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und um den Tisch ein Kreis sich schlingt;
Großmütterchen allein sitzt nieder,
die andern stehn umher im Kreis,
ein Mägdlein spricht dann eins der
Lieder,
ein Abendtischgebet, halbleis,
und dabei roten sich die Wangen,
die Blicke sromm am Boden hangen:
„An dem Himmel glänzt der Stern,
und der Abend sinkt hernieder,
uns're schönsten Dankeslieder
bringen wir dem Herrn der Herrn;
an dem Himmel glänzt der Stern!"
„Täglich schenkst du uns das Brot,
deine Kinder darben nimmer,
Herr! es strahlt dein Gnadenschimmer
auch auf aller Armen Not;
täglich schenkst du uns das Brot!"
„Laß uns danken warm und fromm,
Gott, für deine Gottesgaben!
Daß wir deinen Segen haben,
komm als Gast, o Heiland, komm'!
Laß uns danken warm und fromm!"
Ein Amen schloß das Dankgebet.
Wie um den Tisch der Kreis nun steht,
mit Inbrunst alle die Hände falten,
nachsprechend das Gebetlein leise,
und Andacht herrscht im ganzen
Kreise —
da sieht man wohl ein höher Walten.
Als sich die Maid erhob zu beten,
da wurden die Gesellen still.
Wie auf des Herrn Geheiß und Will'
verstummten ängstlich sie, betreten,
und legten scheu die Karten nieder.
Zum Tisch gesenkt die Augenlider
schlang Hand in Hand sich zum Gebet,
wenn's auch noch nicht von Herzen
geht;
und fast verlegen nahm ein jeder
vom Haupte sich die Mütz' von Leder.
Und als die Maid geendet hat,
da waren sie der Karten satt.
In sich gekehrt ein jeder zahlte,
wie's an die Wand die Wirtin malte,
und alle schlichen still hinaus,
und stille wird's im Friedenshaus.
Sie sind bekehret durchs Gebet,
durch das der Odem Gottes weht.
L. Dill.
5. Die drei Freunde.
Traue keinem Freunde, worin du ihn nicht geprüft hast! An
der Tafel des Gastmahls gibt es mehr derselben, als an der Tür
des Kerkers.
Ein Mann hatte drei Freunde; zwei derselben liebte er sehr, der
dritte war ihm gleichgültig, obgleich es dieser am redlichsten mit ihm
meinte. Einst ward er vor Gericht gefordert, wo er hart, aber un-
schuldig verklagt war. „Wer unter euch," sprach er, „will mit mir
gehen und für mich zeugen? Denn ich bin hart verklagt worden,
und der König zürnet."
Der erste seiner Freunde entschuldigte sich sogleich, daß er nicht
mit ihm gehen könne wegen anderer Geschäfte. Der zweite begleitete
ihn bis zur Tür des Richthauses; da wandte er sich und ging zurück
aus Furcht vor dem Zorn des Richters. Der dritte, auf den er am
wenigsten gebaut hatte, ging hinein, redete für ihn und zeugte von
seiner Unschuld so freudig, daß der Richter ihn losließ und beschenkte.
Drei Freunde hat der Mensch in dieser Welt. Wie betragen sie
sich in der Stunde des Todes, wenn ihn Gott vor Gericht fordert?
Das G e l d, fein bester Freund, verläßt ihn zuerst und geht nicht
mit ihm. Seine Verwandten und Freunde begleiten ihn
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bis zur Tür des Grabes und kehren wieder in ihre Häuser zurück
Der dritte, den er im Leben oft am meisten vergaß, sind seine wohl-
tätigen Werke. Sie allein begleiten ihn bis zum Throne des
Richters; sie gehen voran, sprechen für ihn und finden Barmherzig-
keit und Gnade. I. ®. $erber.
b) Vaterlandsliebe, Mut und Tapferkeit.
6. Aufruf.
Frisch auf, mein Volk! die Flammenzeichen rauchen,
hell aus dem Norden bricht der Freiheit Licht.
Du sollst den Stahl in Feindesherzen tauchen;
frisch auf, mein Volk! — die Flammenzeichen rauchen,
die Saat ist reif; ihr Schnitter, zaudert nicht!
