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1. Die deutschen Landschaften - S. 378

1896 - Trier : Lintz
378 Die deutschen Landschaften. Die Beteiligung am Welthandel besteht hauptsächlich in dem Handelsverkehr, den St et ti n mit den n o rd is eh en S taaten unterhält. Das Verkehrswesen: Eisenbahnlinien und Schiffahrtsstrassen. Für die Sch i f fahrt öffnet die Ostsee, die auf einer langen Küstenstrecke die Landschaft bespült, ihre Wege. Von Stettin finden regelmässige Dampfschiffahrten nach den bedeu- tendsten Ostseehäfen statt. Durch den Oderstrom kann die Landschaft auch mit den südlich gelegenen deutschen Landschaften in Schiffsverkehr treten. Das Eisenbahnnetz besteht nur aus einigen Haupt- linien, von denen sich die meisten in Stettin treffen. Von dort führen Schienenwege nach Kolberg, Stargard (Köslin—danzig oder Posen), Frankfurt a. d. 0. (Breslau), Berlin und Pase- walk (Stralsund oder Lübeck. Das Bildungswesen: Unterrichtsanstalten. Eine Universität befindet sich in Greifswalde. Von gewerblichen Unterrichtsanstalten sind die Navigati- onsschulen zu nennen. Rückblick auf frühere Kulturzeiten. Bis zum Ende des 5. Jahrhunderts war Pommern von den Rugiern, einem germanischen Volke, bewohnt. Zahlreiche Münz- fun d e beweisen, dass zur Zeit des römischen Kaisers Marc Aurel auch römische Kaufleute zu ihnen gekommen sind. Als sie ihre Heimat verliessen und unter 0 do w ak e r nach Italien zogen, nahmen slawische Völker das Land in Besitz. Die wichtigsten Stämme waren die Liuti zen und Ob otri ten im heutigen Mecklenburg. Karl der Grosse drang zwar in ihrem Lande bis zur Peene vor; doch blieb die Einwirkung des Franken- reiches auf die Kultur dieses Wendenlandes bedeutungslos. Die Wenden waren schlechte Ackerbauer, dafür aber um so geschicktere Fischer und Seefahrer (vergi. S. 323). Dem Bischof Otto von B a m b e r g (1124) verdanken sie ihre Bekehrung zum Christentum e. Erst darnach erhielten Deutsche wieder Eintritt in das durch viele Kriege fast ent- völkerte Land. Sie wanderten so zahlreich ein, dass in wenigen Jahrhunderten das wendische Wesen vollständig verdrängt war. Im Mittelalter blühten einige an der Küste gelegene Orte, namentlich Stralsund, ferner Wismar, Rostock und Stettin mächtig auf. Sie wurden reiche Handels- städte und angesehene Mitglieder des Hansabunde s. Das Land selbst konnte jedoch wegen der fortwährenden

