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e) Der Freiheitskampf der Griechen. a) Ursache und Veranlassung.
Seit der Unterwerfung Griechenlands durch die Türken (1503) hatten diese das unterjochte Volk in tiefster Knechtschaft gehalten; durch die Erfolge der Befreiungskriege, sowie durch die freiheitlichen Bestrebungen der Spanier und Italiener war auch bei den Griechen der Freiheitsdrang von neuem erwacht.
Die mit Rußlands Hilfe erkämpfte Freiheit Serbiens (1817) ermutigte die Griechen, unter Alexander Ipsilanti einen Aufstand in der Moldau und Walachei zu versuchen, der aber, da Rußland seinen Beistand versagte, von den Türken blutig unterdrückt wurde.
Alexander Ipsilanti entkam nach Ungarn, mußte aber auf Befehl Metternichs acht Jahre lang auf der Festung Munkacs schmachten. ß) Die Erhebung Griechenlands.
aa) Während des Kampfes in der Walachei erhoben sich die Griechen unter Mauromichali auf Morea und ba die Türken auch hier die Erhebung durch unmenschliche Grausamkeit nieberzuhalten suchten, so verbreitete sie sich trotzbem balb über ganz Griechenland Der Nationalkongreß zu Epibaurus (1822) erklärte die Unabhängigkeit Griechenland und stellte eine freie Verfassung auf. ßß) Da die Griechen durch das Zuströmen zahlreicher Philhellenen aus den gebilbeten Stäuben Europas tatkräftige Unterstützung erhielten (Lorb Byron, Wilhelm Müller), so sahen sich die Türken außer Staube diese Bewegung zu bewältigen. Darum rief der Sultan Mahmub Ii. die Hilfe des Vizekönigs von Ägypten an, beffen Sohn Ibrahim 1825 auf Morea lanbete und nach der Eroberung der so heldenmütig verteidigten Stadt Missolunghi (1826) einen förmlichen Vernichtungskrieg führte. y) Die Befreiung.
Nun schlossen England, Frankreich und Rußland ein Bündnis und forderten die Freilassung Griechenlands von der Pforte; als diese verweigert wurde, erklärten sie den Krieg.
Währenb die englische Flotte die türkisch-ägyptische bei Nab artn vernichtete, lanbete ein französisches Heer im Peloponnes und vertrieb Ibrahim Pascha; die Russen aber brangen unter Diebitsch über den Balkan und eroberten Abrianopel 1829.
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1096—1099. Ii. Der erste Kreuzzug. 1096—1099.
1. Gottfried von Bouillon führte das Hauptheer nach dem heiligen Lande.
1099. 2. Die Eroberung Jerusalems im Jahre 1099.
Kurze Dauer des in Jerusalem gegründeten Königreichs.
1190. 111. Der dritte Kreuzzug. 1190.
1. Die Türken eroberten Jerusalem von neuem.
2. Friedrich Barbarossa unternahm den beschwerlichen Weg
durch Kleinasien. Lies „Schwäbische Kunde". (Uhland.)
1190. 3. Friedrichs Tod im Saleph 1190.
4. Die deutschen Kreuzfahrer trafen mit den englischen und
französischen zusammen, trennten sich aber bald wieder.
5. Der Kreuzzug verlief ohne Erfolg für die Christen.
It. Die übrigen Kreuzzüge.
1. Der 2. und 4. Kreuzzug hatten fast gar keinen Erfolg.
2. Friedrich Ii. eroberte auf dem 5. Kreuzzuge Jerusalem und
machte sich zum Könige von Jerusalem.
3. Die Christen verloren das heilige Land sehr bald wieder, und noch heute haben es die Türken.
V. Die Folgen der Kreuzzüge.
1. Die Befestigung des Glaubens und die religiöse Begeisterung wuchsen bedeutend.
2. Das Gewerbe wurde durch ganz neue Arbeiten gefördert.
Das Herstellen von Ste^pichen, Seiden- und Baumwollstoffen wurde bekannter.
3. Handel und Verkehr hoben sich.
a. Der Wohlstand der Städte wuchs dadurch.
b. Die Städte erwarben sich mehr Freiheiten.
4. Das Los der Bauern wurde vielfach erträglicher.
ä. Die Fürsten erhielten die Länder der im Kampfe Gefallenen als Lehen und vergrößerten damit ihre Macht.
