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1. Von der Urzeit bis zum Dreißigjährigen Kriege - S. 5

1913 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 5 — e) Der Freiheitskampf der Griechen. a) Ursache und Veranlassung. Seit der Unterwerfung Griechenlands durch die Türken (1503) hatten diese das unterjochte Volk in tiefster Knechtschaft gehalten; durch die Erfolge der Befreiungskriege, sowie durch die freiheitlichen Bestrebungen der Spanier und Italiener war auch bei den Griechen der Freiheitsdrang von neuem erwacht. Die mit Rußlands Hilfe erkämpfte Freiheit Serbiens (1817) ermutigte die Griechen, unter Alexander Ipsilanti einen Aufstand in der Moldau und Walachei zu versuchen, der aber, da Rußland seinen Beistand versagte, von den Türken blutig unterdrückt wurde. Alexander Ipsilanti entkam nach Ungarn, mußte aber auf Befehl Metternichs acht Jahre lang auf der Festung Munkacs schmachten. ß) Die Erhebung Griechenlands. aa) Während des Kampfes in der Walachei erhoben sich die Griechen unter Mauromichali auf Morea und ba die Türken auch hier die Erhebung durch unmenschliche Grausamkeit nieberzuhalten suchten, so verbreitete sie sich trotzbem balb über ganz Griechenland Der Nationalkongreß zu Epibaurus (1822) erklärte die Unabhängigkeit Griechenland und stellte eine freie Verfassung auf. ßß) Da die Griechen durch das Zuströmen zahlreicher Philhellenen aus den gebilbeten Stäuben Europas tatkräftige Unterstützung erhielten (Lorb Byron, Wilhelm Müller), so sahen sich die Türken außer Staube diese Bewegung zu bewältigen. Darum rief der Sultan Mahmub Ii. die Hilfe des Vizekönigs von Ägypten an, beffen Sohn Ibrahim 1825 auf Morea lanbete und nach der Eroberung der so heldenmütig verteidigten Stadt Missolunghi (1826) einen förmlichen Vernichtungskrieg führte. y) Die Befreiung. Nun schlossen England, Frankreich und Rußland ein Bündnis und forderten die Freilassung Griechenlands von der Pforte; als diese verweigert wurde, erklärten sie den Krieg. Währenb die englische Flotte die türkisch-ägyptische bei Nab artn vernichtete, lanbete ein französisches Heer im Peloponnes und vertrieb Ibrahim Pascha; die Russen aber brangen unter Diebitsch über den Balkan und eroberten Abrianopel 1829.

2. Merkbüchlein für den Unterricht in der vaterländischen Geschichte - S. 18

1899 - Halle a. S. : Schroedel
- 18 - 1096—1099. Ii. Der erste Kreuzzug. 1096—1099. 1. Gottfried von Bouillon führte das Hauptheer nach dem heiligen Lande. 1099. 2. Die Eroberung Jerusalems im Jahre 1099. Kurze Dauer des in Jerusalem gegründeten Königreichs. 1190. 111. Der dritte Kreuzzug. 1190. 1. Die Türken eroberten Jerusalem von neuem. 2. Friedrich Barbarossa unternahm den beschwerlichen Weg durch Kleinasien. Lies „Schwäbische Kunde". (Uhland.) 1190. 3. Friedrichs Tod im Saleph 1190. 4. Die deutschen Kreuzfahrer trafen mit den englischen und französischen zusammen, trennten sich aber bald wieder. 5. Der Kreuzzug verlief ohne Erfolg für die Christen. It. Die übrigen Kreuzzüge. 1. Der 2. und 4. Kreuzzug hatten fast gar keinen Erfolg. 2. Friedrich Ii. eroberte auf dem 5. Kreuzzuge Jerusalem und machte sich zum Könige von Jerusalem. 3. Die Christen verloren das heilige Land sehr bald wieder, und noch heute haben es die Türken. V. Die Folgen der Kreuzzüge. 1. Die Befestigung des Glaubens und die religiöse Begeisterung wuchsen bedeutend. 2. Das Gewerbe wurde durch ganz neue Arbeiten gefördert. Das Herstellen von Ste^pichen, Seiden- und Baumwollstoffen wurde bekannter. 3. Handel und Verkehr hoben sich. a. Der Wohlstand der Städte wuchs dadurch. b. Die Städte erwarben sich mehr Freiheiten. 4. Das Los der Bauern wurde vielfach erträglicher. ä. Die Fürsten erhielten die Länder der im Kampfe Gefallenen als Lehen und vergrößerten damit ihre Macht. 6. Fast alle Fürsten ordneten sich dem Papste freiwillig unter, so daß seine Macht immer größer wurde. 7. Der Reichtum der Kirche wuchs ganz bedeutend durch die vielen Geschenke, welche damals gegeben wurden. 8. Morgenländische Kunst und Wissenschaft kamen nach Europa. Arzneikunde, Rechnen, Ziffern, Märchen.

