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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Der Unterricht in der Geschichte - S. 8

1893 - Delitzsch : R. Pabst
Sangerhausen. Hohenmölsen. Merseburg. Wachstuchmantel zugesendet werden und sein Leibroß zu einer bestimmten Zeit gesattelt am andern Ufer der Saale stehen. Das alles geschah, ohne daß jemand etwas merkte. Kaum hatte Ludwig sein Lieblingsroß unten an der Saale erblickt, so zog er den weiten Mantel an und, unbemerkt von den Wächtern, die beim Brettspiele saßen, sprang er durchs Feuster hinab in die Saale. Wunderbarer Weise schadete ihm der gewaltige Sprung nichts. Aus den Fluten gerettet, eilte der Landgraf nach Sangerhausen. Hier erbaute er zum Dank für die Rettung seinem Schutzherrn, dem „heiligen Ulrich“ eine Kirche. Infolge des Sprunges nannte man ihn Ludwig den Springer. 8. Merseburg. a) Woran das Grabdenkmal Rudolfs von Schwaben erinnert. Einige deutsche Fürsten hatten Rudolf von Schwaben verleitet, sich gegen seinen rechtmäßigen Oberherrn, den Kaiser Heinrich Iv., aufzulehnen und selbst dk Kaiserkrone anzunehmen. Darüber kam es zwischen Heinrich und Rudolf zum Kriege (1080). Bei Hohenmölsen erfolgte die Schlacht, in welcher ein Ritter des Kaisers, Gottfried von Bouillon, dem Aufrührer Rudolf die rechte Haiti) abhieb und ihn mit der Reichslanze in den Leib stach. Als matt dem Sterbenden feine abgehauene Hand zeigte, sprach er reumütig zu seiner Umgebung: „Sehet, das ist die Hand, mit der ich meinem Kaiser den Eid der Treue schwur. Nun lasse ich Reich und Leben. Ihr aber, die ihr mich beredet, den Thron meines Kaisers zu besteigen, fraget euch selbst, ob es der rechte Weg war, den ihr mir zeigtet". Rudolfs Leiche wurde in dem Dom der Hoheit Stadt Merseburg feierlich beigesetzt. Hier ist sein Grabdenkmal zu sehen und eine verschrumpfte Hand, welche die abgehauene Rechte Rudolfs fein soll. b) Woran der Nabe von Merseburg erinnert. Bischof Thilo von Trotha, ein sehr jähzorniger Herr, bekam einst von einem Freunbe einen kostbaren Siegelring geschenkt, den er sorgsam in einem Kästchen aufbewahrte. Einst hatte er das Kästchen unverschlossen am offenen Fenster stehen lassen. Der Bischof buchte nicht au bett Ring und ging auf die Jagb. Unterwegs siel ihm ein, daß er das Kleinod nicht verschlossen habe. Schnell eilte er nach Hanse itttb bnrchsnchte das Kästchen; es war leer. Zornbebend richtete er an seinen alten, treuen Diener Johannes eine heftige Frage nach dem Ringe. Johannes erbleichte. Das erschien dem Bischof verdächtig, und er beschuldigte seinen Diener des Diebstahls. Im Bewußtsein seiner Unschuld widersprach Johannes. Da ließ der wütende Bischof ihn foltern. Um den Qualen zu entgehen, gestand der alte Johannes das Verbrechen des Diebstahls zu. Das strenge Gesetz, verurteilte ihn zum Tode. Ehe der treue Diener den Todesstreich empfing, breitete er feine Hände gen Himmel aus und beteuerte nochmals seine Unschuld. Nach Jahren hatte der Gewitter-sturm einen der Schloßtürme beschädigt. Der Dachdecker, der den Turm bestieg, bemerkte in dem Ge-