6. Fast alle Fürsten ordneten sich dem Papste freiwillig unter, so daß seine Macht immer größer wurde.
7. Der Reichtum der Kirche wuchs ganz bedeutend durch die vielen Geschenke, welche damals gegeben wurden.
8. Morgenländische Kunst und Wissenschaft kamen nach Europa.
Arzneikunde, Rechnen, Ziffern, Märchen.
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Extrahierte Ortsnamen: Jerusalems Jerusalem Kleinasien Jerusalem Jerusalem Europa
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Viii. Tie letzten Hohenstaufen.
1. Der Kampf zwischen Kaiser- und Papsttum wurde zur Zeit Friedrichs M. am heftigsten. (Der Kreuzzug Friedrichs Ii.)
2. Nach Konrads Tode siegte das Papsttum über das Kaisertum. Die Hohenstaufen verloren Unteritalien, welches der Papst dem französischen Herzoge Karl von Anjou für Geld gab.
3. Der lehte Hohenstanfe Konradin wurde 1268 in Neapel 1268. hingerichtet.
Ix. Die schlimmen Folgen der Römerzüge für Deutschland.
1. Die Nömerzüge wurden seit Karls des Großen Zeit unternommen.
2. Die vielen Kämpfe hatten keinen Zweck; denn die Italiener waren stets unzuverlässige Unterthanen.
3. Die deutschen Kaiser konnten sich nicht genügend um Deutschland bekümmern.
4. Die Fürsten Deutschlands raubten, plünderten und vergrößerten ihre Macht während der Abwesenheit der Kaiser.
5. Der alte Einheitsstaat ging verloren, weil die Fürsten selbstständiger wurden und dem Kaiser mehr Rechte abgewannen.
6. Der Kampf des Papst- und Kaisertums wurde durch die Römerzüge erbitterter. Er stärkte die Macht der Päpste, schwächte dagegen das Kaisertum.
Aufgaben. Inwiefern wurde Konradin unrechtmäßig verurteilt? Zeige, daß das Papsttum zur Zeit Friedrichs ü. seine höchste Macht erstiegen hatte! Die edlen Eigenschaften der letzten Hohenstaufen sind anzugeben! Welche Folgen hatte das Sinken der Kaisermacht für das deutsche Reich?
Jie Kreuzzüge und ihre Jol'gen.
I. Veranlassung zu den Kreuzzügen.
1. Die Sitte der Christen, nach dem heiligen Lande zu pilgern.
2. Die Bedrückung der christlichen Pilger durch die Türken.
3. Die Zerstörung der christlichen Erinnerungsstätten durch die Türken.
4. Die Aufforderung zum Kreuzzuge. (Peter von Amiens.)
5. Der Entschluß der Christen, das heilige Land von den Heiden zu befreien.
Hart«ann, Geschichte. A. 2
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs Friedrichs Konrads Karl_von_Anjou Karl Konradin Konradin Karls Konradin Friedrichs Peter_von_Amiens
Extrahierte Ortsnamen: Friedrichs Unteritalien Neapel Deutschland Deutschland Deutschlands Friedrichs
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Huldigung verweigerte und mit Waffengewalt seine Besitzungen behaupten wollte, wurde er geächtet und Bayern dem Stiefbruder des Kaisers, dem Babenberger Leopold von Österreich, zugesprochen. Damit begann der Kampf zwischen Staufern und Welsen.
c) Nach dem Tode Heinrichs des Stolzen (1139) setzten die beiden Kaiserwitwen, Gertrud und Richinza, den Kamps für den zehnjährigen Sohn Heinrich den Löwen fort; Sachsen wurde gegen Albrecht den Bären behauptet, in Bayern schwankte'das Kriegsglück. Auf dem Tage zu Frankfurt (1142) kam es zu einer vorläufigen Versöhnung. Heinrich der Löwe behielt Sachsen und gab die von ihm eroberte Nordmark an Albrecht zurück, Bayern erhielt Leopolds Bruder, Heinrich von Österreich, der es sich durch Vermählung mit Gertrud, der Witwe Heinrichs des Stolzen, zu sichern suchte. Da aber diese bald starb und der Löwe seine Ansprüche auf Bayern erneuerte, so war diese Versöhnung ohne Dauer.
d) Der Bürgerkrieg brachte für das Innere einen Zustand großer Rechtsunsicherheit, nach außen wirkte er unheilvoll; die slawischen Völker befreiten sich von deutschem Einfluß und in Süditalien befestigte Roger von Sizilien seine Herrschaft unter völliger Mißachtung der deutschen Reichsansprüche.