3. Merkbüchlein für den Unterricht in der vaterländischen Geschichte - S. 17

1899 - Halle a. S. : Schroedel
- 17 — Viii. Tie letzten Hohenstaufen. 1. Der Kampf zwischen Kaiser- und Papsttum wurde zur Zeit Friedrichs M. am heftigsten. (Der Kreuzzug Friedrichs Ii.) 2. Nach Konrads Tode siegte das Papsttum über das Kaisertum. Die Hohenstaufen verloren Unteritalien, welches der Papst dem französischen Herzoge Karl von Anjou für Geld gab. 3. Der lehte Hohenstanfe Konradin wurde 1268 in Neapel 1268. hingerichtet. Ix. Die schlimmen Folgen der Römerzüge für Deutschland. 1. Die Nömerzüge wurden seit Karls des Großen Zeit unternommen. 2. Die vielen Kämpfe hatten keinen Zweck; denn die Italiener waren stets unzuverlässige Unterthanen. 3. Die deutschen Kaiser konnten sich nicht genügend um Deutschland bekümmern. 4. Die Fürsten Deutschlands raubten, plünderten und vergrößerten ihre Macht während der Abwesenheit der Kaiser. 5. Der alte Einheitsstaat ging verloren, weil die Fürsten selbstständiger wurden und dem Kaiser mehr Rechte abgewannen. 6. Der Kampf des Papst- und Kaisertums wurde durch die Römerzüge erbitterter. Er stärkte die Macht der Päpste, schwächte dagegen das Kaisertum. Aufgaben. Inwiefern wurde Konradin unrechtmäßig verurteilt? Zeige, daß das Papsttum zur Zeit Friedrichs ü. seine höchste Macht erstiegen hatte! Die edlen Eigenschaften der letzten Hohenstaufen sind anzugeben! Welche Folgen hatte das Sinken der Kaisermacht für das deutsche Reich? Jie Kreuzzüge und ihre Jol'gen. I. Veranlassung zu den Kreuzzügen. 1. Die Sitte der Christen, nach dem heiligen Lande zu pilgern. 2. Die Bedrückung der christlichen Pilger durch die Türken. 3. Die Zerstörung der christlichen Erinnerungsstätten durch die Türken. 4. Die Aufforderung zum Kreuzzuge. (Peter von Amiens.) 5. Der Entschluß der Christen, das heilige Land von den Heiden zu befreien. Hart«ann, Geschichte. A. 2

