Vorwort zur ersten Hussa ge.
In dem vorliegenden kleinen Leitfaden habe ich versucht, mit besonderer Rücksichtnahme auf „allgemeine Bildung" diejenigen Thatsachen und Ereignisse der preußischen Geschichte, die wirklich behaltenswert und geistiges Besitztum jedes preußischen Staatsbürgers sein sollten, in knapper und übersichtlicher Form zusammenzustellen. Vielleicht ist es mir gelungen, aus dem heutzutage so überreichen historischen Material eine zweckentsprechende Auswahl zu treffen und ein festes Skelett herzustellen, welches durch den lebendigen, Interesse erweckenden Vortrag des Lehrers bequem mit Fleisch und Blut ausgefüllt werden kann. Ein besonderer Vorzug des Büchleins dürfte es sein, daß möglichst alle überflüssigen Details, alle unfruchtbaren Zahlen und Namen, die doch wieder bald dem Gedächtnisse entschwinden, vermieden sind, und daß das ganze Material in Kapitel und Paragraphen eingeteilt ist, wodurch die Übersichtlichkeit befördert und die Benutzung des Buches im Schulunterricht bedeutend erleichtert ist.
Im übrigen habe ich den großen Wunsch, daß sich der kleine Leitfaden beim Schulgebrauch selbst empfehlen mochte und bitte die geehrten Kollegen, die ihn benutzt haben, mir von den beim Unterricht zu Tage tretenben Mängeln freunblichft Mitteilung machen zu wollen.
Schwetz, im Mai 1884.
Dev Qevfaffev.
Vorwort zur zweiten Auslage.
Sur Darstellung der' „Entwickelung Preußens" gehört offenbar in erster Linie die Geschichte der Mark Braubenburg bis zu der Vereinigung Ostpreußens mit berselben. Jnbem ich in der öorliegenben zweiten Auflage diese wichtige Ergänzung bringe und auch in Bezug auf die Auswahl des Stoffes der ersten Auflage zweckentsprechende Änderungen eintreten lasse, hoffe ich, den Leitfaden, der ja schon in erster Auflage seine Feuerprobe bestauben, auch weiteren Kreisen zugänglich und verwertbar zu machen.
Schwetz, im November 1890.
Dev Uerfafsev.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter]]
— 21 —
Ludwigs Xvi. in Frankreich ein, werden aber bei Valmy wieder zum Rückzüge genötigt. Die Franzosen folgen und erobern Mainz.
Im folgenden Jahre erobern die Preußen wieder Mainz und siegen über die Franzosen bei Pirmasens und dreimal bei Kaiserslautern. 1795. Friedrich Wilhelm schließt mit Frankreich den Frieden zu Basel, in welchem er das linke Rheinufer an Frankreich abtritt.
1793. Zweite Teilung Polens. Preußen erhält Südpreußen (Posen) nebst Danzig und Thorn.
1795. Dritte Teilung Polens zwischen Rußland, Österreich und Preußen. Letzteres erhält die Lande zwischen Weichsel, Bug und Niemen bis Warschau: Neu-Ostpreußen. Finis poloniae.
1797 im November stirbt Friedrich Wilhelm zu Potsdam an der Wassersucht.
§ 27.
1797—1840. Friedrich Wilhelm Iii., der Gerechte. Seine Gemahlin, die edle Luise von Mecklenburg-Strelitz.
Napoleon besetzt Hannover und verübt ungescheut andere Gewaltthaten. Rußland, England und Österreich verbinden sich gegen Frankreich, während Preußen neutral bleibt.
1806. Napoleon stiftet den Rheinbund und wirft sich zu dessen Beschützer auf. Dazu gehörten Baiern, Württemberg und 14 kleinere deutsche Staaten. Infolgedessen legt Franz El die deutsche Kaiserwürde nieder und nennt sich fortan nur Kaiser von Österreich.
Am 7. Oktober desselben Jahres bricht endlich Preußen mit Frankreich. Bereits am 10. Oktober siegt Napoleon bei Saalfeld, wo der ritterliche Prinz Louis Ferdinand von Preußen fällt.
Am 14. Oktober siegt Napoleon in der Doppelschlacht bei Jena und Auerstädt. Die Franzosen rücken ungehindert vor. Die meisten Festungen ergeben sich. Blücher kapituliert bei Lübeck nach tapferem Widerstand.
