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Mehrere Höfe bildeten eine Gemeinde, mehrere Gemeinden
eine Markgenossenschaft, aus mehreren Markgenossenschaf-
ten bestand ein Gau. Der Ackerbau und die Bestellung des
Hauswesens war den Frauen und Knechten übergeben. Der
freie deutsche Mann beschäftigte sich im Frieden bloß mit der
Jagd. Außerdem war er müßig, lag auf seiner „Bärenhaut"
(Bärenhäuter), und ergab sich häufig dem Trunk und dem Wür-
felspiel. Die Deutschen, bieder und keusch, treu dem gegebenen
Worte, liebten ihr Vaterland auf's höchste. Sie waren kriege-
risch, listig und schlau gegen Feinde, trotzig gegen Zwang, groß-
müthkg gegen Schwache und übten Gastfreundschaft im
höchsten Grade. Künste und Wissenschaften waren ihnen
ganz fremd. Gute Sitte wurde hoch in Ehren gehalten. Die
Frauen waren sehr geachtet; sie brachten bei ihrer Verheira-
thung als Mitgift dem Mann ein Schlachtroß, einen Schild
und einen Speer mit. Ihr schönes Haar war ihr einziger
Schmuck. Die Waffen waren der Schmuck des Mannes.
Die Schilde waren vo.n Holz oder Flechtwerk. Schwerter, Pan-
zer und Helme gab es aus Mangel an Eisen nicht viele. Sie
ritten ohne Sattel. Im Fußvolk bestand ihre Hauptstärke.
Durch Schlachtgesänge feuerten sie ihren Muth zuur Kampf an.
Die wehrhaften Männer hielten bei ihren Gastmäh lern ge-
meinschaftliche Berathungen, in welchen nach der Stimmenmehr-
heit Beschlüsse gefaßt.wurden. Für den Krieg wählte man einen
Herzog, der vor dem „Heere zog". Heerbann hießen alle
zu den Waffen gerufenen freien Männer. Gefolge hieß des
Anführers nächste Umgebung von kriegslustigen Jünglingen,
welche bereit waren, mit ihm zu leben und zu sterben. Die
Germanen kämpften gewöhnlich in keilförmiger Schlachtordnung.
Den Schild im Stich zu lassen, galt als Schmach. Die Fuß-
gänger kämpften oft zwischen den Reitern. Auf Treulosigkeit
und Feigheit stand Todesstrafe. „Einer für Alle und Alle
für Einen" war einer der ersten Wahlsprüche.
Von den Gefangenen wurde oft eine Anzahl geschlachtet, die
übrigen zu Knechten gemacht.
Wodan oder Allvater war die höchste Gottheit. Die
Mutter Erde, Hertha, wurde als die wohlthätigste Göttin ver-
ehrt. Auch Sonne und Feuer galten für heilig, eben so die
Stammväter Teut und Man. Von der Göttin der Ehe,
Freia, soll der Freitag, und von Thor, dem Donnergott, der
Donnerstag den Namen haben. Keine Tempel. In hohem
Ansehen standen die heiligen Seherinnen. Veleda, Aurin ia.
TM Hauptwörter (50): [T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
TM Hauptwörter (100): [T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe]]
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Miölner), uní» Balder, der Gott der Jugcndschönheit, Bercdtsamkeit, Un-
schuld und rechtlichen Entscheidung. Uller, Sohn Thorrs, ist Meister im
Pfeilschießen und Schlittschuhlaufen. Balder's Gemahlin ist Nanna, ihr Sohn
Forfeit, Gott der Eintracht, hat einen Palast (Glitner), der auf goldncn
Säulen ruht. Niord, der im Sturmwind die brausenden Schwingen schüt-
telt, daß Alles erbebt, ist der Gott der Winde, des Seewesens, des Han-
dels; seine Gemahlin Skada. Ihre Kinder sind Frei, Beherrscher der
Sonne (Regen und Sonnenschein, wohlfeile und thenre Zeit; er herrscht in
Alsheim, wo die Elfen wohnen), und Freia, Göttin der Liebe. Tyr,
Sohn Odin's, Schlachtengott, Todeswunden in seinen Blicken. Sein Bruder
Braga, Gott der Weisheit und Dichtkunst. Seine Gemahlin Iduna be-
wahrt die Aepfel der Unsterblichkeit, welche sie den Helden bei ihrem Eintritt
in Walhalla auf goldnen Schalen darreicht. Nornen, Schicksalsgöttinncn.