Das höchste Heil, das letzte, liegt im Schwerte!
Drück' dir den Speer ins treue Herz hinein,
der Freiheit eine Gasse! — Wasch' die Erde,
dein deutsches Land, mit deinem Blute rein!
Es ist kein Krieg, von dem die Kronen wissen:
es ist ein Kreuzzug, 's ist ein heilger Krieg!
Recht, Sitte, Tugend, Glauben und Gewissen
hat der Tyrann aus deiner Brust gerissen;
errette sie mit deiner Freiheit Sieg!
Das Winseln deiner Greise ruft: „Erwache!"
Der Hütte Schutt verflucht die Räuberbrut,
die Schande deiner Töchter schreit um Rache,
der Meuchelmord der Söhne schreit nach Blur
Zerbrich die Pstugschar, laß den Meißel fallen,
die Leier still, den Webstuhl ruhig stehn!
Verlasse deine Höfe, deine Hallen! —
Vor dessen Antlitz deine Fahnen wallen,
er will sein Volk in Waffenrüstung sehn.
Denn einen großen Altar sollst du bauen
in seiner Freiheit ew'gem Morgenrot;
mit deinem Schwert sollst du die Steine hauen,
der Tempel gründe sich auf Heldentod. —
Was weint ihr, Mädchen, warum klagt ihr, Weiber
für die der Herr die Schwerter nicht gestählt,
wenn wir entzückt die jugendlichen Leiber
hinwerfen in die Scharen eurer Räuber,
daß euch des Kampfes kühne Wollust fehlt?
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Bald nahten die Franzosen anch der Festung Kolberg, um
sie zu erobern. Die Befestigungswerke befanden sich in erbärm-
lichem Zustande. Wälle, Gräben und Schleusenwerke waren ver-
fallen. Den Bewohnern fehlte es an Lebensmitteln, und die Zahl
der Verteidiger war unzureichend. Nur drei Kanonen waren brauch-
bar. Der Kommandant war ein mutloser, grämlicher Alter. Leicht
hätten die Feinde die Stadt überrumpeln können. Nettelbeck jedoch,
mit einem Herzen voll Gottvertrauen, Mut und Vaterlandsliebe,
war entschlossen, alles an die Erhaltung Kolbergs zu setzen. „Nicht
mit Reden und Schreiben ist hier zu helfen, sondern mit der Tat.
Jeder auf seinen Posten, ohne sich viel umzusehen. Alle für einen
und einer für alle." So lauteten seine Grundsätze. Auf Nettel-
becks Veranlassung bildete sich eine Bürgerwehr von 800 Mann.
Er besserte die Wälle, Schleusen und Verschanzungen aus und sorgte
für einen Vorrat an Lebensmitteln. Der Kommandant tat fast
nichts. Einen treuen Helfer fand Nettelbeck an dem kühnen Leutnant
von Schill, der mit anderen Versprengten in die Stadt kam und
später mit seiner Freischar ein am Strande gelegenes Wäldchen eine
Zeitlang tapfer verteidigte. Unter der Engherzigkeit und Herrsch-
sucht des Kommandanten konnte er es jedoch nicht lange aushalten.
Er verließ Kolberg und starb drei Jahre später an der Spitze seiner
mutigen Schar den Heldentod, getreu seinem Wahlspruche: „Besser
ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende."
Am 1. März 1807 begannen die Franzosen die Beschießung der
Stadt. Die Granaten schlugen bereits in die Häuser der Bürger ein.
Die Zahl der Toten und Verwundeten nahm täglich zu. Eines
Tages wurden die Schäden besichtigt, welche die feindlichen Geschosse
in den Straßen angerichtet hatten. Nettelbeck war auch zugegen.
Plötzlich schlug eine Granate ein und zersprang unweit des Kom-
mandanten, ohne jemand zu verletzen. Der Kommandant war bleich
vor Schrecken und stotterte die Worte heraus: „Meine Herren, wenn
das so fortgeht, werden wir doch noch zu Kreuze kriechen müssen."
