Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
4-5
Die Priester hießen Magier. Sie hatten viele Amtsr
Verrichtungen, z. B. Unterhaltung des heiligen Feuers,
Ablesung der Gebete, u. s. w. Ihr Stand war erblich. Strenge
Lebensart. — Der einzige gelehrte Stand.
Art des Gottesdienstes : Sie hatten keine Tempel, keine
Altäre oder Bilder. Man opferte der Gottheit auf Anhöhen.
Die Opfer wurden bloß dargebracht, nicht verbrannt.—
Das heilige Feuer war das Symbol der Gottheit.
§. 118.
Staatsverfassung.
In den ältesten Zeiten bestand Medien wahrscheinlich aus
Hordenrepubliken, welche aber bald in eine monarchische,
und von dieser zu einer despotischen Verfassung übergingen.
Man hatte unbegranzte Ehrfurcht gegen den Despoten, wie itt
Babylon und Assyrien. Er erschien öffentlich immer mit
Musik, starker Wache und glänzendem Hofstaate, worunter
sich auch Weiber befanden, und führte den Titel: Der große
König oder der König der Könige. Der Thron war
erblich (— nach Stärke und Leibesgröße?) Die Einkünfte
wurden in Naturalien bezogen, besonders in Pferden. Unter
dem Hofstaate waren auch Eunuchen.
§. 119«
Gerichtsverfassung.
Die Gesetze der Meder waren die rohen Anfänge jener der
Perser: z. B. das strenge Gesetz der Kinderzucht; — die Ver/
brecher wurden sehr hart gestraft. Ob die Gesetze gleich in der
Willkühr des Regenten standen, so konnte er doch keine ^
einmal von ihm bestätigten, wieder aufheben.daher waren
die Gesetze unveränderlich.
Ä r i e g s v e r f ñ s s u n tz.
Die Meder liebten Krieg. Sie hatten drei Klassen von
Soldaten: 3) Reiter, b) Spießträger, c) Bogenschüßen.
Durch beständige Abhärtung waren sie in der früheren Zeit
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
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Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
74
3. G e s ch i ch t e.
§. ^5.
Gleichzeitig: assyrische, babylonische, und medischereiche
in Asien, — Juden und Griechen wie oben.
Die Phryger hielten sich für das älteste Volk der Welt;
aber ihre Geschichte ist durch Mythen ganz entstellt. Ihren
Ursprung leiteten sie von Togarmah, Gomers Sohne, ab.
Der erste König Annakus regierte vor der Denkalionir
schen Fluth. Von ihm das Sprichwort: „Er weint wie
Annakus." — Uibertriebenes Alter von 3oo Jahren.
Die folgenden Könige heißen alle Midas und
G 0 r d i u s.
Midas I. nahm seine Residenz zu Pessinus, und bauet«;
den prächtigen Kybeletempel.
Manis ein tapferer und weiser Fürst (daher manik,
groß).
Gordius I. gelangt von dem Pfluge zum Throne. Er
bauete Gordium, und weihete seinen Pflug dem Jupiter,—
der gordische Knoten. — (Alexander: „was liegt daran, wie
er aufgelößt werde. “ )
§. i?6-
Midas Ii. ein Zeitgenosse des Orpheus (Mythe: von
Ameisen genähret) — thätig und erfinderisch; man legt ihm
die Einrichtung des Gottesdienstes, das zeremoniose Begraben
und Beklagen der Todten bei. Die Mythe von den Eselsohren,
welche er als Richter zwischen Apoll und Pan bekam, sagt,
daß er allenthalben seine Kundschafter hatte. Er betrieb leiden,
fchaftlich denbergban — daher dasgastmahi seinergemahlin
Hermodia in Gold, und das Geschenk des Bakchus, daß alles,
was der König berühre, sich in Gold verwandeln solle. —
Waschen im Pakrolns. — Erfindung der Schiffsanker und
des Geldmünzens ? Phrygien gewann unter diesem Regenten
an Ausdehnung.