2. Die Landschaften Europas - S. 384

1900 - Trier : Lintz
384 Die Balkanhalbinsel. 7. Der Austausch der Erzeugnisse: Binnenhandel, Ein- und Ausfuhr. Infolge der politischen Zerrissenheit der Landschaft sind dem Handelsverkehr zwischen den einzelnen Teilen derselben Schranken gesetzt. Zu den politischen Schranken kommen die natürlichen der hohen Gebirge. Zwar öffnet das Meer, das auf drei Seiten die Halbinsel umgiebt, einen andern Verkehrsweg, aber fast nur für die Gegenden, die auf derselben Gebirgsseite und an der nämlichen Küste liegen. Zu einem regen Austausch der Erzeugnisse ist zudem wenig Veran- lassung gegeben, da diese ziemlich gleichartig sind. Bedeu- tender ist zum Teil noch der Ein- und Ausfuhr verkehr mit fernem Gebieten, die andere wirtschaftliche Verhältnisse haben. In der Türkei hatte 1894/95 die Einfuhr einen Wert von 445 Mill. M. (Hauptgegenstände: Gewebe, Getreide und Mehl, Zucker), die Ausfuhr von 254 Mill. M. (Hauptg. : Rohseide und Cocons, Trauben, Getreide und Mehl). Fast der gesamte Handel, besonders der Geldhandel, wird von Griechen und Armeniern betrieben. Bulgarien (mit Ostrumelien) hatte 1896 eine Einfuhr von 61 Mill. M. (hauptsächlich von Geweben und Garnen, Kolonialwaren, Metallen und Metall- waren und eine Ausfuhr von 87 Mill. M. (vorwiegend von Getreide und Vieh). Serbien führte 1896 für 27 Mill. M. Waren ein (besonders Gewebe, Me- talle und Metallwaren) und für 43 Mill. M. Waren aus (besonders Getreide, Pflaumen, Wein, Vieh). Montenegro führte 1896 für I1/* Mill. M. Waren ein; der Wert der Ausfuhr, die hauptsächlich aus Vieh und Vieherzeugnissen besteht, ist unbekannt. Die Einfuhr Griechenlands belief sich 1895 auf 85 Mill. M. (Haupt- gegenstände: Getreide, Gewebe und Garne, Metalle), die Ausfuhr auf 57 Mill. M. (besonders Korinthen, Metall und Erze, Wein, Feigen und Olivenöl). 8. Das Verkehrswesen: Eisenbahn- und Schiffahrtslinien. Die fast überall von Gebirgen durchzogene Balkanhalbinsel kann erst Anfänge eines geordneten Verkehrswesens aufweisen. Eine höhere Kultur ist zur Überwindung der Verkehrs- schwierigkeiten nötig. Es fehlt sogar fast überall noch an Land- Strassen, und in Gebirgsgegenden müssen Gebirgspfade, die von Lasttieren erklettert werden, dem Verkehr genügen. Das Eisenbahnnetz ist ebenfalls noch wenig ausgebaut. Eine wichtige Bahnlinie ist die Orientbahn, die die Balkanhalbinsel und ihre bedeutendste Stadt, Konstantinopel, dem Weltverkehr an- gliedert. Sie führt, von Budapest kommend, über Belgrad, Sofia, durch die Porta Trajani, über Philippopel und Adrianopel nach Konstantinopel. In gleicher Richtung geht eine zweite Bahnlinie, die von Saloniki ausläuft, dem Wardar- und Mórawathal folgt und sich in Niscli mit der andern Linie vereinigt. Die Verbindung mit dem Donaugebiet fehlt noch. Eine weitere wichtige Bahnlinie ist