Nettelbeck versetzten diese Worte in Wut, mit gezücktem Degen stürzte
er auf den Obersten los und schrie: „Halt! Der erste, wer es auch sei,
der das verdammte Wort zu Kreuze kriechen spricht, oder von Über-
gabe der Festung redet, stirbt von meiner Hand!" Der Oberst
schäumte vor Wut. „Arretieren!"*) Gleich arretieren! In Ketten
und Banden mit ihm!" schrie er. Der Oberst wollte den Helden er-
schießen lassen; jedoch die Bürger traten Mann für Mann für den
Bedrohten ein, so daß ihm kein Haar gekrümmt wurde.
Bald danach schrieb Nettelbeck einen Brief an den König, worin
er sagte: „Wenn Eure Majestät uns nicht bald einen neuen und
braven Kommandanten zuschicken, so sind wir unglücklich und ver-
loren." Dieser Hilferuf fand Gehör. Major von Gneise-
n a u traf als Kommandant ein. Die Ankunft dieses rüstigen
Mannes von edler Haltung war eine herzliche Freude für den alten
') festnehmen.
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Extrahierte Personennamen: Nettelbeck Nettelbeck Schill März Nettelbeck Nettelbeck Nettelbeck Eure_Majestät
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8. O, weine nicht.
1. Die Trommel ruft, o laß mich
ziehn,
lieb' Mutter, iu den heil'geu Krieg!
Wie mir im Herzen Taten glühn,
so glüht am Himmel uns der Sieg;
mich ruft die Ehre, ruft die Pflicht,
o, weine nicht!
2. Ich bin dein Sohn, der lieb
und treu
an deinem Herzen freudig hing,
hab' deinem Wort mit frommer Scheu
gelauscht, als ich ins Leben ging,
jetzt ruft die Ehre mich, die Pflicht,
o, weine nicht!
3. Stets war ja deiner Lehren Sinn
die heilige Lieb' zum Vaterland,
jetzt will ich zeigen, daß ich bin,
was du gewollt, gib mir die Hand!
Mich ruft die Ehre, ruft die Pflicht,
o, weine nicht!
4. Du hast mir oft mit Stolz erzählt
in meiner Kindheit gold'ner Zeit,
wie einst mein Vater, kampfbeseelt,
im Kriegerschmuck um dich gefreit,
ihn rief die Ehre, rief die Pflicht,
du weintest nicht!
5. O, laß mich fein ein würd'ger
Sohn;
wie er im Kampf für Freiheit stand,
so treibt auch mich derselbe Lohn,
dieselbe Lieb' zum Vaterland,
mich ruft die Ehre, ruft die Pflicht,
o, weine nicht!
6. Du hast gehütet mich, gepflegt,
daß ich des Lebens würdig sei,
und liebend mir ans Herz gelegt
als Menschenziel der Worte zwei;
du weißt, sie heißen: „Ehre, Pflicht!"
o, weine nicht!
7. Wenn du mich liebst, bezwing'
den Schmerz,
der dir im Mutterauge steht;
Gott weiß es, daß mein ganzes Herz
für dich ein einziges Gebet,
doch ruft mich Ehre jetzt und Pflicht,
o, weine nicht;
8. In diesen Worten groß und schön,
lieb'mutter, muß ein Menschenglück,
muß selbst die Liebe untergehn,
o, halte, halt' mich nicht zurück!
Der Ehre folg' ich, folg' der Pflicht:
o, weine nicht!
9. Mich ruft des Vaterlandes Not,
es winkt der Sieg mir in der Fern',
auf Wiedersehn, behüt' dich Gott!
Und sterb' ich, nun, dann sterb' ich gern
für meine Ehre, meine Pflicht;
dann weine nicht!
4- Jahn,
<) Leutseligkeit und Fürsorglichkeit.
