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1. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 236

1837 - Heidelberg : Winter
236 Höhentabelle. а. Die Hauptkette der Cordtttereu von Panama bis znr ma- gellanischen Meerenge enthalt das Plateau von Caramara und die Hochebene von Santa Fe. Ir. Die Guianischen Gebirge unter verschiedenen Namen. c. Chiquitoo-Gebirge, welche von W. nach O. ziehen. б. Innere Brasilianische Gebirge, in weit verbreiteten Zügen und unter vielerlei Namen. e. Sierra dc> Mar, das Brasilianische Rüstengebirge. f. Die meist unbekannten Gebirgsarme der patagonischen Cordilleren im S. e. Australien. Von den Gebirgen dieses Erdtheils sind bis jetzt nur auf Ncuholland die Gebirgskette der blauen Berge im Südosten, welche mehrere Bergreihen hintereinander bilden, und einzelne Berge auf den Inseln bekannt. — Neuseeland, Neukaledo- nien und andere Inseln haben ebenfalls Gebirge, die aber nur wenig bekannt, und, außer einzelnen Punkten, noch nicht naher erforscht sind. B. Höh e n t ab e ll e Bietet gemessenen Höhenpunkte und Berge in ihrer Erhe.' bung über die Meeresstäche in allen fünf Erdlheilen. E u r o p a. Fuß h. Fuß h. Neapel Stadt (Italien) . 26 Paris Stadt (Frankreich) . 126 Calais Stadt (Frankreich). 36 Bonn Stadt (Preußen) . 158 Londonstadt(England) , 40 Amiens Stadt (Frankreich) 158 Padua Stadt (Italien) . 56 Borgholm Schl.(J.oeland) 140 Nantes Stadt (Frankreich) 75 Marseille St. (Frankreich) 144 Düsseldorf St. (Preußen) . 100 Wenersee (Schweden) . . 147 Brest Stadt (Frankreich) . 108 Münd. d. Lahn in d, Rhein 192 Cölln St. (Rheinpreußenh 112 Hannover St. (Hannover) 202 Berlin Stadt (Preußen) . 125 Greenwich St. (England) . 214

2. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 325

1837 - Heidelberg : Winter
525 Europa. Italien. Aber schreckliche Kriege, welche durch die Eroberungslust Frank- reichs und Spaniens, sowie durch Kämpfe mit Oestreich über Italien kamen, machten dem in politischer, wie in artistischer und wissenschaftlicher Hinsicht regen Leben des Mittelalters daselbst ein Ende und stürzten es in eine Schlaffheit, welche es der franzö- sischen Revolution erleichterte, ihre siegreichen Waffen zuerst in dieses Land classischer Erinnerung zu tragen und den Zustand desselben nach Willkühr umzugestalten. Sv wurden seit 179/ aus Mailand, Mantua, einem Theil von Parma und Modena, sowie in Venedig, Genua, Rom und Neapel Republiken geschaffen, welche 1805 Napoleon als ein Königreich Italien mit der französischen Kaiserkrone vereinigte, seinen Stiefsohn Eugen Beauharnois zum Viceköuig ernannte, und andere Theile des Landes andern Herr- schern gab, oder sie ebenfalls mit Frankreich verband, bis durch den Fall des französischen Helden und durch die Wiener Con- greßacte der jetzige politische Zustand Italiens hervorgerufen und befestigt wurde. Hiedurch wurde mit Bezug auf den früheren Zustand Ita- lien in folgende Staaten getheilt. 1. Da6 Königreich Sardinien, nach der Insel dieses Namens so genannt und aus dem seit dem Ilten Jahrhundert selbststän- digen Lande der Herzoge von Savoyen bestehend, welches durch die französischen Revolutionskriege seinen alten Fürsten entrissen, aber durch den Wiener Cougreß besonders mit Genua vergrö- ßert zurückgegeben wurde. Seit 1831 regiert daselbst der König - Karl Emauuct. 2. Da6 Lombardisch, venetianische Königreich, nach dem ersten Pariser Frieden (1814), von Oestreich aus den früheren Herzogthümern Mailand und Mantua, sowie aus dem größten Theile der ehmaligeu Republik Venedig gebildet. 3. Das Herzogthum Parma, aus dem Gebiete der im Mittel- alter entstandenen Republiken Parma und Piaccnza mit der Stadt Guastalla gebildet, welche vom Pabst Paul Iii. 1543 zu Herzvg- thümern erhoben, und seinem Sohne Farnese, als Lehen über- geben worden waren, bis sie 1731 durch Ausstcrben seines Stam- mes an den spanischen Prinzen Don Carlos, später aber 1802 an Frankreich kamen und seit dem Jahre 1815 der ehemaligen Kaiserin Maria Louise, Erzherzogin von Oestreich, als svuvcraiues Eigenthum überlassen wurden. 4. Das Hcrzogthum Modena umfaßt das dem alten und berühmten Hauje Este schon früher zugehörige und durch Kaiser Friedrich Hl. (1452) zum Hcrzogthum erhobene Gebiet, welches durch Belehnung mit angrenzenden kleineren Landestheilen noch vergrößert wurde und mit dem Herzogthum Mafsa und Carrara durch Vermählung an den Erzherzog Ferdinand von Oestreich, den Bruder Josephs Ii. kam, dessen Enkel Franz Iv. seit 1814 auch wieder zu dem Besitze der großväterlichen Staaten gelangte. 5. Das Hcrzogthum Lucca kam nach der Auflösung des Lon- gobardenrciches unter fränkische und seit 962 durch Olio I. unter

3. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 327

1837 - Heidelberg : Winter
1 Europa. Italien. 527 Herrschaft des Königs vonarragonien begab. Nach langen Kämpfen Frankreichs und Spaniens um den Besitz von Neapel und Ci- cilien, kamen beide Theile (1505) unter Ferdinand V. an die spanische Krone und waren zwei Jahrhunderte hindurch dieser Monarchie verbunden, bis sie 1713 getrennt, Neapel an Ocst- reich, Sicilien aber an Savoyen vertheilt und 1720 wieder ver- eint an Oestreich abgetreten wurden. Aufs Nene wurde jedoch 1733 das Reich von Spanien erobert und 1759 dem Jnfanten Ferdinand Iv. übergeben. Dieser behauptete es selbst noch nach dem Einrücken der Franzosen, die 1799 das Land als parlheno- peische Republik proclamirten, und als Murat (Joachim I.) durch Napoleon (1808) auf den neapolitanischen Thron erhoben wor- den, wenigstens in Sicilien, bis er im Jahr 1815 als Ferdi- nand I. seine sämmtlichen Länder wieder vereinigt erhielt. Seit 1830 ist Ferdinand Ii. König beider Sicilien. b. Gegenwärtiger Zustand. Die große Halbinsel Italien mit ihren Inseln, liegt zwischen dem 23° 3'—36° 10' d. L. und 37° 56'—46° 42' tt. Br. Gren- zen: im N. Helvetica und Deutschland; im O. Deutschland und das adriatische Meer, im S. und Sw. das mittelländische Meer, und im W. Frankreich. Flächeninhalt: 5800 Hjmeil. mit den Inseln. — Einwoh- , ncrzahl 2i Mill. wovon über 2 Mill. auf den Inseln wohnen. Religion: Katholische Christen. Doch werden auch griechische, maronitische, armenische und protestantische Christen, Juden und Türken geduldet. Die Jesuiten haben mehrere Collegien. Wissenschaften und Dolksunterricht stehen gegenwär- tig auf niederer Stufe; die Hälfte der Einw. soll weder lesen noch schreiben können. Dagegen ist Dichtung und Musik. Malerei, Bildhauer- und Baukunst noch immer im Flor. Es sind 17 Uni- versitäten, viele Collegien, Lyceen, Akademien, Kunst- und an- dere Institute vorhanden. Fabriken in Seide, Sammt, Wolle, Spiegeln :c. Papier, Knnstsachen:c. — Der Handel hat als Exporten: Wein, Ro- sinen, Südfrüchte, Baumöl, Reis, Maronen, Käse, Seide, Sammt, Statüen, Gemälde, Kunstwaaren rc. — Haupthandels- plätze an der See: Venedig, Genna, Livorno, Neapel, Messina, Palermo, Cagliari und Ancona; — im Innern: Turin, Ales- sandria, Bologna, Lucca, Mailand und Verona rc. Eintheilung: — 1. Königreich Sardinien; —■ 2. Lom- bard i sch - v enetianisches Königreich (s. Oesterreich). — 3. Her- zvgthum Parma und — 4. Herzvgthum Modena; — 5. Hcr- zogthum Lucca; — 6. Grvßherzogthum Toscana; — 7. der Kirchenstaat; — 8. Republik San Marino; — 9. Königreich beider Sicilien.

4. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 288

1837 - Heidelberg : Winter
288 Politische Geographie. Europäische Staaten. Uebersicht. Europa hat nach politischen Grenzen einen Flächenraum von 155,000 Do}?, worauf etwa 258 Mill. Einwohner in 60 be- sonderen Staaten leben. Die Benennungen dieser selbständigen Staaten, sind folgende. Raiserthümer, 3. Oesterreich, Rußland, und die Türkei. Königreiche, 16. Frankreich, Spanien, Dänemark, Gros- britannien, Schweden mit Norwegen, Neapel mit Sicilien, Por- tugal, Preußen, Sardinien, Baiern, Wnrtemberg, Sachsen, Hannover, Niederlande, Belgien und Griechenland. Theocratie, 1. Der Kirchenstaat. Großherzogthümer, 6. Toskana, Baden, Hessendarm- stadt, Sachsenweimar, Meklenbnrg-Schwerin und Mcklcnbnrg- Strelitz. Rurfürstenthum, 1. Hessencassel. -^erzogthümer, 12. Modena, Parma, Lucca, Braun- schweig, Kvburg, Gotha, Altenburg, Meiningen, Hildbnrghau- scn, Oldenburg, Nassau, Anhalt-Dessau, -Bernbnrg und-Cöthen. Landgrafschaft, 1. Hessen-Homburg. Lürstenthümer, 11. Hohenzollern - Hechingen, -Sigma- ringen, Lichtenstein, Schwarzburg-Rudolstadt, - Gondershausen, Waldeck, Reuß-Greitz, -Schleitz, -Ebersdorf, -Lobenstein, Lippe- Detmold, und -Schaumburg. Republiken, 9. Die Helvetische Republik mit 22 Cantonen, Jonische Inseln, San Marino, Krakau, Hamburg, Lübek, Bre- men, Frankfurt am Main. Diesen selbstständigen Staaten sind hie und da größere oder kleinere Länder in Europa untergeordnet und einverleibt, welche den Regenten derselben oder mediatisirten Fürsten angehören, und das Ganze der obengenannten Staaten bilden. Auch be- sitzen mehrere der größeren Staaten größere oder kleinere Länder in den auswärtigen Wclttheilen, welche auswärtige Colonien oder Nebenländer genannt werden, und zuweilen dem Mutter- lande großen Gewinn bringen.

5. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 290

1837 - Heidelberg : Winter
290 Politische Geographie. ländern (1808.) bei Vimieira geschlagen und Portugal dadurch von den Franzosen befreit wurde. Von jezt an nahmen die Portugiesen bis zum Jahr 1814. thäti- gen Antheil an dem Freiheitskampfe der Pyrenäischen Halbinsel. Im Jahr 1821. kehrte die königliche Familie ans Brasilien zurück, wo Johann Vi. seinen ältesten Sohn, den Jnsantcn Pedro, als Re- genten zurückließ, der zu Gunsten seiner Tochter Maria da Gloria/ welche an seinen Bruder Miguel vermählt werden sollte, der Herr- schack über Portugal entsagte. Nach dem Tode Johann Vi. (1826.) erklärte sich aber bald (1828.) Don Miguel, indem er die Hand sei- ner Nichte zurückwies;, zum Könige von Portugal, den Kampf mit seinem Bruder Pedro, der unterdessen aus Brasilien zurückgekehrt war, beginnend; unterlag jedoch und mußte nach der Capitulation von Evora das Land verlassen. Die Königin Maria war 1825 in Portugal angekommen. Don Pedro regierte während ihrer Minderjährigkeit, starb aber schon 1834, nachdem kurz zuvor die Volljährigkeit seiner Tochter durch die Reichsstände anerkannt wor- den war. Mit dem Herzoge von Leuchtenberg (1855.) vermählt, wurde sie durch seinen Tod in demselben Jahre Wittwe und trat (1856.) in eine zweite Ehe mit dem Prinzen Ferdinand von Sach- sen-Coburg. b. Gegenwärtiger Zustand. Der kleinere westliche Theil der pyrenäischen Halbinsel bildet das Königreich Portugal*), welches zwischen dem 8" 15' und 11" 55' L. und dem 360 55' und 42° 15' n. Br. liegt. Grenzen: im O. und N. Spanien; im W. und S. das allant. Meer. Flächeninhalt: etwa 1800 sfmeilen. — Einwohnerzahl: 3,375,000 (worunter 10,000 Neger und viele heiml, Juden). Reli- gion : Katbol. Christen, mitl Patriarchen, 2 Erz- und 9 Bischöfen, vielen Klöstern und über 40,000 geistl. Personen. (Doch sollen auch andere Relig. geduldet werden.). Unio. Coimbra; 500 Lyceen, Gymnasien und Pädagogien. Mehrere andere Institute, Akadc- mieu, Collegien rc. Der Ackerbau wird nachläßig betrieben, es fehlt an Industrie; — die Fabriken siud bei weitem nicht hinlänglich, nur Seiden-, Leinwand- und Wollenwcberci, Safsian- , Glas- uns Fayence- Manufakturen werden meist von Ausländern betrieben; die vielen Feiertage und Bettelei sind große Hinderniße ihres Aufblühens. Der Handel nach aussen ist gegenwärtig unbedeutend, mehr passiv als aktiv und größtcntheils in den Händen der Engländer; die wichtigsten Artikel sind Colonialprodukte und Wein. Handels- städte: Lissabon, Porto und Setubal. — Münzen: Eöcudo l5fl. 15 kr.); Mlllereis (1000 Miller. 2 fl. 49 kr.); Crusadeu (1 fl. 20 kr.) und Realen zu 40 Rees (6 kr.). Es ist viel Papiergeld im Umlauf. *) Der jetzige Name Portugal scheint von Ports, Porius, Hafen bei dem noch vorhandenen alten Flecken Laie herzurühren.

6. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 306

1837 - Heidelberg : Winter
306 Politische Geographie. selber gegen den Aberglauben sich auflehnende Frivolität, welche aus der leeren, die Wahrheit- verhöhnenden französischen Philoso- phie des 18. Jahrhunderts hervorgehen mußte, geführt, schreck- lichen Zeiten entgegen, die mit dem Anfang der Revolution (1789) begannen, zum Umsturz des bestehenden Zustandes wie zur Gründung einer Republik führten (1792), und in dem Mor- de des unglücklichen Königs Ludwigsxvi. (1793) sowie unzähli- ger anderer Opfer den Höhepunkt ihrer Furchtbarkeit erreichten. Das Land seufzte unter der Tyrannei eines brutalen Jako- binismus, als im Jahr 1794 Robespierre/ das Haupt der Pö- belherrfchaft, ebenfalls unter der Guillotine siel, und ein Di- rektorium 1795 an die Spitze der Regierung trat. Bald aber ergriff Napoleon Bouaparte, durch seine Kriege in Italien (1796 — 97 ) und Egypten (1798) als großer Feld- herr bewährt, ihre Zügel anfangs als erster Cvusul (1799) und dann als Kaiser (1804) und schlug die trunkenen Republikaner durch die Macht seines Geistes in die Fesseln einer neuen De- spotie. Siegreich trug der bewunderungswürdige Mann die französischen Adler in die meisten europäischen Länder, durch Bündnisse möglichst viele Staaten unter seinem gewaltigen Arm mit Frankreich vereinend, alte stürzend und neue gründend, bis ein Krieg mit Rußland (1812) durch schreckliche Unglücks, fälle seinen Eroberungen ein Ziel sezte und die von ihm bezwun- genen Völker zur Abwerfuug des fremden, schmählichen Joches ermuthigte. Die vereinigte Macht Rußlands, Englands und besonders der deutschen Fürsten und Völker stürzte den gewalti- gen Helden seines Jahrhunderts, der von Frankreich, das ihn angebetet hatte, zulezt verlassen, in der Verbannung einer einsa- men Insel des südatlantischen Oceans nach vielen Jahren drü- ckender Gefangenschaft (1821) sein Leben endete, nachdem sein Volk Ludwig Xviii., den von den verbündeten Herrschern zurück- geführten Bruder des gemordeten Königs, im Jubel wieder auf. genommen hatte. Eine Reaction von Seiten des Adels und Katholicismus begann jezt in Frankreich und stieg bedeutend unter der Regie- rung Carlö X. (1824—1830'.), bis das jeder festen und tieferen Basis ermangelnde Volk durch eine 1830 ausgebrochene Revo- lution sich aufs neue seines alten Königshauses, welches ver- trieben und verbannt wurde, entledigte und einen Verwandten desselben, den Herzog von Orleans, <im August 1830) als König Loujs Philipp auf den von republikanischen Institutionen um- gebenen , monarchischen Thron erhob. b. Gegenwärtiger Zusta n d. Das Königreich Frankreich umfaßt das ganze Westalpen- oder Seven neu land (mit Ausnahme des obern Rhvnegebietes) und einen Theil des Nordalpenlandes bis ans linke Rheinufer, und des Mosel-, Maas- und Scheldegebietes. Es liegt zwischen dem 12° 50'—25° 55' d. L. u. dem 42" 20'—50° 59' n. Br.

7. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 406

1837 - Heidelberg : Winter
406 Politische Geographie. tritt Franz I. (1792) gegen Oestreich stch wendeten, und in denen der östreichische und deutsche Held, Erzherzog Karl, sich unsterbli- chen Ruhm erkämpfte, gicug Gebiet verloren, indem Oesterreich schon in dem Frieden von Campo-Formio (1797) die Lombardei und die Niederlande abtreten mußte, dieses jedoch durch Erwerbun- gen in Tyrol und Polen wieder zu ersehen wußte. Bald darauf (1804) erhob sich Oestreich zum Kaiserthum, den Kampf gegen Frank- reich mit Rußland und Großbritannien zweimal anfs neue begin- nend, der sich aber unglücklich mit den Friedensschlüssen von Preß- burg (1805) und Wien (1809) endete, wodurch es mehrere tausend Hjmeilen seiner Besitzungen verlor, bis auch dieses Reich durch seine so kräftige Theilnahme an dem deutschen Freiheitskampfe und dem daraus erfolgten Sturze Napoleons in dem Frieden zu Paris (1814) durch das lombardisch-venetianische Königreich, durch die abgetretenen Theile seiner Erblande und Dalmatien entschädigt wurde. b. Gegenwärtiger Zustand. Das Kaiserthum Oesterreich, (Austria, istria, Austrasia), liegt zwischen d. 26" 12'—44° 17' L. und 42" 9'—51° 4' nörd- licher Br. umfaßt in Deutschland Theile des mittlern und das untere Donaugebiet; das obere Elbegebiet; Ungarn und Theile von Polen (Weichselgebiet), in Italien (Pogebiet) adriatische Küste. Grenzen: im W. Sardinien, Schweiz, Deutschland (Baiern), im N. dasselbe (Sachsen), Preußen und Polen; im O. Rußland; im S. Türkei, Kirchenstaat, Modena und Parma. Flächeninhalt: über 12,500 Hjmeilen. Einwohnerzahl: 55,000,000, worunter 2,880,000 Protestanten (5500 Menoniten, auch Hussiten und Herrnhuter), 2,900,000 nnirte und 1,500,000 nicht nnirte Griechen, 50,000 Unitarier, 600,000 Inden, die größte Zahl aber Katholiken sind. Diese haben 11 Erz- und 00 Bischöfe und viele Snffragan-Bischöfe. Die unirten Griechen 2 Erz- und 6 Snffragan-Bischöfe, und die nicht unirten Griechen 1 Erz- und 10 Bischöfe. Die unirten Armenier (etwa 170,000) 1 Erzbischof. Ueber 440 Abteien und Probsteien; 520 Mönchs- und 110 Nonnenklöster. Der Kaiserstaat hat 8 Universitäten: Wien, Prag, Pavia, Padua, Pesth, Lemberg, Innsbruck, Grätz, und 1 protestantische theologische Fakultät in Wien, 10 protestantische Collegien, 15 höhere Stndienanstalten, 175 katholische, 25 protestantische, 1 uuirtes und 2 nicht nnirte Lyceen, und Gymnasien, über 50 Aka- demiecn und gelehrte Institute, 25 öffentliche Bibliotheken mit 1,400,000 Bänden. Viele Kunst-, Gemählde- lind andere Samm- lungen, 9 Sternwarten, botanische Gärten rc. Die Länder haben 600 Mineralquellen. Wein-, Getraide-, Bergbau, Viehzucht blühen in vielen Provinzen. — Die Industrie ist sehr bedeutend, besonders in den italienischen und deutschen Staaten. — Die Fabriken in Leinen-, Wollen-, Seiden-, Leder- und Banmwvllenwaaren, in Eisen, Glas, Schmelztiegeln, Pa-

8. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 445

1837 - Heidelberg : Winter
445 Europa. Niederlande. ten, nach und nach geschwächt. Die Anhänger des Hanfes Ora- nien gewannen im 17ten Jahrhundert die Oberhand, Wilhelm lv. erhielt die Statthalterwürde in allen 7 Provinzen erblich, wäh- rend die spanisch katholischen Niederlande an Frankreich kamen, bis sie durch den Utrechter Frieden 1713 mit Oestreich verbunden wurden. Aber mit dem Anfang der französischen Revolution änderte sich auch der ganze Zustand dieser Länder. Holland wurde von den Franzosen schon 1795 erobert, später zur Batavischen Re- publik, 1806 unter Napoleons Bruder Ludwig zum Königreich umgeschaffen und 1810 mit Frankreich vereinigt, bis der Wiener- Congreß die nördlichen und südlichen Provinzen des Landes ver- einigt dem früheren Beherrscher der ersteren Wilhelm V. als Kö- nigreich, dessen Thron er als Wilhelm I. bestieg, ertheilte. Die südlichen Provinzen des Reiches rießen sich jedoch in der Revo- lution von 1830 los und verbanden sich zu einem Königreich Belgien. b. Gegenwärtiger Zustand. Das Königreich der Niederlande (Batavia) umfaßt das Rhein- mündungenland, Theile des Maas- und Scheldegebiets und meh» rere Inseln, und liegt zwischen dem 210 — 24° 64' L. und 50° 44'—55° 34' n. Br. — Grenzen: im 9t. die Nordsee, im W. die- selbe und Belgien, im O. Deutschland. Flächeninhalt: 617. Ihm. — Einwohnerzahl: 2,763,900 Holländer, Bataver, Deutsche, Friesen und Franzosen rc. Es sind darunter etwa 836,000 Ka- tholiken, 1,500,000 Protestanten (Rcfvrmirte, Lutheraner, Herrn- huter, Salzburger, Arminiauer und Remonstranten, Mennoniten, 46,000 Juden rc.). Die Protestanten haben nur selten National- synoden; Provinzialsynoden bestehen aus den Classen der Pro- vinzen. Die Römischkatholischen haben 2 Bisthümer; die Jan- fenistisch-katholischen 1 Erz- und 1 Bisthum. Die Griechen ha- den eine und die Armenier auch nur eine Gemeinde. Das Land hat 3 Universitäten, Leyden, Gröningen, Utrecht; 8 Gymnasien oder Athenäen und viele Collegien oder gelehrte Schulen. 1 Artillerie-, 1 Ingenieur-, 1 Militär-, 6 Seeschulen, 5 Normalschulen für Schullehrer, und viele pädagogische Anstal- ten. Mehrere Bibliotheken, Museen, Sammlungen, Akademien, und viele gelehrte und andere Gesellschaften. Produkte: Getraide (nicht hinreichend) und andere Cerea- lien, treffliche Viehzucht, Käse, Holz, Torf, Thon- und Pfeifen- erde, wichtige Fischerei rc. — Fabriken sind viele, besonders in Tuch, Leinwand, Baumwolle, Papier, Leder, Seide, Sammet, Taback, Zuckersiederei, Diamantschleiferei rc. vorhanden, aber weniger blühend als sonst. — Der Handel blüht seit einigen Jahren wieder ans, erstreckt sich über alle Welttheile, und wird durch die holländische Banken, Handelsgesellschaften, eine große Anzahl eigener Schiffe, und die zahllosen Kanäle sehr begünsii- Ff 2

9. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 450

1837 - Heidelberg : Winter
450 Politische Geographie. Das Königreich Belgien. k». Historische Uebersicht. Der belgische Staat entstand aus der im Jahre 1850 beson- ders in Brüstet ausgebrochenen Empörung der südlichen und ka- tholischen Provinzen der Niederlande gegen die holländische Herr- schaft, welcher sie seit 1815 untergeben waren. Vergeblich suchte der Prinz-Friedrich von Oranien die Revolution in Brüssel zu unterdrücken und sah sich genöthigt nach viertägigem Kampfe der Uebermacht zu weichen. Eine provisorische Regierung stellte sich an die Spitze der Verwaltung und erklärte die abgefallenen Pro- vinzen für einen eigenen, unabhängigen Staat, welcher im fol- genden Jahre den Prinzen Leopold von Sachsen-Coburg zu sei- nem Könige wählte und durch die Verhandlungen der Londoner Conferenz für seine politische Existenz einige Sicherheit erhielt. ix. Gegcllwartiger Zustand. Dieses ncugebildete'königreich umfaßt den größten Theil des Schelde- nebst einem Theile des Maasgebietes, und liegt zwi- schen 49° 52'—51°, 42' n. Br. und vom 200 16'—23° 42' L. — Grenzen: Im N. das Königreich der Niederlande, im O. Deutschland, im S. Frankreich und im W. die Nordsee. Flächenraum: 543 ssm. ^Einwohnerzahl: etwa 3,700,000. Belgier und Wallonen. — Ausser 13,000 Protestanten und 30,000 Juden ist das ganze Land katholischer Religion, mit 1 Erz-und 6 Bi schössen, doch herrscht völlige Religionsfreiheit. — Es be- stehen gegenwärtig noch 3 Universitäten: zu Löwen, Gent und Lüttich, 2 Athenäen, mehrere Gymnasien, auch sind einige Bib- liotheken, mehrere gelehrte Gesellschaften, Kunst- und andre Samm- lungen vorhanden. Produkte: Getraide, Flachs, Hanf, Hopfen, Krapp, Taback, Pferde, treffliche Viehzucht, Schafe, und von Mineralien beson- ders Eisen- und Steinkohlen, auch Mineralquellen. — Die Fa- briken sind sehr gegen ehemals gesunken,nur in Brüsseler Spitzen, Teppichen, Leinwand und Leder ist noch einige Thätigkeit vor- banden. Der Handel ist noch sehr gehemmt, und die sonstigen Hauptwege desselben noch immer versperrt. Die Bank zu Brüssel und mehrere Handelskammern trachten sehr, dem Handel wieder aufzuhelfen. — Münzen in Silber: Brabanter Thaler (2 fl. 42 kr.), Patagen oder Thaler (2 fl. 18 kr.), Lire oder Gulden, zu 20 Stüver oder 100 Cents (57 kr.) Verfassung: Monarchisch mit einer Constitution, ein erb- liches Königreich in männlicher Linie. Es ist dem Lande ewige Neutralität garantirt. — Ritterorden 3: des Ehrensterns, Leo- poldsordens, und des eisernen Kreuzes. Vertretung der Nation durch 2 Kammern. — Staatseinkünfte: können noch immer nicht genau angegeben werden. — Landmacht 40,000 M. und eine Na- tionalgarde. — Festungen: Antwerpen, Mons, Namur, Char- leroi, Tournay :c. — Die Marine besteht aus einigen Kanonen- booten.

10. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 454

1837 - Heidelberg : Winter
454 Politische Geographie. sche Krone nach kurzem Kampfe seit dem Sieg bei Hastings (1066) unter Wilhelm dem Eroberer an die Herzoge der Normandie kam. Diesen folgte in weiblicher Linie von ihnen abstammend mit Hein- rich Ii. (1154) das Hans Anjou in der Regierung Englands, un- ter dessen Herrschaft 1172 Irland bezwungen und mit England vereinigt ward. Unter diesem Königsgeschlechte, dem auch Ri- chard Löweuberz (1189—99) angehörte, wurde der Grund zu der freien Verfassung des Landes gelegt, die sich besonders im Izten Jahrhundert, während der Regierung Heinrichs Iii., ausbildete. Die in dieser Zeit begonnenen Kriege mit Frankreich wegen der großen Besitzungen der englischen Könige in jenem Lande, wurden besonders unter der Regierung Eduards Iii. (1327 — 77 ) glücklich geführt, und im Anfang der Herrschaft des Hauses Lanka- ster, das mit Heinrich Iv. den Thron bestieg, namentlich unter Heinrich V. siegreich fortgesezt, ja selbst Paris erobert; aber bald daraus wendete sich das Kriegsglück so, daß schon unter Hein- rich Vi. beinahe alle englischen Besitzungen in Frankreich, au- ßer Calais, verloren giengen. Im Innern entspann sich um dieselbe Zeit (1455—85) zwi- schen den Häusern Lankaster und Pork der Kampf der rothen und weißen Rose, während dessen mit Eduard Iv. das Haus Vork auf den englischen Thron gelaugte. Neue Bewegungen erregte in England die sich im folgenden Jahrhunderte verbreitende Reformation, welche unter Heinrich Viii. nach England kam, unter Eduard Vi. bedeutend erstarkte, von seiner Schwester Maria aber gewaltsam unterdrückt wurde. Da gelangte die Königin Elisabeth (1558 —1603) auf den Thron, bekannte sich zur protestantischen Kirche und leitete mit kräftiger Hand die vielfach verwickelten Verhältnisse Englands im Innern und nach Außen, sich selbst besonders durch Die Begründung der englischen Seemacht ein bleibendes Denkmal errichtend. Nach ihr bestieg mit Jakob I., welcher England, Schott- land und Irland als König von Großbrittannien vereinigte, das Haus Stuart den englischen Thron. Aber schon Jakobs Nach- folger Carl I. wurde durch den unglücklichen Ausgang eines Krie- ges, den das Parlament gegen ihn führte, gestürzt und 16^9 enthauptet, während England unter Cromwells Leitung Republik wird, bis das Parlament 1660 Carl Ii. zum König wählte, des- sen Bruder und Nachfolger Jakob Ii. durch den Ausbruch einer neuen Revolution (1688) fliehen mußte. Jezt trat nach dem Wunsche des Volkes Wilhelm von Ora- nien an die Spitze des englischen Staates bis nach dem gänzli- chen Ausstcrben des Hauses Stuart (1714) das Parlament den Kurfürsten von Hannover aus dem Hause Braunscknveig-Lüne- burg, einen Verwandten des Hauses Stuart, als Georg I. zum Könige wählte. Während dieser Veränderungen nnter den Königen von Eng- land hob sich der Staat durch Industrie und Handel, durch Ent- deckungen und Eroberungen in auswärtigen Welttheilen, durch
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