2. Der Unterricht in der Geschichte - S. 109

1893 - Delitzsch : R. Pabst
Das askamsche Haus. 109 wärts bis über die Havel und ostwärts bis an die Oder aus. Das alte Breuuabor machte er zu seiner Hauptstadt und nannte sich nun Markgraf von Brandenburg. Für seine Verdienste um die deutsche Sache erhob ihn Kaiser Konrad zum Erzkämmerer des deutschen Reiches. Als solcher, trat er in die Reihe der großen Reichsfürsten ein. In der Folge waren die Erzkämmerer Kurfürsten, die deu Kaiser zu küren (wählen) hatten. Unter den Kurfürsten gab es, wie später die goldene Bulle Karls Iv. feststellte , drei geistliche: die Erzbischöfe von Mainz, Trier, Köln, und vier weltliche: die Fürsten von Brandenburg, Sachsen, Rheinpfalz, Böhmen. Die weltlichen Kurfürsten führten wegen ihrer Thätigkeit bei der Kaiserwahl und Krönung noch besondereramen, wie „Erzkümmerer", der Schatzmeister war und für die kaiserlichen Zimmer sorgte; „Erzmarschall", der.die Einrichtungen des Hoflagers anordnete; „Erztruchseß", der bei dem Mahle die Speisen auftrug; „Erzmundschenk", der dem Kaiser den Becher mit Wein füllte. In den vielen Feldzügen waren die Wenden sehr zusammengeschmolzen. Einen Teil des Landes schenkte Albrecht seinen tapferen Kriegern. Die Zahl der fleißigen Arbeiter zu vermehren, berief er Flamländer aus Holland herbei, die von einer Überschwemmung vertrieben worden waren. Sie trockneten Sümpfe aus, dämmten Gewässer ein und begründeten die Gewerbe in der Mark. Ihnen zu Ehren wurde ein Höhenrücken „Fläming" genannt. Einem alten Gelübde getreu, pilgerte Albrecht mit seiner Gemahlin nach dem heiligen Grabe. Hier lernte er die Johanniter und Templer kennen. Seiner Einladung nach der Mark Brandenburg zu kommen, leisteten sie Folge, und eifrigst verbreiteten sie hier christliches Wesen und gründeten viele Städte. Albrecht starb in hohem Alter 1170. Er hat den Grund zu dem brandenbnrgisch-preußischen Staate gelegt. b) Albrechts Nachfolger. Unter seinen Nachfolgern ist Otto Iv. mit dem Pfeile hervorzuheben. Otto war fehr streitsüchtig. Gern hatte er seinem Bruder Erich die Erzbischofswürde von Magdeburg verschafft. Seiue Bemühungen waren vergebens, die Domherren wählten einen anderen Geistlichen. Darüber ärgerlich, überzog er den neuen Erzbischof mit Krieg. Er wurde aber geschlagen und gefangen genommen. Weil er trotzig war, stellten ihn die Domherrn in einem Käsig zur Schau aus. Seiue Gattin Hedwig war über den Schimpf untröstlich. Allein der alte Diener von Bnch wußte Rat. In der Kirche zu Stendal hatte Ottos Vater einen Schatz vergraben, der nur in der äußersten Not gehoben werden sollte. Mit Hilfe dieses Schatzes kam Otto frei. Gleich nach feiner Befreiung erneuerte er den Kamps. Bei Staßfurt wurde ihm ein Pfeil in die Stirn geschossen, dessen Spitze lange Zeit im Kopse stecken blieb. Davon erhielt er den Beinamen „mit dem Pfeile". Mehr Erfolg hatten feine friedlichen Unternehmungen. Durch $aitf erlangte er die Mark Landsberg und die Riede r-t o u f itz. Er starb 1308. km