Go r d i u v 11. Unter dessen Regierung stürzte sich Anga,
ins, des Königs Bruder — als das Kostbarste in Phrygien —
wie später der Römer Curtius in den Schlund.
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Extrahierte Personennamen: Gomers Alexander Alexander
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Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Zu den geschriebenen: Aufzeichnung jeder Thatsache
Inschriften, Münzen, eigentliche historische Werke u. f. w.
$• 4-
Die Geschichte hat mehrere Hilfswissenschaften:
s) Geographie. — Diese zeigt die Gestalt und Bescha,
fenheit des Ortes, wo. die merkwürdige Begeberhei
sich ereignet hat.
b) Chronologie. — Diese gibt die Zeit an, wanr
die Sache geschehen ist. Nothwendigkeit der Zeit
räume in der Geschichte des Gedächtnisses wegei. -,
Synchronismus.
c) Genealogie. — Abstammung der menschichen
Geschlechter.
d) Diplomatik. — Kunst, alte Schriften zu lesen
e) Sphragistik. — Kenntniß der Siegel,
k) Heraldik.— Wappenkenntniß.
g) Numismatik. — Kenntniß der Münzen.
h) Alterthümer (Archäologie) oder Statistik. Hierausdie
Religionsr, Staats-, Gerichts-, Kriegs-, gelert«
und häusliche Verfassungen der Völker, wodurchdv
Geschichte erst deutlich wird. —
Kenntniß der Geographie, Chronologie und Alterthüvei,
oder Statistik, sind für alle Geschichtesiudierende Utpnr
behrlich; die übrigen mehr für den Historioaraphen.
8. 5.
Das Studium der Geschichte hat vielfachen Nutzen,
s) Es befriedigt eine sehr vernünftige Neugierde.
b) Es bildet den Verstand, indem dadurch unsere Kenntliiss
durch die Kenntnisse des ganzen Menschengeschlecht
vermehret, unsere Begriffe berichtiget und aufgeklärt!
werden.
c) Es veredelt das Herz. Die Vorstellungen großer, edler
Handlungen, schöner Beispiele reihen uns selbstz» große»
Thaten und zur Tugend. Der Anblick des Lasters und
feiner Folgen^reckt^uns von ähnlichen Vergehungen ali.
d) Es gibt uns wahre Gottesfurcht. — Durch die Betreift
einer höher» und weisen Weltleitung.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
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Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Berge: Tmolus, fruchtbar an Safran und süßemwekne.—>
Sipylus-
Flüsse: Paktolus (Goldsand, Mündung in den Hermus
aus Phrygien), Kaystrus (Schwane), Meles, Mäander.
Hauptstadt: Gar des, am Fuße des Tmolus, die Resi-
denz der lydischen Könige und Niederlage des Handels,
umflossen von dem Paktolus.
Städte: Philadelphia, nordwärts vom Tmolus, Hypäpa.
Magnesia an dem Berge Sipylus (unterschieden von Magnesia
am Mäander). Das alte Sipylum, ein See. — Thyatira,
eine Kolonie der Mazedonier.
Das Land eben und fruchtbar. Uiberfluß an Getreide und
Wein. Starker Bergbau.
2. A r ch ä o l o g i e.
§. i6r.
Religionsverfassung.
Polytheismus. Hauptgötter: Kybele (unter dem Namen
Sipylene); Jupiter, Diana (unter dem Namen Leukophryne).
Sabazios oder Bakchus. — Die Kabyren.
S taatsverfass u n g.
Sehr frühe königliche Negierung. Die Könige unmm
schränkt. Erbliche Thronfolge.
Unter ihren Gesetzen ist vorzüglich das Gesetz gegen den
Müßiggang zu bemerken.
Die Lydier waren in der ältesten Zeit gute Soldaten,
treffliche Reiter; sie führten lange Spieße,-— keine Bogen
und Pfeile. Sie schaßten Künste und Wissenschaften, beson-
ders Dichtkunst. --Der Dichter Alkmann. — Man legt
ihnen die Erfindung des Geldmünzens bei.
