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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 103

1888 - Leipzig : Teubner
103 (Dantes Begrung), starb in Italien (sein Grabmal im Campo santo zu Pisa). Die Doppelwahl Ludwigs des Bayern und Friedrichs . 125. des Schnen von Ostreich fhrte zum Kampf; Ludwig siegte 1322 bei Mhldorf. Wie verstndigten sich die beiden Gegner, die frher Freunde gewesen waren? Auch der Papst mischte sich in den Thronstreit; derselbe wohnte seit 1309 in Avignon (1309 bis 1376 das babylonische Exil der Kirche); Ludwig wurde ge-bannt. Die Fürsten erklrten jedoch auf dem Kurverein zu Rense 1338, da der von ihnen gewhlte König der Besttigung durch den Papst nicht bedrfe (wie handelten die Fürsten zur Zeit Heinrichs Iv.?). Endgltig wurde die Kaiserwahl geregelt durch das Reichs-gefetz der goldenen Bulle, welches 1356 unter Karl Iv. zustande kam. Die goldene Bulle bestimmt 7 Kurfrsten: Mainz, Trier, Kln Bhmen, Pfalz, Sachsen-Wittenberg, Brandenburg; ordnet die Frmlichkeiten bei der Wahl (vergl. die Beschreibung der Kaiserkrnung von 1764 in Goethes Wahrheit und Dichtung); setzt die Unteilbarkeit der Kurlnder fest und macht die Kurfrsten zu fast unabhngigen Gewalten. In den Einzelstaaten vollzieht sich die Bildung der Landstnde (Ritterschaft, Geistlichkeit, Städte), die den Fürsten Abgaben bewilligen gegen Zugestndnisse (welcher Art?). Karllv., Sohn Johanns vonbhmen (aus welchem Geschlechte?),. Bhmens Vater (Universitt Prag 1348), des Reiches Erzstiefvater. Der schwarze Tod fhrt zu den Judenverfolgungen und zur Bildung der Geilergesellschaften. *) 2. Das Mrgertum. Die Hansa. Der deutsche Orden in Preußen. Gegenber der Schwche des Knigtums und der bermacht . 126. der Fürsten steht das aufstrebende Brgertum der Städte, die sich zu Bndnissen zusammenschlieen. Die Luft in den Stdten macht frei. Zugleich werden im Innern der Städte harte Kmpfe zwischen den Geschlechtern (Patriziern) und den Znften ansgefochten; die *) Paul Heyses Novelle Siechentrost".

2. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 102

1888 - Leipzig : Teubner
102 Dritter Zeitraum. Vom Untergang der Hohenstaufen bis zur Reformation, 1254 1517. 1. Das reine Wahlknigtum. Habsdurger und Luxemburger. 123. Von 1254 1273 dauerte das Interregnum, die kaiserlose, die schreckliche Zeit". Wohl fhrten mehrere Fürsten den Knigs-titel unter ihnen ein kastilischer und ein englischer ; aber keiner konnte die Einheit herstellen und der Gesetzlosigkeit steuern. Fehden und Gewaltthaten der Raubritter zerrtteten das Land. Besonders schwer litt der Bauernstand, der an sich wegen der Leib-eigenschaft ein hrteres Los hatte; freie Bauerngemeinden gab es fast nur in der Schweiz, in Holstein (Dithmarscheu) und Westfalen. Die Städte waren trotz der Feindseligkeit der Kaiser und Fürsten bereits so stark geworden, da sie mit Erfolg zur Selbsthilfe griffen. Viele Städte waren reichsunmittelbar geworden; freie Reichs-stdte. 1254 schlssen sich die rheinischen Städte,zu einem Landfriedensbunde zusammen und erlangten fr eine Weile die Aufhebung smtlicher Zollsttten am Rhein. . 124. 1273 whlten die Fürsten den Grafen Rudolf von Habs-brg (wo liegt die Habsburg?), der zugleich Landgraf im Elsa war (Schillers Graf von Habsburg). Rudolf stellte den Land-frieden durch Zerstrung von Raubburgen her; zog gegen Ottokar von Bhmen, der streich, Steiermark, Krnten und Krain in Besitz genommen hatte, schlug ihn auf dem Marchfelde bei Wien 1278; Ottokar fiel. Rudolf belehnte seine Shne mit Ostreich, Steiermark und Krain und grndete so die Macht des Hauses Habsburg. Dies war ein verhngnisvolles Beispiel fr alle folgenden Herrscher, solange die freie Wahl Grundsatz blieb. Kaiser Rudolfs Ritt zum Grabe nach Speier (Kerner). In dem Streben nach Erwerbung und Vergrerung der Hausmacht gingen zu Grunde Adolf von Nassau und sein sieg-reicher Gegner Albrecht I. von ftreiff) (Rudolfs Sohn), der die Reichsnnmittelbarkeit der schweizerischen Waldsttte vernichten wollte und von seinem Neffen Johann Parricida ermordet wurde (Schillers Tell). Heinrich Tu. von Luxemburg belehnte seinen Sohn Johann mit Bhmen und grndete so die luxemburgische Hausmacht. Heinrich wollte die italienische Politik der alten Kaiser erneuern

3. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 72

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 72 — g&f“* 3n feiner Residenz Prag errichtete er die erste deutsche Universität. goldene"bull(fst^crst^ und ^ttung S» ordnen, erließ er 1356 die (Die Wahl- oder Kurfürsten waren: der König von Bökmen der stenoa Aach'en, der Markgraf von Brandenburg, der Pfalzgraf vom Rhein und die Err die Krönung.) ^ “nb $riet' 3n Frankfurt war die Waa, in Aachen Den Papst, der, lange Zeit von Frankreich abhängig, in Aviauon seinen^Sltz gehabt hatte, bewog Karl, wieder nach Rom zu gehen , seinem Tode gab er Böhmen seinem Sohne Wenzel, Bran- denburg bekam Sigismund, und Johann erhielt die Lausitz. §• 47. wen;el (1378-1400). i s ^sem jähzornigen, sinnlichen und grausamen Sohne Karls nahmen das Raubwesen, die Unordnung und die Rechtlosigkeit im Reiche ata iiwfmtih (Städtebündnisfe und Adelsbündnisse. Städtekrieg) ^ 0 Überhand. ^03 wurde Wenzel von seinen Unterthanen als König von Böhmen Ws* S £ erf!ä;'ten it)n au^ die Fürsten wegen seiner Trägheit der deutschen Krone für verlustig und wählten Ruprecht von der Pfalz zum Kaiser. §. 48. Ruprecht von der Pfal; (1400-1410). w Ruprecht konnte trotz guter Eigenschaften die Ordnung und Ruhe im * v ^f Erstellen. Er wurde besonders durch die Fürsten welche sich ln ihren Rechten nicht beschränken lassen wollten, daran verhindert! ■s*r -?us «f? galten, um Mailand wieder an das Reich zu bringen misslang ihm vollständig. ' * B §. 49. Sigismund (1410—1437). 3ta<$ Ruprechts Tode stritten 3 Fürsten um die höchste weltliche Macht, um die Kaiserkrone, nämlich: Der abgebe Wenzel, sein Bruder Sigismund, Kbuig von Ungarn V t ", ?Tlra6u?' "Nb endlich Jobst, Markgraf von Mähren. Jobst starb aber sehr bald und da sich Wenzel mit Sigismund verglich, so wurde dieser einstimmig zum Kaiser erwählt. Zunächst suchte Sigismund den Kirchenfrieden wieder herzustellen. Es stritten nämlich auch zwei Päpste zugleich um die höchste geistliche Macht, der eine zu Rom und der andere zu Avignon. Beide wurden auf dem Concil zu Pisa für abgesetzt erklärt und ein dritter wurde an ihre Stelle gewählt, aber ferner wollte weichen, und so gab es also drei Päpste. ce- ^rcheuspaltung (Schisma) zu heben, berief der Kaiser das Allgemeine Kirchen Versammlung) zu Costnih (1414-1418), welche« die drei Papste abfetzte und einen neuen Papst, Martin V. erwählte. (Friedrich I. von Brandenburg §. 3.)

4. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 71

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 71 — Schweiz und wurde ebenfalls geschlagen bei Sc,npach (Arnold Winkelried). Erst unter Kaiser Maximilian I. (1498) wurde die Selbstständrgkett der Schweiz anerkannt.) §. 44. Heinrich Vi. von (Lützelburg) Luxemburg. (1308-1313). . Der tapfere, edelmütige Heinrich gab den schweizerischen Cantonen ihre frühere Freiheit wieder, setzte seinen Sohn Johann auf den böhmischen Thron, unternahm einen Römerzug, ließ sich in Mailand und Rom krönen, starb aber plötzlich (wahrscheinlich an Gift), ohne der Verwirrung m Italien ein Ende machen zu können. 6 45 Ludwig der §aier (1314—1347) und Friedrich von Oesterreich. S' ' (1314-1330). Ein Theil der Fürsten (Bcnern, Böhmen, Thüringen) wählte Ludwig von Barern, und der andere Theil (Oesterreich, Pfalz, Köln) brachte rich von Oesterreich (Albrechts Sohn) auf den Kaiserthron- Nach Jungem Kriege wurde Friedrich in der Schlacht bei Mühldorf (1322) gefangen genommen (Schweppermann) und muffte 4 Jahre im Kerker schmachten. _ Leopold von Oesterreich (Friedrichs Bruder) setzte aber den Kneg fort. Friedrich, um den sich seine treue Gattin Elisabeth inzwischen Mmd geweint hatte, söhnte sich mit Ludwig aus und wurde von diesem sogar als Mitkaiser angenommen, und beide lebten bis zu Friedrichs Tode (1330) m unzertrennlicher Freundschaft. (Schlacht bei Morgarten §. 42). Kaifer Ludwig hatte noch viel Streit mit dem Papste Johann Xxii. (in Avignon) und mit Frankreich und wurde sogar in den Bann gethan. Aber auf dem Kurvereine zu Rense (1338) beschlossen die deutschen Kurfürsten, daß die Wahl des Kaisers auch ohne päpstliche Bestätigung gültig sein sollte. . Nach Ludwig haben die Päpste keinen Kaiser wieder :n den Bann gethan. Ein Jahr vor Ludwigs Tode wählte der Papst und denen Partei einen Gegenkaiser, Karl von Böhmen (Luxemburg), der jedoch vor 1347 nicht aufkommen konnte. (Während und nach Ludwigs Regierung wurde Deutschland vielfach von Heuschrecken, Erdbeben, Hungersnoth und Pest Iber schwarze Tod) heimgesucht.) ß. 46. Sari Iv. (1347—1378). Der Lnxembur ger Karl mußte sich erst von zwei gegen ihn aufgestellten Gegenkaisern, Ernst von Meißen und Günther von Schwarzburg die Krone erkaufen. Der letztere erhielt 22,000 Mf. Silber. Karl erwarb für sein Haus: Brandenburg, die Lausitz, Schlesien und die §)berpfalz. (Die kaiserlichen Reichsrechte über Italien verkaufte er an die borttgen Fürsten.) Seinem Stammlande Böhmen widmete er die außerordentlichste Sorgfalt. (Er hob nicht nur den Handel und die Gewerbe, fonbern er verbesserte auch die

5. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 37

1872 - Heidelberg : Weiß
— 37 — das einfache Hirtenvolk wollte wie bisher unmittelbar unter dem deutschen Reichsschutze stehen. Nun schickte ihnen Albrecht Vögte, welche die Landleute hart bedrückten. Vergebens beklagten sie sich darüber beim Kaiser. Da traten einige wackere Männer (Werner Stanffacher aus Schwyz, Walter Fürst aus Uri, Arnold von Melch-thal ans Unterwalden nebst dreißig andern) ans dem Rütli, einer Bergwiese am Vierwaldstädtersee, zu einem Bunde zusammen, und schwuren einen Eid, die grausamen Vögte zu verjagen und die alten Freiheiten zu behaupten (1307). Bald darauf wurde der verhaßte Vogt Geßler von Bruueck in einer hohlen Gasse bei Küßnacht von dem kühnen Urner Wilhelm Tell aus Bürgleu erschossen, und am Neujahrstage 1308 die übrigen Landvögte, jedoch ohne Blutvergießen, vertrieben. Der erzürnte Kaiser Albrecht zog nun mit Heeresmacht heran, um die Waldstädte zu züchtigen. Er wurde aber von seinem Bruderssohn Johann von Schwaben, dem er widerrechtlich seine Erb-lande vorenthielt, mit Hilfe einiger Verschworenen am Ufer der Renß ei mordet. Der Kaiser starb am Wege in den Armen eines Bettelweibes. , ^Die Schweizer verteidigten ihr Land heldenmütig gegen alle Angriff-der Österreicher. Herzog Leopold von Österreich wurde in dem Enq-fül1« Morga r ten geschlagen, worauf die Schweizer einen ewigen Bnnd schloffen, von dem ie den Namen Eidgenossen erhielten. - Noch unglücklicher war Leopolds Eukel,Herzog Leopold Iii. von Österreich, in der Schlacht bei Sempa ch, wo die eb(e_ Selbstaufopferung Arnolds von Winkelrieb den Etbgeitoffen den Sieg gewann. — Mit der Zeit traten noch anbere Stabte und Gebiete dem Schwe,zer-Bunbe bei. Erst im westfälischen Fuebev 1648 würde indes die Schweiz vollständig vom deutschen Reiche abgetrennt. 35. Friedrich der Schöne von Österreich und Lndwig der Bayer. Auf Albrecht I. folgte Heinrich Vii., ein Graf von Luxemburg, alv deutscher Kaiser; nach raum fünfjähriger Regierung starb er auf einem Zuge «ach Italien. Die Uneinigkeit der deutschen pursten brachte wieder zwei Köuige aus den Thron: den Herzog Lubtöig von Bayern und den Sohn des Kaisers Albrecht, Friedrich den Schönen von Österreich. Da keiner von beiden zurücktreten wollte, entstand ein achtjähriger Kamps. Endlich siegte Ludwig der Bayer durch die Klugheit seines tapferen Feldhauptmannes Schweppermann bei Mühldorf in Bayern über [1322 seinen Gegner, und ließ Friedrich gefangen ans die Burg Trausnitz

6. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 23

1872 - Heidelberg : Weiß
— 23 — 24. Tie letzten Karolinger. Die Karolinger, welche nach Lndwig dem Deutschen dar deutsche Reich beherrschten, waren: Karl der Dicke, Arnulf v o n K är n-ie n und Ludwig das Kind. In dieser Zeit machten die Slaven und Normannen häufig Ranbzüge nach* Deutschland. Ludwig dem Deutschen war es noch gelungen, das Land gegen diese räuberischen Horden zu schützen. Aber sein träger Sohn Karl der Dicke kaufte beit Normannen zweimal den Frieden mit schwerem Gelde ab. Dies zog ihm die allgemeinste Verachtung zu; er wurde der Königswürde für unfähig erklärt und auf einem Reichstag zu Tribur abgefetzt. Sein Lrnderfohn Arnulf folgte ihm. , Dieser, ein tapferer und würdiger König, besiegte die gefürchteten Normannen. Nach feinem frühen Tode kam sein sechsjähriger Sohn, Lndwig das Kind, auf deu Thron. Unter seiner Regierung erlebte Deutschland wohl die unglücklichsten Jahre. Die Magyaren oder Ungarn machten fast jedes Jahr Einfälle in das deutsche Gebiet. Sie waren ein wildes Reitervolk, fielen plötzlich mit heftigem Ungestüm in eine wehrlose Gegend ein, verwüsteten alles mit Feuer und Schwert und trieben Tausende der unglücklichen Einwohner als Sklaven mit sich fort. Ihre Hauptwaffen waren Bogen und Pfeil, gegen welche die Deutschen mit ihren schweren Schlachtschwertern und Streitkolben nichts auszurichten vermochten. Dazu kam noch die Uneinigkeit unter deu Großen des Reiches, so daß der Spruch Salomons: „Wehe dem Lande, dessen König ein Kind ist!" an unserem Vaterlande in Erfüllung ging. Zum Glück für Deutschland starb Ludwig das Kind [911 schon 911, und Deutschland wurde jetzt ein Wahlreich. Es traten nämlich nach dem Ableben eines Königs die Großen des Reiches zusammen und ernannten durch Wahl einen Nachfolger. Doch wurde bei dieser Königswahl die Sitte eingehalten, Den Sohn oder einen Verwandten des verstorbenen Königs zu wählen, so lange ein tauglicher Thronfolger in dem Hanse selbst zu finden war. Auch trafen die Könige zu ihren Lebzeiten Vorsorge, damit wieder ein Nachkomme ans ihrer Familie gewählt weide. Durch diese Einrichtung erhoben zwar die Teutschen viele tüchtige Männer auf den Thron, aber es wurde auch viel Streit und endlich Zersplitterung des gemeinsamen Vaterlandes herbeigeführt. Denn die Großen des Reiches, die Herzoge, die Pfalz- und Markgrafen, suchten die königliche Macht einzuschränken, um als unabhängige Fürsten ihre Länder regieren zu fönneu. Die wichtigsten Kaiserhäuser, welche nach den Karolingern ans beu deutschen Thron erhoben würden, sinb: das sächsische, das fränkische und das bobeuftaufisdie; barauf folgten Kaiser aus verschobenen Häusern, dann das luxemburgische und enblich das habsburgische Haus. Mit Wilhelm I. beginnt das hohenzollersche Kaiserhaus.

7. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 38

1872 - Heidelberg : Weiß
— 38 — bringen. Indessen setzten Friedrichs Brüder den Krieg gegen den Kaiser fort. Da begab sich Ludwig zu dem gefangenen Friedrich. Dieser versprach, dem Throne zu entsagen und dem Kaiser gegen feine Feinde freizustehen. Könne er aber diese Verabredung nicht halten, so wolle er sich wieder zur Haft stellen. Friedrich wurde nun von Transnitz entlassen. Durch die lauge Gefangenschaft war er so entstellt, daß ihn die ©einigen nicht mehr erkannten. Friedrichs treues Weib Elisabeth hatte sich über das traurige Schicksal ihres Gemahls so gehärmt, daß sie von vielem Weinen erblindet war. Trotz dieser unglücklichen Verhältnisse vermochte er seinen Bruder Leopold nicht zur Anerkennung jener Bedingungen zu bewegen. Deshalb kehrte Friedrich in die Gefangenschaft zurück, obwohl ihn der Papst feines gegebenen Versprechens entbinden wollte. Diese Treue rührte Ludwig. Mit herzlicher Freude empfing er Friedrich und teilte von nun an mit ihm die Regierung des Reiches. Sie lebten fortan in innigster Fenndfchaft, speisten an einem Tische und schliefen in einem Bette, wie sie dies in ihren Jugendjahren gethan hatten. 36. Tie Luxemburger Kaiser. (1347—1437.) Drei mächtige Fürstenhäuser herrschten um diese Zeit in Deutschland: das luxemburgische, das bayrische und das öster- reichische Haus. Die deutsche Königskrone kam 1347 an da-' luxemburgische Haus, welchem das Königreich Böhmen gehörte. Dre Kaiser gelangten aus diesem Hause zur Regierung: Karl Iv. ((Segenkönig war Günther von Schwarzburg), Wenzel, nach dessen Absetzung kurze Zeit Ruprecht von der Pfalz regierte, und endlich Sigismund, Wenzels Bruder. Von Karl Iv. kommt die sogenannte goldene Bulle. (13äß). Diese war ein Reichsgesetz, welches die Bestimmungen über die Wahl des Kaisers enthielt und sieben Kur- oder Wahlfürsten einsetzte, drei geistliche und vier weltliche. (Diese waren die Erzbischöfe von Mainz, Köln und Trier, der König von Böhmen als Erzmundschenk, der Pfalzgras bei Rhein als Erztruchseß, der Herzog von Sachsen als Erzmarschall, der Markgraf von Brandenburg als Erzkämmerer.) Die Kurfürsten gingen im Range allen andern Fürsten und Ständen vor und erhielten große Vorrechte. Franksurt wurde als Wahlort, Aachen als Krönungsort festgesetzt. Unter Sigismund kam die große Kirchen»erfamntlung zu Consta nz zustande. Nicht nur im deutschen Reiche, auch in der

8. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 34

1872 - Heidelberg : Weiß
— 34 — der nicht Stahl und Stein bei sich trug, um sogleich Feuer und Brand stiften zu können." In Italien hatten sich die Lombarden wieder erhoben. In einem unglücklichen Treffen wurde des Kaisers heldenmütiger Sohn Enzio von den Bolognesern gefangen und zu lebenslänglicher Haft"verurteilt. Dazu kam noch, daß sein eigener Kanzler in Verbindung mit seinem Leibarzt versuchte, den Kaiser zu vergiften. So viel Leid beugte Friedrich tief darnieder. Er starb in den Armen seines jüngsten Sohnes Manfred. Sein Sohn Konrad, welcher jetzt auf den deutschen Kaiserthron erhoben wurde, regierte nur 4 Jahre. 1254j Es war der letzte Kaiser aus dem hoheustaufischeu Hause. Konrads Sohn, Konradin, wollte als sechzehnjähriger Jüngling seine Erblande Neapel und Sicilien erobern; denn diese waren nach dem Tode seines Vaters von den Päpsten an Karl von Anjou, einen Bruder des Königs Ludwig des Ix. von Frankreich, verschenkt worden. Konradin wurde aber geschlagen, auf der Flucht gefangen genommen und mit feinem treuen Freunde Friedrich von Baden zu Neapel ans Befehl des grausamen Karl öffentlich hingerichtet (1268.) So endete das berühmte Geschlecht der Hohenstaufen. 32. Die kaiserlose Zeit oder das Interregnum. (1254-1273.) Nach dem Ausfterbeu des hoheustaufischeu Kaiserhauses war für Deutschland der größte Glanz des Reiches dahin. Kein deutscher Fürst wollte mehr die Kaiserkrone tragen, und so verfielen die geistlichen Kurfürsten auf den Gedanken, einen Ausländer zum Kaiser zu machen. Doch auch darin waren sie nicht einig. Die einen wählten den englischen Grafen Richard von Cornwallis, die andern den König Alfonfns von Castilien in Spanien. Richard kam nur selten, Alfons-- gat'liicht nach Deutschland. Es war so gut, als ob gar fein König regierte. Dies war für Deutschland die traurigste Zeit, die jemals hereingebrochen ist. Jeder that, was er wollte. Die Faust und der Degen entschieden über Recht und Unrecht. (Faustrecht.) Die Fürsten und Städte lagen in beständiger Fehde mit einander, und die Ritter hausten aus ihren Burgen und Schlössern wie Räuber und Mörder. Von ihren unzugänglichen Raubschlössern stürmten sie herab aus wehrlose Kaufleute, welche ihre Waren auf die Messen brachten, und schonten weder Eigentum noch Personen. Plündernd durchzogen sie das flache Land, beraubten den Landmann, stahlen das Vieh, verwüsteten die Felder und brannten seine Hütte

9. Die neue und neueste Zeit von 1648 bis jetzt - S. 13

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
13 und die Bildung der Einwohner schwand, der trotzige Raubadel, vor allem die Brder Dietrich und Hans Quitzow, machten die Straen nn-sicher, und die lndergierigen Nachbarn, die Pommern, Mecklenburger und der Erzbischof von Magdeburg, benutzten eine solche Zeit, um Gebietsteile an sich zu reien. Von dem mchtigen Staate der Askanier blieben nur noch die Alt- und Mittelmark, die Priegnitz und Teile der Uckermark brig. Im Jahre 1411 starb Jobst von Mhren, und das schwerbedrckte Branden-brg fiel wieder an Sigismund zurck. Da dieser von den vielen dringenden Anforderungen in Ungarn und dem Reich vllig in Anspruch genommen war, so setzte er (1411) den Burggrafen Friedrich Vi. von Nrnberg aus dem Hause Hohenzollern^), dem er zu Dank ver-pflichtet war, als Statthalter in Brandenburg ein.2) Die Hohenzollern bis zum Groen Kurfrsten. 14151640. Im Jahre 1412 erschien der Statthalter Friedrich von Nrnberg in der Mark; aber die Mrker, an Willkr und Znchtlosigkeit gewhnt, weigerten ihm, dem Nrnberger Tand", vielfach den Gehorsam, besonders der Adel, der bei einem geordneten Regiment eine Beschrnkung seiner angematen Rechte zu erwarten hatte. An der Spitze dieser Widerspenstigen standen die beiden Quitzows auf ihren Burgen Friesack und Plaue. Erst nachdem Friedrich mit Hlfe benachbarter Fürsten die Burgen der Raubritter gebrochen hatte, gehorchte das Land (1414).3) Reichsgeschfte, in denen Friedrich dem Kaiser zur Seite stand, hielten ihn dann von Brandenburg sern. Seine Gemahlin, die schne Else, vertrat ihn mit Einsicht in der Landesregierung. Friedrich war des Kaisers Ratgeber auf dem Konzil zu Konstanz. Hier war es, x) Das Frstengeschlecht der Hohenzollern fhrt seinen Namen von der Burg Hohenzollern auf der schwbischen Alp in der Nhe des Hohenstaufen und wird erst in der Mitte des elften Jahrhunderts geschichtlich erwhnt. Es war ein reiches und mch-tiges Geschlecht, dessen Lndereien sich bis zum Bodensee ausdehnten. Etwa um 1190 erwarb eins seiner Mitglieder, Friedrich I., durch Heirat Besitzungen in Franken und zugleich das Burggrafenamt zu Nrnberg. Von feinen beiden Shnen sind die beiden Hauptlinien der Hohenzollern, die frnkische und die schwbische (jetzt die knigliche und die frstliche), ausgegangen. Die frnkischen Hohenzollern erwarben reiche Besitzungen am Fichtelgebirge und auf der frnkischen Hochebene, aus denen sich im Lauf der Zeit die Frstentmer Ansbach und Bayreuth bildeten. In der Geschichte gelangten die frnkischen Hohenzollern bald zu hoher Bedeutung, so begegneten wir Friedrich Iii. bei Rudolf von Habsburg und in der Schlacht auf dem Marchfelde und Friedrich Iv. in der Schlacht bei Mhldorf. Friedrich V. erhielt 1363 von Kaifer Karl Iv. die Wrde eines Reichsfrsten. 2) Friedrich Vi. von Hohenzollern in der Mark Brandenburg. 3) Der Burgraf Friedrich Vi. von Hohenzollern in der Mark von 141214. Nach Engelbert Wusterwitz.