2lm 27. Oktober zieht Napoleon in Berlin ein. Die königliche Familie flieht nach Königsberg und später nach Memel.
Sachsen geht zu Napoleon über und wird Königreich. Napoleon rückt weiter vor; nur die Festungen Silberberg, Danzig, Kolberg (Gneiseuau, Schill und Nettelbeck), G r a u d e n z (Courbiere) und P i l l a u leisten tapferen Widerstand.
1807 am 7. und 8. Februar: Schlacht bei Preußisch-Eylau in Ostpreußen. Preußen und Russen kämpfen gegen Napoleon; beide Parteien schreiben sich den Sieg zu.
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen]]
TM Hauptwörter (200): [T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser]]
Extrahierte Personennamen: Ludwigs Valmy Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Luise_von_Mecklenburg-Strelitz Napoleon Napoleon Franz_El Franz Napoleon Louis_Ferdinand_von_Preußen Ferdinand Napoleon Napoleon Napoleon Napoleon Silberberg Schill Nettelbeck Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Mainz Mainz Kaiserslautern Frankreich Basel Frankreich Polens Posen Danzig Thorn Warschau Potsdam England Frankreich Rheinbund Württemberg Frankreich Saalfeld Jena Berlin Königsberg Danzig Kolberg Ostpreußen
Die
Entwickelung Preußens.
Leitfaden
für den
Mntemdif in tsec preufji|*dien Sefditdik
Zusammengestellt
von
Theodor Landmann,
Rektor der höheren Mädchenschule zu Sch wetz a. d. W.
Zweite, völlig umgearbeitete und vermehrte Äuflage.
Königsberg t. Pr.
I. H. B o n ' s Verlag. 1891.
Alle Rechte vorbehalten.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
— 25 —
Thrones entsetzt und nach der Insel Elba verbannt. Ludwig Xvik, Bruder Ludwig Xvi., steigt auf den Thron Frankreichs.
Am 30. Mai wird mit Ludwig Xviii. der erste Pariser Friede geschlossen: Frankreich tritt wieder in die Grenzen von 1792 zurück. Preußen erhält seine früheren Besitzungen zwischen Rhein und Elbe zurück, den größten Teil von Sachsen, das jetzige Posen und Danzig, Schwedisch-Pommern mit der Insel Rügen u. a.
Am 7. August hält Friedrich Wilhelm als Sieger seinen Einzug in Berlin. Im November versammeln sich die Fürsten und ihre Gesandten zu dem Wiener Kongreß, um die Grenzen der Länder Europas und die Rechte der deutschen Fürsten festzustellen.
§ 33.
1815. Am 1. März landet Napoleon von Elba aus, während die Herrscher noch auf dem Wiener Kongreß versammelt sind, in Frankreich, zieht bereits am 20. März in Paris ein und besteigt den Thron. Ludwig Xviii. flieht. — Die hundert Tage. —
Preußen und Engländer unter Blücher und Wellington ziehen Napoleon durch die Niederlande entgegen.
Am 16. Juni wird Blücher von Napoleon bei Ligny zurückgeworfen. — Blücher in Gefahr. —
Am 18.Jnni: Schlacht bei Waterloo (Belle-Alliance). Wellington widersteht mit Mühe dem heftigen Angriffe Napoleons, bis ihm Blücher mit feinen Preußen zu Hilfe kommt und sie vereint den Sieg erkämpfen. — Regellose Flucht. —
Am 7.Juli halten Preußen und Engländer ihren Einzug in Paris. Napoleon, der nach Amerika zu entfliehen fucht, wird von den Engländern aufgehalten und als Staatsgefangener nach St. Helena gebracht, wo er am 5. Mai 1821 stirbt.
Im September schließen die Kaiser Alexander und Franz und König Friedrich Wilhelm zu Paris den „Heiligen Bund" (Heilige Alliance); demgemäß geloben sie, einander stets Beistand zu leisten, ihre Unterthanen als Familienväter zu beherrschen, die Religion und den Frieden stets aufrecht zu erhalten und Gerechtigkeit zu üben.
Am 20. November wird der zweite Pariser Friede geschlossen: Ludwig Xviii. kehrt zurück. Frankreich erhält die Grenzen von 1790, muß 700 Millionen Franken Kriegskosten zahlen und alle geraubten Kunstschätze ausliefern. Preußen erhält nur einen Teil von Lothringen mit der Festung S a a r l o u i s.
