Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Charakterbilder deutschen Landes und Lebens für Schule und Haus - S. 176

1875 - Leipzig : Brandstetter
176 Einkünften dem Merseburger Hochstift überlassen hatte, ward Leipzig bald darauf unter Otto dem Reichen, Markgrafen von Meißen, durch dessen Vater Konrad diese Würde in der Wettinischen Grafenfamilie erb- lich geworden war, mit einem Stadtrechte begabt, wonach es den Bürgern vergönnt worden war, ihre Einrichtungen nach dem Vorbilde von Halle oder Magdeburg zu treffen. Wir sehen, wie die bereits kräftig empor- blühende Stadt durch Mauern und Gräben befestigt wird und seinen friedlichen, nur den Geschäften nachgehenden Bewohnern Sicherheit und Ruhe gewährt. Eben der vorhin genannte Markgraf Otto stiftete auch zwei Märkte zu Jubilate und Michaelis jedes Jahres (die nachherigen Messen!) und knüpfte an diese Stiftung das Vorrecht, daß innerhalb einer Meile kein Leipzig beeinträchtigender Markt gehalten werden sollte. Diese Märkte brachten reges Leben in die Bürgerschaft, welche bald zu solchem Selbstgefühl kam, daß sie Otto's Sohne Dietrich selber den Fehdehandschuh hinwarf, und die Mauern, die sie durch den Vater er- halten hatte, zur Verteidigung gegen den Sohn gebrauchte. Mark- graf Dietrich, durch Verrath in die Stadt gelangt, ließ die Stadt- mauern niederreißen, dagegen aber drei Schlösser anlegen, wovon sich eines, die Pleißenburg (freilich in oft veränderter Gestalt), noch erhalten hat. Es war dies im ersten Viertel des 13. Jahrhunderts, zur Zeit des mächtigen Emporblühens der deutschen Städte. Die Leipziger Kauf- leute traten um diese Zeit zu einer geschlossenen Gilde zusammen, die Zünfte consolidirten sich und traten in gegenseitigen Wetteifer. So erstarkte die Bürgerschaft, und im hessischen Erbfolgekriege thaten sich die Leipziger hervor durch große Kühnheit und Tapferkeit. Unter Anführung des Schenk Rudolf von Vargula überfielen sie das braunschweigische Lager zwischen Wettin und Halle und nahmen den Herzog Albrecht von Braunschweig gefangen, durch welche kühne That der Friede her- beigeführt wurde. Als einige Jahre später Leipzig durch Theilung an den Markgrafen von Landsberg, Dietrich den Weisen, gekommen war, ertheilte dieser der frisch emporstrebenden Stadt einen Freiheitskrieg worin er allen fremden Kaufleuten Sicherheit, d. i. Schutz für ihre Person und ihre Waaren, gelobte, auch wenn er mit ihren Landesherren in offener Fehde sich befinden sollte. Dieser Freiheitsbrief zog viele Käufer und Verkäufer auf den Leipziger Markt und bahnte den Uebergang zur Messe. Den beiden bestehenden Jahrmärkten fügte der sächsische Kurfürst Friedrich 1458 einen dritten, den Neujahrsmarkt bei, und trotz aller Anfein- düngen des nachbarlichen Halle errang die Stadt Leipzig in den nächst- folgenden Jahren für denselben doch die kaiserliche Bestätigung. Jmjahre 1507 erkannte bereits Kaiser Maximilian I. die Leipziger Märkte unter dem Namen kaiserliche Messen dergestalt an, daß im Umkreis von 15 Meilen kein Jahrmarkt, keine Messe oder Nieder- läge gehalten werden sollte, Käufer undverkäufer unter kaiserlichem Geleit standen und sie Niemand, bei Strafe