4. Von der Urzeit bis zum Dreißigjährigen Kriege - S. 43

1913 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 43 — Huldigung verweigerte und mit Waffengewalt seine Besitzungen behaupten wollte, wurde er geächtet und Bayern dem Stiefbruder des Kaisers, dem Babenberger Leopold von Österreich, zugesprochen. Damit begann der Kampf zwischen Staufern und Welsen. c) Nach dem Tode Heinrichs des Stolzen (1139) setzten die beiden Kaiserwitwen, Gertrud und Richinza, den Kamps für den zehnjährigen Sohn Heinrich den Löwen fort; Sachsen wurde gegen Albrecht den Bären behauptet, in Bayern schwankte'das Kriegsglück. Auf dem Tage zu Frankfurt (1142) kam es zu einer vorläufigen Versöhnung. Heinrich der Löwe behielt Sachsen und gab die von ihm eroberte Nordmark an Albrecht zurück, Bayern erhielt Leopolds Bruder, Heinrich von Österreich, der es sich durch Vermählung mit Gertrud, der Witwe Heinrichs des Stolzen, zu sichern suchte. Da aber diese bald starb und der Löwe seine Ansprüche auf Bayern erneuerte, so war diese Versöhnung ohne Dauer. d) Der Bürgerkrieg brachte für das Innere einen Zustand großer Rechtsunsicherheit, nach außen wirkte er unheilvoll; die slawischen Völker befreiten sich von deutschem Einfluß und in Süditalien befestigte Roger von Sizilien seine Herrschaft unter völliger Mißachtung der deutschen Reichsansprüche. 2. Der Kreuzzug (1147—1149)*). a) Die Kunde von der Eroberung Edeffas durch den Sultan Zenki von Mofful gab dem Papste von neuem Gelegenheit, die christlichen Völker zum Kampfe gegen die Ungläubigen aufzurufen, die Verbreitung des Kreuzes über den Erdkreis und die damit verbundene Herrschaft des Papsttums waren Ursache und Ziel dieser Unternehmung zugleich. b) Auf Papst Eugens Iii. Hilferuf erklärte sich Ludwig Vii. von Frankreich zum Kreuzzuge bereit; Kvnrad, den die inneren Wirren wie die wachsende Machtstellung Rogers von Sizilien anfangs abhielten, wurde durch die Beredsamkeit Bernhards von Clairvaux gewonnen, nachdem ein allgemeiner Landfriede gesichert, Heinrich der Löwe seine Ansprüche aus Bayern zurückgestellt und Konrads zehnjähriger Sohn während seiner Abwesenheit zum König gewählt war. Die sächsischen Großen unternahmen den wendischen Kreuzzug (1147), während die Engländer im Bunde mit Flandrern, Lothringern und Normannen sich gegen das muhamedanische Lissabon wandten. *) Lesebuch I S. 65—72.