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xvik Ludwig Ludwig_Xvi Ludwig Ludwig_Xviii Ludwig August Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm März Napoleon Ludwig_Xviii Ludwig Napoleon Napoleon Napoleons Napoleon Helena Alexander Alexander Franz Franz Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Ludwig_Xviii Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Elba Frankreichs Frankreich Rhein Sachsen Danzig Schwedisch-Pommern Berlin Europas Elba Frankreich Paris Wellington Niederlande Wellington Napoleons Paris Amerika Paris Frankreich Lothringen
158
5. Die Kometen.
Ein Komet ist allemal eine sehr merkwürdige Erscheinung, wenn er so auf
einmal am Himmel sichtbar wird, zumal ein solcher, wie im Jahre 1680. der
viermal so groß schien, als der Abendstcrn. oder der 146 Jahre vor Chr. Geb.,
der größer soll ausgesehen haben, als die Sonne, oder der im Jahre 1769, dessen
Schweif durch den vierten Theil des Himmels reichte.
Die Kometen haben viel Ähnlichkeit mit den Planeten und deren Monden;
ober sie sind auch wieder wesentlich von diesen verschieden. Die Planeten bewegen
sich um die Sonne in länglichrunden (elliptischen) Bahnen, welche vom Kreise
wenig abweichen. Die Kometen bewegen sich zwar auch um die Sonne, aber in
so lang ausgestreckten Bahnen, dass ihr Lauf geradlinig wird. Darum
sind sie einmal der Sonne näher, ^ein andermal viel weiter von ihr entfernt.
Wenn so ein Komet einmal um die Sonne herum ist. so zieht er in einer langen
Richtung hinweg, und wenn er alsdann dreißig, oder hundert, oder viele hundert
Jahre lang weiter und weiter hinweggezogen ist, so kehrt er um und braucht wieder
eben so viel Zeit zu seiner Herreise; und selten Einer, der ihn zum ersten Male
gesehen hat. wartet's ab, bis er wieder kommt, sondern legt sich schlafen und küm-
mert sich daher nicht mehr darum. Aber es ist aufgeschrieben, dass ein Komet im
Jahre 1456, einer 1531, einer 1607, und einer 1683 am Himmel gestanden hat.
Weil nun immer von einer Zeit zur andern ungefähr ein Zeitraum von 75 — 76
Jahren verflossen war. so behauptete ein gelehrter Mann, Namens Halley, es sei
allemal der nämliche gewesen, und er müsste 1759 wiederkommen, was auch richtig
geschehen ist; und so ist er 1835 ebenfalls wieder erschienen. Man nennt ihn den
Halley'schen Kometen. —
Die Kometen haben gewöhnlich einen mehr oder weniger glänzenden und zu-
weilen ungemein großen Schweif. Dieser ist selten auf der Seite des Kometen,
die gegen die Sonne steht, sondern meist auf der entgegengesetzten. Man weiß
noch nicht gewiss, was es mit ihm für eine Bcwandtniss hat. Vielleicht ist es nur
der Schein von Sonnenstrahlen, die durch den dunstigen Kometen hindurchfallen;
denn ein Komet hat keine so feste Masse, wie unsere Erde oder ein anderer Planet.
Einige sehen ans. wie ein bloßer Dunst, also, dass man durch sie hindurch Sterne
will gesehen haben, die hinter ihnen stehen. Andere sind zwar schon etwas dichter,
haben aber doch, durch gute Fernröhre beobachtet, das Ansehen, als wenn nicht
Alles daran an einander hinge. Einige Gelehrten wollen jedoch behaupten, dass
ein solcher Komet auf seiner langen Reise immer dichter werden und zuletzt die
völlige Natur und Eigenschaft eines Planeten annehmen könne.
Unsere Geschichtsbücher erwähnen beinahe fünfhundert Kometen, die sich den
Erdbewohnern gezeigt haben sollen. Allein wie viele mögen in früheren Zeiten
unbeachtet vorbeigegangen sein, weil nian noch keine Fernrohre hatte, und wie viele
mögen noch unbemerkt geblieben sein, weil trübe Witterung herrschn. Ohne Zweifel
ist ihre Anzahl sehr groß. Die Umlaufszeiten derselben um die Sonne sind höchst
verschieden; einige rollen schon in wenigen Jahren, andere in Jahrtausenden um
die Sonne. Der Aberglaube sieht in dem Erscheinen der Kometen oft allerlei
Zeichen für Unglück, z. B. Krieg u. s. w., während verständige Leute in ihnen
— wie in den andern Himmelskörpern — die Allmacht und Weisheit Gottes er-
kennen, der allen ihre Bahnen vorgezcichnet hat. Nach Hegel.