3. Die Landschaften Europas - S. 99

1900 - Trier : Lintz
Rückblick auf frühere Kulturzeiten. 99 Mit den Ungarn trat in den Rahmen der Landschaft eine dritte, bedeutungsvolle Völkerschaft ein, die auf das Völkerschick- sal einen mächtigen Einfluss gewann. In der Stärke von ungefähr 900 000 Menschen oder fast 200 000 Kriegern stürmten die wilden Reiterscharen unter ihrem Führer Arpad durch den Munkacs-Pass in das Land. Sie überschwemmten die Niederungen der Theiss und der Donau und drängten die slavischen Bewohner ringsum auf den Rand der Gebirge zurück. Dann brach ein Teil von ihnen zu Kriegszügen nach dem westlichen Europa auf. Im 10. Jahrhundert waren die Ungarn die G eis sei Europas. Die Nieder lagen bei Merseburg und besonders auf dem Marclifelde, die iliuen die Könige Heinrich I. und Otto der Grosse beibrachten, hemmten ihren Siegeslauf. Nachdem sie zum Christentum be- kehrt waren, fand auch die europäische Kultur bei ihnen Eingang. Ihre alte Sprache beibehaltend, wurden sie doch ein M i s c h v o 1 k. in das die slavische Bevölkerung zum Teil unterging, und das sich in der Zeit der Türkenherrschaft auch vielfach mit tür- kischem Blute mischte. Als ein christliches Volk nahmen die Ungarn aber eine ganz andere Entwicklung als die ihnen nahe verwandten, zum Islam bekehrten Türken. Ja sie sind es gewesen, die deren Siegeslauf brachen, allerdings mit Unterstützung fast des ganzen westlichen Europa. Die Türkenheere waren schon bis Wien, das zweimal von ihnen belagert wurde, vorgedrungen. Die verschiedenen Völker schaffen Österreich-Un- garn s waren um das Jahr 1100 im allgemeinen schon in ihrem heutigen Besitzstande. Nur geringe Verschiebungen sind noch vorgekommen, die meist auf friedliche, von weisen Fürsten hervorgerufene Einwanderungen zurückzuführen sind. Der wichtigste Zu flu ss neuer Bevölkerung war jedenfalls der deutsche, denn er brachte eine höhere Kultur in das Land. In die Grenzgebirge Böhmens riefen seit dem 12. Jahrhundert die Herrscher dieses Landes viele deutsche Anbauer. Ein Kranz von deutscher Bevölkerung bildete sich infolgedessen um die in der Mitte sitzenden Czechen, und es begann eine rasche Entwicklung des deutschen Städtewesens, sowie des Handels und des Bergbaus. Die höhere Kulturentwicklung Böhmens, die sich noch heute gegenüber den andern Kronländern geltend macht, ist auf den grossen Kultureinfluss des Deutschtums zurückzu- führen. Eine starke deutsche Einwanderung fand auch nach Ungarn und Siebenbürgen statt, zuerst unter Gey s a Ii. liehe Reisen nach dem Kaukasus, wo er Völkerschaften fand, die von den Un- garn abgesprengt worden waren, nach Innerasien, wo er zu den Ursitzen seines Volkes gelangte, und zuletzt nach China, wo er in chinesischen Bibliotheken wertvolle, auf sein Volk bezügliche Dokumente vermutete, unternommen hat. Die reiche ethnographische Sammlung, welche er aus dem Kaukasus und aus Innerasien mitbrachte, war im Jahre 1896 auf der Milleniumsausstellung zu Budapest in der Kirche des ethnographischen Dorfes zur Besichtigung ausge- stellt worden. 7*