Asgard, die Götterstadt, von der die Brücke Bifrost zur Erde nieder-
geht. Hier strahlen die silbernen Paläste Odin's und die Paläste der zwölf
oberen Götter. Mitten in Asgard liegt das reizende Thal Ida, der Ver-
sammlungsplatz der Götter mit einem Hain von goldncn Baumen. Wal-
halla, der Wohnort der Helten, war ein besonderer Palast mit Hainen und
schönen Umgebungen. Edda.
Gustav Wasa, ein Sprößling der alten schwedischen Kö-
nigsfamilie, faßte um 1520 den kühnen Entschluß, sein Vater-
land von der Tyrannei des durch das Stockholmer Blut-
bad berüchtigten dänischen Königs Christian zu befreien. Er
entfloh aus seinem Gcfängniß in Dänemark, gelangte, nachdem
er vorher eine Zcitlang, um sich zu verbergen, Dienste bei Ochsen-
händlern genommen hatte, nach Schweden, wo er sich insge^
heim einen kleinen Anhang zu verschaffen wußte. Glücklich war
er überall den Spähern Christian's auf einer äußerst gefahr-
vollen Flucht entgangen. Seine Beredtsamkeit, seine körperliche
Schönheit, seine Zuversicht in Wort und That gewannen ihm
manches treuen Schweden Herz. Die Befreiung seines Vaterlandes
begann er mit der Erstürmung eines festen Schlosses; sein An-
hang mehrte sich, je weiter er vordrang. Der Feind floh überall,
und Gustav wurde 1524 zum König von Schweden gekrönt.
Unter seiner Regierung verbreitete sich in ganzen Lande die Lehre
Luther's.
Sein Enkel war Gustav Adolph. Auf das sorgfältigste
erzogen, verrichtete er schon als zwölfjähriger Knabe Kriegs-
dienste. Zwei Jahre älter, leitete er die Angelegenheiten der
Regierung und im achtzehnten Jahre wurde er Í61 i zum König
gekrönt, da man das Vertrauen auf ihn setzte, daß er das Reich,
welches mit Dänemark, Rußland und Polen zu gleicher Zeit
Krieg hatte, retten würde. Nachdem er mit seinen Feinden
ehrenvolle Friedensschlüsse gemacht hatte, zog er den Protestanten
in Deutschland zu Hülse.
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Extrahierte Personennamen: Balder Nanna Skada Freia Iduna Edda Gustav_Wasa Gustav Christian Gustav Gustav Gustav_Adolph Gustav
Extrahierte Ortsnamen: Alsheim Walhalla Dänemark Schweden Schweden Polen Deutschland
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Die Acgyptcr hielten noch die Natur in ihren Erscheinungen
und Gegenständen für das Göttliche und kamen so zur Vereh-
rung der Thiere als Gottheiten. Ibis, Krokodil, Ichneu-
mon, Katze, Apis. Uebrigens waren Osiris und Isis,
Sonne und Mond, die Hauptgottheiten. Seclenwanderung.
Mumien. Todtengericht. Kasteneintheilung: Priester, Krieger,
Ackerbauer, Gewerbtreibende, Hirten, Schiffer, Dolmetscher.^
Ueber Aegypten herrschten oft zu gleicher Zeit viele Könige.
