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1. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 59

1888 - Leipzig : Teubner
- 59 - samkeit (der Olympier, der Donner und Blitz des Zeus auf seiner Zunge trug). Das wichtige Amt des Aufsehers der ffentlichen Einknfte verwaltete er regelmig. Aus den Bundesgenossen wurden Unterthanen; der Schatz wurde von Delos nach Athen gebracht; der Abfall einzelner Städte und Inseln hart unterdrckt. In Athen hatte sich allmhlich die volle Demokratie (das Volk herrscht) ausgebildet. Was fehlte nach Solons Gesetzgebung an der Gleichheit aller Brger? Perikles lie den Brgern fr die Teilnahme an der Volksversammlung und an den Geschworenengerichten einen Sold auszahlen (was wollte er damit bewirken?). (der Litteratur und Kunst vergl. die Tabelle.) Je mehr Athens Macht und Ansehen wuchs, desto grer wurde Spartas Eifersucht und der Ha der brigen griechischen Städte gegen die Tyrannenstadt". Perikles sieht die Wogen des Krieges vom Peloponnes sich herwlzen". Der pewponnesische Krieg 431404. Die Spartaner verwsten die attische Landschaft; wo bleiben . 44. Sie Bewohner? Die Athener verheeren mit ihrer Flotte die Ksten des Peloponnes. In Athen bricht die Pest aus. Perikles erfhrt den Wankelmut des Volkes (die Anklagen!) und erleidet schweres husliches Unglck (Tod seiner Shne); 429 stirbt er. Mit ihm verliert das athenische Staatsschiff sein Steuer. Dem Namen nach war der athenische Staat eine Demokratie, in Wahrheit die Allein-Herrschaft des ersten seiner Brger" (Thucydides). Der Krieg wird von beiden Parteien mit wilder Grausamkeit -gefhrt. Das zeigt sich bei dem Abfall von Mytilene auf Lesbos; die Athener beschlieen die Hinrichtung smtlicher mnn-lichen Bewohner (Kleon der Gerber); am folgenden Tage wird das Urteil auf die Hauptschuldigen (mehr als 1000!) beschrnkt. Ebenso wten die Spartaner und Thebaner bei der bergabe der Stadt Plat, deren ruhmvolle Vergangenheit in der Erinnerung der Gegner ausgelscht ist. Der nach zehnjhrigem Kampfe geschlossene Friede wird bald . 45. wieder gebrochen, als der ehrgeizige Alcibiadcs die Leitung Athens bernimmt. Schon in der Jugend hatte er durch mutwillige Streiche die Aufmerksamkeit auf sich gelenkt; die Erzhlung von dem Fuhrmann! Was uert er der die Rechenschaftsablage, die Perikles dem Volke geben will? Weder sein Vormund Perikles

2. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 130

1888 - Leipzig : Teubner
- 130 - Tie Friedensbedingungen. . 164. 1. Schweden erhlt als Reichslehen (1) Vorpommern mit Rgen, die Stadt Wismar, die Bistmer Bremen (ohne die Stadt) und Verden. Frankreich erhlt auer Metz, Toul und Verdun die Landgrafschaft Elsa (ohne Straburg). Brandenburg, das ein Erbrecht auf ganz Pommern hatte, erhlt nur Hinterpommern, ferner als Entschdigung die Bistmer Camin, Halberstadt, Minden und das Erzbistum Magdeburg. 2. Der Friede stellt die drei christlichen Bekenntnisse einander rechtlich gleich; der geistliche Vorbehalt wird aufgehoben (was heit das?). Die Besitzverhltnisse zwischen Katholiken und jgroi_ testanten sollen so sein wie im Jahre 1624 (welches Edikt wird damit aufgehoben?). Die Unterthanen erlangen auch jetzt noch keine vllige Glaubensfreiheit (was war 1555 ausgemacht?); nur diejenigen haben freie Religionsbung, die sie im Jahre 1624 besessen haben (denke an die Bhmen und streicherl). 3. Den Reichsstnden (Fürsten, Herren, Reichsstdten) wird fr ihre Gebiete die volle Landeshoheit besttigt; sie erhalten das Recht, Bndnisse unter sich und mit Auswrtigen zu schlieen, nur nicht gegen Kaiser und Reich. Folgen des Krieges. . 165. Das Land, in welchem das neue Licht des 16. Jahrhunderts erschienen war, Deutschland, hatte die Kosten des furchtbarsten aller Religionskriege zu bezahlen. Die Bevlkerung war um zwei Drittel rmer geworden. Das Ackerland lag vielfach noch ein Menschen-alter lang wst. Das Brgertum hatte seinen Wohlstand eingebt; die Gewerbe gingen zurck. Die frheren Hansestdte (1632 der letzte Hansetag) verloren den Ostsee- und den Rheinhandel an die Hollnder. Die Einheit des deutschen Reiches bestand nur noch dem Namen nach; die einzelnen Fürsten hatten die Selbstherrlichkeit errungen; sie waren in der That unabhngig (souvern) geworden. Deutschlands Ansehen unter den Vlkern Europas war tief gesunken; Frankreich und Schweden stiegen, sie hatten in Deutschland festen Fu gefat. , Das Brgertum, einst der Hort der Bildung tn Kunst und Sitte, versank in Roheit. Das Ausland, besonders Frankreich, beherrschte Deutschland auch in Sitte und Sprache; in der Litteratur

3. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 60

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 60 - §. 26. Heinrich Iii., der Schwarz (1039-1056). Heinrich, Konrads Sohn, suchte, wie sein Vater, die kaiserliche Macht vollkommen unumschränkt herzustellen und besonders die Macht der Fürsten zu unterdrücken. (Deshalb zwang er einige nach Unabhängigkeit strebende, widerspenstige Herzöge öfters zum Gehorsam und vergab die Lehen nach seinem Willen.) Im 11. Jahrhundert finden wir eine Verwilderung der Sitten, die sich besonders in der Kirche zeigte. So wollten im Jahre 1046 drei Päpste zugleich regieren. Heinrich setzte alle drei ab und setzte einen deutschen Bischof (Papst Clemens Ii.) ein. Die abgefallenen Polen wurden von ihm abermals zum Gehorsam gebracht. (Sogar Ungarn stand auf kurze Zeit unter seiner Herrschaft.) Unter Heinrich erreichte die kaiserliche Macht die größte Ausdehnung. (Von der Rhone bis zum Bug.) Der Willensstärke, ritterliche Kaiser starb in voller Manneskraft und hinterließ das große Reich seinem unmündigen Sohne Heinrich. §. 27. Heinrich Iv. (1056-1106;. - Die Erziehung des 6jährigen Kaisers leitete seine Mutter Agnes, die auch anfangs das Reich verwaltete. Trotz ihres guten Willens gelang es ihr nicht, sich die Mächtigen des Reiches geneigt zu machen. Der herrschsüchtige Bischof Hanno von Köln, in Verbindung mit anderen Herzögen und Grafen, die sich von einer Frau nicht regieren lassen wollten, entriss sogar der Mutter den Sohn, um ihn in seine Gewalt zu bekommen. Bei einem von Hanno veranstalteten Feste zu Kaiserswerth, dem die Kaiserin beiwohnte, wurde Heinrich auf ein Schiff gelockt und entführt. Hanno erzog den Knaben in mönchischer Strenge, aber bald bemächtigte sich Erzbischof Adalbert von Bremen des Prinzen und erzog ihn zu einem Wüstling und Tyrannen. Die edlen Anlagen Heinrichs wurden durch die schlechte Erziehung vollständig verwahrlost. Als mündiger Fürst erbitterte Heinrich Iv, die Fürsten und Völker, besonders die Sachsen durch seine Tyrannnei (Zwingburgen, Abgaben) und sein ausschweifendes Leben. Otto von Nordheim und Magnus (sächsische Grafen) wurden von ihm besonders beleidigt. Die Sachsen, 80,000 Mann stark,, zerstörten seine Hofburg Harzburg und andere Festen. Heinrich floh nach Worms. Aber nachdem Heinrich in Süddeutschland ein großes Heer gesammelt hatte, wurden die Sachsen in der Schlacht unweit Langensalza (1075) geschlagen, und Heinrich drückte sie aufs Neue. Da klagten die Sachsen beim Papst Gregor Vh. ^ (Unter diesem mutvollen, mit großen Geistesgaben ausgestatteten Papste, der der Sohn eines Zimmermanns war, hatte die päpstliche Macht einen großen Aufschwung genommen. Sein Ziel war, die Kirche über alle weltliche Macht zu erheben. Um diesen Zweck zu erreichen, gab er 1. das Verbot der Simonie, d. h. „der willkürlichen Vergebung der geistlichen Aemter für Geld oder aus Gunst an Unwürdige.

4. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 68

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 68 - Gn Italien kämpfte er abermals mit dem Papste und mit den lombardischen Städten. . Hilfe des Markgrafen Ezzelino von Treviso besiegte er seine Feinde und qab feinem Sohne Enzio das Königreich Sardinien.) . D^Streit mit dem Papste dauerte noch fort, der Kaiser wurde zum zweiten Male mit dem Banne belegt und der Landgraf Heinrich Raspe von Thüringen als Gegenkaiser gewählt. Als dieser besiegt war und bald starb, erhob man Wilhelm von Holland zum Gegenkaiser. Während dieser Verwirrung in Deutschland war auch in Italien der Kampf zwischen den Welfen (den Päpstlichen) und den Ghibellinen (Kaiserlichen) ausgebrochen. Friedrichs Sohn, Enzio, wurde gefangen genommen und Ezzolino nahm die Länder für sich in Anspruch. Plötzlich starb Friedrich Ii. 1250. Nach seinem Tode dauerte der Kampf der beiden Parteien noch heftig fort, und die Waiblinger (Ghibellinen) wählten zum deutschen Kaiser Konrad Iv., den Sohn Friedrichs. (Während Friedrichs Regierung drangen tartarisch.mongolifche Horden in Deutschland ein, schlugen cm fünfmal kleineres deutsches Heer unter Herzog Heinrich von tuegnitz bei Wahlstatt (1241), zogen aber verheerend durch Ungarn wieder zurück.) §. 38. Lonrad Iv. (1250—1254). Konrad Iv. wurde schon bei seinem Regierungsantritte in den Bann gethan, musste den schwachen Gegenkaiser Wilhelm (§. 36) bekämpfen, ging nach Italien, um seine Erbländer zu erhalten und starb auf der Rückreise. Sein unglücklicher Sohn Konradin (der letzte Hohenstause) wurde, als er seine italienischen Besitzungen erobern wollte, nach einer verlorenen Schlacht mit seinen Begleitern gefangen genommen und im 16. Lebensjahre von Karl von Angou, der vom Papste aus Frankreich herbeigerufen war, enthauptet. Wilhelm von Holland (Pfaffenkönig genannt) regierte noch zwei 9ahre ohne Macht und Ansehen als deutscher Kaiser. Er wurde auf einem Feldzuge gegen die Frisen (1256) auf dem Eise erschlagen. tz. 39. Was Interregnum. (1256—1273). Nach dem Tode der Hohenstaufen herrschte im deutschen Reiche große Verwirrung. Die kaiserliche Macht war vernichtet und das Ansehen gesunken. Ein Jahr hindurch war gar kein Kaiser. Einen Hohenstaufen wagte man nicht zu wählen, da der Papst drohete. Man bot Ottokar von Böhmen die Krone an, aber dieser hatte andere Interessen im Osten (bis Königsberg in Preußen reichte seine Macht) und schlug die Krone aus. Schon so sehr war die kaiserliche Macht gesunken, dass sie ihm des Strebens nicht mehr werth erschien. Da brachte der Erzbischof von Köln Richard von Cornwall in Vorschlag, eine Anzahl Fürsten wählten ihn 1257, während andere den König Alsons von Kastilien als Kaiser anerkannten. Aber keiner

5. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 70

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 70 — gewann sich die Liebe des Volkes. Er starb auf der Burg Germersheim und ward zu Speier begraben. §• 42. Adolf von Nassau (1291—1298). Aus Furcht vor der Macht der Habsburger wählten die Kurfürsten nicht Rudolfs Sohn, Albrecht, zum Kaiser, sondern den Grafen Adolf von Nassau. Derselbe strebte ebenfalls seinehausmacht, nicht immer auf gerechte Weise, zu vermehren; die unzufriedenen Fürsten setzten ihn daher ab und wählten Albrecht von Oesterreich. Adolf fiel in der Schlacht bei Göllheim, in der er gegen Albrecht stritt. §• 43. Albrecht I. (1298—1308). 1. Albrecht von Oesterreich suchte ebenfalls sein Haus so stark und mächtig als möglich zu machen. Dadurch reizte er Volk und Fürsten gegen sich auf. Seine Versuche, Holland, Burgund, Thüringen und Böhmen an sich zu bringen, scheiterten. Er wurde von seinem Neffen, Johann von Schwaben, dem er sein Erbe vorenthielt, bei Win disch an derreuß ermordet. Albrecht war zwar ein tapferer und freigebiger, aber dabei auch herrschsüchtiger und habgieriger Herrscher. 2. Freiheitskriege der Schweizer. Wie Albrechts Pläne, seine Hans-macht zu vergrößern, fast überall scheiterten, so geschah es auch besonders in der Schweiz. Dieses Land gehörte theils schon seit 843, theils seit Conrad Ii. zum deutschen Reiche und stand unter verschiedenen kleinen Herren. Die Städte waren meist reichsunmittelbar. Als Albrecht I. auf den Kaiserthron kam, suchte er auch die reichsunmittelbaren drei Waldstätten Schwyz, Uri und Unterwalden durch Lift und Gewalt mit seinen österreichischen Erb-staaten zu vereinigen. Aber es gelang ihm nicht, trotz aller Gewalt; denn während seiner ganzen Regierung erschienen keine Landvögte in der Schweiz. Nach seinem Tode bestätigte König Heinrich Vii. (1309) ihre Reichsunmittelbarkeit. (Die gewöhnliche Ueberlieferung stellt den Gang der Ereignisse folgendermaßen dar: Albrecht setzte Landvögte ein, die das Volk der Schweizer drückten (Geßler v. Brun eck und Beringer v. Landenberg). Geßler bauete eine Zwingburg in Uri und Beringer von Landenberg wohnte in Sarnen. Als ihr Druck unerträglich wurde, schlossen Werner Stauffacher v. Schwyz, Walter Fürst von Attinghausen und Arnold von Melchtlial in Unterwalden mit 30 andern freiheitsliebenden Männern einen Bund (auf dem Rütli). Geßler wurde bald darauf von Wilhelm Tell aus Bürglen getöd-tet (Hut auf der Stange, der Apfelschuss), und Landenberg wurde 1308 gefangen genom-men und über die Grenze gebracht. Die Waldstätter wurden frei und der König Heinrich Vii. bestätigte ihre Reichsfreiheit. Später (1315) wollte Leopold I., Albrechts Bruder, Rache an den Schweizern nehmen, wurde aber in dem Engpass bei Morgarten geschlagen. Im Jahre 1386, — so lange dauerten die Kämpfe zwischen den Schweizern und Oesterreichern, — zog ein anderer Leopold von Oesterreich nochmals in die

6. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 72

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 72 — g&f“* 3n feiner Residenz Prag errichtete er die erste deutsche Universität. goldene"bull(fst^crst^ und ^ttung S» ordnen, erließ er 1356 die (Die Wahl- oder Kurfürsten waren: der König von Bökmen der stenoa Aach'en, der Markgraf von Brandenburg, der Pfalzgraf vom Rhein und die Err die Krönung.) ^ “nb $riet' 3n Frankfurt war die Waa, in Aachen Den Papst, der, lange Zeit von Frankreich abhängig, in Aviauon seinen^Sltz gehabt hatte, bewog Karl, wieder nach Rom zu gehen , seinem Tode gab er Böhmen seinem Sohne Wenzel, Bran- denburg bekam Sigismund, und Johann erhielt die Lausitz. §• 47. wen;el (1378-1400). i s ^sem jähzornigen, sinnlichen und grausamen Sohne Karls nahmen das Raubwesen, die Unordnung und die Rechtlosigkeit im Reiche ata iiwfmtih (Städtebündnisfe und Adelsbündnisse. Städtekrieg) ^ 0 Überhand. ^03 wurde Wenzel von seinen Unterthanen als König von Böhmen Ws* S £ erf!ä;'ten it)n au^ die Fürsten wegen seiner Trägheit der deutschen Krone für verlustig und wählten Ruprecht von der Pfalz zum Kaiser. §. 48. Ruprecht von der Pfal; (1400-1410). w Ruprecht konnte trotz guter Eigenschaften die Ordnung und Ruhe im * v ^f Erstellen. Er wurde besonders durch die Fürsten welche sich ln ihren Rechten nicht beschränken lassen wollten, daran verhindert! ■s*r -?us «f? galten, um Mailand wieder an das Reich zu bringen misslang ihm vollständig. ' * B §. 49. Sigismund (1410—1437). 3ta<$ Ruprechts Tode stritten 3 Fürsten um die höchste weltliche Macht, um die Kaiserkrone, nämlich: Der abgebe Wenzel, sein Bruder Sigismund, Kbuig von Ungarn V t ", ?Tlra6u?' "Nb endlich Jobst, Markgraf von Mähren. Jobst starb aber sehr bald und da sich Wenzel mit Sigismund verglich, so wurde dieser einstimmig zum Kaiser erwählt. Zunächst suchte Sigismund den Kirchenfrieden wieder herzustellen. Es stritten nämlich auch zwei Päpste zugleich um die höchste geistliche Macht, der eine zu Rom und der andere zu Avignon. Beide wurden auf dem Concil zu Pisa für abgesetzt erklärt und ein dritter wurde an ihre Stelle gewählt, aber ferner wollte weichen, und so gab es also drei Päpste. ce- ^rcheuspaltung (Schisma) zu heben, berief der Kaiser das Allgemeine Kirchen Versammlung) zu Costnih (1414-1418), welche« die drei Papste abfetzte und einen neuen Papst, Martin V. erwählte. (Friedrich I. von Brandenburg §. 3.)

7. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 110

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 110 — gerieth wie auch schon seine Vorgänger in Streit mit dem Erzbischof von Magdeburg, Güntber. (Ottos Bruder Erich.) Zug Ottos gegen Magdeburg. (Im Dome will er feine Pferde füttern.) Die Schlacht vor Magdeburgs Thoren gewinnt Günther. Otto wurde gefangen genommen (Käfig). Seine Gemahlin erlöste ihn mit 4000 Mark Silber (Johann v. Buch). Erich wird später Erzbischof. 4. Waldemar (starb 1309), ein vortrefflicher Regent, dehnt feine Eroberungen bis zur Weichsel aus, kämpft gegen die Dänen und hielt im Lande auf treffliche Ord-nung. Mit seinem noch unmündigen Erben Heinrich erlosch das askanifche Hans 1320. Nach dem Aussterben der Askanier begann für das Land eine höchst trübe Zeit; große Verwirrung entstand, vier Jahre war kein Herrscher da; dann erhielt es der 9jährige Ludwig v. Barern (1323). Unter ihm brachen unglückliche Polenkriege aus (der falsche Waldemar, das Faustrecht). Auch unter feinen Nachfolgern Ludwig Ii. und Otto dem Faulen war in Brandenburg große Noth, obgleich es zum Kurfürstenthum erhoben wurde (1356). Auf die Baiern folgten die Kurfürsten aus dem Hause Luxemburg (1373). Eine neue traurige Zeit begann jetzt für das Land. Kaiser Karl Iv. kaufte das Land für feinen Sohn Wenzel. So lange der Kaiser lebte, hatte das Land Frieden. Als er aber starb und Wenzel Kaiser wurde, bekam cs der 11jährige Sigismund, welcher in Ungarn wohnte. Statthalter und Raubritter drückten das Land furchtbar. Endlich verkaufte er es an feinen geldgierigen Vetter Jobst, der das Volk vollends ausfog. §. 26. Die Hohen;ouern in Brandenburg von Friedrich I. bis Georg Ulilhetm. a. Die Hohenzollern (Zollra), ein altes Grafengeschlecht in Schwaben, theilten sich im 12. Jahrhundert in zwei Linien, die schwäbische und fränkische. (Burggrafen von Nürnberg für treue Dienste von den Kaisern erblich eingesetzt.) Die Nürnberger wurden bald sehr reich. Im Anfange des 15. Jahrhunderts besaßen sie die Fürstenthümer Ansbach und Baireuth. Der damalige Burggraf Friedrich Vi. war ein Fürst wie wenige, er zeichnete sich aus durch Liebe zur Wissenschaft und Kunst, durch Kraft, Mut, Besonnenheit, festen Willen, Leutseligkeit und strenge Gerechtigkeit. Sigismund wurde besonders auch durch die Bemühungen des Burggrafen Kaiser von Deutschland, ernannte deshalb Friedrich zum Statthalter der Marken (1411) und setzte ihm 100,000 Goldgulden aus, die er zum Besten des heruntergekommenen Landes verwenden sollte. Der Burggraf streckte die Summe vor und erhielt die Mark zum Unterpfand. 1412 erfolgte die Huldigung der Stände; nur einige Ritter, Qnitzow und Puttlitz an der Spitze, verweigerten den Eid. („Wenn es auch ein ganzes Jahr Burggrafen regnet, so sollen sie doch nicht aufkommen in der Mark." „Nürnberger Tand".) Kampf gegen die Ritter und die Pommern. Huldigung der Städte. Neuer Kampf („die schöne Else", „die saute Grete"), die Burgen Friesack und Plauen, Quitzows Besitz, wurden zerstört. (Flucht des einen, Gefangenschaft des andern Qnitzow.) Sigismund hatte nach und nach 400,000 Goldgulden von Friedrich entlehnt und überließ nun dem Burggrafen die Mark als erbliches Lehen. (Belehnung mit der Kurwürde zu Constanz 1417. Nach manchen harten Kämpfen mit den Raubrittern (und auch den Hussiten) kam endlich das Land zur Ruhe. Als Friedrich I. starb (1440), bestand Brandenburg aus der Altmark, der Pr iegnitz, der Mittelmark und Uckermark. Ansbach und Baireuth blieben auch noch im Besitz der Kurfürsten. b. Friedrich Ii (Eisenzahn, 1440—1470), ein frommer, friedliebender, aber auch strenger Fürst, fauste im Jahre 1440 die Neumark und übergab feinem Bruder

8. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 14

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 14 — net- Weil er durch seine Leutseligkeit und Freundlichkeit beim Volke sehr beliebt war und wegen seiner Erfahrungen und seiner hohen Geburt beim Adel in hoher Achtung stand, weil er ferner sich auch durch die Eroberung der Insel Salamis um fein Vaterland verdient gemacht hatte, so wählte man ihn 3um ersten Archonten (594) und gab ihm deu Auftrag, ein neues Gesetz auszuarbeiten. (Als Grundlage des Gesetzes galt ihm der Grundsatz: nicht der kriegerischen Tüchtigkeit, sondern der allgemeinen Geistesbildung soll die erste Stelle gewidmet fein.) Zunächst versöhnte er die Parteien dadurch, dass er den Armen die Schulden erleichterte, dann theilte er die Bürger in 4 Klassen nach dem Ertrage ihres Grundbesitzes, ferner legte er die Regierung in die Hand der nenn Archonten (höchste obrigkeitliche Personen). Den Archonten, die immer nur ans ein Jahr gewählt wurden, zur Seite stand der Rath der 400; und alle wichtigen Beschlüsse (Krieg, Frieden, Bündnisse) übertrug er Der Volksversammlung, die aus allen über 20 Jahre alten Bürgern bestand. Der Areopag, das höchste Gericht, war aus den verdientesten Männern zusammengesetzt. Er forderte Rechenschaft von allen Beamten, führte öffentliche Aufsicht über die Sitten der Erwachsenen und überwachte auch die Erziehung der Jugend. Jeder Athener musste irgend ein Handwerk oder eine Kunst erlernen. Vom 7. Jahre an wurden die Knaben öffentlich erzogen und unterrichtet (Leibesübungen, Musik, Dichtkunst und Redekunst). Nach Vollendung der Verfassung ließ Solon die Athener schwören, binnen 10 Jahren nichts daran zu ändern und ging ins Ausland (nach Aegypten, Eypern, zu Krösus in Lydien). Als Solon wieder nach Athen zurückkehrte, waren die Athener in Parteien zerfallen (bte Vornehmen und die Volkspartei). Er versuchte die Eintracht wieber herzustellen, als es ihm aber nicht gelang, Zw er sich vom Staatsbienste und ans Athen gänzlich zurück und starb auf Cypern bei beut bortigen ihm befreundeten Herrscher. (Die Regierung des Tyrannen Pisistratuö und seiner Söhne Hippias und Hipparch). §. 13. Die Perserkriege (500 — 449 v. Chr.). 1. Miltrades. Einige Griechenstämme waren schon in alter Zeit nach Kleinasien ansgewanbert uttb hatten bort Mühenbe Städte gegrünbet. Durch Cyruö, den Perserkönig, verloren sie ihre Selbstänbigkeit und unter Darms würde den kleinasiatischen Griechen das Joch so brütfenb (der Tyrann von Milet reizte sie zum Ausstaube), bass sie es abzuschütteln beschlossen; bet ihnen bitbet die Athener beistanben, so rüstete Darius ein Heer, um ganz Griechenland zu unterwerfen. (Seine Gesandten^ die Erbe und Wasser als Zeichen der Unterwerfung forderten, würden in Sparta und Athen getöbtet). Der erste Versuch des Darius mislang gänzlich (Flotte von Sturm vernichtet, das Landheer durch Hunger ttnd Ueberfälle). Da fetzte das persische Heer auf 600 Schiffen nach Griechenland über, und sammelte sich bei Marathon. Neuntausend Athener und 1000 Platäer (die Spartaner sagten sie dürften vor dem Vollmond nicht ins Feld rücken, ihr Hauptgrund aber war Eifersucht), schlugen das zehnmal stärkere Heer der Perser vollständig (490). Der Anführer der Griechen war der tapfere Held Mtltiades. (Zehn Anführer,

9. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 91

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 91 — gründet, ältere wendische so umgeformt, dass das deutsche Element herrschend wurde. Mönchsorden gründeten Klöster in den noch wilden Gegenden, wie in der Mark, in Mecklenburg, Pommern, Lausitz, Schlesien. — Die Fürsten, sogar die wendischen, begünstigten so sehr die deutsche Einwanderung, dass sie ihren eigenen Unterthanen die Ankömmlinge vorzogen, ihnen größere Rechte und Freiheiten einräumten als den Wenden. Schon Heinrich der Löwe, dann Albrecht der Bär fingen mit Colonisierungen an (Lübeck, Heinrich der Löwe). Dazu kam, dass noch einmal der alte Missionseifer erwachte. Otto v. Bamberg (1124—1128) bekehrt die Pommern. Das Christenthum dringt nach Livland und Esthland vor, es werden dort unter dem Orden blühende Städte gegründet. Unter den salischen Kaisern wurde der erste Bergbau am Harze und vom Hause Wettiu im Erzgebirge betrieben. Von den böhmischen Fürsten wurde auch das deutsche Element begünstigt. Prag zum Theil deutsch. Von da aus wurde Schlesien cultiviert: Breslau, Brieg, Glogau, Oppeln rc. Nach dem Mongolenzuge gingen neue Eolonisten dahin. Auch in die Mark Oesterreich (seit 1156 unter den Babenbergern) dringt die Eolonisation und von da weiter nach Istrien, Kärnthen, Steiermark, Mähren. Ueberall mischte sich in die anderen Bevölkerungen deutsches Element. Die entferntesten Vorposten deutschen Wesens sind in Ungarn und Siebenbürgen.

10. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 57

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 57 — schaft Schleswig und bewirkte es, daß sich Kanut, der Dänenkönig, taufen ließ. Den Ungarn verweigerte er nach abgelaufenem Waffenstillstände den Tribut und schlug deren Hauptheer 933 in der Schlacht bei Merseburg, während ein anderer Haufe bei Sondershausen von den Sachsen und Thüringern besiegt wurde. Die Städte Quedlinburg (sein Grab in der Schlosskirche), Meißen, Merseburg rc. wurden von ihm gegründet. Er starb 936 auf seiner Pfalz Memleben a. d. Unstrut. (Seine Kämpfe gegen die Wenden Iii. §. 25.) §. 21. Otto I., der Große (936-973). Mit großer Pracht wurde Heinrich's thatkräftiger Sohn Otto I. in Aachen gekrönt und vom Erzbischof von Mainz gesalbt. Gleich beim Regierungsantritte hatte er harte Kämpfe mit seinen Reichsfürsten zu bestehen. Er besiegte sie alle und verlieh (wie sein Vater) mehrere Herzogtümer an seine Verwandten. In jedem Herzogthnme setzte er einen Pfalz grafen ein, der die Güter der Krone und ihre Rechte in acht zu nehmen hatte. (Lothringen erhielt sein Schwiegersohn Konrad, Schwaben sein Sohn Ludolf, Bayern sein früher feindlich gesinnter, dann reumütiger Bruder Heinrich.) Nach Beendigung der inneren Streitigkeiten besiegte er den Dänen-könig Harald (Blauzahn), zwang denselben zur Taufe und machte ihn zum Vasallen des deutschen Reiches. Zur Befestigung des Christenthums in Dänemark errichtete er auf Jütland die Bisthümer Schleswig, Ripen und Aarhuus. In Sachsen gründete er zu derselben Zeit die Bisthümer Meißen, Merseburg, Zeitz. Auch Polen wurde von Otto abhängig und musste das Christenthum annehmen. Als später die Ungarn, von Ludolf herbeigerufen, wieder einen Angriff aus Deutschland wagten, wurden sie im Jahre 955 auf dem Lechfelde bei Augsburg vollständig geschlagen. Sie hielten von nun an Frieden und bekehrten sich allmählig zum Christenthum. Die wichtigsten Kämpfe hatte jedoch Otto in Italien zu bestehen. Adelheid, die bedrängte Wittwe des italienischen Königs Lothar, rief den deutschen König Otto gegen ihren Widersacher Berengar (Markgraf von Jvrea) zu Hilfe und versprach ihm dafür die Krone von Italien und ihre Hand. Otto, dessen erste Gemahlin Edith a, eine angelsächsische Prinzessin, gestorben war, zog schnell nach Italien, besiegte Berengar und erhielt durch die Verheiratung mit Adelheid das italienische (lombardische) Königreich. Berengar erhielt vom Kaiser Verzeihung und bekam sogar das Land zu Lehen. Da er sich aber wieder gegen den Kaiser empörte, so zog dieser wiederum nach Italien, setzte den Empörer ab und wurde 962 vom Papste zum Kaiser gekrönt.
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