9. Christian Fürchtegott Geliert.
Geliert war der Sohn eines Pfarrers zu Hainichen bei Frei-
berg in Sachsen und wurde 1715 geboren. Die Eltern erzogen ihre
dreizehn Kinder in der Furcht und Vermahnung zum Herrn. In
der zahlreichen Familie ging es knapp her. Gellert mußte deshalb
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— 12 —
Frau. Er nahm die Bedrängte mit in seine Wohnung und brachte
glücklich noch 30 Taler für sie zusammen. Schon vor der Frau aber
war der Wohltäter bei dem ihm bekannten, hartherzigen Kaufmann,
dem er klug und dringlich ins Gewissen redete, so daß des Reichen
Herz warm wurde. Er schenkte der unglücklichen, aber rechtschaffenen
Familie die Miete, kaufte sogar stärkende Speisen und Getränke, gab
dem genesenden Mann Arbeit, nahm den ältesten Sohn ins Geschäft
und sorgte für das Fortkommen der kleineren Kinder. Von Geliert
hatte er gelernt, so edel zu handeln; auch er ward überzeugt, daß es
ein beseligendes Bewußtsein ist, Freude und Glück bereitet zu haben.
Gellert aber ging noch weiter, indem er auch die Leiden der
Verworfensten zu lindern suchte. Er lernte einst einen Menschen
kennen, der durch Wohlleben und Sinneslust körperlich und geistig
sich zerrüttet hatte. An einer ekelhaften, unheilbaren Krankheit siechte
er dahin und stieß in seiner Verzweiflung die fürchterlichsten Flüche
aus. Alle flohen von ihm und ließen ihn ohne Hilfe. Da sagte
Gellert: „Ich will etwas dazu beitragen, daß seine Seele zu Gott
geführt wird." Er trat dem Unglücklichen näher. Das teilnahm-
volle Auge, der liebevolle Blick, die hilfsbereiten Hände des Men-
schenfreundes überwältigten des Gottlosen Herz; aus dem Flucher
wurde ein Gläubiger, aus dem Spötter ein Verehrer Gottes.
Seine Lieder übten großen Einfluß auf alle Schichten des
Volkes aus. Ein ernster, christlicher Maurermeister beschäftigte eine
große Anzahl von Gesellen. Es tat seinem Herzen weh, daß viele
sittlich verwahrloste Menschen unter ihnen waren, die sich in Flucheil
und Schwören wohlgefielen. Er sann auf Mittel, dieser Roheit zu
wehren. Da ließ er in der Nähe des Bauplatzes eine große Tafel
mit den Worten Gellerts anbringen: „Lebe, wie du, wenn du stirbst,
wünschen wirst, gelebt zu haben." Zu seiner Freude blieben diese
Worte nicht ohne Einfluß auf die rohen Gemüter. Einer nach dem
andern ging in sich, und ein besserer Geist brach sich Bahn.
Die Worte: „Ehre Vater und Mutter mit der Tat, mit Worten
und Geduld, auf daß ihr Segen über dich komme", waren tief in
Gellerts Herz eingeschrieben. Es war ihm ein Vergnügen, nach
bestem Vermögen zur Bequemlichkeit und Zufriedenheit seiner alten
Mutter beizutragen.
Das ganze Vaterland trauerte, als es die Kunde erhielt:
Gellert ist tot. Die Gebeine des Würdigen ruhen in der Johannis-
kirche in Leipzig. Nach Franz Otto.
10. Johann Friedrich Merlin.
Oberlin, das Musterbild eines gemeinnützig wirkenden Geist-
lichen, ist am 31. August 1740 geboren. Sein Vater war Professor
in Straßburg. Schon als Knabe bewies er stillen Ernst und
frommen Sinn; daher wurde er für den geistlichen Stand bestimmt.