Einer der bekanntesten ist Psammetich aus Sais, von dem
erzählt wird, daß er auf folgende Weise Alleinherrscher geworden
sei. Um 700 v. Ehr. regierten zwölf Fürsten gemeinschaftlich
(Zwölfherrschaft, Dodekarchie). Sie hatten zum Zeichen ihrer
Eintracht das Labyrinth erbaut, ein prachtvolles Gebäude in
der Nähe des Sees Möris, welches aus der Vereinigung von
12 Palästen mit 3000 Sälen entstand, die durch unzählige
Gänge über und unter der Erde mit einander verbunden waren.
Nach einem Orakelspruch sollte aber derjenige Alleinkönig werden,
welcher ini Tempel des Gottes zu Meinphis aus einer ehernen
Schale trinken würde. Als daher einst der Oberpriester aus
Versehen bei einem Opfer den zwölf Fürsten nur elf Opferscha-
len brachte, spendete Psammetich, welcher keine erhalten hatte,
das Opfer aus seinem eherneil Helme. Die übrigen Mitkönige
fürchteten deshalb, daß an ihm jene Weissagung in Erfüllung
gehen möchte. Psammetich wurde von ihnen verjagt und ge-
nöthigt, in die sumpfigen Gegenden an der Meeresküste zu siüch-
ten. Das Orakel, welches er in seiner Noth befragte, gab ihm
zur Antwort: „daß die Rache kommen werde, wenn eherne Män-
ner vom Meere her erschienen wären." Nicht lange hierauf
landeten gepanzerte griechische Seeräuber an der Küste. Ein
Aegypter, welcher früher nie geharnischte Männer gesehen hatte,
benachrichtigte den verbannten Fürsten über das Ereigniß mit
den Worten: „daß eherne Männer gelandet wären und das
Gefilde durchstreiften." Dieser gedachte des Orakelspruches, nä-
herte sich den Freniden freundlich, und nachdem er sie unter-
großen Versprechungen überredet hatte, ihm zu dienen, unterjochte
er mit ihrem Beistände die übrigen Könige und wurde Allein-
herr, 656 v. Ehr.
Seit Psammetich kamen öfter Fremde nach Aegypten; früher
war es Ausländern nicht gestattet, das Land zu betreten. Die
Folge davon war lebhafterer Handelsverkehr und Schifffahrt.
So soll um 600 v. Ehr. Nccho nicht allein selbst große Flot-
ten gebaut, sondern auch durch phönicische Schiffer Afrika haben
Kapp, Lcitsadrn. 2
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
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fabriken, Sarepta, mitten zwischen Beiden gelegen, durch sei
nen Weinbau.
Die einzelnen Städte Phöniciens wurden von Königen be^
herrscht. Die merkwürdigsten Könige von Tyrus sind Hiram,
ein Freund Salomo's, und Pygmalion, der Bruder der
Dido. Vor diesem flüchtete Dido, weil er ihren Gemahl Si-
chäus aus Begierde nach seinen Schätzen ermordet hatte.
Die Phönicier führten oft die fremden Schiffe irre, und
schreckten sie durch fabelhafte Erzählungen von Gefahren und
Ungeheuern, damit ihre Handelswege ein Geheimniß blieben.
Auf ihrem so ausgebreiteten Karawanenhandel holten sie aus
Armenien Eisen, Stahl, Pferde und Sklaven, aus Arabien
Specereien, Gold, Elfenbein, Gewürze und feine Schafwolle,
wovon Vieles von Indien aus dahin geführt worden war.
Was sie auf diesen Handelswegen zu Land eingehandelt hatten,
verkauften sie ncbft den Produkten ihres eigenen Landes im
Scehandel. Diese Produkte waren vorzüglich Glas (ein Un-
gefähr führt auf feine Erfindung) und Purpur (Saft aus
einer Secmuschel— hochroth, violett, auch von anderer Farbe);
außerdem verfertigten sie feine Gewebe, Stickereien und allerlei
Arbeiten aus Metall, Elfenbein und Bernstein.
