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Vorrede.
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gibt Wissenschaften, welche so reich an Inhalt sind,
daß schon dieser einzige Umstand eine Ursache wird, sie
nicht gut vortragen zu können. Die Wahl zwischen dein
Wichtigsten, dem Wichtigen und dem Wissenswerten fällt
bei ihnen so schwer, daß es eben kein Wunder ist, wenn
sie nicht gut ausfallt. Der Leser wird alsdann sich
gestehen müssen, daß er zwar viel gelesen und in den
Kopf bekommen habe, daß er aber doch eigentlich nicht
wisse, was er damit anfangen könne, und daß er nichts
Ganzes, nichts Verständliches besitze. Sind diese Wis-
senschaften nun überdieß noch so beschaffen, daß das
Princip, nach welchem gewählt werden muß, nicht in
ihnen selbst liegt, sondern daß es in dieselben getragen
werden muß, so erschwert dieser Umstand einen guten
Vortrag der Sache noch weit mehr, als der Reichthum
der Wissenschaft selbst, und die Klage der Leser über
Mangel an Befriedigung, an Klarheit, an Einsicht
und Ueberblick ist um so natürlicher.
Die Geschichte ist eine Wissenschaft, von welcher
alles so eben Gesprochene in vollem Maße gilt. Man
kann sich durch die Geschichtbücher weit eher berauschen,
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Uebngens sollte dieses kleine Buch mir nur als Leit-
faden bei meinen Vorträgen der Geschichte in der ehe-
maligen hiesigen Militärakademie dienen.
Mit dem Wunsche, den vielen Lesern nützlich zu
seyn, von deren Bedürfnissen ich so eben gesprochen
habe, gebe ich nun das vorliegende Buch heraus, in
welches von dem überreichen Stoffe der Geschichte so
viel zusammengepreßt worden ist, als geschehen konnte,
ohne daß Uebersicht, Klarheit, Verständlichkeit und
Brauchbarkeit darunter litte.
Von der gewöhnlichen Manier des Vortrags mußte
ganz abgewichen werden. Nie wird man, wenn man
die Geschichte in kleinen Abtheilungen vorträgt, und
in solche gleichsam zerschneidet, wie man es thut, um
sie synchronistisch zu behandeln, dem Leser die Ge-
schichte als ein Ganzes geben können. Auch wird
man nie eine gute, d. h. eine lehrreiche und verständ-
liche Geschichte geben, wenn man die Geschichte der
Menschheit mit der Geschichte der einzelnen Völker
verflechten will, und wenn man wohl gar in die Ge-
schichte der Völker auch die Geschichte einzelner großer
Begebenheiten, und in diese wieder die Charakteristik
der Personen, welche in diesen Begebenheiten geglänzt
haben, mischet.
Es war möglich, diese ungleichartigen Dinge von
einander zu trennen. Ich habe sie getrennt, und er-
warte das Urtheil der Sachkenner hierüber, um es
bei meinen ferneren Bemühungen in diesem Fache be-
nutzen zu können. Nur wünsche ich freilich, daß diese
Beurtheiler nicht bloß Kenner der Geschichte seyen;
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch]]
8
Christi Zeiten an einen anderen Namen führen, als
sie im gewöhnlichen Leben erhalten haben, wo unser
Jahrhundert das neunzehnte heißt, weil wir mit dem
Jahrhunderte, in welchem Christus lebte, zu zahlen
anfangen. Deßwegen ist eingeführt worden, die Jahr-
hunderte von Abraham bis Christus rückwärts zu zäh-
len und zu benennen, so daß Salomo eintausend, und
Abraham zweitausend Jahre, jener im zehnten, und
dieser im zwanzigsten Jahrhunderte vor Christus ac-
lebt hat. — Man muß diesen Umstand wohl im Ge-
dächtnisse behalten, weil es einem sonst sonderbar vor-
kömmt, wenn es, z. B. in der Geschichte der Römer
heißt, ihre Kriege mit Karthago hätten i. I. 264 an-
gefangen, und i. I. 146 geendiget. Natürlich ist, bei
dieser Art zu zählen, das Jahr 146 näher an dem
Zeitalter Christi, und an dem gegenwärtigen, als das
Jahr 264, welches 118 Jahre früher da war, als
das Jahr 146.