4. Die Landschaften Europas - S. 89

1900 - Trier : Lintz
Handel, Verkehrswesen. 89 kehrt mancherlei Naturschätze und Erzeugnisse des G-ewerbfleisses zum Absatz gelangen. Besonders hat der Binnenhandel die Auf- gabe, wichtige Bedürfnisse, wie Salz, Petroleum, Kohle, Zucker, Bekleidungsgegenstände u. s. w. gleichmässiger zu verteilen. Viele Gegenstände des Bedürfnisses vermag das Land gar nicht oder nicht in genügender Menge zu liefern. Ersteres gilt von den sog. Süd- und Kolonialwaren, sowie ^on manchen fremden Rohstoffen, z B. Baumwolle, Seide; sie müssen aus fernen Ländern eingeführt werden, während von manchen andern Gegenständen die Nachbarländer den noch fehlenden Bedarf decken. Die ganze Einfuhr belief sich für Österreich - Ungarn 1897 auf 1292,5 Mill. Jb, die Ausfuhr auf 1314,8 Mili Jé. Ein- und Ausfuhr hielten sich also ziemlich die Wage. Verschie- den ist aber ihre Zusammensetzung. In der Einfuhr wiegen die Rohstoffe, in der Ausfuhr die Nahrungsstoffe vor. Fabri- kate werden in gleichen Mengen ein- und ausgeführt. Die Hauptposten der Einfuhr bildeten 1896: Baumwolle (88 Mili. Wolle (70), Kohle (62), Kaffee (54), Tabak (47), Häute und Felle (4l), Woll- garn (40), Maschinen (36), Seide (32) und Bücher und Landkarten (27). Haupt- gegenstände der Ausfuhr waren 1896: Zucker (128 Mill. Holz (124), Vieh (80), Getreide (74), Lederwaren (69), Eier (68), Kohlen (53» , Glas (42), Malz (35) uad Wollwaren (32). Den bedeutendsten Handel treibt Österreich - Ungarn mit dem Deutschen Reiche, nächstdem mit Grossbritannien, Frankreich, Italien und der Schweiz. 8. Das Verkehrswesen: Eisenbahn- und Schiffahrtslinien. Seiner Lage gemäss sollte man Budapest für den wich- tigsten Verkehrsmittelpunkt halten. Es hat diese Bedeutung aber nur für die Ungarische Tiefebene, und eine ähnliche hat Prag für das Böhmische S tuf en land. Von Budapest laufen 7 grosse Eisenbahnlinien nach allen Richtungen und ver- binden die Stadt mit folgenden Städten : Pressburg-Wien, Raab- Wien, Lemberg, Kronstadt, Temesvár-Bukarest, Belgrad und Agram- Fiume. Im Böhmischen Stufenlande lassen sich ebenfalls 7 wichtige Eisenbahnlinien nachweisen, die iu Prag zusammenlaufen und zwar von Eger-Pilsen, von Chemnitz, von Dresden, von Reichenberg, von Brünn mit der Zweiglinie Trauten au, von Wien-Znaim und von Linz, bezw Wien-Budweis. Diese beiden grossen Verkehrs- netze werden aneinander gegliedert durch ein zwischen ihnen liegendes drittes, das von Wien ausstrahlt und dessen Mittel- punkt, weil er ferner wichtige Eisenbahnlinien aus den obern Donaugebieten und aus den Alpen empfängt, doch der wichtigste der ganzen grossen Lands cha ft ist. Die bedeutendsten Eisenbahnlinien, die in Wien zusammenlaufen, sind folgende: nach Linz, sich verzweigend nach München und nach Nürnberg, nach Triest, zwei Linien nach Budapest, nach Brünn und zwei Linien nach Prag.

5. Schulgeographie - S. 240

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
