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1. Die Entwickelung Preußens - S. 3

1891 - Königsberg i. Pr. : Bon
Vorwort zur ersten Hussa ge. In dem vorliegenden kleinen Leitfaden habe ich versucht, mit besonderer Rücksichtnahme auf „allgemeine Bildung" diejenigen Thatsachen und Ereignisse der preußischen Geschichte, die wirklich behaltenswert und geistiges Besitztum jedes preußischen Staatsbürgers sein sollten, in knapper und übersichtlicher Form zusammenzustellen. Vielleicht ist es mir gelungen, aus dem heutzutage so überreichen historischen Material eine zweckentsprechende Auswahl zu treffen und ein festes Skelett herzustellen, welches durch den lebendigen, Interesse erweckenden Vortrag des Lehrers bequem mit Fleisch und Blut ausgefüllt werden kann. Ein besonderer Vorzug des Büchleins dürfte es sein, daß möglichst alle überflüssigen Details, alle unfruchtbaren Zahlen und Namen, die doch wieder bald dem Gedächtnisse entschwinden, vermieden sind, und daß das ganze Material in Kapitel und Paragraphen eingeteilt ist, wodurch die Übersichtlichkeit befördert und die Benutzung des Buches im Schulunterricht bedeutend erleichtert ist. Im übrigen habe ich den großen Wunsch, daß sich der kleine Leitfaden beim Schulgebrauch selbst empfehlen mochte und bitte die geehrten Kollegen, die ihn benutzt haben, mir von den beim Unterricht zu Tage tretenben Mängeln freunblichft Mitteilung machen zu wollen. Schwetz, im Mai 1884. Dev Qevfaffev. Vorwort zur zweiten Auslage. Sur Darstellung der' „Entwickelung Preußens" gehört offenbar in erster Linie die Geschichte der Mark Braubenburg bis zu der Vereinigung Ostpreußens mit berselben. Jnbem ich in der öorliegenben zweiten Auflage diese wichtige Ergänzung bringe und auch in Bezug auf die Auswahl des Stoffes der ersten Auflage zweckentsprechende Änderungen eintreten lasse, hoffe ich, den Leitfaden, der ja schon in erster Auflage seine Feuerprobe bestauben, auch weiteren Kreisen zugänglich und verwertbar zu machen. Schwetz, im November 1890. Dev Uerfafsev.

2. Die Entwickelung Preußens - S. 21

1891 - Königsberg i. Pr. : Bon
— 21 — Ludwigs Xvi. in Frankreich ein, werden aber bei Valmy wieder zum Rückzüge genötigt. Die Franzosen folgen und erobern Mainz. Im folgenden Jahre erobern die Preußen wieder Mainz und siegen über die Franzosen bei Pirmasens und dreimal bei Kaiserslautern. 1795. Friedrich Wilhelm schließt mit Frankreich den Frieden zu Basel, in welchem er das linke Rheinufer an Frankreich abtritt. 1793. Zweite Teilung Polens. Preußen erhält Südpreußen (Posen) nebst Danzig und Thorn. 1795. Dritte Teilung Polens zwischen Rußland, Österreich und Preußen. Letzteres erhält die Lande zwischen Weichsel, Bug und Niemen bis Warschau: Neu-Ostpreußen. Finis poloniae. 1797 im November stirbt Friedrich Wilhelm zu Potsdam an der Wassersucht. § 27. 1797—1840. Friedrich Wilhelm Iii., der Gerechte. Seine Gemahlin, die edle Luise von Mecklenburg-Strelitz. Napoleon besetzt Hannover und verübt ungescheut andere Gewaltthaten. Rußland, England und Österreich verbinden sich gegen Frankreich, während Preußen neutral bleibt. 1806. Napoleon stiftet den Rheinbund und wirft sich zu dessen Beschützer auf. Dazu gehörten Baiern, Württemberg und 14 kleinere deutsche Staaten. Infolgedessen legt Franz El die deutsche Kaiserwürde nieder und nennt sich fortan nur Kaiser von Österreich. Am 7. Oktober desselben Jahres bricht endlich Preußen mit Frankreich. Bereits am 10. Oktober siegt Napoleon bei Saalfeld, wo der ritterliche Prinz Louis Ferdinand von Preußen fällt. Am 14. Oktober siegt Napoleon in der Doppelschlacht bei Jena und Auerstädt. Die Franzosen rücken ungehindert vor. Die meisten Festungen ergeben sich. Blücher kapituliert bei Lübeck nach tapferem Widerstand. 2lm 27. Oktober zieht Napoleon in Berlin ein. Die königliche Familie flieht nach Königsberg und später nach Memel. Sachsen geht zu Napoleon über und wird Königreich. Napoleon rückt weiter vor; nur die Festungen Silberberg, Danzig, Kolberg (Gneiseuau, Schill und Nettelbeck), G r a u d e n z (Courbiere) und P i l l a u leisten tapferen Widerstand. 1807 am 7. und 8. Februar: Schlacht bei Preußisch-Eylau in Ostpreußen. Preußen und Russen kämpfen gegen Napoleon; beide Parteien schreiben sich den Sieg zu.