8.
Es stltd in dieser Zeittafel die Namen vieler
Männer und vieler wichtiger Begebenheiten eingetra-
gen, und in das Jahrhundert gesetzt worden, in wel-
chem jene gelebt, und diese sich zugetragen haben. Auch
kann man bei vielen Personen sehen, zu welchem Volke
sie gehörten. Nur diejenigen, bei deren Namen ein
Ausrufzeichen (!) steht, gehörten nicht dem Volke an,
bei welchem sie stehen, sondern hatten nur großen Ein-
fluß, gewöhnlich als Krieger und Eroberer, auf dieses
Volk.
Kann man nun, was durch öfter geschehendes Be-
schauen der Zeittafel möglich wird, aus dem Gedächt-
nisse angeben, in welchem Jahrhunderte eine berühmte
Person gelebt, oder eine berühmte Begebenheit sich zu-
getragen habe, so sagt man, „daß man in der Chro-
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
Extrahierte Personennamen: Christi Christus Abraham_bis_Christus Abraham Abraham Christus
32
í
§. 13.
Zn der That hat es auch schon bei den genann-
ten Völkern, vorzüglich bei den Babiloniern, bei den
Phöniciern, bei den Aegyptern, bei den Hebräern,
und bei den Persern, theils zu Abrahams Zeiten, theils
nach ihm und vor dem fünften Jahrhunderte vor Chri-
fto, solche Männer gegeben, die nach gegenwärtig ge-
bräuchlicher Art zu reden, Gelehrte genannt wer-
den würden. Man hatte es, fünfhundert Zahre vor
Christo, in Künsten und Wissenschaften in jenen
Ländern schon sehr weit gebracht; nur ist zu bedauern,
daß sich von den Kunstwerken aus jenen Zeiten so we-
nig erhalten hat, daß selbst von den Nachrichten über
dieselben so viel verloren gegangen, und daß auch von
den Schriften, in welchen die Gelehrten oder die den-
kenden Männer jener Zeiten ihre Kenntnisse und ihre
Lebensweisheit mitgetheilt haben, so wenig auf uns
gekommen ist.
Die Stadt Babilon muß ein Wunderwerk der
Baukunst und der Festigkeit gewesen seyn, und müßte
an Größe der Paläste, ait schönen Einrichtungen dersel-
den, an Reichthum und feiner Lebensart der Einwoh-
ner die Vergleichung mit jeder üppigen Hauptstadt ei-
nes der gegenwärtigen Länder in Europa ausgehalten
haben. Man kleidete sich kostbar in leinene und baum-
wollene Zeuge, man schmückte sich mit Perlen und
Edelsteinen; man hatte goldene Gefäße und Gold auf
den Kleidern; prächtige Teppiche in den Zimmern.
Dieses alles sehr Kunstfertigkeiten voraus, die nicht
geringer gewesen seyn können, als die gegenwärtigen.
Das Himmelsgewölbe hat man in Babilon sehr-
sorgfältig beobachtet, und lange Zeit hindurch Beob-
achtungen über einzelne Sterne angestellt. Man fiel
daselbst auf die Zdee, um mehrere in der Nähe bei
einander befindliche Sterne sich in Gedanken Umrisse zu
4
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien]]
TM Hauptwörter (200): [T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
35
Zn Persien muß von diesen Kenntnissen und Ge-
schicklichkeiten wohl eben so viel anzutreffen gewesen
seyn, nur daß sich diese Vermuthung nicht bestätigen
läßt,' weil sich nur Trümmer von Persepolis, einer der
Hauptstädte in dem Perser-Neiche, erhalten haben, die
Zeit der Erbauung dieser Stadt aber nicht angegeben
werden kann. Das Buch des Zoroaster, eines Weisen
dieser Nation, der sechshundert Jahre vor Christo leb-
te, und welches auf uns gekommen ist, gibt Zeugniß
von der Größe und von der Weisheit dieses Mannes.