Sie lebten in der frühem Zeit frugal und thatig, später
wurden ffe Weichlinge, besonders durch Cyrus. Sie hatten
strenge Kinderzucht. — Die ersten Gasthäuser. — Schändliche
Gefälligkeit gegen Fremde.
Der Handel der Lydier war beträchtlich.
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Extrahierte Personennamen: Hauptgötter Diana_( Alkmann Cyrus Cyrus
Extrahierte Ortsnamen: Goldsand Philadelphia Hypäpa Thyatira
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46 ,
tapfere Krieger. Jeder mußte, sobald er waffenfähig war,
Kriegesdiensie thun; aber im zwanzigsten Jahre erhielt er erst
Sold. Nur Alter und Krankheit machten hiervon Ans,
nahmen.— Waffen: Panzer mit Helme, kurze Wurfspieße-
große Bogen, kleine Schwerdter. — Sie führten ihre Kriege
nach der Art aller rohen Völker. Nie bedienten ße sich einer
Kricgeslist, als bei der Ermordung der Szvkhen. Vergift
tung der Pfeile durch Naphta: — die königliche Leibwache.
§. 121.
Gelehrte Verfassung.
Die Meder galten für die Tartarn der alten Zeit. Sie
waren roh und wild, und verachteten Künste und Wissen,
fä-aften. Ihre ganze Kunst, welche sie besaßen, bestand
Im Reiten und Bogenschießen. Die Wissenschaften waren in
den Händen der Magier. Worin sie aber bestanden, ist um
bekannt.— Von ihrervaukunst zeigt Ekbatana.
§. 122.
Häusliche Verfassung.
Die erste Beschäftigung der Meder war Krieg und Raub;
später lebten sie äußerst weichlich. — Vielweiberei; die meisten
hatten wenigstens sieben Weiber.
In Hinsichr der Lebensart unterschied man die Berg, und
Thalbewohner; jene lebten immer roh und einfach, diese üppig.
Diekranken durften nicht auf dem Bette sterben, sondern
der Sterbende wurde großen Hunden, welche man eigends
hierzu hielt, vorgeworfen.
Nebst dem Hang zum Kriege hatten sie große Vorliebe für
Magie, für Tanze und Spiele.
Sie hatten eine besondere Art, Bündnisse zu schließen.
-Man band nämlich den Daumen derjenigen, welche das
Bündniß schlossen, fr vesi zusammen, ins das Blut hervor,
sprang, welches sie sodann aussogen.
Die Meder trieben keinen Handel; — in der Würdigung
stehen sie weit znrücke.
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Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Sy
Honkgwasser und gesottener Wein. Trunkenheit schändlich
und strafbar. (—„Warum trinkest du nicht mehr?"—
„Weil ich keiner fremden Vernunft bedarf." —) Sklaven
berauschen sich zur Warnung der Jugend (sehr Menschenfreund,
lieh!) — gemeinschaftliche Mahlzeiten; i5 an einem Tische,
patriotische Tischgespräche. —. Der Scherz erstreckt sich nicht
über die Schwelle. — Die Jugend höret und sucht zu stehlen.
*6) Kleidung betreffend.
Männer lassen sich das Haupthaar und den Bart
wachsen; sie tragen auf dem Kopfe eine lederne Kappe, Leib/
röcke, eine Art Hemden aus grobem wollenem Zeuge, rothe
Mantel, Sandalen.— Die Weiber haben den Schleier,
kurze Unterkleider von Leinwand oder Wolle, Oberröcke,
Sandalen. Die K n aben einen langen Rock bis zum zwölften
Jahre; dann einen dünnen Mantel; — baarfuß; die Haare
abgeschnitten. Die Mädchen ohne Schleier, Röcke ohne
Aermcl mit Knöpfen auf der Achsel; baarfuß. Im Kriege
hiervon Ausnahme.
*7) Kinderzucht und Sitten betreffend.