5. Von der Urzeit bis zum Dreißigjährigen Kriege - S. 44

1913 - Halle a.d.S. : Schroedel
c) Konrad sammelte seine Scharen bei Regensburg, zog nach Konstantinopel, von wo aus sie Kaiser Manuel nach Nicäa übersetzte. Das Hauptheer unter Führung des Kaisers selbst nahm den Marsch ins Innere auf Jkonium, während eine kleine Schar, vom Bischof Otto von Freisinn geführt, an der Küste entlang zog. Das Unternehmen scheiterte gänzlich; Hunger, Krankheit und das Schwert der Feinde vernichtete das Heer und nur dürftige Reste erreichten Nicäa wieder. d) Die zerstreuten Massen wurden durch griechische Schiffe in das heilige Land gebracht, wo Konrad sich mit Ludwig von Frankreich vereinte. Als auch die Unternehmungen gegen Damaskus und Askalon scheiterten und Jerusalem nicht bedroht war, so beschloß man, nach Europa zurückzukehren. Konrad wurde aufs neue in die heftigsten Kämpfe mit Heinrich dem Löwen verwickelt, der seine Ansprüche auf Bayern erneuerte und anfing, sein von der Reichsgewalt so gut wie unabhängiges ostelbisches Slawenreich auszubauen. Konrad starb, ehe diese Kämpfe beendet waren und bevor er die Kaiserwürde erlangt hatte (1152). Friedrich I. (1152—1190). Friedrich versucht das Ansehen des deutschen Königtums wieder herzustellen durch friedlichen Ausgleich der inneren Gegensätze. a) Er erkannte das Recht Heinrichs des Löwen auf Bayern an und verlieh ihm die Landeshoheit über die oftelbischen Slawenlande mit der Bischofsinvestitur. Den übrigen Bewerbern um Bayern wurden anderweitige Entschädigungen geboten; Herzog Wels erhielt die Mathildischen Güter und der Babenberger Heinrich das neugeschaffene Herzogtum Österreich. b) Friedrich schlug in die Bahnen der Ottonischen Politik ein, indem es ihm gelang, eine enge Verbindung zwischen Krone und Episkopat herzustellen. Der Kurie gegenüber hielt er streng an den königlichen Rechten, wie sie im Konkordat (1122) niedergelegt waren, fest und führte sie mit aller Energie durch. (Die Besetzung des erzbischöflichen Stuhles von Magdeburg mit Wichmann war ein Erfolg gegenüber dem päpstlichen Proteste.) c) Er festigte den unmittelbaren Kronbesitz in Schwaben und erweiterte ihn durch Burgund, das ihm als Heiratsgut seiner Gemahlin Beatrix zusiel; damit stärkte er nicht nur die Macht des Königtums, sondern gewann auch eine direkte Berbindung nach Oberitalien.

6. Von der Urzeit bis zum Dreißigjährigen Kriege - S. 49

1913 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 49 — b) In Sizilien hatte sich eine Nationalpartei gebildet, die mit Übergehung Heinrichs, des als Gemahl der Konstanze berechtigten Thronerben, einen nicht ebenbürtigen Sproß des normannischen Königshauses zum König gewählt hatten; dieser, Tankred, fand sowohl die Unterstützung des Papstes als auch die des Königs Richard Löwenherz von England. Die Eroberung Siziliens scheiterte an dem Widerstände Neapels, und König Heinrich mußte nach Deutschland zurückkehren. c) Die rücksichtslose Kirchenpolitik, die Heinrich bei der Besetzung der Bischofsstellen befolgte, brachte ihm auch hier bittere Feindschaft, und der Erzbischof von Köln schloß mit den Welfen ein Bündnis, das von England gefördert und vom Papste unterstützt wurde. d) Da bekam Heinrich durch die Gefangennahme des vom Kreuzzuge zurückkehrenden Richard Löwenherz ein Pfand in die Hand, durch deffen Vermittelung nicht allein eine Versöhnung mit den Welfen herbeigeführt, sondern auch jede weitere Unterstützung Tankreds von feiten Englands ausgegeben wurde. Nach dem Tode Tankreds wurde Heinrich, der sich auf einem zweiten Zuge ohne Mühe Sizilien unterworfen hatte, in Palermo als König des Normannenreiches anerkannt (1194). 2. Ziele der Weltherrschaft*). a) Zur Sicherung und Erhaltung des Erworbenen wollte Heinrich die Idee des Erbkaifertums durchführen: die Geburt eines Thronerben, des späteren Kaisers Friedrichs Ii., gab dazu die gewünschte Veranlassung. b) Um die Einwilligung der deutschen Fürsten zu erlangen, machte er ihnen das Zugeständnis, daß die Erblichkeit ihrer Lehen nicht nur aus die männliche, sondern auch die weibliche, bzw. Seitenlinie ausgedehnt werden sollte; die geistlichen Fürsten hoffte er zu gewinnen durch Verzicht aus das Spolienrecht. Da aber weder der einflußreiche Erzbischof von Köln noch der Papst für den Plan Heinrichs zu gewinnen waren, so begnügte er sich mit der Wahl feines Sohnes zum deutschen König. c) Da Richard Löwenherz von England die Oberhoheit des Kaisers bereits anerkannt hatte, Frankreich und ein Teil Spaniens sich ihr nicht mehr zu entziehen vermochten, eine Erhebung der Nationalpartei in Sizilien zur Beseitigung der deutschen Herrschaft aber fehlgeschlagen war, so stand die Herrschaft des Kaisers über das Abendland unbestritten fest. *) Lesebuch I S. 84—88. Beyer, Ergebnisse b. Unterrichts i. d. Geschichte. 4