2. Der Kreuzzug (1147—1149)*).
a) Die Kunde von der Eroberung Edeffas durch den Sultan Zenki von Mofful gab dem Papste von neuem Gelegenheit, die christlichen Völker zum Kampfe gegen die Ungläubigen aufzurufen, die Verbreitung des Kreuzes über den Erdkreis und die damit verbundene Herrschaft des Papsttums waren Ursache und Ziel dieser Unternehmung zugleich.
b) Auf Papst Eugens Iii. Hilferuf erklärte sich Ludwig Vii. von Frankreich zum Kreuzzuge bereit; Kvnrad, den die inneren Wirren wie die wachsende Machtstellung Rogers von Sizilien anfangs abhielten, wurde durch die Beredsamkeit Bernhards von Clairvaux gewonnen, nachdem ein allgemeiner Landfriede gesichert, Heinrich der Löwe seine Ansprüche aus Bayern zurückgestellt und Konrads zehnjähriger Sohn während seiner Abwesenheit zum König gewählt war. Die sächsischen Großen unternahmen den wendischen Kreuzzug (1147), während die Engländer im Bunde mit Flandrern, Lothringern und Normannen sich gegen das muhamedanische Lissabon wandten.
*) Lesebuch I S. 65—72.
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Extrahierte Personennamen: Leopold_von_Österreich Leopold Heinrichs Heinrichs Gertrud Heinrich Heinrich Albrecht Albrecht Heinrich Albrecht Albrecht Leopolds Leopolds Heinrich_von_Österreich Heinrich Gertrud Heinrichs Heinrichs Zenki_von_Mofful Eugens Eugens Ludwig_Vii Ludwig Rogers Bernhards_von_Clairvaux Heinrich_der_Löwe Heinrich Konrads
c) Konrad sammelte seine Scharen bei Regensburg, zog nach Konstantinopel, von wo aus sie Kaiser Manuel nach Nicäa übersetzte. Das Hauptheer unter Führung des Kaisers selbst nahm den Marsch ins Innere auf Jkonium, während eine kleine Schar, vom Bischof Otto von Freisinn geführt, an der Küste entlang zog.
Das Unternehmen scheiterte gänzlich; Hunger, Krankheit und das Schwert der Feinde vernichtete das Heer und nur dürftige Reste erreichten Nicäa wieder.
d) Die zerstreuten Massen wurden durch griechische Schiffe in das heilige Land gebracht, wo Konrad sich mit Ludwig von Frankreich vereinte. Als auch die Unternehmungen gegen Damaskus und Askalon scheiterten und Jerusalem nicht bedroht war, so beschloß man, nach Europa zurückzukehren.
Konrad wurde aufs neue in die heftigsten Kämpfe mit Heinrich dem Löwen verwickelt, der seine Ansprüche auf Bayern erneuerte und anfing, sein von der Reichsgewalt so gut wie unabhängiges ostelbisches Slawenreich auszubauen.
Konrad starb, ehe diese Kämpfe beendet waren und bevor er die Kaiserwürde erlangt hatte (1152).
Friedrich I. (1152—1190).
Friedrich versucht das Ansehen des deutschen Königtums wieder herzustellen durch friedlichen Ausgleich der inneren Gegensätze.
a) Er erkannte das Recht Heinrichs des Löwen auf Bayern an und verlieh ihm die Landeshoheit über die oftelbischen Slawenlande mit der Bischofsinvestitur. Den übrigen Bewerbern um Bayern wurden anderweitige Entschädigungen geboten; Herzog Wels erhielt die Mathildischen Güter und der Babenberger Heinrich das neugeschaffene Herzogtum Österreich.
b) Friedrich schlug in die Bahnen der Ottonischen Politik ein, indem es ihm gelang, eine enge Verbindung zwischen Krone und Episkopat herzustellen. Der Kurie gegenüber hielt er streng an den königlichen Rechten, wie sie im Konkordat (1122) niedergelegt waren, fest und führte sie mit aller Energie durch. (Die Besetzung des erzbischöflichen Stuhles von Magdeburg mit Wichmann war ein Erfolg gegenüber dem päpstlichen Proteste.)
c) Er festigte den unmittelbaren Kronbesitz in Schwaben und erweiterte ihn durch Burgund, das ihm als Heiratsgut seiner Gemahlin Beatrix zusiel; damit stärkte er nicht nur die Macht des Königtums, sondern gewann auch eine direkte Berbindung nach Oberitalien.