Mit Lust und Liebe gab er sich dem Studium der Theologie in seiner
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Gellert Franz_Otto Franz Otto Johann_Friedrich_Merlin Johann Friedrich Oberlin August Ernst
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Vaterstadt hin und hielt sich fern von allen zerstreuenden weltlichen
Genüssen. In seinem 27. Lebensjahre wurde er vom evangelischen
Konsistorium in Straßburg zum Pfarrer der Gemeinde Walders-
bach im sogenannten Steintal ernannt. Einige Dörfer mit etlichen
Höfen des letzteren bildeten eine Grafschaft. Diese Orte befanden
sich zur Zeit der Anstellung Oberlins in dem Zustande einer äußeren
und inneren Verwahrlosung. In bezug auf Lage, Bodenart und
Witterungsverhältnisse gehört das Steiutal zu den am wenigsten
begünstigten Strichen des Elsaß. Etwa 12—14 Stunden von
Straßburg entfernt, war es von jedem Verkehr abgeschlossen. Da
das Tal in nordöstlicher Richtung sich hinzieht, hat es ein rauhes
Klima; dazu war der Boden steinig und lohnte kaum der Bewirt-
schaftung. Das Land lag daher zum größten Teile brach. Not und
Armut herrschten allgemein; Gewerbe, Handel und Verkehr gab es
nicht. Bei solcher Sachlage ist es nicht zu verwundern, daß die Leute
auf einem sehr tiefen Standpunkt der Bildung und Gesittung stan-
den. Der junge Oberlin war hier auf ein Arbeitsfeld gestellt, wo
ihm alles zu tun übrig blieb. Er griff sein schweres Werk mit
Mut und Zuversicht an, beschränkte sich aber nicht auf die seelsorger-
liche Tätigkeit durch Kanzelvorträge und Hausbesuche, sondern
wagte sich auch auf das Gebiet der Landwirtschaft. Seine Besol-
dung bestand hauptsächlich in den Erträgen eines Pfarrgutes. Ober-
lin bewirtschaftete es mit seinen Leuten mustergültig. Wenn
nun zur Zeit der Aussaat oder noch mehr der Ernte das Pfarrland
schön, sauber und ergiebig war, dann machten die Bauern große
Augen und schämten sich vor ihrem Pfarrer. Hätten sie nicht die
unablässigen Mahnungen ihres Pfarrers bestimmt, ihm nachzu-
ahmen, so hätte es doch gewiß der in die Augen fallende Vorteil ver-
mocht. Bald folgten sie ihm in allen Stücken. Bewässerungs- und
Entwässerungsanlagen wurden hergestellt, wie es die Notdurft er-
forderte; der Obstbau, der Anbau von Kartoffeln, Flachs und an-
deren Gewächsen wurden neu eingeführt, soweit es die rauhe Witte-
rung gestattete. Auch für die Einführung geeigneter Ackergerät-
schaften sorgte Oberlin. Um den Leuten die Anschaffung zu er-
leichtern, schaffte er sie für eigene Rechnung an und überließ sie ihnen
für den Selbstkostenpreis und gegen Teilzahlungen. Um den Ver-
kehr zu ermöglichen, ließ Oberlin gute Wege und selbst Laudstraßen
anlegen; sogar eine Brücke bauten die Bewohner des Steintals, die
nach Zweck und Ursache ihrer Entstehung noch heute die „Liebes-
brücke" heißt.
Zur Unterstützung der Armen wurden Kassen gegründet, aus
denen sie zeitweilige Unterstützung oder Darlehen empfingen.
Arbeitsscheue Menschen bekamen nur Brot, wenn sie nur Lohn ar-
beiteten.
Neben der äußeren griff Oberlin auch die innere Arbeit mit
ganzer Kraft an; er war rastlos im Hansbesuchen und ging den
einzelnen Seelen mit Treue nach. Zugleich war er aber auch ihr
Ratgeber in häuslichen Angelegenheiten, ihr Arzt, Chirurg, Kranken-
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Wärter und Bote. Gleich zu Anfang richtete er sein besonderes
Augenmerk auf die Schulen, für die er nur unter großen Schwierig-
keiten Lehrer gewinnen konnte. Viel Mühe kostete es auch, die
Eltern zu veranlassen, ihre Kinder regelmäßig in die Schule zu
schicken. Trotz aller Hindernisse hatten die Schulen bald ihren ge-
ordneten Fortgang. Doch damit war der häuslichen Verkommen-
heit noch nicht abgeholfen. Es fehlte an der Erziehung der Mädchen,