7. Von der Urzeit bis zum Dreißigjährigen Kriege - S. 55

1913 - Halle a.d.S. : Schroedel
bei Parma fast verloren, seine getreuesten Beamten (Peter von Vinea) wurden zum Verrat bewogen und sein Lieblingssohn, König Enzio, der fähigste Heerführer, gefangen genommen: trotz dieser Schicksalsschläge raffte sich Friedrich zum letzten Entscheidungskampfe auf, da starb er plötzlich (1250); seine Gebeine wurden im Dome zu Palermo beigesetzt. d) Auch die Söhne des Kaisers, die die staufische Sache zu halten suchten, ereilte bald ihr Schicksal. Konrad vermochte sich in Deutschland dem Gegenkönige Wilhelm von Holland gegenüber nicht zu halten; er starb schon 1254 in Italien. Manfred nahm das Königreich Sizilien in Anspruch, das der Papst bereits an Karl von Anjou verliehen hatte; dieser besiegte Manfred in der Schlacht bei Benevent (1266), der dort den Heldentod fand. Konradin, der Sohn Konrads, eilte nach Italien, sein Königreich wieder zu gewinnen, wurde aber nach der Schlacht bei Skurkola (1268) gefangen genommen und zu Neapel enthauptet*). Xiii. Die Bedeutung der Kreuzzüge. Die Kreuzzüge haben für das christliche Abendland einen äußeren politischen Erfolg insofern nicht gebracht, als Palästina gegen die Sarazenen nicht behauptet werden konnte. a) Da die Züge jeder einheitlichen Leitung entbehrten und die führenden Fürsten vielfach politische Sonderintereffen verfolgten, so war die Erreichung des Zieles von vornherein aussichtslos, zumal auch die griechischen Kaiser nicht ohne Mißtrauen die Bewegung betrachteten. b) Die mangelhafte Kriegsausrüstung, sowie die unzureichende Verpflegung in den unwegsamen und öden Gegenden Kleinasiens und Syriens brachten den Massen der Kreuzheere gegen einen verschlagenen und tapfern Feind bald den Untergang; dennoch war die Kraft des Islam aus zwei Jahrhunderte gehemmt. Die Kreuzzüge haben aus allen Gebieten der Kultur eine folgenreiche Umwälzung hervorgerufen. a) Die Kirche und das Papsttum haben sich zur größten Machtentfaltung emporgehoben: die Päpste waren Urheber und Leiter der Bewegung. a) Durch zahlreiche Schenkungen wuchs das Vermögen der Kirche. ß) Es bildeten sich neue Mönchsorden (Franziskaner, Dominikaner, Karthäuser), die für die Pflege des kirch- *) Lesebuch I S. 95-103.