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Extrahierte Personennamen: Konrad Konrad Manuel Otto_von_Freisinn Otto Konrad Konrad Ludwig_von_Frankreich Ludwig Konrad Heinrich Heinrich Konrad Friedrich_I. Friedrich Friedrich Heinrichs Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich Wichmann Beatrix
— 49 —
b) In Sizilien hatte sich eine Nationalpartei gebildet, die mit Übergehung Heinrichs, des als Gemahl der Konstanze berechtigten Thronerben, einen nicht ebenbürtigen Sproß des normannischen Königshauses zum König gewählt hatten; dieser, Tankred, fand sowohl die Unterstützung des Papstes als auch die des Königs Richard Löwenherz von England. Die Eroberung Siziliens scheiterte an dem Widerstände Neapels, und König Heinrich mußte nach Deutschland zurückkehren.
c) Die rücksichtslose Kirchenpolitik, die Heinrich bei der Besetzung der Bischofsstellen befolgte, brachte ihm auch hier bittere Feindschaft, und der Erzbischof von Köln schloß mit den Welfen ein Bündnis, das von England gefördert und vom Papste unterstützt wurde.
d) Da bekam Heinrich durch die Gefangennahme des vom Kreuzzuge zurückkehrenden Richard Löwenherz ein Pfand in die Hand, durch deffen Vermittelung nicht allein eine Versöhnung mit den Welfen herbeigeführt, sondern auch jede weitere Unterstützung Tankreds von feiten Englands ausgegeben wurde. Nach dem Tode Tankreds wurde Heinrich, der sich auf einem zweiten Zuge ohne Mühe Sizilien unterworfen hatte, in Palermo als König des Normannenreiches anerkannt (1194).
2. Ziele der Weltherrschaft*).
a) Zur Sicherung und Erhaltung des Erworbenen wollte Heinrich die Idee des Erbkaifertums durchführen: die Geburt eines Thronerben, des späteren Kaisers Friedrichs Ii., gab dazu die gewünschte Veranlassung.
b) Um die Einwilligung der deutschen Fürsten zu erlangen, machte er ihnen das Zugeständnis, daß die Erblichkeit ihrer Lehen nicht nur aus die männliche, sondern auch die weibliche, bzw. Seitenlinie ausgedehnt werden sollte; die geistlichen Fürsten hoffte er zu gewinnen durch Verzicht aus das Spolienrecht. Da aber weder der einflußreiche Erzbischof von Köln noch der Papst für den Plan Heinrichs zu gewinnen waren, so begnügte er sich mit der Wahl feines Sohnes zum deutschen König.
c) Da Richard Löwenherz von England die Oberhoheit des Kaisers bereits anerkannt hatte, Frankreich und ein Teil Spaniens sich ihr nicht mehr zu entziehen vermochten, eine Erhebung der Nationalpartei in Sizilien zur Beseitigung der deutschen Herrschaft aber fehlgeschlagen war, so stand die Herrschaft des Kaisers über das Abendland unbestritten fest.
*) Lesebuch I S. 84—88.
Beyer, Ergebnisse b. Unterrichts i. d. Geschichte. 4
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Extrahierte Personennamen: Heinrichs Heinrichs Tankred Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Richard_Löwenherz Tankreds Tankreds Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Friedrichs Heinrichs Heinrichs Richard_Löwenherz_von_England
Extrahierte Ortsnamen: Sizilien England Siziliens Neapels Deutschland England Englands Sizilien Palermo Friedrichs Frankreich Spaniens Sizilien
bei Parma fast verloren, seine getreuesten Beamten (Peter von Vinea) wurden zum Verrat bewogen und sein Lieblingssohn, König Enzio, der fähigste Heerführer, gefangen genommen: trotz dieser Schicksalsschläge raffte sich Friedrich zum letzten Entscheidungskampfe auf, da starb er plötzlich (1250); seine Gebeine wurden im Dome zu Palermo beigesetzt.
d) Auch die Söhne des Kaisers, die die staufische Sache zu halten suchten, ereilte bald ihr Schicksal.