3. Die Entwickelung Preußens - S. 1

1891 - Königsberg i. Pr. : Bon
Die Entwickelung Preußens. Leitfaden für den Mntemdif in tsec preufji|*dien Sefditdik Zusammengestellt von Theodor Landmann, Rektor der höheren Mädchenschule zu Sch wetz a. d. W. Zweite, völlig umgearbeitete und vermehrte Äuflage. Königsberg t. Pr. I. H. B o n ' s Verlag. 1891. Alle Rechte vorbehalten.

4. Die Entwickelung Preußens - S. 25

1891 - Königsberg i. Pr. : Bon
— 25 — Thrones entsetzt und nach der Insel Elba verbannt. Ludwig Xvik, Bruder Ludwig Xvi., steigt auf den Thron Frankreichs. Am 30. Mai wird mit Ludwig Xviii. der erste Pariser Friede geschlossen: Frankreich tritt wieder in die Grenzen von 1792 zurück. Preußen erhält seine früheren Besitzungen zwischen Rhein und Elbe zurück, den größten Teil von Sachsen, das jetzige Posen und Danzig, Schwedisch-Pommern mit der Insel Rügen u. a. Am 7. August hält Friedrich Wilhelm als Sieger seinen Einzug in Berlin. Im November versammeln sich die Fürsten und ihre Gesandten zu dem Wiener Kongreß, um die Grenzen der Länder Europas und die Rechte der deutschen Fürsten festzustellen. § 33. 1815. Am 1. März landet Napoleon von Elba aus, während die Herrscher noch auf dem Wiener Kongreß versammelt sind, in Frankreich, zieht bereits am 20. März in Paris ein und besteigt den Thron. Ludwig Xviii. flieht. — Die hundert Tage. — Preußen und Engländer unter Blücher und Wellington ziehen Napoleon durch die Niederlande entgegen. Am 16. Juni wird Blücher von Napoleon bei Ligny zurückgeworfen. — Blücher in Gefahr. — Am 18.Jnni: Schlacht bei Waterloo (Belle-Alliance). Wellington widersteht mit Mühe dem heftigen Angriffe Napoleons, bis ihm Blücher mit feinen Preußen zu Hilfe kommt und sie vereint den Sieg erkämpfen. — Regellose Flucht. — Am 7.Juli halten Preußen und Engländer ihren Einzug in Paris. Napoleon, der nach Amerika zu entfliehen fucht, wird von den Engländern aufgehalten und als Staatsgefangener nach St. Helena gebracht, wo er am 5. Mai 1821 stirbt. Im September schließen die Kaiser Alexander und Franz und König Friedrich Wilhelm zu Paris den „Heiligen Bund" (Heilige Alliance); demgemäß geloben sie, einander stets Beistand zu leisten, ihre Unterthanen als Familienväter zu beherrschen, die Religion und den Frieden stets aufrecht zu erhalten und Gerechtigkeit zu üben. Am 20. November wird der zweite Pariser Friede geschlossen: Ludwig Xviii. kehrt zurück. Frankreich erhält die Grenzen von 1790, muß 700 Millionen Franken Kriegskosten zahlen und alle geraubten Kunstschätze ausliefern. Preußen erhält nur einen Teil von Lothringen mit der Festung S a a r l o u i s.

