— 36 —
Durch die Eigenart der Volkssitten und Gebräuche.
Durch die heilsamen Quellen.
Durch die gesunde Luft.
Durch die kunstvolle, weltberühmte Schwarzwaldbahn.
Wiederholungsfragen:
Wo liegt der Schwarzwald?
Bestimme seine Grenzen!
Woher hat das Gebirge seinen Namen?
Wie fällt das Gebirge nach Westen und Süden zu ab?
Wie fällt das Gebirge nach Osten und Norden zu ab?
Welches Flußtal teilt den Schwarzwald in zwei Teile?
Wie wird der südliche Schwarzwald noch genannt?
Wie wird der nördliche Schwarzwald auch genannt?
Welches ist der Hauptstock des südlichen Schwarzwaldes?
Welches ist der Hauptstock des nördlichen Schwarzwaldes?
Was für Gestein hat der Schwarzwald?
Was für Boden finden wir oftmals aus den Höhen der Berge?
Wovon sind die hochgelegenen Bergseen Überreste?
Welches sind die bedeutendsten kleineren Seen?
Wo liegen die einzelnen Seen?
Was bilden die Bergseen für die Gebirgswafser?
Wie ist der Ausdruck „Reinigungsbeckeu" der Flüsse zu verstehen?
Was lockt so viele gesunde und kranke Fremde in den Schwarzwald?
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
— 49 —
Ii, Frage: Wodurch ist dies er Badeort weltbekannt?
Baden hat seinen Weltruf erhalten:
1. Durch seine heißen, heilkräftigen Quellen.
2. Durch seine herrliche Lage im Oostal.
3. Durch seine prächtige Umgebung.
4. Durch seine gesunde, heilsame, würzhafte Luft.
5. Durch sein mildes Klima.
Iii. Frage: Wieviel Badegäste kommen hierher?
Die bedeutenden Vorzüge dieser Bäderstadt locken viele kranke
und gesunde Fremde aus der ganzen Welt herbei. Es kommen
Fürsten und Grafen, Barone und Wohlhabende aller Stände jeden
Sommer nach Baden, um Heilung ihrer Leiden und Erholung von
der Arbeit zu suchen, oder um sich dort Vergnügen zu bereiten. Auch
den weniger Bemittelten ist Gelegenheit geboten, gegen geringe
Entschädigung durch das heilsame Wasser der heißen Quellen ihre
Gesundheit wieder zu erlangen.
So kommen jedes Jahr etwa 75000—80000 Fremde nach
Baden-Baden, also etwa viermal soviel Fremde als Einwohner.
Iv. Frage: Wie ist für die Unterkunft der Bade-
gäste gesorgt?
In jeder Weise ist dafür gesorgt, den Fremden den Aufenthalt
in Baden-Baden so angenehm als möglich zu machen. Herrliche An-
lagen mit schattenreichen Spaziergängen umgeben die Stadt, und
großartige Kaufläden bieten die schönsten Gegenstände zum Verkauf aus.
Vor dem Konversationshaus spielt dreimal täglich eine sehr
gute Musikkapelle. Für Essen und Wohnung sorgen die vielen
großen Gasthäuser, (Hotels) von tieneu manche wie Paläste und
Schlösser eingerichtet sind.
Wiederholungsstagen.
Wo liegt die Stadt Baden-Baden?
Warum führt die Stadt den Namen Baden-Baden ?
Wer entdeckte die warmen, heilkräftigen Quellen zuerst?
Was gründeten die Römer an den warmen Quellen?
Wie nannten die Römer diese Stadt?
Wer gab der Stadt den Namen Baden-Baden?
Welcher Markgraf nahm den Titel „Markgraf von Baden" an?
Wodurch ist Baden-Baden so weltbekannt und berühmt geworden?
Wieviele Badegäste kommen alljährlich dorthin?
Wieviele Einwohner hat Baden-Baden?
Wie ist für die Unterkunft der Badegäste gesorgt?