Konrad vermochte sich in Deutschland dem Gegenkönige Wilhelm von Holland gegenüber nicht zu halten; er starb schon 1254 in Italien. Manfred nahm das Königreich Sizilien in Anspruch, das der Papst bereits an Karl von Anjou verliehen hatte; dieser besiegte Manfred in der Schlacht bei Benevent (1266), der dort den Heldentod fand. Konradin, der Sohn Konrads, eilte nach Italien, sein Königreich wieder zu gewinnen, wurde aber nach der Schlacht bei Skurkola (1268) gefangen genommen und zu Neapel enthauptet*).
Xiii. Die Bedeutung der Kreuzzüge.
Die Kreuzzüge haben für das christliche Abendland einen äußeren politischen Erfolg insofern nicht gebracht, als Palästina gegen die Sarazenen nicht behauptet werden konnte.
a) Da die Züge jeder einheitlichen Leitung entbehrten und die führenden Fürsten vielfach politische Sonderintereffen verfolgten, so war die Erreichung des Zieles von vornherein aussichtslos, zumal auch die griechischen Kaiser nicht ohne Mißtrauen die Bewegung betrachteten.
b) Die mangelhafte Kriegsausrüstung, sowie die unzureichende Verpflegung in den unwegsamen und öden Gegenden Kleinasiens und Syriens brachten den Massen der Kreuzheere gegen einen verschlagenen und tapfern Feind bald den Untergang; dennoch war die Kraft des Islam aus zwei Jahrhunderte gehemmt.
Die Kreuzzüge haben aus allen Gebieten der Kultur eine folgenreiche Umwälzung hervorgerufen.
a) Die Kirche und das Papsttum haben sich zur größten Machtentfaltung emporgehoben: die Päpste waren Urheber und Leiter der Bewegung.
a) Durch zahlreiche Schenkungen wuchs das Vermögen der Kirche.
ß) Es bildeten sich neue Mönchsorden (Franziskaner, Dominikaner, Karthäuser), die für die Pflege des kirch-
*) Lesebuch I S. 95-103.
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Extrahierte Personennamen: Peter_von_Vinea König_Enzio Friedrich Friedrich Konrad Wilhelm Manfred Karl_von_Anjou Karl Manfred Konradin Konradin Konrads Konrads Palästina
Extrahierte Ortsnamen: Parma Palermo Deutschland Holland Italien Sizilien Italien Neapel Kleinasiens Syriens
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ö) Der Reichstag zu Erfurt (1181) bestätigte die Verteilung der welfischen Länder; der Kaiser ließ dem Herzog die Allodialgüter in Braunschweig, gab aber Bayern an Otto von Wittelsbach. Heinrich ging in die Verbannung nach England.
c) Der Sturz Heinrichs des Löwen brachte wieder eine außerordentliche Stärkung der kaiserlichen Machtstellung.
«) Die lombardischen Städte wagten keine neue Erhebung gegen den siegreichen Kaiser und schlossen unter dem Eindrücke der neuen Verhältnisse den für sie nicht günstigen Frieden von Konstanz (1183). ß) Das Machtbewußtsein und der Glanz des Kaisertums kamen besonders auf dem Mainzer Fest zum Ausdruck (1183).
/) Der Einfluß der französischen Troubadours erweckte in Deutschland eine neue, höhere Kultur; (edles Ritterleben, Heldendichtung, Minnepoesie), ch Die Vermählung Heinrichs, des ältestem Sohne Friedrichs, mit Konstanze von Sizilien (1186) brachte der staufischen Dynastie das Erbrecht über das Normannenreich; die Macht der Kurie schien gebrochen.
4. Der Kreuzzug und das Ende Barbarossas.
a) Die Eroberung des heiligen Landes durch die Ungläubigen (1187) erweckte in dem Kaiser den Vorsatz zu einem Kreuzzuge; sein Entschluß entsprang sowohl religiösen Antrieben, als dem Bewußtsein der aus seiner universalen Stellung hervorgehenden Pflichten.
b) Mit einem gut organisierten und vortrefflich ausgerüsteten Ritterheer durchzog der Kaiser Ungarn, Serbien, das griechische Kaiserreich, setzte über den Hellespont nach Kleinasien, vernichtete das Reich des Sultans von Jkonium und überschritt die Gebirge Ciliciens.
c) Sein Tod in den kühlen Fluten des Saleph (10. Juni 1190) entschied das Schicksal des Kreuzzuges.