6. Die Fixsterne.
In mattem Dämmerlicht liegt die Erde da. oben aber erglänzen deö Himmels
Sterne und leuchten aus unermesslichen Fernen herüber in die Erdennacht.
Still ziehen sie dahin, jene ewigen Zeugen der Allmacht, hoch erhaben und me
erreicht vom Gewirre der Erde, daher auch ungesiört von aller irdischen Macht,
von allem, was hienieden vorgehen mag. Wie klein, bis zum verschwindenden
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
193
das im Frieden nur von Zeit zu Zeit zur Uebung einberufen wird, im Krieg
aber mit dem stehenden Heere gegen den Feind zieht. Die Landwehr zweiten
Aufgebots, welcher der Wehrmann vom 33sten bis zum 40sten Lebensjahre
angehört, dient zur Vertheidigung des Vaterlandes innerhalb seiner Grenzen,
zieht aber im Nothfälle auch mit zu Felde. Ueber die genannte Dienstzeit
hinaus gehört jeder waffenfähige Mann zum Landsturm, der nur in Noth-
fällen berufen wird.
Das stehende Heer besteht aus 4 Garderegimentern zu Fuß, 4 Garde-
Grenadier-Regimentern, i Garde-Füsilier-Regiment, i Garde-Jäger-,
1 Garde-Schützen-Bataillon; aus 88 Infanterie-Regimentern (Nr. i —12
sind Grenadier-, Nr. 33 — 40 Füsilier-Regimenter), 11 Jäger-Bataillonen.
Kavallerie-Regimenter giebt es 64: 8 Garde-Kavallerie-, 8 Kürassier-, 16 Dra-
goner-, 16 Husaren-, 16 Ulanen-Regimenter, und außerdem ii Artillerie-
Brigaden und ii Pionirbataillone.
Folgende Zusammenfassung der Truppenteile zu höheren Ordnungen
ist noch zu merken: i Kompagnie besteht aus 250 Mann; 4 Kompagnieen
bilden i Bataillon, 3 Bataillone, 2 Musketier- und i Füsilier-Bataillon,
i Regiment. 5 Schwadronen bilden i Reiter-Regiment, 2 Regimenter
Infanterie machen eine Jnfanteriebrigade, und 2—3 Regimenter Kavallerie
eine Kavallerie-Brigade aus; 2 Jnfauterie- und 1 Kavallerie-Brigade bilden
eine Division und 2 Divisionen i Armee-Corps. Aus ii Provinzial-Armee-
Corps und dem Garde-Corps besteht das ganze Heer, das über das ganze
Land vertheilt ist. In und um Berlin hat das Garde - Corps seine Stand-
quartiere, in der Provinz Preußen das erste Armee-Corps, in Pommern
das zweite, in der Mark das dritte, in Sachsen das vierte, in Posen
und Niederschlesien das fünfte, im übrigen Schlesien das sechste, in
Westphalen und dem Düsseldorfer Bezirk das siebente, in den übrigen
Theilen der Rheinprovinz das achte, in Schleswig-Holstein das neunte,
in Hannover das zehnte, in Hessen-Nassau rc. das elfte.
Die junge preußische Seemacht (Marine), die jetzt schon über 90 Fahr-
zeuge, großenteils Dampfschiffe, besitzt, geht einem raschen Wachsthum
entgegen und fordert, um die Küste und den Seehandel zu schützen, außer
der Anlage des Nordseehafens an der Jademünde, noch andere sichernde
Häfen. Sie hat die erste Probe des Kampfes wider die Dänen helden-
müthig bestanden.
4. Lage, Größe und Einwohnerzahl. Preußen bildet von Me-
mel bis Saarlouis ein zusammenhängendes Ganze. Der Flächenraum des
Landes umfaßt 6400 Quadratmeilen. Auf diesen leben über 23,800,000
Einwohner und zwar ihrem religösen Bekenntnisse nach: über 15 Millionen
Evangelische, 8 Millionen Katholiken und über V2 Million Juden
(Siehe S. 317.)