8. Von der Urzeit bis zum Dreißigjährigen Kriege - S. 48

1913 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 48 — ö) Der Reichstag zu Erfurt (1181) bestätigte die Verteilung der welfischen Länder; der Kaiser ließ dem Herzog die Allodialgüter in Braunschweig, gab aber Bayern an Otto von Wittelsbach. Heinrich ging in die Verbannung nach England. c) Der Sturz Heinrichs des Löwen brachte wieder eine außerordentliche Stärkung der kaiserlichen Machtstellung. «) Die lombardischen Städte wagten keine neue Erhebung gegen den siegreichen Kaiser und schlossen unter dem Eindrücke der neuen Verhältnisse den für sie nicht günstigen Frieden von Konstanz (1183). ß) Das Machtbewußtsein und der Glanz des Kaisertums kamen besonders auf dem Mainzer Fest zum Ausdruck (1183). /) Der Einfluß der französischen Troubadours erweckte in Deutschland eine neue, höhere Kultur; (edles Ritterleben, Heldendichtung, Minnepoesie), ch Die Vermählung Heinrichs, des ältestem Sohne Friedrichs, mit Konstanze von Sizilien (1186) brachte der staufischen Dynastie das Erbrecht über das Normannenreich; die Macht der Kurie schien gebrochen. 4. Der Kreuzzug und das Ende Barbarossas. a) Die Eroberung des heiligen Landes durch die Ungläubigen (1187) erweckte in dem Kaiser den Vorsatz zu einem Kreuzzuge; sein Entschluß entsprang sowohl religiösen Antrieben, als dem Bewußtsein der aus seiner universalen Stellung hervorgehenden Pflichten. b) Mit einem gut organisierten und vortrefflich ausgerüsteten Ritterheer durchzog der Kaiser Ungarn, Serbien, das griechische Kaiserreich, setzte über den Hellespont nach Kleinasien, vernichtete das Reich des Sultans von Jkonium und überschritt die Gebirge Ciliciens. c) Sein Tod in den kühlen Fluten des Saleph (10. Juni 1190) entschied das Schicksal des Kreuzzuges. Heinrich Vi. (1190—1197). 1. Der Kampf um die sizilische Erbschaft. a) Bevor Barbarossa seinen Kreuzzug antrat, zwang er Heinrich den Löwen, um etwaigen Unruhen in Deutschland vorzubeugen, abermals in die Verbannung nach England zu gehen: dieser kehrte aber bald zurück und begann sofort den Krieg gegen Heinrich, dem als Regenten von Deutschland bestellten Sohne Kaiser Friedrichs. Diesem Kriege folgte ein baldiger Friedensschluß, als mit dem Tode Wilhelms Ii. das sizilische Erbe König Heinrichs frei wurde.

9. Deutsches Lesebuch für ein- und zweiklassige Schulen - S. 326

1908 - Halle a.S. : Schroedel
-= 326 — ja selbst in fernen Erdteilen jenseit der Weltmeere: der Müllroser Kanal, die Gründung einer Seemacht und die Erwerbung von Kolo- nien in Afrika (Groß-Friedrichsburg an der Sklavenküste) und Ame- rika (St. Thomas) zeugen davon. Und gleich den verwüsteten Feldern blühten Handwerk, Gewerbe und Industrie unter des Kurfürsten Schuh und Pflege wieder auf. Auf seine Anregung entstanden in Branden- burg Eisenhämmer und Stahlwerke, Glashütten, Gewehrfabriken, Zuckersiedereien, Gaze-, Seiden- und Kreppwebereien. Bettlern wurde Arbeit in den Fabriken, Tagedieben Beschäftigung in Spinn- häusern angewiesen. Auch der Handwerker und der Mann des Ge- werbes war seinem Pfleger und Beschützer dankbar; wo sich ihm Ge- legenheit bot, bezeugte er ihm seine Liebe und Ergebenheit. Als im Jahre 1650 der Kurfürst sein im Westfälischen Frieden neu erworbe- nes Bistum Minden besuchte, huldigten ihm die gewerbetreibenden Stände in besonders begeisterter Weise und begrüßten ihn als ihren Helfer und Retter. Hermann Jahnke. 224. Prinz Eugen. To- Prinz Lugen, der edle Ritter, wollt' dem Kaiser wiedrum kriegen Stadt und Festung Belgerad. Lr ließ schlagen einen Brucken, daß man kunnt Hinüberrucken mit d'r Armee wohl vor die Stadt. 2. Als der Brucken nun war geschlagen, daß man kunnt mit Stuck und wagen frei passiern den Donaufluß, bei Semlin schlug man das Lager, alle Türken zu verjagen ihn'n zum Spott und zum Verdruß. 3. Am einundzwanzigsten August so eben kam ein Spion bei Sturm und Regen, schwur's dem Prinzen und zeigt's ihm an> daß die Türken futragieren, so viel als man kunnt verspüren, an die dreimalhunderttausend Rlann. % Als prin5 Lugenius dies vernommen, ließ er gleich zusammenkommen seine General und Feldinarschall. Lr tät sie recht instruieren, wie man sollt' die Truppen führen und den Feind recht greifen an.