Streng, Badnerland, B
b
4
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung]]
Extrahierte Ortsnamen: Oostal Baden Baden-Baden Baden-Baden Baden-Baden Baden-Baden Baden-Baden Baden-Baden Baden-Baden Badnerland B
b
— 58 —
besteht. Fleißig hantiert die Bäuerin in der rußigen Küche, um für
so viele Leute das Mittagessen rechtzeitig fertig zu bringen. Aus
as- - den Ruf der Obermagd „Rie zum
Essen" kommen alle „Völker"
frisch gekämmt und gewaschen.
Diedienstboten bringen ihrelös-
sel, Messer und Gabel, die sie in
einem kleinen Säckchen in Stall,
Gang oder Kammer aufbewahrt
haben, selbst mit zu Tisch. Das
jüngste der „Völker" muß in
jedem Haus vor und nach dem
Essen laut beten, wobei alle
nach dem Herrgottswiukel sehen.
Nach dem Nachtessen sitzen
Bäuerin und Mägde beisammen
und spinnen, während es sich
die Knechte rauchend auf der
Ofenbank um den Kachelofen
bequem machen.
An den Sonntagen kommt
alt und jung von den Bergen
und Tälern zur Kirche. Beim
Begegnen begrüßen sich die Leute
„Grüeß Gott" und reichen sich
die Hand. Nach dem Gottes-
dienst gehen die Männer ins
Wirtshaus, um sich auf den weiten Heimweg zu stärken. Manche Frauen
besuchen vielleicht nach der Kirche ein Grab aus dein nahen Friedhof,
um dort für ein unlängst
Verstorbenes ein Vater--
unser zu beten.
Gar farbenreiche Trach-
ten, die in jedem Tal wie-
der verschieden sind, tra-
gen die Schwarzwälder.
Ein srohes Fest der
Schwarzwälder, das oft
von der ganzen Gemeinde
gefeiert wird, ist das Hoch-
zeitssesthierbei geht es
mitunter hoch her.
Wie an der Freude, so
nehmen auch am Leid die
Schwarzwälder Anteil, be- Hochzeitszug.
sondern bei Beerdigungen. (Photogr. von I. G. Flcig in Hornbcrg.)
Der Hochzeitsbitter.
(Photogr. von Gg. Röbcke in Freiburg.)
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Yii
Vor w o r t
z u r zweiten Auflage.
Nachdem die erste, viertehalbtausend Exemplare starke Auflage die-
ses Büchleins, ganz unerwarteter Weise, in dem kurzen Zeiträume
eines Jahres vergriffen worden ist, kann man nicht erwarten, die
zweite Auflage in sehr veränderter Gestalt erscheinen zu sehen.
Die Einrichtung des Buchs, die Anordnung des Materials,
die Bearbeitung des Stoffs sind daher im Wesentlichen so geblie-
den wie in der ersten Auflage. Schon der Umstand, daß diese erst
seit Kurzem in vielen Schulen des In- und Auslandes eingeführt
worden, legt dem Verfasser die Verbindlichkeit auf, die zweite nicht
bedeutend zu verändern, wenngleich er sich aus andern Gründen
wohl dazu versucht fühlte. Er behält sich dies vielmehr bis zu
einer dritten Auflage vor, wenn eine solche überhaupt nöthig wer-
den sollte. —
Dagegen wird der aufmerksame Leser nicht verkennen, daß der
Verfasser sich bemüht hat, eine Menge von Verbesserungen vorzu-
nehmen, deren Ausführung ohne einen gänzlichen Umbau möglich
war. — Nur die klimatischen Verhältnisse erscheinen in sehr ver-
änderter Gestalt, indem der Verfasser einerseits die Nothwendigkeit,
diesem Gegenstände mehr Farbe und Leben zu geben, fühlte, — an-
drerseits auch wünschte, die Darstellung desselben mehr in Einklang
zu bringen mit einer ähnlichen, aber ausgedehnteren und großentheils
auch reiferen Arbeit (Ph. v. Canstein's Charte von der Verbreitung
der nutzbarsten Pflanzen re.), die jeder Lehrer beim Vortrage der
Klimalehre zur Hand haben sollte, — um die Schüler, nach den
Angaben des Buchs, ähnliche graphische Darstellungen entwerfen
zu lassen. —
Berlin, den 1. Map 1835.