die sie befähigte, auch in einer armen Familie Ordnung, Reinlich-
keit ^ und Behaglichkeit herzustellen. Auch Stricken, Nähen und
Flicken waren im Steintale damals ziemlich unbekannt. Die Frauen
verschwatzten lieber ihre Zeit, als daß sie sich um ihr Hauswesen be-
kümmerten', die Kleider waren entweder neu und ganz, oder alt und
zerrissen. Unter dem Beistände seiner treuen Lebensgefährtin ar-
beiteteoberlin diesenzuständen kräftig entgegen, indem er auf eigene
Kosten in jedem Dorfe seiner Gemeinde in geräumigen Zimmern
sogenannte Strickschulen errichtete und mit Lehrerinnen versah. Die
treue Magd Luise Scheppler, die mit guten Geistesanlagen, einem
empfänglichen Herzen, Milde und herzlicher Liebe gesegnet war,
arbeitete nicht nur als treue Stütze der Hausfrau, sondern auch als
Lehrerin der Strickschule. Aber eine bedeutende Lücke blieb noch
auszufüllen, aus die Luisens aufmerksames Auge zuerst fiel. Da
die Mütter oft den ganzen Tag über außerhalb des Hauses ihrem
Verdienste nachgehen mußten, waren die Kleinen daheim vielen Ge-
fahren der Verwahrlosung ausgesetzt. Luise sammelte diese kleinen
Kinder täglich um sich und nahm sie in mütterliche Pflege. Sie
sorgte für die Reinlichkeit ihres Körpers, erzählte ihnen biblische und
andere anziehende und belehrende Geschichten, lehrte sie ihre Händ-
chen zum Gebet falten und ihre zarten Stimmen in munteren, kind-
lichen Weisen zu Gott erheben, zeigte ihnen Bilder vor und ver-
anstaltete mit ihnen allerlei heitere Spiele. So wechselten Ernst
und Scherz, Arbeit und Spiel, wie wir es heute noch in unseren
K i n d e r b e w a h r a n st a l t e n finden.
Als Oberlin am 1. Juni 1826 starb, wurde er als „Vater"
seiner Steintaler herzlich und schmerzlich betrauert. Möchte er viele
Nachahmer finden! Naq A. Gilb «. 0.
11. Der Brief?)
Es stand auf Posten ein Grenadier,
ein Brieflein in der Hand,
— gar grobe Schrift und gar grobes
Papier —
von Hause hergesandt.
Und wie er eifrig im Briefe las,
da hört er reiten von ferne was.
Das Brieflein warf er zur Erde nur
und sich in Positur.
Es galoppiert heran die Schar,
er schultert das Gewehr;
und da darunter der König war,,
so präsentierte er.
Der König lachte und schaute an
:) Eine wahre Begebenheit.
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Extrahierte Personennamen: Luise_Scheppler Luise Ernst Oberlin
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Flecke. Wie der mit dem Rückwärts einmal hinter dem Glas saß,
brachte er wie durch Zufall die Rede auf die Spatzen und erzählte
non diesem Gevögel dies oder das, wie gar erstaunlich sie sich
mehrten, wie sie schlau und gefräßig wären, und der Rückwärts nickte
dazu und meinte, seine Weizenäcker trügen seit lange nicht mehr so
gut; zweifelsohne wäre der Spatzenfraß immer daran schuld. Der
Hausfreund ließ es dahin gestellt und fuhr fort: „Aber, Nachbar,
habt Ihr denn schon einen weißen Spatzen gesehen?"
„Nein," gab der Rückwärts zur Antwort, „die hier herum-
fliegen, sind alle grau."
„Glaub's wohl," sagte daraus der Nachbar, „mit dem weißen
Spatzen hat es sein eigen Bewenden. Alle Jahre kommt nur einer
zur Welt, und weil er gar absonderlich ist, so beißen ihn die anderen,
und er muß sein Futter suchen am frühen Morgen und dann wieder
zu Neste gehen."
„Das wäre!" sagte Rückwärts, „den muß ich sehen, und ge-
lingt's, da sang ich ihn auch."
Am nächsten Morgen in aller Frühe war der Bauer auf den
Beinen und ging um seinen Hos herum, auch ein Stücklein ins Feld
hinein, ob der weiße Spatz nicht bald vom Neste käme. Aber der
wollte nicht kommen, und das verdroß den Bauer, jedoch noch mehr,
daß auch sein Gesinde nicht aus dem Neste wollte, und die Sonne
stand schon hoch. Dazu schrie das Vieh in den Ställen, und es war
niemand da, der ihm Futter gab.