Heinrich Vi. (1190—1197).
1. Der Kampf um die sizilische Erbschaft.
a) Bevor Barbarossa seinen Kreuzzug antrat, zwang er Heinrich den Löwen, um etwaigen Unruhen in Deutschland vorzubeugen, abermals in die Verbannung nach England zu gehen: dieser kehrte aber bald zurück und begann sofort den Krieg gegen Heinrich, dem als Regenten von Deutschland bestellten Sohne Kaiser Friedrichs. Diesem Kriege folgte ein baldiger Friedensschluß, als mit dem Tode Wilhelms Ii. das sizilische Erbe König Heinrichs frei wurde.
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
31
3. Der Thüringer.
a) Charakter.
Wie die Wälder und Berge schön und anmutig, so sind die Menschen
in Thüringen treu und bieder. Zwar sind sie äußerlich nicht so beweglich
und innerlich nicht so regsam und gewandt wie der mit etwas slawischen
Blute gemischte meißnische Sachse, sondern ihr ganzes Leben äußert sich in
ruhiger Besonnenheit, Zufriedenheit und anspruchslosem Selbstbewußtsein.
Die Gefühlsweise des Thüringers giebt sich durch seine Vorliebe für Musik
kund. Biederkeit und Gastfreundschaft sind Tugenden, die man heute noch
unverkümmert in Thüringen antrifft. Und das Wort des Großherzogs
Karl August: „Einen so schönen Menschenschlag wie meine Thüringer, so
treu, ehrlich und bieder, so liederreich und sinnig, den sollt ihr mir noch
suchen im ganzen deutschen Reiche!" trifft heute noch zu.
d) Beschäftigung.
Der mühsame Kornbau auf der kargen Ackerkrume der Berglehnen
konnte die zahlreiche Bevölkerung nicht ernähren; das Bedürfnis schärfte
den Sinn, den Ankömmlinge aus der Ferne, aus Nürnberg, Böhmen,
Schwaben und Kärnthen geweckt hatten und dessen Ausbildung durch
nützliche Produkte, besonders durch reichen Schiefer-, Holz- und Eisen-
vorrat des Gebirges unterstützt wurde. So hat denn besonders im So.-
Teile seit langer Zeit der Gewerbfleiß aller Art seine Werkstätte vielfach
aufgeschlagen. Wir finden im Bereiche des Thüringer Waldes Glashütten,
Porzellanfabriken und -Malereien, weit verbreitete Stahlindustrie, Puppen-
fabrikalion und die allbekannte Holzindustrie von Sonneberg und Umgegend.
Unser Bild zeigt, wie Bäume des Thüringer Waldes „auf Reisen gehen"
auf der Schwarza (Flößerei), um dann in Sonneberg und den umliegenden
Dörfern zu niedlichen Kinderspielzeugen verarbeitet zu werden, als da sind:
Pfeifen, Gewehre, Kegel, Klappern, Nußknacker, Tiere; oder auch, um als
nützliche Hausgeräte in den Handel zu kommen: Nähkästchen, Schachteln rc.
Die Verfertigung dieser Waren umfaßt einen Distrikt von mehr als
20 Orten, aus denen die fast ausschließliche Fertigung von Kinderspielwaren
ungefähr 8000 Menschen beschäftigt und ernährt. Ein karger Gewinn
und ein kümmerliches Leben ist das Los der Holzschnitzer- und Drechsler-
familien bei einem wöchentlichen Arbeitslohn von etwa 5 Mark. Das
unschuldige Kind, welches am heiligen Weihnachtsabend mit Frohsinn nach
jenem Posthörnchen greift, hat keine Ahnung von dem trüben Dämmerlichte,
das dort am Walde in der armseligen Hütte seines Verfertigers zittert.
(Nach „Gegenwart", Kutzen u. a. bearbeitet.)
Die Wüste.