A. v. R.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
T
X
Vorwort
zur sechsten Auflage.
Vollendung der zweiten Auflage meines, den Kommentar
dieses Leitfadens bildenden, größeren geographischen Lehrbuchs hat
endlich das mehrfach ausgedrückte Bedauern über die zwischen bei-
den Schriften bisher noch vorhandenen Verschiedenheiten beseitigt.
Diese sechste Auflage des Leitfadens entspricht nunmehr der zweiten
des Lehrbuchs, sowohl in Bezug auf die Anordnung des Stoffs,
als hinsichtlich der numerischen Angaben, so vollkommen, daß beide
Bücher jetzt, ohne weiteres Hinzuthun des Lehrers, zusammenge-
braucht werden können, indem der letztere nun in den einzelnen
Paragraphen des Handbuchs die nöthigen Ergänzungen und Er-
läuterungen zu den ihnen durchaus entsprechenden Lehrstücken des
Leitfadens findet. —
Möge diese Einrichtung dazu beitragen, die Nutzbarkeit meiner
Arbeit zu erhöhen und ihre Mängel zuzudecken!
Berlin, den 4. Juli 1845.
Der Verfasser.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
45
breiten, wahrscheinlich bis zum Jda und dem K. Baba ununterbrochenen, 6000,
5000, 4000' üb. d. Meere aufstcigcnden Bodenanschwellung, welche sich ganz all-
màhlig, wie ein ganz flaches Dach gegen das Innere der Halbinsel, gegen den
Nord-Fuß des Taurus hinabscnlt, nordwärts dagegen, zur Küste hin, in zahl-
reiche, vielnainige, durch die Thäler der Pontus-Zuflüsse mehrfach zerstückte Pa-
rallelkctten zerspalten ist. — Auf solche Weise fällt sie in mehreren steilen Ab-
sätzen gegen das schwarze Meer ab, indem sie seine Süd-Küsten überall mit
dunklen Felsenwändc» ummauert.
Diese meerwärts gekehrten Terrassen des Randgebirges sind mit der reich-
sten, saftvollsten Vegetation geschmückt und mit hochstämmigen Waldungen be-
kleidet, während seine flache, von dem inneren, 3000 — 5000' üb. d. M. liegen-
den Scheitel der Halbinsel gebildete Rückseite, auch in Bezug auf die organische
Natur, auf das entschiedenste damit kontrastirt. —
Zwar findet sich auf diesem Tafellände an den wenigen Stellen, wo Fleiß
und Wasser nicht fehlen, die höchste Fruchtbarkeit; im Allgemeinen aber ist es
pstanzenarm, baumlos, steppenartig, weil der kluftreiche Felsenbodcn den Nieder-
schlag verschluckt, die Bildung befruchtender Wasseradern keineswegs begünstigt,
und die belebende Verzweigung des Waffernetzes beschränkt. Denn die Quellen,
die Bäche, die Flüsse finden zum Thcil in unterirdischen Kanälen ihren Abfluß,
so daß an mehreren Punkten mächtige Gewässer ganz plötzlich aus dem Schoße
der Erde hervortreten, und andere eben so plötzlich in irgend einem, nicht selten
unter Sumpfflächen versteckten Geklüfte des Bodens verschwinden. — Häufig ist
auch die Oberfläche der Scheitelebene reich an Salzlachen und der Boden mit
Salz-Krystallcn geschwängert, weshalb dann nur eine ganz spezifische Vegetation
gedeihen kann. —
Alle diese Erscheinungen finden großenthcils ihre Erklärung durch die zahl-
reich vorhandenen Spuren ehemaliger vulkanischer Thätigkeit, welche diesen Boden
erschüttert, unterwühlt, hier gehoben, dort gesenkt hat. Als riesenhafte Denk-
säulcn solcher Katastrophen steigen die erloschenen, oder doch seit Jahrhunderten
ruhenden Vulkan-Berge des Argäus oder Erdschisch (im Quellgebiete des
Halys), des Hassan-Dagh (38"N.b., 51"O.l.) re., jener 12000—13000,
dieser vielleicht 8000' üb. d. M., auf, — und zahlreiche andere, ebenfalls isolirte,
kleinere und größere Kegelberge von (wahrscheinlich) vulkanischem Ursprünge un-
terbrechen die Einförmigkeit jenes Tafellandes, so daß man viele Tage über kah-
