Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 93

1888 - Leipzig : Teubner
- 93 - her ausgebt; die geistlichen Groen waren zugleich weltliche Herrscher geworden, da die Könige sie reich mit Gtern beschenkt und ihre Gebiete mit eigener Gerichtsbarkeit ausgestattet hatten. Dadurch waren dieselben von der Herzogsgewalt frei geworden, und es gab nun Fahnenlehen und Stablehen. Die geistlichen Herrschaften wurden fr die Könige ein Gegengewicht gegen die Selbstndigkeit der Herzge (wie war das mglich?). Ottos Grab im Dom zu Magdeburg. Ottos italienische Politik wird schon fr seine nchsten Nach- . 106. folger aus dem schsischen Hause verhngnisvoll. Sein Sohn Otto Ii., Gemahl der griechischen Kaisertochter Theophano, kmpft in Unteritalien unglcklich gegen Griechen und Araber, stirbt in Rom (sein Grabdenkmal in der Peterskirche). Ihm folgt dreijhrig Otto Iii. (983 1002), schwrmerisch (das Jahr 1000!) und abenteuerlich; lt das Grab Karls des Gr. ffnen,*) will Rom zum Mittelpunkt eines neuen Weltreiches machen, stirbt in Italien. Mit seinem Verwandten Heinrich Ii. (dem Heiligen; Bistum Bamberg!) erlischt das schsische Haus. Die frnkischen Kaiser 10241125. Die Groen fast aller Stmme whlen Konrad Ii. (die Be- . 107. schreibnng der Wahl in Uhlands Ernst von Schwaben). Sein Stiefsohn Ernst von Schwaben emprt sich wegen des burguudischeu Erbes (Werner von Kybnrg). Sein Sohn Heinrich Iii. (10391056), ein kraftvoller Herrscher, im Anfang seiner Regierung Herzog von Bayern, Schwaben und Franken. Auch gegenber der Kirche ist er unbedingt herrschend; er geht Hand in Hand mit den Bestrebungen des Benediktinerklosters Clngny in Frankreich, die auf eine Reform der tiefgesunkenen Geistlichkeit abzielen; Sittenverderbnis am rmischen Hof, Simonie (Apostelgesch. Viii, 18). Heinrich lt drei gleichzeitige Ppste absetzen und ernennt nacheinander vier Deutsche zu Ppsten. Der Gottesfriede soll dem Faust- und Fehderecht steuern; die Selbsthlfe war dadurch allgemein geworden, da man selbst vor Gericht den Zweikampf als eine Art Gottesurteil ansah (nenne andere Formen des Gottesurteils!). Neben Otto I. ist Heinrich Iii. die machtvollste Erscheinung . 108. auf dem deutschen Kaiserthron; und doch liegt am Ende seiner *) Rethels Wandgemlde in Aachen.

2. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 59

1888 - Leipzig : Teubner
- 59 - samkeit (der Olympier, der Donner und Blitz des Zeus auf seiner Zunge trug). Das wichtige Amt des Aufsehers der ffentlichen Einknfte verwaltete er regelmig. Aus den Bundesgenossen wurden Unterthanen; der Schatz wurde von Delos nach Athen gebracht; der Abfall einzelner Städte und Inseln hart unterdrckt. In Athen hatte sich allmhlich die volle Demokratie (das Volk herrscht) ausgebildet. Was fehlte nach Solons Gesetzgebung an der Gleichheit aller Brger? Perikles lie den Brgern fr die Teilnahme an der Volksversammlung und an den Geschworenengerichten einen Sold auszahlen (was wollte er damit bewirken?). (der Litteratur und Kunst vergl. die Tabelle.) Je mehr Athens Macht und Ansehen wuchs, desto grer wurde Spartas Eifersucht und der Ha der brigen griechischen Städte gegen die Tyrannenstadt". Perikles sieht die Wogen des Krieges vom Peloponnes sich herwlzen". Der pewponnesische Krieg 431404. Die Spartaner verwsten die attische Landschaft; wo bleiben . 44. Sie Bewohner? Die Athener verheeren mit ihrer Flotte die Ksten des Peloponnes. In Athen bricht die Pest aus. Perikles erfhrt den Wankelmut des Volkes (die Anklagen!) und erleidet schweres husliches Unglck (Tod seiner Shne); 429 stirbt er. Mit ihm verliert das athenische Staatsschiff sein Steuer. Dem Namen nach war der athenische Staat eine Demokratie, in Wahrheit die Allein-Herrschaft des ersten seiner Brger" (Thucydides). Der Krieg wird von beiden Parteien mit wilder Grausamkeit -gefhrt. Das zeigt sich bei dem Abfall von Mytilene auf Lesbos; die Athener beschlieen die Hinrichtung smtlicher mnn-lichen Bewohner (Kleon der Gerber); am folgenden Tage wird das Urteil auf die Hauptschuldigen (mehr als 1000!) beschrnkt. Ebenso wten die Spartaner und Thebaner bei der bergabe der Stadt Plat, deren ruhmvolle Vergangenheit in der Erinnerung der Gegner ausgelscht ist. Der nach zehnjhrigem Kampfe geschlossene Friede wird bald . 45. wieder gebrochen, als der ehrgeizige Alcibiadcs die Leitung Athens bernimmt. Schon in der Jugend hatte er durch mutwillige Streiche die Aufmerksamkeit auf sich gelenkt; die Erzhlung von dem Fuhrmann! Was uert er der die Rechenschaftsablage, die Perikles dem Volke geben will? Weder sein Vormund Perikles

3. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 130

1888 - Leipzig : Teubner
- 130 - Tie Friedensbedingungen. . 164. 1. Schweden erhlt als Reichslehen (1) Vorpommern mit Rgen, die Stadt Wismar, die Bistmer Bremen (ohne die Stadt) und Verden. Frankreich erhlt auer Metz, Toul und Verdun die Landgrafschaft Elsa (ohne Straburg). Brandenburg, das ein Erbrecht auf ganz Pommern hatte, erhlt nur Hinterpommern, ferner als Entschdigung die Bistmer Camin, Halberstadt, Minden und das Erzbistum Magdeburg. 2. Der Friede stellt die drei christlichen Bekenntnisse einander rechtlich gleich; der geistliche Vorbehalt wird aufgehoben (was heit das?). Die Besitzverhltnisse zwischen Katholiken und jgroi_ testanten sollen so sein wie im Jahre 1624 (welches Edikt wird damit aufgehoben?). Die Unterthanen erlangen auch jetzt noch keine vllige Glaubensfreiheit (was war 1555 ausgemacht?); nur diejenigen haben freie Religionsbung, die sie im Jahre 1624 besessen haben (denke an die Bhmen und streicherl). 3. Den Reichsstnden (Fürsten, Herren, Reichsstdten) wird fr ihre Gebiete die volle Landeshoheit besttigt; sie erhalten das Recht, Bndnisse unter sich und mit Auswrtigen zu schlieen, nur nicht gegen Kaiser und Reich. Folgen des Krieges. . 165. Das Land, in welchem das neue Licht des 16. Jahrhunderts erschienen war, Deutschland, hatte die Kosten des furchtbarsten aller Religionskriege zu bezahlen. Die Bevlkerung war um zwei Drittel rmer geworden. Das Ackerland lag vielfach noch ein Menschen-alter lang wst. Das Brgertum hatte seinen Wohlstand eingebt; die Gewerbe gingen zurck. Die frheren Hansestdte (1632 der letzte Hansetag) verloren den Ostsee- und den Rheinhandel an die Hollnder. Die Einheit des deutschen Reiches bestand nur noch dem Namen nach; die einzelnen Fürsten hatten die Selbstherrlichkeit errungen; sie waren in der That unabhngig (souvern) geworden. Deutschlands Ansehen unter den Vlkern Europas war tief gesunken; Frankreich und Schweden stiegen, sie hatten in Deutschland festen Fu gefat. , Das Brgertum, einst der Hort der Bildung tn Kunst und Sitte, versank in Roheit. Das Ausland, besonders Frankreich, beherrschte Deutschland auch in Sitte und Sprache; in der Litteratur

4. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 103

1888 - Leipzig : Teubner
103 (Dantes Begrung), starb in Italien (sein Grabmal im Campo santo zu Pisa). Die Doppelwahl Ludwigs des Bayern und Friedrichs . 125. des Schnen von Ostreich fhrte zum Kampf; Ludwig siegte 1322 bei Mhldorf. Wie verstndigten sich die beiden Gegner, die frher Freunde gewesen waren? Auch der Papst mischte sich in den Thronstreit; derselbe wohnte seit 1309 in Avignon (1309 bis 1376 das babylonische Exil der Kirche); Ludwig wurde ge-bannt. Die Fürsten erklrten jedoch auf dem Kurverein zu Rense 1338, da der von ihnen gewhlte König der Besttigung durch den Papst nicht bedrfe (wie handelten die Fürsten zur Zeit Heinrichs Iv.?). Endgltig wurde die Kaiserwahl geregelt durch das Reichs-gefetz der goldenen Bulle, welches 1356 unter Karl Iv. zustande kam. Die goldene Bulle bestimmt 7 Kurfrsten: Mainz, Trier, Kln Bhmen, Pfalz, Sachsen-Wittenberg, Brandenburg; ordnet die Frmlichkeiten bei der Wahl (vergl. die Beschreibung der Kaiserkrnung von 1764 in Goethes Wahrheit und Dichtung); setzt die Unteilbarkeit der Kurlnder fest und macht die Kurfrsten zu fast unabhngigen Gewalten. In den Einzelstaaten vollzieht sich die Bildung der Landstnde (Ritterschaft, Geistlichkeit, Städte), die den Fürsten Abgaben bewilligen gegen Zugestndnisse (welcher Art?). Karllv., Sohn Johanns vonbhmen (aus welchem Geschlechte?),. Bhmens Vater (Universitt Prag 1348), des Reiches Erzstiefvater. Der schwarze Tod fhrt zu den Judenverfolgungen und zur Bildung der Geilergesellschaften. *) 2. Das Mrgertum. Die Hansa. Der deutsche Orden in Preußen. Gegenber der Schwche des Knigtums und der bermacht . 126. der Fürsten steht das aufstrebende Brgertum der Städte, die sich zu Bndnissen zusammenschlieen. Die Luft in den Stdten macht frei. Zugleich werden im Innern der Städte harte Kmpfe zwischen den Geschlechtern (Patriziern) und den Znften ansgefochten; die *) Paul Heyses Novelle Siechentrost".

5. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 102

1888 - Leipzig : Teubner
102 Dritter Zeitraum. Vom Untergang der Hohenstaufen bis zur Reformation, 1254 1517. 1. Das reine Wahlknigtum. Habsdurger und Luxemburger. 123. Von 1254 1273 dauerte das Interregnum, die kaiserlose, die schreckliche Zeit". Wohl fhrten mehrere Fürsten den Knigs-titel unter ihnen ein kastilischer und ein englischer ; aber keiner konnte die Einheit herstellen und der Gesetzlosigkeit steuern. Fehden und Gewaltthaten der Raubritter zerrtteten das Land. Besonders schwer litt der Bauernstand, der an sich wegen der Leib-eigenschaft ein hrteres Los hatte; freie Bauerngemeinden gab es fast nur in der Schweiz, in Holstein (Dithmarscheu) und Westfalen. Die Städte waren trotz der Feindseligkeit der Kaiser und Fürsten bereits so stark geworden, da sie mit Erfolg zur Selbsthilfe griffen. Viele Städte waren reichsunmittelbar geworden; freie Reichs-stdte. 1254 schlssen sich die rheinischen Städte,zu einem Landfriedensbunde zusammen und erlangten fr eine Weile die Aufhebung smtlicher Zollsttten am Rhein. . 124. 1273 whlten die Fürsten den Grafen Rudolf von Habs-brg (wo liegt die Habsburg?), der zugleich Landgraf im Elsa war (Schillers Graf von Habsburg). Rudolf stellte den Land-frieden durch Zerstrung von Raubburgen her; zog gegen Ottokar von Bhmen, der streich, Steiermark, Krnten und Krain in Besitz genommen hatte, schlug ihn auf dem Marchfelde bei Wien 1278; Ottokar fiel. Rudolf belehnte seine Shne mit Ostreich, Steiermark und Krain und grndete so die Macht des Hauses Habsburg. Dies war ein verhngnisvolles Beispiel fr alle folgenden Herrscher, solange die freie Wahl Grundsatz blieb. Kaiser Rudolfs Ritt zum Grabe nach Speier (Kerner). In dem Streben nach Erwerbung und Vergrerung der Hausmacht gingen zu Grunde Adolf von Nassau und sein sieg-reicher Gegner Albrecht I. von ftreiff) (Rudolfs Sohn), der die Reichsnnmittelbarkeit der schweizerischen Waldsttte vernichten wollte und von seinem Neffen Johann Parricida ermordet wurde (Schillers Tell). Heinrich Tu. von Luxemburg belehnte seinen Sohn Johann mit Bhmen und grndete so die luxemburgische Hausmacht. Heinrich wollte die italienische Politik der alten Kaiser erneuern

6. Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 2

1894 - Berlin : Hertz
X — 2 — des Gerovit in Havelberg, des Jutrebog zu Jüterbog, des Radegast zu Rethra im Lande der Obvriten, vor allen des Swantewit zu Arkona auf Rügen (s. S. 6.) Überall eine einflußreiche Priesterschaft?) Grenz- und Religionskriege an der Elbe zwischen Deutschen und Slaven seit den Zeiten Karls des Großen. 768—814. Nachdem Karl der Große die heidnischen Sachsen (westlich und östlich von derweser)demfränkischenreich unterworfen und zum Christentum bekehrt hat, nimmt er den Kampf mit den heidnischen Wenden an der Elbe auf. (Übergang über dieselbe im I. 789 und Kampf mit den Wilzen. Militärgrenze eingerichtet: Limes Saxonicus und Sorbicus. Markgrafen.) Beim Zerfall des karolingischen Reiches leiden auch die Verhältnisse hier im Osten, und erst die deutschen Könige Heinrich I. und Otto I. treten wieder thatkräftiger (als Sachsenherzöge)2) den Wenden und Sorben gegenüber für die deutsche und christliche Sache ein. 919—936. Heinrich I., der Städteerbauer, waltet der Grenzen gegen _ die Einfälle der Sorben und der verheerenden Reiterscharen der Ungarn durch Anlegung von Burgen sowie Befestigung der Städte mit Mauern und verbindet damit als eine „stehende" Landesverteidigung den Heerbann, der aus den auf den Burgen angesiedelten Rittern mit ihren 1) Erinnert noch heute der wendische Typus der meisten Ortsnamen an die Zeit der Slavenherrschaft, so weist der in verschiedenen Gruppen des flachen Landes hervortretende, deutsche Charakter der Gebräuche und Sagen in seiner besonderen Eigenartigkeit eben noch auf alte zurückgebliebene deutsche Volksüberrcfte hin, welche während der Slavenherrschaft in aller Zurückgezogenheit sich erhalten und ihr Volkstum bewahrt haben, wie umgekehrt die Lausitz inmitten deutscher Lande bis jetzt ihre wendische Art. Selbst die Namen heidnisch-deutscher Götter leben noch, wenngleich unverstanden, in der Tradition fort, indem sie sich u. a. an die angebliche „wilde Jagd" oder die sog. „Zwölften", das heidnische Fest der Wintersonnenwende (zur Weihnachtszeit), anschließen, z. B. der Wöbe in Mecklenburg sowie in der Priegnitz und in der Altmark, die Frick in der Uckermark, Frau Harke im westlichen Teil der Mittelmark, s. Vorrebe. 2) Das alte Herzogtum Sachsen erstreckte sich von der Unstrut nörblich bis zur Rotbsee, westlich fast bis zum Rhein, östlich bis zur Elbe, umfaßte also Westfalen, Hannover, Holstein, bte Provinz Sachsen (nörblich der Unstrut und westlich von Saale und Mulbe) so wie die von biesen Lanben eingeschlossenen kleineren Gebiete.

7. Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 43

1894 - Berlin : Hertz
— 43 — 1815, den 20. Novbr. Zweiter Pariser Friede.^ Auf dem Fürstenkongretz zu Wien erhält Preutzen für feine aroken Opfer als neue Lande die Herzogtümer Sachsen') und Westfalen?) die Grotzherzog-tümer Niederrhein') und Posen sowie Schwedisch Pommern?) Dagegen verlor es Oltfriesland an Hannover, Ansbach und Bayreuth an Bayern?) _ Glückliche Friedensjahre unter Friedrich Wilhelm Iii. 1815 4j- Neue Organisation des preußischen Staats, eingehend st efürsorge füralle Zweige der Verwaltung?) ^ ^ Die Ministerien für die verschiedenen Zwerge der Verwaltung erhalten größere Selbständigkeit. Des Königs Kabinett trifft die letzte Entscheidung.') Die Gesetzgebung ruht in der Hand des Königs (nach Anhörung des Staatsrats und der seit 1823 neu eingerichteten Provinziallandtage. ) — 1) Von Wittenberg bis Merseburg und Naumburg auf der West-und bis Tuben, Sorau und Görlitz aus der Oftseite. 2) Das Land von Gütersloh bis Siegen. 3) Düsseldorf, Jülich, Köln, Bonn, Koblenz bis hmunter nach Trier und Saarlouis. = = 4) Schweden bekam dafür Norwegen, welches Dänemark, da es zu Napoleon gehalten, verlor. c 0 „ , . . 5) Preußens Verlangen, Elsaß und Lothringen wieder an Deutschland zu bringen, fand bei Österreich (Metternich) und selbst beim übrigen Deutschland keine gehörige Unterstützung. - Auch Kay er Alexander milderte manches für Frankreich (Kontribution). Blucher fetzte wenigstens durch, daß alle geraubten Kunst- und litterarischen Schätze den Eigentümern zurückgegeben wurden. 6) Mr die schon von Friedrich Wilhelm I. gebotene Schulpflicht wird in eingehendster Weise durch Förderung der 33 o lksfchulen, für die höhere Bildung aber durch Anlegung von Gymnasien und Universitäten gesorgt. (Berlin. Bonn. Vereinigung von Wittenberg-Halle.) Minister Altenftein. Museum zu Berlin. — Chausseeen breiten sich über das Land aus, 1838 beginnt auch der Bau von Eisenbahnen. Gas in den Städten. — Besonders hebt sich Berlin (300000 Einw.) und wird mannigfach verschönert. (Bauwerke und Kunstdenkmäler von Qchinkel, Schadow und Rauch. Denkmal auf dem Kreuzberge nach einem Entwurf Schinkels.) , 1tt „ ., r . . . 7) Die Oberrechenkammer hatte Fr. Wilhelm Iii. gleich bei fernem Regierungsantritt in ihrer vollen Bedeutung wieder eingesetzt. — 1817 wird dann die Staatsfchulden-Verwaltung geordnet. (Zusage emes künftigen Reichstages.) 8) Daneben die Kreistage für die Angelegenheiten der einzelnen Kreise. Das von Friedrich d. Gr. eingeführte Institut der Landräte bleibt.

8. Kleine braunschweigische Landeskunde - S. 12

1899 - Braunschweig [u.a.] : Wollermann
— 12 — Schwiegersohn Heinrich der Stolze, Herzog von Bayern und Sachsen (f 1139) und Lothars Gemahlin Richenza (f 1141). An der Stelle des Benediktinerklosters, welches ehemals zu der Kirche gehörte, befindet sich jetzt die Landes-Jrrenanstalt. Nö. von Königslutter zieht der lauggestreckte Dorm in der Richtung von W. nach O. Am Südrande desselben liegt Süpp- lingenburg, welches einst dem Grafen Lothar gehörte, der 1106 Herzog von Sachsen, 1125 deutscher Köuig und 1133 römischer Kaiser wurde. Der- selbe schenkte sein Stammgut Süpplingenburg den Tempelherren; später kam es an den Johanniterorden. Deshalb schenkte auch Prinz Albrecht von Preußen, unser Regent, welcher Herrenmeister des evangelischen Johanniter- ordens ist, der Kirche in Süpplingenburg ein schönes Kruzifix und zwei Altarleuchter. Das benachbarte Dorf Gr. Steinum hat seinen Namen von den großen Steinen, die in der Umgegend aus den Feldern liegen und welche die Riesen aus ihren Schuhen geschüttet haben sollen. Einer von diesen Steinen heißt der Wippstein, weil er so auf einem andern lag, daß er als Schaukel (Wippe) benutzt werden konnte, wenn sich sechs Männer auf jedes Ende setzten. Als die Franzosen 1809 hierher kamen, meinten sie, die Leute hätten ihre Schätze unter dem Steine versteckt. Sie versuchten ihn deshalb mit Baumstämmen abzuheben, wobei er aber in drei Stücke zerbrach. 4. Die Stadt Schöningcn (8000 Ew.) an der sö. Seite des Elms (Bahn nach Jerxheim, Eilsleben, Helmstedt, Oschersleben) heißt im Volksmunde „Scheinig". Die Sage erzählt, König Heinrich I. habe hier die Ungarn 933 angegriffen, obgleich seine Heerführer vom Kampfe abrieten, da die Feinde zwölfmal stärker waren als die Deutscheu, indem er erklärte: „Dat sall schein und dat mot schein, well Gott!" Er besiegte die Ungarn und gründete auf dem Schlachtfelde eine Stadt, die er „Schein ig" nannte. In Wirklichkeit ist die Stadt neben dem L o r e n z k l o st e r entstanden, welches einst von Augustinermönchen (Luthers Orden) bewohnt war (Domäne). Außerdem wurden die Leute durch die Salzquellen, welche in der Nähe der Stadt am Fuße des Elms entspringen, veranlaßt, sich hier anzu- siedeln. Jetzt wird die Sole aus einer Tiefe von 500 m mittelst eines Pumpwerkes zu Tage gefördert und in großen Pfannen gekocht. Hierbei verdampft das Wasser, während das Salz zurückbleibt. Die Saline, welche Staatseigentum ist, liefert jährlich 100 000 Ctr. Salz (Solbad). In Schö- ningen soll der Erzbischof Willigis von Mainz, welcher ums Jahr 1000 lebte, als Sohn eines Stellmachers geboren sein. Deshalb wählte er das Rad zu seinem Wappenzeichen und ließ den Vers darunter schreiben: „Willigis, Willigis, deiner Abkunft nie vergiß"! 5* Die Stadt Schöppenstedt (3500 Ew.) liegt am fw. Abhänge des Elms (Bahn Braunfchweig-Ofchersleben) an der A l t e n a u, die in dem Thale zwischen Elm und Asse entlang fließt und oberhalb Wolfenbüttel in die Oker mündet. Schöppenstedt soll seinen Namen von den Schöpften haben, welche als Beisitzer im altdeutschen Gerichte dem Richter halfen, das