240 Vii. Mitteleuropa. die Hänge flachere Böschung, weil die abgewitterten Gesteinsmnssen sich am Fuß zu Schuttwällen angehäuft haben. Königstein, l. von der Elbe, ihm gegenüber r. der etwas höhere Lilienstein, doch überragt er nur um 320m den etwa 110m hohen Spiegel der Elbe. An das Lausitzer mit mancher schönen Basaltkuppe, nordwärts durchflössen von der hier entspringenden Spree und der Lausitzer Neisse, die aus Böhmen am No.-Abhang des Lausitzer Gebirges eutlaug eintritt als l. Nebenfluß der Oder. Nach N. umsäumt ein fruchtbarer, breiter Gürtel von Tief- ebene das Sächsische und das Lansitzer Bergland. Im Tiefebenenstreifen wird vorzugsweise Laudbau getrieben; einige reiche Steinkohlenlager des Sächsischen Berglandes vor dem Aufstieg zum Erzgebirge haben dort neuerdings bedeutende Großindustrie ent- stehen lassen; auch das starke Gefäll der Flüsse wird viel zum Maschinen- betrieb, besonders zu starker Papierfabrikatiou benutzt. Auf dem Erzgebirge selbst ist der seit dem Mittelalter betriebene Bergbau minder einträglich geworden, an manchen Stellen daher eingegangen; aber die Bewohner haben sich dafür um so fleißiger einer mannigfaltigen Kleinindustrie er- geben, so daß das Sächsische Bergland bis auf seine unfruchtbare höchste Erhebung hinauf dichter bevölkert ist als der angrenzende Tieflandsaum. Siede- 1. Anteil der Provinz Sachsen beschränkt sich auf den Nw. des Gebiets, wo lnngen. Zei^an der Elster, sö. von Weißenfels unterhalb des Scheitels des Elsterwinkels liegt. Provinz 2. Die reußischen Lande, von der Elster bis zur oberen Saale, sind der Sachsen.^ einer alten Reichsvogtei, des „Vogtlandes" *, und sind durch Teilung des Land- Reuß. unter einen älteren und einen jüngeren Bruder und deren Nachkommen im Mittelalter in zwei Fürstentümer zerfallen, j. Linie. ' a) Fürstentum Reich jüngere Linie, das größere der beiden Fürstentümer, reicht bis in den Frankenwald. Hst. Gera, s. von Zeitz, oberhalb des Scheitels des Elsterwinkels, samt kleinen Städten seiner Umgebung sehr gewerbfleißig, besonders in feinen Wollwaren, die von hier bis in fremde Erdteile verfahren werden, ä. Linie. b) Fürstentum Reich älterer Linie ist das kleinste Fürstentum Europas außer Liechtenstein. Hst. Greiz an der Elster oberhalb Gera. Altenburg. 3. Herzogtum Altenburg gehört noch mit zu den Sächsisch - Ernestinischen Herzogtümern und dehnt sich von dem Saaltal abwärts von Rudolstadt gen O. aus bis über die mittlere Pleiße, einen rechten Zufluß der Elster, wird jedoch durch den reußischen Besitz um Gera in zwei Hauptteile zertrennt. Im ö. Hauptteil, d. h. im Pleißegebiet, die Hst. Altenburg, links abseits der Pleiße in fruchtreicher Ackerbau- gegend; die Altenbnrger Bauern bekannt durch ihre eigentümliche Tracht. 1 Vogt (altertümlich geschrieben Voigt), entstanden aus dem Titel advocatus imperii, d. h. Statthalter des Deutschen Kaisers. Dieser Vogt hatte nämlich im Mittel- alter in des Kaisers Auftrag hier und bis ins Erz- und Fichtelgebirge die Grenze gegen die umwohnenden Slawen zu bewachen.