10. Das Mittelalter und die neue Zeit bis 1648 - S. 121

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
bergers in seinen Besitz gebracht hatte, der bei weitem mchtigste deutsche Reichsfrst. Rudolf machte mehrere Versuche, ihn auf friedlichem Wege zu gewinnen. Als aber alles fehl schlug, lie er die Reichsacht der ihn aussprechen, rstete ein Heer und zwang ihn 1276 durch einen erfolgreichen Feldzug zur Unterwerfung und zur Herausgabe aller Lnder auer Bhmen und Mhren. Fr diese beiden Lnder mute er den Vasalleneid leisten. Bald darauf emprte er sich von neuem, verlor aber auf dem Marchfelde bei Drnkrnt (nordstlich von Wien) im Jahre 1278 gegen Rudolf Sieg 1278 und Leben. Doch verblieben Bhmen und Mhren Ottokars unmndigem Sohne Wenzel; die sterreichischen Lnder sterreich, Steiermark und Krain erhielten mit Zustimmung der deutschen Reichsfrsten Rudolfs Shne Albrecht und Rudolf. Rudolf lag es fern, die Reichsverfassung wiederherzustellen, er begngte sich, einen Landfrieden zu verknden, und half der durch das Raub-rittertum hervorgebrachten Unsicherheit mit uerster Strenge ab. Er zerstrte die Burgen der Friedensbrecher, und wer ans den Stegreif ritt, gewrtigte den Tod von Henkershand. Dagegen zeigte er sich mild und hlfreich fr die Armen und Bedrckten. Er verbot den Beamten, ungerechte Zlle zu erheben, und der Zutritt zu ihm stand jedermann frei. Diese Leutseligkeit und sein prunkloses Auftreten erwarben ihm die Liebe der Unterthanen. Rudolfs Bemhen, feinem Sohne Albrecht die Nachfolge zu verschaffen, stie bei den Fürsten auf Widerspruch, weil er ihnen zu mchtig und zu herrisch erschien. Dreiundsiebzigjhrig starb Rudolf zu Germersheim am Rhein und wurde im alten Kaiferdom zu Speier beigesetzt. % Adolf von Mossau 129298 und Albrecht L 12981308 und Heinrich Vil von Luxemburg 1308-1313, Adolf von Nassau (129298). Die Kurfrsten whlten gegen weit-gehende Zugestndnisse den Grafen Adolf von Nassau, der nur eine kleine Hausmacht besa, aber als der tapferste Ritter seiner Zeit galt. Um sich dem lstigen Druck der groen Reichsfrsten zu entziehen, strebte er danach, eine ansehnliche Hausmacht zu erwerben. Er mischte sich in einen Erbstreit in Thringen, wo der Wettiner Albrecht der Entartete mit feinen Shnen Friedrich dem Freidigen und Diezmann kmpfte, weil er ihnen ihr Erbe zu Gunsten eines Bastards vorenthielt. Adolf lie sich gegen eine Geldsumme Thringen abtreten und eroberte im Kampf gegen die recht-migen Shne Thringen und Meien. Dieses Vorgehen König Adolfs
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