5. Preußischer Kinderfreund - S. 158

1876 - Königsberg : Bon
158 5. Die Kometen. Ein Komet ist allemal eine sehr merkwürdige Erscheinung, wenn er so auf einmal am Himmel sichtbar wird, zumal ein solcher, wie im Jahre 1680. der viermal so groß schien, als der Abendstcrn. oder der 146 Jahre vor Chr. Geb., der größer soll ausgesehen haben, als die Sonne, oder der im Jahre 1769, dessen Schweif durch den vierten Theil des Himmels reichte. Die Kometen haben viel Ähnlichkeit mit den Planeten und deren Monden; ober sie sind auch wieder wesentlich von diesen verschieden. Die Planeten bewegen sich um die Sonne in länglichrunden (elliptischen) Bahnen, welche vom Kreise wenig abweichen. Die Kometen bewegen sich zwar auch um die Sonne, aber in so lang ausgestreckten Bahnen, dass ihr Lauf geradlinig wird. Darum sind sie einmal der Sonne näher, ^ein andermal viel weiter von ihr entfernt. Wenn so ein Komet einmal um die Sonne herum ist. so zieht er in einer langen Richtung hinweg, und wenn er alsdann dreißig, oder hundert, oder viele hundert Jahre lang weiter und weiter hinweggezogen ist, so kehrt er um und braucht wieder eben so viel Zeit zu seiner Herreise; und selten Einer, der ihn zum ersten Male gesehen hat. wartet's ab, bis er wieder kommt, sondern legt sich schlafen und küm- mert sich daher nicht mehr darum. Aber es ist aufgeschrieben, dass ein Komet im Jahre 1456, einer 1531, einer 1607, und einer 1683 am Himmel gestanden hat. Weil nun immer von einer Zeit zur andern ungefähr ein Zeitraum von 75 — 76 Jahren verflossen war. so behauptete ein gelehrter Mann, Namens Halley, es sei allemal der nämliche gewesen, und er müsste 1759 wiederkommen, was auch richtig geschehen ist; und so ist er 1835 ebenfalls wieder erschienen. Man nennt ihn den Halley'schen Kometen. — Die Kometen haben gewöhnlich einen mehr oder weniger glänzenden und zu- weilen ungemein großen Schweif. Dieser ist selten auf der Seite des Kometen, die gegen die Sonne steht, sondern meist auf der entgegengesetzten. Man weiß noch nicht gewiss, was es mit ihm für eine Bcwandtniss hat. Vielleicht ist es nur der Schein von Sonnenstrahlen, die durch den dunstigen Kometen hindurchfallen; denn ein Komet hat keine so feste Masse, wie unsere Erde oder ein anderer Planet. Einige sehen ans. wie ein bloßer Dunst, also, dass man durch sie hindurch Sterne will gesehen haben, die hinter ihnen stehen. Andere sind zwar schon etwas dichter, haben aber doch, durch gute Fernröhre beobachtet, das Ansehen, als wenn nicht Alles daran an einander hinge. Einige Gelehrten wollen jedoch behaupten, dass ein solcher Komet auf seiner langen Reise immer dichter werden und zuletzt die völlige Natur und Eigenschaft eines Planeten annehmen könne. Unsere Geschichtsbücher erwähnen beinahe fünfhundert Kometen, die sich den Erdbewohnern gezeigt haben sollen. Allein wie viele mögen in früheren Zeiten unbeachtet vorbeigegangen sein, weil nian noch keine Fernrohre hatte, und wie viele mögen noch unbemerkt geblieben sein, weil trübe Witterung herrschn. Ohne Zweifel ist ihre Anzahl sehr groß. Die Umlaufszeiten derselben um die Sonne sind höchst verschieden; einige rollen schon in wenigen Jahren, andere in Jahrtausenden um die Sonne. Der Aberglaube sieht in dem Erscheinen der Kometen oft allerlei Zeichen für Unglück, z. B. Krieg u. s. w., während verständige Leute in ihnen — wie in den andern Himmelskörpern — die Allmacht und Weisheit Gottes er- kennen, der allen ihre Bahnen vorgezcichnet hat. Nach Hegel. 6. Die Fixsterne. In mattem Dämmerlicht liegt die Erde da. oben aber erglänzen deö Himmels Sterne und leuchten aus unermesslichen Fernen herüber in die Erdennacht. Still ziehen sie dahin, jene ewigen Zeugen der Allmacht, hoch erhaben und me erreicht vom Gewirre der Erde, daher auch ungesiört von aller irdischen Macht, von allem, was hienieden vorgehen mag. Wie klein, bis zum verschwindenden