Tausch reichte nicht immer aus, bisweilen war er nicht möglich — Mün-
zen, Geld. Zahlen. Rechenkunst. Die Phönicier sind auch Erfinder der
Buchstaben. Schreibmaterialien: Steine, Metall, Holz, Baumrinde,
Wachstafeln, Elfenbein, Blätter, Thicrhäute (Pergament), Papierstaude.
Geschnittenes Rohr mit schwarzer Farbe, spitziger Griffel.
Die Religion bestand in Vielgötterei mit Bilderdienst und Menschenopfern.
Der lyrische Hercules war als Handelsgott der allgemeinste, ein ewiges
Feuer brannte ihm zu Ehren in seinem Tempel zu Tyrus; ein anderer war
Baal, abgebildet als Mann und Weib mit Kuhhörnern. Die Baalspriester
ritzten sich bei den Opfertauzen mit den Opfermessern die Haut blutig. Kriegs-
heere hatten die Phönicier nicht, sie machten auch keinen gemeinsamen Staat
aus, nur die einzelnen Städte standen im Bünduiß untereinander.
Durch Arabien gingen die Hauptstraßen des phöniklschen
Karawanenhandelö. Bloß einzelne oasenartige Stellen der Küsten
dieses sandigen, bäum- und wasserarmen Hochlandes sind
tauglich zum Anbau. Die Mitte, Nedsch genannt, hatzwischen
nackten Felszügen fruchtbare Thäler. Südöstlich liegen Steppen
und unwirthbare Wüsten, südwestlich das Bergland Neuren.
Zum rochen Meere fällt Arabien in steilen Terrassen ab, nach
Norden verflacht es sich in die syrische Wüste. Nur sehr wenig
Bäche. Arabien ist fast viermal größer als Deutschland. No-
madenstämme unter Stammfürsten — Beduinen. Anhänglich-
keit zwischen dem Araber und seinem Pferde.
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Extrahierte Personennamen: Pygmalion
Extrahierte Ortsnamen: Sarepta Tyrus Armenien Indien Bernstein Tyrus Bünduiß Deutschland
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Wohnungen der seligen Götter, welche dort Nektar und Am-
brosia genössen.
Die 12 Hciuptgotthcitcu hießen:
Zeus oder Jupiter, Pallas Athene oder Minerva,
Here oder Juno, Ares oder Mars,
¡ Poseidon oder Neptunus, Aphrodite oder Venus,
Hades oder Pluto, Hephaistos oder Vulcanus,
Phoibos oder Apollo, Hermes oder Mercurius,
Artemis oder Diana, Dionysos oder Bacchus/
Hebe. Iris. Eos oder Aurora. Die 3 Gra'zien, die 3 Par-
zen, die 3 Furien, die 3 Richter in der Unterwelt (Tartarus, Elisium).
Den neun Musen war der Berg Helikon in Böotia
heilig. Dieser Berg ist der schönste in Hellas, fruchtbar und
reich mit Bäumen bewachsen; die Bildsäulen der Musen und
anderer Gottheiten schmückten ihn.
Die Gewässer, Wälder und Gefilde waren mit Untergott-
heiten angefüllt: Pan, Satyre, Nymphen, Tritonen.
Das Orakel des Zeus zu Dodona in Epirus ist das älteste,
das zu Delphi lag in Phokis, am Fuße des zwcigipfelichen
Parnassus, und war das berühmteste. Hier verkündete die
Priesterin Apollo's, Pythia, wenn sie aus dem kastali sehen
Quell getrunken hatte, von ihrem Dreifuße herab den Willen
des Gottes.
Männer, welche sich durch Heldenthaten in ältester Zeit Ver-
dienste erworben hatten und deshalb göttlich verehrt wurden,
hießen Hero6n. Maler und Bildhauer wetteiferten, die Göt-
ter abzubilden. So gingen die Künste aus der Verehrung der
Götter hervor.