9. Kleine braunschweigische Landeskunde - S. 17

1899 - Braunschweig [u.a.] : Wollermann
— 17 — Julius (1578; ein Lustschloß, welches er zu Ehren seiner Gemahlin Hedwig von Brandenburg Hedwigsburg nannte. 4. Die Asse, welche 1 Stunde sö. von Wolfenbüttel liegt, ist ein 6 qkm großer Höhenzug (200 m h,), der mit herrlichen Buchenwäldern bestanden ist. Bon der Asse erzählt man folgende Sage: Ein armer Bauer aus der Umgegend, der die Achse (Asse) seines Wagens zerbrochen hatte, begegnete dem Herrn des Landes. Dieser sagte zu ihm: „Mit der zer- brochenen Achse wirst du auch nicht mehr weit kommen." „Oh!" entgegnete der Bauer, „wenn mir nur alles Land gehörte, das ich noch damit umfahren kann." Der Herr versprach, ihm das Land zu schenken, und nun umfuhr der Bauer noch den ganzen Höhenzug, den er fortan als Eigentum erhielt und „Asse" nannte. Im Jahre 1218 erbaute der Ritter Gunzelin von Wolfenbüttel, der Sohn des ungetreuen Eckbert, die A s s e b u r g, nach welcher sich sein zweiter Sohn Busso Herr v. d. Asseburg nannte. Dieser geriet in Krieg mit dem Herzog Albrecht von Braunschweig und mußte dem- selben nach vierjähriger Belagerung 1258 die Burg abtreten. Man erzählt, die Assebnrger hätten während der Belagerung ihren Pferden die Hufeisen verkehrt untergeschlagen, um die Braunschweiger zu täuschen. Wenn diese meinten, die Besatzung sei weggeritten, und deshalb die Burg angriffen, so wurden sie zurückgeschlagen, und wenn sie dachten, die Assebnrger wären daheim, so holten dieselben Lebensmittel aus der Nachbarschaft. Endlich verriet ein Hirt aus Wittmar dem Herzog die Schliche der Besatzung und erlangte dafür als Belohnung, daß sein Dorf keine Abgaben mehr zu zahlen brauchte. Ein andermal täuschte Busso v. d. Asseburg den Herzog, indem er den letzten Ziegenbock in der Burg schlachten ließ und eine Ziegenkeule, die wie ein Rehbraten zubereitet war, dem Herzog übersandte, damit dieser glaube, Busso habe noch viele Vorräte an Wild. Als nun der Herzog mit seinen Soldaten abzog, weil er meinte, er könne die Burg doch nicht erobern, warf der Koch den abziehenden Braunschweigern höhnend den Ziegenbart über die Mauer nach. Nun erkannten diese, daß sie betrogen waren, kehrten um und eroberten die Burg. Später verpfändeten die Herzöge die Affeburg an die Stadt Brannschweig. Im Jahre 1492 aber ließ der brannschweigische Rat die Burg von der Besatzung selbst in Brand stecken und zerstören, weil die Mauern nicht mehr stark genug waren, um den feindlichen Geschützen bei einer Belagerung zu widerstehen. Seitdem liegt die Burg in Trümmern. (Kalibergwerke bei Neindors und Wittmar). § 6. Braunschweig 1» Lage und Entstehung. Die Stadt Brauuschweig, die Haupt- und Residenzstadt unseres Landes (125000 Ew.), liegt im nördlichen Teile des Herzogtums unter 10'/,» ö. L. und 52° n. Br. zu beiden Seiten der mittleren Oker, da wo das fruchtbare Hügelland nördlich vom Harze in die sandige norddeutsche Tiefebene übergeht. Die Oker teilt sich hier in mehrere Bosse, Kleine Landeskunde. 4. Aufl. 2