6. Preußischer Kinderfreund - S. 193

1876 - Königsberg : Bon
193 das im Frieden nur von Zeit zu Zeit zur Uebung einberufen wird, im Krieg aber mit dem stehenden Heere gegen den Feind zieht. Die Landwehr zweiten Aufgebots, welcher der Wehrmann vom 33sten bis zum 40sten Lebensjahre angehört, dient zur Vertheidigung des Vaterlandes innerhalb seiner Grenzen, zieht aber im Nothfälle auch mit zu Felde. Ueber die genannte Dienstzeit hinaus gehört jeder waffenfähige Mann zum Landsturm, der nur in Noth- fällen berufen wird. Das stehende Heer besteht aus 4 Garderegimentern zu Fuß, 4 Garde- Grenadier-Regimentern, i Garde-Füsilier-Regiment, i Garde-Jäger-, 1 Garde-Schützen-Bataillon; aus 88 Infanterie-Regimentern (Nr. i —12 sind Grenadier-, Nr. 33 — 40 Füsilier-Regimenter), 11 Jäger-Bataillonen. Kavallerie-Regimenter giebt es 64: 8 Garde-Kavallerie-, 8 Kürassier-, 16 Dra- goner-, 16 Husaren-, 16 Ulanen-Regimenter, und außerdem ii Artillerie- Brigaden und ii Pionirbataillone. Folgende Zusammenfassung der Truppenteile zu höheren Ordnungen ist noch zu merken: i Kompagnie besteht aus 250 Mann; 4 Kompagnieen bilden i Bataillon, 3 Bataillone, 2 Musketier- und i Füsilier-Bataillon, i Regiment. 5 Schwadronen bilden i Reiter-Regiment, 2 Regimenter Infanterie machen eine Jnfanteriebrigade, und 2—3 Regimenter Kavallerie eine Kavallerie-Brigade aus; 2 Jnfauterie- und 1 Kavallerie-Brigade bilden eine Division und 2 Divisionen i Armee-Corps. Aus ii Provinzial-Armee- Corps und dem Garde-Corps besteht das ganze Heer, das über das ganze Land vertheilt ist. In und um Berlin hat das Garde - Corps seine Stand- quartiere, in der Provinz Preußen das erste Armee-Corps, in Pommern das zweite, in der Mark das dritte, in Sachsen das vierte, in Posen und Niederschlesien das fünfte, im übrigen Schlesien das sechste, in Westphalen und dem Düsseldorfer Bezirk das siebente, in den übrigen Theilen der Rheinprovinz das achte, in Schleswig-Holstein das neunte, in Hannover das zehnte, in Hessen-Nassau rc. das elfte. Die junge preußische Seemacht (Marine), die jetzt schon über 90 Fahr- zeuge, großenteils Dampfschiffe, besitzt, geht einem raschen Wachsthum entgegen und fordert, um die Küste und den Seehandel zu schützen, außer der Anlage des Nordseehafens an der Jademünde, noch andere sichernde Häfen. Sie hat die erste Probe des Kampfes wider die Dänen helden- müthig bestanden. 4. Lage, Größe und Einwohnerzahl. Preußen bildet von Me- mel bis Saarlouis ein zusammenhängendes Ganze. Der Flächenraum des Landes umfaßt 6400 Quadratmeilen. Auf diesen leben über 23,800,000 Einwohner und zwar ihrem religösen Bekenntnisse nach: über 15 Millionen Evangelische, 8 Millionen Katholiken und über V2 Million Juden (Siehe S. 317.) 50. Das Wandern im Vaterlande. Vor Zeiten mögen die meisten Menschen an dem Orte, wo die Wiege ihrerkindheit gestanden, auch in deslebens Ruhehafen eingelaufen sein. Heute aber ist's anders; gar Mancher, wenn er auch eingedenk ist des Spruches: „Bleibe im Lande und nähre dich redlich," wandert doch wenigstens in seinem Preuß. Kinderfreund. Neue Ausg. «g