3. Der Unterricht in der Geschichte - S. 5

1893 - Delitzsch : R. Pabst
Die Entstehung der Stadt Mansfeld. 5 4. Lage von der Entstehung der Stadt Mansfeld. Wie ein armer Ritter durch seine Klugheit reich wird. Heinrich der Vogelsteller hielt öfter sein Hoflager in Wallhausen, welcher Ort in der goldenen Ane am Fuße des Harzes liegt. Eines Tages trat zu ihm sein tapferster Ritter, der sehr arm war und sagte: „Herr König alle eure tapferen Krieger haben Länder und Güter, nur ich allein bin arm. Vergönnt mir in Gnaden so viel Land, als ich mit einem Scheffel Gerste besäen kann". „Nimm es hin", sagte Heinrich, „aber säe ja recht weitläufig, denn sonst würde dir meine Gunst wenig nützen". Nun kaufte sich der Ritter einen Scheffel Gerste, ging in einem großen Kreise herum und warf die Körner so dünn aus, daß er eine ausgedehnte Strecke Landes umsäete und nach seines Königs Wort in Besitz nahm. Die übrigen Hofleute, bei denen der Neid sich regte, ritten unverweilt zu Heinrich, ihm die Meldung zu bringen, wie listig der Ritter die Gnade seines Herrn gemißbraucht habe. Heinrich ließ sich die Sache erzählen. Er mußte laut lachen und sprach: „Ein königliches Wort muß wahr bleiben, wie man es auch deutet. Das ist und bleibt des M a n n e s Feld!" Daher hieß des Ritters Eigentum Mansfeld. Die Gerstenkörner in dem Wappen der Grafen von Mansfeld erinnern an dieses Ereignis.

4. Der Unterricht in der Geschichte - S. 7

1893 - Delitzsch : R. Pabst
Querfurt. Giebichenstein. < Petschenegen, die am Don wohnten, und verkündigte ihnen mit vieler Mühe und Gefahr das Evangelium. Seine Arbeit an den rohen Heidenherzen war nicht vergeblich. Es entstand eine kleine Christengemeinde, in der das Wort von der Erlösung tiefe Wurzel faßte. Da erhielt Brun die Nachricht, sein Freund, der heilige Adalbert, sei von den heidnischen Preußen erschlagen worden. Schnell reiste er in seine Heimat und traf Vorbereitungen, das Missionswerk Adalberts unter den heidnischen Preußen fortzusetzen. Als er mit seinem Manl--esel auf die Schloßwiese vou Querfurt kam, hielt das Tier an und konnte durchaus nicht weiter gebracht werden. Dies sahen Brnns Freunde, die ihm das Geleit gaben, für eine üble Vorbedeutung an und baten den heiligen Mann, er möge umkehren. Allein der eifrige Heidenbekehrer hängte seine Pilgertasche um und wanderte zu Fuß weiter. b) Üruu0 Mcheugentod. Seine Predigt unter den heidnischen Preußen bekehrte viele zum Christentnme. Darüber war ein Fürst dieser Heiden so aufgebracht, daß er den heiligen Mann enthaupten ließ. Die von Brun bekehrte kleine Christenschar aber erbaute ihrem Apostel zu Ehren die Stadt Brunsberg (Braunsberg). Bruns Brüder, die Herren von Querfurt, ließen an der Stelle auf der Wiese, wo der Maulesel störrisch gestanden, eine Kapelle errichten, in der die Überreste des frommen Blutzeugen aufbewahrt wurden. Nun entstanden große Wallfahrten nach der geheiligten Stätte. Das lockte die Handeltreibenden. Sie stellten sich in der Nähe der Kapelle auf und. verkauften an die Wallfahrer allerlei Opfergegenstände. Daraus entwickelte sich nach und nach ein Jahrmarkt, der Den Namen Wiesenmarkt führt. Zum Andenken an die Begebenheit bereiten noch jetzt die Qner-fnrter Töpfer bemalte Efel, auf deueu ein Reiter sitzt. Auch werden kleine Köberchen feilgeboten, die an die Pilgertasche des heiligen Bruu erinnern sollen. 7. Ludwig der Springer (1070). a) i'nimttge Haft. Kaiser Heinrich Iv. hielt den Landgrafen Ludwig vou Thüringen auf dem Giebichenstein in strenger Haft, weil der Verdacht auf ihm ruhte, den Pfalzgrafen von Sachsen auf der Jagd getötet zu haben. Der Giebichenstein ist ein sehr hoher Fels bei Halle, auf dem die Kaiser eine Burg hatten errichten lassen zu sicherem Gewahrsam vornehmer Gefangenen. Deshalb ging ein Sprüchlein durch das Land: „Wer kommt nach Giebichensteine, kommt selten wieder Heime". Zwei Jahre schon schmachtete Ludwig im Gefängnisse, und Tag und Nacht sann er nach, wie er wohl entkommen könne. !)) Ludwigs Flucht. Ludwig verfiel auf einen listigen Plan. Er stellte sich todkrank und bat die Ritter, die ihn bewachten, um die Erlaubnis, seinen Geheimschreiber sprechen zu dürfen, der den letzten Willen aussetzen follte. Der Geheimschreiber kam, aber statt des letzten Willens ließ Ludwig einen Befehl an seinen Amtmann in Weißensels ausfertigen. Darnach sollte ihm mit seinen Sterbekleidern ein weiter