Indem sieht er einen Knecht auf dem Hofe kommen, der trägt
einen Sack auf der Schulter und will schnell zum Hoftore hinaus:
dem eilt er nach und nimmt ihm die Last ab; denn in die Mühle
sollte sie nicht, sondern ins Wirtshaus, wo der Knecht stark auf der
Kreide stand.
Nach dem weißen Spatzen sehend, schaut der Bauer in den
Kuhstall hinein, wo eben die Milchmagd einer Nachbarin durchs
Fenster die Milch zum Morgenkaffee reicht, und die Milch war nicht
mit des Herrn Maß gemessen. „Eine saubere Wirtschaft das!"
denkt der Bauer und weckt scheltend sein Weib und erklärt, das lange
Schlafen müsse ein Ende haben, oder er wolle nicht Rückwärts
heißen. Und bei sich selber denkt er: „Stehe ich früh aus wie heute,
so muß auch das Packvolk aus dem Hose heraus, und dabei sehe ich
am Ende doch den weißen Spatzen, und will's das Glück, so fange
ich ihn auch."
Wie aber der Bauer das etliche Wochen getrieben hatte, da sah
er nicht mehr nach dem weißen Spatzen, sondern dachte allein au
seincu Vorsatz, und aus dem Rückwärts wurde bald eiu Vorwärts.
Und als der Nachbar wieder kam und ihn fragte: „Wie steht's, Ge-
vatter, habt ihr den weißen Spatzen gesehen?" da lächelte W
Bauer und drückte dem Freund die Hand und sagte: „Gott lohn's
Euch."
O. Glaubrccht.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]
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der Herr Frege selber! In meiner Angst fällt mir der letzte Bissen
von meiner süßen Speise ans der Hand, und der vorausspringende
Hund schnuppert's gleich auf; ich wickle schnell mein Papier zu-
sammen und weiß mir gar nicht zu helfen. „Ei! Herr Keller!"
sagte Herr Frege, „was machen Sie da? Glauben Sie, Sie be-
kommen bei mir nicht genug zu essen?"
Was soll ich darauf sagen? Ich denke, du bleibst bei der
Wahrheit. Ich sag' ihm nun, daß es sich bei mir nicht austragen
will, gegen zwei Taler Trinkgeld für ein einziges Mittagessen zu
geben und so und so, und daß ich mir vorgenonunen habe, mich heute
abend oder morgen früh zu entschuldigen, weil ich nicht kommen
kann. — Da lacht er ganz laut auf und sagt: „Ja, das müssen Sie
ja tun, sonst werd' ich bös; ich erwarte Sie um fünf Uhr, fehlen Sie
ja nicht. Wünsche gesegnete Mahlzeit." Und fort war er mit seinem
Braunen. Ich weiß nun gar nicht, was ich machen soll; ich denke
aber: „Nun, fressen wird er dich nicht, er muß um fünf Uhr noch
genug haben von Mittag her."
Wie's also fünf Uhr gebembert hat, geh' ich hin, inan weist mies)
in sein Kontor,*) und da kommt er mir entgegen, nimmt mich bei der
Hand und führt mich in das Kabinettchen und sagt zu mir: „Lieber
Herr Keller, Sie haben für 10000 Taler Kredit bei mir; wenn Sie
aber das Doppelte brauchen und auch noch mehr, sagen Sie mir's
nur offen."—Ich sage: „Sie irren sich, ich habe nur für loootaler."
Da sagt er mir: „Es bleibt dabei, wie ich schon gesagt habe: Sie
sind ein Mann, der zu sparen weiß, und heute abend essen Sie ganz
allein bei mir in meiner Familie." Und so ist's auch geschehen, und
das hat mir noch besonders gefallen, daß er die Geschichte seiner
Frau und seinen Kindern nicht erzählt hat, bis ich von Leipzig fort-
gewesen bin. Er hat wohl gemerkt, daß es mir leid täte, wenn man
auch in aller Güte darüber lachen würde. — So ist's mir durch die
Gelbwurst möglich geworden, eine der größten Tuchfabriken anzu-
legen, und so lange der alte Frege gelebt hat, habe ich jede Messe bei
ihm allein zu Nacht gegessen, und da ist immer zuletzt noch Gelb-
wurst aufgetragen worden. *•. Auerbach.