§. 14.
Dieses alles, und noch vieles Großes und Schö-
nes, das sich aus dem Bekanntgewordenen schließen
läßt, war also vorhanden, als die Griechen in das
Zeitalter traten, in das fünfte Jahrhundert vor Chri-
sto, von welchem an eine sorgfältige Betrachtung ih-
nen gewidmet werden muß. Vieles von dem Vorhan-
denen kannten die Griechen, denn die Männer aus ih-
rer Mitte, welche zuerst genannt werden müssen, reis-
ten in Phönicier;, in Babilonien, in Aegypten. Sie
sahen diese großen Werke selbst, sie beschrieben sie ih-
ren Zeitgenossen; sie ließen sich unterrichten von den
Weisen und Gelehrten jener Länder, und sind allerdings
nicht die Erfinder und Entdecker von allen den Kennt-
nissen und Geschicklichkeiten, welche wir an ihnen be-
wundern, und wodurch sie allen Völkern von Europa
so wichtig geworden sind; sie haben aber dennoch das
große und unsterbliche Verdienst, daß sie den Werken
der Kunst eine Schönheit ertheilten, die weit über
alles, was vor ihnen vorhanden gewesen seyn mag,
hinausgeht. Und da es bei bloßen Kunstwerken auf
die Schönheit der Form und auf die Schönheit des
Gedankens, in welchem sie gearbeitet sind, ankömmt,
so können die Griechen dennoch die wirklichen Erfinder
3*
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien]]
TM Hauptwörter (200): [T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Christo
Extrahierte Ortsnamen: Persepolis Babilonien Europa
78
befliß sich mit großer Sorgfalt auf die Reinheit der
griechischen Sprache, und es gab immerfort Gelehrte
daselbst, welche die Begebenheiten ihrer Zeit aufschrie-
den, und also Beitrage für die Geschichte sammelten.
Zn Italien war diese Sorgfalt für die Geistesangele-
genheiten nicht so groß. Nicht einmal die Sprache
der Römer wurde daselbst rein erhalten. Diese Spra-
che, d. h. das echte Latein wurde daher immer schlech-
ter, und verwandelte sich endlich in eine beinahe ganz
andere, nemlich in die gegenwärtige italienische Spra-
che. Die Gelehrsamkeit schränkte sich bloß auf Bear-
beitung des christlichen Religionsystcms ein; es gab
daher bald keine Gelehrten mehr, die nicht zugleich
Geistliche gewesen wären.
Zn der Feinheit der Sitten, wie sie ehemals in
Griechenland, und späterhiir auch in Italien gewe-
sen waren, ging man in beiden Ländern nicht nur
nicht weiter, sondern sogar etwas zurück. Doch
waren die Sitten dieser 'Länder immer noch viel feiner,
als in den übrigen Ländern Europa's, vielleicht bloß
Frankreich in seinem südlichen Theile ausgenommen, so
daß sich die feinen Sitten, die gegenwärtig in Europa
vorhanden sind, von diesen Ländern aus im Verlauf der
Jahrhunderte verbreitet haben.
§. 30.
Der Gang der Begebenheiten in Europa hat da-
her seit Anfang des neunten Jahrhunderts theils von
den Vorstellungen, welche man sich in Rom und in
Constantinopel, vorzüglich aber in Rom, über die Be-
förderung des Glückes der Völker machte, theils von
der Haupteinrichtung, welche bei den Völkern, die das
weströmische Kaiserthum auflösten, abgehangen. In
dem griechischen Reiche waren und blieben die Patri-
archen zu Constantinopel und die Kaiser daselbst die
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann]]
Extrahierte Ortsnamen: Italien Griechenland Italien Frankreich Europa Europa Rom Constantinopel Rom Constantinopel
Von dem Anfang des fünften Jahrhunderts vor Christo
an bis zu dem Ende des achten Jahrhunderts
nach Christo.
§. 15.