6. ABC und Lesebuch für die untersten Classen der deutschen Schulen des Waisenhauses - S. 18

1806 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
I» Kurze Sätze. Handwerker. Der Schneider nimmt das Maaß, schneidet zu, und nahet Kleider mit der Nähnadel. Der Hutmacher macht Hüte, und färbt sie auf. Der Leinweber macht Leinwand aus Garn, das gesponnen ist von Flachs, auf dem Spinnrad. Der Schuster macht und bessert Schuhe und Stiefeln, von Leder auf dem Leisten. Der Färber färbet Zeug , Tuch, Leinwand mit allerley Farbe, als grün, blau, roth, schwarz. Der Müller mahlt das Mehl in der Mühle. Der Backer backt Brod und Semmel, aus Ro- ckenmehl und Weizenmehl im Backofen. Der Fleischer schlachtet Thiere zur Nahrung für die Menschen und verkauft das Fleisch. Der Fischer fangt Fische mit dem Netz und der Angel, woran Lockspeise befestiget ist. Der Zimmermann hauet das Holz mit dem Beil und der Axt, und richtet es zu, zu Balken, Säulen / Schwellen und Thürpfosten. Der

7. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 56

1903 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
56 Dritter Zeitraum. Von 1056 —1273. Hochmeister Hermann von Salza sein vertrauter Freund war, einen Zug nach dem Morgenlande. Er benutzte geschickt Streitigkeiten in Ägypten und erlangte durch Vertrag die Krone von Jerusalem. Doch ging die Stadt nicht lange darauf an die Ungläubigen wieder verloren. ® 8. Die letzten Kreuzzüge. Allmählich war die Begeisterung für die Kreuzzüge im Abendlande erloschen. Am längsten hielt sie sich in Frankreich: König Ludwig Ix. unternahm (1248 — 1254) einen Zug gegen Ägypten und endlich (1270) einen solchen gegen Tunis; doch waren beide ergebnislos. Die letzte Stadt, welche die Christen im heiligen Lande besafsen, war Akkon. Seit ihrem Falle 129t gehörte ganz Palästina dem Sultan von Ägypten. §89. 9- Die Kultur im Zeitalter der Kreuzzüge. Ihren ursprünglichen Zweck, Palästina unter christliche Herrschaft zu bringen, hatten die Kreuzzüge verfehlt; doch übten sie einen großen Einflufs aus auf die Kultur der europäischen Völker. a) Einen aufserordentliehen Aufschwung nahm der Handel. Besonders die Städte Italiens, Venedig, Genua, Pisa, Florenz, Mailand — daher die zahlreichen italienischen Ausdrücke im heutigen kaufmännischen Leben —, sowie Frankreichs gelangten zur Blüte und Macht. Damit gewann im Wirtschaftsleben der Menschen das Geld die größte Bedeutung: an die Stelle der Naturalwirtschaft (§ 43a) trat allmählich die Geldwirtschaft. Die wachsenden Bedürfnisse der Menschen führten auch einen Aufschwung von Gewerbe und Industrie herbei. Handel und Gewerbe wurden in Genossenschaften betrieben: die Kaufleute taten sich zu Gilden, die Handwerker zu Zünften zusammen. b) Mit dem wachsenden Wohlstände stieg auch die Bildung. Einen großen Aufschwung nahm sowohl die Wissenschaft als auch die Kunst, die Dichtkunst wie die Baukunst. C) Die europäische Menschheit gliederte sich in drei Stände: den kriegerischen ritterlichen Adel, das handel- und gewerbetreibende städtische Bürgertum und die Ackerbau trei-

8. Teil 2. Mittelstufe - S. I

1905 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Vaterländisches Lesebuch für die mehrklastige evangelische Woltisschule von H. Seck und Chr. Johansen. 17. Auflage, unter Mitwirkung von Rektor E. Kammerhoff und anderen Schulmännern neubearbeitet von Christian Alberti, und Dr. August Sach, Kgl. Kretsschultnspektor in Itzehoe, Professor in Hadersleben. Zweiter Teil: Mittelstufe. Halle a. S. Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses. 1905.

9. Von der Französischen Revolution bis auf unsre Zeit - S. 153

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
15. Die Wirtschaftsstufen. 153 Wir unterscheiden folgende Zweige der wirtschaftlichen Gtererzen-gnng (Produktion): 1. Die Urproduktion, die der Natur die Rohstoffe abzugewinnen sucht. Der Landwirt bebaut den Boden, um Getreide zu erzeugen, und zchtet Vieh, um Fleisch, Wolle, Hute Zugewinnen; der Frster pflegt den Wald, um Holz zu gewinnen; der Bergmann grbt Schchte, um Metalle, Kohlen, Salz zu frdern. 2. Das Gewerbe, das die der Natur abgewonnenen Rohstoffe verarbeitet und veredelt. Der Mller mahlt das Getreide zu Mehl, der Bcker bckt daraus Brot. Der Spinner, Weber, Schneider sind ttig, um aus Wolle Kleider herzustellen. Der Zimmermann, der Tischler verarbeiten das Holz, der Schlosser, der Metallarbeiter die Metalle zu Gerten, Ma-schinen it. dgl. Wir unterscheiden Kleingewerbe (Handwerk) und Grogewerbe (Groindustrie) nach der Zahl der herangezogenen Arbeitskrfte und des angelegten Kapitals. Das Grogewerbe macht sich in umfassendster Weise Maschinen, Dampf, Elektrizitt nutzbar; das Kleingewerbe be-nutzt auch Maschinen, jedoch in wesentlich geringerem Mae. 3. Der Handel, der die wirtschaftlichen Gter auf der Erde verteilt und sie dorthin fhrt, wo sie gebraucht werden. Wir unterscheiden Binnenhandel, der sich innerhalb unsrer Grenzen abspielt, und Auenhandel. Der Kaufmann fhrt nordamerikanische Baumwolle, brasilianischen Kaffee, chinesischen Tee bei uns ein (Einfuhr); er fhrt deutsche Eisen-waren, Maschinen und Instrumente, chemische Erzeugnisse usw. zu anderen Vlkern aus (Ausfuhr). 15. Die Wirtschaftsstufen. Wir unterscheiden verschiedene Stufen der wirtschaftlichen Entwicklung. 1. Die Stufe der Eigenwirtschaft (geschlossenen Hauswirtschast). Auf dieser Stufe wird mglichst alles, was im Hause, in der Familie, auf dem Gutshofe gebraucht wird, auch hier erzeugt; nur solche Gegen-stnde, die man nicht selbst herzustellen vermag, tauscht man von auswrts ein, man kauft nur im Ausnahmefall. In der Gutswirtschaft des Odysseus wird nicht nur Getreide und Obst angebaut und Vieh gezchtet, sondern es wird gemahlen und ge-backen; Penelope spinnt und webt mit den Mgden, Odysseus selbst zimmert. Auf den Krongtern Karls des Groen werden nicht nur Land- und Forstwirtschaft, sondern die verschiedensten Gewerbe be-