16. Die kluge Hausfrau.
Ein junger Landmann pachtete einen ansehnlichen Gasthof, der
sehr gut gelegen war. Bon den Eigenschaften, die zu einem Wirte
gehören, besaß er vorzüglich die Behaglichkeit; sie hatte ihn in bor
Wahl seines jetzigen Gewerbes bestimmt und breitete sich auch über
alle Gäste aus, die sich bald bei ihm versammelten.
Er hatte ein junges Mädchen geheiratet von stillem, wohlkleid-
lichem Wesen. Sie versah ihre Geschäfte gut und pünktlich, sie hing
an ihrer Wirtschaft und liebte ihren Mann. Doch mußte sie ihn
*) Geschäftszimmer.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
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Margarete schilderte ihm darauf fein Betragen, die Art, wie
er einnehme und ausgebe, den Mangel an Aufmerksamkeit; selbst
seine gutmütige Freigebigkeit kam mit in Anschlag, und freilich ließen
ihn die Folgen der Handlungsweise, die ihn so sehr drückten, keine
Entschuldigung ausbringen.
Margarete konnte ihren Gatten nicht lange in dieser Verlegen-
heit lassen, um so weniger, als cs ihr so sehr zur Ehre gereichte, ihn
wieder glücklich zu machen. Sie setzte ihn in Verwunderung, als
sie zu seinem Geburtstage, der eben eintrat, und an dem sie ihn sonst
mit etwas Brauchbarem anzubinden Pflegte, mit einem Körbchen
voll Geldrollen ankam. Die verschiedenen Münzsorten waren be-
sonders gepackt, und der Inhalt jedes Röllchens war mit schlechter
Schrift, jedoch sorgfältig, darauf gezeichnet. Wie erstaunte der
Mann, als er beinahe die Summe, die ihm fehlte, vor sich sah, und
die Frau ihm versicherte, das Geld gehöre ihm zu! Sie erzählte
darauf, was sie ihm entzogen, und was durch ihren Fleiß erspart
worden sei. Sein Verdruß ging in Entzücken über, und die Folge
war, daß er Ausgabe und Einnahme der Frau vollstäudig über-
trug, seine Geschäfte nach wie vor, nur mit noch größerem Eifer, be-
sorgte, von dem Tag an aber keinen Pfennig Geld mehr in die
Hände nahm. Margarete verwaltete das Amt eines Kassierers mit
großen Ehren, kein falscher Laubtaler, ja kein verrufener Seck)ser
ward angenommen, und durch ihre Tätigkeit und Sorgfalt fetzten
sie sich nach Verlauf von zehn Jahren in den Stand, den Gasthof mit
allem, was dazu gehörte, zu kaufen und zu behaupten.
- » I. W. t>. Goethe.
17. Das Haus Gruit vau Zteen.
Das Handelshaus Gruit van Steen war im Beginne des sieb-
zehnten Jahrhunderts eines der angesehensten, reichsten und fest-
begründetsten in Hamburg. Das Oberhaupt des Hauses war da-
uwls Hermann Gruit, der nach dem Tode des ehrwürdigen Vaters
mit der Handlung und dem Hause auch den alten Jansen als Erb-
stück mit überkommen hatte, einen goldtreuen Diener des Hauses, mit
Leib und Seele wie sonst dem alten, nun dein jungen Herrn zu-
getan, den er schon als Kind auf den Knien geschaukelt hatte. Wenige
verstanden das Handelswescn damaliger Zeit bis in seine äußersten
Verzweigungen so von gründ aus, wie der alte Jansen, daher galt
auch sein Wort in der Schreibstube wie das des Herrn selbst.
Der dreißigjährige Krieg verheerte schon seit zwanzig Jahren
unser armes Vaterland durch Raub, Mord und Brand von einem
Ende zum anderen; Städte und Dörfer waren zu hunderten verheert
und verlassen von den Bewohnern, die mit dem Vieh in die Wälder
geflohen waren, um sich vor den räuberischen, blutigen Händen der
gottlosen Kriegsleute zu retten. Unter diesen Umständen und
namentlich auch bei der Unsicherheit der Straßen in allen Ländern
war cs kein Wunder, daß der Handel stockte und vorzüglich der Be-
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau]]