7. Preußischer Kinderfreund - S. 193

1876 - Königsberg : Bon
193 das im Frieden nur von Zeit zu Zeit zur Uebung einberufen wird, im Krieg aber mit dem stehenden Heere gegen den Feind zieht. Die Landwehr zweiten Aufgebots, welcher der Wehrmann vom 33sten bis zum 40sten Lebensjahre angehört, dient zur Vertheidigung des Vaterlandes innerhalb seiner Grenzen, zieht aber im Nothfalle auch mit zu Felde. Ueber die genannte Dienstzeit hinaus gehört jeder waffenfähige Mann zum Landsturm, der nur in Noth- fällen berufen wird. Das stehende Heer besteht aus 4 Garderegimentern zu Fuß, 4 Garde- Grenadier-Regimentern, i Garde-Füsilier-Regiment, i Garde-Jäger-, i Garde-Schützen-Bataillon; aus 88 Infanterie-Regimentern (Nr. l —12 sind Grenadier-, Nr. 33 — 40 Füsilier-Regimenter), ii Jäger-Bataillonen. Kavallerie-Regimenter giebt es 04: 8 Garde-Kavallerie-, 8 Kürassier-, 16 Dra- goner-, 16 Husaren-, 16 Ulanen-Regimenter, und außerdem ii Artillerie- Brigaden und 11 Pionirbataillone. Folgende Zusammenfassung der Truppentheile zu höheren Ordnungen ist noch zu merken: i Kompagnie besteht aus 250 Mann; 4 Kompagnieen bilden i Bataillon, 3 Bataillone, 2 Musketier- und 1 Füsilier-Bataillon, i Regiment. 5 Schwadronen bilden i Reiter-Regiment, 2 Regimenter Infanterie machen eine Jnfanteriebrigade, und 2—3 Regimenter Kavallerie eine Kavallerie-Brigade aus; 2 Infanterie- und i Kavallerie-Brigade bilden eine Division und 2 Divisionen i Armee-Corps. Aus ii Provinzial-Armee- Corps und dem Garde-Corps besteht das ganze Heer, das über das ganze Land vertheilt ist. In und um Berlin hat das Garde-Corps seine Stand- quartiere, in der Provinz Preußen das erste. Armee-Corps, in Pommern das zweite, in der Mark das dritte, in Sachsen das vierte, in Posen und Niederschießen das fünfte, im übrigen Schlesien das sechste, in Westphalen und dem Düsseldorfer Bezirk das siebente, in den übrigen Theilen der Rheinprovinz das achte, in Schleswig-Holstein das neunte, in Hannover das zehnte, in Hessen-Nassau rc. das elfte. Die junge preußische Seemacht (Marine), die jetzt schon über 90 Fahr- zeuge, großentheils Dampfschiffe, besitzt, geht einem raschen Wachsthum entgegen und fordert, um die Küste und den Seehandel zu schützen, außer der.anlage des Nordseehafens an der Jademünde, noch andere sichernde Häsen. Sie hat die erste Probe des Kampfes wider die Dänen helden- müthig bestanden. 4. Lage, Größe und Einwohnerzahl. Preußen bildet von Me- mel bis Saarlouis ein zusammenhängendes Ganze. Der Flächenraum des Landes umfaßt 6400 Quadratmeilen. Auf diesen leben über 23,800,000 Einwohner und zwar ihrem religösen Bekenntnisse nach: über 15 Millionen Evangelische, 8 Millionen Katholiken und über % Million Juden (Siehe S. 317.) 50. Das Wandern im Vaterlande. . Vor Zeiten mögen die meisten Menschen an dem Orte, wo die Wiege ihrer Kindheit gestanden, auch in des Lebens Ruhehafen eingelaufen sein. Heute ^r.sst's anders; gar Mancher, wenn er auch eingedenk ist des Spruches: " ^an^e und nähre dich redlich," wandert doch wenigstens in seinem Preuß. Kinderfreund. Neue Ausg. 13