Jeder Knabe ist von seiner Geburt an ein Eigenthum des
Staates. Die erste Erziehung ist der Mutter überlassen: hier
fastet er, ist im Finstern allein, redet nicht viel , lacht nicht
ungebührlich. Mit dem siebenten Jahre beginnt die Erziehung
des Staates. Alleknaben haben gleiche Nahrung, Kleidung
und körperliche Uibungen unter einem Aufseher Padano,
mus. — Fingerbiß bei unrichtigen Urtheilen. Bescheidenheit,
Stillschweigen, Ehrerbietung gegen das Alter *3), Ertragung
körperlicher Schmerzen *b) find vorzügliche Tugenden der
Knaben.
Auch die Mädchen nehmen Antheil an den körperlichen
Uibungen; laufen, springen, ringen, baden sich mit den
Knaben in dem Eurotus *c).
Alte und Junge haben unbedingten Gehorsam gegen die
Obrigkeit, Ungehorsame werden ausgestoßen. Uiberflüffiges
Reden ist schändlich *<1). '
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Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
38
*») Die Jugend mußte aufsichen und schweigen, wenn ein Alter
voeüberging. —" Die spartanischen Gesandten in dem Theater
zu Achen.
*b) Um sie zur Ertragung körperlicher Schmerzen zu gewöhnen,
wurden sie an Dionens Altar oft bis auf das Blut gepeitscht,
und durften dabei nicht einmal seufzen. — Der Fuchs unter
dem Mantel. — Stehlen war ihnen erlaubt, wenn sie es mit
List ausführtcn und nicht ertappt wurden.— Blutige Kämpfe,
wilde Jagden.
*c) Die Mädchen sollten durch die Theilnahme an den körperlichen
Uibuiigen der Knaben aller Weichlichkeit entwöhnet werden;
daher die gesunden, heroischen Spartanerinnen: „ Dazu habe
ich ihn gebohren-^ — Die Ausländerin zu Leónidas Gattin:
„Ihr seid die einzigen, welche über ihre Männer herrschen."
A. ,, Wir bringe» auch Männer zur Welt. “ — Die Ertter
zu ihrem Sohne, indem sie ihm den Schild reichet: ,, Entweder
mir oder auf diesem."
*ck) Daher die lakonischen Antworten: — Dem Satrapen Tissar
phernes eine krumme und gerade Linie: „Wähle." Zuterxes,
als er bei Thermopylä die Waffen der Griechen verlangt:
,,Komm, und hole sie."— Zu Philipp: „Nein/' —
Der leere Mehlsack.
*8) Wissenschaften betreffend.
Der Jugend werden richtige Begriffe von Menschen und
Dingen beigebracht, alle Spitzfindigkeiten vermieden; Musik
im Ansehen; Sklaven dürfen weder Melodien noch Texte
lernen. Die Jugend zeigt ihre Geschicklichkeit im künstlichen
Stehlen, die Ertappten werden ihrer Ungeschicklichkeit wegen
bestrafet.
Hierin lag die ganze wissenschaftliche Anleitung der Spart
tañer, und dem zufolge gab es bei ihnen geringe Geistesübung.
Wenige konnten lesen, schreiben und rechnen. Sie sahen
dabei nur auf den gröber« Nutzen ;— auf Vergnügen gar
nicht: daher ihre Rohheit, Aberglauben», s. w. So ermorden
sie '¿000 Heloten, welche sie eingeladen hatten unter dem
Versprechen, ihnen das Bürgerrecht zu ertheilen. So kamen
sie zur Schlacht bei Marathon zu spat, weil sie vor dem Voll-
monde nicht auszrehen durften. So werden bei Plataa viele
niedergemacht, weil sie sich eines bösen Opferzeichens wegen
nicht vertheidigen. —
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König]]
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Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
2 Oa
»für mich kommandire Miltiades"), und sein Werk war &c1r
Sieg bei Marathon. — Auf seiner Untersuchung gegen die
persisch gesinnten Inseln traf ihn, weil er Paros nicht weg-
nahm, die Verleumdung; er wurde zum Tode verurtheilt, die
Todesstrafe aber aus 60 Talente Geldstrafe gemildert. Wegen
Unvermögen zu zahlen, warf man ihn in das öffentliche
Gefäugniß, wo er auch starb. — Sein edler Sohn Äi mon.