8. 19.
Die ältesten Griechen.
Heroen.
Die vier Stämme der Hellenen hießen: Dorier, Achäer,
Joner, Ae oler. Fremde Einwanderer, welche die Cultur in
Griechenland sehr beförderten, waren Kekrops, welcher aus
Aegypten kam und sich in Attika niederließ, Kadmus, welcher
die Buchstaben und den Gebrauch der Metalle mit aus Phöni-
cien nach Böotia brachte, und Pelops, welcher aus Phrygien
in den von ihm benannten Peloponnes kam. Diese Ankömm-
linge wunderten zwischen 1600 und 1400 v. Chr. aus Ländern
ein, welche bereits einen hohen Grad von Cultur besaßen, und
verbreiteten unter den damals noch rohen Griechen t>ie erste Bil-
dung. Sie vcranlaßtcn diese, aus den Gebirgen in die Ebenen
TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat]]
TM Hauptwörter (200): [T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer], T108: [Stadt Korinth Griechenland Peloponnes Insel Landschaft Name Athen Sparta Argos]]
- 51 —
gaben, unzählige Bildsäulen von Göttern und Helden zierten den Platz,
wo auch Schauspiele aller Art unter freiem Himmel ausgeführt wurden,
denen man von Erhöhungen aus zusah, zu welchen bequeme Treppen
führten. Die größte Rennbahn, der Circus Maximus, war ein
länglich runder Platz, welcher mit einer drei Stockwerke hohen Gallerte
umgeben war, auf welcher mehr als hunderttausend Zuschauer Platz
hatten. Hier hielten die Römer ihre feierlichen Spiele zu Ehren der
Götter und die Thiergefechte. Der Campus Martius, das
Marsfeld, ein Versammlungsort des römischen Volkes, war auch ein
stark besuchter Spiel-, Uebungs-, Erholungs- und Exercierplatz. Eine
aus Quadersteinen gebaute Kunststraße, die Via Appia, führte von
Rom nach Brundisium, dem Ucberfahrtsorte nach Griechenland.
Die Götterlehre der Römer stimmte im Ganzen mit der
griechischen überein. Auch sie verehrten die zwölf Hauptgotthei-
ten der Griechen als höhere, nur unter anderen Namen, und
hatten niedere Götter, welche entweder Halbgötter oder zu
Göttern erhobene Menschen, Tugenden oder Gemüthseigenschaf-
ten waren. Aeneas, Romulus, Cäsar, Augustus. Pan, Faunen, Nymphen,
Fides, Justitia, Virtus, Victoria, Coneordia. Den Gottesdienst besorg-
ten öffentliche Priester, Pontifices, denen der Pontifer marimus
Vorstand. Augures, Haruspiccs.
Sie opferten und weissagten durch Beobachtung des Fluges und Gesan-
ges gewisser Vögel, der Eingeweide der Opferthiere und außerordentlicher
Naturereignisse; denn es wurde kein öffentliches Geschäft unternommen,
wenn man nicht vorher der Zustimmung der Götter gewiß war.
8. 28.
Rom unter den Königen.
Romulus bis Tarquinius Ii.
Romulus wird als der Erbauer Roms genannt, 754
v. Ehr. Rom bestand anfangs nur aus elenden Hütten, welche
im Viereck mit einem Erdwall eingefaßt waren. Die Sage von
der Gründung Roms: Procas, König von Alba Longa,
der ältesten Stadt in Latium, südlich von Rom; seine Söhne
Numitor und Amulius; Rhea Sylvia, Tochter des ver-
triebenen Numitor; ihre Zwillingssöhne Romulus und Re-
mus. Der Hirt Faustulus und sein Weib Acca Larentia.
Romulus war der erste von den sieben Königen, welche Rom
durch siegreiche Kriege über die Nachbarn, durch weise Gesetze,
durch Beförderung des Ackerbaues und durch Bauwerke sehr ver-
größerten und verschönerten.