8. Preußischer Kinderfreund - S. 158

1876 - Königsberg : Bon
158 > 5. Die Kometen. Ein Komet ist allemal eine sehr merkwürdige Erscheinung, wenn er so auf einmal am Himmel sichtbar wird, zumal ein solcher, wie im Jahre 1680, der viermal so groß schien, als der Abendstern, oder der 146 Jahre vor Chr. Geb., der größer soll ausgesehen haben, als die Sonne, oder der im Jahre 1769, dessen Schweif durch den vierten Theil des Himmels reichte. Die Kometen haben viel Aehnlichkeit mit den Planeten und deren Monden; aber sie sind auch wieder wesentlich von diesen verschieden. Die Planeten bewegen sich um die Sonne in länglichrunden (elliptischen) Bahnen, welche vom Kreise wenig abweichen. Die Kometen bewegen sich zwar auch um die Sonne, aber in so lang ausgestreckten Bahnen, dass ihr Lauf geradlinig wird. Darum sind sie einmal der Sonne näher, ein andermal viel weiter von ihr entfernt. Wenn so ein Komet einmal um die Sonne herum ist, so zieht er in einer langen Richtung hinweg, und wenn er alsdann dreißig, oder hundert, oder viele hundert Jahre lang weiter und weiter hinweggezogen ist, so kehrt er um und braucht wieder eben so viel Zeit zu seiner Herreise; und selten Einer, der ihn zum ersten Male gesehen hat, wartet's ab, bis er wieder kommt, sondern legt sich schlafen und küm- mert sich daher nicht mehr darum. Aber es ist aufgeschrieben, dass ein Komet im Jahre 1456, einer 1531, einer 1607, und einer 1683 am Himmel gestanden hat. Weil nun immer von einer Zeit zur andern ungefähr ein Zeitraum von 75 — 76 Jahren verflossen war, so behauptete ein gelehrter Mann, Namens Halley, es sei allemal der nämliche gewesen, und er müsste 1759 wiederkommen, was auch richtig geschehen ist; und so ist er 1835 ebenfalls wieder erschienen. Man nennt ihn den Halley'schen Kometen. — Die Kometen haben gewöhnlich einen mehr oder weniger glänzenden und zu- weilen ungemein großen Schweif. Dieser ist selten auf der Seite des Kometen, die gegen die Sonne steht, sondern meist auf der entgegengesetzten. Man weiß noch nicht gewiss, was es mit ihm für eine Bewandtnisi hat. Vielleicht ist es nur der Schein von Sonnenstrahlen, die durch den dunstigen Kometen hindurchfallen; denn ein Komet hat keine so feste Masse, wie unsere Erde oder ein anderer Planet. Einige sehen aus, wie ein bloßer Dunst, also, dass man durch sie hindurch Sterne will gesehen haben, die hinter ihnen stehen. Andere sind zwar schon etwas dichter, haben aber doch, durch gute Fernröhre beobachtet, das Ansehen, als wenn nicht Alles daran an einander hinge. Einige Gelehrten wollen jedoch behaupten, dass ein solcher Komet auf seiner langen Reise immer dichter werden und zuletzt die völlige Natur und Eigenschaft eines Planeten annehmen könne. Unsere Geschichtsbücher erwähnen beinahe fünfhundert Kometen, die sich den Erdbewohnern gezeigt haben sollen. Allein wie viele mögen in früheren Zeiten unbeachtet vorbeigegangen sein, weil man noch keine Fernröhre hatte, und wie viele mögen noch unbemerkt geblieben sein, weil trübe Witterung herrschte. Ohne Zweifel ist ihre Anzahl sehr groß. Die Umlaufszeiten derselben um die Sonne sind höchst verschieden; einige rollen schon in wenigen Jahren, andere in Jahrtausenden um die Sonne. Der Aberglaube sieht in dem Erscheinen der Kometen oft allerlei Zeichen für Unglück, z. B. Krieg u. s. w., während verständige Leute in ihnen — wie in den andern Himmelskörpern — die Allmacht und Weisheit Gottes er- kennen, der allen ihre Bahnen vorgezeichnet hat. Nach Hegel. 6. Die Fixsterne. In mattem Dämmerlicht liegt die Erde da, oben aber erglänzen des Himmels Sterne und leuchten aus unermesslichen Fernen herüber in die Erdennacht. Still ziehen sie dahin, jene ewigen Zeugen der Allmacht, hoch erhaben und me erreicht vom Gewirre der Erde, daher auch ungefiört von aller irdischen Macht, von allem, was hienieden vorgehen mag. Wie klein, bis zum verschwindenden-

