf. Ludwig Xv. vermehrte dieselbe durch seine Verschwendungen. Die lasterhafteste Gnstlingswirtschaft entwrdigte die Krone; die Marquife von Pompadour. Die kriegerische Ehre ging verloren (denke an Robach!). Seit Ludwig Xiv. wurde die ungerechteste Willkrherrschaft gefhrt. Die Reichsstnde wurden nicht einberufen. Die bevor-rechteten Stnde, Adel und Geistlichkeit, hatten fast zwei Drittel des Bodens in Hnden, waren im Besitz der hheren mter und fast steuerfrei. Die Brger und die Bauern hatten die Steuerlast zu tragen; dazu war die Besteuerung eine willkrliche; denke an die willkrlichen Verhaftsbefehle (lettres de cachet; die Bastille). Die Bauern waren durch harte Frondienste bedrckt. Die franzsische Litteratnr des 18. Jahrhunderts verbreitete in glnzendem Gewnde eine oberflchliche Aufklrung der Gleichheit, Freiheit und Urrechte der Menschheit bis in die unteren Schichten der Bevlkerung. Voltaire verspottete den Glauben und die Lehre des Christentums. Montesquieu stellte dem franzsischen Despotismus die englische Staatsverfassung gegenber/ Rousseau griff die gesellschaftlichen Zustnde an und empfahl die Rckkehr zur Natur (Emile); in seinem Contrat social" verfocht er den Gedanken der Oberherrlichkeit des Volkes.

9. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 102

1888 - Leipzig : Teubner
102 Dritter Zeitraum. Vom Untergang der Hohenstaufen bis zur Reformation, 1254 1517. 1. Das reine Wahlknigtum. Habsdurger und Luxemburger. 123. Von 1254 1273 dauerte das Interregnum, die kaiserlose, die schreckliche Zeit". Wohl fhrten mehrere Fürsten den Knigs-titel unter ihnen ein kastilischer und ein englischer ; aber keiner konnte die Einheit herstellen und der Gesetzlosigkeit steuern. Fehden und Gewaltthaten der Raubritter zerrtteten das Land. Besonders schwer litt der Bauernstand, der an sich wegen der Leib-eigenschaft ein hrteres Los hatte; freie Bauerngemeinden gab es fast nur in der Schweiz, in Holstein (Dithmarscheu) und Westfalen. Die Städte waren trotz der Feindseligkeit der Kaiser und Fürsten bereits so stark geworden, da sie mit Erfolg zur Selbsthilfe griffen. Viele Städte waren reichsunmittelbar geworden; freie Reichs-stdte. 1254 schlssen sich die rheinischen Städte,zu einem Landfriedensbunde zusammen und erlangten fr eine Weile die Aufhebung smtlicher Zollsttten am Rhein. . 124. 1273 whlten die Fürsten den Grafen Rudolf von Habs-brg (wo liegt die Habsburg?), der zugleich Landgraf im Elsa war (Schillers Graf von Habsburg). Rudolf stellte den Land-frieden durch Zerstrung von Raubburgen her; zog gegen Ottokar von Bhmen, der streich, Steiermark, Krnten und Krain in Besitz genommen hatte, schlug ihn auf dem Marchfelde bei Wien 1278; Ottokar fiel. Rudolf belehnte seine Shne mit Ostreich, Steiermark und Krain und grndete so die Macht des Hauses Habsburg. Dies war ein verhngnisvolles Beispiel fr alle folgenden Herrscher, solange die freie Wahl Grundsatz blieb. Kaiser Rudolfs Ritt zum Grabe nach Speier (Kerner). In dem Streben nach Erwerbung und Vergrerung der Hausmacht gingen zu Grunde Adolf von Nassau und sein sieg-reicher Gegner Albrecht I. von ftreiff) (Rudolfs Sohn), der die Reichsnnmittelbarkeit der schweizerischen Waldsttte vernichten wollte und von seinem Neffen Johann Parricida ermordet wurde (Schillers Tell). Heinrich Tu. von Luxemburg belehnte seinen Sohn Johann mit Bhmen und grndete so die luxemburgische Hausmacht. Heinrich wollte die italienische Politik der alten Kaiser erneuern

10. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 159

1888 - Leipzig : Teubner
159 2. Napoleon onaparte. Drei franzsische Heere sollten ftreich angreifen, unter . 205. Jourdan und Moreau von Sddeutschland aus, unter Bona-parte von Oberitalien aus. Napoleon Bonaparte, geb. 1769 in Ajaceio auf Korsika, das 1768 von Genua an Frankreich abgetreten war. Sein Vater, der Advokat Carlo Bonaparte, stammte aus einer italienischen Adelsfamilie; feine Mutter Ltitia Ramolini. Auf der Kriegsschule zu Brienne; Mathematik und Geschichte seine Lieblingsfcher. Frh zeigte sich sein verschlossenes, trotziges Wesen, seine Selbstsucht und seine Begierde zu herrschen. Nach Abstammung, Gemtsart und Gesichtsbildung mehr Italiener als Franzose. Ein Korse von Geburt und Charakter; er wird es weit bringen, wenn ihn die Umstnde begnstigen." Als Unterleutnant der Artillerie schlo er sich der Revolution mit Begeisterung an. Wo erlangte er die ersten kriegerischen Lorbeeren? Bei dem Sturze Robespierres verlor er seine Stelle als General, spter (1795) schlug er einen Aufstand gegen den Konvent mit furchtbarer Entschlossenheit nieder. Er vermhlte sich mit Josephine, der reichen und schnen Witwe des Hingerichteten Generals Beauharuais. 1796 ging er als Oberbefehlshaber nach Italien. _ Bonaparte fhrt feine Soldaten von Sieg zu Sieg und be- . 206. friedigt ihre Beutegier; dadurch kettet er sie an sich. In den Friedensschlssen mit den italienischen Staaten erpret er Kunst-werke (zu welchem Zweck?) und groe Summen, mit denen er die Direktorialregierung untersttzt. Inzwischen (1796) war Jourdan bei Amberg und Wrzburg von Erzherzog Karl geschlagen, Moreau zum Rckzug durch die Schwarzwaldpsse gezwungen. Napoleon dringt gegen den Sieger mit groer Khnheit durch Steiermark und Krnten vor und bedroht Wien. In Tirol erhebt sich das Volk. Im Frieden zu Campo Formio 1797 tritt Ostreich die belgischen Provinzen an Frankreich ab, verzichtet auf Mailand, das mit anderen italienischen Lndern zur cisalpinischen Republik ver-einigt wird; Genua wird die ligurische Republik. Ostreich erhlt das Gebiet von Venedig, wo die Adelsherrschaft durch die Franzosen
   bis 10 von 617 weiter»  »»
617 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 617 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 4
1 55
2 124
3 43
4 519
5 126
6 8
7 89
8 64
9 17
10 351
11 78
12 81
13 198
14 374
15 8
16 52
17 5
18 110
19 32
20 58
21 15
22 19
23 56
24 43
25 176
26 138
27 90
28 104
29 74
30 17
31 64
32 17
33 22
34 193
35 58
36 247
37 442
38 65
39 85
40 30
41 16
42 90
43 81
44 7
45 175
46 172
47 115
48 65
49 10

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 41
2 3
3 12
4 38
5 0
6 1
7 90
8 24
9 136
10 9
11 1
12 6
13 10
14 16
15 3
16 64
17 250
18 4
19 10
20 16
21 3
22 5
23 125
24 1
25 12
26 24
27 0
28 16
29 9
30 1
31 91
32 6
33 2
34 23
35 2
36 8
37 75
38 24
39 14
40 2
41 97
42 16
43 59
44 11
45 21
46 6
47 0
48 2
49 1
50 0
51 5
52 28
53 5
54 27
55 29
56 49
57 12
58 14
59 53
60 28
61 6
62 0
63 30
64 3
65 20
66 2
67 33
68 114
69 29
70 2
71 94
72 81
73 43
74 10
75 9
76 20
77 18
78 9
79 3
80 10
81 0
82 42
83 64
84 2
85 22
86 33
87 20
88 22
89 9
90 15
91 10
92 101
93 0
94 49
95 9
96 21
97 0
98 156
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 26
1 22
2 41
3 32
4 72
5 111
6 13
7 112
8 8
9 70
10 264
11 12
12 40
13 22
14 5
15 67
16 77
17 11
18 189
19 151
20 1
21 39
22 126
23 6
24 21
25 20
26 101
27 62
28 3
29 22
30 186
31 32
32 0
33 620
34 11
35 59
36 4
37 90
38 15
39 135
40 104
41 22
42 12
43 98
44 76
45 7
46 20
47 16
48 56
49 52
50 93
51 33
52 66
53 10
54 156
55 85
56 63
57 35
58 42
59 598
60 39
61 87
62 248
63 53
64 121
65 154
66 4
67 42
68 39
69 5
70 28
71 143
72 127
73 68
74 29
75 74
76 17
77 97
78 18
79 85
80 185
81 428
82 14
83 5
84 4
85 64
86 14
87 10
88 24
89 7
90 2
91 81
92 9
93 20
94 6
95 1
96 6
97 236
98 37
99 163
100 296
101 4
102 56
103 63
104 1
105 35
106 30
107 6
108 9
109 2
110 18
111 50
112 129
113 7
114 44
115 22
116 55
117 13
118 176
119 11
120 33
121 134
122 48
123 33
124 40
125 26
126 20
127 90
128 52
129 42
130 19
131 128
132 186
133 35
134 5
135 8
136 214
137 6
138 1
139 7
140 41
141 13
142 146
143 177
144 31
145 324
146 42
147 19
148 43
149 3
150 58
151 175
152 113
153 9
154 43
155 252
156 157
157 168
158 94
159 17
160 1
161 19
162 50
163 60
164 1
165 99
166 354
167 31
168 6
169 79
170 31
171 476
172 15
173 84
174 20
175 185
176 39
177 605
178 5
179 110
180 5
181 61
182 237
183 269
184 24
185 20
186 9
187 39
188 33
189 55
190 17
191 73
192 72
193 1
194 61
195 13
196 99
197 36
198 19
199 39