Der erste Aufschwung des Geistes, welcher den
Anfang des geistigen Lebens bei den Völkern in Europa
machte, erfolgte in dem griechischen Asien. Das älte-
ste Denkmal davon sind die Gedichte des Homer,
welche ungefähr eintausend Jahre vor Christo entstan-
den seyn mögen. Sie beweisen, daß in jenen Wohn-
sitzen der Griechen damals schon sehr bedeutende Gei-
stesbildung vorhanden war, denn die Sprache des Ho-
mer ist schon so vollkommen, so edel, so schön, daß
Man nicht annehmen kann, nur ein einziger Mann
habe so schön gesprochen, sondern man muß annehmen,
daß seine ganze Umgebung schon eine sehr gebildete
Sprache hatte, und also auch die Bildung des Geistes
besaß, ohne weiche cs keine gebildete Sprache geben
kann. Dieses läßt sich auch aus der enthusiastischen
Aufnahme schließen, welche diese Gedichte gefunden ha-
den. Sie wurden auswendig gelernt, und diejenigen,
welche sie in das Gedächtniß faßten, zogen überall her-
um, declamirten sie, und fanden dabei Lobpreißungen
und Nachahmer.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]
45
Unerschrockenheit, Mäßigkeit, bezeichnet. Diese Worte
drücken aber den Sinn, welchen Plato mit seinen
griechischen Worten bezeichnet, zum Theil nicht voll-
ständig ans. Er versteht nemlich unter Weisheit
nicht wissenschaftliche und schwer zu erringende Kennt-
nisse, sondern nur diejenigen Kenntnisse, die jeder Ein-
zelne in seinem gewählten Berufe, in seinem gewählten
Gesellschaftkreise nöthig hat. Diese Kenntnisse soll man,
nach Plato's Forderung, vollständig besitzen, weil man
sonst weder sich selbst, noch Anderen, rathen und hel-
fen kann. — Unter Gerechtigkeit ist auch mehr
zu verstehen, als wir uns gewöhnlich bei diesem ob-
schon herrlichen Worte denken. Plato fordert nemlich
von jedem Menschen Anerkennung der Menschenwürde
und der Menschenrechte in Anderen. Diese Eigenschaft
schützt gegen Unbilligkeiten, die man gegen Andere, be-
sonders gegen diejenigen, welche durch Verhältnisse und
Umstände mehr oder weniger unserer Willkühr unterworfen
sind, so leicht und so oft begehen kann; sie ist die
Mutter des schönen, des menschlichen Benehmens ge-
gen Jedermann, sie bewirkt, daß wir die ursprüngliche,
die unveränderliche, die bei allem Unterschiede in äu-
ßeren Verhältnissen fortdauernde Gleichheit der Men-
schen nicht nur anerkennen, sondern daß wir von ihr
durchdrungen sind, und daß es uns gleichsam wehe thut,
uns diesen zufälligen Verhältnissen gemäß zu Zeiten be-
nehmen zu müssen.— Die dritte Eigenschaft, der Muth,
darf uns deßwegen nicht fehlen, weil wir außerdem
nicht immer ausüben würden, was wir unseren Ein-
sichten und Verhältnissen nach thun könnten, und,
weil es die Anerkennung der Menschenwürde und der
Menschenrechte von uns fordert, thun sollten. Der
gute Wille, bleibt ohne den Muth, hinter den Hand-
lungen zurück. — Selbstbeherrschung endlich oder
Mäßigung ist die vierte Eigenschaft, welche vorhanden
seyn muß, wenn man überall tadellos handeln will.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
48
Völker als Studien dienen. Allerdings kennen und
besitzen wir wenige, und häufig nur Bruchstücke von
den Werken dieser Meister; allein es sind Beschreib-
ungen derselben, von griechischen und römischen Schrift-
stellern gegeben, auf uns gekommen, aus denen wir
wissen, daß sie die Bewunderung vieler Jahrhunderte
genossen haben. Das Meiste, was wir von griechischen
Kunstwerken besitzen, sind geschnittene Steine; es ist
in diesen aber die Zeichnung der Figuren so vortrefflich,
der Ausdruck im Gesichte und in der Stellung so voll-
kommen, so schön, so erhaben, die einzelnen Gestalten,
die Gruppirung derselben so natürlich, so erfassend, daß
man sich etwas Vollendeteres in der That nicht vor-
stellen kann. Mit Recht schließt man von diesen klei-
nen Darstellungen auf die großen Gegenstände der
griechischen Meister, und man findet auch alles das,
was man deßwegen bei ihnen voraussetzen muß, an
dem Wenigen, das wir besitzen oder kennen, bestätiget.