9. Preußischer Kinderfreund - S. 158

1859 - Königsberg : Bon
— 158 — Ö. Die Kometen. Ein Komet ist allemal eine sehr merkwürdige Erscheinung, wenn er so auf einmal am Himmel sichtbar wird, zumal ein solcher, wie im Jahre 1680, der viermal so groß schien, als der Abendstern, oder der 146 Jahre vor Chr. Geb., der größer soll ausgesehen haben, als die Sonne, oder der im Jahre 1769, dessen Schweif durch den vierten Theil des Himmels reichte. Die Kometen haben viel Aehnliches mit den Planeten und deren Monden; aber sie sind auch wieder wesentlich von diesen verschieden. Die Planeten bewegen sich um die Sonne in länglichrunden (elliptischen) Bahnen, welche vom Kreise wenig abweichen. Die Kometen bewegen sich zwar auch um die Sonne, aber in so lang ausgestreckten Bahnen, dass ihr Lauf fast geradlinig wird. Darum sind sie einmal der Sonne näher, ein andermal viel weiter von ihr ent- fernt. Wenn so ein Komet einmal um die Sonne herum ist, so zieht er in einer langen Richtung hinweg, und wenn er alsdann dreißig, oder hundert, oder viele hundert Jahre lang weiter und weiter hinweggezogen ist, so kehrt er um und braucht wieder eben so viel Zeit zu seiner Herreise; und selten Einer, der ihn zum ersten Male gesehen hat, wartet's ab, bis er wieder kommt, sondern legt sich schlafen und bekümmert sich nachher nicht mehr darum. Aber es ist ausge- schrieben, dass ein Komet im Jahre 1456, einer 1531, einer 1607, und einer 1683 am Himmel gestanden hat. Weil nun immer von einer Zeit zur andern ungefähr ein Zeitraum von 75—76 Jahren verflossen war, so behauptete ein ge- lehrter Mann, Namens Halley, es sei allemal der nämliche gewesen, und er müsste 1759 wiederkommen, was auch richtig geschehen ist; und so ist er 1835 ebenfalls wieder erschienen. Dian nennt ihn den Halley'schen Kometen. — Die Kometen haben gewöhnlich einen mehr oder weniger glänzenden und zuweilen ungemein großen Schweif. Dieser ist selten auf der Seite des Kometen, die gegen die Sonne steht, sondern meist auf der entgegengesetzten. Man weiß noch nicht gewiss, was es mit ihm für eine Bewandtnis hat. Bielleicht ist es nur der Schein von Sonnenstrahlen, die durch den dunstigen Kometen hindurch- fallen; denn ein Komet hat keine so feste Masse, wie unsere Erde oder ein ande- rer Planet. Einige sehen aus, wie ein bloßer Dunst, also, dass man durch sie hindurch Sterne will gesehen haben, die hinter ihnen stehen. Andere find zwar schon etwas dichter, haben aber doch, durch gute Fernröhre beobachtet, das An- sehen, als wenn nicht Alles daran an einander hinge. Einige Gelehrten wollen jedoch behaupten, dass ein solcher Komet aus seiner langen Reise immer dichter werden und zuletzt die völlige Natur und Eigenschaft eines Planeten anneh- men könne. Unsere Geschichtsbücher erwähnen beinahe fünfhundert Kometen, die sich den Erdbewohnern gezeigt haben sollen. Allein wie viele mögen in früheren Zeiten unbeachtet vorbeigegangen sein, weil man noch keine Fernröbre batte, und wie viele mögen noch unbemerkt geblieben sein, weil trübe Witterung herrschte. Ohne Zweifel ist ihre Anzahl sehr groß. Die Umlaufszeiten derselben um die Sonne sind höchst verschieden; einige rollen schon in wenigen Jahren, andere in Jahrtausen- den um die Sonne. Der Aberglaube sieht in dem Erscheinen der Kometen oft allerlei Zeichen für Unglück, z. B. Krieg u. s. w., während verständige Leute in ihnen — wie in den andern Himmelskörpern — die Allmacht und Weisheit Gottes erkennen, der allen ihre Bahnen vorgezeichnet hat. Nach Hebn. 6. Die Fixsterne. In mattem Dämmerlicht liegt die Erde da, oben aber erglänzen des Him- mels Sterne und leuchten aus unermesslichen Fernen herüber in die Erdennacht. Still ziehen sie dahin, jene ewigen Zeugen der Allmacht, hoch erhaben und nie erreicht vom Gewirre der Erde, daher auch ungestört von aller irdischen Macht, von allem, was hienieden vorgehen mag. Wie klein, bis zum verschwindenden