10. Kleine braunschweigische Landeskunde - S. 23

1899 - Braunschweig [u.a.] : Wollermann
— 23 — und hält den gezogenen Degen in der Faust, als ob er seine Soldaten noch einmal gegen die Feinde führen wollte. 5. Die Altewiek, welche den so. Teil der Stadt bildet, hat 2 Thore, das Magnithor und das Augustthor (Ägidienthor). Die Magnikirche wurde bereits i. I. 1031 vom Bischof von Halberstadt eingeweiht Sie ge- hörte nämlich zum Bistum Halberstadt, weil sie auf dem rechten Ufer der Oker liegt; dagegen gehörten die Kirchen auf dem linken Okerufer zum Bis- tum Hudeshdut. Gleichwie die Oker die Bistümer Hildesheim und Halber- stadt schied, so trennte sie auch den Darlingan (r.) vom Ostsalengan (l.) und das Gebiet der Nordthüringer (r.), deren Ortsnamen meist auf „leben" Cd. h. Erbe, Besitztum) endigen (z. B. Ampleben, Sambleben am Elm), von dem der Sachsen (L). Die Türme der Magnikirche sind nur niedrig, da sie durch Sturm und Blitzschlag, sowie bei Belagerungen wiederholt beschädigt sind. Als Herzog Friedrich Ulrich die Stadt Brauuschweig 1615 belagerte, sollen auf diese Türme allein 1000 Schüsse abgefeuert fein. Tie Ägidienkirche wurde 1115 von der Gräfin Gertrud von Braunschweig, mit der das Grafen- geschlecht der Brunonen 1117 ausstarb, gegründet, 1811 aber von der West- sälischen Regierung in ein Heu- und Strohmagazin verwandelt. Jetzt dient sie als „Ägidienhalle" zur Ausstellung von Gemälden. Blumen, Geflügel, Naturaliensammlungen u. s. w., sowie zur Aufführung von Konzerten. Das dazu gehörige Kloster der Benediktinermönche, welches bis vor wenigen Jahren als Gesäuguis benutzt wurde, ist größtenteils niedergerissen, seitdem ans dem Rennelberge (Turnierplatz!) vor dem Petrithore ein neues Ge- fängnis erbaut ist. In der Ägidienkirche befand sich im Mittelalter der Sarg des h. Autor, des Schutzheiligen der Stadt Braunschweig. Dieser lebte ums Jahr 350 und war Bischof von Trier. Die Gräfin Gertrud holte die Gebeine des h. Autor heimlich von Trier nach Braunschweig. Als König Philipp von Hohenstaufen seinen Gegenkaiser Otto Iv. von Braun- schweig bekriegte und im Jahre 1200 die Stadt Braunschweig belagerte, soll der h. Autor Braunschweig beschützt haben, indem er mit einem seurigeu Schwerte auf der Stadtmauer auf- und abgiug und die Feinde zurücktrieb. Seitdem verehrte ihn die Stadt als ihren Schutzheiligen. Die Bürgerschaft ließ für seine Gebeine einen silbernen Sarg anfertigen, der alljährlich in feierlicher Prozession unter Begleitung des Rates, der Geistlichkeit und der Bürgerschaft um die Stadt getragen wurde. An seinem Namenstage (20. August) verehrte ihm die Bürgerschaft 5 Wachslichte, jedes 1 Ctr. schwer, die auf den Hochaltar gestellt und beim Gottesdienste angezündet wurden. Der zweite Patron der Kirche war der h. Ägidius(5 um 720 als Abt eines Klosters bei Arles a. d. Rhonemündung), dessen Gebeine die „gute" Gräfiu Gertrud gleichfalls nach Braunschweig geholt hatte. In dem Eckhaufe am Ägidienmarkte (jetzt Hypothekenbank) hatte der Dichter G. E. Lessing, welcher Bibliothekar in Wolfenbüttel war, bei dem Weinhävdler Angott zwei Zimmer gemietet, welche er bewohnte, wenn er
   bis 10 von 94 weiter»  »»
94 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 94 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 9
2 31
3 22
4 72
5 34
6 2
7 22
8 52
9 11
10 36
11 3
12 8
13 130
14 82
15 6
16 4
17 10
18 219
19 26
20 2
21 9
22 3
23 0
24 17
25 42
26 34
27 21
28 14
29 54
30 0
31 9
32 16
33 2
34 40
35 23
36 28
37 52
38 80
39 14
40 4
41 3
42 13
43 7
44 7
45 22
46 66
47 22
48 10
49 12