Ueberall Geschmack, und überall Originalität und Schön-
heit in dem Gedanken, welcher den Künstler leitete.
Die Bauwerke der griechischen Künstler waren dem
Klima der warmen, heiteren und trockenen Länder, in
denen sie errichtet wurden, angemessen. Nicht eben
Größe des Umfanges oder der Höhe, sondern Schön-
heit und Faßlichkeit der Form, Harmonie der Theile,
ist der Charakter der' griechischen Bauwerke. Man
bauete Tempel und Grabmäler. Es müssen Tausende
von Tempeln in den europäischen und asiatischen Län-
dern der Griechen vorhanden gewesen seyn. Alle Hü-
gel waren mit Tempeln auf ihrer Spitze geschmückt;
auf den Spitzen der Vorgebirge erblickte der annähernde
Schiffer den Tempel, in welchem er seinen Dank für
glückliche Landung darbringen konnte, eher, als er den
Hafen selbst noch vor sich hatte. Die reichen und grö-
ßeren Städte waren angefüllt mit Tempeln, mit Altä-
ren, und dann auch mit Bildsäulen der Gottheiten.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer]]
49
Von dem Tempel der Minerva zu Athen hat sich noch
ein Theil erhalten, der auf die Schönheit des Ganzen
zu schließen verstattet. Zu Ephesus an der Westküste
Klein - Asiens stand ein Tempel der Diana, welcher für
das schönste Bauwerk der griechischen Kunst gehalten
wurde. Selbst einzelne, noch vorhandene Säulen, und
die Beschreibung von deren Verbindung zu einem Gan-
zen, reißen zur Bewunderung hin, und bringen in den
Beschauenden Trauer und Sehnsucht um das Verloren-
gegangene hervor. — Man kennt zwar die Namen
sehr vieler der Meister, welche diese Schöpfungen her-
vorbrachten; da aber ihre Werke selbst der Zerstörung
unterlagen, so ist es bloß Sache der Gelehrten, diese
Namerr zu wissen.
Von Statüen hat sich weit mehr erhalten, als
von Gebäuden, aber doch immer auch wenig genug,
wenn man an den Reichthum der Werke denkt, die
uns von griechischen und römischen Schriftstellern ge-
nannt werden. Die Römer ließen, nachdem sie Grie-
chenland sich unterworfen hatten, nicht nur das Schönste
von griechischer Bildhauerei und Bildgießerei nach Ita-
lien bringen, sondern sie munterten auch die griechischen
Künstler auf, sich eben dahin zu begeben, und ihre
Kunst fortzusetzen. Dieß geschah mehrere Jahrhun-
derte laug, und ist der Grund, warum man auch heute
noch in den Sammlungen italienischer Länder, vorzüg-
lich in Rom, in Florenz, in Neapel, das Meiste von
griechischen Statüen antrifft. Doch kann man Meh-
reres auch in Dresden, in Paris, in Kopenhagen, und
in Privatsammlungen einzelner Engländer, theils als
Original, theils in vollkommenen Abgüssen oder Ab-
drücken sehen. — Man gibt den Werken der griechi-
schen Kunst, welche im vierten Jahrhunderte vor Chri-
sto, und also in den Zeiten, wo Alexander der Große
lebte, den Vorzug, und nennt jenes Jahrhundert das
Zeitalter der Blüthe der griechischen Kunst. Es ist
Erste Abth. 4
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Alexander_der_Große Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Athen Ephesus Asiens Ita- Rom Florenz Neapel Dresden Paris Kopenhagen