5. Der Unterricht in der Geschichte - S. 92

1893 - Delitzsch : R. Pabst
92 Heinrich Iv. Franken) zum deutschen König. Unter den Saliern zeichnete sich ein Fürst durch große Naturanlagen, aber auch durch einen verderbten Charakter aus. Dieser Fürst hieß Heinrich Iv. Erst sechs Jahre war er alt, als zum Unglück für ihn und für Deutschland sein Vater starb. Da Heinrich Iv. noch ein Kind war, übernahm feine Mutter Agnes für ihn die Regierung. Aber der ehrgeizige Erzbischos Hanno von Köln suchte sich der Herrschergewalt zu bemächtigen. Mit List entführte er den jungen Heinrich, der eine strenge Erziehung und harte Behandlung von ihm erfuhr. Ter ruchlose Gewaltstreich entrüstete alle Stünde, Hanno sah sich bedroht. Um das Reichsregiment nicht ganz aus den Händen zu verlieren, zog er den Erzbischof Adalbert von Bremen auf feine ^Leite zur Teilnahme an der vormundfchaftlichen Regierung. Beide Prälaten waren streng sittlich, aber verschieden in ihren Ansichten über die Erziehung des jungen Königs. Während Hanno Strenge anwendete, ließ Adalbert dem jungen Fürsten allen Willen. Es war sehr natürlich, daß sich Heinrich mit Vorliebe dem Adalbert hingab. Nun erfuhr der- junge Herrscher feine Beschränkung seines Willens, keinen Unterricht, der ihm die Begriffe von Regententugenden und Regentenpflichten beigebracht hätte. In all diesen Versäumnissen lag der Grund seines späteren, endlosen Unglücks. b) Gewaltsames Auftreten. Adalbert war in seinen Bestrebungen, die Macht seines Erzstiftes, das er zu einem Patriarchate des Nordens erheben wollte, in Streit mit den sächsischen Großen geraten. Den Haß gegen die Sachsen verpflanzte er auf den unreifen Jüngling Heinrich. Als Heinrich mit dem 15. Jahre durch Schwertnmgürtnng mündig gesprochen war, legte er überall in Sachsen Zwingburgen an, bei deren Ban die Einwohner harte Frondienste leisten mußten. Er hielt aus der Harzburg bei Goslar eine schwelgerische für das Volk höchst drückende Hofhaltung und gestattete feinen Rittern allerlei Gewaltthätigkeiten gegen dasselbe. Auch schien es, als wolle er das Herzogtum Sachsen gänzlich aufheben. Da brach der Aufstand los. Die erbitterten Sachsen verjagten den Kaiser, zerstörten die Burgen und entweihten sogar die kaiserliche Familiengruft. Das war ihr Verderben, denn empört über solche Roheit, unterstützten die deutschen Fürsten ihren König Heinrich, der mit ihrer Hilfe die Sachsen an der Unstrut, unweit Langensalza, niederwarf. c) Schmachvolle Demütigung. Die argbedrängten Sachsen wandten sich an den Papst Gregor Vii. Ursprünglich hieß derselbe Hildebrand und war von geringem Herkommen. Durch reiche Gaben und streng sittlichen, aber ehrgeizigen Charakter hatte er sich vorn unbedeutenden Mönch zum gewaltigen Papst emporgeschwungen. Sein Bestreben ging dahin, nicht nur das Papsttum unabhängig vom Kaisertum zu machen, sondern über dasselbe zu erheben, „wie ja auch die Sonne über dem Monde stehe."