2. Charakterbilder deutschen Landes und Lebens für Schule und Haus - S. 344

1875 - Leipzig : Brandstetter
344 Geleitsrecht auf den Heerstraßen und die Rechtspflege in der Stadt dem Reichsschultheiß, der aber nur unter dem Beirath von Schöffen urtheilen durfte, übertrug. Auch die 1330 erfolgte Erwerbung des Schultheißen- amtes, das inzwischen aus Geldmangel dem Burggrafen verpfändet worden war, durch den Bürger Konrad Groß, der sich auch den Bann und Zoll verschreiben ließ, ja sogar der Ankauf des Burggrafen- schlosses durch die Stadt (1427) vermochten den Räubereien kein Ende zu setzen; denn die Burggrafen, jetzt auch Markgrafen von Brandenburg, hatten wohl ihre Rechte, nie aber ihre Ansprüche aufgegeben. Besonders blutig und verheerend war der Krieg gegen Albrecht Achilles (1449 und 50), mit dem 17 Fürsten, 15 Bischöfe und der größte Theil des fränkischen Adels verbunden waren. Außerdem hatte sich die Stadt fortwährend der Angriffe des räuberischen Landadels zu erwehren, der an ihren Grenzen zahlreiche Burgen besaß. Am verwegensten trieb es Ritter Eppelein von Gailingen, der fast fünfzig Jahre lang der Schrecken und Plaggeist der fränkischen Städte war, aber zuletzt doch auf dem Rabenstein für seine Frevelthaten büßte. Die Sage, die ihn vielfach verherrlicht und zum Grundtypus eines Raubritters gestempelt hat, meldet auch, daß er einmal, bereits zum Tode verurtheilt, nur durch einen tollkühnen Sprung über den Nürnberger Stadtgraben sich rettete und seine Feinde damit neckte, daß er ihnen zurief: „Die Nürn- berger hängen keinen, sie hätten ihn denn zuvor." Auch im Innern der Stadt ging es nicht ohne blutige Kämpfe ab. Die Geschlechter hatten sich nach und nach in den Alleinbesitz der Raths- fähigkeit gesetzt, wodurch den übrigen Bürgern und den Gewerken, die bereits im 14. Jahrhundert zu hoher Blüthe gelangt waren, die Theil- nähme an der Regierung gänzlich entzogen war. Dies erregte deren Unzufriedenheit, und so kam es 1348 zu einem blutigen Ausstande, durch welchen der Rath vertrieben und eine neue, demokratische Regierung eingesetzt wurde. Da sich aber diese als gänzlich unfähig erwies, so gelang es bald, das alte Regiment wieder herzustellen. Alle diese Kämpfe trugen nur dazu bei, daß das Gemeindewesen sich immer kräf- tiger consolidirte; sie schützten vor der bei dem zunehmenden Reichthum sonst unausbleiblicher Verweichlichung und Ueberhebung. und verliehen der Stadt als der mächtigsten im Schwäbischen Bunde auch nach außen immer größeres Ansehen, ihrer Stimme in Reichsangelegenheiten immer mehr Gewicht Gegen die Markgrafen und deren Genossen schützte sie sich durch starke Mauern mit festen Thürmen; zum Schutze ihres Handels hielt sie ein ansehnliches Heer, und den inneren Frieden sicherte sie durch Aufnahme von acht Gewählten aus den Gewerken in den Rath. So ging Nürnberg einer Blüthe- und Glanzperiode entgegen, wie sie wenigen Städten unseres Vaterlandes beschieden war. Sein Handel hatte im 15. Jahrh. die größte damals denkbare Ausdehnung gewonnen. Begünstigt durch seine geographische Lage an der von Süden nach