10. Preußischer Kinderfreund - S. 149

1859 - Königsberg : Bon
Zweiter Theil. Erster Abschnitt. Himmels- und Erdkunde. 1. Das Weltgebäude. ,,Ebre dem Wunderbaren. Der unendliche Welten in den Ocean der Unsterblichkeit aussäete! Und sie mit Heerschaaren Unsterblicher füllte. Dass ste ihn liebten und selig wären durch ihn." Klopftock. Wer zwischen seinen bekannten Bergen und Bäumen daheim sitzt bei den Seinigen, oder bei einem guten Mahle, dem ist wohl, und er denkt nicht wei- ter. Wenn aber srüh die Sonne in ihrer Herrlichkeit aufgeht, so weiß er nicht, wo sie herkommt, und lvenn sie Abends untergeht, weiß er nicht, wo sie hin- zieht, und wo sie die Nacht hindurch ihr Licht verbirgt, und aus welchem geheimen Fußpfade sie die Berge ihres Aufgangs wieder findet. Oder wenn der Mond einmal bleich und mager, ein andermal rund und voll durch'die Nacht spaziert, er weiß wieder nicht, wo das herrührt; und wenn er in den Himmel voll Sterne hinaufschaut, einer blinkt schöner und freudiger, als der andere, so meint er, sie seien alle seinetwegen da, und weiß doch nicht recht, was sie wollen. Es ist aber nicht löblich, daff man so etwas alle Tage sieht und nie fragt, was es bedeutet. Der Himmel ist ein großes Buch über die göttliche Allniacht und Güte, und stehen viele bewährte Mittel darin gegen den Aberglauben und gegen die Sünde, und die Sterne sind die goldnen Buch- staben in dem Buche. Aber es ist in einer fremden Sprache geschrieben; man kann es nicht verstehen, wenn man keinen Dolmetscher hat. Wer aber einmal in diesem Buche lesen kann, in diesem Psalter, und liest darin, dem wird her- nach die Zeit nicht mehr lang, wenn er schon bei Nacht allein auf der Straße ist, und wenn ihn die Finsterniss verführen will, etwas Böses zu thun, er kann es nimmer. — Betrachtet man den Sternenhimmel, — es wird Einem zu Muthe, als wenn man in die göttliche Fürsehung hineinschaute, und jeder Stern verwandelt sich in ein Sprüchlein. Der erste sagt: „Deine Jahre, o Gott, währen für und für; Du hast vorhin die Erde gegründet, und die Himmel sind Deiner Hände Werk." — Der zweite sagt: „Bin ich nicht ein Gott, der nahe ist, spricht der Herr, und nicht ein Gott, der ferne sei? Meinest du, dasi sich Jemand so heimlich verbergen könne, dass ich ihn nicht sehe?" —_ Der dritte sagt: „Du erforschest mich und kennest mich und siehest alle meine Wege." — Der vierte sagt: „Was ist der Mensch, dasi Du sein geden- kest, und des Menschen Kind, dasi Du Dich sein annimmst?" — Der fünfte logt: „Und ob auch eine Mutter ihres Kindes vergäße, so will ich doch deiner nicht vergesien, spricht der Herr." H-bu.
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TM Hauptwörter (200)200

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