10. Von der Urzeit bis zum Dreißigjährigen Kriege - S. 87

1910 - Halle a.S. : Schroedel
- 87 - Lützelhard ward Graf von Molisa. In Oberitalien wußte der Kaiser die alte Nebenbuhlerschaft zwischen Genua und Pisa zu beleben, dem lombardischen Bund setzte er einen Bund kaiserlicher Städte und der Markgrafen von Montferrat entgegen; das Land war ruhig. Als Beherrscher Italiens und der Kurie betrat der Kaiser den deutschen Boden von neuem in dem Augenblick etwa, da Heinrich der Löwe seinem Alter erlag. Den außerordentlichsten Plan brachte er mit sich. Als Kaiser und erblicher Herrscher Siziliens von dem großen Gedanken einer abendländischen Universalherrschaft getragen, konnte er Deutschland für diese nicht entbehren: dauernd verbinden aber konnte er Deutschland nur mit Sizilien, wenn er es zum Erbreich seines Hauses umschuf. So begann er Unterhandlungen mit den Fürsten, um das bisherige deutsche Wahlkönigtum in ein Erzkönigtum der Staufer zu verwandeln. Als wertvolle Morgengabe wollte er Sizilien der neuen Monarchie einbringen; gewichtige Vorteile sollten Laienfürsten und Pfaffenfürsten davontragen, die Aufhebung des Spolienrechtes, die Vererblichkeit der Lehen auf Seitenlinien und Töchter. Im April 1196 waren so viele Fürsten gewonnen und eingeschüchtert, daß Heinrich seine Absicht auf einem Reichstag zu Würzburg öffentlich darlegen konnte; zweiundfünfzig jener Fürsten, die den König zu wählen pflegten, sollen ihm zugestimmt haben. Aber aus Sachsen und vom Niederrhein, aus den peripherischen Ländern der staufischen Herrschaft meldete sich Wiberspruch; Heinrich, der bringlichere Absichten in Italien hatte, wollte sich nicht aufhalten lassen; er begnügte sich mit der einstimmigen Königswahl seines zweijährigen Knaben Friedrich, die praktisch auf weite Zeiten hin bieselbe Wirkung zu haben schien, wie die Begrünbung erbköniglicher Rechte. Noch vor dieser Wahl war Heinrich wieder in Italien. Er plante einen Kreuzzug zur Vernichtung auch des geistigen Einflusses des Papsttums und zur Betonung universaler Gewalt im Morgenland. Pilgerscharen über Pilgerscharen ließ er auf seinen Schiffen von Apulien nach Palästina befördern, während er selbst noch von Italien aus die diplomatischen Vorbereitungen für sein Erscheinen im Orient traf. Er forderte Tribute ein von den arabischen Herrschern der nordafrikanischen Küste; er belehnte König Amalrich von Ehpern, Boemund von Antiochien, Leo von Armenien mit ihren Reichen. Nach Byzanz sandte er Heinrich von Kalden, alles Land südlich von Epidaurus und Thessalonich als normannisches Erbteil zu fordern; und der Kaiser Alexius zahlte Tribut aus den heiligen Schätzen der Kirchen und der kaiserlichen Gräber. Es waren die letzten Vorbereitungen zum Zuge; im Sommer 1197 standen gegen 60 000 Krieger in Apulien der Kreuzfahrt gewärtig; im
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