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1. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 45

1847 - Berlin : Reimer
45 den Bewohnern der größeren Hafenstädte und in d. Küstengegenden gefunden wird« — Aehnlichkeiten und Verschiedenheiten der skandinavischen und deutschen, — der dänischen, schwedischen und norwegischen Volksthümlichkeit. — 63. Nahrungszweige. Die Laudwirthschaft ist in Dänemark, ebenso in den südlichen Gegenden, doch auch in geschützten nördlichen Thälern d. skandinavischen Halbinsel Haupterwcrbsquelle; sie ist indes nur in den deutschen Herzogthümern, im östlichen Schleswig und im südlichen Schweden einigermaßen vorgeschritten, wird nur hier und auf den dänischen Inseln durch den Boden be- günstigt. In dem westlichen größeren Thcile der jütischen Halbinsel verweisen weite Sand- und Haideflächen auf die Schafzucht, das Marschland der Küsten dagegen auf die der Rinder und Pferde, welche letztere beide jedoch nur im Holsteinischen von besserer Art sind. Auf der skandinavischen Halbinsel wird die Ausbreitung des Ackerbaus durch die eigenthümliche Bodenbeschaffenheit (selbst der ebeneren Gegenden), durch klimatische Verhältnisse und den Mangel an Menschenhänden und Kommunikationen erschwert. Hier großartige, doch ungere- gelte Waldw irthschaft, namentlich in Schweden (da das ganze Land ein un- geheurer Wald mit wenigen beackerten Lichtungen); — außerdem gewähren Vieh- zucht, Bergbau und Jagd (auf Pclzthiere und Eidergänse) im Gebirge, Seehandel (vorzüglich mit Holz, Eisen, Kupfer), R Hede re i und Fischerei an den Küsten die Aushülfe, die der Boden versagt. — Die Lappen weiden Rcnnthier-Heerden, fischen, jagen, und treiben seltener auch Acker- und Berg- bau. — Auch N. - Jütland nährt sich vorzugsweise von Viehzucht und Fische- rei. — Dies sind gleichfalls die ersten Erwerbsquellen auf den noch ärmeren Färöer und Island, wo Ackerbau fast ganz fehlt, und der Handel mit dem Er- trag des Fischfanges und Robbenschlages, mit Eiderdauncn und Moos nur küm- merlichen Gewinn bringt. — Die Industrie ist in allen drei Staaten von ge- ringem Belang; am vorgeschrittensten in Seeland und Holstein und den großen Städten Skandinaviens; der einst blühende Handel Dänemarks jetzt nur von mäßiger Erheblichkeit, von größerer die Rhederei. Es fehlen dem Innern aller drei Staaten gute Straßen und den Küsten Jütlands und Rorrlands gute Häsen. (Wichtigkeit der großen Wasserstraßen des Götha- und Eyder-Kanals.) 64. Staatseinrichtung. — In Dänemark hat der (in männl. und weibliche Linie erbliche) König den Provinzial-Landständen Einfluß auf die Gesetzgebung eingeräumt. Die Verwaltungsweise ist sehr zusammenge- setzt. Das Land he er steht an innerer Güte der Seemacht nach, welche letz- tere indeß an allgemeiner Bedeutung sehr verloren hat. — Schweden und Norwegen haben Einen König, bilden aber zwei getrennte Gemeinwesen. Die monarchische Gewalt des Königs ist in Schweden durch die Neichsstände, in Norwegen durch den Stört hing sehr beschränkt. — Geordnete Verwaltung. — Die Kr ieg s v er fass» ng in beiden Ländern den Bedürfnissen und ökonomischen Verhältnissen wohl angepaßt. In beiden Ländern nur wenige 1000 M. stehenden Truppen; in Schweden Militair-Kolo- nien (Jndelt-Rgmtr.) und die National-Reserve; in Norwegen Beurlaubungs- und Landwehr-System, allgemeine Dienstpflichtigkeit mit Ausnahme der Hand- werker und Kaufleute. Die Seemacht ist in beiden Ländern, mittelst einer großen Zahl von kleinen Fahrzeugen (Skären-Flotte), mehr auf die Vertheidigung der Küsten, als auf auswärtige Erpcditionen berechnet. —

2. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 10

1847 - Berlin : Reimer
r 10 Europa: Asien: Afrika: Amerika: Australien: Summa: I. — 220 — — — 220 Mill. 11. 24 37 2 — — 414 - Iii. Sf 3 — — — 114 - Iv. — — — 13 > 'ff 134 - V. — 14 4 — 2 20 - Vi. — — 90 8 — 98 - Vii. 238 108 26 274 i Tt 471 _x. - T/i10 Summa: 249 454 122 49 24 8764 Mill. V. V on de r Ver schieden heit der Lebensweise und Ge sittung der Völker. 1. Die Lebensweise der Völker wird bedingt durch die phy- sische Beschaffenheit der Länder, durch ihre eigene innere, geistige Anlage und durch den Verkehr mit anderen Völkern; sie bezeichnet daher das Verhaltniß der Menschen zur Natur ihrer Heimath, spie- gelt in dem äußeren Leben die Eigenthümlichkeit des inneren wieder, und bestimmt die Art und Weise des gesellschaftlichen Da- seyns. — 2. Wo der Mensch sich in einer ganz isolirten oder abgeschlos- senen und unzugänglichen Heimath ohne Mühe und Kampf von den Früchten des Waldes und Feldes zu ernähren vermag: da fin- det man ihn gewöhnlich in einem vollkommen thierischen Na- turzustände, und seine Lebensweise ist daher eine blos ve- getirende und nicht, wie fälschlich behauptet wird, eine „para- diesische." — 3. Das Wanderleben der Jäger- und Fischervölker wird dagegen bedingt durch den Kampf des Menschen gegen eine karge Natur, durch den feindseligen Verkehr mit den thierischen wie mit den menschlichen Mitgeschöpfen. Die Fristung des eigenen durch die Vernichtung fremden Lebens ist das alleinige Tagewerk. Es erlaubt nirgend ein staliges Verweilen, nöthigt vielmehr zu fort- währenden Wanderungen. — Der Mensch ist der Sklave der hei- mathlichen Natur, verharrt in geistiger Rohheit, entwickelt jedoch alle seine körperlichen Fähigkeiten zur höchsten Potenz. — 4. Das Hirtenleben, die nomadische Lebensweise ist auf den friedlichen Verkehr des Menschen mit gezähmten Thieren, auf die Existenz und Erhaltung der Hausthiere gegründet. Dem Hirten fehlt ebenfalls eine feste Wohnstätte; auch er ist an die Na- tur gekettet, denn er ist gezwungen, die Heerden von einem

3. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 13

1847 - Berlin : Reimer
der Religion, d. i. in der Art und Weise aus, wie er sein Ver- hältniß zu Gott auffaßt. 2. In dieser Beziehung sind zu unterscheiden: das Heiden- thum, oder die von Menschen erfundene, der heimathlichen Natur entnommene, der Art und Weise des gesellschaftlichen Daseyns an- gepaßte, darum verschieden ausgeprägte Vorstellung von Gott und der damit verbundene Kultus; — das Iudenth um, die Reli- gion des alten Bundes; — das Christenthum, die Offenbarung des wahren und einigen Gottes durch Jesum Christum, — und die Lehre Muhamed's, der Islam, eine der Eigenthümlich- keit des Stifters und seines Volkes angepaßte Verstümmelung jü- disch-christlicher Vorstellungen. — 3. Alle heidnischen Religionen sind, weil sie nicht von Gott stammen, weil sic allein aus der Eigenthümlichkeit menschlicher Vor- stellungsweisen entsprungen sind, natürliche, oder, weil sie die Idee der Einheit Gottes aufgegeben haben, polytheistische Re- ligionen genannt worden, — wogegen man die jüdische oder mo- saische, die christliche und muhamedanische Religion, ungeachtet ihrer großen Verschiedenheiten, als monotheistische zusammenzufassen pflegt. — 4. Iudenthum und Islam welken dem sichern Untergange ent- gegen. Jegliches Heidenthum führt, als ein offenbarer Abfall von Gott, nothwendig zu immer größerer Entfremdung, zu immer tieferem Verfall, zuletzt zu thierischer Rohheit. — Das wahre, wohlver- standene Christenthum verbürgt dagegen die Veredlung und Ver- klärung, die Erlösung des Menschengeschlechts, verheißt die tröstliche Wiedervereinigung mit Gott, — und trägt, im Gegensatz mit jeder Art von Heidenthum, die Fähigkeit der Weltverbreitung in sich. — 5. Da jede heidnische Religion durchaus lokal und nationell ist, so haben sich auch innerhalb einer jeden Varietät besondere Formen des Heidenthums ausgebildet, die, — weil sie bei den ausgebreitet- sten, mächtigsten oder kultivirtesten ihrer Völker entstanden sind, u. dann zuweilen auch bei anderen benachbarten und verwandten Völ- kern und Stämmen Eingang gefunden haben, — für die Charakte- ristik der Varietät im Allgemeinen von Bedeutung sind. — 6. Das Heidenthum der kaukasischen Menschheit hat sich in solcher Art vorzugsweise in zwei Hauptformen ausgebildet: Das Brahmanenthum, die verbreitetste Religion der indischen Völ- ker, auf der Halbinsel diesseit des Ganges, — und der Dualis- mus, der Feuerdienst oder die Zend-Religion, — von

4. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 78

1847 - Berlin : Reimer
78 (der Staats-) Kirche zugethan. — Die Gesittung der Russen ist im Steigen, entbehrt indeß, selbst im europäischen Th eile des Reichs, in vielen Bezie- hungen des christlich-europäischen Gepräges; erscheint häufig nur als eine dünne Tünche äußerlicher Civilisation ans hyperboräischer Barbarei, um so mehr als die höheren Stände zwar talentvoll und theilweis wohl unterrichtet, aber im All- gemeinen ohne lebendige Begeisterung für Recht und Wahrheit sind, als bei den unteren Bollsklassen eine befriedigende religiöse Erziehung und hinreichender Schulunterricht fehlt, wenngleich dieser an Ausbreitung zu gewinnen scheint. Am gefördertsten sind die Ostseeländer.— National-Charakter der Russen, verglichen mit dem der anderen Slaven, der romanischen und germanischen Völ- ker. — Unter die dem Reich cinvcrleibten Barbaren, in die Länder nördlich und fenfeit des- Kaukasus, sowie in die weiten sibirischen Ebenen haben die Russen' wo es ihr Vortheil verlangte, auf ihre nationelle Weise einige Körnlein europäi- scher Kultur, nach Sibirien zum Theil durch Missionen, zum Theil aber auch durch das bedenkliche Mittel der Verbrecher-Kolonien, verpflanzt. — 10. Nahrungsquellen und Lebensweise. Der vorzüglichste Er- werbszweig der großen Mehrzahl der Bevölkerung, der Ackerbau, wird durch die weite Ausdehnung des Steppenbodcns und den Einfluß des ungünstigen Kii- ma's beschränkt. Durch Beides wird die Lebensweise der Einwohner bestimmt. Man unterscheidet daher die Zonen: I) der Fischer und Jäger, zu beiden Seiten und im N. des nördlichen Polarkreises, mit ewigem Schnee und Moos- steppen und wenigen schweifenden Einw.; 2) der nördlichen Rouladen oder der Wälder, der Heerdenzucht und ees beginnenden Ackcrbau's, südw. der vorigen bis zu einer von ,der Dwina- zur Jrtysch-Mdg. und zum K.lopatka gezogenen Linie, mit c. l‘/2 Milk, meist nomadisirenden Bcw. und einzelnen Winterdörfern; 3) des Kulturlandes und fester Wohnsitze (nördl., südl. Landstrich des Feld- bau's), in Rußland zwischen der obigen Linie und dem 48."N.b., in Sibirien auf d. Thalgründe beschränkt, mit mehr als 50 Mill. Menschen in Städten und Dörfern; 4) deö südlichen Steppen- und Nomadenlandes, südw. bis zu den Meeresgestadcn und den nord-kaukasischen Vorbergen, mit hie und da vor- kommender. Kultur südl. Nahrungspflanzen, wasserarmen Salzsteppen, wandernden Zeltdörfern, einzelnen Kolonien und zahlreichen (Küsten-) Städten, und c. 4 Mill. Menschen; — 5) der trans-kaukasischen Natur mit halb-wildem Alpenle- den auf den Gebirgshöhen und sub-tropischen Kulturen in den Ebenen und un- teren Thalgründen. — Im Ganzen ist nur etwa der Bodenfläche landwirth- schaftlich und zwar meist nur sehr mangelhaft benutzt, am besten in den Ostsee- Provinzen, in den deutschen Kolonien und im Gouv. Moskau. Doch gewinnt man hinreichend Getreide und Wein. — Die für alle Prov. wichtige Viehzucht ist besonders für die südlichen von hoher Wichtigkeit; in den weiten Steppen lie- fern wandernde Heerdcn schöner Pferde, großer Rinder und Büffel, feinwolliger Schafe, Kameele (in Taurien und Transkaukasien), Wolle, Häute, Talg, Seife rc. in großer Menge und Güte; doch ist der Viehstand der Laudbauern meist dürf- tig. — Einträgliche, aber ungeregelte Waldwirthfchaft (Holz, Theer, Pech k.) in den Ländern der 2. und 3. Zone. — Wichtiger, als in irgend einem europ. Lande, die Jagd (auf Pelzthierc), besonders in Sibirien — und die Fische- rei, vorzüglich in der Wolga und an den arktischen Küsten.— Bedeutender und gewinnreicher der Bergbau, der im Ural, Altai und da-»rischen Geb. reiche

5. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 30

1888 - Leipzig : Teubner
30 Jndoeuroper oder Arier. Zu den Kannten gehren die Völker der Berberei und die Altgypter. 1. Die gypter. 2. Das lteste Staatswesen, von dem wir Kunde haben, ist an den Ufern des Nils entstanden. Gieb die Quellen des Nils au! Der vereinigte Strom strzt auf seinem langen Oberlaufe in einer Reihe von Wasserfllen die Gebirgsstuseu herab; bei Syeue (dem heutigen Assuan) tritt er ins Thal und durchfliet in seinem Mittellauf eine nirgends der vier Stunden breite Spalte, ohne Nebenflsse zu empfangen; links und rechts begleiten ihn die Felsen der libyschen und der arabischen Wste. der dieser Thalspalte glnzt fast immer ein blauer Himmel. Bei Memphis beginnt das Tiefland; der Strom bildet ein Delta; dieses Marschland ist seine eigenste Schpfung, die er noch fortwhrend, wenn auch langsam (1 Meter jhrlich), in das Meer hinausbaut. Der Nil berschwemmt in jedem Jahre sein ganzes Thal und zwar von Ende Juli bis Ende September. Ursache dieser ber-schwemmung sind die tropischen Regen, die im Gebiet seiner Quell-strme niederfallen, und das Schmelzen des Schnees in den Hoch-gebirgen. Auch andere Strme der Erde berschwemmen ihr Thal, aber keiner mit solcher Regelmigkeit, bei keinem folgt der ber-schwemmung ein so unmittelbarer und reicher Segen. Der Nil reit auf seinem Oberlaufe Erde, Land und Steine von der Sohle seines Bettes los; die schwereren, unfruchtbaren Sinkstoffe fallen schon auf dem Oberlaufe wieder zu Boden; die leichteren dagegen, dunkelbraune Feinerden, setzen sich erst bei beruhigterem Laufe ab und befruchten das berschwemmte Land immer wieder von neuem. Die Fruchtbarkeit des Nilthals ist noch heute unerschpflich (Getreide, Baumwolle, Dattelpalmen). Dieses so reich gesegnete Stck Erde liegt an einem bedeutungsvollen Punkte der alten Welt, an der Landenge, die nach Asien hinberfhrt. Frh mute dasselbe die Blicke der Vlkerstmme fesseln, die hier herber und hinber wanderten; dem krftigsten Stamm, der es verstand, den im Boden schlummernden Reichtum zu heben, mute es verbleiben. 3. Solange Vlkerschaften nur von dem Ertrage der Jagd leben, sind sie zu einem schweifenden, unstten Leben gezwungen (weswegen?); auch noch solche Völker, die es gelernt haben, nutz-bringende Tiere zu zhmen und zu zchten, die Hirtenvlker, wechseln nach Bedrfnis die Weidepltze. Der Ackerbau zwingt

6. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 31

1888 - Leipzig : Teubner
31 die Menschen zur dauernden Niederlassung, zum festen Zusammen-wohnen (Schillers Eleusisches Fest). In fruchtbaren Landstrichen, wie in gypten, tritt sehr schnell eine Verdichtung der Be-vlkernng ein; das fhrt zur Teilung der Arbeit; als deren Segen erscheint frh eine hhere Kunstfertigkeit in den einzelnen Beschftigungsarten, den Gewerben. Eine eng zusammenwohnende Bevlkerung regelt bald das Verhltnis der einzelnen zu einander durch feste Bestimmungen, Gesetze der das Mein und Dein (namentlich in einem Lande wie gypten, wo der Nil jedes Jahr die Grenzen der Felder verwischtes durch Maregeln zum Schutze der Ordnung und des Lebens (Heil'ge Ordnung, segensreiche Himmelstochter"); der Obrigkeit, dem Könige gehrt die Handhabung dieser gesetzlichen Ordnung; das Volk hat sich ein Staatswesen geschaffen. Die Geschichte der gypter lt sich fast bis zum Jahre . 4. 4000 v. Ch. hinauf verfolgen. Damals herrschten zu Memphis am Eingange des Deltas Könige, Pharaonen; spter wurde auch Theben in Obergypten ein Mittelpunkt des gyptischen Lebens. Die Pharaonen erschienen als Vertreter der Götter, sie verwalteten das mit Stdten und Drfern dicht berfete Land gut, aber nach eigener Willkr (Despotie). Ein unzerstrbares Denkmal haben sie sich in den Pyramiden, ihren Grabsttten, gesetzt; die drei grten in der Nhe des alten Memphis, links vom Nil bei dem Dorfe Gizeh; daneben die vom Sande der Wste halb begrabene Sphinx. Diese ungeheuren Backsteinbauten setzen einen berschu von Arbeitskrften, gute Verkehrsmittel und Frongesetze voraus. Das Volk war in Kasten eingeteilt, d. h. erbliche Stnde, von denen die Priester und die Krieger die vornehmsten waren; dann folgten die Ackerbauer, Handwerker und Hirten. Doch waren diese Kasten nicht streng von einander geschieden; man konnte aus der einen in die andere bergehen. Die Inschriften und Ab-bildungen der Felsengrber von Beni-Hassan in Obergypten ge-statten uns noch heute, die gypter bei ihrem Tagewerk zu be-lauschen, beim Ackerbau, bei der Viehzucht, bei den Gewerben, bei den Festen und Vergngungen, bei dem Spiel der Kinder.*) Dieser Blick zeigt uns, wie vieles wir von ihnen geerbt haben. Ihre schnste Erfindung aber ist ihre Schrift; ursprnglich war sie wohl reine Bilderschrift; vom Dingbild kam man dann zum *) Peschel, Vlkerkunde S. 521 ff.

7. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 82

1888 - Leipzig : Teubner
Tas Mittelalter. Vom Untergange des westrmischen Reiches bis zur Reformation. 4761517. Aus der Vorzeit der Germanen. 87. der die alten Germanen erfahren wir nur von rmischen Schriftstellern. Gieb an, wann und wie die Rmer zuerst mit den Germanen in Berhrung gekommen sind (besonders drei Punkte). Csar und Tacitns entwerfen ein anschauliches Bild. Die Grenzen Germaniens sind im Westen der Rhein, im Sden die Donau; bis zu diesen beiden Flssen reichten rmische Provinzen; spter dehnten die Rmer ihre Herrschaft im Sdwesten der Rhein und Donau hinaus bis zum Pfahlgraben ans. Nenne Rmerstdte am Rhein und an der Donau! Im Osten ist keine feste Grenze; ungefhr von der Weichsel nach Osten hin wohnen Slaven; im Norden Nord- und Ostsee. Das Land war dicht mit Wldern bedeckt; deshalb vielfach sumpfiger Boden und rauhes Klima (gieb die Erklrung!). Die Wlder reich an Wild; Br, Auerochs, Elentier. Was weit du von den Kmpfen mit den Rmern her der Wuchs und Aussehen der alten Germanen? Sie lebten selten in Drfern, meist auf Einzelhfen (wo finden sich dieselben heute-noch?). Krieg und Jagd die Lieblingsbeschftigung der Männer; sonst mige Ruhe, wo Trunk und Spiel oft zur Leidenschaft wird. Hanswefen und Ackerbau besorgt die Frau mit den Sklaven, die menschlich behandelt werden. Das Familienleben ist rein; sie achten die Frauen, verehren an ihnen etwas Heiliges; den Treue und Gastfreundschaft. 88. In der Religion der Germanen erscheinen die Naturkrfte zu bersinnlichen Wesen verkrpert. der die einzelnen Gottheiten wissen wir wenig; die frhe Bekehrung zum Christentum verhinderte

8. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 39

1888 - Leipzig : Teubner
- 39 Wasser wurde besonders das Feuer verehrt. Um 1200 V. Ch.(?) ging, wahrscheinlich von Baktrieu, eine Umbildung des alten Gtter-glanbens aus und zwar durch den Priester Zarathustra (Zoroaster). Nach ihm herrscht in der Welt ein fortwhrender Kampf der guten Geister gegen die bsen (Devas); Ormnzd ist Herr des Lichts, Ahriman Herr der Finsternis. Ormuzds Werk ist z. B. das fruchttragende Ackerland, Ahrimans Werk die Wste. Dieser Kampf wird zu einem endlichen Sieg des Guten führen. Mitten hinein in den Kampf ist der Mensch gestellt; er soll den Sieg des Guten herbeifhren helfen durch seine Werke: fleiige Arbeit auf dem Acker und bei der Herde, Reinlichkeit, Wahrhaftigkeit, Ehrlichkeit. Die Toten werden zu einem unvergnglichen Leben erweckt, wo Gutes und Bses vergolten wird. So bte Zarathnstras Lehre einen sittlich veredelnden Einflu auf ihre Anhnger aus. Die Verehrung der Sonne als des Auges von Ormuzd blieb bestehen, besonders aber die Verehrung des Feuers. Die Priester hieen bei den stlichen Stmmen Magier. Der Zendavesta enthielt die heiligen Schriften, von denen noch Bruch-stcke vorhanden sind. 6. Das Volk Israel und die Reiche des Morgenlandes bis zur Grndung des persischen Weltreiches. Das getrennte Israel wurde bald zum Spielball zwischen den . 15. groen Mchten des Morgenlandes, gypten, Assyrien und Baby-louien, von denen es umgeben lag. Whrend das Reich Inda, im Besitz des Jehovahtempels, lnger an der vterlichen Religion festhielt, ffnete sich Israel bald dem phnizischen Baaldienst; da-gegen erhob sich das Prophetentum; Elias zur Zeit Ahabs und Jsebels, sein Schler Elisa. Im Jahre 722 eroberte Sargon, König von Assyrien, das sich der Babylonien erhoben hatte, Samaria und zerstrte das Reich Israel; ein Teil der Bewohner in Assyrien und Medien angesiedelt, das Land aber mit Heiden besetzt, die sich mit den Zurckbleibenden mischten (Samariter). Unter Sargous Nachfolgern wurde Assyrien das erste Welt-reich; es beherrschte Babylonien, Medien nebst dem westlichen Iran, Syrien, Phnizien und eine Zeit lang sogar gypten. Der schnelle Verfall Assyriens ging aus von den Medern, die um 640 von Assyrien abfallen und die anderen iranischen Stmme

9. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 116

1888 - Leipzig : Teubner
- 116 - Schriften und schlo mit den Worten Hier stehe ich; ich kann nicht anders; Gott helfe mir! Amen." Das freie Geleit hielt ihm der Kaiser (mit welchen Worten?). Aber das Wormser Edikt sprach der Luther und seine Anhnger die Reichsacht aus, freilich erst nach der Abreise der ihm wohl-gesinnten Fürsten und Herren, dazu mit falscher Datierung (wes-wegen?). Die kirchliche Spaltung des deutschen Volkes war ent-schieden. Auf dem Wormser Reichstag wurde auch ein Reichsregiment fr die Zeit der Abwesenheit des Kaisers eingesetzt, fr welchen ein Krieg mit Franz I. von Frankreich in Ausficht stand. Franz machte Ansprche auf Neapel, Karl auf Mailand und Burgund. Friedrich der Weise lie Luther auf dem Rcken des Thringer Waldes berfallen und nach der Wartburg in Sicherheit bringen; der Junker Grg. Hier kam Luther zu entern tieferen Nachdenken der fein Werk; was erzhlt er selbst der Teilnahme an einer Jagd? Oft umdsterteu die Ruhe und Einsamkeit in dieser Region der Vgel" sein Gemt. Er begann die bersehung der Bibel, von welcher er das Neue Testament auf der Wartburg vollendete (das Alte Testament 1534 in Wittenberg). Auswchse der Reformation. . 143. Indessen hatten die Zwickauer Schwarmgeister, die sich be-sonderer gttlicher Offenbarungen rhmten und das innere Sicht" der die heilige Schrift stellten, in Wittenberg einen Bildersturm herbeigefhrt; Karlstadt war im Bunde mit ihnen. Da kehrte Luther gegen die Mahnung des Kurfrsten von der Wartburg zurck (1522) und stellte durch achttgiges gewaltiges Predigen die Ordnung wieder her. (Erzhle von seinem Zusammentreffen mit zwei Schweizern im Bren zu Jena!) Noch andere Bewegungen, die mit der religisen Hand in Hand gehen, bedrohen durch Ausschreitungen das Reformationswerk. Die Plne der Reichsritterschaft scheitern (einheitliche Reichs-gewalt, gesttzt auf Adel und Städte, ohne Fürsten; deutsche National-kirche im Anschlu an Luther); Franz von Sickingen, in Fehde mit dem Kurfrsten von Trier, stirbt 1522 auf der Burg Land-stuhl, Ulrich von Hutten stirbt 1523 im Elend auf einer Insel im Zricher See. . 144. Der Bauernkrieg (1525). Die Bauern schmachteten, nament-lich im Sdwesten Deutschlands, unter dem furchtbaren Druck des

10. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 135

1875 - Braunschweig : Bruhn
Der beständige Sitz der Bundesversammlung war Frankfurt a. M. Das Bundesheer betrug 300,000 Mann. (Damit Europa und Deutschland ferner vor solchem Elende und solcher Erniedrigung bewahrt bleiben möchte, stifteten die 3 Monarchen Alexander von Rusvland, Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen und Franz Ii. von Oesterreich am A. isiemtomhyr 181?» hen hetlioeii 58unb. Rwed des Bundes war, sich im Luune des Evangeliums brüderlichen Beistand zu leisten und die Völker m Liebe^ Gerechtigkeit und Friedeil zu regieren. In diesen Bund wurden bald alle christlichen Staaten aufgenommen außer England, dem Kirchenstaat und Nordamerika^ Frankreich erhielt den Zutntt rum beiliaen Bunde erst auf sein Ansuchen beim Furkfenkonqress in Aachen 1818, auf welchem die Verbündeten darin einwilligten, dass Frankreich noch besetzende. Heere das Land räumten. §. 51. Deutschland bis 1848. Nachdem in Deutschland der Friede wieder hergestellt war, suchten die Fürsten ihre eigenen inneren staatlichen Verhältnisse zu ordnen. Doch wurden die Hoffnungen der Völker nicht überall erfüllt, wie man es nach den Befreiungskriegen gehofft hatte. Einige Staaten erhielten Constitutionen, z. B. Baiern, oder stellten ihre Landstände wieder her, wie Preußen, wachsen und ©cftcttcid)* ... , Im Jahre 1817 wurde in den protestantischen Staaten das 300jährige Reformationsjubiläum gefeiert, bei welcher Feier auch eine Vereinigung aller Protestanten beabsichtigt wurde (Union), doch kam dieselbe nur in Pieurcti m Stande. Als im Jahre 1830 in Frankreich die Julirevolunon ausbrach, die dem Bourbonen Karl X. die Krone kostete, und Ludwig Philipp, aus dem Hause Orleans, auf den Thron kam, regte sich die Unzufriedenheit mit den bestehenden Regierungsformen auch wieder in anderen Ländern und vornehmlich auch in Deutschland. In den Staaten Braunschwelg (wo man den Herzog zur Flucht zwang), Sachsen, Hannover, Kurhessen rc. brachen sogar Unruhen ans. Alle vier Staaten bekamen balv darauf eine Constitution. . < Ttt Preußen, wo der gerechte und milde König Frle drich Wu H elm lll. noch regierte, wurde von diesen Unruhen* nur wenig berührt. Dieser tbätrge fürsorgliche Fürst starb im Jahre 1840, und ihm folgte sein kunstsinniger und frommer Sohn Friedrich Wilhelm Iv. Dieser durch sein vielseitiges Wissen ausgezeichnete Fürst sollte eine verhängnisvolle Zeit durchleben. Bei seinem Regierungsantritte gelobte er, dass er ein gerechter Achter und treuer Laudesherr sein wollte, er versprach, das Regiment in der Furcht Gottes und in der Liebe zu den Menschen zu führen. , Aber es war, wie in den meisten europäischen Staaten, auch m Preußen das Verlangen nach einer freien Verfaffung erwacht. Der König indes meinte, dass seinem Volke nur ein persönliches Regiment einzig und allein fromme; und so entstand, hervorgerufen durch diese ^erstreitenden Ansichten, Unheil für einen der edelsten Fürsten und ein braves Voll
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