50. Das Wandern im Vaterlande.
Vor Zeiten mögen die meisten Menschen an dem Orte, wo die Wiege
ihrerkindheit gestanden, auch in deslebens Ruhehafen eingelaufen sein. Heute
aber ist's anders; gar Mancher, wenn er auch eingedenk ist des Spruches:
„Bleibe im Lande und nähre dich redlich," wandert doch wenigstens in seinem
Preuß. Kinderfreund. Neue Ausg. «g
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter]]
Extrahierte Personennamen: Wehrmann
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Pommern Sachsen Posen Niederschlesien Schleswig-Holstein Hannover Hessen-Nassau
193
das im Frieden nur von Zeit zu Zeit zur Uebung einberufen wird, im Krieg
aber mit dem stehenden Heere gegen den Feind zieht. Die Landwehr zweiten
Aufgebots, welcher der Wehrmann vom 33sten bis zum 40sten Lebensjahre
angehört, dient zur Vertheidigung des Vaterlandes innerhalb seiner Grenzen,
zieht aber im Nothfalle auch mit zu Felde. Ueber die genannte Dienstzeit
hinaus gehört jeder waffenfähige Mann zum Landsturm, der nur in Noth-
fällen berufen wird.
Das stehende Heer besteht aus 4 Garderegimentern zu Fuß, 4 Garde-
Grenadier-Regimentern, i Garde-Füsilier-Regiment, i Garde-Jäger-,
i Garde-Schützen-Bataillon; aus 88 Infanterie-Regimentern (Nr. l —12
sind Grenadier-, Nr. 33 — 40 Füsilier-Regimenter), ii Jäger-Bataillonen.
Kavallerie-Regimenter giebt es 04: 8 Garde-Kavallerie-, 8 Kürassier-, 16 Dra-
goner-, 16 Husaren-, 16 Ulanen-Regimenter, und außerdem ii Artillerie-
Brigaden und 11 Pionirbataillone.
Folgende Zusammenfassung der Truppentheile zu höheren Ordnungen
ist noch zu merken: i Kompagnie besteht aus 250 Mann; 4 Kompagnieen
bilden i Bataillon, 3 Bataillone, 2 Musketier- und 1 Füsilier-Bataillon,
i Regiment. 5 Schwadronen bilden i Reiter-Regiment, 2 Regimenter
Infanterie machen eine Jnfanteriebrigade, und 2—3 Regimenter Kavallerie
eine Kavallerie-Brigade aus; 2 Infanterie- und i Kavallerie-Brigade bilden
eine Division und 2 Divisionen i Armee-Corps. Aus ii Provinzial-Armee-
Corps und dem Garde-Corps besteht das ganze Heer, das über das ganze
Land vertheilt ist. In und um Berlin hat das Garde-Corps seine Stand-
quartiere, in der Provinz Preußen das erste. Armee-Corps, in Pommern
das zweite, in der Mark das dritte, in Sachsen das vierte, in Posen
und Niederschießen das fünfte, im übrigen Schlesien das sechste, in
Westphalen und dem Düsseldorfer Bezirk das siebente, in den übrigen
Theilen der Rheinprovinz das achte, in Schleswig-Holstein das neunte,
in Hannover das zehnte, in Hessen-Nassau rc. das elfte.
Die junge preußische Seemacht (Marine), die jetzt schon über 90 Fahr-
zeuge, großentheils Dampfschiffe, besitzt, geht einem raschen Wachsthum
entgegen und fordert, um die Küste und den Seehandel zu schützen, außer
der.anlage des Nordseehafens an der Jademünde, noch andere sichernde
Häsen. Sie hat die erste Probe des Kampfes wider die Dänen helden-
müthig bestanden.
4. Lage, Größe und Einwohnerzahl. Preußen bildet von Me-
mel bis Saarlouis ein zusammenhängendes Ganze. Der Flächenraum des
Landes umfaßt 6400 Quadratmeilen. Auf diesen leben über 23,800,000
Einwohner und zwar ihrem religösen Bekenntnisse nach: über 15 Millionen
Evangelische, 8 Millionen Katholiken und über % Million Juden
(Siehe S. 317.)