Die sieben Könige 754—510 v. Ehr.:
1) Romulus regierte 37 Jahre, Raub der Sabinerinnen.
Senat, Lictoren. Quirinus.
4
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
TM Hauptwörter (100): [T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba], T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod], T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Circus_Maximus Campus_Martius Romulus Cäsar Augustus Augustus Alba_Longa Rhea_Sylvia Romulus Acca_Larentia Romulus Romulus
Extrahierte Ortsnamen: Rom Griechenland Victoria Coneordia Roms Roms Latium Rom
124
Flammen aus, und das Schwert sollte schützen, was die Rcchts-
Verbriefungen nicht mehr vermochten. Es wurden die Dänen,
vornehmlich als preußische und andere Bundcstruppen zu Hülfe
kamen, zurück und zuletzt ganz vom festen Lande weggedrängt.
Jedoch erschien der preußischen Regierung bei dem Mangel einer
deutschen Kriegsflotte der Kampf als ein ungleicher, besonders
da der nördliche und namentlich der preußische Seehandel große
Störungen und Verluste erlitt. Deshalb und weil noch außer-
dem Rußland, Schweden und England zu Gunsten Dänemarks
drohcten, ließ sich dieselbe, nachdem ihr die Ordnung dieser An-
gelegenheit übertragen war, auf Vermittelung und einen Waf-
fenstillstand (von Malmöe) ein, wodurch der kriegerische Eifer
sehr gelähmt wurde. Nachdem darauf im I. 1849 wieder
tapfer (Erstürmung der Düppeler Schanzen und Gefechte bei
Kolding und zuletzt bei Fridericia) gesochten war, folgte aus
gleichen Gründen Vermittelung und ein Waffenstillstand. Jedoch
auch im I. 1850 entbrannte der Kampf von Neuem, und dies-
mal mit dem eigenen Heere ohne Hülfe (mörderische Schlacht
bei Jdstädt und Bestürmung von Friedrichsstadt), soll indeß,
nachdem er einige Zeit geruht, durch dazwischen tretende Ver-
mittelung von Seiten dcs deutschen Bundes sein Ende finden.
2) Schweden und Norwegen. Die Gebirgsgegenden
mit den Bewohnern gleichen sehr denen der Schweiz. Hohe
Felsenzacken, Gletscher, Schneegipfel, Lawinen, Höchsten. Hol-
zung, Vieh, Kupfer und Eisen machen den Hauptreichthum der
skandinavischen Halbinsel aus.
Stockholm, Hauptstadt auf Inseln am Ausflusse des
Mälar-Sees in die Ostsee. Christiania, Hauptstadt von
Norwegen. Friedrichshall. Bergen. Upsala, nordwestlich
von Stockholm, mit einer Universität; Dannemora, nörd-
lich von Upsala, mit Eisenbergwerken; Sala, westlich
von Upsala, mit Silberbergwerken; Falun mit einem sehr
berühmten Kupferbergwerk. Man beabsichtigt jetzt, einen
Canal von der Ostsee in das Kattegat zu bauen, fahrbar für
die größten Seeschiffe, um den Sundzoll zu vermeiden.
In den ältesten Zeiten waren die Lebensweise und die Sitten der Be-
wohner Skandinaviens dieselben, wie die der deutschen Völkerschaften. Sie
waren in Stämme eingctheilt und hatten ihre Häuptlinge. Ihre Sänger
hießen Skalden. Nach den Gesängen derselben ist Odin (.Wodan) Göttcr-
könig. Von ihm und seiner Gemahlin Frigga, der Götterkönigin, stammen
alte übrigen Götter, die Äsen. Odin und Frigga sitzen auf einem wunder-
baren Throne, von dem aus man in alle Länder der Erde sehen kann. Ihre
Söhne sind Thor, Donnergott (mit dem Alles zermalmenden Hammer
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer]]