len Horizvntalboden reisen kann, während man sich doch ununterbrochen von gi-
gantischen Felsbergen umgeben sieht. —
Den Süd-Rand des Hochlandes und zugleich der Halbinsel bildet die Fort-
setzung des Taurus. Im Westen der engen Spalte, in welcher der Euphrat
oberhalb Gerger diesen Bcrgzug brausend durchschneidet, bildet derselbe das
Scheidegebirge zwischen den Hoch-Terrassen von Malati« und Orsa, erreicht im
N. der Bucht von Skanderum die absolute Höhe von 10000 bis 12000', und
streicht niedriger, unter verschiedenen Benennungen, bis zum ägäischen Meere,
immer längs der südlichen Gestade der Halbinsel, dergestalt, daß nur schmale
Säume niedrigen Landes zwischen der Küste und dem steilen Bergfuße übrig
bleiben. — Dieser Süd-Rand fällt daher, wie der Nord-Rand, meerwärts viel
tiefer hinab, als landwärts, und ebenso findet sich die Erscheinung wieder, daß
der von den feuchten Seewinden getroffene äußere Abhang des Randgebirges in
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
91
27. Die rheinischen Ebenen,
u. Das niederrheinische Tiefland. Das Mündungsland
des Rheins, der Maas und der Schelde und die holländische Halb-
insel bilden sehr niedrige, zum Theil selbst unter dem Meeres-Ni-
veau liegende, von vielen Flußarmen und zahlreichen künstlichen
Wasseradern netzförmig durchschnittene, fruchtbare, aber waldlose Nie-
derungen, welche theilweis dem Wasser durch Menschenhand abge-
wonnen und nur durch künstliche Eindeichungen gegen die Fluthen
des Meeres und der Ströme geschützt sind (Marschland). —
Die obere Schelde und ihre Nebenflüsse bewässern dagegen ein
wellenförmiges, höchst fruchtbares, theilweis bewaldetes Gelände, wel-
ches den benachbarten Gegenden der französischen Tiefebene gleicht.
Auch am Rhein, ebenso im O. dieses Stromes, überall im südlichen
Theile des Tieflandes, am Fuß der umwallenden Gebirgshöhen sehr
reiche, gesegnete Landschaften. —1
Im Norden der Lippe dagegen, in den Umgebungen der Ems
und Maas, in den mittleren Gegenden der Tiefebene, gleichen die
Landschaften den benachbarten des germanischen Tieflandes. Hier
finden sich, zwischen dem Kulturboden, weite Moorstrecken und step-
penartige, sandige Haideflächen, aber eigentliche Waldungen fast eben
so wenig, als in den oben beschriebenen Marsch-Gegenden. —
Die Wasserwege sind ungemein zahlreich; sie bilden in den
Marsch- und Moorgegenden fast die einzigen Kommunikationen. —
Die Schelde ist durch Kanalisation fast von ihrer Quelle an
schiffbar; ihre Nebenflüsse sind ebenfalls durch Natur oder Kunst zu
beschissen, und ein sehr viel verzweigtes Kanal-System setzt die
obere Schelde und ihre linken Nebenflüsse, die Kanäle von Gent
die untere Schelde mit dem Meere, der Kanal von Brabant die
Rüpel mit der Sambre in Verbindung. — Die Maas, welche
von Maestricht abwärts keinen einzigen schiffbaren Fluß empfängt,
ist bis zu ihrem Delta von viel geringerer Bedeutung. Hier aber,
so wie auf der holländischen Halbinsel, ein Labyrinth von Wasser-
straßen; die wichtigste unter den künstlichen führt von Rotterdam
nach Amsterdam, von wo der für Seeschiffe geeignete große Nord-
Kanal zum Helder geht. —
b. Der Rhein, der wichtigste und wasserreichste Strom des
Niederlandes und ganz West-Europa's, giebt zwar den größten
Theil seiner Gewässrr an die Maas, trägt aber bis Köln See-, bis
Straßburg (Basel) Flußschiffe, vermittelt also den Verkehr des in-
ner» Landes mit dem Meere, und hat das entwickeltste und eben-
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer]]
Dritte Lehrstufe.