50. Das Wandern im Vaterlande.
. Vor Zeiten mögen die meisten Menschen an dem Orte, wo die Wiege
ihrer Kindheit gestanden, auch in des Lebens Ruhehafen eingelaufen sein. Heute
^r.sst's anders; gar Mancher, wenn er auch eingedenk ist des Spruches:
" ^an^e und nähre dich redlich," wandert doch wenigstens in seinem
Preuß. Kinderfreund. Neue Ausg. 13
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter]]
Extrahierte Personennamen: Wehrmann
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Garde-Corps Pommern Sachsen Posen Niederschießen Westphalen Schleswig-Holstein Hannover Hessen-Nassau
158
> 5. Die Kometen.
Ein Komet ist allemal eine sehr merkwürdige Erscheinung, wenn er so auf
einmal am Himmel sichtbar wird, zumal ein solcher, wie im Jahre 1680, der
viermal so groß schien, als der Abendstern, oder der 146 Jahre vor Chr. Geb.,
der größer soll ausgesehen haben, als die Sonne, oder der im Jahre 1769, dessen
Schweif durch den vierten Theil des Himmels reichte.
Die Kometen haben viel Aehnlichkeit mit den Planeten und deren Monden;
aber sie sind auch wieder wesentlich von diesen verschieden. Die Planeten bewegen
sich um die Sonne in länglichrunden (elliptischen) Bahnen, welche vom Kreise
wenig abweichen. Die Kometen bewegen sich zwar auch um die Sonne, aber in
so lang ausgestreckten Bahnen, dass ihr Lauf geradlinig wird. Darum
sind sie einmal der Sonne näher, ein andermal viel weiter von ihr entfernt.
Wenn so ein Komet einmal um die Sonne herum ist, so zieht er in einer langen
Richtung hinweg, und wenn er alsdann dreißig, oder hundert, oder viele hundert
Jahre lang weiter und weiter hinweggezogen ist, so kehrt er um und braucht wieder
eben so viel Zeit zu seiner Herreise; und selten Einer, der ihn zum ersten Male
gesehen hat, wartet's ab, bis er wieder kommt, sondern legt sich schlafen und küm-
mert sich daher nicht mehr darum. Aber es ist aufgeschrieben, dass ein Komet im
Jahre 1456, einer 1531, einer 1607, und einer 1683 am Himmel gestanden hat.
Weil nun immer von einer Zeit zur andern ungefähr ein Zeitraum von 75 — 76
Jahren verflossen war, so behauptete ein gelehrter Mann, Namens Halley, es sei
allemal der nämliche gewesen, und er müsste 1759 wiederkommen, was auch richtig
geschehen ist; und so ist er 1835 ebenfalls wieder erschienen. Man nennt ihn den
Halley'schen Kometen. —
Die Kometen haben gewöhnlich einen mehr oder weniger glänzenden und zu-
weilen ungemein großen Schweif. Dieser ist selten auf der Seite des Kometen,
die gegen die Sonne steht, sondern meist auf der entgegengesetzten. Man weiß
noch nicht gewiss, was es mit ihm für eine Bewandtnisi hat. Vielleicht ist es nur
der Schein von Sonnenstrahlen, die durch den dunstigen Kometen hindurchfallen;
denn ein Komet hat keine so feste Masse, wie unsere Erde oder ein anderer Planet.
Einige sehen aus, wie ein bloßer Dunst, also, dass man durch sie hindurch Sterne
will gesehen haben, die hinter ihnen stehen. Andere sind zwar schon etwas dichter,
haben aber doch, durch gute Fernröhre beobachtet, das Ansehen, als wenn nicht
Alles daran an einander hinge. Einige Gelehrten wollen jedoch behaupten, dass
ein solcher Komet auf seiner langen Reise immer dichter werden und zuletzt die
völlige Natur und Eigenschaft eines Planeten annehmen könne.
Unsere Geschichtsbücher erwähnen beinahe fünfhundert Kometen, die sich den
Erdbewohnern gezeigt haben sollen. Allein wie viele mögen in früheren Zeiten
unbeachtet vorbeigegangen sein, weil man noch keine Fernröhre hatte, und wie viele
mögen noch unbemerkt geblieben sein, weil trübe Witterung herrschte. Ohne Zweifel
ist ihre Anzahl sehr groß. Die Umlaufszeiten derselben um die Sonne sind höchst
verschieden; einige rollen schon in wenigen Jahren, andere in Jahrtausenden um
die Sonne. Der Aberglaube sieht in dem Erscheinen der Kometen oft allerlei
Zeichen für Unglück, z. B. Krieg u. s. w., während verständige Leute in ihnen
— wie in den andern Himmelskörpern — die Allmacht und Weisheit Gottes er-
kennen, der allen ihre Bahnen vorgezeichnet hat. Nach Hegel.