H. 225.
Die nächste Folge des maralhonischen Sieges, und des
Vortheiles überaegma (wobei derspartanerkönig Demaral
vertrieben wurde), war der Seezug gegen die Inseln, wozu
Milli ad es aus einem Privathasse die Athener überredete,
um Kontributionen einzutreiben. Dieses erregte in den Äther
Mw, den Gedanken zur Oberherrschaft zur See.,
Mrltiades Unglück weckte drei andere große Männer: den
gerechten Aristides *), den schlauen Themistokles **),
und den edeln Kim on *'**), welche die Größe Athens grün-
deten.— Die Geschichte jedes sich hebenden demokratischen
Staates ist eigentlich die Geschichte einzelner hervorragender
Männer, welche als Feldherren und Demagogen an der
Spitze stehen
*) Aristides mäßig, bescheiden, uneigennützig, patriotisch, wahr
und gerecht, zog die Vol^sglückseligkeic allem vor; daher bei
Marathon: ,, Für mich kommandire Miltiades- ‘{ — zu The-
mistoiles, seinem Nebenbuhler-: »Freund, trage-du vor;"
und zu dem Volke: »Höret den Themistokles." Bei seiner Ver-
bannung schrelbr er seinen Namen auf die Scherbe- —- Als
Staatsmann und Feldherr gleich groß,— stirbt arm bei dep
Verwaltung der allgemeinen Kasse Griechenlandes.
**) Themistokles, nur Halbbürger, aber als Knabe in dev
Schule rastlos, fleißig; daher seine Lehrer: ,, Knabe, aus dir
»wird entweder ein großer, guter, oder ern gefährlicher
schlechter Mann. “ — Er ziehet das Nützliche dem Angenehmen
vor. »Die Leier kann ich nicht spielen, aber kleine Slädre
»weiß ich groß zu machen" Aus Ehrsucht: ,»Des Mil-
» rial/es Trophäen lassen mich nicht schlafen. “ Als Feldherr
und Staatsmann tapfer, kühn, klug, listig und scharfsichtig- —
Eifersucht zwischen ihm und Aristides. -— Er kämpfte mit
Glucke gegen die Inseln, welche Mrltiades vergebens angegriffen
hatte. Ihm dankt Griechenland den Sieg hei Salamis, nutz
Athen feine Befestigung und die Gründung seiner Seemacht durch
zweckmäßige Verwendung der Einkünfte aus den Bergwerken,
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Demosthenes Feigheit.' Die gefangenen Athener von Philipp
verspottet';-daher Einer aus ihnen: „Du machst den Th erste es
und könntest die Nolle des Agamemnons spielen."— Zu
den Gefangenen, welche ihr Gepacke verlangen: „ich glaube,
„ die Lcure denken nicht einmal, daß wir sie im Ernste geschlagen
^ haben."
*) Demosthenes, der größte Redner Griechenlandeß, hatte von
Narur wenige Rednergaben, eine unansehnliche Gestalt, eine
schwache sioccernde Stimme, üble Gewohnheiten :.i seinen
Geberden, aber er besiegte alle diese Hindernisse durch Fleiß
m>d Anstrengung. Er nahm Kieselsteine in den Mund gegen
das Scorcern, deklamiere an dem Ufer des Meeres, um seine
Stimme zu stärken, machte 8 Abschriften des Thukydides, um
eineu guten Styl zu bekommen, hing ein bloßes Schwerdt im
Zimmer auf, um sich das Zucken der Schulter abzugewöynen
tt- s. w. — Uibrlgens war fein Charakter feig, errel, üppig
und bestechbar.
§. 2ö1.