10. Vom Untergang des Karolingerreichs bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 94

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
I 94 Das Zeitaller der religisen Kmpfe 16191648. sie nunmehr einen Angriff des Kaisers befrchten muten, traten sie in dem darauffolgenden Winter zu dem Sch m a l k a l d i sch e n Bund Bunde zusammen; es waren Kursachsen, wo 1532 auf Kurfürst Johann sein Sohn Johann Friedrich folgte, Hessen, Lneburg, Braun-schweig, Anhalt, Mansfeld und eine groe Anzahl von Reichsstdten, dabei Magdeburg, Bremen, Lbeck, Ulm, Straburg, Konstanz. Zwwglistod 1531 erlitt der Protestantismus zwar eine Niederlage durch den Sieg, den die katholischen Kantone der die Zricher bei Kappel erfochten; dort fiel Zwingli. Aber an einem umfassenden Angriff gegen die Protestanten wurde der Kaiser wiederum durch die Ver-Hltnisse der europischen Politik verhindert, besonders durch die von neuem drohende Gefahr eines Trkeneinfalls. Nielmehr trat er mit ihnen in Verhandlungen ein, die zu dem Abschlu des N r n b e r g e r b^er^Rett-Religionsfriedens fhrten: bis zu einem Konzil sollten alle 0i1532e Rheden miteinander halten. Dem starken Reichsheere, das jetzt aufgestellt wurde, trat Suleiman nicht entgegen, sondern ging wieder zurck; jedoch blieb ein groer Teil Ungarns in seinen Hnden. Karl V. und die Reformation vom Nrnberger Religionsfrieden bis zum Ausbruch des Schmalkaldischeu Krieges 15321546. 82. Karls V. uere Politik. Rcksichten der ueren Politik waren es, die Karl auch in den nchsten Jahren daran hinderten, in die deutschen Angelegenheiten tatkrftig einzugreifen; vor allem der Gegensatz zu Franz I. von Frankreich und die drohende T r k e n g e f a h r. 5ei$unina^ 1535 wandte er sich gegen den Seeruber Chaireddin Bar-b a r o s s a, den Beherrscher von Algier und Tunis, der mit einer trkischen Flotte die italienischen Ksten brandschatzte, und eroberte Tunis, wobei er durch eine Erhebung der christlichen Sklaven unter-sttzt wurde. Der Versuch, den Karl einige Jahre spter machte, auch 8ei3ttgie"a^ Algier einzunehmen, milang vllig, da die von Andrea Doria be-fehligte Flotte von schweren Strmen heimgesucht wurde. Gegen vierter Krieg F r a n k r e i ch wurden zwei Kriege gefhrt; Franz lie sich durch keine mit Franz religise Bedenken hindern, gegen den Kaiser einen Bund mit Sulei- man abzuschlieen. Erst 1544 kam es zum Friedensschlu. Trkenkrieg Mit Suleiman, der einen groen Teil Ungarns nebst der Hauptstadt Ofen besetzt hatte, wurde kurz nachher ein W a f f e n st i l l -st a n d abgeschlossen.
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