3. Charakterbilder deutschen Landes und Lebens für Schule und Haus - S. 216

1875 - Leipzig : Brandstetter
216 Missionseifer der ersten Bischöfe trug nicht wenig zum Aufblühen des jungen Hamburgs bei, trotz aller Befehdung durch Normannen, Dänen, Obotriten, Wenden und andere slavische Stämme, die das heutige Jütland, Mecklen- bürg, Pommern und die Marken bewohnten. Heinrich I., der ruhmreiche Städteerbauer, der erste deutsche König aus sächsischem Geschlecht und sein Sohn Otto der Große, thaten viel zum Schutze des Ortes. Doch lag Hamburg zu fern an der äußersten Grenze des deutschen Reichs, ferne Kriegszüge beschäftigten die deutschen Kaiser und Könige und es mußte sich, so viel es vermochte, in allen Nöthen selber helfen. Schon im Jahre 847 war das Erzbisthum Hamburg mit dem Erz- bisthum Bremen vereinigt worden, doch nahmen der größeren Sicherheit wegen die Erzbischöfe in Bremen ihren Sitz. Aber sie kamen oft nach Hamburg herüber und namentlich Erzbischof Adalbert von Bremen kam gern nach Hamburg und feierte daselbst die Oster-, Pfingst- und Muttergottesfeste. Er trug sich mit dem großen Plan, Hamburg zu einem nordischen Rom, zur Mutterkirche aller Völker des Nordens zu erheben. Die Abwesenheit der Erzbischöfe kam den Bewohnern Hamburgs in- sofern zu Statten, als sie die bürgerlichen Rechte und Freiheiten vor den erzbischöflichen Eingriffen retteten und sicherstellten, wie denn auch das in Hamburg gebliebene Domcapitel sich dem Bremischen Erzbischof gegenüber immer selbstständiger zu stellen wußte. Zweimal war Hamburg dem gänzlichen Untergange nahe; im Jahre 1012, als die vereinigten Wendenfürsten mit ihren Heerhausen heran- stürmten, die Stadt anzündeten, die Einwohner niederhieben und was der Klinge entkam, in die Gefangenschaft schleppten — und zu Anfang des 12. Jahrhunderts, als der Wendenfürst Kruko ganz Nordalbingien mit Krieg überzog. Da übertrug Kaiser Heinrich Iv. die nordalbingischen Gebiete dem Grafen von Schauenburg als Lehen und mit den Schauen- burgern kam ein kräftiger Schutz wider die Ueberfälle der slavischen forden. Auch die Einwanderung der Holländer gereichte Hamburg zum großen Nutzen. Die Überschwemmung der niederländischen Küsten durch den Einbruch des Meeres trieb viele fleißige Bewohner nach Hamburg, dessen Gegend sie anheimelte. Sie legten neue Deiche und Dämme an, machten sich um die Landwirtschaft verdient und von ihrer eigenthüm- lichen Sitte, Sprache und Kleidung ging nicht wenig auf die Ham- burger über. Das Glück schien immer bald wieder gut machen zu wollen, was das Unglück den Hamburgern Uebeles zugefügt. Eine mächtige Neben- bublerin Hamburgs, die reiche große Stadt Barde Wiek am Nordrande der Lüneburger Haide, wurde beseitigt. Sie ward von ihrem eigenen Fürsten, Heinrich dem Löwen, zerstört, aus Rache für eine von der Stadt erlittene Unbill. Ein Theil der betriebsamen und handelskundigen Einwohner wandte sich nach Hamburg, das die Granitquadern der Mauern und Häuser Bardewieks kaufte, um sich selber damit feste
   bis 3 von 3
3 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 3 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 1
4 3
5 0
6 0
7 1
8 3
9 1
10 0
11 0
12 0
13 9
14 0
15 0
16 0
17 0
18 4
19 3
20 0
21 2
22 0
23 0
24 2
25 0
26 1
27 0
28 1
29 2
30 0
31 0
32 0
33 0
34 1
35 0
36 4
37 3
38 5
39 2
40 0
41 0
42 1
43 0
44 1
45 7
46 2
47 0
48 0
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 2
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 1
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 1
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 1
24 0
25 0
26 0
27 0
28 1
29 0
30 0
31 0
32 1
33 0
34 0
35 0
36 0
37 3
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 1
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 1
77 0
78 0
79 0
80 0
81 0
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 3
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 2
1 0
2 0
3 1
4 0
5 2
6 0
7 1
8 0
9 0
10 1
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 2
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 1
26 2
27 0
28 0
29 0
30 0
31 1
32 0
33 1
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 3
40 0
41 0
42 0
43 3
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 4
51 0
52 0
53 0
54 1
55 0
56 0
57 0
58 0
59 1
60 0
61 0
62 5
63 0
64 1
65 2
66 0
67 0
68 1
69 0
70 0
71 1
72 0
73 1
74 0
75 0
76 0
77 0
78 0
79 0
80 1
81 3
82 1
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 2
98 0
99 2
100 2
101 0
102 2
103 0
104 0
105 0
106 0
107 0
108 0
109 0
110 0
111 0
112 0
113 0
114 2
115 0
116 1
117 0
118 0
119 0
120 0
121 0
122 2
123 3
124 1
125 0
126 0
127 3
128 0
129 1
130 0
131 1
132 0
133 0
134 1
135 0
136 4
137 0
138 0
139 1
140 0
141 0
142 3
143 1
144 0
145 8
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 0
152 0
153 0
154 4
155 0
156 0
157 0
158 0
159 0
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 1
167 1
168 1
169 0
170 0
171 0
172 0
173 1
174 0
175 8
176 0
177 9
178 0
179 3
180 0
181 0
182 3
183 5
184 0
185 0
186 0
187 1
188 0
189 0
190 0
191 0
192 0
193 0
194 0
195 0
196 1
197 0
198 0
199 0