Völker- und Staatenkunde
♦
Allgemeine Völkerkunde.
I. Von der Zahl und Verbreitung des Menschen-
geschlechts.
1. A)er Mensch ist das vollkommenste und daher verbrei-
tungsfähigste Geschöpf der Erde. — Seine körperliche Organisation
gestattet ihm unter allen Himmelsstrichen zu leben, während die Thiere
durch die ihrige mehr oder weniger an gewisse unablösliche Bedin-
gungen (des Klima's und der Nahrungsweise) gebunden, daher auf
bestimmte Erdgegenden beschränkt sind. — Die Verbreitung des
Menschen über die verschiedenen Theile der Erde ist indeß auf eine
höchst ungleiche Weise erfolgt. —
2. Man nimmt an, daß es überhaupt etwa 876 Millionen
Menschen gebe, und zwar in
Australien: Amerika: Afrika: Europa: Asien:
2, 49, 122, 249, 454 Mill. —
3. Mit Bezug auf die bekannten Areal-Größen der Erdtheile
leben dann durchschnittlich auf einer mmeile: in
Australien: Amerika: Afrika: Asien: Europa:
12, 74, 224, 514, 1773 Menschen,
und die durchschnittliche Bevölkerung des ganzen Erdlandes be-
trägt etwa 361 Menschen auf 1 H?Ml. —
4. Man vergleiche die Halbkugeln, die Kontinente, die Erd-
theile unter einander, nach ihrer absoluten und relativen Bevölke-
rung! —
Ii. Von der Eintheilung des Menschengeschlechts nach
Varietäten oder Racen.
1. Der Mensch unterscheidet sich nicht blos durch seine bieg-
samere, glücklichere Körperlichkeit, sondern noch viel mehr durch die
|
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Ortsnamen: Australien Amerika Afrika Europa Asien Australien Amerika Afrika Asien Europa
4
ihm von Gott verliehene geistige Ausrüstung, die ihn allein
unter allen Geschöpfen der Erde zur Sprache und Religion,
zum selbstbewußten Denken und selbstbewußten Handeln befähigt,
von der Thierwelt, der er nur mit seinem sterblichen Leibe an-
gehört. —
2. Die gesammte Menschheit bildet daher, — der nach
ihren Organisations-Verschiedenheiten in zahlreiche Klassen und Ord-
nungen, Gattungen und Arten zerfallenden Thierwelt gegenüber, —
eine untrennbare Einheit, eine einzige Gattung. —
3. Dennoch ist kein Mensch dem andern vollkommen gleich,
weder in Bezug auf die geistige Ausstattung, noch in Bezug auf
die körperliche, — auf Gestalt, Gesichtsbildung, Haut- und
Haarfarbe rc. rc.