6. Der Unterricht in der Geschichte - S. 100

1893 - Delitzsch : R. Pabst
Das Raubrittertum. Die Hansa. Rudolf von Habsburg. bedeutendsten war der Bund, den im 13. Jahrhundert die Städte Lübeck und Hamburg miteinander schlossen und der den Namen Hansa führte. Auf diese Weise wurde die Sicherheit des Verkehrs wiederhergestellt, denn die sich mächtig entwickelnde Hansa, der zuletzt 85 Städte angehörten, gebot über zahlreiche Kriegsbeute. Vor ihrer Flotte und ihren Heeren beugten sich sogar Fürsten. Den ganzen Handel der Ost- und Nordsee zogen die Hansastädte an sich. Selbst über das Meer hinaus gründeten sie Handelssaktoreien. Eine Folge davon war, daß die hanseatischen Städte sehr reich wurden. Mit dem Reichtum der Städte wuchs auch das Selbstgefühl der Bürger. Die reichsten Städte verschafften dem Kaiser eine besonders gute Einnahmequelle. Dafür forderten und erhielten sie eine freie Verwaltung^ unter dem Schutze des Kaisers. Solche Städte hießen freie Reichsstädte, die, je ohnmächtiger das Kaisertum sich gestaltete, zu einer großen Anzahl anwuchsen. Im 15. Jahrhundert verfiel die Hansa, weil kräftige Fürsten selbst für Ordnung und Sicherheit im Lande sorgten und die Portugiesen und Spanier durch die Entdeckungen neuer Seewege und Länder den Welthandel an sich brachten. Eine Stadt nach der andern trat vom Bunde zurücktund zuletzt blieben nur noch Lübeck, Hamburg, Bremen, die abermals den Bund erneuerten. Sie führen bis heute den Namen Hansestädte. 22. Rudolf von Habsbnrg. 1273—1291. a) Ute llflt im Reiche. Die letzten Hohenstaufen bekümmerten sich nicht um ihr Vaterland. Sie waren nur daraus bedacht, sich in Italien ein Königreich zu gründen. Mit ihnen begann die Herrscher-losigkeit Deutschlands, und dieser Zustand dauerte 23 Jahre lang. (Interregnum - Zwischenreich.) In der kaiserlosen, schrecklichen Zeit war die Not aufs höchste gestiegen. Überall herrschte Unordnung und Unsicherheit. Selbst die Fürsten (Reichsstände) trugen dazu das Ihre bei, indem sie ihre Macht auf unrechtmäßige Weise ausdehnten. Ebenso suchten die adligen Grundbesitzer und geistlichen Würdenträger (Landstände) sich möglichst selbständig zu machen. Da hörten die Fehden nimmer aus. Am meisten litten darunter die Bauern, die in ihren Lehm- und Strohhütten ohne allen Schutz wohnten. Ihre Saaten wurden zertreten und ihnen das Vieh, selbst die notwendigsten Kleidungsstücke, geraubt. b) Der Retter. Dem grauenvollen Zustande ein Ende zu machen, suchten die Fürsten einen Mann, der Macht genug besitze, die Not im Reiche zu beseitigen , doch nicht zu viel Macht, damit den Reichssiirsten die Unabhängigkeit gewahrt bliebe. Der Erzbischof von Mainz und Gras Friedrich vou Hohenzollern lenkten die Wahl auf Rudolf, einen armen Grafen, dessen Burg, die Habsburg, in der Schweiz stand. Am Tage nach seiner Wahl wurde Rudolf feierlichst in Frankfurt ein-