6. Die Fixsterne.
In mattem Dämmerlicht liegt die Erde da, oben aber erglänzen des Himmels
Sterne und leuchten aus unermesslichen Fernen herüber in die Erdennacht.
Still ziehen sie dahin, jene ewigen Zeugen der Allmacht, hoch erhaben und me
erreicht vom Gewirre der Erde, daher auch ungefiört von aller irdischen Macht,
von allem, was hienieden vorgehen mag. Wie klein, bis zum verschwindenden-
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
— 158 —
Ö. Die Kometen.
Ein Komet ist allemal eine sehr merkwürdige Erscheinung, wenn er so auf
einmal am Himmel sichtbar wird, zumal ein solcher, wie im Jahre 1680, der
viermal so groß schien, als der Abendstern, oder der 146 Jahre vor Chr. Geb.,
der größer soll ausgesehen haben, als die Sonne, oder der im Jahre 1769, dessen
Schweif durch den vierten Theil des Himmels reichte.
Die Kometen haben viel Aehnliches mit den Planeten und deren Monden; aber
sie sind auch wieder wesentlich von diesen verschieden. Die Planeten bewegen sich
um die Sonne in länglichrunden (elliptischen) Bahnen, welche vom Kreise
wenig abweichen. Die Kometen bewegen sich zwar auch um die Sonne, aber
in so lang ausgestreckten Bahnen, dass ihr Lauf fast geradlinig wird.
Darum sind sie einmal der Sonne näher, ein andermal viel weiter von ihr ent-
fernt. Wenn so ein Komet einmal um die Sonne herum ist, so zieht er in einer
langen Richtung hinweg, und wenn er alsdann dreißig, oder hundert, oder viele
hundert Jahre lang weiter und weiter hinweggezogen ist, so kehrt er um und
braucht wieder eben so viel Zeit zu seiner Herreise; und selten Einer, der ihn
zum ersten Male gesehen hat, wartet's ab, bis er wieder kommt, sondern legt
sich schlafen und bekümmert sich nachher nicht mehr darum. Aber es ist ausge-
schrieben, dass ein Komet im Jahre 1456, einer 1531, einer 1607, und einer
1683 am Himmel gestanden hat. Weil nun immer von einer Zeit zur andern
ungefähr ein Zeitraum von 75—76 Jahren verflossen war, so behauptete ein ge-
lehrter Mann, Namens Halley, es sei allemal der nämliche gewesen, und er
müsste 1759 wiederkommen, was auch richtig geschehen ist; und so ist er 1835
ebenfalls wieder erschienen. Dian nennt ihn den Halley'schen Kometen. —
Die Kometen haben gewöhnlich einen mehr oder weniger glänzenden und
zuweilen ungemein großen Schweif. Dieser ist selten auf der Seite des Kometen,
die gegen die Sonne steht, sondern meist auf der entgegengesetzten. Man weiß
noch nicht gewiss, was es mit ihm für eine Bewandtnis hat. Bielleicht ist es
nur der Schein von Sonnenstrahlen, die durch den dunstigen Kometen hindurch-
fallen; denn ein Komet hat keine so feste Masse, wie unsere Erde oder ein ande-
rer Planet. Einige sehen aus, wie ein bloßer Dunst, also, dass man durch sie
hindurch Sterne will gesehen haben, die hinter ihnen stehen. Andere find zwar
schon etwas dichter, haben aber doch, durch gute Fernröhre beobachtet, das An-
sehen, als wenn nicht Alles daran an einander hinge. Einige Gelehrten wollen
jedoch behaupten, dass ein solcher Komet aus seiner langen Reise immer dichter
werden und zuletzt die völlige Natur und Eigenschaft eines Planeten anneh-
men könne.