1. Orientierung.
Das Bild versetzt uns in das Gebiet der Einsenkung der Oase
Dachel, welche mit andern Oasen die sogen, „große Oase" der libyschen
Wüste bildet. Wir stehen hier aus der Scheidegrenze des Kalkplateaus,
das sich zwischen Nil und libyscher Wüste ausbreitet, und dem unüber-
sehbaren Sandmeer der libyschen Wüste, auf dem Übergangsgebiet von der
Steinwüste zur Sandwüste.
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Extrahierte Personennamen: Karl_August Karl August
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
35
9. Eine Reise durch die Wüste.
a) In der Karawanserei.
Der Mensch durcheilt die Wüste mit dem „Schiffe der Wüste", dem
Kamel. Der Gefahren, die den Wüsten-Reisenden durch Völkerstämme,
durch wilde Tiere, Stürme rc. drohen, sind es so viele, daß man die Reise
durch die Wüste nur in größeren Gesellschaften unternimmt. Jede be-
deutendere Stadt am Saume der Wüste hat ihre Karawanserei, d. i. ein
ein- oder zweistöckiges Gebäude mit vielen Zellen, die den Kaufleuten als
Wohnräume und als Lager für ihre Waren dienen. Ihre Tiere finden
in dem Erdgeschoß und den Kellerräumen Unterkunft. Die Mitte einer
solchen Herberge hat bisweilen ein Bassin zum Tränken der Tiere und
zu den Waschungen vor dem Gebet. Die Karawansereien sind zumeist
Stiftungen reicher Kaufleute oder frommer Pilger. In solchen Kara-
wansereien (Sammelplätzen) der Grenzstädte der Wüste finden sich die
Kaufleute oder Pilger in Scharen von '¿00 bis 1000 Personen zusammen,
um gemeinsam auf den von der Natur vorgeschriebenen Bahnen das
Sandmeer zu durchziehen. Die Wege, eigentlich nur schmale Sandpfade,
sind durch Oasen und Brunnen vorgezeichnet und daher stets dieselben.
Am Tage des Aufbruchs stellen sich die erfahrenen Kameltreiber, die schon
oft die Reise gemacht und jede Oase, jeden Baum genau kennen, an die
Spitze des Zuges, und unter dem Geleite bewaffneter Araber wird die
Wüste betreten.
d) Verlauf einer Tagereise.
Dem Kerwan-Baschi oder Chabir, Karawanenoberhaupt oder Führer,
dienen oft in der Ferne hochragende Gegenstände, ein Fels, ein Hügel,
eine Dattelpalme als Wegweiser. Aber auch ohne solche, sogar ohne
Magnetnadel, nur dem Stande der Sonne und der Stellung der Sterne
vertrauend, die er zumeist mit Namen bezeichnen kann, findet er seinen Weg.
Nur bei anhaltendem trüben Wetter muß die Karawane liegen bleiben
oder nach dem zuletzt verlassenen Brunnen zurückkehren.
Die Länge einer Tagereise richtet sich nach den Lagerplätzen; gewöhnlich
beträgt sie 4 bis 5 Meilen, dehnt sich aber in wasserarmen oder durch
Räuber unsicher gemachten Gegenden auch auf 8 Meilen aus. Bei großer
Hitze wird am Tage zuweilen gerastet und nachts die Reise fortgesetzt.
Gewöhnlich aber bricht die Karawane mit der Morgendämmerung auf und
rastet nachmittags, am liebsten an einem Brunnen oder auf einer Anhöhe
oder, wenn beides fehlt, im Schatten von Felsblöcken. Geschäftig bereiten
die Reisenden dann ihr Mahl an dem mit getrocknetem Kamelmist unter-
haltenen Feuer. Getrocknetes Kamelfleisch, das man auch ungekocht ge-
nießen kann, einige sorgsam abgezählte Datteln, ein Näpfchen Mehlbrei
und ein Trunk trüben Wassers aus dem Schlauche eines Ziegen- oder
anderen Felles ist die Labung nach dem anstrengenden Marsche durch
Sand und über Felsen, über Steingerölle und Felsblöcke. In Zeiten des
Mangels sucht man sogar die ungenießbarsten Dinge nutzbar zu verwerten.
Dann werden wohl auch die Sehnen und Knochen gestorbener Kamele
verteilt. Die Knochen werden gepulvert, die Sehnen mürbe geklopft und
zu der Mahlzeit abgezählter Datteln oder zu dem Näpfchen Mehlbrei
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