7. Der Unterricht in der Geschichte - S. 102

1893 - Delitzsch : R. Pabst
Rudolf von Habsburg. Die Tellsage. Mit eiserner Kraft und Beharrlichkeit ruhte Rudolf nicht eher, als bis sämtliche Raubnester zerstört und die gefährlichsten Ritter'vom Ltegreif hingerichtet waren. Auf einem Zuge nach Thüringen ließ er 66 Raubburgen abbrechen und vor Erfurts Thoren 29 adlige Raub-rittcr hinrichten. Damit fehrte Ruhe und Sicherheit im Reiche zurück Während seiner Regierung hatte Rudolf seine Hansmacht bedeutend vermehrt. Deshalb fürchteten die Fürsten, die Habsburger könnten zu mächtig werden und versagten Rudolf den Wunsch, seinen Sohn Albrecht nach ihm zu wählen. Mißmutig und tief gekränkt verließ Rudolf den Reichstag zu Frankfurt. Als er merkte, daß es mit ihm zu Ende gehe, rief er: „Auf nach Speyer!" Hier an der Begräbnisstätte der deutschen Kaiser wollte er sterben. Aus dem Wege dahiu ries ihn der Tod ab. Das Volk verehrte ihn herzlich, und lange nach seinem Tode sagte es über einen weniger gewissenhaften Herrscher: „Der hat Rndolss Redlichkeit nicht." 23. Tie Tellsage. a) Die harte Bedrückung. Den Nachfolger Rudolfs setzten die Fürsten nach kurzer Regierung ab und wählten nun doch noch Albrecht zum Kaiser. Damals wohnten in den Schweizer Alpen am Vierwaldstädter See freie Bauern. Als Kaiser hatte Albrecht in den Wal d-städtimi bic Gerichtsbarkeit auszuüben. Sein Bestreben ging dahin, diele Städte an sein Haus zu bringen. Die von ihm eingesetzten Vogte bedrückten das Volk hart, denn sie hofften, dadurch würde es gefügiger werden, _b) Der heilige Schwur. Am schlimmsten trieb es der Vogt Geßler, der sich durch Erbauung von Zwingburgen den Schweizern verhaßt machte. Da traten Werner Staufsacher aus Schwyz, Walter Fürst aus Uri und Arnold von Melchthal aus Unterwalden ans dem Rütli zusammen und schwuren, ihre angestammte Freiheit zu retten. Geßler war indes immer anmaßender geworden. Er steckte einen Hut aus eine Stange und verlangte, sich vor demselben zu verbeugen, daran wollte er die Gehorsamen erkennen. b) Die befreiende That. Allein der Schütz Tell verweigerte dic „Reverenz". Zur Strafe mußte er auf Geßlers Befehl einen *3dtn Raupte seines Sohnes schießen. Die gefährliche Ausgabe löste ^.cll, faßte aber dabei bcn Entschluß, das Sand von dem Tyrannen zu befreien. Um vor dem rachegliihenben Schützen sicher zu fein, ließ der grausame Geßler ihn gebnnben auf fein Schiff bringen, das nach Küßnslcht fuhr. Ein heftiger Sturm erhob sich, das Schiff brohte unterzusinken. In dieser Gefahr befreite man Tell, damit er als geschickter Ruberer das schiff lenke. Doch als er in die Nähe eines flachen Vor-fprnngs geriet (der heutigen Tellsplatte), entsprang er, lauerte Geßler auf und erschoß ihn. Am Neufahrstage 1308 wurden durch die Verschworenen alle Zwingburgen eingenommen. Auf diese Weise soll die schweizerische Eidgenossenschaft entstanden sein.
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