Unsere Geschichtsbücher erwähnen beinahe fünfhundert Kometen, die sich den
Erdbewohnern gezeigt haben sollen. Allein wie viele mögen in früheren Zeiten
unbeachtet vorbeigegangen sein, weil man noch keine Fernröbre batte, und wie viele
mögen noch unbemerkt geblieben sein, weil trübe Witterung herrschte. Ohne Zweifel
ist ihre Anzahl sehr groß. Die Umlaufszeiten derselben um die Sonne sind
höchst verschieden; einige rollen schon in wenigen Jahren, andere in Jahrtausen-
den um die Sonne. Der Aberglaube sieht in dem Erscheinen der Kometen
oft allerlei Zeichen für Unglück, z. B. Krieg u. s. w., während verständige Leute
in ihnen — wie in den andern Himmelskörpern — die Allmacht und Weisheit
Gottes erkennen, der allen ihre Bahnen vorgezeichnet hat. Nach Hebn.
6. Die Fixsterne.
In mattem Dämmerlicht liegt die Erde da, oben aber erglänzen des Him-
mels Sterne und leuchten aus unermesslichen Fernen herüber in die Erdennacht.
Still ziehen sie dahin, jene ewigen Zeugen der Allmacht, hoch erhaben und nie
erreicht vom Gewirre der Erde, daher auch ungestört von aller irdischen Macht,
von allem, was hienieden vorgehen mag. Wie klein, bis zum verschwindenden
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Zweiter Theil.
Erster Abschnitt.
Himmels- und Erdkunde.
1. Das Weltgebäude.
,,Ebre dem Wunderbaren.
Der unendliche Welten in den Ocean der Unsterblichkeit aussäete!
Und sie mit Heerschaaren Unsterblicher füllte.
Dass ste ihn liebten und selig wären durch ihn."
Klopftock.
Wer zwischen seinen bekannten Bergen und Bäumen daheim sitzt bei den
Seinigen, oder bei einem guten Mahle, dem ist wohl, und er denkt nicht wei-
ter. Wenn aber srüh die Sonne in ihrer Herrlichkeit aufgeht, so weiß er nicht,
wo sie herkommt, und lvenn sie Abends untergeht, weiß er nicht, wo sie hin-
zieht, und wo sie die Nacht hindurch ihr Licht verbirgt, und aus welchem
geheimen Fußpfade sie die Berge ihres Aufgangs wieder findet. Oder wenn
der Mond einmal bleich und mager, ein andermal rund und voll durch'die
Nacht spaziert, er weiß wieder nicht, wo das herrührt; und wenn er in den
Himmel voll Sterne hinaufschaut, einer blinkt schöner und freudiger, als der
andere, so meint er, sie seien alle seinetwegen da, und weiß doch nicht recht,
was sie wollen. Es ist aber nicht löblich, daff man so etwas alle Tage sieht
und nie fragt, was es bedeutet. Der Himmel ist ein großes Buch über die
göttliche Allniacht und Güte, und stehen viele bewährte Mittel darin gegen den
Aberglauben und gegen die Sünde, und die Sterne sind die goldnen Buch-
staben in dem Buche. Aber es ist in einer fremden Sprache geschrieben; man
kann es nicht verstehen, wenn man keinen Dolmetscher hat. Wer aber einmal
in diesem Buche lesen kann, in diesem Psalter, und liest darin, dem wird her-
nach die Zeit nicht mehr lang, wenn er schon bei Nacht allein auf der Straße
ist, und wenn ihn die Finsterniss verführen will, etwas Böses zu thun, er kann
es nimmer. — Betrachtet man den Sternenhimmel, — es wird Einem zu
Muthe, als wenn man in die göttliche Fürsehung hineinschaute, und jeder
Stern verwandelt sich in ein Sprüchlein. Der erste sagt: „Deine Jahre,
o Gott, währen für und für; Du hast vorhin die Erde gegründet, und die
Himmel sind Deiner Hände Werk." — Der zweite sagt: „Bin ich nicht ein
Gott, der nahe ist, spricht der Herr, und nicht ein Gott, der ferne sei? Meinest
du, dasi sich Jemand so heimlich verbergen könne, dass ich ihn nicht sehe?"
—_ Der dritte sagt: „Du erforschest mich und kennest mich und siehest alle
meine Wege." — Der vierte sagt: „Was ist der Mensch, dasi Du sein geden-
kest, und des Menschen Kind, dasi Du Dich sein annimmst?" — Der fünfte
logt: „Und ob auch eine Mutter ihres Kindes vergäße, so will ich doch deiner
nicht vergesien, spricht der Herr." H-bu.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter]]