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 4
2 0
3 6
4 8
5 0
6 0
7 30
8 2
9 26
10 2
11 0
12 3
13 3
14 0
15 0
16 3
17 20
18 1
19 1
20 4
21 0
22 0
23 6
24 0
25 0
26 1
27 0
28 1
29 1
30 0
31 2
32 0
33 0
34 4
35 2
36 1
37 24
38 0
39 0
40 1
41 18
42 0
43 8
44 7
45 3
46 2
47 0
48 0
49 3
50 0
51 1
52 0
53 0
54 4
55 0
56 16
57 13
58 5
59 5
60 3
61 1
62 0
63 3
64 0
65 3
66 2
67 1
68 15
69 10
70 0
71 6
72 25
73 25
74 2
75 1
76 8
77 0
78 2
79 0
80 7
81 0
82 6
83 19
84 0
85 1
86 3
87 0
88 0
89 0
90 1
91 0
92 8
93 0
94 6
95 2
96 3
97 0
98 4
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 10
1 0
2 5
3 7
4 19
5 54
6 1
7 48
8 4
9 10
10 101
11 3
12 6
13 3
14 3
15 0
16 29
17 1
18 79
19 59
20 0
21 5
22 8
23 0
24 5
25 10
26 14
27 1
28 2
29 10
30 2
31 7
32 0
33 65
34 1
35 10
36 4
37 2
38 9
39 30
40 10
41 3
42 2
43 19
44 9
45 1
46 3
47 6
48 11
49 0
50 15
51 9
52 18
53 2
54 62
55 12
56 4
57 5
58 3
59 51
60 8
61 3
62 78
63 1
64 38
65 6
66 1
67 6
68 10
69 4
70 14
71 7
72 54
73 12
74 0
75 9
76 0
77 32
78 1
79 15
80 63
81 64
82 1
83 0
84 0
85 1
86 0
87 0
88 3
89 1
90 0
91 22
92 8
93 5
94 2
95 1
96 4
97 78
98 16
99 95
100 54
101 1
102 6
103 3
104 0
105 19
106 11
107 0
108 0
109 0
110 1
111 2
112 31
113 1
114 6
115 1
116 12
117 1
118 79
119 2
120 10
121 20
122 12
123 6
124 3
125 6
126 3
127 17
128 5
129 5
130 14
131 12
132 81
133 4
134 0
135 0
136 17
137 1
138 0
139 2
140 4
141 0
142 40
143 13
144 15
145 108
146 2
147 4
148 17
149 2
150 2
151 27
152 14
153 1
154 15
155 18
156 12
157 18
158 42
159 3
160 0
161 5
162 5
163 0
164 0
165 22
166 14
167 1
168 2
169 18
170 3
171 223
172 0
173 15
174 8
175 11
176 2
177 44
178 0
179 14
180 3
181 6
182 14
183 42
184 0
185 3
186 2
187 6
188 6
189 0
190 1
191 32
192 13
193 0
194 16
195 1
196 8
197 6
198 0
199 15