Innerhalb dieser großen Mannigfaltigkeit begegnet man indeß
so großen Aehnlichkeiten und zugleich so auffallenden Verschieden-
heiten, daß man, — indem man vorzugsweise die körperlichen
Eigenthümlichkeiten, als die augenfälligsten, ausfaßt, — zu einer
Klassisizirung des Menschengeschlechts veranlaßt worden ist, die man
die „Racen-Eintheilung" zu nennen pflegt. — Weil aber jene
Verschiedenheiten eine große Mannigfaltigkeit der Erscheinungen dar-
bieten, so hat man bald eine größere, bald eine geringere Zahl
von Gegensätzen zu entdecken geglaubt, und deshalb, — ziemlich
willkührlich, — bald mehrere, bald wenigere „Racen" oder (besser)
Abarten (Varietäten) gezählt, und zwar
nach Blumenbach fünf: nach Cuvier drei:
1) Die kaukasische oder indisch- 1) die kaukasische, die weiße,
europäische,
2) die mongolische od. asiatische,\
3) die malayische od. australische,! 2) die asiatisch-amerikanische,
4) die amerikanische, ) die braune,
5) die äthiopische oder Neger- 3) die äthiopische,
Race. die schwarze.
4. Die kaukasische Race hat eine fleischbarbige, auch
bräunliche Haut, verschieden gefärbte, lange, dichte, weiche, zuwei-
len gelockte Haare, starken Bart, ein länglich-rundes Gesicht, einen
eiförmigen Schädel und einen ebenmäßigen, kräftigen, oft hohen
Wuchs.
5. Die mongolische Race, mit weizengelber oder schmutzig-
brauner Hautfarbe, dünnem, struppigem, schwarzem Haar und
Bart, schrägstehenden, eng-geschlitzten, kleinen Augen, plattem
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
7
Afrika: Amerika: in Summa:
90, 8, 98 Millionen Neger. —
3. Die mongolische Varietät bewohnt Nordost-Asien von
den West-Gestaden des großen Ozeans bis zu den Küsten des Po-
lar-, des schwarzen und kaspischen Meeres. Kolonien dieser Race
auf der vorder-indischen Halbinsel, in Vorder-Asien, auf der grie-
chischen Halbinsel, an den Ufern der Theiß und mittleren Donau,
am finnischen Busen und den Nord-Gestaden Europa's. — Man
zählt in
Europa: Asien: Afrika: in Summa:
11, 260, 1, 272 Millionen Mongolen. —
4. Die amerikanische Varietät ist allein auf den Einen,
heimischen Kontinent beschränkt, — hier aber von der Süd-Spitze
bis zu den Nord-Küsten verbreitet; sie ist dennoch die schwächste,
denn sie zählt nur etwa 13^ Millionen Mitglieder.
5. Die malayische Varietät bewohnt die weite Inselwelt
des indischen und großen Ozeans von Madagaskar bis zur Oster-
Insel und den australischen Kontinent. Neuere Ansiedelungen auf
der Halbinsel Malakka und am siamesischen Meerbusen. — Man
rechnet auf die
asiatischen, afrikanischen Inseln: in Australien:
13, 5, 2,
im Ganzen etwa 20 Millionen Malayen. —
6. Die Zahl der Bewohner gemischter Race ist nicht un-
bedeutend; sie ist namentlich für Amerika charakteristisch, und be-
trägt hier etwa Millionen.
'7. In welchen Beziehungen steht der heimathliche Boden die-
ser Verbreitungsbezirke zu seinen Bewohnern? —
Iv. Von der Eint Heilung des Menschengeschlechts nach
Sprach- und Völkerstämmen und ihrer Verbreitung.
1. Minder augenfällig, doch vielleicht bedeutender, als die
körperlichen, die Racen-Eintheilung begründenden Verschiedenhei-
ten, sind die geistigen, die sich äußerlich zunächst in der Sprach-
verschiedenheit darstellen. — Diese letztere ist größer oder kleiner,
je nach der entfernteren oder näheren leiblichen Verwandtschaft, —
und darauf beruht die nationelle Gliederung des Menschen-
geschlechts.
2. Die natürliche Grundeinheit ist die Familie, deren Mit-
glieder nicht blos ganz ähnliche körperliche Bildungen, sondern
/
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Amerika Donau Europa Asien Afrika Madagaskar Oster-
Insel Malakka Australien Amerika