Nach der Schlacht bei Cheronäa wurde Philipp in einer
allgemeinen Versammlung der Griechen zum Obergeneral
gegen die Perser gcwählet, Die Athener nahmen gegen
Phozions Nathautheil daran 537, Bei Philipps-Tode bezeigte
Athen große -Freude, schloß niit mehreren griechischen Staaten
einen Bund gegen den Knaben Alexander, wie sie ihn nannten ;
aber Alexander machte sich durch die Zerstöhrung Thebens bald
geltend, ward in der Versammlung zum Oberfeldherrn, wie
sein Varer, ausgerufcn, verzieh den Athenern, welche jezt
mit den übrigen Griechen unter mazedonischer Oberherrschaft
standen.
tz. 262.
b) Oberherrschaft der Spartaner bis zur Schlacht
bei Leukrra. 07» vor Christus.
Sparta bleibt ein durch seine Verfassung in Griechenland
ausgezeichneter Staat. Diese Verfassung hatte Lykurg, wie
schon oben angcführet wurde, 880 gegeben. Der Könia
Polydektes starb kinderlos; Lykurg, Vormund seines nach
des Vaters Tode gebohrnen Neffen Chorilaus, vereitelt die
Plane seiner herrsch süchtigen Schwägerin , welche ihm selbst
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T31: [Athen Athener Spartaner Flotte Perser Stadt Sparta Krieg Schlacht Griechenland], T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T15: [Athen Theben Sparta Griechenland Krieg Philipp Stadt Spartaner Athener König], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
Extrahierte Personennamen: Philipp
verspottet';-daher Philipp Schwerdt Cheronäa Philipp Philipp Phozions_Nathautheil Alexander Alexander Alexander Christus Könia
Polydektes Chorilaus
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Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
11
Verfahrungsart; Ln Hinsicht feiner Moralität aber fand man
in ihm keinen Schüler des großen Epaminondas. — Philipp
blieb im größten Unglücke unerschütterlich; im höchsten (glücke
(Chäronea ausgenommen) besonnen, liebte aber den ^runk
und war sehr ausschweifend.
§. Lz.
Auf Philipp folgte Alexander, der Urhebex einer Welt/
revolution, Jugendgeschichte. Alexander war-56 vor
Christus gebohren. An seinem Geburtstage zerstörte Herostrat
den ephesifchen Tempel; daher die Dichterschmeicheleiklein
von Gestalt, aber vielsagende Augen, thatig und ehrsüchtig.
Sein Erzieher war der strenge Leonidas, ein mütterlicher
Verwandter; sein Lehrer unter andern der treffliche Aristo-
teles*) nach Homer;— daher Homer und Dolch unter
dem Kopfkissen. — Philipp's und Alexanders Schatzung die ser
Lehrer. Der erstere: „Ich freue mich, nicht, daß ich einen
Sohn habe, sondern daß ich ihm solche Lehrer geben kann. "
Der andere: „Dem Vater verdanke ich mein Leben, den L'eh-
rern die Anwendung dieses Geschenkes." —Sinn für das
Große: der Erbscnwerfer. — „Ich laufe auf den olympischen
Spielen, wenn ich Könige zu Nebenbuhlern habe" — Thräuen
bei seines Vaters Eroberungen: »Was bleibt mir?" —
Geographische Fragen an die persischen Gesandten. — Z)er
wilde Buzephal: „O me-m Sohn, suche dir ein anderes Rench,
Mazedonien ist für dich zu klein." — Sein Schild decket i)en
Vater. •'» •• -
Es ist schwer, diesen Fürsten richtig zu beurtheilen , wril
er gerade bei der Ausführung seiner größten Plane starb.
Unrichtig wäre es einstweilen, wenn man in ihm nur d,m
wilden Eroberer finden wollte.
*) Aristoteles, der Sohn eines thrazischen Arztes aus Stagira, —
scharfsinnig, rastlos, thatig (die kupferne Kugel), bleibi
schon deswegen unsterblich, daß er die meisten Wissenschaften
in Systeme brachte.
§. 24.
\.7q Antritt der Regierung. Alexander kam im
"'J Jahre zur Regierung; Mazedonien war damals
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Extrahierte Personennamen: Philipp Philipp Philipp Philipp Alexander Alexander Alexander_war-56 Alexander Christus Leonidas Homer Alexanders Aristoteles Alexander Alexander